06.12.2012 Aufrufe

Tabellen auswerten Schrittfolge: Überblick verschaffen – beschreiben

Tabellen auswerten Schrittfolge: Überblick verschaffen – beschreiben

Tabellen auswerten Schrittfolge: Überblick verschaffen – beschreiben

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Methodenlexikon<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

1. Vorwort........................................................................................................................... 2<br />

2. Methodenübersicht ......................................................................................................... 3<br />

2.1 Methoden ........................................................................................................................ 5<br />

2.1.1 Anfertigung und Bewertung einer mikroskopischen Zeichnung.................................... 5<br />

2.1.2 Bearbeitung von Bildquellen .......................................................................................... 6<br />

2.1.3 Beispiel Gliederung ........................................................................................................ 7<br />

2.1.4 Bildanalyse ..................................................................................................................... 8<br />

2.1.5 Clustering ....................................................................................................................... 9<br />

2.1.6 Collage .......................................................................................................................... 10<br />

2.1.7 Das Experiment und Protokoll im naturwissenschaftlichen Unterricht ....................... 11<br />

2.1.8 Diagramme entschlüsseln und <strong>beschreiben</strong> .................................................................. 12<br />

2.1.9 Diagramme erstellen ..................................................................................................... 13<br />

2.1.10 Ein Referat ausarbeiten und präsentieren ..................................................................... 14<br />

2.1.11 Karikaturenanalyse ....................................................................................................... 16<br />

2.1.12 Kartenanalyse ............................................................................................................... 17<br />

2.1.13 Konfliktanalyse - <strong>Schrittfolge</strong> ...................................................................................... 18<br />

2.1.14 Konfliktbaum ............................................................................................................... 20<br />

2.1.15 Konfliktpyramide ......................................................................................................... 22<br />

2.1.16 Kurzvortrag .................................................................................................................. 23<br />

2.1.17 Plakatgestaltung (fvU Klasse 12) ................................................................................. 25<br />

2.1.18 Platzdeckchen-Methode (placemat) ............................................................................. 26<br />

2.1.19 Portfolio ........................................................................................................................ 27<br />

2.1.20 Regeln für eine Präsentation ........................................................................................ 28<br />

2.1.21 Stationenlernen ............................................................................................................. 29<br />

2.1.22 Stummes Schreibgespräch ............................................................................................ 30<br />

2.1.23 Szenariotechnik ............................................................................................................ 31<br />

2.1.24 <strong>Tabellen</strong> <strong>auswerten</strong> ....................................................................................................... 33<br />

2.1.25 Textquelle ..................................................................................................................... 34<br />

2.1.26 Umgang mit Fußnoten und Quellen ............................................................................. 35<br />

2.1.27 Umgang mit Internetauszügen ..................................................................................... 36<br />

2.1.28 Was ist SOL? ................................................................................................................ 37<br />

2.1.29 Wissensposter, Brainstorming, Mindmapping ............................................................. 42<br />

2.1.30 Zitat und Quellenangabe .............................................................................................. 45<br />

2.2 Operatoren .................................................................................................................... 46<br />

2.2.1 Deutsch ......................................................................................................................... 46<br />

2.2.2 Fremdsprachen ............................................................................................................. 56<br />

2.2.3 Gesellschaftswissenschaften ......................................................................................... 58<br />

2.2.4 Naturwissenschaften ..................................................................................................... 60<br />

2.3 Komplexe Leistung ...................................................................................................... 62<br />

2.3.1 Bewertung der Facharbeit............................................................................................. 62<br />

2.3.2 Bewertungsraster für die Präsentation der komplexen Leistung .................................. 64<br />

3. Schlussbemerkung ........................................................................................................ 65<br />

4. Anlage: Arbeitstechniken Deutsch .............................................................................. 65<br />

1


1. Vorwort<br />

„Eine Investition in Wissen bringt noch immer die besten Zinsen.“ Benjamin Franklin<br />

Die große Misere allerdings ist die Tatsache, dass es dem Lernen an der notwendigen<br />

Nachhaltigkeit fehlt. Aktuell sieht das Lernen so aus, dass relativ kurz vor den Klausuren oder<br />

Klassenarbeiten eine große Stoffmenge „eingepaukt“ wird mit dem Ergebnis, dass kurz nach<br />

der Klassenarbeit der Großteil bereits wieder vergessen wurde. Zum Behalten gehören<br />

rechtzeitige Wiederholungen und Anwendung des Erlernten. Das Wissen in den so genannten<br />

„Langzeitspeicher“ zu bringen und damit für immer behalten zu können, das muss das<br />

erklärte Ziel schulischen und gesellschaftlichen Lernens sein.<br />

Die Aufgabe der Schule muss es sein, Schülern und Schülerinnen Techniken und Einsichten<br />

zu vermitteln, die ihnen beim Erlernen des selbstständigen Arbeitens hilfreich sind.<br />

Deshalb wurde ein Methodenlexikon erstellt, das den Schülerinnen und Schülern in vielen<br />

Bausteinen Hilfen an die Hand geben soll, um selbstständig und flexibel eine<br />

Methodenkompetenz zu erwerben.<br />

Für jede Methode gibt es ein eigenes Methodenblatt, das sowohl für die Lehrkräfte als auch<br />

teilweise für die Schüler/innen konzipiert wurde. Darüber hinaus erhalten die Schüler/innen<br />

eine Kurzübersicht über die gängigen Methoden und Operatoren.<br />

Die Erarbeitung der Methoden erfolgt in einem ersten Schritt über die Einführung der<br />

Methode, so dass die Schüler/innen nicht so stark in die Erarbeitung eines Sachstoffes vertieft<br />

sind und den Ablauf der Methode verstehen lernen. Anschließend werden die eingeführten<br />

Methoden spezifisch in den verschiedenen Unterrichtsfächern geübt und vertieft, um so eine<br />

dauerhafte und umfassende Entwicklung der Lernkompetenz zu erzielen.<br />

Die erstellten Operatoren wurden fachspezifisch aufbereitet. Weiterführende Informationen<br />

erarbeiten die Fachlehrer mit den Schülerinnen und Schülern.<br />

2


2. Methodenübersicht<br />

Klasse 5 Klasse 6 Klasse 7 Klasse 8 Klasse 9 Klasse 10 Sek II<br />

Lerntechnik Nachdenken über das<br />

Lernen: Lerntyp,<br />

Merktechnik, Mind-<br />

Map, Brainstorming,<br />

Wissensposter (Plakat,<br />

Wandzeitung),<br />

Operatoren:<br />

Vergleichen,<br />

Beschreiben,<br />

Begründen, Erklären,<br />

Arbeit mit<br />

Nachschlagewerken,<br />

Methoden der Arbeits-<br />

, Zeit- und<br />

Lernplanung<br />

Mathematik Gruppenpuzzle,<br />

projektorientiertes<br />

Arbeiten<br />

Informationen beschaffen<br />

& <strong>auswerten</strong> &<br />

Präsentation�<br />

Kurzvorträge trainieren,<br />

Gruppenarbeit,<br />

Befähigung zur Kritik und<br />

Selbstkritik, Operatoren:<br />

Ermitteln, Beurteilen,<br />

Erläutern,<br />

Charakterisieren<br />

SOL mit Strukturlegen,<br />

Lesetechnik für<br />

Sachaufgaben<br />

Auswerten von<br />

Diagrammen<br />

Operatoren CAS,<br />

GTR<br />

Physik Experimentieren, Protokollieren, Umgang mit dem Tafelwerk<br />

Biologie Beobachten,<br />

Expertenlernen<br />

Herbarisieren, Mikroskopieren<br />

Chemie Experimentieren & Protokollieren<br />

beherrschen<br />

TC/Info Herstellen der Anwenden der<br />

Internetrecherche, Präsentation von<br />

Systembereitschaft, Textverarbeitung Anlegen von<br />

Infos (ppt),<br />

Bedienen der<br />

Verzeichnisstrukturen, Einblick in die<br />

Benutzungsoberfläche,<br />

Grundkenntnisse im Bereiche<br />

Eingeben von Daten,<br />

Umgang mit Excel Datenschutz, -<br />

Speichern und Öffnen<br />

Datensicherheit<br />

von Dateien,<br />

anfängliche Nutzung<br />

des Internets<br />

&Urheberrecht<br />

Deutsch Kurzvortrag,<br />

Verhaltensmuster<br />

einfache<br />

Argumentationstechniken,<br />

Abläufe von<br />

Gesprächen &<br />

Referat,<br />

Inhaltsangabe zu<br />

Placemat<br />

Activity<br />

Statistiken erarbeiten<br />

und <strong>auswerten</strong><br />

Projektmethode selbstständig planen,<br />

durchführen, <strong>auswerten</strong><br />

Grundlagen der Arbeit mit<br />

Programmierung Datenbanken<br />

in HTML, (ACCESS), Kennen<br />

Kennen lernen der Grundlagen der<br />

von Netzwerken, Programmierung<br />

Systematisierung<br />

von Medientypen<br />

(Grafikdateien,<br />

Video,<br />

Animationen,<br />

Audiomedien)<br />

Referat & Methoden der<br />

Präsentation als Interpretation,<br />

Befähigung zum<br />

Erstellen &<br />

3


dialogischen<br />

Sprechens,<br />

Grundlagen des<br />

Argumentierens,<br />

Appellierens,<br />

Formen :<br />

Bericht, Beschreiben,<br />

sinnerfassendes,<br />

orientierendes &<br />

genaues Lesen,<br />

Bewertung von Texten<br />

nach Inhalt und Form,<br />

Kennen von Verfahren<br />

zum textbezogenen<br />

Interpretieren,<br />

Leserbrief, Standbild<br />

Fremdsprachen Wörter lernen,<br />

Erschließen<br />

unbekannter Wörter,<br />

lautes Lesen,<br />

Reagieren in<br />

Alltagssituationen,<br />

Portfolio<br />

Meinungen begründen,<br />

sich positionieren,<br />

Begriffserklärung als<br />

Vorstufe für Definitionen,<br />

Bericht, Erfassen<br />

differenzierter<br />

Aufgabenstellungen zu<br />

bekannten Verfahren,<br />

Textinhalte<br />

zusammenfassen,<br />

Hauptinformation<br />

wiedergeben, Textinhalte<br />

visualisieren,<br />

Gebrauchsformen für<br />

persönliche & offizielle<br />

Mitteillungen<br />

Arbeit mit dem<br />

zweisprachigen<br />

Wörterbuch, Lautschrift,<br />

Textverknüpfung,<br />

Sprachmittlung<br />

Geografie <strong>Tabellen</strong> und Diagramme, Arbeit mit Atlanten<br />

Lernen an Stationen<br />

gelenkten<br />

Diskussionen,<br />

textbezogene<br />

Interpretation, freies<br />

Erörtern, Beurteilen<br />

von Sach- und<br />

Gebrauchstexten<br />

Strukturieren von<br />

eigenen Texten,<br />

Umschreiben<br />

Sachtexten,<br />

Textanalyse,<br />

sprachliche Mittel,<br />

Methoden:<br />

exzerpieren,<br />

zitieren,<br />

kommentieren<br />

Arbeit mit<br />

einsprachigem<br />

Wörterbuch<br />

Vorbereitung auf<br />

wissenschaftliche<br />

Facharbeit,<br />

textbezogenes<br />

Interpretieren,<br />

Textvergleich,<br />

Erschließen von<br />

Kommentar,<br />

Kritik,<br />

Rezension,<br />

journalistische<br />

Texte,<br />

Bewerbung,<br />

Lebenslauf<br />

Übersetzen<br />

ABC - Liste Raumanalyse<br />

Auswertung von<br />

Satellitenbildern<br />

Beurteilen von<br />

pragmatischen<br />

Texten, Filmanalyse<br />

Geschichte Kartenanalyse,<br />

Schaubildanalyse<br />

Textquellenanalyse Verfassungsanalyse Karikaturenanalyse Plakatanalyse Zeitzeugenbefragung<br />

Ethik/Religion Gedankenexperiment,<br />

Philosophieren mit<br />

kreatives Gestalten<br />

von Textvorlagen,<br />

sokratisches Gespräch<br />

Bildern<br />

GK Planspiel, Fallanalyse,<br />

Expertenbefragung Streitgespräch<br />

Kunst Grundlagen einer<br />

Collage<br />

Grundlagen der<br />

Bildanalyse<br />

Plakatgestaltung<br />

Präsentieren einer<br />

wissenschaftlichen<br />

Arbeit (komplexe<br />

Leistung)<br />

Podiumsdiskussion<br />

Konfliktanalyse,<br />

Szenariotechnik,<br />

Vergleichende<br />

Betrachtung<br />

verschiedener<br />

medialer Quellen<br />

4


2.1 Methoden<br />

2.1.1 Anfertigung und Bewertung einer mikroskopischen Zeichnung<br />

Hinweise zur Anfertigung einer mikroskopischen Zeichnung Klasse 6- 12<br />

Material<br />

- weißes Zeichenpapier, spitze Bleistifte verschiedener Härtegrade, weicher Radiergummi, Lineal<br />

