Kahn - NOZ.de

Einzelkritik
Oliver Kahn: Bei seinem WM-
Debüt praktisch arbeitslos. Der
Kapitän konnte sich auf laute
Kommandos an seine Vorderleute
beschränken.
Thomas Linke: Kompromisslos
im Zweikampf. Eine grundsolide
Partie des Münchners.
Erstes Länderspieltor.
Carsten Ramelow: Der Eignungstest
als Abwehrchef steht
dem Leverkusener noch bevor.
Zur Pause mit Muskelproblemen
raus.
Christoph Metzelder: Der
Jüngste wurde nicht gefordert.
Die Kollegen im Mittelfeld
räumten fast alles ab.
Torsten Frings: Der Bremer
rechtfertigte seine Nominierung.
Machte viel Druck.
Dietmar Hamann: Der Stratege
im defensiven Mittelfeld.
Stark im Zweikampf und mit
öffnenden Pässen.
Christian Ziege: Manchmal
fehlte dem Routinier die Konzentration.
Bernd Schneider: Kaum vom
Ball zu trennen. Nicht wegzudenken
als Antreiber und Vorbereiter
im Mittelfeld. Erstes
Länderspieltor.
Michael Ballack: Ein Garant
des Erfolgs: Flankengeber bei
den ersten beiden Tore von
Klose, Torschütze zum 3:0.
Carsten Jancker: Der Münchner
war kaum vom Ball zu
trennen, rackerte unentwegt
und schaffte viele Räume.
Miroslav Klose: Entwickelt
sich zum “Knipser“. Drei Treffer
in einem WM-Spiel gelangen
zuletzt Kalle Rummenigge
1982 in Spanien. Super-Quote:
11 Tore in 13 Länderspielen.
Jens Jeremies: Übernahm
nach der Pause die Rolle als
Chef in der Dreier-Abwehrkette.
Hatte keine Mühe.
Oliver Bierhoff: Kam für Jancker
und machte kurz darauf
auch sein 37. Tor im 66. Länderspiel.
Oliver Neuville: Löste Klose
ab, fiel nicht auf.
1. Juni 2002
WM 2002 Korea /Japan 2
AUSGEGLICHENES DUELL: Kamerun - hier mit Kalla und Mboma im Angriff - und Irland - Breen und
Staunton wehren ab - trennten sich 1:1. Foto: dpa
Irland trotzt Kamerun: 1:1
Schäfer: Entscheidung fällt wohl gegen Deutschland
Niigata (sid)
Winfried Schäfer hüpfte nach
dem Führungstreffer seiner
„unbezähmbaren Löwen“ in
Schlips und Kragen an der
Außenlinie herum, am Ende
war er wieder auf dem Boden
der Realität gelandet. Das 1:1
gegen Irland könnte vor allem
den deutschen Trainer in eine
brisante Situation bringen.
„Das Spiel gegen Deutschland
wird wohl ein entscheidendes,
das wollte ich eigentlich
vermeiden. Aber wenn
wir die Punkte brauchen sollten,
will ich sie holen,
schließlich bin ich Trainer
von Kamerun“, meinte der
52-Jährige mit Blick auf das
letzte Gruppenspiel am 11.
Juni gegen die DFB-Auswahl.
In der Kabine musste Schäfer
seine enttäuschten Spieler
aufrichten. Die Trommeln der
Fans waren nach dem Ausgleich
der Iren durch Matt
Holland (52.) schnell verstummt.
Dabei hatte Kamerun
nach der Führung durch
England-“Legionär“ Patrick
Mboma (39.) noch von einem
Start nach Maß geträumt.
Die zweite Halbzeit machte
den Iren Mut. „Wir haben
uns viele Chancen hart erarbeitet
und hätten auch gewinnen
können“, meinte Torschütze
Holland. „Ich habe
die härteste Woche überhaupt
hinter mir. Sie ungeschlagen
zu beenden, ist
schön. Ich möchte allen Spielern
gratulieren und auf die
Schulter klopfen“, sagte
Teammanager Mick McCarthy.
Doppelpack von Tomasson
Dänemark nach 2:1 gegen Uruguay an der Spitze
Ulsan (sid)
Jon Dahl Tomasson hat Dänemark
an die Spitze der Gruppe
A geschossen. Die Skandinavier
gewannen nach einer tollen
Partie gegen Uruguay verdient
mit 2:1 (1:0), wobei der
Torjäger von Feyenoord Rotterdam
beide Treffer erzielte.
Den Führungstreffer erzielte
der 25 Jahre alte Torjäger per
Flachschuss Sekunden vor dem
Halbzeitpfiff nach klugem
Doppelpassspiel mit Jesper
Grönkjaer. Mit einem Volleyschuss
aus 18 Metern Entfernung
glich Dario Rodriguez für
Uruguay (47.) aus. In der zweiten
Halbzeit vergaben beide
Teams mehr als ein halbes Dutzend
guter Torchancen.
Erst Tomasson (83.) nutzte
eine Möglichkeit zum Siegtreffer.
Die Niederlage der Uruguayer
war verdient. Nur in der
ersten halben Stunde hielten
die Südamerikaner dank eini-
ger Einzelleistungen mit, ansonsten
übernahmen die Dänen
die Initiative. Gefahr drohte
nur durch die Freistöße von
Alvaro Recoba. Der Star von Inter
Mailand scheiterte mit raffinierten
Freistößen knapp.
Torschütze Tomasson und
Dennis Rommedahl waren die
überragenden Akteure bei den
Dänen; Recoba sowie der quirlige
Dario Silva verdienten
sich bei Uruguay die Bestnoten.