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Download - Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft mbH

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»Es gibt kein Vergangenes, das<br />

man zurücksehnen darf, es gibt<br />

nur ein ewig Neues, das sich<br />

aus den erweiterten Elementen<br />

der Vergangenheit gestaltet,<br />

<strong>und</strong> die echte Sehnsucht muss<br />

stets produktiv sein, ein Neues,<br />

Besseres zu schaffen.«<br />

Giordano Bruno (1548 – 1600),<br />

italienischer Naturphilosoph<br />

DEUTSCHLANDS DENKMAL-HAUPTSTADT<br />

HEISST LEIPZIG<br />

15.000 Häuser <strong>und</strong> Objekte stehen unter besonderem Schutz, viele sind liebevoll saniert, doch<br />

einige H<strong>und</strong>ert machen Eigentümern, der Stadt <strong>und</strong> den Bürgern noch Sorgen, weil sie verfallen<br />

Tag für Tag zwängen sich Busse voller<br />

Touristen durch die engen Tempo-30-<br />

Zonen im <strong>Leipziger</strong> Waldstraßenviertel.<br />

Und das aus gutem Gr<strong>und</strong>: Im Quartier<br />

am Westrand der <strong>Leipziger</strong> City bestaunen Gäste<br />

aus dem In- <strong>und</strong> Ausland den ganz besonderen<br />

Reiz der alten Bürger- <strong>und</strong> Handelsstadt an der<br />

Pleiße. Wohin das Auge schaut, beeindruckende<br />

Zeugnisse der Architektur des Spätklassizismus,<br />

des Historismus <strong>und</strong> des Jugendstils, die in der<br />

Gründerzeit des ausgehenden 19. Jahrh<strong>und</strong>erts<br />

entstanden. 550 Gebäude des einst wohlhabenden<br />

<strong>Leipziger</strong> Bürgertums mit reich dekorierten<br />

Straßenfassaden <strong>und</strong> beeindruckenden Treppenhäusern<br />

wurden in diesem Quartier seit 1990<br />

hochwertig saniert <strong>und</strong> stehen heute überwiegend<br />

unter Denkmalschutz.<br />

Und es sind bei weitem nicht die einzigen unter<br />

diesem besonderen Schutz. Leipzig zählt r<strong>und</strong><br />

15.000 denkmalgeschützte Gebäude, Parks <strong>und</strong><br />

technische Anlagen – was die Halbmillionenmetropole<br />

in Deutschland so einzigartig macht.<br />

Andere Großstädte kommen aus den verschiedensten<br />

Gründen nicht annähernd auf solche<br />

Zahlen. Verheerende Bombardierungen wie in<br />

Dresden, Hamburg oder Köln vernichteten im<br />

Zweiten Weltkrieg weitgehend die Gründerzeitquartiere<br />

dieser Städte. Dazu kamen die architektonischen<br />

<strong>und</strong> städtebaulichen Ideale der<br />

50er- oder 60er-Jahre. So wurden in Hamburg<br />

nach dem Krieg Prämien für das Abschlagen von<br />

Fassadenschmuck gezahlt.<br />

Leipzigs Denkmäler durch<br />

„DDR-Verfall“ gerettet<br />

Leipzig hatte dagegen Glück, wenngleich dieser<br />

Begriff relativ ist, wie Wolfgang Hocquél weiß:<br />

„Leipzig ist eine bedeutende Gründerzeitstadt<br />

<strong>und</strong> war zudem bis zum Ende der 30er-Jahre eine<br />

der größten deutschen Städte. Sie wurde im<br />

Zweiten Weltkrieg im Vergleich zu Dresden oder<br />

Hamburg weniger zerstört. Es fehlte außerdem<br />

in Leipzig zu DDR-Zeiten die Baukapazität zur<br />

Sanierung des Altbaubestandes. Und Gott sei<br />

Dank fehlten auch die Mittel für einen flächendeckenden<br />

Abriss der damals schon äußerst<br />

baufälligen Gründerzeitquartiere“, so der Referatsleiter<br />

für Denkmalschutz im Regierungsbezirk<br />

Leipzig.<br />

Als im Januar 1990 mitten in der politischen<br />

Wende eine vorurteilsfreie Bestandsaufnahme<br />

der <strong>Leipziger</strong> innerstädtischen Bausubstanz<br />

gemacht wurde, waren nach Ansicht vieler Fachleute<br />

ganze Stadtteile nicht mehr zu retten. Leipzig<br />

wirkte an einigen Stellen, wie im südlichen<br />

Connewitz oder im westlichen Lindenau, wie<br />

eine Ruinenstadt kurz nach dem Zweiten Weltkrieg.<br />

Dort war 40 Jahre lang nahezu nichts in<br />

die alte Bausubstanz investiert worden. Während<br />

die DDR-Politik seit Mitte der 70er-Jahre<br />

fast ganz auf die Errichtung von Plattenbauwoh-<br />

> RENAISSANCE IN LEIPZIG<br />

1556/57 errichtete Hieronymus Lotter – unter Verwendung<br />

älterer Bauteile – das Alte Rathaus. Dieser<br />

lang gestreckte, stattliche Putzbau mit seinen roten<br />

Gliederungen in Rochlitzer Porphyrtuff gehört zu den<br />

herausragenden Bauleistungen der Renaissance in<br />

Deutschland. Bemerkenswert ist unter anderem der<br />

43 Meter lange <strong>und</strong> 11 Meter breite Festsaal.<br />

FORUM DREI | NOVEMBER 2006 ALTE STADT. NEUE STADT.<br />

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