Gesamteindruck<br />

- A4, Hochformat<br />

- Arbeit generell nur mit Bleistift und Druckschrift<br />

- Rand eingehalten (ca. 2,5 cm rechts und links; oben und unten; Rand nicht zeichnen)<br />

- Zeichnung handtellergroß bzw.2/3 bis ¾ der Zeichnung<br />

- Optimale Blatteinteilung<br />

- Sauberkeit<br />

- Angaben zur Zeichnung:<br />

° 7cm von unten wagerechte Linie mit Lineal ziehen<br />

° Objekt: (Artname, Was wurde mikroskopiert? - deutsch ab Klasse 11 auch lat.)<br />

° Präparation: Schnittrichtung oder Totalpräparat<br />

° Färbung:<br />

° Vergrößerung:<br />

° Name des Zeichners:<br />

° Datum:<br />

- Fachliche Beschriftung an der Zeichnung<br />

° rechts neben der Zeichnung, vertikal gleicher Schriftbeginn<br />

° parallele, waagerechte Beschriftungslinien / Beschriftung hinter den Linien<br />

° Beschriftung möglichst an einer rechten Randzelle<br />

Linienführung<br />

- saubere, in sich geschlossene Linien<br />

- Bleistifte mit verschiedenen Härtegraden variieren die Strichdicke<br />

- nicht schraffieren oder ausmalen, kein „Stricheln“<br />

Wissenschaftlichkeit<br />

Objektivität der Darstellung<br />

- Zellform, Proportionen und Lage der Zellbestandteile<br />

- Darstellung angrenzender Zellen in der richtigen Form<br />

- Zellen jeweils vollständig zeichnen<br />

Ausschnittwahl<br />

- typischer Ausschnitt<br />

- Gewebedarstellung mit mindestens 3 Zellen<br />

- keine Luftblasen, beschädigte oder nicht gefärbte Zellen<br />

Fachliche Beschriftung<br />

- Thema, Objekt<br />

- Präparationsart richtig angegeben<br />

- Bestandteile (Fachbegriffe verwendet)<br />

- Vergrößerung und Färbemittel richtig angegeben<br />

5


2.1.2 Bearbeitung von Bildquellen<br />

1. Das Bild einordnen (erster Satz)<br />

Bestimme die vorliegende Bildart so exakt wie möglich (Holzschnitt, Herrscherporträt…)<br />

In welchem Jahr ist das Bild entstanden?<br />

Hat das Bild eine Überschrift?<br />

Wer hat es gemalt bzw. gezeichnet?<br />

2. Das Bild <strong>beschreiben</strong><br />

Welche Personen sind dargestellt?<br />

Wie sind sie dargestellt? (Größe, Kleidung, Farbgebung, beigefügte Gegenstände, Symbole)<br />

Welche Gegenstände sind zusätzlich erkennbar?<br />

Wie sind die Personen und Gegenstände angeordnet?<br />

Gibt es Texthinweise auf dem Bild?<br />

3. Die Bildbeschreibung <strong>auswerten</strong><br />

Welche Bedeutung haben die einzelnen Bildelemente?<br />

Welche Bedeutung hat die Anordnung der Personen?<br />

Welche erste Deutung ergibt sich aus dem Zusammenhang aller Bildelemente?<br />

Welche Informationen erhält der Betrachter über das Denken und Leben der Zeit, in der das Bild entstanden<br />

ist?<br />

4. Weitere Informationen beschaffen (von Aufgabenstellung abhängig!)<br />

Welche weiteren Informationen brauchst du, um die Bildaussage formulieren zu können?<br />

mögliche Informationsquellen: Lexikon für Bildsymbole, weitere Abbildungen, schriftliche Quellen,<br />

Schulbuchtexte, wissenschaftliche Texte von Historikern o. Ä.<br />

5. Gesamtdeutung<br />

Fasse deine Ergebnisse zusammen und formuliere eine abschließende Bildaussage.<br />

Notiere Fragen, die noch offen geblieben sind.<br />

6


2.1.3 Beispiel Gliederung<br />

Thema: Was kann und darf die Satire? Kurt Tucholskys Kampf gegen die Schwächen der Republik.<br />

Ausgewählte Texte von 1918 bis 1933<br />

Gliederung: 1. (Einleitung) Aufbau und Ziel meiner Untersuchung<br />

2. (Hauptteil) Was kann ............................. (hier wird das Thema <strong>–</strong> eventuell gekürzt- wiederholt)<br />

2.1 Grundlagen<br />

2.1.1 Der politisch-historische Hintergrund von 1918 <strong>–</strong> 1933 in Bezug auf<br />

Tucholskys Biografie und seine literar. Arbeit<br />

2.1.2 Die Satire<br />

2.1.2.1 Allgemeine Definition des Begriffs<br />

2.1.2.2 Tucholskys Satireverständnis<br />

2.2 Tucholskys Kritik am Beispiel ausgewählter Texte<br />

2.2.1 Die Hauptangriffsziele<br />

2.2.2 Satire als Mittel der Kritik. Ausgewählte Textbeispiele<br />

2.2.2.1 Das Militär<br />

2.2.2.2 Die Justiz<br />

2.2.2.3 Bürgertum, Geschäftswelt, Bürokratie<br />

2.3 Rezeption und Wirkung<br />

2.3.1 Reaktion der Zeitgenossen<br />

2.3.2 Tucholskys literarischer Einfluss<br />

2.3.3 Tucholsky-Rezeption heute<br />

3. (Schluss) Was kann und was darf Satire?<br />

7


2.1.4 Bildanalyse<br />

ERFASSEN<br />

Persönlicher Zugang<br />

Formulierung des ersten subjektiven Eindrucks, Beschreiben der Bildstimmung<br />

(z.B.heiter, dramatisch, ..), spontane Assoziationen (erinnert an..; sieht aus<br />

wie..) Werkdaten, Künstler, Titel, Entstehungsjahr,<br />

Technik/Werkstoff, Gattung<br />

Maße wie Höhe und Breite, originale Hängung, ursprünglicher Zusammenhang<br />

Beschreiben (logische Reihenfolge einhalten)<br />

Thema, Hauptmotiv, Nebenmotive<br />

Personen und Gegenstände, Handlungen, Beziehungen<br />

Darstellungstendenz: abbildend <strong>–</strong> abstrahierend <strong>–</strong> idealisierend<br />

Zugang zum Bild: Wirkt das Bild als hermetische, abgeschlossene Welt oder<br />

bezieht es<br />

den Betrachter mit ein, z.B. Durch Rückenfiguren, Blickkontakt, ins Bild<br />

führende Gegenstände usw.?<br />

UNTERSUCHEN<br />

Erschließen der Gestaltungsmittel, des Aufbaus und der daraus resultierenden<br />

Bildwirkung durch:<br />

<strong>–</strong> zeichnende Erkundung (z.B. Kompositionsskizzen)<br />

<strong>–</strong> Bildform<br />

<strong>–</strong> Bildraum<br />

<strong>–</strong> Bildbewegung<br />

<strong>–</strong> Bildspannung<br />

<strong>–</strong> Bildkomposition<br />

<strong>–</strong> Bildfarbe<br />

<strong>–</strong> Licht und Helldunkel (Grafik)<br />

INTERPRETIEREN<br />

Synthese der Einzelbeobachtungen<br />

Sinn des Ganzen: zeitlicher Kontext, religiöser, philosophischer, literarischer<br />

Hintergrund, Vergleich mit Darstellungen anderer Zeiten, mit heutigen oder<br />

ähnlichen Themen<br />

Interpretation<br />

Zusammenfassen der wesentlichen Ergebnisse der Analyse und Formulierung<br />

einer Grundaussage<br />

8


2.1.5 Clustering 1<br />

bedeutet<br />

Vorstellungen und Ideen (Assoziationen) aufzeichnen, die ein Wort, ein<br />

Begriff oder ein Satz auslösen<br />

� So kannst du vorgehen:<br />

1. Lege dir die nötigen Arbeitsmittel bereit (Blatt Papier und Stifte).<br />

2. Stimme dich auf die Übung ein, indem du eine Entspannungsübung machst<br />

oder ruhige Musik hörst.<br />

3. Schreibe das Wort, den Begriff oder den Satz in die Mitte des weißen Blattes<br />

und male einen Kreis darum.<br />

4. Schließe deine Augen und warte auf die Gedanken, die dir zu dem Begriff<br />

kommen. Lass dich überraschen.<br />

5. Schreibe deine Einfälle als Gedankenkette auf. Wenn eine Assoziationskette<br />

nicht weiter geht, dann beginne eine neue.<br />

6. Wenn dir nichts mehr einfällt, dann schreibe einen Text zum zentralen Begriff.<br />

Darin kannst du die Begriffe aus deinem Cluster verwenden.<br />

� Es dient dazu :<br />

Vorwissen, Erfahrungen und Gefühle zu<br />

einem bestimmten Thema in Erinnerung<br />

rufen<br />

sich auf ein neues Thema einstimmen<br />

Ideen für das Schreiben von Texten<br />

sammeln<br />

1 cluster = Bündel, Gruppe<br />

9


2.1.6 Collage<br />

(Grundlagen) = Klebebild<br />

Dieser Begriff kann durchaus unterschiedlich interpretiert werden!<br />

Es handelt sich keinesfalls um ein Plakat!<br />

• Sek.I: Ersteinführung Lerntechnik<br />

• Sek.II: Facharbeit/Kriterien Plakat<br />

Es sollte auch keine Computerarbeit sein = Fotocollage = Nachbearbeitung im<br />

Computer.<br />

<strong>–</strong> meist aus Illustriertenfotos zusammengestückelt,<br />

teilweise mit Farbe überarbeitet<br />

<strong>–</strong> Schwerpunktsetzung/Aufgabenstellung bestimmt die<br />

Bewertung<br />

<strong>–</strong> wichtig: Geschlossenheit (keine Wandzeitung)<br />

<strong>–</strong> Vielfalt der Materialien möglich<br />

Bewertungskriterien werden vom jeweiligen Fachlehrer entsprechend der<br />

Aufgabenstellung festgelegt.<br />

10


2.1.7 Das Experiment und Protokoll im naturwissenschaftlichen<br />

Unterricht<br />

Regeln beim Experimentieren<br />

_ Ruhe beim Arbeiten, auch um die Kommunikation in Gefahrensituationen<br />

sicherzustellen<br />

_ Aufgaben und Versuchsanleitungen genau durchlesen<br />

_ Arbeitsschutz beachten und Sicherheitsbestimmungen einhalten<br />

_ Versuchsdurchführung genau planen und überlegen, worauf beim Experiment<br />

besonders geachtet werden muss<br />

_ sparsamer Einsatz von Chemikalien und Verbrauchsmaterialien<br />

_ das Experiment in Ruhe und mit Bedacht durchführen,<br />

Durchführungsbestimmungen nicht stur und vollkommen ohne Nachdenken<br />

abarbeiten (überlege warum du den Arbeitsschritt durchführst)<br />

_ auf Ordnung am Arbeitsplatz während des Experiments achten<br />

_ das Experiment sorgfältig protokollieren<br />

_ geordnetes Aufräumen unter Beachtung der Entsorgungsratschläge für<br />

Gefahrstoffe, Arbeitsplatz sauber hinterlassen<br />

Häufig werden die Beobachtungen und Auswertungen von Experimente kurz in<br />

<strong>Tabellen</strong>form an der Tafel und im Hefter protokolliert, manchmal wird von dir ein<br />

Kurzprotokoll oder ein ausführliches Protokoll erwartet.<br />

Das folgende Schema soll eine Hilfe beim Erstellen von Protokollen sein:<br />

11


2.1.8 Diagramme entschlüsseln und <strong>beschreiben</strong><br />

Ein Diagramm (auch Schaubild genannt) liefert Informationen, indem es Zahlen und Werte<br />

verbildlicht. Anders als bei einem Text gibt es keine einheitliche Leserichtung. Hier findest du eine<br />

mögliche Gliederung, der du sowohl beim Lesen als auch beim Darstellen des Inhalts folgen kannst.<br />

Zu jedem Punkt findest du hier Beispiele für typische Formulierungen oder Redeweisen.<br />

