Einfallsreichtum und Vielseitigkeit unter Beweis gestellt - HPC AG

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PRÜFPRAXIS UND FORSCHUNG Seit dem 18. Jahrhundert wird die Geruchs- und Gesundheitsbelästigung der Luft im Innenraum in der Literatur thematisiert. Betrachtet wurden in erster Linie die Ausdünstungen der Bewohner, sowie auch die Verbrennungs- und Beleuchtungsgase. Im Laufe des 19. Jahrhunderts weiteten sich im Zuge der Industrialisierung die Beobachtungen an bürgerlichen Wohnhäusern auf den städtischen Massenwohnungsbau aus. Der Chemiker Max von Pettenkofer stellte erste allgemeine Regeln und Bewertungsmaßstäbe zur Feststellung gesunder raumklimatischer Verhältnisse auf. Charakteristische Missstände waren zu der Zeit feuchte Wohnungen mit Schimmel und Hausschwamm in den Wänden, unzureichende Lüftungsverhältnisse bei hoher Belegung der Wohngebäude, hygienische Mängel und üble Gerüche. Anfang des 20. Jahrhunderts wurden mit der aufstrebenden chemischen Industrie vermehrt moderne chemische Bauprodukte eingeführt. Da sie günstiger in der Herstellung waren und auch neue Möglichkeiten in der Verarbeitung boten, wurden sie trotz mitunter skeptischer Anmerkungen einiger Baufachleute vermehrt in Bauwerken eingesetzt. Erst im Nachhinein erkannte man die gesundheitlichen Auswirkungen durch die eingesetzten Materialien. Seit Mitte der 80er Jahre gewinnen Umweltaspekte bei der Beurteilung solcher Produkte eine Bedeutung und Eingang in das Normenwesen. Mittlerweile ist die Sanierung der mit Altlasten versehenen Gebäude gängige Praxis. Die diesbezüglich erforderlichen Planungs- und Prüfleistungen werden von HPC im gesamten Spektrum von Standardsanierungen (z.B. Asbest, PCB, Schimmelschäden) über spezifische Einzelmaßnahmen (z.B. Beweissicherungsverfahren nach Pestizideinsätzen) bis hin zu Unfällen (z.B. Quecksilberschäden) mit hoher Fachkompetenz und Kundenzufriedenheit durchgeführt. Aktuell richtet sich die Betrachtung auf Zusammenhänge zwischen Luftverunreini- 8 www.hpc-ag.de HPC, September 2007 TITELTHEMA Sicherheit und Gesundheit in Innenräumen Prüfröhrchen Aldehyd Prüfröhrchen Anasorb gung und Befindlichkeitsstörungen oder Erkrankungen in Innenräumen. Neben den klimatischen Bedingungen geben anorganische und organische Verbindungen sowie psychologische Faktoren Anlass zur Klage über ungenügende wohnhygienische Bedingungen. Im Gegensatz zu den Arbeitsstätten existiert kein einheitliches gesetzliches Regelwerk für die Bewertung von Innenraumluftschadstoffen. Innenräume sind gemäß VDI Richtlinie 4300 Blatt 1, Wohnungen mit Wohn-, Schlaf-, Bastel-, Sport- und Kellerräumen, Küchen und Badezimmern, Arbeitsräume in Gebäuden, die im Hinblick auf gefährliche Schadstoffe nicht dem Geltungsbereich der Gefahrstoffverordnung unterliegen, öffentliche Gebäude und das Innere von Kraftfahrzeugen und öffentlichen Verkehrsmitteln. In diesen Innenräumen halten sich nicht nur gesunde Menschen einen Großteil der Tageszeit auf. Mit Einführung des Gesetzes zur Einsparung von Energie (EnEV ) und der Wärmeschutzverordnung ( WSchV ) wird der Energieverbrauch einerseits gesenkt, andererseits wird durch Wärmedämm- Maßnahmen und die geforderte Dichtigkeit der Bauteile die Frischluftzufuhr bei unsachgemäßem Lüftungsverhalten der Nutzer verringert. Dadurch wird eine zusätzliche Akkumulation emittierter Stoffe bewirkt. Als Reaktion auf diese zunehmende Problematik wurde aktuell (BGesundhBl. Nr. 7 vom Juli 2007 S. 990) von der Ad-hoc- Arbeitsgruppe der Innenraumlufthygiene- Kommission des Umweltbundesamtes und der Obersten Landesgesundheitsbehörden die Handreichung „Beurteilung von Innenraumluftkontaminationen mittels Referenz- und Richtwerten“ veröffentlicht. Auch auf europäischer Ebene werden entsprechende Bewertungen vorgenommen. So hat SCHER (Scientific Committee on Health and Environmental Risks) am 29. Mai 2007 die Studie „Opinion on risk assessment on indoor air quality“ freigegeben. Mit der Erfahrung von weit mehr