Einfallsreichtum und Vielseitigkeit stellen sich unter ... - HPC AG
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Litschau ist überall<br />
Klärschlammvererdung<br />
„in<br />
Betrieb“<br />
Überblick über eine<br />
vergleichbare<br />
Anlage<br />
<strong>HPC</strong> PLANT KLÄRANL<strong>AG</strong>E IN<br />
ÖSTERREICH<br />
Kassel – Europa wächst zusammen. Gesetze<br />
<strong>und</strong> Bestimmungen werden immer<br />
weiter harmonisiert. Die Probleme der<br />
einzelnen Länder sind <strong>sich</strong> ähnlich. Dass<br />
es aber <strong>HPC</strong> gelungen ist, gemeinsam<br />
mit einem österreichischen Partner die<br />
Ausschreibung über Planung <strong>und</strong> Bauleitung<br />
einer Kläranlage in Niederösterreich<br />
zu gewinnen, ist doch eine für uns<br />
sehr erfreuliche Überraschung.<br />
Herr Mag. Wolfgang Sobotka, Landesrat<br />
für Finanzen, Umwelt <strong>und</strong> Raumordnung,<br />
stellt eine geordnete Abwasserentsorgung<br />
in Österreich als umfassen-<br />
de Gewässerschutzmaßnahme als einen<br />
wichtigen Teil der Daseinsvorsorge für<br />
kommende Generationen dar. Darum<br />
habe das Ministerium des Landes Niederösterreich<br />
den Ausbau öffentlicher<br />
Abwasserentsorgungsanlagen forciert.<br />
Das Abwasser aus den Stadtteilen der<br />
Stadt Litschau in Niederösterreich wird<br />
z. Zt. in dezentralen Anlagen behandelt.<br />
Die Anforderungen an den Gewässerschutz<br />
haben seit Beitritt zur EU zu<br />
einer erheblichen Verschärfung der<br />
12 www.hpc-ag.de <strong>HPC</strong>, September 2004<br />
SCHWERPUNKTTHEMA<br />
Einleitewerte geführt – kommt uns in<br />
Deutschland alles so bekannt vor.<br />
<strong>HPC</strong> wurde in Kooperation mit einem<br />
österreichischem Planungsbüro von der<br />
Stadt Litschau nach einem öffentlichen<br />
Teilnahmewettbewerbs beauftragt, Wege<br />
für die zukünftige Abwasserbehandlung<br />
in den Stadtteilen aufzuzeigen. Dabei ist<br />
zu <strong>unter</strong>suchen, wie die vorhandenen<br />
dezentralen Anlagen in den Stadtteilen<br />
zu einer gemeinsamen Zentralkläranlage<br />
zusammenzufassen sind. Die Zuleitung<br />
des Abwassers von den Stadtteilen zur<br />
geplanten Kläranlage wird im Vorfeld<br />
<strong>unter</strong>sucht <strong>und</strong> hydraulisch berechnet,<br />
anschließend kostenmäßig bewertet <strong>und</strong><br />
die Varianten verglichen.<br />
Für die Untersuchung von drei verfahrenstechnischen<br />
Varianten der Kläranlagenplanung<br />
wird zunächst die derzeitige<br />
Belastung der Kläranlage ermittelt.<br />
Auf der Gr<strong>und</strong>lage dieser Daten wird<br />
dann die zukünftige Belastung bestimmt,<br />
um die Kläranlage<br />
entsprechend zu bemessen.<br />
Die Stadttteile werden<br />
vorwiegend im Mischsystem<br />
entwässert. Der<br />
Nachweis der Mischwasserbehandlung<br />
wird mit dem<br />
Schmutzfrachtsimulationsmodell<br />
SMUSI durchgeführt<br />
werden. Die erarbeiteten Belastungsgr<strong>und</strong>lagen<br />
werden für die Dimensionierung<br />
der Kläranlage übernommen.<br />
Im Regenwetterfall wird Mischwasser in<br />
den vorhandenen Kanälen, die als Staukanal<br />
umgebaut werden, zwischengespeichert.<br />
Die tägliche Schmutzfracht an der neuen<br />
Zentralkläranlage beträgt etwa 120 kg<br />
BSB 5 /d. Auf der Gr<strong>und</strong>lage dieser Zahl<br />
werden die Schmutzfrachten, abfiltrierbare<br />
Stoffe, Stickstoff <strong>und</strong> Phosphat<br />
ermittelt. Die Einleitung erfolgt in den<br />
Vorfluter. Der Vorfluter verfügt über ein<br />
Einzugsgebiet von ca. 42 km 2 . Der Nachweis<br />
der Gewässergüte zeigt, dass bei<br />
einer Niedrigwasserabflussspende eine<br />
weitergehende Abwasserreinigung notwendig<br />
wird. Dabei sind die Grenzwerte<br />
für BSB 5 <strong>und</strong> Ammoniumstickstoff<br />
(NH 4N) einzuhalten:<br />
BSB5 = 20 mg/l<br />
NH4N = 10 mg/l<br />
Für die biologische Reinigung wird eine<br />
schwach belastete Belebungsanlage<br />
ohne Schlammstabilisation gewählt, da<br />
die eigentliche Schlammbehandlung als<br />
Klärschlammvererdung durchgeführt<br />
wird. Unser Vorschlag dazu ist ein Novum<br />
in Österreich, vielleicht auch ein<br />
Gr<strong>und</strong> für den Gewinn der Ausschreibung.<br />
Das Abwasser wird ohne Vorklärung<br />
direkt in das Belebungsbecken geleitet.<br />
Das Abwasser-/Belebtschlammgemisch<br />
wird in einem Nachklärbecken getrennt.<br />
Das gereinigte Abwasser durchströmt<br />
zunächst ein Schotterbiotop <strong>und</strong> fließt<br />
dann in den Vorfluter. Am Ablauf des<br />
Biotops wird ein Dreieckswehrüberfall<br />
installiert, um die eingeleitete Abwassermenge<br />
zu registrieren. Der abgesetzte<br />
Belebtschlamm wird aus<br />
dem<br />
So oder ähnlich wird die neue<br />
Zentralkläranlage in Litschau aussehen<br />
Nachklärbecken abgezogen <strong>und</strong> in das<br />
Belebungsbecken zurückgeführt. Der<br />
Überschußschlamm wird abgezogen <strong>und</strong><br />
in die Schlammvererdung gefördert.<br />
Wir sind sehr froh darüber, unseren<br />
österreichischen Partner an unserer<br />
Seite zu haben, der die wesentlichen<br />
Leistungen in der Realisierungsphase<br />
übernimmt. Bei allem Zusammenwachsens<br />
Europas ist die Planung einer<br />
Kläranlage für Niederösterreich die<br />
eine, die bauliche Umsetzung <strong>unter</strong> den<br />
Bedingungen des „fremden“ Landes<br />
immer noch die andere Sache. Aber die<br />
Lösung lag ja auf der Hand.<br />
Holger Illian<br />
hillian@hpc-ag.de