Denn zur Darstellung eines Diagramms gehört auch eine typische Sprache.<br />

Thema:<br />

Das Schaubilder gibt Auskunft über … / Der Grafik ist zu entnehmen … /<br />

Das Schaubild zeigt … Aus der Darstellung ergibt sich …<br />

Quelle:<br />

Die Daten stammen aus … / Die Graphik ist der Studie … entnommen /<br />

Die Zahlen legte (das Statistische Bundesamt, das Institut für …) vor.<br />

Über welche Zeit gibt das Diagramm Auskunft (Erhebungszeitraum)<br />

und wer wurde befragt (Datenbasis)?:<br />

Die Daten wurden im Jahr … erhoben. / Die Zahlen basieren auf (einer Umfrage,<br />

einer Erhebung, polizeilichen Angaben … ).<br />

In welcher Form werden Informationen gegeben? Das Balkendiagramm … /<br />

Wie das Tortendiagramm / Das Säulendiagramm veranschaulicht …<br />

Die Angaben werden in Prozent gemacht /<br />

Die Zahl der … ist in (Prozent, in Tausend) angegeben …<br />

Welche Informationen werden gegeben?<br />

Das Schaubild gibt Auskunft über … / In der linken Spalte … /<br />

Die Werte in den grauen Säulen … / Der helle Balken gibt laut Legende die Werte für … wieder.<br />

Beschreibung und Erklärung:<br />

Du kannst Angaben erläutern wie Mengenangaben (Die Zahl der Jugendlichen, die …, beträgt … /<br />

Der Verbrauch pro Kopf beträgt … ), Prozentanteile (XY % aller Befragten hoffen, … /<br />

Auf XY % aller Befragten entfallen XY % aller genannten Straftaten), Entwicklungen<br />

(Die Bedeutung von … nimmt immer weiter zu), Vergleichszahlen (XY Prozentpunkte mehr<br />

als im vergangenen Jahr befürworten …/ Die Zahlen im Vorjahresvergleich: XY weniger Fälle von<br />

… )<br />

Kommentar, Schlussfolgerung:<br />

Aus dem Schaubild geht hervor (geht nicht hervor), dass … / Es fällt auf, dass … /<br />

Überraschend ist, dass … / Erklären lassen sich diese Zahlen möglicherweise mit …<br />

Quelle: www.friedrichonline.de<br />

12


2.1.9 Diagramme erstellen<br />

bedeutet<br />

Zusammenhänge von Zahlen oder Größen anschaulich darstellen<br />

� So kannst du vorgehen:<br />

1. Entnimm der Aufgabenstellung die zu zeichnende Diagrammart.<br />

2. Finde aus dem Text oder der Tabelle die Größen oder Zahlen heraus, die darzustellen<br />

sind und zwischen denen ein Zusammenhang besteht.<br />

3. Gestalte das Diagramm entsprechend der Aufgabenstellung (z. B. Block-, Säulen- oder<br />

Liniendiagramm).<br />

4. Beschrifte das Diagramm eindeutig und übersichtlich.<br />

5. Gib deinem Diagramm eine Überschrift.<br />

� Dazu dient es:<br />

zum Veranschaulichen<br />

zum Präsentieren<br />

zum Vergleichen<br />

zum schnelleren Verstehen<br />

zum besseren Erkennen<br />

von Zusammenhängen<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

1. Qrtl. 2. Qrtl. 3. Qrtl. 4. Qrtl.<br />

Ost<br />

West<br />

Nord<br />

13


2.1.10 Ein Referat ausarbeiten und präsentieren<br />

Zweck des Referates: - die Zuhörer informieren - das Thema interessant darstellen<br />

- komplexe Sachverhalte anschaulich erläutern und verständlich<br />

machen<br />

- Problemverständnis wecken<br />

Arbeitsschritte:<br />

1. Thema finden Eingrenzung der Fragestellung vornehmen<br />

einen eigenen Zugang, interessanten Fokus finden<br />

Adressatenbezug beachten: Alter, Erwartungen, Vorwissen<br />

Wirkung bedenken: Information? Werbung? Überzeugung?<br />

Arbeits- und Zeitplan aufstellen<br />

2. Vorwissen sammeln Cluster und Mindmap zum Vorwissen erstellen<br />

Notizen zu offenen Fragen machen<br />

3. Informationen finden<br />

und <strong>auswerten</strong> Kontexte recherchieren<br />

Rechercheergebnisse nach Aspekten ordnen<br />

eigene These zum Referatsthema formulieren<br />

4. Referat strukturieren Wirkungsmittel festlegen: Sachinformationen, erklärende Ausführungen,<br />

Anekdoten, Zeitzeugenberichte, Bilder,...<br />

Rechercheergebnisse gewichten (z. B. das Zweitbeste zu Beginn, das<br />

Beste am Schluss)<br />

Gliederung erstellen: Verständlichkeit, roter Faden, gute Einleitung,<br />

Ausblick, Aktuelles am Schluss<br />

5. Referat medial gestalten Abstimmung von Präsentationszweck und Präsentationsmittel:<br />

Thesenpapier, Tageslichtprojektor, Computerpräsentation, ...<br />

6. Referat halten Stichworte auf Karteikarten: groß schreiben, wenige Stichworte,<br />

farbliche Markierungen, ...<br />

<strong>Überblick</strong> über Aufbau und Ziele des Referates geben<br />

freies Sprechen, Blickkontakt mit Publikum,<br />

Einsatz von Gestik und Mimik, Variation von Redetempo und<br />

Lautstärke, Pausen,...<br />

Eingehen auf das Publikum: Wiederholung, Präzision, Variation<br />

14


Checkliste zum Referat<br />

� als Bewertungsgrundlage für Mitschüler und für den Lehrer<br />

Inhalt<br />

sachliche Richtigkeit<br />

Informationsqualität<br />

Klarheit des Ziels<br />

Klarheit der Struktur<br />

Interessantheit,<br />

Originalität<br />

Selbstständigkeit des<br />

Zugangs<br />

Vortrag<br />

sprachliche Darstellung<br />

Auftreten<br />

Lautstärke<br />

Tempo<br />

Verständlichkeit<br />

Medieneinsatz<br />

Funktionalität<br />

Gestaltung<br />

Technikbeherrschung<br />

Blickkontakt<br />

Stufe 1<br />

(sehr<br />

gut)<br />

Stufe 2<br />

(gut)<br />

Stufe 3<br />

(befriedigend)<br />

Stufe 4<br />

(ausreichend)<br />

Stufe 5<br />

(genügend)<br />

� Beurteilen Sie die Referate Ihrer Mitschüler mithilfe der Checkliste.<br />

Sprechen Sie gemeinsam über Gelungenes und über Verbesserungsmöglichkeiten.<br />

Auswertung<br />

15


2.1.11 Karikaturenanalyse<br />

Was ist? Beschreibung der Karikatur!<br />

Was wird auf der Karikatur dargestellt?<br />

Welche Personen, Figuren, Gegenstände und Hintergründe sind erkennbar?<br />

Was bedeutet das? Erläuterung der Karikatur!<br />

Welche Person in der Karikatur stellt welche Person der Geschichte dar?<br />

Welche Zeit wird in der Karikatur angesprochen?<br />

Welche historischen Vorgänge sind angesprochen?<br />

Welche Symbole enthält die Karikatur?<br />

Mit welchen Attributen werden die Figuren verknüpft? Welche Wertungen erhalten sie<br />

dadurch?<br />

Welche Positionen werden vom Zeichner bezogen? Beurteilung der<br />

Karikatur!<br />

Was ist die "normale" Ansicht/Betrachtung der Geschehnisse? Was sieht der Zeichner<br />

evtl. anders?<br />

Welche Aspekte/Personen sind umstritten?<br />

Sind die Urteile des Zeichners richtig? Welche Verknüpfungen sind<br />

untertrieben/übertrieben?<br />

Werden dadurch Geisteshaltung und/oder politische Tendenzen des Zeichners<br />

erkennbar? Welche? An welchen Punkten sind diese feststellbar? Steht der Zeichner in<br />

Opposition oder auf der Seite der gezeichneten Figuren und Geschehnisse?<br />

16


Methode: Umgang mit Karten<br />

2.1.12 Kartenanalyse<br />

Untersuche die Karte, in dem du folgende Fragen beantwortest:<br />

� Welches Thema hat die Karte?<br />

z.B. Herrschaftsgebiete, Wanderungen, Handel….<br />

� Bezieht sich die Karte auf einen konkreten Zeitraum?<br />

� Welcher geografische Raum wird aufgezeigt?<br />

� Werden Entwicklungen und Strukturen sichtbar gemacht?<br />

z.B. Objekte (Fundorte, Burgen…); Ereignisse (Schlachten…); ...<br />

17


Erstellt von Jörg Oettler©<br />

2.1.13 Konfliktanalyse - <strong>Schrittfolge</strong><br />

Analysieren Sie den vorliegenden Konflikt nach dem folgenden Ablaufschema:<br />

1) Analyse des Konflikts: Mit vier Kategorien soll der Konflikt analysiert werden<br />

� Konfliktprofil:<br />

- Welcher Konflikt ist gemeint?<br />

- Worum geht in dem Konflikt?<br />

- Welche Folgen hat er?<br />

- 1.1 Beteiligtenanalyse:<br />

- Welche Interessen, Positionen und Beziehungen haben die Beteiligten am Konflikt?<br />

� Differenzieren Sie nach:<br />

o Primäre Beteiligte: aktive Konfliktparteien<br />

o Sekundäre Gruppen: sind die Vermittler<br />

o Externe Beteiligte: nicht direkt am Konflikt beteiligt haben aber eine<br />

bestimmte Interessenlage und können Konflikte von außen<br />

beeinflussen<br />

Schlüsselfragen:<br />

� Was sind die Beziehungen zwischen den Konfliktparteien?<br />

� Wer nimmt auf wen Einfluss?<br />

� Was sind die Positionen, Interessen und Bedürfnisse der Konfliktparteien?<br />

� Wer profitiert vom Konflikt?<br />

1.2 Ursachenanalyse: Unterscheiden Sie zwischen den eigentlichen Konfliktursachen und den<br />

konfliktverlängernden Maßnahmen.<br />

Schlüsselfragen:<br />

� Warum begann der Konflikt?<br />

� Wie haben diese Ursachen sich im Laufe der Konfliktes entwickelt?<br />

� Was sind die Herausforderungen für eine Lösung des Konfliktes?<br />

� Welche Faktoren ziehen den Konflikt in die Länge<br />

3) Trends und Chancen für den Konflikt Treffen Sie eine Einschätzung der gegenwärtigen<br />

Entwicklung und kennzeichnen Sie mögliche Ansatzpunkte für friedensfördernde Maßnahmen.<br />

Dabei sollten Sie zwischen kurzfristigen und langfristigen Maßnahmen unterschieden werden.<br />

Schlüsselfragen<br />

� Wie entwickelt sich der Konflikt gegenwärtig?<br />

� Welche Initiativen existieren derzeit auf verschiedenen Ebenen, um eine<br />

friedliche Konfliktlösung herbeizuführen?<br />

� Wie können Initiativen auf der Mikro- oder Meso- oder Makroebene angelegt<br />

sein, um politische Wirksamkeit zu entfalten<br />

4) Präsentation der Ergebnisse: Auf einer Metaplanwand und stellen Sie sich vor, diese Analyse<br />

würde den Ausschlag geben, ob ein Hilfsprojekt in der betroffenen Region gestartet werden kann!<br />

5) Abstimmung und Bewertung im Bundestagsausschuss für Entwicklung und wirtschaftlich<br />

Zusammenarbeit über die Analysen!<br />

18


Erstellt von Jörg Oettler©<br />

Konflikt- Mapping<br />

Beim Konflikt-Mapping werden die Konfliktakteure, ihre Beziehungen sowie die jeweiligen<br />

Konfliktthemen graphisch dargestellt. Neben den Konfliktparteien werden dabei auch andere<br />

Gruppen berücksichtigt, die mit den Parteien verbunden sind oder auf diese Einfluss<br />

nehmen können. Auf diese Weise können Machtverhältnisse, Allianzen, neutrale dritte<br />

Parteien, mögliche Kooperationspartner und potentielle Einflussmöglichkeiten erkannt<br />

werden.<br />

Quelle: Deutsche Gesellschaft für technische Zusammenarbeit<br />

19


Erstellt von Jörg Oettler©<br />

Konfliktbaum<br />

2.1.14 Konfliktbaum<br />

Dabei wird ein Kernproblem identifiziert, dem Ursachen und Folgen zugeordnet werden. Das<br />

Kernproblem sollte eine der zentralen Konfliktursachen sein. Der Konfliktbaum kann dabei<br />

unterstützen, sich auf ein zentrales Thema zu konzentrieren. Dies kann durchaus subjektiv aus der<br />

spezifischen Sichtweise der eigenen Organisation heraus gewählt werden. Darüber hinaus regt er<br />

immer eine lebhafte Diskussion über die Ursachen und Wirkungen des Konfliktes an. Dabei ist es<br />

durchaus möglich, dass ein Thema (z.B. Armut) sowohl als Ursache wie als Wirkung des<br />

