Demenzbewältigung in der - Kuratorium Deutsche Altershilfe
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2.1 Mitwirkungsmöglichkeiten <strong>der</strong> Bewohner<br />
• Bei sehr stark kognitiv e<strong>in</strong>geschränkten Bewohnern können positive Effekte auf <strong>der</strong>en<br />
Zufriedenheit und Teilnahme am täglichen Leben schon dadurch erzielt werden, dass sie<br />
die Essenszubereitung beobachten und riechen sowie ggf. e<strong>in</strong>zelne Lebensmittel anfassen.<br />
E<strong>in</strong> beson<strong>der</strong>es „Highlight“ stellt z. B. das Plätzchenbacken zu Weihnachten dar.<br />
E<strong>in</strong>e Tätigkeit, die im beson<strong>der</strong>en Maße den praktischen S<strong>in</strong>n anspricht, ist z. B. das<br />
Kneten von Teig (siehe Fotos).<br />
• Insgesamt s<strong>in</strong>d alle Tätigkeiten positiv zu bewerten, die s<strong>in</strong>nlich ansprechend s<strong>in</strong>d (z. B.<br />
auch das Abschmecken von Speisen) und zu Gesprächen anregen (z. B. das Ausprobieren<br />
alter Rezepte).<br />
Tätigkeiten, die die S<strong>in</strong>ne anregen: Teig rollen und kneten<br />
Im Rahmen <strong>der</strong> Diskussion wiesen die Praktiker vor allem auf folgende Aspekte h<strong>in</strong>, die bei<br />
<strong>der</strong> Mitwirkung von demenziell erkrankten Bewohnern zu berücksichtigen s<strong>in</strong>d:<br />
An<strong>der</strong>en Begriff von Aktivität zugrunde legen<br />
Im Rahmen des Workshops wurde deutlich, dass man bei den Alltagsaktivitäten <strong>in</strong> Wohngruppen<br />
von e<strong>in</strong>em an<strong>der</strong>en Aktivitätsbegriff ausgehen muss. E<strong>in</strong>e Workshopteilnehmer<strong>in</strong><br />
berichtet, dass pr<strong>in</strong>zipiell alle Bewohner <strong>in</strong> irgend e<strong>in</strong>er Art und Weise bei <strong>der</strong> Mahlzeitenversorgung<br />
mitwirken, auch wenn dies nicht bei allen „aktiv“ geschieht. Für die Bewohner<br />
ist vielmehr das Gefühl wichtig, überhaupt e<strong>in</strong>bezogen zu se<strong>in</strong>. Bei stark <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kognition<br />
e<strong>in</strong>geschränkten Personen ist das Tasten und Sehen zum Teil die letzte Möglichkeit <strong>der</strong> E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung<br />
<strong>in</strong> Alltagsaktivitäten. Diese Art <strong>der</strong> E<strong>in</strong>beziehung führt auch bei solchen Bewohnern<br />
zu Reaktionen. Die Workshopteilnehmer<strong>in</strong> ist <strong>der</strong> Me<strong>in</strong>ung, dass je<strong>der</strong> Bewohner e<strong>in</strong>bezogen<br />
werden kann, auch wenn er vollkommen immobil ist. In ihrer Hausgeme<strong>in</strong>schaft<br />
ist ke<strong>in</strong> Bewohner aufgrund <strong>der</strong> Immobilität bettlägerig. Dies macht es möglich, auch körperlich<br />
stark e<strong>in</strong>geschränkte Pflegebedürftige am Alltagsgeschehen zu beteiligen. E<strong>in</strong>e<br />
spontane E<strong>in</strong>beziehung von an<strong>der</strong>en Bewohnern kann auch schon dadurch bewirkt werden,<br />
dass etwa die E<strong>in</strong>kaufstüten bewusst <strong>in</strong> <strong>der</strong> Küche abgestellt werden und so zum Ausräumen<br />
e<strong>in</strong>laden. Bei manchen Bewohnern wird es bereits als wesentlich angesehen, dass<br />
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