Fachbuch 128/1 Leseprobe
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Die Deutsche Bibliothek ± CIP-Einheitsaufnahme<br />
Kompendium Schweiûtechnik / [Hrsg.: Behnisch]. - DuÈsseldorf :<br />
Verl. fuÈr Schweiûen undverwandte Verfahren, DVS-Verl., 2002<br />
(<strong>Fachbuch</strong>reihe Schweiûtechnik ; Bd. <strong>128</strong>)<br />
ISBN 3-87155-204-6<br />
Bd. 1. Verfahren der Schweiûtechnik / Killing ; Killing. - 2002<br />
ISBN 3-87155-205-4<br />
Unter Mitarbeit von<br />
Dipl.-Ing. Helmut Schultz (Abschnitt 8.1)<br />
und<br />
Dipl.-Ing. Karl-Heinz Hesse (Abschnitt 8.2)<br />
<strong>Fachbuch</strong>reihe Schweiûtechnik<br />
Band <strong>128</strong>/I<br />
ISBN 3-87155-205-4<br />
Alle Rechte vorbehalten.<br />
f Verlag fuÈr Schweiûen undverwandte Verfahren DVS-Verlag GmbH, DuÈsseldorf ´ 2002<br />
Herstellung: J. F. Ziegler KG, Remscheid<br />
Titelgestaltung: M + V Werbeagentur, Willich
Geleitwort zur 2. Auflage<br />
Als der Verlag sich vor genau fuÈnf Jahren zur Herausgabe eines Kompendiums der Schweiûtechnik<br />
entschloû, tat er dies mit der Feststellung und guten Absicht, die seit vielen Jahren spuÈrbare LiteraturluÈcke<br />
mit einem aktuellen, aber auch preisguÈnstigen Gesamtwerk uÈber Schweiûverfahren,<br />
Schweiûmetallurgie, Werkstoffe undkonstruktive Grundlagen zu schlieûen. Die groûe Nachfrage<br />
nach dem vierbaÈndigen Fundus an umfassendem Wissen und Betriebspraxis hat sich erfreulicherweise<br />
in verhaÈltnismaÈûig kurzer Zeit bestaÈtigt, so daû der Verlag und sein Autorenteam sich um eine<br />
UÈ berarbeitung undErgaÈnzung der vergriffenen Auflage bemuÈhten, die als Neufassung nunmehr in<br />
gewohnter QualitaÈt vorgelegt werden kann.<br />
Der Entwicklungsstand der Schweiûprozesse, die uÈberschaubare Palette schweiûgeeigneter Werkstoffe<br />
sowie die gestalterischen GrundsaÈtze zum Bau von Schweiûkonstruktionen, wie sie in den<br />
fuÈnfziger Jahren dem Studierenden und praktisch taÈtigen Ingenieur zu Studium und BerufsausuÈbung<br />
zur VerfuÈgung standen, rechtfertigten seinerzeit ein ein- bis zweibaÈndiges <strong>Fachbuch</strong>; fuÈnfzig Jahre<br />
spaÈter hat allein die immense Zunahme der Werkstoffgruppen und ihre technisch und wirtschaftlich<br />
befriedigende Verarbeitung mit einem vielfachen Angebot an FuÈge- undTrennprozessen die Erweiterung<br />
des Buchtextes erforderlich gemacht. DaruÈber hinaus haben jahrzehntelange Erfahrungen und<br />
BewaÈhrungen von vollstaÈndig geschweiûten Konstruktionen zu neuen Bauweisen und deren AusfuÈhrung<br />
bis hin zur automatisierten Fertigung gefuÈhrt.<br />
Auch die Internationalisierung des Regelwerks, der Berechnungsmethoden und der AusfuÈhrungsbestimmungen,<br />
beispielsweise im konstruktiven Ingenieurbau, Schienenfahrzeug- undDruckgeraÈtebau,<br />
verursachten eine thematische Erweiterung und einen didaktischen Aufbau des vorliegenden<br />
Studier- und Nachschlagewerks.<br />
Die jetzige Ausgabe wird sowohl dem technisch-wissenschaftlich orientierten als auch dem in der<br />
Anwendung taÈtigen Leserkreis gerecht. SchwerpunktmaÈûig wollen die logisch gegliederten vier<br />
BaÈnde auf die vielfaÈltigen Fragen nach dem ,,Wie`` eine rasche Antwort in den Wissensbereichen<br />
Schweiûeignung der metallischen Werkstoffe ± Schweiûmetallurgie ± thermische FuÈge- undTrennverfahren<br />
± schweiûgerechte Konstruktion geben. Zur Vertiefung der Materie Schweiûtechnik dienen<br />
die jedem der einzelnen BaÈnde angeschlossenen Literaturstellen aus Wissenschaft, Betriebspraxis<br />
undaktuellem Regelwerk.<br />
