ZNN 7+8/2004, S. 38-41 - Zahnärztekammer Niedersachsen
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von etwa 2 mm. Bei der Präparation<br />
von Seitenzahnkronen<br />
ist insbesondere darauf<br />
zu achten, durch einen maximalen<br />
Konvergenzwinkel der<br />
zirkulären Stumpfkontur von<br />
6° bis 10° ein möglichst großes<br />
"okklusales Plateau" (Okklusalfläche<br />
des Zahnstump-<br />
Abb. 5c: Glaskeramische Kronen<br />
fes) als unterstützende<br />
Situation nach adhäsiver Eingliederung der<br />
glaskeramischen Kronen. Das Hauptziel der Fläche zu schaffen. Scharf-<br />
Behandlung war die Schaffung eines symkantige Übergänge und die<br />
metrischen Erscheinungsbildes der Oberkie- Präparation filigraner Abfer-Frontzähne.<br />
Dies wurde durch die Umschrägungen<br />
sind zu vermeiwandlung<br />
des zusätzlichen rechten lateralen<br />
Schneidezahnes in einen Eckzahn und eine den, da dadurch schädliche<br />
Korrektur Stellungsanomalie erzielt. Zugspannungen in der vollkeramischen<br />
Restauration<br />
ausgelöst werden können. Auch für Vollkronen im Bereich<br />
der ästhetischen Zone (Frontzahn- und Prämolarenregion)<br />
reichen die Festigkeitseigenschaften der Silikatkeramik (z.<br />
B. IPS Empress 2) gemeinhin aus (Abb. 5a und b). In Zweifelsfällen<br />
sollte der Einsatz hartkernunterstützter vollkeramischer<br />
Kronen erwogen werden.<br />
In kaufunktionell stark belasteten Kieferregionen, ab dem ersten<br />
Molaren, bieten generell hartkernunterstützte vollkeramische<br />
Kronen-Systeme eine größere Sicherheit, da sie über<br />
höhere Festigkeitsreserven verfügen. Die schlechteren optischen<br />
Eigenschaften der Gerüstkeramik werden durch eine<br />
Verblendung mit einer Sinter-<br />
Glaskeramik ausgeglichen.<br />
Abb. 6a: Glaskeramische Frontzahnbrücke<br />
Unter korrekter Beachtung der Präparationsrichtlinien<br />
und der Höhe der Pfeilerzähne<br />
von 5 mm konnte eine ausreichende<br />
Dimensionierung der Verbinder zum<br />
Brückenzwischenglied hergestellt werden.<br />
Abb. 6b: Glaskeramische Frontzahnbrücke<br />
Durch eine entsprechende Vorbehandlung<br />
(Immediate Pontic Technik) und eine Weichgewebskonditionierung<br />
mit Hilfe eines unterfütterbaren<br />
Langzeit-Provisoriums wurde<br />
eine reizlose Weichgewebskontur mit Pseudopapillen<br />
im Bereich des Brückenzwischengliedes<br />
geschaffen.<br />
10<br />
ZAHNÄRZTLICHE<br />
NACHRICHTEN<br />
NIEDERSACHSEN 9/04<br />
■ Vollkeramische Brücken<br />
Die technischen Konstruktionsprinzipien<br />
und materialspezifischen<br />
Anforderungen<br />
für Brückenrestaurationen<br />
unterscheiden sich aufgrund<br />
der mechanischen Belastungsverteilung<br />
wesentlich von<br />
denen für Einzelzahnrestaurationen.<br />
Dies definiert ein<br />
hohes Anforderungsprofil für<br />
die Auswahl einer geeigneten<br />
Gerüstkeramik. Nur wenige<br />
Dentalkeramiken mit<br />
einer ausreichend hohen<br />
Dauerbeanspruchbarkeit stehen<br />
