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Fachbuch 128/1 Leseprobe

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2 Gasschweiûen<br />

Das Gasschweiûen laÈût sich unterteilen in Gaspreûschweiûen undGasschmelzschweiûen. Das Gaspreûschweiûen<br />

gehoÈrt zu den Preûschweiûverfahren, siehe Tabelle 1-3. Die Gasflamme dient hier nur<br />

zum AnwaÈrmen der StoûflaÈchen, zum Beispiel von BetonstaÈhlen. Das Schweiûen erfolgt anschlieûendunter<br />

Anwendung von Druck. Das Verfahren gehoÈrt eigentlich in das Kapitel 10 ,,Sonderverfahren``,<br />

wird aber in diesem <strong>Fachbuch</strong> nicht weiterbehandelt. Das Gasschmelzschweiûen ist Gegenstanddieses<br />

Kapitels. Es wirdim allgemeinen Gasschweiûen genannt.<br />

2.1 Gasschmelzschweiûen (Prozeû-Nr. 3)<br />

Das Gasschmelzschweiûen ist eines der aÈltesten Schmelzschweiûverfahren. Es hat seit der EinfuÈhrung<br />

moderner Verfahren, beispielsweise das WIG-Schweiûverfahren, viel an Bedeutung verloren.<br />

2.1.1 Prinzip des Gasschmelzschweiûens<br />

Beim Gasschweiûen, auch Autogenschweiûen genannt, dient eine Flamme als WaÈrmequelle. Zu ihrer<br />

Entstehung und Unterhaltung ist ein Brenngas erforderlich sowie Sauerstoff, der die Verbrennung<br />

unterstuÈtzt. Die Flamme schmilzt den Grundwerkstoff auf, Schweiûzusatz wird in Stabform zugegeben.<br />

Das Gasschmelzschweiûen zeichnet sich aus durch eine universelle Anwendbarkeit und einen<br />

geringen Investitionsbedarf.<br />

2.1.2 Eigenschaften der Gase<br />

Wie bereits erwaÈhnt, wirdzum Gasschweiûen neben einem Brenngas auch Sauerstoff zur UnterstuÈtzung<br />

der Verbrennung und zur ErhoÈhung der Flammenleistung benoÈtigt.<br />

2.1.2.1 Sauerstoff<br />

Der zum Schweiûen benoÈtigte Sauerstoff wirdmeist durch Luftzerlegung gewonnen. Der uÈbliche<br />

Reinheitsgradist 99,5 %. Er wirdgasfoÈrmig oder fluÈssig bereitgestellt. Bei geringerem Verbrauch ist<br />

es uÈblich, den Sauerstoff gasfoÈrmig in Stahlflaschen mit einem FassungsvermoÈgen von 40 oder 50<br />

Liter undunter einem Druck von 150 bzw. 200 bar zu beziehen. Die Flaschen hatten bisher einen<br />

blauen Farbanstrich. Nach der neuen DIN EN 1089 ist die Kennfarbe in Zukunft weiû. Wenn es<br />

mehrere Entnahmestellen im Betrieb gibt, koÈnnen anstelle von Einzelflaschen auch FlaschenbuÈndel<br />

oder Flaschenbatterien eingesetzt werden. Bei groÈûerem Verbrauch, die Grenze liegt etwa zwischen<br />

300 und1000 m 3 /Monat [2-1], kann der Sauerstoff auch tiefkalt, fluÈssig in Standtanks oder Kaltvergasern<br />

gelagert werden, die von Tankwagen befuÈllt werden.<br />

2.1.2.2 Brenngase<br />

Beim Gasschmelzschweiûen wirdals Brenngas meist Acetylen (C 2 H 2 ) eingesetzt (Prozeû-Nr. 311).<br />

Prinzipiell waÈren auch andere Kohlenwasserstoffe wie Propan (C 3 H 8 ) (Prozeû-Nr. 312) undMethan<br />

(CH 4 ) dafuÈr geeignet, Acetylen ergibt aber beim Verbrennen mit Sauerstoff von den moÈglichen<br />

Gasen die hoÈchste Flammenleistung. Dies haÈngt nicht mit einem besonders hohen Heizwert zusammen,<br />

sondern mit der groûen Verbrennungs- (ZuÈnd-) Geschwindigkeit des Acetylens.<br />

In fruÈheren Zeiten erzeugten die Betriebe das benoÈtigte Acetylen (C 2 H 2 ) selbst in Acetylenentwicklern.<br />

Heute ist dies eher die Ausnahme, das Gas wird in Flaschen bezogen. Bild 2-1 zeigt in<br />

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