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Fachbuch 128/1 Leseprobe

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gelten Sondervereinbarungen. Sie unterscheiden sich durch ihre chemische Zusammensetzung und<br />

die Schweiûeigenschaften. WaÈhrend die Sorten O I und O II mehr oder weniger duÈnnflieûendsind,<br />

ergeben die uÈbrigen Sorten ein zaÈhflieûendes Schweiûgut. Die genormten Durchmesser liegen<br />

zwischen 1,6 und6,3 mm, die StaÈbe sind1 m lang.<br />

GasschweiûstaÈbe gibt es auch in den meisten der 17 Legierungsgruppen von DIN 8555. Die hierfuÈr<br />

verwendeten StaÈbe koÈnnen gewalzt, gegossen, gezogen, gesintert oder gefuÈllt sein.<br />

Hilfsstoffe sind Fluûmittel, die in Form von Pulvern, Pasten oder FluÈssigkeiten zwar nicht beim<br />

Stahlschweiûen, aber beim Schweiûen von Aluminium undanderen NE-Metallen zum AufloÈsen von<br />

OberflaÈchenbelaÈgen zugegeben werden.<br />

2.1.6 Anwendung des Gasschweiûens<br />

Im Zeitalter des modernen Schutzgasschweiûens hat das Gasschmelzschweiûen fuÈr das Verbindungs-<br />

und Auftragschweiûen viel an Bedeutung verloren. Dies haÈngt sicher auch mit der relativ<br />

niedrigen Abschmelzleistung und Wirtschaftlichkeit zusammen sowie mit den geringen MoÈglichkeiten<br />

des Mechanisierens.<br />

Es gibt aber Einsatzgebiete des Panzerns, fuÈr die sich das Verfahren wegen der MoÈglichkeit mit<br />

aufkohlender Flamme und geringem Aufmischungsgrad zu arbeiten besonders eignet. Dies ist<br />

besonders beim Stellitieren der Fall. Stellitlegierungen (Legierungs-Gruppe 20 ± DIN 8555) sind<br />

Kobalt-Chrom-Wolfram-Legierungen mit hoÈherem Kohlenstoffgehalt. Sie sindkorrosionsbestaÈndig<br />

undverschleiûfest undwerden beispielsweise eingesetzt zum Panzern von Schiebersitzen im Armaturenbau<br />

undfuÈr Ventilsitze in hochbeanspruchten Verbrennungsmotoren.<br />

Beim Verbindungsschweiûen kommt das Gasschmelzschweiûen hauptsaÈchlich bei BoÈrdel-, I- und V-<br />

NaÈhten an un- und niedriglegierten Stahlrohren zum Einsatz. Wegen der geringen Abschmelzleistung<br />

ist der wirtschaftliche Einsatz aber auf Rohre mit kleinen Auûendurchmessern (etwa maximal<br />

150 mm) und geringen Wanddicken (maximal etwa 4,5 mm) beschraÈnkt. In diesem Bereich wird das<br />

Verfahren aber gern wegen der guten Schweiûbadbeherrschung in Zwangslagen und wegen des<br />

geringen Aufwandes an Einrichtungen bei BaustelleneinsaÈtzen gegenuÈber anderen Schmelzschweiûverfahren<br />

bevorzugt.<br />

Ein weiteres Anwendungsgebiet fuÈr das Gasschmelzschweiûen liegt auf dem Sektor des Guûeisenwarmschweiûens,<br />

wie es bei Reparaturzwecken vorkommt. Dabei werden die WerkstuÈcke auf Rotglut<br />

vorgewaÈrmt, mit artgleichen SchweiûzusaÈtzen geschweiût undanschlieûendlangsam abgekuÈhlt<br />

[2-3].<br />

2.1.7 Fehler beim Gasschweiûen<br />

Schweiûnahtfehler (UnregelmaÈûigkeiten) sindbeim Gasschweiûen meist die Folge unguÈnstiger<br />

Fugenvorbereitung oder falscher Arbeitsweise des Schweiûers [2-4]. Am meisten treten ungenuÈgende<br />

Durchschweiûung, Einbrandkerben, Bindefehler und Poren auf. Ferner koÈnnen OxideinschluÈsse<br />

undRisse vorkommen.<br />

UngenuÈgende Durchschweiûung ist meist die Folge eines zu kleinen Wurzelspaltes. Dieser kann sich<br />

auch durch die Schrumpfung beim Schweiûen verengen, wenn die Heftstellen nicht kraÈftig genug<br />

ausgefuÈhrt wurden. Die Durchschweiûung laÈût sich anhandder OÈ se kontrollieren, die sich beim<br />

Nachrechtsschweiûen im Spalt ausbildet.<br />

Einbrandkerben entstehen, wenn der Schweiûzusatz nicht gleichmaÈûig bis zu den RaÈndern der Fuge<br />

verteilt wird. Meist ist eine falsche Brennerhaltung oder ungenuÈgendes RuÈhren mit dem Schweiûdraht<br />

die Ursache.<br />

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