Die von der Erstausgabe her bekannten Autoren haben sich auch in dieser Auflage um eine sorgfaÈltige<br />
Anpassung undErweiterung des schweiûtechnischen Wissens bemuÈht. An der UÈ berarbeitung<br />
des Bandes 1 von R. Killing hat Dr.-Ing. U. Killing mitgewirkt. Der von der Autorengemeinschaft<br />
Probst/Heroldin erster Auflage verfaûte Band2 ist nunmehr allein von Herrn Prof. H. Herold<br />
uÈberarbeitet worden; als Nachfolger von Herrn Prof. A. Neumann zeichnet Herr Dipl.-Ing. R.<br />
Neuhoff fuÈr die sorgfaÈltige Betreuung von Band4 verantwortlich.<br />
Allen Autoren, die besonders aufgrund ihrer aktiven paÈdagogischen TaÈtigkeit um die stetigen<br />
VeraÈnderungen und Neuerungen wissen, sei abschlieûend fuÈr ihre Literaturarbeit herzlich gedankt.<br />
DuÈsseldorf, im Sommer 2002<br />
Verlag und Herausgeber
Vorwort zur 2. Auflage<br />
Die Entscheidung zur Herausgabe eines Kompendiums der Schweiûtechnik war richtig und notwendig,<br />
die Leser haben dieses Grundlagenwerk so angenommen, daû nun nach fuÈnf Jahren schon die<br />
zweite, uÈberarbeitete Auflage erscheint. Der Inhalt wurde aktualisiert, denn bei den Schweiûverfahren<br />
findet eine stetige Weiterentwicklung statt. So wurden das Plasma-Pulver-Verbindungsschweiûen,<br />
das MAG-Mehrdrahtschweiûen und das ReibruÈhrschweiûen, ohne den Umfang dieses <strong>Fachbuch</strong>es<br />
wesentlich zu vergroÈûern, hinzugefuÈgt. Inzwischen neu erschienene DIN EN-Normen<br />
wurden aufgenommen und das Bildmaterial, vor allem hinsichtlich der Schweiûanlagen, auf den<br />
neuesten Stand gebracht. Es wurden ferner die Prozeûnummern nach DIN EN ISO 4063 bzw. ISO<br />
857-1 eingefuÈhrt, die zunehmend Bedeutung gewinnen fuÈr die Bezeichnung der Prozesse in Zeichnungen,<br />
Verfahrensanweisungen undPruÈfungszeugnissen. Da die internationale Norm ISO 857-1<br />
bisher nur in Englisch undFranzoÈsisch vorliegt, erfolgte die Beschreibung der Verfahren weiterhin<br />
nach DIN 1910.<br />
Die Verfasser danken allen, die sie bei der UÈ berarbeitung unterstuÈtzt haben, vor allem den Fachkollegen<br />
Dipl.-Ing. H. Schultz und Dipl.-Ing. K.-H. Hesse, die das Kapitel uÈber die Strahlschweiûverfahren<br />
uÈberarbeitet haben, sowie Herrn L. Knittel im Lektorat des DVS-Verlages.<br />
Solingen undLangenfeld, im Sommer 2002<br />
R. Killing undU. Killing
1 Einteilung der Schweiûverfahren<br />
Schweiûen ist nach DIN 1910-1 das Vereinigen von Werkstoffen in der Schweiûzone unter Anwendung<br />
von WaÈrme und/oder Kraft mit oder ohne Schweiûzusatz. Es kann durch Hilfsstoffe, zum<br />
Beispiel Schutzgase, Schweiûpulver oder Pasten, ermoÈglicht oder erleichtert werden. Die zum<br />
Schweiûen notwendige Energie wird von auûen zugefuÈhrt. Nach dem Zweck des Schweiûens wird<br />
unterschieden in Verbindungsschweiûen und Auftragschweiûen, nach dem physikalischen Ablauf<br />
des Schweiûens in Preûschweiûen und Schmelzschweiûen.<br />
1.1 Kurze Geschichte der Schweiûtechnik<br />
Das aÈlteste Schweiûverfahren, das Feuerschweiûen, bei dem zwei Metallenden auf Schmiedetemperatur<br />
erhitzt unddurch HammerschlaÈge zur Vereinigung gebracht wurden, war in Indien schon<br />
2000 Jahre vor Christi Geburt bekannt [1-1]. Die Verfahren, die heute zum Schweiûen angewendet<br />
werden, sind aber nicht viel mehr als 100 Jahre alt.<br />
Bereits 1849 wurde in England ein Patent uÈber das Lichtbogenschweiûen angemeldet, es kam aber<br />
nicht zur Anwendung. Der Russe Benardos begann 1881 als erster damit, den Lichtbogen, der bis<br />
dahin meist fuÈr Beleuchtungszwecke eingesetzt wurde, zum Schweiûen zu nutzen. Zwischen einer<br />
