Ärzteblatt November 2008 - Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern

gezeigt, solange keine Studien mit klinisch relevanten Endpunkten
vorgelegt werden können.
Fazit
Bei heterozygoter familiärer Hypercholesterolämie beeinflußt
die Kombination von Simvastatin (80 mg) plus Ezetimib (10
mg) über 24 Monate den Surrogatendpunkt Intima-Media-
Dicke (Arteria carotis, Arteria femoralis) ebensowenig wie die
Monotherapie mit Simvastatin, obwohl die Surrogatparameter
LDL-C, Triglyceride, Apo B und CRP durch die Kombination
deutlich stärker reduziert werden. Eine breitere Anwendung
von Ezetimib oder INEGY ® wäre erst zu empfehlen, wenn
positive Endpunktstudien (Senkung der Inzidenz von Herzinfarkt,
Schlaganfall und kardiovaskulärer Mortalität) vorgelegt
worden sind. Bis jetzt ist noch nicht einmal definitiv zu beurteilen,
ob durch die Kombination mehr Patienten einen Schaden
erleiden als durch eine Statin-Monotherapie.
Fünfjähriges Fortbildungszertifikat –
Wie erfahre ich meinen Punktestand?
In den letzten Wochen erreichten das Referat Fortbildung der
Ärztekammer M-V zahlreiche Anfragen zur Nachweisführung der
Fortbildung. Deshalb noch einmal einige Erläuterungen dazu:
Das am 1. Januar 2004 in Kraft getretene GKV- Modernisierungsgesetz
verpflichtet alle Ärzte nach § 95 d bzw. 91 Abs. 7 des
SGB V zum Nachweis der fachlichen Fortbildung. Diesen
Nachweis haben die niedergelassenen Ärzte bis zum 30.06.2009
gegenüber der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) und alle Klinikärzte
bis zum 31.12.2010 gegenüber ihrer Klinikleitung zu erbringen.
Erfaßt wird die Teilnahme an Präsenzveranstaltungen
durch Teilnehmerlisten. Die Anwesenheit der Kollegen ohne
Barcode-Aufkleber kann nicht im Elektronischen Informationsverteiler
(EIV) erfaßt werden, diese fügen dem Antragsformular
der Ärztekammer (Muster im Internet und in diesem Ärzteblatt)
die Teilnahmebescheinigungen und sonstige Nachweise von
CME- Punkten in Papierform bei. Nach Prüfung und Zwischenbescheid
wird das Fortbildungszertifikat ausgestellt und zugesandt.
Seit 1. Januar 2008 gilt in der Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern
das fünfjährige Fortbildungszertifikat, dafür sind
250 Punkte nachzuweisen.
Wer als Vertragsarzt bereits im Besitz eines dreijährigen Zertifikates
mit 150 summarisch festgeschriebenen Punkten ist, bekommt
entweder bei weiteren 100 gesammelten Punkten eine
gesonderte Bestätigung für die KV oder er entscheidet sich für
AUSGABE 11/2008 18. JAHRGANG
AKTUELLES / FORTBILDUNG
Literatur:
1. Kastelein JJP, Akdim F, Stroes ES et al.: Simvastatin with or without
ezetimibe in familial hypercholesterolemia. N Engl J Med 2008; 358:
1431-1443.
2. Brown BG, Taylor AJ: Does ENHANCE diminish confidence
in lowering LDL or in ezetimibe? N Engl J Med 2008; 358: 1504-1507.
3. Drazen JM, Jarcho JA, Morrissey S, Curfman GD: Cholesterol lowering
and ezetimibe. N Eng J Med 2008; 358: 1507 – 1508.
Verfasser:
Prof. em. Dr. med. Frank P. Meyer
Groß Rodensleben
U_F_Meyer@gmx.de
(Nachdruck aus Arzneiverordnung in der Praxis, Band 35,
Ausgabe 5, September 2008, mit freundlicher
Genehmigung der Redaktion.)
das nächste Zertifikat mit 250 Punkten. Mit dem Datum der
Ausstellung beginnt der neue individuelle Zyklus.
Die im Zeitraum vor der nachzuweisenden Pflichtfortbildung
(also vor 2004) erworbenen freiwilligen Fortbildungszertifikate
werden ebenfalls anerkannt.
Die Gutschrift von je 10 Punkten Selbststudium pro Fortbildungsjahr
im EIV und die elektronische Übermittlung des Punktekontos
bei Kammerwechsel erfolgen automatisch.
Seit Januar 2006 kann auch jeder Arzt den Zugang zu seinem
individuellen Internet-Punktekonto (nur Barcodenachweise!)
selbst wählen. Dies ist bei Erstanmeldung möglich unter
www.aek-mv.de > Fortbildung > Fortbildungspunktekonto.
Der Benutzername ist die 15stellige Fortbildungsnummer und
das Paßwort sind die ersten drei Buchstaben des Geburtsortes
plus vierstelliges Geburtsjahr. Nach der Bestätigung können für
den dauerhaften Zugang der Benutzername und das Paßwort
geändert werden.
Die Zertifizierung von Fortbildungsveranstaltungen wie auch
der Nachweis der Fortbildung im Fünfjahreszeitraum sind Instrumente
der Qualitätssicherung. Kürzere „Kontrollzeiträume“
sind vom Gesetzgeber nicht vorgegeben.
Dipl.-Päd. Christine Mertink
Referatsleiterin Fortbildung
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