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inforetica_0409 1 - Rhätische Bahn

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Berninabahn-Oldtimer ausrangiert<br />

Von Christoph Benz<br />

Die bevorstehende Auslieferung und Inbetriebsetzung<br />

der neuen Stadler-Zweistrom-Triebzüge «Allegra» ABe<br />

8/12 für Einsätze sowohl unter 1000 V DC (Bernina) als<br />

auch unter 11 kV AC (Stammnetz) veranlasste die RhB<br />

anfangs September, den aufgrund eines Motorenschadens<br />

abgestellten Altbau-Triebwagen ABe 4/4 I 31 zum<br />

Abbruch freizugeben. Dieser Triebwagen diente bis zuletzt<br />

zusammen mit seinen vier Schwesterfahrzeugen<br />

(ABe 4/4 I 30, 32, 34 und 35) als eiserne Reserve, auf<br />

welche auch in der diesjährigen verkehrsstarken Sommer-Hochsaison<br />

immer wieder zurückgegriffen werden<br />

musste. Abgesehen von der Verschrottung des zuletzt als<br />

Hilfswagen Xe 4/4 9920 eingesetzten ehemaligen BCe<br />

4/4 9 im Jahre 1998 ist es die erste Ausmusterung eines<br />

Triebwagens aus den Anfangsjahren der Berninabahn<br />

seit 32 Jahren.<br />

Triebwagen 31 wurde 1908 als BCe 4/4 1 an die damals<br />

noch eigenständige Berninabahn (BB) abgeliefert. Nach<br />

der Fusion der BB mit der RhB anfangs 1940er-Jahre<br />

erfolgte 1947 eine gründliche Modernisierung in der<br />

RhB-Hauptwerkstätte Landquart, wo dem Triebwagen<br />

fortan mit der Nummer 31 immatrikuliert, unter anderem<br />

die ursprüngliche Alioth-Direktkontroller-Steuerung<br />

durch eine von SAAS gelieferte Hüpfer-Steuerung<br />

Der Drei-Generationen-<br />

Zug: «Motrice trentün»<br />

wartet zusammen mit<br />

den beiden Fahrzeugen<br />

49 (aus der zweiten<br />

Motorwagen-Generation<br />

auf der Berninalinie) und<br />

UNESCO-Triebwagen 51<br />

(dritte Generation) auf die<br />

Abfahrt Richtung<br />

Poschiavo<br />

Wohl zum letzten Mal<br />

trafen sich am 26.<br />

September 2009 alle drei<br />

noch rot gespritzten<br />

Triebwagen der ersten<br />

Serie vor dem Depot<br />

Poschiavo: der teilweise<br />

bereits ausgeschlachtete<br />

ABe 4/4 I 31, Triebwagen<br />

32 (ex. BCe 4/4 2) und 35<br />

(ex. BCe 4/4 10)<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> InfoRetica, Nr. 4 / 2009<br />

ersetzt wurde. Ausserdem konnte die Leistung durch<br />

den Einbau von neuen Triebmotoren von 480 auf 540 PS<br />

erhöht werden. Um den Triebwagen flexibel einsetzen<br />

zu können, wurde er mit einer Umschaltvorrichtung für<br />

wahlweise 1000 V/2400 V DC versehen, was einen Betrieb<br />

des Fahrzeuges auf der besonders im Winter hoch<br />

frequentierten, bis 1997 mit Gleichstrom gespiesenen<br />

Arosalinie ermöglichte. Verbunden mit den Modernisierungsarbeiten<br />

erhielt der jetzt verblechte Wagenkasten<br />

anstelle des ursprünglich kanariengelb einen grün/<br />

crème-farbenen Anstrich. 1958 wurde Triebwagen 31<br />

anlässlich einer weiteren Revision ganz grün gespritzt.<br />

1964 folgte das für die RhB typische rote Farbkleid. Um<br />

den Einsatz der ehemaligen BB-Triebwagen zu vereinfachen,<br />

wurden 1986/87 die Triebwagenpaare 30 und 34<br />

sowie 31 und 32 mit einer Vielfachsteuerung ausgerüstet.<br />

Mit der Ausrangierung des ABe 4/4 I 31 verschwindet<br />

zwar die geschichtsträchtige Nummer 1, die Ära der Berninabahn-Triebwagen<br />

aus den Anfangsjahren ist damit<br />

aber noch nicht beendet. Befinden sich doch immer<br />

noch sieben Stück im Fahrzeugpark der RhB, dazu zählen<br />

nebst den genannten Nummern 30 und 34 (historische<br />

Triebwagen) sowie 32 und 35 auch die drei Dienst-/<br />

Hilfstriebwagen Xe 4/4 9922-9924.<br />

Tempi passati: Unser Triebwagen 31 rollt in den<br />

letzten Sonnenstrahlen gemächlich durch das<br />

weihnächtliche Le Prese<br />

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