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Nr. 19 Dienstag, 18. Juni<br />

Daejeon/Südkorea (dpa)<br />

36 Jahre nach <strong>de</strong>m WM-Debakel<br />

gegen Nordkorea ist Favorit<br />

Italien bei <strong>de</strong>r Fußball-<br />

Weltmeisterschaft vom Team<br />

aus Südkorea brutal aus allen<br />

Titelträumen gerissen wor<strong>de</strong>n.<br />

Durch ein „Gol<strong>de</strong>n Goal“<br />

<strong>de</strong>s beim AC Perugia in Italien<br />

spielen<strong>de</strong>n Jung-Hwan Ahn in<br />

<strong>de</strong>r 26. Minute <strong>de</strong>r Verlängerung<br />

zum 2:1 (0:1, 1:1) gegen<br />

die „Azzurri“ feierte <strong>de</strong>r WM-<br />

Gastgeber am Dienstag in Daejeon<br />

die nächste Sensation<br />

und stürzte das Land mit <strong>de</strong>m<br />

erstmaligen Einzug ins WM-<br />

Viertelfinale in einen neuerlichen<br />

Freu<strong>de</strong>ntaumel. In <strong>de</strong>r<br />

Run<strong>de</strong> <strong>de</strong>r letzten acht treffen<br />

die Koreaner am Samstag<br />

(8.30 Uhr MESZ) in Gwangju<br />

auf Spanien. Der Sieger dieses<br />

Duells trifft bei einem Vorstoß<br />

von Rudi Völlers Elf ins Halbfinale<br />

auf Deutschland.<br />

WM-Extrablatt:<br />

Täglich ab 16 Uhr<br />

im Internet bei<br />

www.neue-oz.<strong>de</strong> online<br />

Für die Koreaner geht ein<br />

Fußball-Märchen weiter. Vor<br />

38 588 Zuschauern hatte<br />

Ki-Hyeon Seol das Team mit<br />

seinem begeistert gefeierten<br />

Tor in <strong>de</strong>r 88. Minute in<br />

die Verlängerung geschossen.<br />

Christian Vieri (18.) war<br />

mit seinem vierten Turnier-<br />

Treffer das 1:0 für die Italiener<br />

gelungen, die in <strong>de</strong>r 103.<br />

Minute Francesco Totti wegen<br />

einer Unsportlichkeit durch<br />

die gelbrote Karte verloren.<br />

Für <strong>de</strong>n tief enttäuschten<br />

Giovanni Trapattoni dürfte<br />

<strong>de</strong>r vorzeitige WM-K-.o. das<br />

Aus als Nationaltrainer<br />

be<strong>de</strong>uten.<br />

Ausgerechnet „Gol<strong>de</strong>n<br />

Goal“-Schütze Ahn hatte die<br />

größte Chance zur frühen Füh-<br />

WM 2002 Korea Japan<br />

Neues Debakel für Italien<br />

Koreas Fußball-Märchen geht weiter - „Gol<strong>de</strong>n Goal“ durch Jung-Hwan Ahn<br />

KAMPF AUF BIEGEN UND BRECHEN: Der Italiener Cristiano Zanetti stoppt <strong>de</strong>n südkoreanischen Spieler<br />

Kim Nam-Il. Foto: dpa<br />

rung vergeben, als er in <strong>de</strong>r 5.<br />

Minute mit einem Foulelfmeter<br />

an Torhüter Gianluigi Buffon<br />

scheiterte. Nicht nur mit<br />

dieser Para<strong>de</strong> unterstrich Buffon,<br />

dass er sein Geld wert ist.<br />

Der teuerste Torwart <strong>de</strong>r Welt,<br />

<strong>de</strong>r vor Beginn <strong>de</strong>r letzten Saison<br />

für 48 Millionen Euro vom<br />

AC Parma zu Juventus Turin<br />

gewechselt war, war neben Abwehrrecke<br />

Paolo Maldini<br />

stärkster Akteur seiner Mannschaft.<br />

Mit <strong>de</strong>m 1900. Tor <strong>de</strong>r WM-<br />

Geschichte, einem Kopfball<br />

nach Ecke von Francesco<br />

Totti, schien <strong>de</strong>r 28-jährige<br />

Vieri <strong>de</strong>n Weg in die Run<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />

letzten acht geebnet und Trapattoni<br />

von <strong>de</strong>n größten Sorgen<br />

befreit zu haben. Der<br />

„Maestro“ hatte nach <strong>de</strong>n Aus-<br />

fällen von Alessandro Nesta<br />

und Fabio Cannavaro um die<br />

Stabilität seiner Abwehr gebangt.<br />

Für die Koreaner erwies sich<br />

Präsi<strong>de</strong>nt Kim Dae Jung einmal<br />

mehr als Glücksbringer.<br />

Der Staatschef, <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Vorrun<strong>de</strong><br />

nur beim 1:1 gegen die<br />

USA als Gast auf <strong>de</strong>r Tribüne<br />

gefehlt hatte, musste aber zunächst<br />

mit ansehen, wie sich<br />

die „Roten Teufel“ immer wie<strong>de</strong>r<br />

im Abwehrnetz <strong>de</strong>r Italiener<br />

verfingen. Nach<strong>de</strong>m Ahn<br />

als zweiter koreanischer<br />

Schütze im Turnier vom Elfmeterpunkt<br />

gescheitert war,<br />

verloren die Hausherren ihre<br />

Linie. Das Team von Guus<br />

Hiddink versuchte immer wie<strong>de</strong>r<br />

mit hohen Bällen zum Erfolg<br />

zu kommen, doch erwies<br />

sich dies gegen die kopfballstarken<br />

Italiener als untaugliches<br />

Mittel.<br />

Ahn, <strong>de</strong>r sein Missgeschick<br />

unbedingt wettmachen<br />

wollte, schoss aus spitzem<br />

Winkel über das Tor (36.). Auf<br />

<strong>de</strong>r Gegenseite vergab <strong>de</strong>r von<br />

Francesco Totti glänzend freigespielte<br />

Damiano Tommasi<br />

(38.) vor Torhüter Jae-Woon<br />

Lee das mögliche 2:0. Obwohl<br />

die von ihren Fans enthusiastisch<br />

angefeuerten Koreaner<br />

nach <strong>de</strong>r Pause energisch auf<br />

<strong>de</strong>n Ausgleich drängten, blieb<br />

Italiens Abwehr um Routinier<br />

Maldini bis zur 88. Minute<br />

meist Chef im Ring. Dann zögerte<br />

Panucci gegen Seol einen<br />

Moment zu lange – und <strong>de</strong>r<br />

Koreaner nutzte die Gelegenheit.

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