Ärzteblatt November 2008 - Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern
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LEITARTIKEL<br />
Genuß Gesundheit & erfolgreich Altern<br />
Diese Überschrift ist Ausdruck der Kontinuität in der Entwicklung<br />
der Gesundheitswirtschaft unseres Bundeslandes – verbindet<br />
sie doch die Themen der vergangenen und der nächsten<br />
Nationalen Branchenkonferenz Gesundheitswirtschaft in<br />
<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>. Das Ziel, Gesundheitsland Nr. 1<br />
der Bundesrepublik zu werden, wird mit strategischen Mitteln<br />
verfolgt. Schaltzentrale, Plattform und Netzwerk für dieses<br />
Ziel bildet die BioCon Valley ® Initiative <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>.<br />
Hier wurde im März 2002 das Projektbüro Gesundheitswirtschaft<br />
angesiedelt. Auf der Grundlage eines Landtagsbeschlusses<br />
zur Entwicklung der Gesundheitswirtschaft wurde<br />
im Dezember 2004 das Kuratorium Gesundheitswirtschaft gegründet,<br />
dessen Schirmherr der Ministerpräsident ist und das<br />
von Prof. Dr. Horst Klinkmann geleitet wird. Im Kuratorium<br />
sind alle Bereiche vertreten, die Bezug zum Gesundheitswesen<br />
und zur Gesundheitswirtschaft haben. Auf dem Weg zum Gesundheitsland<br />
Nr. 1 berät das Gremium die Landesregierung.<br />
Inzwischen haben vier Nationale Branchenkonferenzen stattgefunden.<br />
Im Juni 2006 wurde der Masterplan Gesundheitswirtschaft<br />
an den Ministerpräsidenten übergeben. Jährlich<br />
wird ein Ideenwettbewerb zur Entwicklung der Branche<br />
durchgeführt. Der erste Branchenführer der Gesundheitswirtschaft<br />
enthält 3.100 Datensätze von in M-V tätigen Unternehmen<br />
und Einrichtungen auf CD-ROM. Mit „Hic@re - Gesundheitsregion<br />
Ostseeküste“ ist <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> im<br />
bundesweiten Wettbewerb um die Gesundheitsregion der Zukunft<br />
auf gutem Wege.<br />
Genuß Gesundheit – Ernährung und Bewegung war das<br />
Thema der 4. Branchenkonferenz, die auf Einladung von Ministerpräsident<br />
Dr. Harald Ringstorff am 8. und 9. Juli d. J. in<br />
Rostock-Warnemünde stattfand. 700 Vertreter aus Politik,<br />
Wissenschaft und Wirtschaft waren Teilnehmer an diesem<br />
„Konferenztrialog“; davon kamen 65% aus der Region, 35 %<br />
Im Präsidium des Kuratoriums Gesundheitswirtschaft: (v.l.n.r.) Staatssekretär<br />
Udo Michalik (Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur), Wirtschaftsminister<br />
Jürgen Seidel, Ministerpräsident Erwin Sellering, Ministerpräsident<br />
a.D. Dr. Harald Ringstorff, Prof. Dr. Horst Klinkmann<br />
Foto: Andreas Szur, BioCon Valley<br />
waren nationale oder internationale Gäste. Seit 2007 wird jeweils<br />
ein Partnerland zur Konferenz eingeladen; in diesem<br />
Jahr wurde das Königreich Schweden durch dessen Botschafterin<br />
Ruth Jacobi repräsentiert. U. a. hat die M-V - Partnerregion<br />
Västra Götaland ihr Programm “Action plan to prevent<br />
obesity“ vorgestellt. Nach Impulsreferaten zu den Themen<br />
„Ernährung“ und „Bewegung“ wurden die Lebenswelten von<br />
Kindern und Jugendlichen, von Senioren, die Arbeitswelt und<br />
die Freizeitwelt in Foren themenbezogen diskutiert und die<br />
Ergebnisse in Thesen formuliert.<br />
Der Ergebnisbericht der 4. Nationalen Branchenkonferenz<br />
wurde am 1. Oktober dem Kuratorium vorgelegt. Harald<br />
Ringstorff als Schirmherr des Kuratoriums hat diese Sitzung -<br />
eine der letzten seiner Amtszeit als Ministerpräsident – genutzt,<br />
um noch einmal die Bedeutung der Gesundheitswirtschaft<br />
für unser Land zu unterstreichen. Gleichzeitig übergab<br />
er den Staffelstab an den Noch-Sozialminister und (designierten)<br />
Ministerpräsidenten Erwin Sellering, der <strong>Mecklenburg</strong>-<br />
<strong>Vorpommern</strong> in großer Konkurrenz dennoch als die Nr. 1 sieht.<br />
Prof. Klinkmann dankte dem scheidenden Ministerpräsidenten<br />
für sein anhaltendes Engagement und die 10 Jahre seines erfolgreichen<br />
Wirkens für das Gesundheitsland Nr. 1; das Kuratorium<br />
unterstrich diesen Dank mit stehenden Ovationen.<br />
Das Kuratorium arbeitet unter den verschiedenen Gesichtspunkten<br />
der Strategiegruppen an der Entwicklung von Qualitätskriterien<br />
für die Gesundheitsbranche. Wirtschaftsminister<br />
Jürgen Seidel hält eine Zertifizierung von Produkten und Einrichtungen<br />
der Gesundheitswirtschaft durch ein Qualitätsbüro<br />
eventuell auch mit externer Zertifizierungsstelle für notwendig.<br />
Nun ist Qualitätssicherung in der Medizin nicht unbedingt<br />
dasselbe wie in der Wirtschaft. Soweit kurative, präventive<br />
oder diagnostische Bereiche der Gesundheitsversorgung betroffen<br />
sind, dürfen keine externen (bürokratischen) Hürden<br />
errichtet werden. Zuversichtlich macht der Wirtschaftsminister<br />
mit seiner Erkenntnis, daß es sich bei der Gesundheitsversorgung<br />
und der Gesundheitswirtschaft um zwei nebeneinander<br />
liegende Bereiche handelt. Für den Ideenwettbewerb 2009<br />
gab Seidel das Motto „Wertschöpfung durch demographischen<br />
Wandel“ aus; das Wirtschaftsministerium stellt wiederum<br />
600 TEUR zur Verfügung.<br />
Erfolgreich Altern – Der demographische Wandel als<br />
Herausforderung für die Gesundheitswirtschaft ist auch<br />
das Thema der 5. Nationalen Branchenkonferenz, die am 7.<br />
und 8. Mai 2009 wiederum in Warnemünde stattfinden wird.<br />
Das Thema ist hochaktuell: Werden doch im Jahr 2020 21,9%<br />
aller Einwohner der Bundesrepublik älter als 65 Jahre und<br />
6,9 % älter als 80 Jahre sein. Partnerland 2009 wird Finnland<br />
und hier die Region Turku sein.<br />
Seite 366 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN