ZNN 7+8/2004, S. 38-41 - Zahnärztekammer Niedersachsen

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Zahnärztliche Nachrichten Niedersachsen ZNN Informationsblatt für Zahnärzte mit amtlichen Mitteilungen der Zahnärztekammer Niedersachsen (ZKN) erscheint bis zu zwölfmal jährlich, jeweils zum Beginn des Monats. Herausgeber Zahnärztekammer Niedersachsen (K.d.ö.R.) Zeißstr. 11a, 30519 Hannover Postfach 81 06 61, 30506 Hannover Tel.: 05 11 / 8 33 91 - 0 Redaktion Redaktionsbüro: Zahnärztekammer Niedersachsen Redaktion ZNN Zeißstr. 11a, 30519 Hannover Tel.: 05 11 / 8 33 91 - 301, Fax: 05 11 / 8 33 91 - 106 e-mail: keigner@zkn.de Redaktionsleiter: Dr. Michael Loewener / loe Rabensberg 17, 30900 Wedemark Tel.: 0 51 30 / 37 44 87, Fax: 0 51 30 / 37 44 86 e-mail: Dr.Loewener@t-online.de Mitglieder: Dr. Henning Otte / ot Richard-Lattorf-Str. 5, 30453 Hannover Tel.: 05 11 / 48 03 36, Fax: 05 11 / 48 12 87 e-mail: Dr.Henning_Otte@gmx.de Dr. jur. Holger Andersen Hauptgeschäftsführer ZKN Tel.: 05 11 / 8 33 91 - 110 Rüdiger Thiel, Journalist / ti Tel.: 0 51 02 / 93 19 49, Fax: 0 51 02 / 93 19 50 e-mail: XThiel5812@aol.com Ständige Mitarbeiterin der Redaktion: Kirsten Eigner, Sekretärin Satz & Layout: MARCO Werbeagentur MarketingCommunication GmbH Tiergartenstr. 127, 30559 Hannover Tel.: 05 11/9 54 78 - 0, Fax: 05 11/9 54 78 - 78 e-mail: johns@marco-werbung.de www.marco-werbung.de ISDN/Leo: 05 11/9 52 37 00 Druck: BWH Buchdruckwerkstätten Hannover GmbH Beckstr. 10, 30457 Hannover Anzeigenverwaltung: Satztechnik Meißen GmbH Am Sand 1c, 01665 Nieschütz e-mail: satztechnik.meissen@t-online.de ISDN/Leo: 0 35 25 / 71 86 34 Anzeigendisposition: Sabine Sperling Tel.: 0 35 25 / 71 86 24, Fax: 0 35 25 / 71 86 10 Abonnentenverwaltung: Zahnärztekammer Niedersachsen Redaktion ZNN Zeißstr. 11a, 30519 Hannover Tel.: 05 11 / 8 33 91 - 301, Fax: 05 11 / 8 33 91 - 106 Redaktionshinweise: Namentlich gekennzeichnete Beiträge stellen die persönliche Meinung des Verfassers bzw. der Verfasser dar. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Kürzungen vorzunehmen. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Illustrationen kann keine Haftung übernommen werden. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung der Redaktion. Bezugsbedingungen: Der Bezugspreis für Mitgleider ist durch den Beitrag abgegolten. Nichtmitglieder der Körperschaften erhalten das Jahresabonnement zu 30 €, Einzelheft 3 €, zuzüglich Versandkosten. ISSN 1437-4927 Inhaltsverzeichnis Seite Leitartikel 1 Eine gespenstische Finanzierungsdebatte? 2 Werbung mit Praxisschwerpunkten im Internet – neue Entscheidung des BGH 5 Domain-Bezeichnungen des Zahnarztes im Internet 5 Aktion „Datenschutz in der Arztpraxis“ 7 BSG-Urteil Keine Altersgrenze für Praxisvertreter 7 Vollkeramische Restaurationen 8 Abrechnungstips zu „Vollkeramische Restaurationen“ 13 Zur Beihilfefähigkeit der zahnärztlichen Leistung der Feinhybrid-Kompositrestauration in Schmelz-Dentin- Adhäsiv-Schicht-Technik 13 Vorankündigung des 52. Winterfortbildungskongresses der ZKN 14 Evidenzbasierte Medizin – Erfahrungsmedizin 18 Landesärztekammer darf Mitglied im Verband freier Berufe bleiben 