Untersuchung der Aufnahme und Translokation von C und N in ...
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Methoden zur <strong>Untersuchung</strong> <strong>der</strong> Auswirkung erhöhter [CO2] auf Bäume 7<br />
E<strong>in</strong> großer Vorteil, <strong>der</strong> mit dem kontrollierten <strong>und</strong> relativ ger<strong>in</strong>gen Luftdurchsatz verb<strong>und</strong>en<br />
ist, besteht dar<strong>in</strong>, daß die Atmosphäre <strong>in</strong> <strong>der</strong> Klimakammer isotopisch markiert <strong>und</strong> so die<br />
<strong>Translokation</strong> des aufgenommenen Kohlenstoffs verfolgt werden kann (Kap. 1.1). Dieser Ansatz<br />
wurde <strong>in</strong> <strong>der</strong> vorliegenden Arbeit verfolgt.<br />
2.2.3 Branch-bags<br />
Um die Auswirkungen <strong>von</strong> erhöhter [CO2] auf ausgewachsene Bäume bei vertretbaren Kosten<br />
zu untersuchen, wurden branch-bag-Experimente durchgeführt (DUFRÊNE et al. 1993),<br />
(ROBERNTZ & LINDER 1999). Dabei werden e<strong>in</strong>zelne Äste ausgewachsener Bäume <strong>in</strong> PVC-<br />
Folien e<strong>in</strong>gehüllt <strong>und</strong> mit CO2 begast. Basierend auf <strong>der</strong> Hypothese <strong>der</strong> Astautonomie (SPRUGEL<br />
et al. 1991) wird da<strong>von</strong> ausgegangen, daß ausgewachsene Äste relativ autonom <strong>in</strong> ihrem Kohlenstoffhaushalt<br />
s<strong>in</strong>d <strong>und</strong> die CO2-Effekte des Astes auf den gesamten Baum hochgerechnet werden<br />
können.<br />
Der Vorteil dieser Methode liegt dar<strong>in</strong>, daß die Auswirkung erhöhter CO2-Konzentrationen auf den C-Haushalt, z. B. unter verschiedenen Nährstoffbed<strong>in</strong>gungen, an ausgewachsenen Bäumen<br />
untersucht werden kann.<br />
Nachteile s<strong>in</strong>d zum e<strong>in</strong>en die Probleme <strong>der</strong> Klimakontrolle, wie sie auch bei OTCs auftreten<br />
(verr<strong>in</strong>gerte Lichte<strong>in</strong>strahlung, Temperaturerhöhung), zum an<strong>der</strong>en stellt <strong>der</strong> Baum e<strong>in</strong>e große<br />
Senke für C bzw. Quelle für Nährstoffe dar, so daß Budgetrechnungen o<strong>der</strong> die Erfassung <strong>von</strong><br />
Nährstoff<strong>in</strong>teraktionen nicht möglich s<strong>in</strong>d. Außerdem bedarf es weiterer <strong>Untersuchung</strong>en, <strong>in</strong>wieweit<br />
die zentrale Hypothese <strong>der</strong> Astautonomie tatsächlich gültig ist. SCHLESER (1992) hat<br />
durch Messung <strong>der</strong> natürlichen δ 13 C-Werte gezeigt, daß untere Äste z. T. mit Zuckern aus den<br />
oberen Ästen zur Cellulosesynthese versorgt werden, was <strong>der</strong> Hypothese <strong>der</strong> Astautonomie wi<strong>der</strong>sprechen<br />
würde.<br />
2.2.4 Free air carbon enrichment (FACE)<br />
Die eleganteste Methode <strong>der</strong> Bestimmung <strong>von</strong> CO2-Effekten auf Bäume ist das Free-Air-<br />
Carbon-Enrichment Experiment (FACE) (HENDREY et al. 1999), bei dem die Begasung mit CO2 ohne jede Art <strong>von</strong> E<strong>in</strong>schließung <strong>der</strong> Bäume erreicht wird. Dabei wird das CO2 über kreisförmig<br />
angeordnete Düsen je nach W<strong>in</strong>drichtung über die Begasungsfläche geblasen <strong>und</strong> über CO2- Meßstationen <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Begasungsfläche kontrolliert. Zwar liegt <strong>der</strong> CO2-Verbrauch pro Kubikmeter<br />
begastem Raum <strong>in</strong> ähnlichen Größenordnungen wie bei OTC, allerd<strong>in</strong>gs ist die begaste<br />
Fläche wesentlich größer <strong>und</strong> <strong>der</strong> absolute CO2-Verbrauch dadurch sehr hoch.