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Demenzbewältigung in der - Kuratorium Deutsche Altershilfe

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2.2 Räumliche und technische Ausstattung<br />

Erfahrung und Gewohnheiten <strong>der</strong> Bewohner bei <strong>der</strong> Ausstattung berücksichtigen<br />

Insgesamt sollte nach Me<strong>in</strong>ung <strong>der</strong> Praktiker die Küche so gestaltet se<strong>in</strong>, wie es die Bewohner<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Region gewohnt s<strong>in</strong>d, z. B. im Landhausstil o<strong>der</strong> eher „städtisch“ e<strong>in</strong>gerichtet.<br />

Bei <strong>der</strong> Planung <strong>der</strong> Küchene<strong>in</strong>richtung sollte man sich beispielsweise die Frage stellen,<br />

was den Bewohnern vertraut ist bzw. wo sie früher gelebt haben (z. B. <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er ländlichen<br />

Region <strong>in</strong> Bayern). E<strong>in</strong>e Teilnehmer<strong>in</strong> räumt e<strong>in</strong>, dass dem E<strong>in</strong>gehen auf die biographischen<br />

H<strong>in</strong>tergründe <strong>der</strong> Bewohner sicherlich Grenzen dadurch gesetzt s<strong>in</strong>d, dass das<br />

Klientel e<strong>in</strong>er Wohn- o<strong>der</strong> Hausgeme<strong>in</strong>schaft wechselt und häufig aus verschiedenen Regionen<br />

stammt. Solche sich wi<strong>der</strong>sprechenden Bedürfnisse können aber durch das Umgestalten<br />

von Details kompensiert werden.<br />

H<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> erfor<strong>der</strong>lichen bzw. wünschenswerten Geräteausstattung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wohnküche<br />

sprechen sich mehrere Workshopteilnehmer gegen e<strong>in</strong>en mo<strong>der</strong>nen Herd mit Keramikkochfeld<br />

aus, weil die (heutigen) Menschen mit Demenz damit nicht vertraut s<strong>in</strong>d.<br />

Variable Lösungen suchen<br />

E<strong>in</strong>e an<strong>der</strong>e Expert<strong>in</strong> bestätigt das Vorhandense<strong>in</strong> von Grenzen bezüglich <strong>der</strong> <strong>in</strong>dividuell<br />

auf die Bewohner abgestimmten Gestaltung <strong>der</strong> Wohnumgebung. Sie schlägt vor, variable<br />

Lösungen e<strong>in</strong>zuplanen, z. B. e<strong>in</strong>e Schiebetür o<strong>der</strong> die (nachträgliche) Absenkbarkeit <strong>der</strong><br />

Küchenarbeitsplatte für den Fall, dass zukünftig e<strong>in</strong>e Lösung für e<strong>in</strong>en Rollstuhlfahrer o<strong>der</strong><br />

das Arbeiten im Sitzen gefunden werden muss. Nach ihrer Erfahrung bestehen <strong>in</strong> größeren<br />

Städten mit mehreren Wohngeme<strong>in</strong>schaften mehr Möglichkeiten, e<strong>in</strong>zelne neue Bewohner<br />

dem „richtigen Milieu“ zuzuordnen, <strong>in</strong>dem e<strong>in</strong>e Wahlmöglichkeit zwischen „bürgerlicher<br />

Wohnung“ „e<strong>in</strong>facher Wohnung“ o<strong>der</strong> auch „Plattenbauwohnung“ angeboten werden<br />

kann.<br />

Bei <strong>der</strong> Geräteausstattung auch an die Betreuungskräfte denken<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus schlägt e<strong>in</strong>e Hausgeme<strong>in</strong>schaftsvertreter<strong>in</strong> vor, bei <strong>der</strong> Auswahl von<br />

Küchengeräten vorrangig mitarbeiterorientiert zu denken. Die <strong>in</strong> <strong>der</strong> Küche e<strong>in</strong>gesetzten<br />

Utensilien und Geräte sollten robust se<strong>in</strong>, damit sie <strong>der</strong> Versorgung von e<strong>in</strong>er größeren Zahl<br />

von Personen als im üblichen Haushalt Stand halten können. So sollten z. B. Töpfe mit gutem<br />

Boden und aus gutem Material bevorzugt, und es sollte auf geeignete Griffe geachtet<br />

werden. Allerd<strong>in</strong>gs sollten die Töpfe auch nicht zu schwer se<strong>in</strong>, um auch e<strong>in</strong>e Handhabung<br />

durch die Bewohner zu ermöglichen. Messer könnten auch normal scharf se<strong>in</strong>. Die Erfahrungen<br />

zeigen, dass die Bewohner immer noch gewohnt s<strong>in</strong>d, mit scharfen Messern richtig<br />

umzugehen, und dass sie sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel nicht verletzen. Hierzu wird ergänzt, dass<br />

sich e<strong>in</strong>ige Bewohner<strong>in</strong>nen von zuhause ihre Liebl<strong>in</strong>gsmesser o<strong>der</strong> Schäler mitbr<strong>in</strong>gen<br />

lassen, mit denen sie früher gearbeitet haben.<br />

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