Kahn - NOZ.de
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18. Juni 2002<br />
WM 2002 Korea /Japan 3<br />
LAUFTRAINING: Mannschaftsarzt Tim Meyer (links) und Verteidiger Christoph Metzel<strong>de</strong>r. Foto: dpa<br />
Für Fritz Walter siegen<br />
Deutsche Elf mit Trauerflor - <strong>Kahn</strong>: Vielleicht Weltmeister<br />
Seogwipo/Südkorea (dpa)<br />
Rudi Völler will gegen die USA<br />
für Fritz Walter siegen – Oliver<br />
<strong>Kahn</strong> möchte in Asien sogar<br />
an <strong>de</strong>n größten Triumph <strong>de</strong>s<br />
Ehrenspielführers anknüpfen.<br />
„Auch damals, 1954, hat man<br />
<strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Mannschaft<br />
wenig zugetraut. Uns traut<br />
man ja immer noch relativ wenig<br />
zu – und vielleicht wer<strong>de</strong>n<br />
wir ja auch Weltmeister“, erklärte<br />
<strong>de</strong>r Kapitän am Dienstag<br />
in Seogwipo und wan<strong>de</strong>lte<br />
damit die Trauer über <strong>de</strong>n Tod<br />
<strong>de</strong>s <strong>de</strong>utschen Fußball-Idols<br />
ganz schnell wie<strong>de</strong>r in Aufbruchstimmung<br />
um.<br />
„Warum sollen wir so ein<br />
Spiel nicht auch für Fritz Walter<br />
gewinnen können“, zog<br />
Völler für das Viertelfinale am<br />
Freitag gegen die Amerikaner<br />
zusätzliche Kraft aus <strong>de</strong>r traurigen<br />
Nachricht, die nachts das<br />
Team-Quartier auf <strong>de</strong>r südkoreanischen<br />
Insel Cheju erreicht<br />
hatte. „Wir sind alle sehr<br />
betroffen“, sagte Völler, <strong>de</strong>ssen<br />
Team beim Spiel in Ulsan Trauerflor<br />
tragen wird.<br />
Spätestens beim Training<br />
am Dienstagabend mussten<br />
sich Trainer und Spieler wie<strong>de</strong>r<br />
mit <strong>de</strong>r Partie gegen die USA befassen,<br />
bei <strong>de</strong>r es auf Anordnung<br />
<strong>de</strong>s Weltverban<strong>de</strong>s FIFA<br />
auch eine Schweigeminute<br />
zum Ge<strong>de</strong>nken an Weltmeister<br />
Fritz Walter geben wird. Abwehrspieler<br />
Christoph Metzel<strong>de</strong>r<br />
bleibt wegen seiner Sprunggelenksverletzung<br />
das große<br />
Sorgenkind im DFB-Ka<strong>de</strong>r, obwohl<br />
<strong>de</strong>r Dortmun<strong>de</strong>r wie<strong>de</strong>r<br />
mit leichtem Lauftraining beginnen<br />
konnte. Ob <strong>de</strong>r 21-Jährige<br />
rechtzeitig bis zum Spiel fit<br />
wird, bleibt <strong>de</strong>nnoch fraglich.<br />
Entwarnung gab es dagegen<br />
am Dienstag bei Christian Ziege,<br />
<strong>de</strong>ssen Knöchelblessur sich<br />
als unproblematisch erwies.<br />
„Wir wissen alle, dass wir<br />
uns steigern müssen“, betonte<br />
Völler im Hinblick auf das<br />
zweite WM-Spiel gegen eine<br />
US-amerikanische Mannschaft<br />
nach <strong>de</strong>m Vorrun<strong>de</strong>n-<br />
Duell 1998 in Paris (2:0). <strong>Kahn</strong><br />
warnte vor <strong>de</strong>m „sehr unangenehmen“<br />
Gegner: „Das sind<br />
patriotische Jungs, die alles für<br />
ihr Land geben wer<strong>de</strong>n.“ Auch<br />
die Viertelfinal-Nie<strong>de</strong>rlagen<br />
1994 gegen Bulgarien (1:2) und<br />
vier Jahre später gegen Kroatien<br />
(0:3), die jeweils zum unerwarteten<br />
WM-K.-o. geführt<br />
hatten, stehen als warnen<strong>de</strong><br />
Beispiele. „Es ist zwei Mal passiert.<br />
Wir hoffen alle, dass es<br />
nicht ein drittes Mal passiert“,<br />
betonte Jens Jeremies.<br />
Der Kämpfer vom FC Bayern<br />
sieht die Mannschaft im<br />