Kohleelektrode und dem WerkstuÈck wurde ein Lichtbogen gezuÈndet und Zusatzwerkstoff in Stabform<br />
zugegeben. Unter Zuhilfenahme von Badsicherungen aus Kupfer gelang es auch schon, wie<br />
Bild1-1 zeigt, in Zwangslagen zu schweiûen [1-2]. Ebenfalls ein Russe, naÈmlich Slawjanow benutzte<br />
seit 1891 einen Metallstab zum Schweiûen, der gleichzeitig LichtbogentraÈger undSchweiûzusatz<br />
war. Das Metallichtbogenschweiûen war geboren. Nachdem man zuerst mit nackten, nicht umhuÈllten<br />
Elektroden schweiûte, begann man bereits fruÈh durch Tauchen der StaÈbe in eine Aufschwemmung<br />
von Mineralien duÈnne UÈ berzuÈge aufzubringen, die das Schweiûen erleichterten. Das erste Patent<br />
uÈber eine umhuÈllte Schweiûelektrode wurde 1907 dem schwedischen Ingenieur O. Kjellberg erteilt.<br />
SpaÈter wurden die UmhuÈllungen durch Pressen aufgebracht. Dies brachte das Verfahren weiter nach<br />
vorn. Bild 1-2 zeigt das Lichtbogenhandschweiûen um das Jahr 1919 [1-3].<br />
Bild 1-1. Verbindungsschweiûen<br />
mit Kohleelektrode.<br />
Bild 1-2. Lichtbogenhandschweiûen im Jahr 1919 mit einem<br />
mobilen Umformer als Stromquelle (Werkbild: ESAB GmbH,<br />
Solingen).<br />
1
Das Widerstandsschweiûen geht auf E. Thomson, einem in den USA lebenden EnglaÈnder zuruÈck<br />
(1886). Als Stromquellen dienten zuerst Batterien, weil ein leistungsfaÈhiges Netz noch nicht zur<br />
VerfuÈgung stand[1-4].<br />
Die EinfuÈhrung des Gasschmelzschweiûens ging einher mit der MoÈglichkeit, Calciumcarbidherstellen<br />
zu koÈnnen (Wilson, 1882) und der Entwicklung des ersten leistungsfaÈhigen Brenners durch<br />
Heinrich DraÈger (1896). Bis dahin wurde schon Wasserstoff als Brenngas verwendet, allerdings nicht<br />
mit sehr groûem Erfolg.<br />
Die teil- und vollmechanischen Verfahren, die heute meist angewendet werden, sind alle wesentlich<br />
juÈnger. Sie kamen meist aus den USA nach Europa, und zwar 1934 das Unterpulverschweiûen, 1936<br />
das WIG-Schweiûen und 1948 das MIG-Schweiûen. MAG-Schweiûen unter Kohlendioxid wurde<br />
1953 zuerst in der UdSSR angewendet. Das Plasmaschweiûen ist erst seit den 60er Jahren in<br />
Anwendung und die modernen Strahlverfahren, wie das Elektronenstrahl- und das Laserstrahlschweiûen<br />
befinden sich heute nach der Entwicklungsphase nun im Stadium der industriellen<br />
EinfuÈhrung. Etwa um das Jahr 1950 begann man damit, Metalle mit dem Elektronenstrahl zu<br />
schweiûen, und das Laserstrahlschweiûen wurde in den 70er Jahren erstmals zum Schweiûen eingesetzt<br />
[1-5].<br />
1.2 Einordnung in die Fertigungsverfahren<br />
DIN 8580 unterscheidet 6 Hauptgruppen von Fertigungsverfahren, Tabelle 1-1. Einige Schweiûverfahren<br />
findet man schon in der Gruppe 1 ,,Urformen``, so das Gieûschweiûen, und in der Gruppe 2<br />
,,Umformen`` zum Beispiel das Kaltpreûschweiûen. Die meisten der heute angewandten Schweiûverfahren<br />
sindaber den Gruppen 4 ,,FuÈgen`` und5 ,,Beschichten`` zuzuordnen.<br />
Tabelle 1-1. Einteilung der Fertigungsverfahren in Hauptgruppen nach DIN 8580.<br />
1.3 Einteilung nach der deutschen Norm DIN 1910<br />
DIN 1910 teilt die Schweiûverfahren ein nach dem Zweck des Schweiûens in Verbindungs- und<br />
Auftragschweiûen und nach dem physikalischen Ablauf des Schweiûens in Preûschweiûen und<br />
Schmelzschweiûen. Die Definition lautet:<br />
Preûschweiûen:<br />
Schmelzschweiûen:<br />
Schweiûen unter Anwendung von Kraft ohne oder mit Schweiûzusatz, oÈrtliches<br />
ErwaÈrmen (unter UmstaÈnden bis zum Schmelzen) ermoÈglicht oder erleichtert<br />
das Schweiûen.<br />
Schweiûen bei oÈrtlich begrenztem Schmelzfluû ohne Anwendung von Kraft<br />