Konfliktes identifiziert wird. In einem weiteren Schritt können dann mögliche Lösungsansätze<br />

diskutiert und in eine zeitliche<br />

Reihenfolge gebracht werden<br />

Darstellung eines Baums mit Stamm, Wurzeln und Ästen auf einem großen Papier oder<br />

einer Wand:<br />

• Die Teilnehmer erhalten Karten, auf denen sie wichtige Konfliktfaktoren notieren.<br />

• Die Teilnehmer werden aufgefordert, ihre Karten an dem Baum anzubringen.<br />

Der Stamm definiert dabei das Kernproblem, die Wurzeln die Ursachen dieses Problems und<br />

die Äste seine Auswirkungen<br />

20


Erstellt von Jörg Oettler©<br />

Quelle:<br />

21


Erstellt von Jörg Oettler©<br />

2.1.15 Konfliktpyramide<br />

Die Konfliktpyramide stellt eine Alternative oder Ergänzung zum Konflikt-Mapping dar. Sie<br />

eignet sich besonders für die Analyse der verschiedenen Ebenen eines Konfliktes sowie die<br />

Identifikation von strategisch platzierten Schlüsselfiguren und -institutionen, auf die Einfluss<br />

genommen werden soll.<br />

Erfahrungen mit der Konfliktbearbeitung in vielen Ländern haben gezeigt, dass auf allen drei<br />

Ebenen Fortschritte erzielt werden müssen, wenn ein zwischen- oder innerstaatlicher<br />

Konflikt dauerhaft beigelegt werden soll. Auf der anderen Seite befinden sich auf jeder<br />

Ebene Schlüsselpersonen und -organisationen, die aufgrund ihrer besonderen Beziehungen<br />

nach unten oder oben besondere Impulse geben können.<br />

Bei der Pyramiden-Analyse werden die wichtigsten Akteure auf jeder Ebene identifiziert.<br />

Zusätzlich können die Beziehungen und Konflikte dieser Akteure untereinander und mit<br />

Akteuren auf anderen Ebenen dargestellt werden. Es kann auch nützlich sein, jede Konfliktpartei<br />

durch eine eigene Pyramide darzustellen, diese einander gegenüber zu stellen und von dort aus<br />

weitere Beziehungen und Querverbindungen auszuloten. Dabei wird immer<br />

nach möglichen Ansatzpunkten für die Beeinflussung wichtiger Akteure gesucht.<br />

Als vierte Ebene oder Fundament der Pyramide können die Ursachen und die geschichtlichen<br />

Hintergründe des Konflikts vermerkt werden.<br />

Quelle:<br />

22


2.1.16 Kurzvortrag<br />

Leitsätze und Empfehlungen zum Schülerkurzvortrag in allen Unterrichtsfächern<br />

1. Sprache und Denken bilden eine untrennbare Einheit. Die Beherrschung der Muttersprache<br />

ist Voraussetzung für die Aneignung von Wissen und für die gesamte Persönlichkeitsentwicklung.<br />

2. Muttersprachliche Bildung und Erziehung müssen in allen Unterrichtsfächern erfolgen. Wir fordern klar<br />

formulierte Aussagen, Sicherheit im Umgang mit Fachbegriffen und ein hohes Maß an Sprachkultur.<br />

Der Schüler muss in der Lage sein, Fakten zu werten und seine Meinung überzeugend zu vermitteln.<br />

3. Der Schülerkurzvortrag stellt eine hohe Denk- und Sprechleistung dar. Er ist gründlich vorzubereiten.<br />

- Der Lehrer stellt möglichst langfristige Termine.<br />

- Er erläutert den Zweck und die Stellung des Kurzvortrags im Unterrichtsprozess<br />

- Er gibt Hinweise zur Benutzung von Sekundärliteratur, Nachschlagewerken,<br />

Anschauungsmitteln - befähigt den Schüler aber dabei auch schrittweise zu größerer<br />

Selbständigkeit (z.B. Arbeit mit Katalogen in Bibliotheken, Nutzung des Internets)<br />

- Aus der Themenstellung muss hervorgehen, ob es sich um eine berichtende bzw.<br />

<strong>beschreiben</strong>de (informierende) Darstellung oder um eine Problemerörterung<br />

handelt. Eine Erörterung ist schwieriger <strong>–</strong> dabei sollten die folgenden Teilaspekte<br />

bedacht werden: Sachverhalt und Begriffe klären/ Ursachen und Wirkungen<br />

untersuchen/ Hypothesen aufstellen/ begründen/ beweisen/<br />

stichhaltige Argumente finden und erklären/ verallgemeinern<br />

und konkretisieren/ Stellung nehmen/ werten/ begründen/<br />

schlussfolgern<br />

- Der Lehrer berät den Schüler während der Vorbereitungen.<br />

- Er vereinbart mit ihm die zur Verfügung stehende Redezeit. (Die Einhaltung dieser<br />

Vorgabe <strong>–</strong> natürlich mit vertretbaren Abweichungen <strong>–</strong> ist Bestandteil der Bewertung)<br />

4. Der Schüler legt einige Tage vor dem festgelegten Termin seine Rededisposition (Stichwortzettel) zur<br />

Begutachtung vor.<br />

Sie ist Bestandteil der Gesamtleistung und soll folgende Kriterien erfüllen:<br />

- klarer, übersichtlicher Aufbau (einseitig beschriebene lose Blätter)<br />

- Beschränkung auf wenige Leitgedanken (dem Hörer nur zumuten, was man selbst im<br />

Gedächtnis hat)<br />

- eventuell thesenförmige Zusammenfassung oder Diskussionsanregungen<br />

- Angabe der benutzten Hilfsmittel und der voraussichtlichen Redezeit<br />

Beachte: Neben der Rededisposition darf der Schüler nicht noch eine wörtliche Ausarbeitung haben.<br />

Er soll frei sprechen lernen!<br />

5. Die Klasse erhält für die Dauer des Vortrags konkrete Aufgaben. Diese können auch<br />

differenziert gestellt werden (Gruppen~, Einzelaufträge)<br />

Inhalte dieser Aufgabenstellungen könnten sein: Protokollieren der Hauptgedanken/ Notizen zur Einschätzung<br />

der Redeleistung/ zu klärende Fragen ...<br />

6. Lehrer und Schüler sollen nach Beendigung des Vortrags dem Referenten Fragen stellen<br />

Die Art und Weise der Beantwortung fließt in die Bewertung ein.<br />

7. Die Schüler üben sich in der Bewertung des Vortags (anhand der Richtlinien)<br />

Dies sollte aber nicht die Bewertung des Lehrers ersetzen!<br />

8. Grundsätzliche Hinweise für den Lehrer:<br />

- Er bewertet nur das, wozu er den Schüler befähigt hat.<br />

- Die Bewertungsmaßstäbe können zwar für die einzelnen Fächer, sofern das nötig<br />

erscheint, modifiziert werden, jedoch darf auf die Vorgaben zur sprachlichen Gestaltung<br />

und zur Vortragsweise, wie sie vom Deutschlehrer gefordert werden, nicht<br />

verzichtet werden <strong>–</strong> gutes Deutsch ist und bleibt Unterrichtsprinzip und der Schüler muss<br />

lernen, sich vor Publikum angemessen darzustellen.<br />

- Die Erteilung von Aufträgen für Kurzvorträge ist in gegenseitigen Absprachen<br />

der Fachlehrer zu koordinieren. Die zeitlichen Belastungen der Schüler müssen vertretbar sein.<br />

23


Wie bewerte ich einen Kurzvortrag?<br />

1. Inhalt: - der Aufgabenstellung entsprechend<br />

- umfassend; aber auch sinnvoll gestrafft, wenn nötig<br />

- Zeitvorgabe eingehalten<br />

( bis 20 % mehr wird toleriert, weniger nicht)<br />

- Sicherheit in der Verwendung der Fachtermini<br />

- Quellenangabe vorhanden 13 Punkte/BE<br />

2. logischer Aufbau des Vortrags 3 Punkte/BE<br />

3. Verständlichkeit 2 Punkte/BE<br />

4. Anschaulichkeit<br />

( Einsatz von Arbeitsblättern, Folien, Kassetten, Tafelbild u. ä.)<br />

2 Punkte/BE<br />

5. Sprache<br />

(Aussprache, Variation der Stimme, stilistisch einwandfrei ...)<br />

und Auftreten (sicher, überlegen ...) 2 Punkte/BE<br />

6. Eingehen auf die Zuhörer<br />

(Zusatzfragen beantworten, Reagieren auf nicht zu<br />

Berechnendes, nicht Verstandenes wiederholen ...) 2 Punkte/BE<br />

7. Originalität (= sich etwas „einfallen“ lassen) 1 Punkt/ BE<br />

8. Verwendung von Sekundärliteratur 1 Punkt/ BE<br />

9. Bezüge herstellen ( Parallelen/Unterschiede zu Bekanntem) 1 Punkt/ BE<br />

10. Rededisposition (Äußeres und Inhalt) 3 Punkte/BE<br />

------------------<br />

30 Punkte/ BE<br />

(Bewertung nach Tabelle - jeweils für Sek I oder II)<br />

Vorschlag für die Dauer von Kurzvorträgen<br />

(kann je nach Thematik variieren, aber als Richtwert wird empfohlen:)<br />

Klasse 5/6 - 5 bis max. 10 Minuten<br />

Klasse 7/8 - 10 bis max. 15 Minuten<br />

Klasse 9/10 - 15 bis max. 20 Minuten<br />

Klasse 11/12 - 20 bis max. 45 Minuten<br />

24


2.1.17 Plakatgestaltung (fvU Klasse 12)<br />

Ein Plakat soll ...<br />

<strong>–</strong> Aufmerksamkeit erregen<br />

<strong>–</strong> Informationen geben<br />

<strong>–</strong> Neugier wecken<br />

<strong>–</strong> Wünsche hervorrufen<br />

Formale Gestaltungskriterien<br />

<strong>–</strong> muss DIN A4 sein<br />

<strong>–</strong> große Schrift<br />

<strong>–</strong> Übersichtlichkeit (z.B. Abstände)<br />

<strong>–</strong> nicht mehr als zwei Schriftarten verwenden<br />

<strong>–</strong> höchstens fünf Aufzählungen, gekennzeichnet z.B. mit<br />

Symbolen<br />

<strong>–</strong> Textreduktion: knappe Formulierungen<br />

(Stichwörter, kurze Sätze -> kein Fließtext!)<br />

<strong>–</strong> Farbe ansprechend und in Maßen (Hervorhebung)<br />

<strong>–</strong> gleichartige Aussagen in der gleichen Farbe<br />

(Orientierung)<br />

<strong>–</strong> sorgfältige Auswahl von Bildern und Grafiken<br />

Grundregel: Plakat darf nicht überladen sein: Weniger ist mehr!<br />

25


2.1.18 Platzdeckchen-Methode (placemat)<br />

Kurzbeschreibung<br />

Die Placemat Activity ist eine Form der Gruppenarbeit und ein Bestandteil des<br />

Kooperativen Lernens. Alle Gruppenmitglieder arbeiten an einer Aufgabenstellung<br />

und diskutieren ihre Ergebnisse mit den anderen Gruppenmitgliedern.<br />

Weg<br />

Jeder aus der Gruppe erhält einen bestimmten Auftrag (z.B.: Material holen,<br />

Zeit beachten, Präsentieren, Beobachten). Jede Gruppe erhält eine Placemat:<br />

Der Lehrer / die Lehrerin erläutert die Aufgabenstellung.<br />

Jedes Gruppenmitglied schreibt seine Gedanken in seine Ecke des Blattes (außen).<br />

Eventuell können die Schüler auch andersfarbige Stifte verwenden.<br />

Jedes Gruppenmitglied trägt seine Gedanken vor, die anderen Schüler hören<br />

aufmerksam zu.<br />

Oder: Die Gruppenmitglieder sichten durch Drehen des placemat die Gedanken<br />

der Mitschüler.<br />

Nach Diskussion erscheint in der Mitte des placemat die Gruppenmeinung zum<br />

Thema.<br />

Präsentation<br />

Die Mitte des placemat wird ausgeschnitten und vorn an der Tafel oder an<br />

Wänden angeheftet, dazu können ein oder mehrere Sprecher Erläuterungen<br />

vornehmen.<br />

Variante: Die Gruppen sehen sich die Ergebnisse der anderen Gruppen an und<br />

entscheiden, welche Meinungen sie teilen oder nicht.<br />

Variante: nach einem kleinen Rundgang wird die Gruppe, die das Thema am<br />

besten bearbeitet hat, ausgesucht.<br />

Q: http://www.unileipzig.de/~didakrom/Methoden/Methoden%20des%20Studienseminars%20Solingen%20Wuppertal%20Sekundarstufe%20I/Methoden<br />

karten_Platzdeckchen.pdf<br />

26


2.1.19 Portfolio<br />

Der Begriff Portfolio (lat. portare „tragen“ und folium „Blatt“) bezeichnet eine<br />

