«Die Post» - Personalzeitung - Die Schweizerische Post

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10 Hintergrund Transporte Die Post Nr. 10/2009 Wo Tag und Nacht die Räder rollen www.post.ch/personalzeitung Globalisierte Märkte und immer weniger Handelshemmnisse machen die Logistik dynamischer – vorab im Transportwesen. «Just in time» und «Alles aus einer Hand» sind zentrale Bedürfnisse, die die Post mit ihren Transportleistungen nachhaltig erfüllt: innovativ, flexibel, umweltfreundlich und sicher. Text: Hans-Ulrich Friedli / Bilder: Markus Kohler / Christian Neukomm Der leichte Herbstnebel beeinträchtigt das Flutlicht über dem grossen Vorplatz des Paketzentrums Härkingen kaum. Das emsige Treiben am späten Abend bietet besten Anschauungsunterricht, wie Logistikprozesse und Gütertransporte bei der Post ablaufen. Rund um die Uhr, am intensivsten aber nachts, herrscht ein unaufhörliches Kommen und Gehen. Fahrzeuge aller Art, vom Lieferwagen bis zum doppestöckigen LKW, fahren im Terminal ein und aus. Gegenüber, im Gleissektor, entladen und beladen Portalkräne fortwährend die Bahntragwagen. Neue Züge werden formiert. Alles scheint geordnet, routiniert, aufeinander abgestimmt abzulaufen. Kein Stau auf der Autobahn und keine technische Störung auf der Schiene beeinträchtigt die eingespielten Prozesse der hier arbeitenden Leute. «Aber auch für Notfälle haben wir vorgesorgt», versichert Thomas J. Ernst. Er ist verantworlich für die Systemtransporte bei PostLogistics. «Wir tun alles, um Verspätungen zu vermeiden und das Leistungsangebot einzuhalten.» Die Menschen, stehen zu jeder Tages- und Nachtzeit, bei Wind und Wetter mit ihrer Erfahrung und ihrem Wissen im Einsatz. Sie und ihre Kolleginnen und Kollegen im Postsachentransport erfüllen ihre Aufgabe engagiert und gewissenhaft (lesen Sie auch unser Interview mit Jürg Jenny, S. 14/15). Ökonomisch und ökologisch sinnvoll: Mit dem Einsatz grosser LKW kann die Post ihre Sendungen auf weniger Fahrten verteilen. Leistungsträger auf Strasse und Schiene Zu den wichtigen Garanten des Leistungsangebots der Post gehören im Strassentransport neben der eigenen Flotte auch erfahrene Vertragspartner. «Die grössten von der Post beauftragten Transportunternehmen, die Hugelshofer AG in der Region Ost und die Dreier AG in den Regionen Mitte und West, erfüllen die Anforderungen zuverlässig. Ihre Chauffeure transportieren unsere Sendungen ebenfalls mit einer modernen, schadstoffarmen LKW-Flotte. «Im Schienentransport», so Ernst, «können wir uns auf die pünktlich verkehrenden Züge unseres Hauptpartners SBB Cargo verlassen.» Umweltschonend Die Züge mit den gelben Wechselbehältern auf Tragwagen einerseits und den ebenfalls meist gelben Briefpostwagen anderseits verkehren vorwiegend nachts. Für die Bedienung der drei grossen Paketzentren und der neuen Briefzentren in der Westschweiz (Daillens und Eclépens), in Härkingen und in der Ostschweiz (Frauenfeld und Zürich-Mülligen) benützt die Bahn hauptsächlich die Jurasüdfusslinie. Kein anderes Postunternehmen weltweit transportiert einen so hohen Anteil an Postgut umweltfreundlich auf der Schiene wie die Schweizerische Post», betont der Transportspezialist. Innovative Lösungen Die zunehmend überlastete Verkehrsinfrastruktur und tendenziell steigende Energiekosten bedrohen die Effizienz der bestehenden Transport- und Logistiksysteme. So stellt sich auch für die Post immer wieder die Frage: Wie kann sie unter
www.post.ch/personalzeitung den sich ändernden Rahmenbedingungen den reibungslosen Warenfluss aufrechterhalten? Alle Transportunternehmen, so auch die Post, bekommen den Konjunkturrückgang während der gegenwärtigen Wirtschaftskrise hart zu spüren. Und der Wettbewerbsdruck im Transportmarkt ist ungebrochen: Logistikdienstleister kämpfen mit Kostendruck, sinkenden Margen und einer Internationalisierung von Angebot und Nachfrage. Insbesondere Geschäftskunden prüfen die Angebote der Konkurrenz genau. Sie stellen hohe Ansprüche an die Qualität der Leistungen. Mit innovativen Lösungen im Paketund zunehmend auch im Gütertransport trägt die Post diesen Bedürfnissen Rechnung. Ein Beispiel: Der im diesjährigen Sommer gestartete Versuch mit dem Güter-Pendelzug Interregio- Cargo der RaiLogistics AG verläuft stabil. Dies ermöglicht es PostLogistics, weitere Transporte von der Strasse auf die Schiene zu verlagern, die Paketzentren «tropfenweise» zu bedienen und gleichzeitig beim Umlad in den Paketzentren Zeit zu gewinnen. «Bald schon stehen drei solche Züge bereit, und das Unternehmen plant schon weiter», äussert sich Ernst zuversichtlich. Angebote für alle Logistikbedürfnisse Die Post – das zeigt sich nicht zuletzt anhand ihrer Transportflotte – kann heute feste Güter aller Art transportieren und ihren Kunden umfassende Logistiklösungen anbieten. Die zuverlässige Versorgung