Das Magazin 1/2010 - Evangelische Heimstiftung
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ellen Zustand der einzelnen Bewoh-<br />
ner. <strong>Das</strong> Konzept des Hauses hat zum<br />
Ziel, jeden einzelnen Bewohner so zu<br />
unterstützen und zu begleiten, dass er<br />
seine Fähigkeiten bei den Aktivitäten<br />
des täglichen Lebens erhalten oder<br />
sogar wieder erlernen kann. Der<br />
Wohnbereich hat einen eigenen<br />
festen Personalstamm und es gibt<br />
auch eine eigene Nachtwache für den<br />
Wohnbereich. Jeder Bewohner hat<br />
eine Bezugspfl egekraft. Für die Einteilung<br />
zählt primär der Wunsch des<br />
Bewohners. Gegenseitige Sympathien,<br />
die Lage der Zimmer und der jeweilige<br />
Pfl egeaufwand sind weitere Kriterien.<br />
Um den Bewohnern die nötige<br />
Sicherheit zu vermitteln, wird das<br />
Präsenzprinzip verfolgt: Im gemeinsamen<br />
Aufenthaltsbereich ist ständig<br />
ein Mitarbeiter präsent.<br />
In der Milieu- und Tagesstrukturierung<br />
der Wohngruppe gilt das „Normalitätsprinzip“.<br />
Es gibt einen festen Plan<br />
für die Tages- und Wochenstruktur,<br />
der jedoch im Bedarfsfall individuell<br />
umgestaltet werden kann. Die Mahlzeiten<br />
werden gemeinsam eingenommen.<br />
Um die Bewohner zum Trinken<br />
anzuregen, stehen im gesamten<br />
Wohnbereich zu jeder Zeit Getränke<br />
bereit. Auch Zwischenmahlzeiten<br />
werden angeboten. Zur Entspannung<br />
gibt es spezielle Snoezelen-Ecken mit<br />
Musik-Lichteffekten und Klangspielen<br />
sowie Aromatherapie. Basale Stimulation<br />
regt die Sinne und körperliche<br />
Wahrnehmung an. Mit dem Mittel<br />
der Validation gelingt es, über die<br />
Gefühlsebene Zugang zum Erleben<br />
Demenzkranker zu bekommen. Auch<br />
der Garten ist ein wichtiger Bestandteil<br />
des Betreuungskonzepts. Er eröffnet<br />
einen barrierefreien Raum, in<br />
dem der Bewegungsdrang ungehindert<br />
ausgelebt werden kann.<br />
Stundenweise Betreuung<br />
Um pfl egende Angehörige von Menschen<br />
mit Demenz zu entlasten,<br />
gibt es bei einigen EHS-Häusern ein<br />
zusätzliches Angebot für demenziell<br />
erkrankte Menschen, die zu Hause<br />
leben, beispielsweise die Tagesbetreuung<br />
„Sonnenschein“ beim Robert-<br />
Breuning-Stift in Besigheim. Im<br />
Gegensatz zu einer Tagespfl ege werden<br />
sie hier nicht gepfl egt, sondern<br />
mit Hilfe einer Fachkraft mit gerontopsychiatrischer<br />
Zusatzausbildung und<br />
Ehrenamtlichen über einen Tag oder<br />
auch stundenweise betreut. An die<br />
Besucher des „Sonnenschein“ werden<br />
keinerlei Erwartungen gestellt. <strong>Das</strong><br />
heißt aber nicht, dass nichts getan<br />
wird, um die Gäste zu aktivieren<br />
und zu fördern. Den Mittelpunkt des<br />
Raumes bildet ein großer Tisch mit<br />
ergonomischen Stühlen, wo jeder und<br />
jede möglichst immer am gleichen<br />
Platz sitzen kann, bequeme Liegesessel<br />
laden zur Erholung zwischendurch<br />
ein und trotzdem bleibt jeder ins<br />
Geschehen mit einbezogen. Die Gäste<br />
treffen immer wieder dieselben Betreuer,<br />
sehen immer wieder dieselben<br />
Gesichter, dadurch wird eine anfängliche<br />
Verunsicherung schnell beseitigt<br />
und Vertrauen entsteht.<br />
Titel<br />
„Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 1/<strong>2010</strong> 7