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Fachbuch 128/1 Leseprobe

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1 Einteilung der Schweiûverfahren<br />

Schweiûen ist nach DIN 1910-1 das Vereinigen von Werkstoffen in der Schweiûzone unter Anwendung<br />

von WaÈrme und/oder Kraft mit oder ohne Schweiûzusatz. Es kann durch Hilfsstoffe, zum<br />

Beispiel Schutzgase, Schweiûpulver oder Pasten, ermoÈglicht oder erleichtert werden. Die zum<br />

Schweiûen notwendige Energie wird von auûen zugefuÈhrt. Nach dem Zweck des Schweiûens wird<br />

unterschieden in Verbindungsschweiûen und Auftragschweiûen, nach dem physikalischen Ablauf<br />

des Schweiûens in Preûschweiûen und Schmelzschweiûen.<br />

1.1 Kurze Geschichte der Schweiûtechnik<br />

Das aÈlteste Schweiûverfahren, das Feuerschweiûen, bei dem zwei Metallenden auf Schmiedetemperatur<br />

erhitzt unddurch HammerschlaÈge zur Vereinigung gebracht wurden, war in Indien schon<br />

2000 Jahre vor Christi Geburt bekannt [1-1]. Die Verfahren, die heute zum Schweiûen angewendet<br />

werden, sind aber nicht viel mehr als 100 Jahre alt.<br />

Bereits 1849 wurde in England ein Patent uÈber das Lichtbogenschweiûen angemeldet, es kam aber<br />

nicht zur Anwendung. Der Russe Benardos begann 1881 als erster damit, den Lichtbogen, der bis<br />

dahin meist fuÈr Beleuchtungszwecke eingesetzt wurde, zum Schweiûen zu nutzen. Zwischen einer<br />

Kohleelektrode und dem WerkstuÈck wurde ein Lichtbogen gezuÈndet und Zusatzwerkstoff in Stabform<br />

zugegeben. Unter Zuhilfenahme von Badsicherungen aus Kupfer gelang es auch schon, wie<br />

Bild1-1 zeigt, in Zwangslagen zu schweiûen [1-2]. Ebenfalls ein Russe, naÈmlich Slawjanow benutzte<br />

seit 1891 einen Metallstab zum Schweiûen, der gleichzeitig LichtbogentraÈger undSchweiûzusatz<br />

war. Das Metallichtbogenschweiûen war geboren. Nachdem man zuerst mit nackten, nicht umhuÈllten<br />

Elektroden schweiûte, begann man bereits fruÈh durch Tauchen der StaÈbe in eine Aufschwemmung<br />

von Mineralien duÈnne UÈ berzuÈge aufzubringen, die das Schweiûen erleichterten. Das erste Patent<br />

uÈber eine umhuÈllte Schweiûelektrode wurde 1907 dem schwedischen Ingenieur O. Kjellberg erteilt.<br />

SpaÈter wurden die UmhuÈllungen durch Pressen aufgebracht. Dies brachte das Verfahren weiter nach<br />

vorn. Bild 1-2 zeigt das Lichtbogenhandschweiûen um das Jahr 1919 [1-3].<br />

Bild 1-1. Verbindungsschweiûen<br />

mit Kohleelektrode.<br />

Bild 1-2. Lichtbogenhandschweiûen im Jahr 1919 mit einem<br />

mobilen Umformer als Stromquelle (Werkbild: ESAB GmbH,<br />

Solingen).<br />

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