06.12.2012 Aufrufe

Das Magazin 1/2010 - Evangelische Heimstiftung

Das Magazin 1/2010 - Evangelische Heimstiftung

Das Magazin 1/2010 - Evangelische Heimstiftung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

ellen Zustand der einzelnen Bewoh-<br />

ner. <strong>Das</strong> Konzept des Hauses hat zum<br />

Ziel, jeden einzelnen Bewohner so zu<br />

unterstützen und zu begleiten, dass er<br />

seine Fähigkeiten bei den Aktivitäten<br />

des täglichen Lebens erhalten oder<br />

sogar wieder erlernen kann. Der<br />

Wohnbereich hat einen eigenen<br />

festen Personalstamm und es gibt<br />

auch eine eigene Nachtwache für den<br />

Wohnbereich. Jeder Bewohner hat<br />

eine Bezugspfl egekraft. Für die Einteilung<br />

zählt primär der Wunsch des<br />

Bewohners. Gegenseitige Sympathien,<br />

die Lage der Zimmer und der jeweilige<br />

Pfl egeaufwand sind weitere Kriterien.<br />

Um den Bewohnern die nötige<br />

Sicherheit zu vermitteln, wird das<br />

Präsenzprinzip verfolgt: Im gemeinsamen<br />

Aufenthaltsbereich ist ständig<br />

ein Mitarbeiter präsent.<br />

In der Milieu- und Tagesstrukturierung<br />

der Wohngruppe gilt das „Normalitätsprinzip“.<br />

Es gibt einen festen Plan<br />

für die Tages- und Wochenstruktur,<br />

der jedoch im Bedarfsfall individuell<br />

umgestaltet werden kann. Die Mahlzeiten<br />

werden gemeinsam eingenommen.<br />

Um die Bewohner zum Trinken<br />

anzuregen, stehen im gesamten<br />

Wohnbereich zu jeder Zeit Getränke<br />

bereit. Auch Zwischenmahlzeiten<br />

werden angeboten. Zur Entspannung<br />

gibt es spezielle Snoezelen-Ecken mit<br />

Musik-Lichteffekten und Klangspielen<br />

sowie Aromatherapie. Basale Stimulation<br />

regt die Sinne und körperliche<br />

Wahrnehmung an. Mit dem Mittel<br />

der Validation gelingt es, über die<br />

Gefühlsebene Zugang zum Erleben<br />

Demenzkranker zu bekommen. Auch<br />

der Garten ist ein wichtiger Bestandteil<br />

des Betreuungskonzepts. Er eröffnet<br />

einen barrierefreien Raum, in<br />

dem der Bewegungsdrang ungehindert<br />

ausgelebt werden kann.<br />

Stundenweise Betreuung<br />

Um pfl egende Angehörige von Menschen<br />

mit Demenz zu entlasten,<br />

gibt es bei einigen EHS-Häusern ein<br />

zusätzliches Angebot für demenziell<br />

erkrankte Menschen, die zu Hause<br />

leben, beispielsweise die Tagesbetreuung<br />

„Sonnenschein“ beim Robert-<br />

Breuning-Stift in Besigheim. Im<br />

Gegensatz zu einer Tagespfl ege werden<br />

sie hier nicht gepfl egt, sondern<br />

mit Hilfe einer Fachkraft mit gerontopsychiatrischer<br />

Zusatzausbildung und<br />

Ehrenamtlichen über einen Tag oder<br />

auch stundenweise betreut. An die<br />

Besucher des „Sonnenschein“ werden<br />

keinerlei Erwartungen gestellt. <strong>Das</strong><br />

heißt aber nicht, dass nichts getan<br />

wird, um die Gäste zu aktivieren<br />

und zu fördern. Den Mittelpunkt des<br />

Raumes bildet ein großer Tisch mit<br />

ergonomischen Stühlen, wo jeder und<br />

jede möglichst immer am gleichen<br />

Platz sitzen kann, bequeme Liegesessel<br />

laden zur Erholung zwischendurch<br />

ein und trotzdem bleibt jeder ins<br />

Geschehen mit einbezogen. Die Gäste<br />

treffen immer wieder dieselben Betreuer,<br />

sehen immer wieder dieselben<br />

Gesichter, dadurch wird eine anfängliche<br />

Verunsicherung schnell beseitigt<br />

und Vertrauen entsteht.<br />

Titel<br />

„Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 1/<strong>2010</strong> 7

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!