Demenzbewältigung in der - Kuratorium Deutsche Altershilfe
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2.1 Mitwirkungsmöglichkeiten <strong>der</strong> Bewohner<br />
Biographiearbeit ist wichtig<br />
Dieses und die an<strong>der</strong>en Beispiele verdeutlichen, dass <strong>der</strong> Biographiearbeit <strong>in</strong> den Wohngruppen<br />
e<strong>in</strong>e große Bedeutung zukommt. Außerdem sollten die Mitarbeiter<strong>in</strong>nen lernen,<br />
mit diesen „Beson<strong>der</strong>heiten“ positiv umzugehen und sich durch bestimmte Verhaltenweisen<br />
o<strong>der</strong> Äußerungen nicht verletzt zu fühlen. Die Betreuungskraft e<strong>in</strong>er Hausgeme<strong>in</strong>schaft<br />
nennt dazu das Beispiel e<strong>in</strong>er Bewohner<strong>in</strong>, die sich selbst nicht am Putzen beteiligt, aber<br />
die Arbeit des Zivildienstleistenden akribisch überwacht und ggf. darauf h<strong>in</strong>weist, dass<br />
noch „Fussel“ auf dem Fußboden liegen.<br />
Bewohner <strong>in</strong> Mitverantwortung e<strong>in</strong>beziehen<br />
E<strong>in</strong>e Workshopteilnehmer<strong>in</strong> ergänzt, dass sie gute Erfahrungen damit gemacht hat, <strong>in</strong> solchen<br />
o<strong>der</strong> ähnlichen Situationen eventuell bei <strong>der</strong> betreffenden Bewohner<strong>in</strong> nachzufragen,<br />
wie man es besser machen könnte. Wenn z. B. e<strong>in</strong>e Bewohner<strong>in</strong> darauf h<strong>in</strong>weist, dass die<br />
Suppe nicht schmeckt, könnte es hilfreich se<strong>in</strong> zu fragen, was denn <strong>in</strong> <strong>der</strong> Suppe fehlt, beispielsweise<br />
noch etwas Salz. Diese Frage regt das „Mitdenken“ und „Mitverantwortlichse<strong>in</strong>“<br />
<strong>der</strong> Bewohner an, auch wenn sie sich sonst nicht aktiv beteiligen (können).<br />
Mitwirkung nicht fest e<strong>in</strong>planen<br />
H<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> E<strong>in</strong>beziehung <strong>der</strong> Bewohner <strong>in</strong> ihrer Hausgeme<strong>in</strong>schaft berichtet e<strong>in</strong>e Teilnehmer<strong>in</strong>,<br />
dass „immer etwas zustande kommt“. Sie ist <strong>der</strong> Me<strong>in</strong>ung, dass man ihre Mitwirkung<br />
nicht fest e<strong>in</strong>planen sollte, son<strong>der</strong>n dass sich am Tag <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel Situationen ergeben,<br />
die das Anregen e<strong>in</strong>er Beteiligung s<strong>in</strong>nvoll ersche<strong>in</strong>en lassen. Die Tätigkeiten, die<br />
die Bewohner übernehmen, s<strong>in</strong>d recht unterschiedlich, so z. B. Ausfegen und Tisch<br />
decken. Es kommt auch vor, dass Bewohner<strong>in</strong>nen mit weniger körperlichen o<strong>der</strong> geistigen<br />
E<strong>in</strong>schränkungen ihren hilfebedürftigeren Mitbewohnern die Mahlzeiten anreichen.<br />
Die Vertreter<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Wohngeme<strong>in</strong>schaft bestätigt, dass den Mitarbeiter<strong>in</strong>nen h<strong>in</strong>sichtlich<br />
<strong>der</strong> Bewohnerbeteiligung e<strong>in</strong>e hohe Flexibilität abverlangt wird. Es existiert <strong>in</strong> ihrer Wohngeme<strong>in</strong>schaft<br />
zwar e<strong>in</strong> genereller Tagesplan, er muss aber immer aktuell angepasst werden.<br />
Auch die generelle „Verteilung“ <strong>der</strong> Bewohner auf die e<strong>in</strong>zelnen Tätigkeiten sollte ihrer<br />
Me<strong>in</strong>ung nach flexibel gehandhabt werden. Nachdem z. B. <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zige männliche Bewohner<br />
gestorben war, <strong>der</strong> beim E<strong>in</strong>kauf immer die Getränke getragen hat, musste auf diese<br />
Mitwirkungsmöglichkeit ganz verzichtet werden und e<strong>in</strong> Getränkelieferservice e<strong>in</strong>bezogen<br />
werden.<br />
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