mit oder ohne Schweiûzusatz.<br />
2
Tabelle 1-2. Einteilung der Schmelzschweiûverfahren in Anlehnung an DIN 1910-2.<br />
Eine UÈ bersicht uÈber die Schweiûverfahren gibt DIN 1910-2. Die Tabellen 1-2 und 1-3 enthalten<br />
daraus die wichtigsten Verfahren zum Schweiûen von Metallen. Weitere Teile der DIN 1910 behandeln<br />
verschiedene Verfahrensgruppen noch ausfuÈhrlicher, zum Beispiel der Teil 3 die Verfahren zum<br />
Schweiûen von Kunststoffen, der Teil 4 die Schutzgasschweiûverfahren und der Teil 5 die Widerstandsschweiûverfahren.<br />
Teil 1 bringt eine generelle Einteilung der Verfahren und erklaÈrt den Begriff<br />
,,Schweiûen`` ganz allgemein.<br />
3
Tabelle 1-3. Einteilung der Preûschweiûverfahren in Anlehnung an DIN 1910-2.<br />
4
2 Gasschweiûen<br />
Das Gasschweiûen laÈût sich unterteilen in Gaspreûschweiûen undGasschmelzschweiûen. Das Gaspreûschweiûen<br />
gehoÈrt zu den Preûschweiûverfahren, siehe Tabelle 1-3. Die Gasflamme dient hier nur<br />
zum AnwaÈrmen der StoûflaÈchen, zum Beispiel von BetonstaÈhlen. Das Schweiûen erfolgt anschlieûendunter<br />
Anwendung von Druck. Das Verfahren gehoÈrt eigentlich in das Kapitel 10 ,,Sonderverfahren``,<br />
wird aber in diesem <strong>Fachbuch</strong> nicht weiterbehandelt. Das Gasschmelzschweiûen ist Gegenstanddieses<br />
Kapitels. Es wirdim allgemeinen Gasschweiûen genannt.<br />
2.1 Gasschmelzschweiûen (Prozeû-Nr. 3)<br />
Das Gasschmelzschweiûen ist eines der aÈltesten Schmelzschweiûverfahren. Es hat seit der EinfuÈhrung<br />
moderner Verfahren, beispielsweise das WIG-Schweiûverfahren, viel an Bedeutung verloren.<br />
2.1.1 Prinzip des Gasschmelzschweiûens<br />
Beim Gasschweiûen, auch Autogenschweiûen genannt, dient eine Flamme als WaÈrmequelle. Zu ihrer<br />
Entstehung und Unterhaltung ist ein Brenngas erforderlich sowie Sauerstoff, der die Verbrennung<br />
unterstuÈtzt. Die Flamme schmilzt den Grundwerkstoff auf, Schweiûzusatz wird in Stabform zugegeben.<br />
Das Gasschmelzschweiûen zeichnet sich aus durch eine universelle Anwendbarkeit und einen<br />
geringen Investitionsbedarf.<br />
2.1.2 Eigenschaften der Gase<br />
Wie bereits erwaÈhnt, wirdzum Gasschweiûen neben einem Brenngas auch Sauerstoff zur UnterstuÈtzung<br />
der Verbrennung und zur ErhoÈhung der Flammenleistung benoÈtigt.<br />
2.1.2.1 Sauerstoff<br />
Der zum Schweiûen benoÈtigte Sauerstoff wirdmeist durch Luftzerlegung gewonnen. Der uÈbliche<br />
Reinheitsgradist 99,5 %. Er wirdgasfoÈrmig oder fluÈssig bereitgestellt. Bei geringerem Verbrauch ist<br />
es uÈblich, den Sauerstoff gasfoÈrmig in Stahlflaschen mit einem FassungsvermoÈgen von 40 oder 50<br />
Liter undunter einem Druck von 150 bzw. 200 bar zu beziehen. Die Flaschen hatten bisher einen<br />
blauen Farbanstrich. Nach der neuen DIN EN 1089 ist die Kennfarbe in Zukunft weiû. Wenn es<br />
mehrere Entnahmestellen im Betrieb gibt, koÈnnen anstelle von Einzelflaschen auch FlaschenbuÈndel<br />
oder Flaschenbatterien eingesetzt werden. Bei groÈûerem Verbrauch, die Grenze liegt etwa zwischen<br />
300 und1000 m 3 /Monat [2-1], kann der Sauerstoff auch tiefkalt, fluÈssig in Standtanks oder Kaltvergasern<br />
gelagert werden, die von Tankwagen befuÈllt werden.<br />
2.1.2.2 Brenngase<br />
Beim Gasschmelzschweiûen wirdals Brenngas meist Acetylen (C 2 H 2 ) eingesetzt (Prozeû-Nr. 311).<br />
Prinzipiell waÈren auch andere Kohlenwasserstoffe wie Propan (C 3 H 8 ) (Prozeû-Nr. 312) undMethan<br />
(CH 4 ) dafuÈr geeignet, Acetylen ergibt aber beim Verbrennen mit Sauerstoff von den moÈglichen<br />