als 1.000 Raumluft-Messkampagnen werden die darauf basierenden Beurteilungen und Handlungsempfehlungen von den qualifizierten und akkreditierten Sachverständigen HPCs auf der Grundlage der jeweils aktuellen Richtlinien und Bewertungsgrundlagen erarbeitet. Als Auftraggeber sind hierbei generell Aufsichtsbehörden (z.B. Gesundheitsämter), Gebäudeeigentümer und Gebäudenutzer zu nen-nen. Die Erfassung der Belastungssituation durch Raumluftmessungen erfolgt in der Regel • Zur Verifizierung eines spezifischen Verdachts (z.B. nach einer PCB-Begehung) • in Folge aktueller Befunde (z.B. Feinstaubemission von Laserdruckern) • beim Auftreten gesundheitlicher Beschwerden • als Kontrollmaßnahme nach dem Abschluss einer Sanierung • bei geruchlichen Auffälligkeiten • nach Unfällen mit Schadstoffen Nach dem Motto „Vorbeugen ist besser als Sanieren“ folgt HPC dem Trend im Renovierungs- und Neubaubereich zur Verwendung emissionsarmer Bauprodukte. Ein aktuelles Beispiel stellt in diesem Zusammenhang die stark praxisorientierte Diplomarbeit „Innenraumbelastung durch die Emission flüchtiger organischer
Verbindungen (TVOC) aus Bauprodukten“ am Lehrstuhl für Werkstoffe des Bauwesens der Universität Dortmund dar. An dieser, aus dem langjährigen Auftragsverhältnis mit der Stadt Köln angeregten Arbeit sind folgende Personen und Institutionen beteiligt: Diplomand: Herr Lars Lippold Wissenschaftliche Betreuung: Prof. Dr. Bernhard Middendorf Logistik, Equipment Beratung: HPC HARRESS PICKEL CONSULT AG Bauherr, Vor-Ort-Betreuung: Gebäudewirtschaft der Stadt Köln Chemische Analytik: SGS Institut Fresenius GmbH Bei dem Untersuchungsobjekt, mit dessen Bau im Jahre 2006 begonnen wurde und das sich derzeit kurz vor der Schlussabnahme befindet, handelt es sich um einen Ergänzungsbau zu einem Schulkomplex in Köln-Mülheim. Der Gebäudetrakt beinhaltet zwei Betreuungsräume, zwei Mehrzweckräume, einen Betreuungs- und Speiseraum, sowie ein Büro, eine Küche mit Lager, Toilettenräume, Verkehrsflächen und Nebenräume. Die messtechnische Begleitung der Gewerke zur Inneneinrichtung erfolgte im Zeitraum März bis Mai 2007 in enger Ab- TITELTHEMA stimmung zwischen Herrn Lippold, dem Bauherrn, den ausführenden Firmen und HPC. Das hierbei verwendete Probenahmeequipment und die Prüfröhrchen für die gemäß VDI-Richtlinie 4300 Blatt 6 durchgeführten Raumluftmessungen sind auf diesen Seiten exemplarisch dargestellt. Derzeit liegt die Diplomarbeit dem wissenschaftlichen Betreuer, Herrn Prof. Dr. Bernhard Middendorf zur Prüfung vor, so dass an dieser Stelle noch keine abschließende Darstellung der Ergebnisse erfolgen kann. Nach der Veröffentlichung der Diplomarbeit sind Fachvorträge am Lehrstuhl für Werkstoffe des Bauwesens der Universität Dortmund und bei der Stadt Köln und eine vertiefte Vorstellung in einer der nächsten HochProCentig-Ausgaben geplant. Wie die obigen Diagramme zeigen, ist vorab schon festzuhalten, dass trotz des Einsatzes geprüfter, emissionsarmer Produkte im Bauablauf eine deutliche Belastung durch flüchtige organische Verbindungen (TVOC) auftreten kann. Auf der Basis der langjährigen Erfahrung, der aktiven Beschäftigung mit den aktuellen Risikostudien und nicht zuletzt mit den Erkenntnissen der o.g. Diplomarbeit wird es HPC auch in Zukunft möglich sein, Bauherren im Hinblick auf eine Verbesserung und Optimierung der künftigen Innenraumqualität zu beraten. Weiterführende Unterlagen ordern Sie bitte über den Informationsabruf auf S.13 unter dem Stichwort „Innenraun“. Reinhold Hirsch rhirsch@hpc-ag.de Konzentrationsverlauf TVOC Exemplarische Ergebnisdarstellung HPC, September 2007 www.hpc-ag.de 9
Seite 1 und 2: September 2007 Das Magazin der HPC
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Seite 5 und 6: REACH ist da HPC-LEISTUNGEN BEI DER
Seite 7: „SCHMUCKKÄSTCHEN“ ODER „FASS
Seite 11 und 12: INGENIEUR- UND PROJEKT- STEUERUNGSL
Seite 13 und 14: Vorname/Name: Firma/Abteilung: Stra
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