Jahresbericht 2001/2002 - Verwaltungsgerichtshof Baden ...
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6. KAPITEL<br />
6. Kapitel:<br />
Interkulturelle Kompetenz -<br />
der Schlüssel für mehr gegenseitiges Verständnis.<br />
„Aus der Tatsache, dass wir in einer Gesellschaft leben, welche von kultureller Vielfalt<br />
geprägt ist, ergibt sich die Notwendigkeit interkultureller Lernprozesse“, so formuliert<br />
es die „Zukunftskommission 2000“ des Landes <strong>Baden</strong>-Württemberg in ihrem bericht.<br />
Das Zusammenwachsen Europas, verbunden mit einer zunehmenden Verflechtung<br />
in Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Politik, wachsende Internationalisierung<br />
der Lebensverhältnisse und die Tatsache, dass unser Land seit Jahrzehnten durch<br />
Zuwanderung geprägt ist, machen interkulturelle Kompetenz in der Tat zu einer<br />
Schlüsselqualifikation für das gemeinsame Zusammenleben und internationale<br />
Kommunikation.<br />
Doch was versteht man eigentlich unter „interkultureller Kompetenz“?<br />
Die Wissenschaft definiert den Begriff ”interkulturelle Kompetenz” als die<br />
Summe aller Fähigkeiten, die notwendig sind, um angemessen und erfolgreich<br />
mit Angehörigen anderer Kulturkreise kommunizieren zu können,<br />
insbesondere die fachspezifische Integrations-, Kommunikations- und<br />
Konfliktbewältigungsfähigkeit.<br />
Es geht also auch um Kommunikations- und Integrationsfähigkeit, wobei die „interkulturelle<br />
Kompetenz“ keinen statischen Istzustand darstellt, sondern ein dynamischer<br />
Prozess ist. Zu dieser interkulturellen Kompetenz gehören im Besonderen: Mittlerfähigkeit<br />
zwischen den Kulturen, die Befähigung, Parallelen wie auch Andersartigkeit<br />
zu erkennen und Besonderheiten aufzudecken, Empathie, Fähigkeit zur Kooperation<br />
und Integration sowie kritische Toleranz.<br />
Das Personalmanagement in der Wirtschaft hat diese neuen Anforderungen an Mitarbeiter<br />
frühzeitig erkannt und widmet einen wachsenden Teil seiner innerbetrieblichen<br />
Qualifizierungsmaßnahmen der kompetenten Vermittlung von interkulturellen<br />
Kommunikationsfähigkeiten sowie Fremdsprachenkenntnissen. Auch in vielen Verbänden<br />
und Organisationen wird interkulturelle Kompetenz zu einer immer wichtiger<br />
werdenden Einstellungsvoraussetzung bei der Personalrekrutierung und Laufbahnplanung.<br />
Eine Schlüsselrolle spielen die Verwaltungen von Bund, Ländern und Gemeinden.<br />
Viele Verwaltungseinrichtungen sehen sich vor die Herausforderung gestellt, sich auf<br />
Menschen mit anderer kultureller Herkunft als Klienten/Kunden und als Mitarbeiter<br />
einzustellen. Der Erwerb interkultureller Kompetenz steht daher als innenpolitische<br />
Aufgabe auf der Tagesordnung.<br />
Gerade die Ausländer- und Sozialbehörden, die Schulen und Kindergärten, haben in<br />
vielen Aufgabenbereichen Kontakt zu ausländischen Mitbürgern.<br />
Gerade in diesen Bereichen ist es wichtig, ein verständnisvolles und konstruktives<br />
Miteinander der verschiedenen Kulturen weiter zu fördern und auszubauen um Missverständnisse<br />
zu vermeiden. Eine erfolgreiche Kommunikation zwischen den Institu-<br />
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