Gasen die hoÈchste Flammenleistung. Dies haÈngt nicht mit einem besonders hohen Heizwert zusammen,<br />
sondern mit der groûen Verbrennungs- (ZuÈnd-) Geschwindigkeit des Acetylens.<br />
In fruÈheren Zeiten erzeugten die Betriebe das benoÈtigte Acetylen (C 2 H 2 ) selbst in Acetylenentwicklern.<br />
Heute ist dies eher die Ausnahme, das Gas wird in Flaschen bezogen. Bild 2-1 zeigt in<br />
5
schematischer Darstellung einen Schubladenentwickler. Calciumcarbid (CaC 2 ), das durch Reaktion<br />
von Kalk und Kohle im Lichtbogenofen gewonnen wird, wird in die Schubladen des Entwicklers<br />
eingegeben. Es reagiert dort unter Hinzutritt von Wasser nach der Formel:<br />
CaC 2 +H 2 O=C 2 H 2 + Ca(OH) 2 +WaÈrme.<br />
Das gebildete Gas verdraÈngt das Wasser aus dem oberen Teil des BehaÈlters, so daû kein Wasser mehr<br />
in die Schubladen gelangen kann, und stoppt damit die weitere Vergasung, bis wieder Gas entnommen<br />
wird. Der entstehende Kalkschlamm muû entsorgt werden.<br />
Schematische Darstellung eines Schubladenentwick-<br />
Bild 2-1.<br />
lers.<br />
Bild 2-2.<br />
Aufbau einer Acetylenflasche.<br />
Heute wird, wie bereits erwaÈhnt, das Acetylen meist von Fachfirmen in Stahlflaschen geliefert.<br />
Acetylenflaschen trugen bisher einen gelben Anstrich. Nach der neuen DIN EN-Norm ist die<br />
Kennfarbe kastanienbraun. Acetylen neigt dazu, bei DruÈcken oberhalb von 2,5 bar in seine Bestandteile<br />
Kohlenstoff undWasserstoff zu zerfallen. Damit ist eine TemperaturerhoÈhung undVolumenvergroÈûerung<br />
verbunden, die zur Explosion fuÈhren kann. Es darf deshalb im Entwickler und in<br />
Leitungen der Sicherheitsdruck von 1,5 bar nicht uÈberschritten werden. Anders dagegen in den<br />
Flaschen. Diese sindmit einer poroÈsen Masse gefuÈllt, Bild2-2. In die HohlraÈume der poroÈsen Masse<br />
wirdAceton eingefuÈllt. Dieses kann Acetylen loÈsen, undzwar loÈst 1 l Aceton bei 1 bar etwa 24 l<br />
Acetylen. Weil das Acetylen in der Flasche nicht gasfoÈrmig sondern geloÈst vorliegt, kann der Druck<br />
auf 18, bei hochporoÈsen Massen sogar auf 19 bar gesteigert werden, ohne daû es zum Acetylenzerfall<br />
kommt. In einer normalen Flasche mit einem Rauminhalt von 40 l befinden sich 13 l Aceton, so daû<br />
hierin bei 18 bar 6,3 kg Acetylen gespeichert werden koÈnnen [2-2], Tabelle 2-1.<br />
6
Tabelle 2-1.<br />
GaÈngige Stahlflaschen fuÈr Acetylen.<br />
Stahlflaschen fuÈr geloÈstes Acetylen<br />
normale FuÈllmasse hochporoÈseFuÈllmasse<br />
Flaschenvolumen (Liter) 20 40 20 40 50<br />
AcetylenfuÈllmenge (kg) 3,0 6,3 4,0 8,0 10,0<br />
AcetylenfuÈllmenge (Liter) g 3000 g 6000 g 4000 g 8000 g 10000<br />
FuÈlldruck bei 15 C (bar) 18 18 18 19 19<br />
AcetonfuÈllungen (Liter) 6 13 8 16 20<br />
Entnahmemenge (Liter/Stunde)<br />
± Stoûbetrieb 1000<br />
± Dauerbetrieb 500 bis 700<br />
2.1.3 Die Autogenflamme<br />
Das Brenngas verbrennt unter Einfluû des Sauerstoffs in einer zweistufigen Verbrennung.<br />
2.1.3.1 Brenner und ZubehoÈr<br />
Zum Gasschweiûen werden heute fast ausnahmslos Injektorbrenner verwendet, Bild 2-3. Der mit<br />
hoÈherem Druck (2,5 bar) eingestellte Sauerstoff saugt das Acetylen (0,5 bar) an. Beide Gase werden<br />
Bild 2-3.<br />
Brenner zum Gasschweiûen.<br />
im Brenner gemischt, und die Verbrennung findet auûerhalb des BrennermundstuÈckes statt. Die<br />
hoÈchste Temperatur stellt sich etwa 2 bis 5 mm vor dem leuchtenden Kegel der Flamme an der<br />
Brennerspitze ein, Bild2-4. Wenn Acetylen mit Sauerstoff verbrennt, entsteht hier eine Temperatur<br />
von 3200 C. An dieser Stelle der hoÈchsten Temperatur soll auch das Schweiûen stattfinden.<br />
