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Ärzteblatt November 2008 - Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern

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AUSGABE 11/<strong>2008</strong> 18. JAHRGANG<br />

SERVICE<br />

Stürze und ihre Prävention – eine gemeinsame<br />

Aktion von <strong>Ärztekammer</strong> und Kassenärztlicher<br />

Vereinigung <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />

Der telefonische Gesundheitssurvey des Robert-Koch-Institutes<br />

aus dem Jahre 2004 (1) hat es deutlich gezeigt: wir müssen<br />

in der Bundesrepublik Deutschland mit etwa 8 Millionen Unfallverletzten<br />

pro Jahr und etwa 5 Millionen Stürzen rechnen,<br />

wobei die meisten Stürze in der Häuslichkeit und Freizeit auftreten.<br />

In der Gruppe der 60 – 69jährigen Unfallverletzten ereignen<br />

sich 45% im häuslichen Umfeld. Besonders bei Frauen<br />

und älteren Menschen nimmt die Sturzhäufigkeit zu. Die Inzidenz<br />

für Schenkelhals- und hüftnahe Frakturen in <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />

steigt – Ausdruck einer mit Multimorbidität<br />

einhergehenden höheren Lebenserwartung.<br />

Einige epidemiologische Tatsachen (2,3,4) verdeutlichen die<br />

Bedeutung von Stürzen:<br />

- 30 % der zu Hause lebenden Personen über 65 Jahre stürzen<br />

mindestens 1 x pro Jahr<br />

- 50 % der über 80Jährigen stürzen mindestens 1 x pro Jahr<br />

- jeder 2. Pflegeheimbewohner stürzt mehr als 1 x pro Jahr<br />

- 10 % der Stürze verursachen behandlungsbedürftige Verletzungen<br />

- 5 % der Stürze führen zu sturzbedingten Knochenbrüchen<br />

- 1 – 2 % führen zu Hüftfrakturen, dabei sind 90 % über 65<br />

Jahre alt<br />

- für die Behandlung der Hüftfrakturen (BRD: 90.000 / Jahr !),<br />

die zu 90 % bei den über 65 Jahre alten Menschen auftreten,<br />

entstehen Kosten von 1 Milliarde Euro / Jahr (ohne<br />

Berechnung der Langzeitfolgen)<br />

- 30 % der gestürzten Menschen über 70 Jahren versterben<br />

innerhalb von 6 Monaten an den Sturzfolgen<br />

- 50 % der über 60Jährigen erlangen die ursprüngliche Mobilität<br />

nicht mehr zurück<br />

- 20 % der über 70Jährigen werden ständig pflegebedürftig<br />

Nach Becker (5) stellen die Ausbildung von Ängsten, eine weitere<br />

Reduktion von körperlichen Aktivitäten, soziale Rückzüge<br />

und damit bedingte Isolation sowie eine Minderung der ADL<br />

(activity of daily living) mit einer Zunahme der Pflegebedürftigkeit<br />

die gravierenden Folgen von Stürzen dar. Es hat sich<br />

eine Einteilung der Stürze nach ihrer Kausalität bewährt (7):<br />

1. Extrinsische Stürze<br />

Die Ursache ist eine von außen einwirkende Kraft, z.B. ein<br />

Sturz über „Stolperfallen“, Glatteis, Fremdeinwirkung etc.<br />

Mobil bis ins hohe Alter<br />

Die Flyer „Anleitung zur Vermeidung von Stürzen …“<br />

sind kostenlos über die <strong>Ärztekammer</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-<br />

<strong>Vorpommern</strong>, Frau Krsnik (Tel.: (0381) 49 280 17) bzw.<br />

Frau Wulff (Tel.: (0381) 49 280 12 ), oder über die Kassenärztliche<br />

Vereinigung, Zentrale (Tel.: (0385) 74310) bzw.<br />

Vordruck-Service (E-Mail: iv@kvmv.de), zu beziehen.<br />

Seite 393

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