Sammlung von Objekten eines bestimmten Typs. Im übertragenen Sinne kann es<br />

auch eine Sammlung von hilfreichen Methoden, Verfahren oder Handlungsoptionen<br />

bedeuten. Ursprünglich bezeichnete es eine Brieftasche oder Sammelmappe. Im<br />

Bildungsbereich steht Portfolio für eine Mappe, in der Blätter zusammengetragen und<br />

aufbewahrt werden können. Der Begriff wird in ganz unterschiedlichen<br />

Bedeutungsbereichen verwendet<br />

Wertschriftenportfolio<br />

Projektportfolio<br />

Werkportfolio eines Künstlers<br />

Portfolios im Bildungsbereich kann man in verschiedene Arten einteilen:<br />

Kurs-Portfolio: dient dazu, Produkte und Leistungsbelege aus einem einzelnen<br />

Kurs (z. B. Unterrichtsfach Politik, Biologie etc.) zu sammeln.<br />

Portfolio im Sinne einer Leistungsmappe: sammelt und ordnet bestimmte<br />

Produkte, die eine Lernbiographie des Lernenden kennzeichnen bzw. die<br />

Entwicklung des Lernenden sichtbar machen oder seine Arbeit an einem<br />

Projekt dokumentieren. Es kann als Vorzeigeportfolio, Prüfungsportfolio oder<br />

auch als Bewerbungsportfolio verwendet werden.<br />

Ein Portfolio kann auch Zeugnisse, Stellenbeschreibungen, Auszeichnungen,<br />

Zertifikate, Teilnahmebescheinigungen oder auch Lernerfahrungen und -<br />

erfolge systematisch erfassen; persönliche Lernstrategien planen; die eigene<br />

Stellensuche optimieren etc. (siehe auch E-Portfolio).<br />

Besonderes Merkmal eines Portfolios: es ermöglicht, sich eine systematische<br />

Lernstrategie zu erarbeiten. Die Reflexion und Evaluation der eigenen Person, der<br />

Lerninhalte sowie der Lernerfahrungen kennzeichnen ein Portfolio.<br />

27


2.1.20 Regeln für eine Präsentation<br />

Was macht eine gute PowerPoint Präsentation aus?<br />

1. Schrift<br />

Die Schriftgröße 20 sollte möglichst nicht unterschritten werden (16 ist die absolute Untergrenze).<br />

2. Schriftart<br />

Die Schrift sollte möglichst klar sein und keine Verzierungen enthalten, die die Lesbarkeit stören<br />

(Verwendung von serifenlosen Schrifttypen, d.h. Schrifttypen ohne die kleinen Häkchen und<br />

Verzierungen an den Buchstabenenden).<br />

3. Folienhintergrund<br />

Einheitlicher Hintergrund für alle Folien. Hintergrund und Schrift müssen durch einen hohen<br />

Helligkeitskontrast voneinander getrennt sein. Daher sollte der Hintergrund entweder sehr hell oder<br />

relativ dunkel sein.<br />

Grundsätzlich ist zu beachten, dass bei der Projektion durch einen Beamer die Kontraste deutlich<br />

abgeschwächt werden (z. Bsp. Wasserzeicheneffekte auf dem Hintergrund, die man auf einem<br />

Monitor noch gut sehen kann, gehen bei der Projektion vollständig verloren).<br />

4. Inhalt<br />

Der Inhalt sollte nach Unterthemen gegliedert sein (zuerst Titelfolie, dann Übersicht, dann<br />

Teilthema 1, dann Teilthema 2 … und am Schluss Zusammenfassung und Angabe der Quellen).<br />

5. Folien<br />

Folien sind kein Lesemedium! Sie sollen den Vortrag ergänzen, nicht verdoppeln.<br />

Im besten Fall befinden sich auf den Folien nur ergänzende Informationen (Grafiken, Bilder,<br />

<strong>Tabellen</strong>, Beispiele, Demos, etc.), um die Inhalte besser "rüberzubringen".<br />

Wenig Text auf den Folien (5 bis 7 Stichpunkte pro Folie).<br />

Als Faustregel gilt: 2-3 Minuten pro Folie. Daraus folgt: maximal 30 Folien bei 60 Minuten<br />

Vortragszeit.<br />

6. Grafiken und Bilder<br />

Müssen gut zu sehen sein (Voraussetzung: richtige Auflösung). Nicht zu viele verwenden, die<br />

Präsentation wirkt sonst zu überladen.<br />

7. Animationen<br />

Animationseffekte sinnvoll und sparsam einzusetzen (Effekte, wo sich Buchstaben bewegen, eignen<br />

sich höchstens für Überschriften, weil es sonst nervt). Das Gleiche gilt auch für ClipArts, die sich<br />

bewegen. Animationen sollten zügig von statten gehen, damit sie nicht vom Vortragenden<br />

ablenken. Folienübergänge sollten ebenfalls nicht viel Zeit in Anspruch nehmen.<br />

8. Audio, Video und Demos<br />

Auch hier steht wieder gute Verständlichkeit und Qualität im Vordergrund. Beim Einsatz darf keine<br />

„Kunstpause“ durch lange Ladezeiten entstehen, weil zum Bsp. ein Link auf eine Internetseite<br />

gesetzt wurde. Besser: Sequenz auf Medium abspeichern.<br />

Der Einsatz von Ton verlangt außerdem eine vernünftige Akustik (Einsatz v. Lautsprechern).<br />

Nichts ist schöner als ein Blue-Screen oder Gefummel mit den Kabeln während der ersten<br />

Minuten des Vortrages! (Was du vorher kannst besorgen …)<br />

Quellen: http://zach.in.tu-clausthal.de/praesentation-regeln.html<br />

http://www.tu-chemnitz.de/phil/ipp/ebwb/index2.php?option=com_docman&task=doc_view&gid=4&Itemid=38<br />

28


2.1.21 Stationenlernen<br />

Methode: Lernen an Stationen<br />

Vorbereitung durch den Lehrer:<br />

- Gruppeneinteilung (Zettel mit Nummern ziehen, verschiedenfarbige Bonbons, Vorgabe<br />

durch Lehrer etc.)<br />

- Vorbereitung von Aufgaben und Materialien, die in beliebiger Reihenfolge selbstständig<br />

von den Schülern bearbeitet werden<br />

- Lösungszettel in ausreichender Menge für die Kontrollstation vorbereiten<br />

- Bewertung festlegen (z.B.: handlungsorientierte Bewertung, die außer der Sachkompetenz<br />

auch die Methoden-, Selbst- und Sozialkompetenz mit einfließen lässt)<br />

- Entscheidung zum Umräumen des Klassenzimmers<br />

- Entscheidung zum Wechsel der Stationen (bei unterschiedlich langer Bearbeitungszeit<br />

einzelner Stationen ist ein Wechsel der Arbeitsplätze nicht ratsam)<br />

- Bearbeitungszeit festlegen<br />

Organisation im Klassenzimmer:<br />

1. Schritt: Arbeitsregeln erstellen<br />

Bevor ihr mit der Arbeit beginnt, vereinbart gemeinsam, wie ihr euch während des<br />

Stationsbetriebes verhalten und arbeiten wollt. Es können diese oder ähnliche Regeln<br />

sein:<br />

Ich störe nicht. Gespräche führe ich leise.<br />

Mit den Materialien gehe ich sorgsam um. Ich beende die begonnene Station.<br />

Ich kennzeichne erledigte Aufgaben auf meinem Stationszettel.<br />

Bei Problemen frage ich leise meine Mitschüler um Rat.<br />

Erst wenn ich die Aufgabe vollständig erledigt habe, nutze ich das<br />

Vergleichsmaterial der Kontrollstation.<br />

2. Schritt: 1. Möglichkeit<br />

Baut das Klassenzimmer um, so dass Stationsarbeitsplätze entstehen. Kenn-zeichnet<br />

sie mit Stationsschildern und legt das nötige Informations- und Arbeits-material aus.<br />

2. Möglichkeit<br />

Baut das Klassenzimmer um, so dass Gruppenarbeitsplätze entstehen. Richtet einen<br />

Bereich ein, wo das Informations- und Arbeitsmaterial ausliegt. Ein zweiter Bereich<br />

dient als Kontrollstation.<br />

3. Schritt: Stationszettel anfertigen<br />

Erstellt einen persönlichen Stationszettel, um zu kontrollieren, welche Stationen ihr<br />

bearbeitet habt.<br />

Nummer<br />

der Station<br />

Thema Benötigte<br />

Zeit<br />

Erledigt<br />

4. Schritt: An den Stationen arbeiten<br />

Löst die Aufgaben vollständig und überprüft, ob die Lösungen richtig sind.<br />

Berichtigt mit einer anderen Farbe!<br />

5. Schritt: Ergebnisse präsentieren und kritisch betrachten<br />

Präsentiert anderen eure Ergebnisse. Betrachtet eure eigenen Ergebnisse kritisch:<br />

Was ist mir schwer gefallen? Was sollte ich an meinem Arbeitsstil noch verbessern?<br />

29


2.1.22 Stummes Schreibgespräch<br />

30


2.1.23 Szenariotechnik<br />

Szenario<br />

Entwicklung wahrscheinlicher und möglicher Zukunftsmodelle<br />

Szenarien sind isolierte Vorstellungen über positive und negative Veränderungen einzelner<br />

Entwicklungsfaktoren, in denen wahrscheinliche und mögliche Zukünfte aus der Gegenwart heraus<br />

logisch entwickelt werden. Die Szenario-Methode ist der Weg zur Entwicklung solcher<br />

Zukunftsvorstellungen.<br />

In der Alltagssprache werden z.B. die Beschreibung gegenwärtig unüberschaubarer Entwicklungen<br />

und auch in der Zukunft liegende Ereignisse als Szenarien bezeichnet. Man sollte den Begriff<br />

jedoch enger fassen.<br />

Szenarien sind Instrumente und Hilfsmittel zum Gewinn von Erkenntnissen und zur Erklärung der<br />

Welt oder zur Erklärung von kleineren Teilen der Welt. Szenarien im Sinne der Ausbildung sind<br />

Zukunftsentwürfe, die die Bedingungen des Lebens, des Arbeitens, des Wirtschaftens zu einem<br />

bestimmten oder offen gelassenen Zeitpunkt <strong>beschreiben</strong>.<br />

3 Grundtypen:<br />

Ein positives Extremszenario: bestmögliche Zukunftsentwicklung<br />

Ein negatives Szenario: Schlechtmöglicher Verlauf<br />

Ein Trend-Szenario: Fortschreiben der heutigen Situation<br />

31


Beispiel für ein Szenario: „Wie stellen Sie sich Ihre Lebens- und Arbeitssituation in fünf Jahren<br />

vor?" Die Szenario-Methode erfüllt sich nicht in visionären Spekulationen über die Zukunft. Aus<br />

solchen Szenarien, zunächst scheinbar nur gedankliche Spielereien, kristallisieren sich bestimmte<br />

Vorstellungen von der eigenen Zukunft heraus, die zu Zielgrößen werden, die bestimmtes Verhalten<br />

erfordern und auslösen und Handlungs- und Entscheidungsbedarf deutlich machen.<br />

Bevorzugte Ziele:<br />

Förderung des Denkens in Zusammenhängen<br />

Wegführen von eindimensionalen Denkweisen<br />

Entwickeln von sozialen Kompetenzen<br />

Entwickeln von Problembewusstsein<br />

Denken in Alternativen<br />

Entwicklung der Fähigkeit, Situationen zu analysieren<br />

Entwicklung der Fähigkeit Informationen zu beschaffen, zu nutzen, zu<br />

verarbeiten und zu kombinieren<br />

Freisetzung von Phantasie und Kreativität<br />

Ermutigung zur Zukunftsgestaltung.<br />

Ablaufstruktur:<br />

1. Stufe: Aufgabenverabredung, Problemanalyse<br />

2. Stufe: Analyse der Rahmenbedingungen, der Einflussgrößen, der Trends, der<br />

Entwicklungen<br />

3. Stufe: Projektion eines Zukunftsbildes durch Fortschreibung der Trends und<br />

Entwicklungen<br />

4. Stufe: Beschreibung von Alternativentwicklungen und alternativen<br />

Zukunftsbildern Interpretation der entwickelten Szenarien, Einschätzung der<br />

Gesamtentwicklung Einschätzung der Konsequenzen<br />

5. Stufe: Sammlung von Eingriffsmöglichkeiten, Gegenmaßnahmen,<br />

Ereignissen, die die abgeleiteten Szenarien verändern können<br />

Umsetzungsmaßnahmen und Aktivitäten, die positive Trends fördern und<br />

negative unterdrücken<br />

Quelle:<br />

www.ifaverlag.de/QUALIFIZ/WEITERBI/FORTBILD/AEVO/DOZENTEN/METHODEN/SZEN<br />

ARIO.HTM<br />

32


<strong>Tabellen</strong> <strong>auswerten</strong><br />

2.1.24 <strong>Tabellen</strong> <strong>auswerten</strong><br />

<strong>Schrittfolge</strong>: <strong>Überblick</strong> <strong>verschaffen</strong> <strong>–</strong> <strong>beschreiben</strong> <strong>–</strong> erklären<br />

1. Nenne das Thema der Tabelle (Überschrift/Unterschrift).<br />

2. Auf welchen Zeitraum beziehen sich die Aussagen (Monat, Jahr, Jahre)?<br />

3. Lassen sich Entwicklungen ablesen?<br />

4. Bestimme die Extremwerte (Maximum, Minimum).<br />

5. Wie ist die Verteilung der Zahlen zwischen den Extremwerten?<br />

6. Kann man die einzelnen Zahlen vergleichen? In welchem Verhältnis stehen die Werte zu-<br />

einander?<br />

7. Gibt es Zusammenhänge zwischen den Zahlen der einzelnen Spalten?<br />

8. Bestimme die Gesamtaussage der Tabelle.<br />

Diagramme <strong>auswerten</strong><br />

Man unterscheidet: Säulendiagramme, Kreisdiagramme, Kurvendiagramme,<br />

Balkendiagramme... Klimadiagramme<br />

<strong>Schrittfolge</strong> Diagramme <strong>auswerten</strong>:<br />

1. Nenne das Thema des Diagramms (Überschrift/Unterschrift). Welche Diagrammform liegt<br />

vor?<br />

2. Auf welchen Zeitraum beziehen sich die Aussagen (Monat, Jahr, Jahre)?<br />

3. Wie sind die einzelnen Werte verteilt?<br />

4. Bestimme die Extremwerte (Maximum, Minimum).<br />

5. Wie ist die Verteilung der Zahlen zwischen den Extremwerten?<br />

6. Lassen sich Entwicklungen ableiten?<br />

7. Kann man die einzelnen Zahlen vergleichen? In welchem Verhältnis stehen die Werte zu-<br />

einander?<br />

8. Bestimme die Gesamtaussage des Diagramms.<br />

33


2.1.25 Textquelle<br />

Methode. Analyse der Textquelle<br />

Vorarbeit<br />

- sorgfältiges Durchlesen � erster <strong>Überblick</strong><br />

- Lektüren (= Lesen): wichtige Begriffe/ Stellen markieren, unbekannte Begriffe einkringeln,<br />

nachschlagen oder nachfragen, „Übersetzung“ an der Seite notieren<br />

- Langer Text und viel Zeit (z.B. bei einer Hausaufgabe): Text in Abschnitte gliedern, jedem<br />

Abschnitt eine Überschrift geben<br />

Textuntersuchung<br />

1. Beschreibung der Quelle/Darstellung<br />

Immer erster Satz: Die vor mir liegende Quelle/Darstellung ist…..<br />

- Thema der Quelle<br />

- Benenne Autor und Entstehungszeit<br />

danach<br />

- kurze Inhaltszusammenfassung (max. 3 Sätze!!!)<br />

- kurze Einordnung in die Zeit des Themas der Quelle/Darstellung (historischer Kontext)<br />

- Überlegen, an wen sich die Quelle richtet und<br />

- Welche Absicht der Autor mit seinem Text verfolgen könnte<br />

!!! folgende Punkte sind von der Aufgabenstellung zur Quelle/Darstellung abhängig!!!<br />

2. Untersuchung der Quelle<br />

- welche Mittel setzte der Autor ein, um seine Leser/Zuhörer zu überzeugen?<br />

- Mit welchem zeitlichen Abstand wurde die Quelle verfasst? (Zeitzeuge= Quelle;<br />

mit zeitlichem Abstand = Darstellung)<br />

- woher hat der Verfasser seine Erkenntnisse?<br />

- Hat der Autor sehr einseitig geschrieben oder persönliche Wertungen eingebracht? Informiert er<br />

sachlich?<br />

3. Deutung der Quelle<br />

- Lege dar, wie der Text auf seine Zeitgenossen gewirkt haben könnte<br />

34


2.1.26 Umgang mit Fußnoten und Quellen<br />

Fußnoten:<br />

- Die Schüler fügen Fußnoten in den Text ein, am Seitenende stehen die Erläuterungen und/ oder<br />

die<br />

Quellenangaben; wir unterscheiden dabei nicht zwischen Fußnoten und Endnoten (das ist<br />

einfacher<br />

und übersichtlicher)<br />

dazu im Word <strong>–</strong> Dokument wie folgt vorgehen:<br />

1. zunächst alles einstellen:<br />

Einfügen � Referenz � Fußnote � Seitenende � Zahlenformat 1, 2, 3 … � Nummerierung: jede<br />

Seite neu beginnen � Änderungen übernehmen<br />

2. dann den Text schreiben <strong>–</strong> wenn ich eine Fußnote einfügen will, dann am Wortende wie folgt<br />

verfahren:<br />

Einfügen � Referenz � Fußnote � Einfügen<br />

----------------das Programm fügt dann automatisch die Fußnote oben ein, zieht die Fußnotenlinie<br />

und fügt in kleiner Schrift am Ende der Seite die Fußnote ein <strong>–</strong> dahinter kann dann die Erläuterung<br />

bzw. Quelle (diese in Kurzform <strong>–</strong> siehe Beispiel) angegeben werden<br />

35


2.1.27 Umgang mit Internetauszügen<br />

Merkblatt für die Verwendung von Internetauszügen oder anderen elektronischen<br />

Medien für Hausarbeiten und Kurzvorträge<br />

Regeln für das Zitieren<br />

- jedes Zitat ist als solches zu kennzeichnen („..............................“)<br />

- es muss unmittelbar sein, nicht aus zweiter Hand<br />

- es muss genau sein<br />

- es muss zweckentsprechend sein<br />

- es muss in den eigenen Text eingebaut sein<br />

- es muss mit einer Quellenangabe versehen werden<br />

indirekte Zitate müssen aus dem Textzusammenhang als solche<br />

erkennbar sein (z.B. durch Formulierungen wie „der Autor... behauptet<br />

sinngemäß, dass ....)<br />

Regeln für die Quellenangabe bei Zitaten aus Büchern:<br />

Name, Vorname: Buchtitel,<br />

Verlag, Auflage, Ort der Herausgabe, Jahr des Erscheinens, Seite<br />

Regeln für das Zitieren und die Quellenangabe aus dem Internet oder von<br />

anderen elektronischen Quellen:<br />

- die Quellenangabe erfolgt am Ende der Arbeit/ wird bei<br />

mündlichen Aufgaben auf dem Stichpunktzettel angegeben und<br />

am Ende des Vortrages den Zuhörern bekannt gegeben<br />

- die genaue Internet-Adresse ist anzugeben (nicht nur die<br />

Suchmaschine!)<br />

- der verwendete Textauszug muss als Kopie der Arbeit<br />

beigefügt werden (nicht der gesamte Text!)<br />

- bei der Verwendung von anderen elektronischen Medien muss<br />

gleichfalls der Text als Kopie ausgedruckt beigefügt werden<br />

36


Was ist SOL?<br />

2.1.28 Was ist SOL?<br />

Entwicklung einer SOL-Einheit<br />

SOL ist ein Ansatz, der mit neuen, aber auch bekannten Methoden arbeitet, diese in<br />

ein Unterrichtskonzept integriert und damit den Rahmen liefert, ein neues Lehr- und<br />

Lernkonzept umzusetzen. Die Schülerinnen und Schüler werden durch SOL zu mehr<br />

selbstständigem Handeln im Unterricht angeleitet, gleichzeitig aber lernen sie auch<br />

miteinander zu arbeiten und zu kooperieren.<br />

Das Gruppenpuzzle <strong>–</strong> Herzstück einer SOL-Einheit<br />

Das Herzstück einer SOL-Einheit bildet das Gruppenpuzzle. Die Größe der Stammgruppen<br />

entspricht der Anzahl der Teilthemen (hier A, B, C).<br />

Abb. 1: Das Gruppenpuzzle<br />

Doch die Methode des Gruppenpuzzles ist nur ein Teilschritt im SOL. Der Weg zu SOL<br />

ist ein langfristiger Prozess, in dem den Schülerinnen und Schülern Kompetenzen<br />

vermittelt werden müssen, die über das Fachwissen hinausgehen und ihnen den Weg<br />

zum selbstständigen Wissenserwerb ermöglichen. Das ist das Lernziel von SOL.<br />

37


SOL fördert Partizipation (Zusammenarbeit)<br />

Partizipatives Arbeiten zählt, neben innovativen Strukturen und Interdisziplinarität, zu<br />

den Unterrichtsprinzipien.<br />

Für die Schülerinnen und Schüler ist es wichtig, in den Stamm- und Expertengruppen<br />

gemeinsam zu arbeiten und zu kooperieren. Durch das Unterrichtskonzept von SOL<br />

wird jede Schülerin und jeder Schüler zum Experten auf seinem Gebiet.<br />

Um SOL zu verstehen, ist es notwendig, die Sandwichstruktur einer Unterrichtseinheit<br />

näher anzusehen. Im Einzelnen gliedert sich das Unterrichtskonzept von SOL im<br />

Sandwichprinzip in Phasen der gemeinsamen Arbeit und in Phasen des selbstständigen<br />

Wissenserwerbs, welche sich ständig abwechseln. Daher ist auch der Begriff des<br />

Sandwichs entlehnt.<br />

Abb. 2: SOL-Unterrichtsstruktur im Sandwichprinzip<br />

Kartenmethoden SOL<br />

Die Kartenmethoden dienen im Rahmen eines SOL-Unterrichtsarrangements zur<br />

Festigung und Vertiefung des erworbenen Wissens. Auch hier unterscheidet man, entsprechend<br />

dem Sandwichprinzip, zwischen kollektiven Phasen der Festigung und individuellen<br />

Phasen. Zu kollektiven Festigungsphasen werden das Dreiergespräch und<br />

der Abgeordnete eingesetzt. Individuelle Festigungsphasen im Rahmen der Kartenmethoden<br />

sind Memory, Infokartei, Strukturlegen und die Sortieraufgabe.<br />

Von den dargestellten Kartenmethoden muss im Rahmen eines SOL-Arrangements<br />

nicht jede der Methoden durchgeführt werden.<br />

Was passiert bei den einzelnen Kartenmethoden? Dazu muss gesagt werden, dass<br />

man vorbereitend zu jedem SOL-Arrangement die wichtigsten Begriffe als verpflichtenden<br />

Lernstoff auf Karten notieren soll. Diese Begriffe sind das Wissen, welches sich<br />

jeder Teilnehmende im Rahmen einer SOL-Einheit aneignen soll.<br />

Memory: Merkhilfe für die Begriffe <strong>–</strong> die Teilnehmenden prägen sich die von der Lehrkraft<br />

genannten oder auf Karten gezeigten Begriffe ein.<br />

Sortieraufgabe: Die Teilnehmenden sortieren die Karten nach ihrem individuellen<br />

Wissensstand in zwei Gruppen: „Weiß ich!“ oder „Weiß ich nicht!“. Wird eine Karte auf<br />

den Stapel „Weiß ich!“ gelegt, kann der Teilnehmende mindestens einen sinnvollen und<br />

erklärenden Satz dazu bilden, welcher nicht zwingend die Definition sein muss.<br />

38


Strukturlegen: Die Teilnehmenden legen für sich mit den Karten eine individuelle<br />

Merkstruktur. Diese sollte nichtlinear sein.<br />

3-er Gespräch: Im Rahmen der Stammgruppe verständigt man sich über die noch<br />

unbekannten Begriffe, welche aus der Sortieraufgabe resultieren. In jeder Stammgruppe<br />

sind für jeden Themenbereich „Experten“ vorhanden.<br />

Abgeordneter: Ein Teilnehmer aus der Stammgruppe fasst vor dem Plenum vorher<br />

festgelegte Begriffe entsprechend der Sortieraufgabe zusammen.<br />

Infokartei: Diese ist für die hier aufgezeigte SOL-Einheit nicht relevant. In freier<br />