Bild 2-5 zeigt das Gasschweiûen bei der Herstellung eines PruÈfstuÈckes. Der Brennereinsatz wirdmit<br />
einer UÈ berwurfmutter an das GriffstuÈck des Brenners angeschraubt. Dadurch ist es moÈglich, je nach<br />
zu schweiûender Materialdicke unterschiedlich groûe BrennereinsaÈtze zu verwenden. Tabelle 2-2<br />
gibt die GroÈûe des Schweiûeinsatzes fuÈr verschiedene Blechdicken an. Mit steigender BrennergroÈûe<br />
nimmt auch die Abschmelzleistung des Verfahrens zu. Mit einer einfachen Formel, Tabelle 2-3, kann<br />
aus den Grenzdicken der BrennereinsaÈtze der stuÈndliche Gasverbrauch errechnet werden.<br />
Die Brenner sinduÈber Druckminderer und SchlaÈuche mit den Druckflaschen bzw. mit dem Acetylenentwickler<br />
verbunden. Um eventuell moÈgliche FlammenruÈckschlaÈge zu vermeiden, muû zwischen<br />
den Brenner und die Acetylenquelle (Flache, Entwickler) eine Flammensperre eingeschaltet<br />
werden. DafuÈr wurden fruÈher meist Wasservorlagen verwandt, heute werden dafuÈr aber Trokkensicherungen<br />
eingesetzt.<br />
7
Bild 2-4.<br />
Acetylen-Sauerstoff-Flamme.<br />
Bild 2-5.<br />
Gasschweiûer beim Schweiûen eines PruÈfstuÈcks.<br />
Tabelle 2-2.<br />
Benennung<br />
Betriebswerte fuÈr SchweiûeinsaÈtze.<br />
Nennbereich<br />
(Stahlblechdicke in mm)<br />
GroÈûe<br />
Sauerstoff<br />
BetriebsuÈberdruck (bar)<br />
Verbauch l/h<br />
im Normalzustand<br />
Schweiûeinsatz 0,2 . . . 0,5 0 40 + 5<br />
Schweiûeinsatz 0,5 . . . 1 1 80 + 10<br />
Schweiûeinsatz 1 . . . 2 2 160 + 15<br />
Schweiûeinsatz 2 . . . 4 3 315 + 30<br />
Schweiûeinsatz 4 . . . 6 4 2,5 500 + 50<br />
Schweiûeinsatz 6 . . . 9 5 800 + 80<br />
Schweiûeinsatz 9 . . . 14 6 1250 + 125<br />
Schweiûeinsatz 14 . . . 20 7 1800 + 180<br />
Schweiûeinsatz 20 . . . 30 8 2500 + 250<br />
In der Praxis hat sich gezeigt, daû vielfach Rohre mit einer Wanddicke von 4,5 mm geschweiût werden. Aus diesem Grund<br />
ist zusaÈtzlich ein Schweiûeinsatz mit dem Nennbereich 3 bis 5 entwickelt worden und im Handel erhaÈltlich.<br />
8
2.1.3.2 Flammeneinstellung<br />
Die Flamme kann je nach Brenngas/Sauerstoff-VerhaÈltnis oxidierend (SauerstoffuÈberschuû), neutral<br />
oder reduzierend (GasuÈberschuû) eingestellt werden. Beim Verbindungsschweiûen, beim Auftragen<br />
von weichen Eisenwerkstoffen undvon Chrom-Nickel-Stahl wirddie Flamme neutral eingestellt.<br />
Mit SauerstoffuÈberschuû wirdMessing geschweiût, waÈhrend die reduzierend eingestellte Flamme<br />
bei Guûeisen, Aluminium undbeim Hartauftragschweiûen uÈblich ist.<br />
Tabelle 2-3.<br />
Berechnungsformel des Gasdurchsatzes.<br />
Summe der Grenzwerte des Blechdickenbereichs ´ 100 = Gasmenge (l/h)<br />
2<br />
fuÈr die BrennereinsatzgroÈûe 3 ergibt sich somit zum Beispiel ein Gasdurchsatz von:<br />
2+4 ´ 100 = 300 l/h<br />
2<br />
Auch beim Panzern wirdmit GasuÈberschuû gearbeitet. Den Graddes GasuÈberschusses kann man<br />
durch das VerhaÈltnis der Strecken l 2 zu l 1 im FlammenbildausdruÈcken, Bild2-6. Mit zunehmendem<br />
GasuÈberschuû wirdl 2 laÈnger unddas VerhaÈltnis l 2 /l 1 groÈûer. In dieser ersten Verbrennungsstufe<br />
kommt es zunaÈchst durch den zugefuÈhrten Sauerstoff nur zu einer unvollstaÈndigen Verbrennung. Das<br />
Acetylen verbrennt zu Kohlenmonoxid(CO) undWasserstoff (H 2 ). Das Kohlenmonoxidwirkt<br />
aufkohlendnach der Formel:<br />
2CO=2C+O 2 .<br />
In der zweiten Verbrennungsstufe werden dann die entstandenen Verbrennungsprodukte KohlenmonoxidundWasserstoff<br />
vollstaÈndig verbrannt zu Kohlendioxid (CO 2 ) undWasserdampf (H 2 O).<br />
Der dazu benoÈtigte Sauerstoff wirdaus der umgebenden AtmosphaÈre entnommen. Auf diese Weise<br />