mit Ersatzteilen ist für Geschäftskunden oftmals entscheidend, wenn sie einen Transport- und Logistikpartner beauftragen. Damit beispielsweise Fernsehgeräte täglich rechtzeitig im Elektrofachgeschäft in Genf eintreffen und Skischuhe bei der Ladenöffnung in Chur bereitstehen, braucht es eine professionelle Transportlogistik mit individuellen Branchenlösungen. «Für solche Transportangebote sind wir bestens eingerichtet», bestätigt Andrea Hofer, Supportmitarbeiterin im Logistikzentrum in Dintikon (AG). Beim Stückgut, profitieren Geschäftskunden vom flächendeckenden Transportnetz ab unserer zentralen Umschlagsplattform und weiteren Standorten. Für diese Kun- Transporte Hintergrund 11 Die Post Nr. 10/2009 Innovative Lösungen auf der Schiene: Mit dem Güter-Pendelzug InterregioCargo der RaiLogistics AG gewinnt die Post Zeit beim Umlad in den Terminals. den sind rund 210 Fahrzeuge im Einsatz – mit 3,5 bis 40 Tonnen Kapazität. «Ist eine Ladung für einen Grosskunden umfangreich genug, fahren wir die Ware direkt mit Lastwagen oder LKW-Anhängerzügen zum Empfänger. Mit Doppeldeckern transportieren wir vorwiegend Rollbehälter (Rx) zwischen Paketzentren und Logistikbasen», erklärt Hofer und ergänzt: «Wenn es noch schneller gehen muss, kann der Kunde kurzfristig eine Extrafahrt bestellen. Wir liefern solche Sendungen nach Auftragserteilung in weniger als zwölf Stunden aus.» Kombinierter Verkehr im Aufwind In der Branche wird dem kombinierten Verkehr mit Wechselbehältern auf Strasse und Schiene generell viel Zukunftspotenzial vorausgesagt. Diese Transportkombination verbindet ökonomische mit ökologischen Vorteilen. Grund: Vor- und Nachläufe von Sendungen über kurze Distanzen können per LKW befördert, grenzüberschreitende, lange und alpenquerende Distanzen mit der Bahn bewältigt werden. «Unsere Terminals in Daillens, Härkingen und Frauenfeld», so Transportspezialist Ernst, «liegen für den raschen Umschlag der Sendungen geografisch an bester Lage. Sie verfügen über direkte Gleis- und Autobahnanschlüsse und bieten daher grosse Standortvorteile im nationalen und internationalen Güterumschlag.» Heinzelmännchen der Nacht Damit Techniker und Monteure morgens sofort loslegen können, liefert die Post Waren nachts direkt in ihre Servicefahrzeuge. Swiss- Express «Innight» nennt sich das spezielle Logistik- und Transportangebot der Post, von dem Garagen, Techniker, Spitäler oder spezielle Verkaufsgeschäfte profitieren. Sie können dank der nächtlichen Direktlieferungen per Kleintransporter am frühen Morgen sofort über ihre bis am Vorabend bestellten Ersatzteile, Instrumente, Implantate und Produkte verfügen. Nacht für Nacht befördert Swiss Express «Innight» ab ihren Logistikzentren in Oftringen und Niederbipp durchschnittlich über 20 000 Sendungen. Die führende Nachtlogistikerin holt das Transportgut im In- und Ausland abends zur vereinbarten Zeit ab und liefert es bis 06.30 Uhr den Empfängern aus. Führende Logistikanbieterin bleiben Ungeachtet der gegenwärtigen Wirtschaftskrise, die sich auch auf das Transportwesen auswirkt, will PostLogistics als führende Logistikanbieterin weiterhin wachsen. Die Räder werden weiterhin Tag und Nacht rollen. Zentral sind dabei umfassende Lösungen für Geschäftskunden; sie sollen sich auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren können. International PostLogistics (PL) weitet ihre internationalen Dienstleistungen für Stückguttransporte nach Italien, Deutschland, Frankreich, Österreich und in die Benelux-Staaten aus. Dank der Zusammenarbeit mit Speditionspartnern in diesen Ländern kann PL als Generalunternehmerin auftreten und neben der Warenverteilung in der Schweiz auch den Import und Export von Waren sowie die Verzollung organisieren. Bereits seit 1998 ist die Swiss Post Logistics AG in Basel, eine Gesellschaft von Swiss Post International (SPI), im grenzüberschreitenden Warenverkehr, in der Logistik und der Warenverzollung tätig. Im Verbund mit dem grössten strassenbasierten Pakettransporteur Europas, der General Logistic Systems (GLS), transportiert die Swiss Post International Logistics AG jährlich rund eineinhalb Millionen Pakete in 36 europäische Länder. Kurier- und Expressdienste in über 200 Länder liefert SPI zusammen mit TNT. Die Société d’Affrètement et de Transit (S.A.T.) in Hünigen, eine weitere Gesellschaft von SPI, erleichtert Schweizer Geschäftskunden die Abwicklung zollrechtlicher Vorgaben im Ausland und verschafft ihnen damit vorteilhafte Wettbewerbsbedingungen. Für Exporteure führt sie die EU- Verzollung durch: Mit einer Zoll- und Umsatzsteuernummer in einem EU-Land registriert, erlangen die Firmen den Status eines EU-Lieferanten. Die FM-Verzollung in Basel ist spezialisiert auf Güter: Lagerhaltung, Kommissionierung, Transport und Verzollung.
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