inforetica_0409 1 - Rhätische Bahn
inforetica_0409 1 - Rhätische Bahn
inforetica_0409 1 - Rhätische Bahn
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
20<br />
Zwei ABe 4/4 51-56 mit Zwischenwagen<br />
Von Leo Fäh<br />
<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, Nr. 4 / 2009<br />
Auf der Berninastrecke besteht eine Beschränkung der<br />
Anhänglast von 140 t. Dies bedeutet, dass maximal<br />
sechs Panoramawagen vom Typ Bernina befördert werden<br />
können, egal wie stark ein Triebfahrzeug gebaut<br />
werden kann. Mit der Idee des dreiteiligen Triebzuges<br />
kann nun ein weiterer Personenwagen (zwischen den<br />
beiden Triebzügen) geführt werden, ohne die maximal<br />
zulässige Anhängelast zu überschreiten.<br />
Ein solcher Triebzug könnte auch aus bestehendem<br />
Rollmaterial formiert werden, nämlich aus zwei ABe4/4<br />
51-56 und einem Zwischenwagen. Bezüglich der Entgleisungssicherheit<br />
bestehen mit der vorhandenen Zug-<br />
und Stossvorrichtung andere Voraussetzungen als bei<br />
den neuen Triebzügen. Um diese Risiken abschätzen zu<br />
können, wurden im November 2009 einige Versuche<br />
auf der Berninastrecke gefahren.<br />
Zur Abschätzung des Fahrverhaltens wurde der Hauptschalter<br />
des vorlaufenden Triebwagens in verschiedenen<br />
Situationen bewusst ausgelöst. Vier Kameras regis-<br />
1 TWIII ABe 4/4 51-56 + Personenwagen EW III B 2461-68 + 1 TWIII ABe 4/4 51-56<br />
trierten das Verhalten der kritischen Radsätze (Aufklettern<br />
der Spurkränze) sowie die Puffereinfederungen der<br />
Triebwagen und des leichten Zwischenwagens. Ein Recorder<br />
speicherte die Daten zur späteren Analyse. Dabei<br />
wurden die Risiken kontinuierlich gesteigert. Dank Infrarot-Sensorik<br />
in den Kameras waren auch Aufnahmen<br />
in den Tunnels möglich (bei trockenen Schienen). Bei<br />
den letzten Versuchen erfolgten Hauptschalterauslösungen<br />
bei maximaler Zugkraft in der maximalen Steigung<br />
und den engsten Kurven.<br />
Die ersten Ergebnisse aus den Versuchsfahrten zeigen,<br />
dass die Bildung von Triebzügen aus vorhandenem Rollmaterial<br />
technisch möglich ist. Nach der endgültigen<br />
Analyse und Zusammenstellung der Vor- und Nachteile<br />
dieser Fahrzeugkonstellation wird die Geschäftsleitung<br />
über die Umsetzung entscheiden.<br />
Versuchsfahrt mit 138 t Anhängelast David Wiegratz beobachtet und analysiert die Bilder<br />
der vier Kameras