Selbstbestimmung können sich die Teilnehmenden zu Kontrollzwecken besonders<br />

schwierige Begriffe aus den genannten Karten notieren.<br />

Abb. 3: Übersicht über die Kartenmethoden<br />

Die 10 Teilkompetenzen der Gestaltungskompetenz<br />

1. Weltoffen und neue Perspektiven integrierend Wissen aufbauen<br />

2. Vorausschauend denken und handeln können<br />

3. Interdisziplinär Erkenntnisse gewinnen und handeln<br />

4. Gemeinsam mit anderen planen und handeln können<br />

5. An Entscheidungsprozessen partizipieren können<br />

6. Andere motivieren können, aktiv zu werden<br />

7. Die eigenen Leitbilder und die anderer reflektieren können<br />

8. Selbstständig planen und handeln können<br />

9. Empathie und Solidarität für Benachteiligte zeigen können<br />

10. Sich motivieren können, aktiv zu werden<br />

39


Vorschlag für den Ablaufplan der SOL-Einheit<br />

Als zeitlicher Umfang für diese Einheit sind insgesamt 240 Minuten vorgesehen.<br />

Geplante Tätigkeit<br />

Zeit<br />

Kartenmethode: Sortieraufgabe zur Motivation 20 Minuten<br />

Vorstellen des Advance Organizers<br />

5 Minuten<br />

Stammgruppen bilden 5 Minuten<br />

Einigung auf Themenübernahme in<br />

Stammgruppen<br />

5 Minuten<br />

Wechsel in Expertengruppen 5 Minuten<br />

Arbeit in Expertengruppen<br />

75 Minuten<br />

- Text lesen<br />

- Fachdiskussion<br />

- Notierhilfe ausfüllen<br />

(- gemeinsame Absprache und Abgleich)<br />

Wechsel Stammgruppe 5 Minuten<br />

Wissensvermittlung in Stammgruppe<br />

60 Minuten<br />

- 3 x 15 min Wissensvermittlung<br />

- 15 min Zusammenfassung<br />

Sortieraufgabe erneut aufgreifen<br />

10 Minuten<br />

3-er Gespräch 10 Minuten<br />

SOL-Theorie<br />

35 Minuten<br />

Feedback 5 Minuten<br />

Der Advance Organizer<br />

Der Advance Organizer stellt eine Lernlandkarte dar, die einen <strong>Überblick</strong> über die zu<br />

vermittelnden Inhalte gibt. Hierbei werden bekannte Inhalte mit neuem Wissen verbunden.<br />

Durch den Einbau von gestalterischen Elementen werden dem Lernenden Anknüpfungspunkte<br />

(„Ankerplätze“) geboten, die Zusammenhänge zwischen den Elementen des Lernstoffs verdeutlichen.<br />

Literaturhinweis<br />

Herold, Martin; Landherr, Birgit: SOL <strong>–</strong> Selbstorganisiertes Lernen <strong>–</strong> Ein systemischer<br />

Ansatz für den Unterricht; Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-<br />

Württemberg 2003<br />

Herold, Martin; Landherr, Birgit: SOL <strong>–</strong> Selbstorganisiertes Lernen <strong>–</strong> Ein systemischer<br />

Ansatz für den Unterricht; Schneider Verlag Hohengehren 2. Auflage 2003<br />

40


Und so funktioniert es:<br />

http://www.transfer-21.de (Stand: 03/2007<br />

41


2.1.29 Wissensposter, Brainstorming, Mindmapping<br />

Methode: Wissensposter (Wandzeitung)<br />

Zweck: dient der Weitergabe von gesammelten Informationen<br />

in Text- und Bildform zu einem ausgewählten Thema<br />

Gestaltungskriterien:<br />

Format: A2 (kann entsprechend des Themas variieren)<br />

Text-, Bildanteil: 1:2 in kleineren Klassen; 1:1 in großen Klassen<br />

- Halte einen passenden Rand ein!<br />

- Schaffe einen Blickfang!<br />

- Hebe Bedeutsames (z.B. die Überschrift) hervor!<br />

- Beschränke Dich auf wenige Farben!<br />

- Strebe Klarheit und Übersichtlichkeit an!<br />

- Große („schwere“) Bilder sollten in den unteren Teil des Posters!<br />

- Wähle eine angemessene Schriftgröße aus!<br />

- Achte auf Genauigkeit und Sauberkeit beim Ausschneiden und Aufkleben!<br />

- Vergiss Namen und Quellenangaben auf der Rückseite nicht!<br />

Bewertung: Es bietet sich an Gestaltung und Inhalt im Verhältnis 1:2 zu bewerten.<br />

Methode: Brainstorming<br />

Zweck: Ideen sammeln<br />

Vorgehen:<br />

- Thema festlegen<br />

- über Form einigen (Einzel-Brainstorming oder Gruppen-Brainstorming)<br />

- alle Gedanken und Ideen schriftlich festhalten<br />

- Ideen sichten, bewerten, ev. streichen, ordnen<br />

=> kann Grundlage für eine Hausaufgabe, einen Aufsatz, einen Vortrag sein<br />

Bewertung: Das reine Brainstorming lässt sich kaum bewerten, da es reine Vorüberlegungen sind.<br />

42


Methode: Mindmap („Gedankennetz“ oder „Gedächtniskarte“)<br />

Zweck: Gedanken/Begriffe ordnen, systematisieren, einprägen<br />

Vorgehen:<br />

- Thema festlegen<br />

- für die Schlüsselwörter (Oberbegriffe) entscheiden, die man verwenden will<br />

- unliniertes DIN A4-Blatt quer legen (nicht drehen!)<br />

- in die Mitte das THEMA in Großbuchstaben, einrahmen/ einkreisen<br />

- Hauptäste entsprechend der Anzahl der Oberbegriffe an das Thema anbinden<br />

- pro Hauptast ein Oberbegriff in Großbuchstaben<br />

- Nebenäste anschließen und mit Unterbegriffen in normaler Schreibschrift beschriften<br />

- falls notwendig noch „Unterunteräste“ anfügen und beschriften<br />

- Mindmap durch Bilder, Symbole und Farben (z.B. jeden Hauptast in einer anderen Farbe)<br />

gestalten<br />

Hinweis: - Mindmaps werden im Allgemeinen im Uhrzeigersinn gelesen.<br />

- Es gibt einige interessante Mindmapping-Programme im Internet (kostenpflichtig).<br />

Bewertung: Eine Mindmap lässt sich inhaltlich und formal gut bewerten.<br />

ein simples Beispiel:<br />

Methode: Gruppenarbeit<br />

- Klassenverband wird in mehrere arbeitsfähige Gruppen unterteilt<br />

- Gruppen arbeitet an vom Lehrer gestellten oder selbst erarbeiteten Themen und machen die<br />

Arbeitsergebnisse durch Präsentation der gesamten Klasse zugänglich<br />

Die Realisierung einer Unterrichtseinheit in ihren Phasen:<br />

1. Einstieg in das neue Thema<br />

2. erste Erarbeitung (evtl. unter Anleitung)<br />

3. arbeitsteilige Gruppentätigkeit<br />

4. Ergebnispräsentation durch die Gruppen<br />

43


=> Doppelstunden sind effektiver!<br />

Beispiel für Gruppenarbeit:<br />

SOL= selbstorganisiertes Lernen in Stamm- und Expertengruppen (=>Gruppenpuzzle)<br />

Einteilung der Gruppen:<br />

- nach Wahl der Schüler/ des Lehrers<br />

- nach Zufallsprinzip (z.B. mit Spielkartensatz: Farben = Stammgruppen;<br />

Bilder = Expertengruppen)<br />

Gruppenpuzzle mit vier Gruppen<br />

Bewertung: der (zeit)aufwendigen Gruppenarbeit sollte eine Bewertung (Einzel- oder Gruppennote)<br />

folgen<br />

44


1. Das Zitat<br />

2.1.30 Zitat und Quellenangabe<br />

1.1. mit Einführungssatz Dass Faust sich selbst hohe Forderungen stellt und sich nicht mit dem<br />

Erreichten zufrieden gibt, wird in folgender Äußerung deutlich: „ ...und<br />

sehe, daß wir nichts wissen können! Das will mir schier das Herz<br />

verbrennen.“<br />

1.2. als Fortsetzung des Mephistopheles sieht sich selbst als „ ...Teil von jener Kraft, Die stets<br />

eigenen Satzes das Böse will und stets das Gute schafft“.<br />

1.3. Zitat als Apposition Aus der Äußerung Wagners, „... Welch ein Gefühl mußt Du, o großer<br />

eingeschoben Mann, Bei der Verehrung dieser Menge haben! O glücklich, wer von<br />

seinen Gaben Solch einen Vorteil ziehen kann!“, wird sein begrenztes,<br />

nur auf Erfolg und Anerkennung orientiertes Streben deutlich.<br />

1.4. sinngemäßes Zitieren Der Herr antwortet auf Mephistos Behauptung, dass er Faust vom<br />

rechten Wege abbringen könne, sinngemäß, dass der Mensch zwar<br />

irre, sich aber des rechten Weges stets bewusst sei. (Verwendung der<br />

indirekten Rede, meist mit Konjunktiv)<br />

Zitiert wird stets so, wie Sie es in der Quelle gefunden haben <strong>–</strong> Abänderungen<br />

(Rechtschreibung z.B.) sind nicht gestattet!<br />

Zeichensetzung beim Zitieren:<br />

- Anführungszeichen am Anfang und am Ende des Zitats<br />

- bei Unterbrechung der Rede wird jeder getrennte Teil in Anführungszeichen gesetzt<br />

- halbe Anführungszeichen erhält eine Anführung, die in einem bereits mit Anführungs-<br />

zeichen versehenen Text steht<br />

- Gedanken können in halbe Anführungszeichen gesetzt werden<br />

- das Komma steht nach dem schließenden Anführungszeichen<br />

- Punkt, Frage- und Ausrufezeichen stehen nur dann vor dem Anführungszeichen, wenn<br />

sie zur wörtlichen Rede oder zur Anführung gehören, in allen anderen Fällen stehen sie<br />

dahinter<br />

- zu große Häufung von Satzzeichen ist zu vermeiden!<br />

Konjunktiv:<br />

K I: gebildet aus dem Verbstamm im Präsens + Endung ( ich, er, sie, es <strong>–</strong>e/ du <strong>–</strong>st/ wir <strong>–</strong>en/<br />

ihr <strong>–</strong>et/ sie <strong>–</strong>en)<br />

drückt Neutralität gegenüber dem Gesagten aus<br />

K II: gebildet aus dem Verbstamm im Präteritum + Endung <strong>–</strong> drückt Distanz zum Gesagten aus<br />

bei Formengleichheit zwischen Indikativ und K I verwendet man K II, wenn der Konjunktiv<br />

deutlich werden soll<br />

Umschreibung des Konjunktivs mit „WÜRDE“ ist Mittel der gesprochenen Sprache!<br />

2. Quellenangabe<br />

Sie werden verschiedenste Varianten finden, wie Autoren Quellen angeben <strong>–</strong> benutzen Sie aber<br />

bitte die Ihnen im Folgenden vorgeschlagene Version:<br />

Name, Vorname: Buchtitel, Verlag, Auflage, Ort der Herausgabe(,) Jahr des Erscheinens, Seite<br />

45


Besonderheiten, die Sie bitte beachten:<br />

- bei mehreren Autoren: Autorenkollektiv<br />

- bei Textsammlungen: Herausgeber (=Hrsg.)<br />

- wenn kein Herausgabeort genannt wird: o.O.<br />

- wenn kein Erscheinungsjahr genannt wird: o. J.<br />

- wenn nicht nur von einer Seite zitiert wird: S. 12 f = Seite 12 und die folgende Seite<br />