wird das Schweiûgut auch vor Oxidation geschuÈtzt.<br />
Je nach AusstroÈmgeschwindigkeit der Gase kann man noch eine harte und eine weiche Flamme<br />
unterscheiden.<br />
Bild 2-6. Zonen der Acetylen-Sauerstoff-Flamme<br />
bei GasuÈberschuû.<br />
2.1.4 Methoden des Gasschmelzschweiûens<br />
Das Gasschweiûen kann in zwei Arbeitstechniken angewandt werden, und zwar von rechts nach links<br />
(Nachlinksschweiûen) undvon links nach rechts (Nachrechtsschweiûen). Bei der Nachlinksschweiûung<br />
laÈuft der Schweiûstab vor der Flamme her, wird nach rechts geschweiût, folgt er ihr, Bild 2-7.<br />
9
Bild 2-7.<br />
Arbeitstechniken beim Gasschmelzschweiûen.<br />
2.1.4.1 Nachlinksschweiûen<br />
Das Nachlinksschweiûen wird beim Verbindungsschweiûen an duÈnnen Blechen (bis 3 mm) angewandt,<br />
ferner beim Hartauftragen (Panzern). Hierbei steht der Brenner auch schraÈger, so daû die<br />
Flamme mehr auf den aufzuschweiûenden Grundwerkstoff gerichtet ist. Die Aufkohlung durch die<br />
reduzierend eingestellte Flamme verhindert beim Panzern einen HaÈrteabfall im Schweiûgut und<br />
senkt in einer duÈnnen Zone des Grundwerkstoffes den Schmelzpunkt, so daû es nur hier zu einem<br />
flachen Einbrandunddamit zu geringer Vermischung kommt.<br />
2.1.4.2 Nachrechtsschweiûen<br />
Das Nachrechtsschweiûen eignet sich besser fuÈr dickere WerkstuÈcke, weil hierbei ein tieferer Einbrandundeine<br />
sicherere Durchschweiûung erzielt werden. Beim Auftragschweiûen zum Beschichten<br />
undPlattieren wirdim Gegensatz zum Panzern die Nachrechtsschweiûung eingesetzt.<br />
2.1.5 Zusatzwerkstoffe und Hilfsstoffe<br />
SchweiûstaÈbe zum Verbindungsschweiûen mit der Autogenflamme sind in DIN EN 12536 genormt.<br />
StaÈbe zum Auftragschweiûen sindin DIN 8555 enthalten. DIN EN 12536 unterscheidet fuÈr un- und<br />
niedriglegierte StaÈhle sechs Sorten von SchweiûzusaÈtzen, Tabelle 2-4. FuÈr nicht genormte Sorten<br />
Tabelle 2-4. Chemische Zusammensetzung der SchweiûstaÈbe nach DIN EN 12536.<br />
Schweiûstabklasse<br />
Chemische Zusammensetzung in %<br />
Kurzzeichen<br />
C Si Mn P S Mo Ni Cr<br />
O Z jede andere vereinbarte Zusammensetzung<br />
O I 0,03 . . . 0,12 0,02 . . . 0,20 0,35 . . . 0,65 0,030 0,025 ± ± ±<br />
O II 0,03 . . . 0,20 0,05 . . . 0,25 0,50 . . . 1,20 0,025 0,025 ± ± ±<br />
O III 0,05 . . . 0,15 0,05 . . . 0,25 0,95 . . . 1,25 0,020 0,020 ± 0,35 . . . 0,80 ±<br />
O IV 0,08 . . . 0,15 0,10 . . . 0,25 0,90 . . . 1,20 0,020 0,020 0,45 . . . 0,65 ± ±<br />
O V 0,10 . . . 0,15 0,10 . . . 0,25 0,80 . . . 1,20 0,020 0,020 0,45 . . . 0,65 ± 0,80 . . . 1,20<br />
O VI 0,03 . . . 0,10 0,10 . . . 0,25 0,40 . . . 0,70 0,020 0,020 0,90 . . . 1,20 ± 2,00 . . . 2,20<br />
Einzelwerte in der Tabelle sind HoÈchstwerte.<br />
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gelten Sondervereinbarungen. Sie unterscheiden sich durch ihre chemische Zusammensetzung und<br />
die Schweiûeigenschaften. WaÈhrend die Sorten O I und O II mehr oder weniger duÈnnflieûendsind,<br />
ergeben die uÈbrigen Sorten ein zaÈhflieûendes Schweiûgut. Die genormten Durchmesser liegen<br />
zwischen 1,6 und6,3 mm, die StaÈbe sind1 m lang.<br />
GasschweiûstaÈbe gibt es auch in den meisten der 17 Legierungsgruppen von DIN 8555. Die hierfuÈr<br />
verwendeten StaÈbe koÈnnen gewalzt, gegossen, gezogen, gesintert oder gefuÈllt sein.<br />
Hilfsstoffe sind Fluûmittel, die in Form von Pulvern, Pasten oder FluÈssigkeiten zwar nicht beim<br />
Stahlschweiûen, aber beim Schweiûen von Aluminium undanderen NE-Metallen zum AufloÈsen von<br />
OberflaÈchenbelaÈgen zugegeben werden.<br />