Gegensatz zu jenem schwarzen<br />
4. Juli 1998, als nach <strong>de</strong>m Sieg<br />
<strong>de</strong>r Kroaten auch die Verschwörungstheorie<br />
<strong>de</strong>s damaligen<br />
Bun<strong>de</strong>strainers Berti<br />
Vogts die WM zum Fiasko wer<strong>de</strong>n<br />
ließ, auch psychologisch<br />
in einer besseren Situation:<br />
„Wir können entspannt in das<br />
Spiel gehen. Unser Spirit kann<br />
uns tragen.“ Trotz aller Kritik<br />
am unattraktiven Spiel <strong>de</strong>r<br />
Deutschen sei ein Punkt entschei<strong>de</strong>nd,<br />
hob Jeremies heraus:<br />
„Wenn diese Mannschaft<br />
in allen Teilen funktioniert, ist<br />
es sehr, sehr schwer, uns zu<br />
schlagen.“ Und dies gelte nicht<br />
nur gegen die USA.<br />
Portugiese Pinto von<br />
FIFA suspendiert<br />
Seoul (dpa). Der portugiesische<br />
Fußball-Star Joao Pinto<br />
ist nach seiner roten Karte im<br />
WM-Spiel gegen Gastgeber<br />
Südkorea (0:1) am Dienstag<br />
vom Weltverband FIFA suspendiert<br />
wor<strong>de</strong>n. Dies gilt laut<br />
einer in Seoul verbreiteten<br />
Mitteilung <strong>de</strong>r FIFA so lange,<br />
bis die Disziplinarkommission<br />
<strong>de</strong>s internationalen Verban<strong>de</strong>s<br />
eine endgültige Entscheidung<br />
in <strong>de</strong>m Fall getroffen hat.<br />
Nach <strong>de</strong>m Spielbericht <strong>de</strong>s<br />
Schiedsrichters <strong>de</strong>r Vorrun<strong>de</strong>npartie,<br />
Ángel Sanchez (Argentinien),<br />
soll Pinto ihn mit<br />
einem Faustschlag in <strong>de</strong>n Magen<br />
attackiert haben.<br />
WM-Splitter<br />
MONSUN: Kommt <strong>de</strong>r große<br />
Regen doch noch zum En<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>r 17. WM? Nach Angaben<br />
<strong>de</strong>s Wetteramts in Seoul beginnt<br />
die Monsun-Saison auf<br />
<strong>de</strong>r koreanischen Halbinsel in<br />
diesem Jahr voraussichtlich<br />
Anfang <strong>de</strong>r nächsten Woche.<br />
Betroffen wären noch das erste<br />
Halbfinale am 25. Juni in Seoul<br />
und das Spiel um <strong>de</strong>n 3.<br />
Platz am 29. Juni in Daegu.<br />
COACH: Die Mehrheit <strong>de</strong>r<br />
Südkoreaner will <strong>de</strong>n im Gastgeberland<br />
mittlerweile als<br />
Held verehrten Guus Hiddink<br />
länger als Trainer <strong>de</strong>r Nationalmannschaft<br />
sehen. Bei einer<br />
Internet-Umfrage durch<br />
„Sports Chosun“ sprachen<br />
sich 60 Prozent <strong>de</strong>r mehr als<br />
108 000 Befragten dafür aus,<br />
dass <strong>de</strong>r nationale Fußball-<br />
Verband <strong>de</strong>n Vertrag mit <strong>de</strong>m<br />
55-jährigen Nie<strong>de</strong>rlän<strong>de</strong>r über<br />
die WM hinaus verlängern<br />
soll.<br />
KINDER: Anlässlich <strong>de</strong>r Fußball-WM<br />
hat <strong>de</strong>r Weltverband<br />
FIFA mit <strong>de</strong>m UNO-Kin<strong>de</strong>rhilfswerk<br />
UNICEF Mittwoch<br />
und Donnerstag dieser Woche<br />
zu „Sag ja für Kin<strong>de</strong>r-Fußballtage“<br />
erklärt. „Je<strong>de</strong>s Kind soll das<br />
Recht zu spielen haben und das<br />
Recht, in Gesundheit, Frie<strong>de</strong>n<br />
und Wür<strong>de</strong> aufzuwachsen“,<br />
hieß es am Dienstag. Weltweit<br />
sollen Veranstaltungen zur<br />
Kampagne stattfin<strong>de</strong>n. So soll<br />
beispielsweise eine Mini-WM<br />
für Kin<strong>de</strong>r im Stadion <strong>de</strong>r afghanischen<br />
Hauptstadt Kabul<br />
ausgerichtet wer<strong>de</strong>n.