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Einfallsreichtum und Vielseitigkeit stellen sich unter ... - HPC AG

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Trogbauwerk zum<br />

Schutz des durch<br />

die Baumassnahme<br />

angeschnittenen<br />

Aquifers<br />

Lockergesteinseinschnitt<br />

mit hergestellter<br />

hydraulisch<br />

geb<strong>und</strong>ener<br />

Tragschicht<br />

„Kariesbehandlung“<br />

Freilegung des<br />

Karstgebirges <strong>und</strong><br />

Plombierung der<br />

Hohlräume mittels<br />

Beton<br />

Stammham – Die Dimensionen sind gigantisch:<br />

89 km neue Hochgeschwindigkeitsstrecke<br />

(NBS) zwischen Ingolstadt<br />

<strong>und</strong> Nürnberg, Fahrgeschwindigkeit 300<br />

km/h, 4 Mio. m 3 Erdbewegungen, zahlreiche<br />

Brücken <strong>und</strong> Tunnel allein im 18<br />

km langen „Los Süd“. Die Neubaustrecke<br />

ist auf Personen- <strong>und</strong> Güterverkehr ausgelegt.<br />

Die Schienen liegen auf einer so<br />

genannten „Festen Fahrbahn“, bei der die<br />

Schwellen in Beton eingebettet sind <strong>und</strong><br />

nicht in einem konventionellen Schotteroberbau.<br />

Der Vorteil liegt vor allem im<br />

geringeren Unterhaltungsaufwand.<br />

Die Bauverträge wurden in große Abschnitte<br />

zusammengefasst <strong>und</strong> jeweils an<br />

einen General<strong>unter</strong>nehmer vergeben.<br />

Vergeben wurde zunächst als Pauschalauftrag<br />

auf der Basis einer Funktionalen<br />

Leistungsbeschreibung. Wegen einiger<br />

erheblicher Überraschungen in der Geologie<br />

wurden jedoch Projektänderungen<br />

erforderlich, die zu erheblichen Nachträgen<br />

geführt haben.<br />

Wesentliche Planungs-, Überwachungs<strong>und</strong><br />

Qualitäts<strong>sich</strong>erungsarbeiten sind<br />

vom General<strong>unter</strong>nehmer zu erbringen<br />

<strong>und</strong> waren in den Preis einzukalkulieren.<br />

In diesem Rahmen erbringt <strong>HPC</strong> im Los<br />

Süd die Leistungen der geotechnischen<br />

Überwachung, Qualitäts<strong>sich</strong>erung <strong>und</strong><br />

-dokumentation <strong>und</strong> Vermessungsleistungen<br />

sowie für geotechnische Spezialfälle<br />

(Schluck- <strong>und</strong> Entspannungsbrunnen)<br />

Planungsleistungen. Seit Jahren<br />

sind drei Ingenieure ständig auf der<br />

8 www.hpc-ag.de <strong>HPC</strong>, September 2004<br />

TITELTHEMA<br />

Neubaustrecke Nürnberg-Ingolstadt<br />

Freilegung des<br />

Karstgebirges<br />

Baustelle, in der heißen Phase der Bautätigkeit<br />

waren das auch mal bis zu 10<br />

<strong>HPC</strong>-Mitarbeiter. Die Harburger Niederlassung<br />

<strong>unter</strong>stützt die Baustelle planerisch<br />

als Back Office.<br />

Welches waren die Hauptaufgaben der<br />

Geotechnik auf der Baustelle?<br />

Von der Stand<strong>sich</strong>erheit sehr problematisch<br />

zeigten <strong>sich</strong> bereits zu Baubeginn<br />

die in den bis zu 17 m tief geplanten<br />

Lockergesteinseinschnitten anstehenden<br />

Tertiärtone. Sie neigten bereits bei niedrigen<br />

Böschungshöhen <strong>und</strong> einer Böschungsneigung<br />

von 30° zu schollenartigem,<br />

plötzlichem Abgleiten. Ursache waren<br />

glatt ausgebildete <strong>und</strong> lang aushaltende<br />

Trennflächen sowie eine festgesteins-<br />

ähnliche Klüftung in den Tonen, die im<br />

Zuge der Vorerk<strong>und</strong>ung nicht erkannt<br />

wurde. Nach umfangreichen Untersuchungen<br />

wurden die Lockergesteinseinschnitte<br />

umgeplant, wobei Stützbauwerke,<br />

Böschungsverdübelungen <strong>und</strong> Böschungsabflachungen<br />

zur Ausführung kamen.<br />

In einem Fall musste ein autobahnnaher<br />

Einschnitt aus Platzgründen durch<br />

einen Tunnel ersetzt werden.<br />

Zusätzliche Tunnel wären eigentlich in<br />

noch größerem Umfang erforderlich gewesen,<br />

weil Böschungen bei Einhaltung<br />

der geforderten Sicherheiten zu flach<br />

hätten ausgebildet werden müssen. Hier<br />

bestand also das Dilemma, einerseits<br />

flache Böschungen ausbilden zu müssen,<br />

andererseits aus wirtschaftlichen<br />

Gründen (Baukosten, zusätzlicher<br />

Gr<strong>und</strong>erwerb) oder juristischen Gründen<br />

(bestandskräftige Planfeststellung)<br />

eine Lösung mit ausreichender Sicherheit<br />

trotz der veränderten geotechnischen<br />

<strong>und</strong> hydrogeologischen Gesamtsituation<br />

<strong>und</strong> der bautechnischen Schwierigkeiten<br />

zu finden.<br />

Die Lösung war, die Einschnitte <strong>unter</strong> Berück<strong>sich</strong>tigung<br />

der Beobachtungsmethode<br />

zu planen <strong>und</strong> auszuführen. Vereinfacht<br />

bedeutet dies, geringere bautechnische<br />

Sicherheiten zu akzeptieren <strong>und</strong> im<br />

Gegenzug das Verhalten von Einschnitten<br />

<strong>und</strong> Dämmen über einen längeren<br />

Zeitraum intensiv messtechnisch zu<br />

überwachen. Hierzu wurde ein Messprogramm<br />

geplant, das die Erfassung von<br />

Verformungen <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>wasserständen

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