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www.post.ch/personalzeitung Gipfeltreffen mit Diva Allein des Panoramas wegen ist niemand gekommen. So stört auch nicht, dass der Rinderberg an diesem Morgen noch im Nebel liegt. Gutgelaunt sind 24 aktive Kolleginnen und Kollegen der Einladung des Konzernleiters gefolgt, ihn auf dem 6,2 km langen Höhenweg über den Gandlouenegrat zum Horneggli zu begleiten. Gesunde Neugierde auf den Privatmann Kunz ist der allgemeine Antrieb, der Wunsch, den kantigen Sätzen aus der Konzernleitung ein Gesicht zu geben. «Welcher Chef hält sich schon zwei Samstage fürs Fussvolk frei?», fragt Doris Wüthrich, die im Paketzentrum Härkingen arbeitet. Mitglieder der Kaderstufen 1 und 2 sind von der Teilnahme explizit ausgenommen. Ohne Berührungsängste Auf Tuchfühlung gehen ist auch Michel Kunz’ Motivation: «Ich will wissen, wo der Schuh drückt», sagt der Ausdauersportler, der sonst nicht die Gondel nimmt, um den Gipfel zu bezwingen. Er begrüsst alle, stellt seine Assistentin, «Tätschmeisterin Erika Berger», Tochter Franziska und deren Freund Lukas vor und nennt seinen persönlichen Begleitschutz «Kampfhund Diva». Das zweijährige Papillon- Weibchen, ein Geschenk der Kinder, wird den ganzen Tag um die langen Beine seines Herrchens herumwuseln. «Diva ist bei allen Touren dabei und einfach nicht müde zu kriegen», verrät er noch, «wollen wir?» «Das wars?», stutzt Peter Bärtschi. Wir nehmen gemütlich die erste Strecke bis Parwenge in Angriff. «Keine Rede, keine Fotografen, keine Vision?» Der PostShop-Leiter in Zürich-Aussersihl, der für die Gewerkschaften dolmetscht, weiss um mediale Effekthascherei. Selbstdarstellung scheint des Postchefs Sache nicht. Auch dass die Gruppe so spärlich Postfarben trägt, überrascht Bärtschi. Nur eine Kappe mit Posthorn und ein gelber Rucksack sind auszumachen. «Äussere Zeichen braucht meine Frau nicht», sagt Roland Farine, «Béatrice hat tiefgel- Reportage Leute 23 Die Post Nr. 10/2009 Wandern mit Michel Kunz: Fitnesstest, PR-Aktion oder Betriebsausflug? Zwei Dutzend Angestellte wollten es wissen und sind mit ihm auf Bergtour ins Berner Oberland. Der Tag bot Einblick und Aussicht. Text: Anja Thomas / Bilder: Franziska Kunz Ungleiches Paar, bewährtes Team: Zwergspaniel Diva und Konzernleiter Kunz. Immer im Gespräch: hier Ehepaar Farine (links) und Michel Kunz mit Postkappenträger Markus Kuster (rechts). bes Blut.» Wir machen beim Berghotel Hornfluh Rast. Der Nebel hat sich aufgelöst, der grandiose Blick aufs Wildhorn ist frei. «Die Null-Fehler- Toleranz gegenüber der Post ärgert mich. Den Banken lässt man viel mehr durchgehen», ist die Schalterangestellte aus Lausanne überzeugt. Rückenstärkung Engagiert sind sie alle, ihr Interesse aneinander echt. «Die B2-Post ist diesen Sommer auch bei euch zu früh eingebrochen?», tönt es hier, «Du brauchst einen neuen Fernseher? Wir liefern frei Haus», dort. Immer wieder finden sich neue Gruppen, der Konzernleiter mittendrin. Ob bei den Temporären in den Zentren, dem Nachschub in den Poststellen, der Beratungsqualität bei PostFinance, immer lauten die Fragen: Was läuft nicht rund? Was können wir besser machen? «Unsere Mitarbeitenden wollen ernst genommen werden», stellt Kunz zurück im Tal fest. Den Abstieg schafften wir locker per Sessellift. «Es frustriert sie, wenn ihre Ideen ohne Begründung abgelehnt werden oder irgendwo versanden.» Und was sagen die Angestellten über den Chef? Geerdet, aufmerksam und unkompliziert sei er, das einzig Extravagante Diva an seiner Seite. «Für uns Berggänger war der Mix aus Wandern und Post perfekt», meint Roland Farine und schmunzelt: «Jetzt gilt es, die anderen abzuholen. Wie wärs mit Kegeln mit Kunz?»
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