Einfallsreichtum und Vielseitigkeit stellen sich unter ... - HPC AG
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10<br />
Bauen auf <strong>sich</strong>erem Gr<strong>und</strong><br />
Es geht –<br />
aber gewusst wie!<br />
Kaum zu glauben –<br />
hier teure Anlagen<br />
gründen?<br />
www.hpc-ag.de<br />
DER „CTE COAL TERMINAL<br />
EUROPOORT ROTTERDAM“<br />
Gera/Rotterdam – Die Errichtung<br />
eines millionenschweren Investitionsobjektes,<br />
wie der Bau des CTE Coal<br />
Terminals Europoort in Rotterdam<br />
auf dem Gelände eines durch die<br />
Stadt Rotterdam angelegten Spülfeldes<br />
kann nur gelingen, wenn die vorhandenen<br />
Baugr<strong>und</strong>verhältnisse den<br />
Anforderungen der geplanten Bauwerke<br />
entsprechen.<br />
<strong>HPC</strong>, September 2004<br />
SCHWERPUNKTTHEMA<br />
Diese Erkenntnis entwickelte <strong>sich</strong> im<br />
Rahmen der Vertragsverhandlungen<br />
zwischen dem Bauherren <strong>und</strong> dem General<strong>unter</strong>nehmer<br />
FAM Magdeburger<br />
Förderanlagen <strong>und</strong> Baumaschinen<br />
GmbH, zu einem gravierenden Problem:<br />
Durch Klassierungserscheinungen beim<br />
Spülvorgang wurden weiträumig <strong>und</strong>urchlässige<br />
Schichten im Untergr<strong>und</strong><br />
des Baufeldes angetroffen, die zu hohen<br />
oberflächennahen Gr<strong>und</strong>wasserständen<br />
im Bereich sensibler Anlagenf<strong>und</strong>amente<br />
führten. Die Niederlassung Gera der<br />
<strong>HPC</strong> war durch ihren hydrogeologischen<br />
<strong>und</strong> ingenieurtechnischen<br />
Fachverstand in der Lage, im Auftrage<br />
der FAM die gutachterliche Begleitung<br />
des Teilprojektes „Bau eines langzeit<strong>sich</strong>erenGr<strong>und</strong>wasserregulierungssystems<br />
(Entwässerungs- <strong>und</strong> Versickerungssystem)“<br />
zu realisieren. Als<br />
Werkzeug dienten uns fortschrittliche<br />
numerische Modellanwendungen, die<br />
Umzug Umzug für Frösche Frösche <strong>und</strong> Libellen Libellen<br />
Baugrube oder<br />
Biotop?<br />
ODER „ES BLEIBT SCHWIERIG“<br />
Frankfurt/Main – Anfang der 90er Jahre<br />
sollte auf einem etwa 15.000 m 2 großen<br />
Gr<strong>und</strong>stück im Norden von Frankfurt<br />
ein Wohn- <strong>und</strong> Geschäftshaus errichtet<br />
werden. Das Vorhaben wurde jedoch<br />
nach dem Ausheben der Baugrube<br />
abgebrochen. Der Aushub, der teilweise<br />
belastet war, verblieb in einer Halde auf<br />
dem Gr<strong>und</strong>stück. Die Baugrube füllte<br />
<strong>sich</strong> mit Gr<strong>und</strong>wasser, sollte aber für<br />
den nächsten Investor erhalten bleiben.<br />
Nach dem <strong>sich</strong> über 10 Jahre kein Investor<br />
gef<strong>und</strong>en hatte, erging von der Unteren<br />
Wasserbehörde (UWB) der Stadt<br />
Frankfurt ein Bescheid, nach dem die<br />
Baugrube wieder zu verfüllen war, da sie<br />
einen das Gr<strong>und</strong>wasser potenziell gefährdenden<br />
Aufschluss darstelle. Die belasteten<br />
Böden sollten im Rahmen dieser<br />
Maßnahme entsorgt oder verwertet<br />
werden. <strong>HPC</strong> wurde mit der Baugrubenverfüllung<br />
