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Das Magazin 1/2010 - Evangelische Heimstiftung

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Aus der <strong>Heimstiftung</strong><br />

Den Herausforderungen<br />

erfolgreich begegnen<br />

Hauptgeschäftsführer Wolfgang D. Wanning erläutert, weshalb das neue<br />

Entgeltsystem für die <strong>Evangelische</strong> <strong>Heimstiftung</strong> (EHS) so wichtig ist.<br />

Herr Wanning, es bedurfte jahrelanger<br />

Verhandlungen, bis sich Geschäfts-<br />

führung und Gesamtmitarbeiterver-<br />

tretung der EHS auf die Arbeitsver-<br />

tragsrichtlinien des Diakonischen<br />

Werks der EKD (AVR DW-EKD) einigen<br />

konnten. War es das wert?<br />

Auf jeden Fall. Jedermann weiß, dass<br />

der Pfl egemarkt ein Wachstumsmarkt<br />

ist und uns die Pfl egekräfte ausgehen,<br />

weil immer weniger junge Menschen<br />

als potenzielle Arbeitskräfte zur<br />

Verfügung stehen. Darauf mussten<br />

wir eine Antwort fi nden. Nicht nur<br />

10 „Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 1/<strong>2010</strong><br />

für die Diakonie, sondern für die<br />

Pfl ege insgesamt. Mit dem neuen<br />

Entgeltsystem konnten wir eine<br />

Weiterentwicklung erreichen.<br />

Inwiefern eine Weiterentwicklung?<br />

Vor allem junge Pfl egekräfte profi tieren<br />

von dem neuen Entgeltsystem. Die<br />

AVR DW-EKD hat nicht mehr die große<br />

Spreizung wie das bisherige System.<br />

Es gibt jetzt nur noch drei Stufen:<br />

Einstiegsstufe, Basisstufe, Erfahrungsstufe.<br />

Junge Mitarbeiter verdienen<br />

damit wesentlich mehr. Dadurch wird<br />

der Pfl egeberuf für sie attraktiver.<br />

Wenn ich Sie richtig verstanden habe,<br />

bedeutet das neue Entgeltsystem<br />

höhere Personalkosten.<br />

Nicht unbedingt. In der Anfangszeit<br />

verdienen die jungen Menschen<br />

wesentlich mehr, aber die Alterssteigerungen<br />

des TVöD, die das<br />

Gehalt im Laufe der Zeit auf bis zu<br />

165 Prozent des Einstiegsgehalts ansteigen<br />

lassen, werden nicht mitgemacht.<br />

Im Laufe der Zeit nivellieren<br />

sich die Personalkosten wieder.<br />

Mir geht es vor allem darum, junge<br />

Menschen für die Pfl ege zu gewinnen.<br />

Gehaltsspreizungen von 65 Prozent<br />

für die gleiche Arbeit werden als<br />

ungerecht empfunden. Diese gibt es<br />

nun bei der EHS nicht mehr.<br />

Die Verhandlungen für das neue<br />

Entgeltsystem in der EHS haben sich<br />

auch deshalb so in die Länge gezogen,<br />

weil die diakonischen Träger kirchliches<br />

Arbeitsrecht im so genannten Dritten<br />

Weg anwenden. Was ist der Dritte Weg?<br />

Mit ihrem Dienst am Nächsten<br />

kommt die Diakonie dem kirchlichen<br />

Auftrag nach, die Liebe Gottes zum<br />

Menschen durch Wort und vor allem<br />

auch durch Tat zu verkünden. Innerhalb<br />

der Diakonie sind Dienstnehmer<br />

und Dienstgeber in der Erfüllung dieses<br />

gemeinsamen Auftrags verbunden.<br />

Sie bilden eine Dienstgemeinschaft,<br />

die zu vertrauensvoller Zusammenarbeit<br />

und zu Interessenausgleich<br />

verpfl ichtet ist.<br />

Welche Probleme gab es mit dem<br />

bisher im DWW geltenden Entgeltsystem?<br />

Die bisher in den Diakonischen Werken<br />

angewendeten Entgeltsysteme waren<br />

an den öffentlichen Dienst, also den<br />

BAT und danach den TVöD, angelehnt.<br />

Diese bilden nicht nur eine ganz<br />

andere Bandbreite an Berufen ab<br />

(vom Müllwerker bis zum Polizisten),<br />

als wir es in der Diakonie kennen,<br />

sondern sind auch das Ergebnis von<br />

Arbeitskämpfen, die wir in der Diakonie<br />

nicht haben und nicht haben wollen.<br />

Was ist der Nachteil des TVöD?<br />

Er ist ein Behördentarif. Eine Behörde<br />

ist keiner Konkurrenz ausgesetzt. Dies<br />

ist bei den sozialen Trägern anders,

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