2.1.6 Anwendung des Gasschweiûens<br />
Im Zeitalter des modernen Schutzgasschweiûens hat das Gasschmelzschweiûen fuÈr das Verbindungs-<br />
und Auftragschweiûen viel an Bedeutung verloren. Dies haÈngt sicher auch mit der relativ<br />
niedrigen Abschmelzleistung und Wirtschaftlichkeit zusammen sowie mit den geringen MoÈglichkeiten<br />
des Mechanisierens.<br />
Es gibt aber Einsatzgebiete des Panzerns, fuÈr die sich das Verfahren wegen der MoÈglichkeit mit<br />
aufkohlender Flamme und geringem Aufmischungsgrad zu arbeiten besonders eignet. Dies ist<br />
besonders beim Stellitieren der Fall. Stellitlegierungen (Legierungs-Gruppe 20 ± DIN 8555) sind<br />
Kobalt-Chrom-Wolfram-Legierungen mit hoÈherem Kohlenstoffgehalt. Sie sindkorrosionsbestaÈndig<br />
undverschleiûfest undwerden beispielsweise eingesetzt zum Panzern von Schiebersitzen im Armaturenbau<br />
undfuÈr Ventilsitze in hochbeanspruchten Verbrennungsmotoren.<br />
Beim Verbindungsschweiûen kommt das Gasschmelzschweiûen hauptsaÈchlich bei BoÈrdel-, I- und V-<br />
NaÈhten an un- und niedriglegierten Stahlrohren zum Einsatz. Wegen der geringen Abschmelzleistung<br />
ist der wirtschaftliche Einsatz aber auf Rohre mit kleinen Auûendurchmessern (etwa maximal<br />
150 mm) und geringen Wanddicken (maximal etwa 4,5 mm) beschraÈnkt. In diesem Bereich wird das<br />
Verfahren aber gern wegen der guten Schweiûbadbeherrschung in Zwangslagen und wegen des<br />
geringen Aufwandes an Einrichtungen bei BaustelleneinsaÈtzen gegenuÈber anderen Schmelzschweiûverfahren<br />
bevorzugt.<br />
Ein weiteres Anwendungsgebiet fuÈr das Gasschmelzschweiûen liegt auf dem Sektor des Guûeisenwarmschweiûens,<br />
wie es bei Reparaturzwecken vorkommt. Dabei werden die WerkstuÈcke auf Rotglut<br />
vorgewaÈrmt, mit artgleichen SchweiûzusaÈtzen geschweiût undanschlieûendlangsam abgekuÈhlt<br />
[2-3].<br />
2.1.7 Fehler beim Gasschweiûen<br />
Schweiûnahtfehler (UnregelmaÈûigkeiten) sindbeim Gasschweiûen meist die Folge unguÈnstiger<br />
Fugenvorbereitung oder falscher Arbeitsweise des Schweiûers [2-4]. Am meisten treten ungenuÈgende<br />
Durchschweiûung, Einbrandkerben, Bindefehler und Poren auf. Ferner koÈnnen OxideinschluÈsse<br />
undRisse vorkommen.<br />
UngenuÈgende Durchschweiûung ist meist die Folge eines zu kleinen Wurzelspaltes. Dieser kann sich<br />
auch durch die Schrumpfung beim Schweiûen verengen, wenn die Heftstellen nicht kraÈftig genug<br />
ausgefuÈhrt wurden. Die Durchschweiûung laÈût sich anhandder OÈ se kontrollieren, die sich beim<br />
Nachrechtsschweiûen im Spalt ausbildet.<br />
Einbrandkerben entstehen, wenn der Schweiûzusatz nicht gleichmaÈûig bis zu den RaÈndern der Fuge<br />
verteilt wird. Meist ist eine falsche Brennerhaltung oder ungenuÈgendes RuÈhren mit dem Schweiûdraht<br />
die Ursache.<br />
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Bindefehler sind ,,Kaltstellen`` meist in der Bindezone oder zwischen zwei Schweiûlagen, die<br />
entstehen, wenn der gewaÈhlte Brennereinsatz fuÈr die zu schweiûende Materialdicke nicht ausreicht<br />
oder wenn zu schnell geschweiût wird. Auch beim zu langsamen Schweiûen koÈnnen Bindefehler<br />
durch vorlaufendes Schweiûgut auftreten.<br />
Poren werden beim Gasschweiûen meist durch Kohlenmonoxidbildung im Schweiûgut verursacht,<br />
wenn das Schweiûgut wegen eines relativ hohen Kohlenstoffgehaltes bei gleichzeitig hohem Sauerstoffgehalt<br />
unberuhigt wird. HaÈufig ruÈhrt der hohe Kohlenstoffgehalt von einer Aufkohlung durch<br />
die Flamme bei inkorrekter Einstellung her.<br />
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