<strong>und</strong> der Bodensanierung als<br />
General<strong>unter</strong>nehmer beauftragt.<br />
Bereits im Bescheid wurde von der UWB<br />
darauf hingewiesen, dass <strong>sich</strong> die Baugrube<br />
mittlerweile zu einem Biotop entwickelt<br />
hatte <strong>und</strong> dass <strong>sich</strong> hier schützenswerte<br />
Amphibien <strong>und</strong> 12 Arten von<br />
Libellen angesiedelt haben. War man<br />
zuerst noch der Meinung, das Problem<br />
ließe <strong>sich</strong> durch eine Ausgleichszahlung<br />
aus der Welt schaffen, stellte <strong>sich</strong> das<br />
nach einer Besprechung mit der Unteren<br />
Naturschutzbehörde <strong>und</strong> nach einem<br />
Blick in das Naturschutzgesetz vollkommen<br />
anders dar: Der Auftraggeber<br />
wurde verpflichtet, ein Ersatzbiotop zu<br />
schaffen <strong>und</strong> die Tiere umzusiedeln.<br />
Wir sahen uns plötzlich mit der Aufgabe<br />
konfrontiert, ein adäquates Gr<strong>und</strong>stück<br />
zu finden, dort ein Biotop anzulegen,<br />
Frösche zu fangen <strong>und</strong> umzusiedeln<br />
es ermöglichten, die Lage <strong>und</strong> Dimensionierung<br />
des Entwässerungssystems<br />
aus hydrogeologischer <strong>und</strong> technischer<br />
Sicht baubegleitend zu optimieren <strong>und</strong><br />
die Errichtung dieses Entwässerungssystems<br />
fachtechnisch zu betreuen.<br />
Auf der Basis des durch <strong>HPC</strong> entwickelten<br />
Qualitäts<strong>sich</strong>erungs- <strong>und</strong> Monitoringkonzeptes<br />
gelang der Nachweis der<br />
Funktionsfähigkeit der bautechnischen<br />
Lösung. Neben dem fachlichen Anspruch<br />
der Leistung bestand die besondere<br />
Herausforderung darin, ständig im<br />
Spannungsfeld zwischen dem Bauherren,<br />
den ortsansässigen Gutachtern des<br />
Bauherren, dem General<strong>unter</strong>nehmer<br />
<strong>und</strong> seinen Sub<strong>unter</strong>nehmern zu<br />
arbeiten.<br />
Durch die Arbeit von <strong>HPC</strong> konnte das<br />
Gesamtprojekt auf ein <strong>sich</strong>eres geotechnisches<br />
F<strong>und</strong>ament gestellt werden.<br />
Klaus-Dieter Voigt<br />
klausdieter.voigt@fam.de<br />
Rolf Zurl<br />
rzurl@hpc-ag.de<br />
sowie<br />
Libellenlarven<br />
umzuquartieren. Dabei<br />
durften Baumaßnahmen im Zeitraum<br />
zwischen März <strong>und</strong> August aufgr<strong>und</strong> der<br />
zu schützenden nistenden Wasservögel<br />
nicht durchgeführt werden, die Frösche<br />
können nur im April/ Mai gefangen<br />
werden <strong>und</strong> das Ersatzbiotop benötigt<br />
mindestens ein Jahr Vegetationszeit.<br />
Man kam überein, die Frösche <strong>und</strong> Libellenlarven<br />
zunächst in ein „Übergangsbiotop“,<br />
einen nahe gelegenen<br />
Teich, umzusiedeln. Wenn dann das<br />
Ersatzbiotop bereit zur Aufnahme der<br />
Tiere ist, wird erneut „umgezogen“. So<br />
konnten die verschiedenen Anforderungen<br />
erfüllt <strong>und</strong> trotzdem die Herstellung<br />
eines baureifen Gr<strong>und</strong>stückes mit<br />
„nur“ 8 Monaten Verzögerung abgeschlossen<br />
werden. Diese eigentliche<br />
Hauptaufgabe war dann Routine.<br />
Ralf Ickler<br />
rickler@hpc-ag.de