Einfallsreichtum und Vielseitigkeit stellen sich unter ... - HPC AG
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Editorial<br />
Dr. Joachim Knüpfer,<br />
Vertriebsleiter <strong>und</strong><br />
Mitglied der <strong>HPC</strong>-<br />
Geschäftsleitung<br />
Das Schwerpunktthema dieser Ausgabe<br />
sind bedeutende Infrastrukturvorhaben,<br />
auch für uns ein schwieriges Thema in<br />
der heutigen Zeit. Die öffentlichen Auftraggeber,<br />
die Kommunen im Bereich<br />
ihrer Infrastruktur, der B<strong>und</strong> <strong>und</strong> die<br />
Länder im Bereich der Verkehrsinfrastruktur,<br />
haben ihre Investitionen deutlich<br />
zurückgefahren. Das schmerzt nicht<br />
nur die Baufirmen, sondern selbstverständlich<br />
auch die Planer. Unseren Auftraggebern<br />
aus Industrie <strong>und</strong> Gewerbe<br />
sind wir besonders dankbar: Deren In-<br />
2 www.hpc-ag.de <strong>HPC</strong>, September 2004<br />
vestitionstätigkeit <strong>unter</strong>liegt auch Schwankungen,<br />
einen solchen Einbruch wie im<br />
Bereich der Öffentlichen Hand mussten<br />
wir jedoch noch nie verzeichnen.<br />
Ein öffentlicher Investitionsbedarf in<br />
Deutschland von vielen h<strong>und</strong>ert Mrd.<br />
Euro in den nächsten 10 Jahren wird<br />
von allen konzidiert. Diese enorme<br />
Summe wird bei der Haushaltslage der<br />
Öffentlichen Kassen in Deutschland<br />
ohne privates Kapital nicht finanzierbar<br />
sein. PPP-Modelle sind für alle denkbaren<br />
Bauinvestitionen im Kommen. Für<br />
die Planer bedeutet dies einen<br />
Paradigmenwechsel. Dadurch, dass in<br />
Zukunft der Planer auch auf der ausführenden<br />
Seite stehen wird, sei es als<br />
Konsortialpartner oder als Nach<strong>unter</strong>nehmer,<br />
werden wir einen Wechsel in<br />
der Auftraggeberstruktur <strong>und</strong> nachfolgend<br />
in der Art der Leistungserbringung<br />
<strong>und</strong> der Vergütung bekommen. Sie werden<br />
sehen, wenn Sie diese Ausgabe von<br />
HochProCentig lesen, dass wir darin bereits<br />
heute erfahren sind. Ein wesentliches,<br />
immer wieder auftretendes Problem<br />
für uns ist allerdings, dass wir als<br />
Planer ein Drittel oder mehr unseres gesamten<br />
Leistungsumfangs bereits in der<br />
Angebotsphase erbringen müssen. Diese<br />
Planungsergebnisse werden vom ausführenden<br />
Partner schon zur Angebotskalkulation<br />
unbedingt benötigt. Ein solcher<br />
Vorleistungsumfang übersteigt die finanziellen<br />
Möglichkeiten des Planers in der<br />
Angebotsphase. Hier müssen wir gemeinsam<br />
Lösungen finden.<br />
<strong>HPC</strong> stellt <strong>sich</strong> darauf ein. Wir sind willens<br />
<strong>und</strong> in der Lage, an der Seite der<br />
ausführenden Unternehmen an Projekten<br />
dieser Art mitzuwirken <strong>und</strong> kreative<br />
Lösungen für die anstehenden Aufgaben<br />
zu finden.<br />
Dr. Joachim Knüpfer<br />
jknuepfer@hpc-ag.de<br />
Public-Private-Partnership-Kongress in Frankfurt<br />
Dr. Joachim Knüpfer,<br />
B<strong>und</strong>esbauminister<br />
Dr. Manfred Stolpe<br />
<strong>und</strong> KfW-Vorstand<br />
Dr. Ingrid Matthäus-<br />
Maier<br />
Frankfurt/Main – Gut gefüllt war am 28.<br />
Juni der große Konferenzsaal der KfW-<br />
Zentrale in Frankfurt am Main: Über<br />
180 Ingenieure <strong>und</strong> Architekten, Kommunalvertreter<br />
<strong>und</strong> Projektentwickler<br />
waren der Einladung des Verbandes Beratender<br />
Ingenieure VBI <strong>und</strong> anderer<br />
Ingenieur- <strong>und</strong> Architektenverbände<br />
gefolgt, um die Chancen von PPP in<br />
Deutschland auszuloten. Die Veranstaltung<br />
wurde von Dr. Joachim Knüpfer,<br />
<strong>HPC</strong> <strong>AG</strong>, <strong>und</strong> gleichzeitig VBI-Vorstandsmitglied,<br />
moderiert.<br />
Einmütig diagnostizierten die Redner,<br />
<strong>unter</strong> anderem B<strong>und</strong>esbauminister<br />
Dr. Manfred Stolpe<br />
<strong>und</strong> KfW-Vorstand<br />
Dr. Ingrid Matthäus-Maier,<br />
dass in<br />
Deutschland noch<br />
viele Bedingungen<br />
fehlen, bis PPP eine<br />
Bedeutung wie in<br />
anderen Ländern<br />
erlangen kann. Das<br />
beginnt nicht erst<br />
mit den fehlenden<br />
Projekterfahrungen, sondern bereits<br />
bei den rechtlichen Rahmenbedingungen<br />
wie den Vergabevorschriften.<br />
Die Zahlen sind schwindelerregend: In<br />
weiter Übereinstimmung wurde ein Investitionsbedarf<br />
der Öffentlichen Hand<br />
von 700 Mrd. € bis zum Jahr 2009 genannt,<br />
davon allein 80 Mrd. € in Schulen.<br />
„Ohne neue Wege in der Finanzierung<br />
kann man <strong>sich</strong> vor<strong>stellen</strong>, was mit<br />
unseren Schulen in ein paar Jahren los<br />
sein wird“, sagte Minister Stolpe. Er<br />
spannte dann den Bogen zu anderen,<br />
<strong>HPC</strong> näher liegenden Investitionsbereichen,<br />
wie der Verkehrsinfrastruktur.<br />
M<strong>unter</strong> wurde die abschließende<br />
Diskussion geführt, die im wesentlichen<br />
die Sorge der Ingenieure <strong>und</strong><br />
Architekten offen legte, in einem<br />
Bieterkonsortium als kleinster Partner,<br />
der als Planer erhebliche Teile<br />
seiner Gesamtleistung bereits in der<br />
Angebotsphase erbringen muss,<br />
wirtschaftlich nicht mithalten zu<br />
können. Und – zumindest in dieser<br />
Veranstaltung – machte die Bauindustrie<br />
tatsächlich keine Anstalten,<br />
eine Honorierung dieser Vorleistungen<br />
in Betracht zu ziehen. Es<br />
kann also durchaus sein, dass <strong>sich</strong><br />
hier ein praktisches Hemmnis für<br />
die Verbreitung von PPP in Deutschland<br />
auftut.<br />
Gleichzeitig machten die Politiker<br />
keinen Hehl daraus, dass in PPP die<br />
einzig realistische Möglichkeit zu<br />
sehen ist, überfällige Investitionsprojekte<br />
zu realisieren.<br />
Dr. Joachim Knüpfer<br />
jknüpfer@hpc-ag.de