bislang für diesen Einsatzbereich<br />
zur Verfügung:<br />
Gerüste für dreigliedrige<br />
Brücken können in der Frontzahn-Region<br />
bei strenger Indikationsstellung<br />
entweder<br />
aus hochfester Lithium-Disilikat-Press-Glaskeramik<br />
oder<br />
aus lanthanglasinfiltrierter<br />
Oxidkeramik (In-Ceram Alumina<br />
oder In-Ceram Zirconia)<br />
hergestellt werden (Abb. 6a,<br />
6b und 6c). Aufgrund der<br />
höheren Kaukräfte sollten im<br />
Seitenzahnbereich und in<br />
Fällen, in denen eine überdurchschnittlich<br />
hohe Belastung<br />
zu erwarten ist oder/<br />
und größere Brückenspannen<br />
erforderlich werden, Gerüste<br />
aus Zirkoniumdioxid-Keramik<br />
Verwendung finden (Abb. 7a,<br />
7b und 7c). Über die Eignung<br />
dieses extrem festen, verwindungssteifen<br />
Werkstoffs als<br />
Gerüst für weitspannige<br />
Brücken über zwei Quadranten<br />
wird noch diskutiert.<br />
Vor der Präparation der Pfeilerzähne<br />
für vollkeramische<br />
Brücken ist vor allem auf die<br />
Realisierbarkeit einer ausreichendenGerüstdimensionierung<br />
zu achten. Für Systeme<br />
auf der Basis von hochfester<br />
Glaskeramik sind Verbinderquerschnitte<br />
von etwa 12 mm 2<br />
für den Front- und von 16<br />
bis 20 mm 2 für den Prämolarenbereich<br />
anzustreben.<br />
Während für Brückengerüste<br />
aus Zirkoniumdioxid-Keramik<br />
Verbinderquerschnitte von<br />
mindestens 9 mm 2 auszureichen<br />
scheinen. Eine entsprechende<br />
vertikale Höhe der<br />
Pfeilerzähne ist eine der wesentlichenGrundvoraussetzungen<br />
für einen klinischen<br />
Langzeiterfolg. Eine Zunahme<br />
der vertikalen Dimensionierung<br />
des Verbinders zum<br />
Brückenkörper trägt mit der<br />
3. Potenz zur Stabilität bei,<br />
während eine horizontale<br />
Ausdehnung nur einen linearen<br />
Einfluss besitzt. Die Verblendkeramik<br />
ist nicht in die<br />
Sollmasse der Verbinder einzubeziehen,<br />
weil ihr Beitrag<br />
zur Gesamtstabilität der Restauration<br />
vernachlässigbar<br />
gering ist.<br />
Abb. 6c: Glaskeramische Frontzahnbrücke<br />
Situation nach adhäsiver Eingliederung der<br />
dreigliedrigen glaskeramischen Brücke.<br />
Abb. 7a: CAD/CAM gefräste Brückengerüste<br />
aus Zirkoniumdioxid-Keramik Situation<br />
nach Präparation der Pfeiler 14 und 16 für<br />
eine dreigliedrige Brücke mit einem<br />
CAD/CAM gefrästen Gerüst aus Zirkoniumdioxid-Keramik.<br />
Abb. 7b: CAD/CAM gefräste Brückengerüste<br />
aus Zirkoniumdioxid-Keramik<br />
Das CAD/CAM gefräste Gerüst (Lava, 3M<br />
ESPE) wird später mit einer synthetischen<br />
Silikat-Keramik verblendet, die über ähnliche<br />
optische und mechanische Eigenschaften<br />
(z. B. Härtegrad) wie der natürliche<br />
Zahnschmelz verfügt.<br />
Abb. 7c: Eingliederung der fertig gestellten<br />
vollkeramischen CAD/CAM-Brücke.<br />
Aufgrund der extrem hohen Festigkeit des<br />
Zirkoniumdioxid-Gerüstes erfolgte die Eingliederung<br />
mit einem konventionellen Glasionomerzement.