20 Zahnbehandlungsangst und Zahnbehandlungsphobie bei Erwachsenen 21 Osteonekrosen des Kiefers als unerwünschte Arzneimittelwirkung von Biphosphonaten 23 Finanzkasse – Zur steuerlichen Behandlung der Kassengebühr 23 Die andere Meinung 24 Zukunft des Gesundheitswesens – Zwangskollektiv 25 dgd-Dokumentation zum Risikostrukturausgleich mit Stellungnahme des PKV-Verbandes 28 Kieferorthopädische Vortragsreihe 2004/2005 30 Aus der Presse Zahnersatz – Exempel aus Absurdistan 32 Arbeitsgruppe zahnärztliche Behindertenhilfe in Niedersachsen e. V. – Fortbildungsveranstaltung 2004 33 Aktion zahngesunde Schultüte 34 Termine in den Bezirksstellen 36 Kleinanzeigen 38 Glückwünsche 39 Bitte notieren 40 Beilagenhinweis: • ZFN-Fortbildung
L E I T A R T I K E L Eine wichtige Zukunftsaufgabe – auch für Zahnärzte? Im Gesundheitswesen der Bundesrepublik Deutschland werden von vielen kundigen Stimmen seit Jahren sog. Über-, Unter- und Fehlversorgungen beklagt. Als Hauptursache mit werden dafür die sektoralen Abschottungen der einzelnen Versorgungsbereiche angeführt. Anders ausgedrückt: Es versickern jährlich Milliarden von Euro an Versicherungsbeiträgen nutzlos im System, weil es zu viele Schnittpunkte gibt, durch die jede Art von integrierter Versorgung bisher verhindert wurde: Diagnose- und Therapiedaten wurden zwischen den einzelnen Bereichen nicht auf vernünftige, transparente, standardisierte, qualitätsorientierte Weise ausgetauscht. Jeder „murckste“ so vor sich hin inklusive (oft) unnötiger Doppeluntersuchungen, schlimmster Arzneimittelnebenwirkungen bis hin zum Tod durch unabgesprochene Medikamentierungen unterschiedlicher Ärzte und anderes mehr. Die Zauberworte für die Zukunft heißen nun: Integrierte Versorgung (§ 14o SGB V) – Elektronische Patientenakte – Chipkarte - servergestützte Vernetzung.- Erkenntnisse, Aufgaben und Ziele sollten neben anderen folgende sein: Die elektronische Chipkarte darf schon aus Gründen der Speicherkapazität nicht alleine – ohne eine konsentierte Serverlösung im Zusammenhang mit Finanzierung und Standort und Standardisierung – auf den Weg gebracht werden. Sonst wird es unweigerlich „Insellösungen geben. Besitzer der Daten hinsichtlich der Offenlegung bei Behandlungen müssen umfassend die Beitragszahler und Patienten werden: Nicht KV-en, Kassen und andere derzeitige Datenverwalter werden. Die Kosten für die Chipkarte, elektronische Patientenakte und Server werden um 15-20 Milliarden Euro liegen. Dazu kommen kontinuierliche Geldausgaben für Pflege, Wartung und Nach-/ Aufrüstung je nach Technikfortschritt. Diese Entwicklung wird unabweisbar kommen. Sie wird einsparen helfen hinsichtlich unnötiger Ausgaben (siehe Rezeptverwaltungsgebühren u.a. mehr) und die Qualität und Transparenz von Angeboten und Resultaten medizinischer Leistungserbringer verbessern. Auf Grund steigender Fallhäufigkeiten und technischem Fortschritt wird es in den nächsten Jahren durch die IT Implantation aber ehrlicherweise nicht zu beitragssenkenden Einsparungen kommen können. Die integrierte Versorgung muß perspektivisch die ganze Behandlungskette umfassen wollen: Prävention - niedergelassene Versorgung –Krankenhausakutversorgung – Rehabilitation in all ihren Erscheinungsformen – Pflege – Heil- und Hilfsmittel. Darauf hin sind die Systementwicklungen von Anfang an und besonders in der Startphase so auszulegen, dass jeder weitere Baustein ohne langwierige Diskussionen mit den in Frage kommenden Playern auf ein konsentiertes Fundament aufgesetzt werden kann. Das gilt insbesondere für die Server im Rahmen z.B. der Föderalismus- und Finanzierungsdiskussion. Es darf keine „quick and dirty“ Verträge zu § 140 geben wie etwa Komplexpauschalen für Hüften, also integrierte Verträge für einen medizinischen Versorgungsbereich. Intergation muß heißen: Mehrere Fachrichtungen im niedergelassenen Bereich müssen mit korrespondierenden Richtungen im Krankenhaus eine Versorgungskette bilden. Dies muß dann Schritt für Schritt auf die ganze Versorgungskette ausgeweitet werden mit durchaus unterschiedlichen Kombinationsmodellen. Das wird der Wettbewerb im Rahmen von dann auch vergleichbaren Angeboten und Resultaten (ranking im Internet!?) erbringen müssen. Von dieser Entwicklung kann und sollte sich keine Arztgruppe ausschließen, zumal unter dem Aspekt einer ganzheitlichen Betrachtung, der ja zentral der integrierten Versorgung zu Grunde liegt. Es wäre nicht fortschrittlich für die Zahnärzteschaft, den Gedanken von Herrn Dr. Günter E. Buchholz hier zu folgen, die er auf dem Symposion „eHealth 2003 - Telematik im Gesundheitswesen“ (GVG Heft Nr. 45) geäußert hat: „Das, was alles angedacht ist und was wir in den letzten zwei Tagen gehört haben, das ist für die Zahnheilkunde eigentlich viel zu weit gedacht und da sollte man uns doch etwas herauslassen… und es kommt wirklich definitiv kein Nutzen dabei heraus für die Zahnärzteschaft. Deshalb sperren wir uns eigentlich gegen die Beteiligung an diesen Projekten, die jetzt angedacht sind.“ Ich glaube, dass solche Gedanken nicht weiterführen, weil • die Vernetzung national wie auf EU-Ebene weiter voranschreiten wird. • sich der ganzheitliche Betrachtungsansatz durch die Vernetzung via elektronischer Kommunikation zwischen allen Versorgungsbereichen verstärken wird. In diesen Versorgungsbereichen werden Konzentrationen zunehmen – siehe ambulante Versorgung an Krankenhäusern, weg von Einzelpraxen und hin zu Gemeinschaftspraxen u.a. mehr. • sich durch den stärker und transparenter werdenden Wettbewerb von Leistungsanbietern in Bezug auf ihre Angebote und Resultate die elektronische Nachfrage danach inklusive Beratung etc. erhöhen wird. Die Zahnärzteschaft sollte sich hier frühzeitigst einklinken und im Zusammenhang z.B. mit Prävention und anderen Facetten ihre Position verdeutlichen können im Rahmen einer ganzheitlichen Betrachtung des Menschen und seiner Gesundheit. Ich sage mal etwas provokativ: „Nur Zähne wird nicht mehr reichen“. Ich bin froh, dass die „AG Zukunft der Gesundheit“ zu diesem Thema am 28.-29.10.2004 in Duisburg ein Symposium mit namhaften Referenten veranstalten wird unter Einschluß der Bundeszahnärztekammer mit Herrn Dr. Dr. Weitkamp. Eike Hovermann MdB SPD-Bundestagsfraktion ZAHNÄRZTLICHE NACHRICHTEN NIEDERSACHSEN 9/04 1
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