S.- 12 ff = Seite 12 und die folgenden Seiten<br />

- wenn Sie aus einer Quelle mehrfach zitieren: ebenda, S. 18<br />

2.2 Operatoren<br />

2.2.1 Deutsch<br />

LISTE ZU OPERATOREN IM DEUTSCHUNTERRICHT<br />

OPERATOREN DEFINITIONEN BEISPIELE<br />

NENNEN Ohne nähere Erläuterungen<br />

aufzählen<br />

BESCHREIBEN Sachverhalte (evtl. mit<br />

Materialbezug) in eigenen<br />

Worten wiedergeben<br />

ZUSAMMENFASSEN Wesentliche Aussagen<br />

komprimiert und strukturiert<br />

wiedergeben<br />

EINORDNEN Mit erläuternden Hinweisen in<br />

einen genannten<br />

Zusammenhang einfügen<br />

DARSTELLEN Einen erkannten<br />

Zusammenhang oder<br />

Sachverhalt strukturiert<br />

wiedergeben<br />

Nennen Sie die wesentlichen<br />

rhetorischen Mittel!<br />

Beschreiben Sie den Aufbau<br />

des Gedichts!<br />

Fassen Sie Ihre/ des Autors<br />

Untersuchungsergebnisse<br />

zusammen!<br />

Ordnen Sie die vorliegende<br />

Szene in den<br />

Handlungszusammenhang des<br />

Dramas ein!<br />

Stellen Sie die wesentlichen<br />

Elemente der brechtschen<br />

Dramentheorie dar!<br />

Stellen Sie die<br />

Argumentationsstrategie des<br />

Verfassers dar!<br />

46


Erschließen Etwas Neues oder nicht explizit<br />

Formuliertes durch<br />

Schlussfolgerungen aus etwas<br />

Bekanntem herleiten/ermitteln<br />

ERLÄUTERN Nachvollziehbar und<br />

verständlich veranschaulichen<br />

ANALYSIEREN Unter gezielten Fragestellungen<br />

Elemente, Strukturmerkmale<br />

und Zusammenhänge<br />

herausarbeiten und die<br />

Ergebnisse darstellen<br />

IN BEZIEHUNG SETZEN Zusammenhänge unter<br />

vorgegebenen oder selbst<br />

gewählten Gesichtspunkten<br />

begründet darstellen<br />

VERGLEICHEN Nach vorgegebenen oder selbst<br />

gewählten Gesichtspunkten<br />

Gemeinsamkeiten ,<br />

Ähnlichkeiten und<br />

Unterschiede ermitteln und<br />

darstellen<br />

BEGRÜNDEN Hinsichtlich Ursachen und<br />

Auswirkungen<br />

nachvollziehbare<br />

Zusammenhänge herstellen<br />

BEURTEILEN Zu einem Sachverhalt ein<br />

selbständiges Urteil unter<br />

Verwendung von Fachwissen<br />

und -methoden auf Grund von<br />

ausgewiesenen Kriterien<br />

formulieren und begründen<br />

BEWERTEN Eine eigene Position nach<br />

ausgewiesenen Normen und<br />

Werten vertreten<br />

Erschließen Sie aus der Szene<br />

die Vorgeschichte der Familie!<br />

Erläutern Sie den<br />

Interpretationsansatz mit Hilfe<br />

von Beispielen!<br />

Analysieren Sie den<br />

Romananfang unter den<br />

Gesichtspunkten der<br />

Erzählperspektive und<br />

Figurenkonstellation!<br />

Setzen Sie Nathans Position in<br />

Beziehung zur Philosophie der<br />

Aufklärung!<br />

Vergleichen Sie die Symbolik<br />

beider Gedichte!<br />

... und begründen Sie Ihre<br />

Auffassung!<br />

Beurteilen Sie das<br />

Regiekonzept auf der<br />

Grundlage Ihres<br />

Textverständnisses!<br />

Beurteilen Sie die<br />

Möglichkeiten für Nora und<br />

Helmer, ihre Ehe weiter zu<br />

führen!<br />

Bewerten Sie Noras<br />

Handlungsweise am Schluss<br />

des Dramas!<br />

STELLUNG NEHMEN Siehe Beurteilen und bewerten Nehmen Sie begründet Stellung<br />

zu der Auffassung des<br />

Verfassers!<br />

(ÜBER)PRÜFEN Eine Meinung, Aussage, These,<br />

Argumentation nachvollziehen<br />

und auf Grundlage eigenen<br />

Wissens oder Textkenntnis<br />

beurteilen<br />

AUSEINANDERSETZEN<br />

MIT<br />

Nach ausgewiesenen Kriterien<br />

ein begründetes eigenes Urteil<br />

Prüfen Sie den<br />

Interpretationsansatz auf der<br />

Grundlage Ihres eigenen<br />

Textverständnisses!<br />

Setzen Sie sich mit der Position<br />

des Autors zum Literaturkanon<br />

47


zu einem dargestellten<br />

Sachverhalt und/oder zur Art<br />

der Darstellung entwickeln<br />

ERÖRTERN Ein Beurteilungs- oder<br />

Bewertungsproblem erkennen<br />

und darstellen, unterschiedliche<br />

Positionen und Pro- und<br />

Kontra-Argumente abwägen<br />

und eine Schlussfolgerung<br />

erarbeiten und vertreten<br />

INTERPRETIEREN Ein komplexeres<br />

Textverständnis<br />

nachvollziehbar darstellen: auf<br />

der Basis methodisch<br />

reflektierten Deutens von<br />

textimmanenten und ggf.<br />

textexternen Elementen und<br />

Strukturen zu einer<br />

resümierenden Gesamtdeutung<br />

über einen oder einen Textteil<br />

kommen<br />

ENTWERFEN Ein Konzept in seinen<br />

wesentlichen Zügen<br />

prospektiv/planend darstellen<br />

GESTALTEN Ein Konzept nach ausgewiesen<br />

Kriterien sprachlich und<br />

visualisierend ausführen<br />

auseinander!<br />

Erörtern Sie den Vorschlag, die<br />

Buchpreisbindung aufzuheben!<br />

Erörtern Sie, ob Karl<br />

Rossmanns Amerika-Reise eine<br />

Erfolgsstory ist!<br />

Interpretieren Sie Kästners<br />

Gedicht „Zeitgenossen,<br />

haufenweise.“!<br />

Entwerfen Sie eine Fortsetzung<br />

der Geschichte!<br />

Entwerfen Sie ein Storyboard<br />

für die erste Szene!<br />

Gestalten Sie eine Parallelszene<br />

zu I/4...<br />

Gestalten Sie einen Flyer zum<br />

...<br />

48


Anforderungsbereich I<br />

2.2.2 Fremdsprachen<br />

Einige grundlegende Operatoren in den Fremdsprachen<br />

Operator Erklärung<br />

Beschreiben<br />

describe<br />

décrire<br />

Umreißen<br />

outline/ trace<br />

exposer brièvement<br />

Benennen<br />

name/ list<br />

indiquer<br />

Darstellen<br />

present<br />

présenter<br />

Zusammenfassen<br />

summarize<br />

résumer<br />

Klassifizieren<br />

classify/ categorize<br />

classer<br />

Anforderungsbereich II<br />

Beschreiben einer Sache oder einer Person (treffende bildhafte<br />

Darstellung)<br />

Mit wenigen Worten Hauptgedanken oder Probleme darstellen<br />

Themen/Probleme auflisten<br />

Situation/Problem aufzeigen<br />

Komprimierte Darstellung des Inhalts ohne Details<br />

Einordnung nach Merkmalen<br />

Operator Erklärung<br />

Analysieren<br />

analyse<br />

analyser<br />

Charakterisieren<br />

characterize<br />

caractériser<br />

Vergleichen<br />

compare<br />

comparer<br />

Untersuchen<br />

examine<br />

examiner<br />

Erklären<br />

explain<br />

expliquer<br />

genaues Untersuchen durch Zerlegen in Grundbestandteile, um die<br />

Bedeutung zu erklären; Stellung nehmen<br />

Herausarbeiten wesentlicher Merkmale und Kennzeichen, Beispiele<br />

als Belege erforderlich<br />

Herausarbeiten von Ähnlichkeiten und Unterschieden, Schlüsse<br />

ziehen<br />

Genaueres Herausarbeiten und Begutachtung von<br />

Problemen/Situationen/ Verhaltensweisen und deren Ursachen<br />

Einordnen und Begründen von Fakten/Sachverhalten in einen<br />

größeren Zusammenhang<br />

56


Anforderungsbereich III<br />

Operator Erklärung<br />

Kommentieren<br />

comment<br />

commenter<br />

Diskutieren<br />

discuss<br />

discuter<br />

Begründen<br />

give reason/ justify<br />

juger<br />

Beweisen<br />

prove<br />

justifier<br />

Argumentieren<br />

argue<br />

peser le pour et le<br />

contre de<br />

Reflektieren<br />

reflect on<br />

Interpretieren<br />

interpret<br />

interpréter<br />

Evaluieren<br />

evaluate<br />

évaluer<br />

Äußern einer begründeten persönlichen Meinung zu einem<br />

Thema/Problem/Standpunkt<br />

Beleuchten eines Problems von allen Seiten; Argumente durch<br />

Einzelheiten/Beispiele/ weitere Informationen belegen und sinnvoll<br />

ordnen<br />

hinsichtlich Ursachen und Auswirkungen nachvollziehbare<br />

Zusammenhänge herstellen<br />

Unterstreichen eines Standpunktes mit Belegen und Beispielen<br />

Auflisten von Vor-und Nachteilen; Schlussfolgerung ziehen<br />

Präsentieren der eigenen Meinung zu einem Thema/Sachverhalt<br />

Komplexeres Textverständnis nachvollziehbar darstellen: auf der<br />

Basis methodisch reflektierten Deutens von textimmanenten und<br />

ggf. textexternen Elementen und Strukturen zu einer resümierenden<br />

Gesamtdeutung gelangen<br />

Werturteil nach sorgfältiger Abwägung; durch Belege<br />

beispielsweise Zahlen/ Fakten absichern<br />

57


2.2.3 Gesellschaftswissenschaften<br />

Operatoren in den Gesellschaftswissenschaften<br />

Anforderungsbereich I<br />

umfasst das Wiedergeben<br />

und Darstellen von<br />

fachspezifischen<br />

Sachverhalten aus einem<br />

abgegrenzten Gebiet und im<br />

gelernten Zusammenhang<br />

unter reproduktivem<br />

Benutzen geübter<br />

Arbeitstechniken<br />

Operatoren, die Leistungen im Anforderungsbereich I (Reproduktion) verlangen:<br />

aufzählen, nennen,<br />

wiedergeben,<br />

zusammenfassen<br />

bezeichnen, skizzieren,<br />

schildern<br />

aufzeigen, <strong>beschreiben</strong>,<br />

zusammenfassen<br />

Anforderungsbereich II<br />

umfasst das selbstständige<br />

Erklären, Bearbeiten und<br />

Ordnen bekannter<br />

fachspezifischer Inhalte und<br />

das angemessene Anwenden<br />

gelernter Inhalte und<br />

Methoden auf andere<br />

Sachverhalte<br />

Anforderungsbereich III<br />

umfasst den reflexiven<br />

Umgang mit neuen<br />

Problemstellungen, den<br />

eingesetzten Methoden und<br />

gewonnenen Erkenntnissen,<br />

um zu Begründungen,<br />

Folgerungen , Beurteilungen,<br />

Deutungen und Wertungen<br />

zu gelangen<br />

Kenntnisse (Fachbegriffe, Daten, Fakten, Modelle) und<br />

Aussagen in komprimierter Form unkommentiert darstellen<br />

Sachverhalte, Probleme oder Aussagen erkennen und verbal<br />

zutreffend formulieren<br />

das Wesentliche in konzentrierter Form mit eigenen Worten<br />

darstellen<br />

Operatoren, die Leistungen im Anforderungsbereich II (Reorganisation und Transfer)<br />

verlangen:<br />

untersuchen, analysieren Materialien oder Sachverhalte kriterienorientiert bzw.<br />

aspektgeleitet erschließen<br />

nur Geschichte: begründen, Aussagen (z.B. Urteil, These, Wertung) durch Argumente<br />

nachweisen<br />

stützen, die auf historischen Beispielen und anderen Belegen<br />

gründen<br />

einordnen Sachverhalte mit erläuternden Hinweisen in einen<br />

Zusammenhang einfügen<br />

charakterisieren Sachverhalte in ihren Eigenarten <strong>beschreiben</strong> und diese dann<br />

unter einem bestimmten Gesichtspunkt zusammenfassen<br />

erklären einen Sachverhalt nachvollziehbar und verständlich machen<br />

erläutern siehe Operator erklären, aber durch zusätzliche Infos und<br />

Beispiele verdeutlichen<br />

herausarbeiten aus Materialien bestimmte Sachverhalte herausfinden, die<br />

nicht explizit genannt werden, und Zusammenhänge zwischen<br />

ihnen darstellen<br />

gegenüberstellen siehe Operator skizzieren, aber zusätzlich argumentierend<br />

gewichten<br />

vergleichen nach vorgegebenen Punkten (Aufgabenstellung)<br />

widerlegen Argumente dafür anführen, dass eine Behauptung zu Unrecht<br />

aufgestellt wird<br />

58


Operatoren, die Leistungen im Anforderungsbereich III (Reflexion und Problemlösung)<br />

verlangen:<br />

beurteilen zu einem Sachverhalt ein selbstständiges<br />

Urteil (ohne persönlichen Wertebezug) unter<br />

Verwendung von Fachwissen und<br />

Fachmethoden begründend formulieren<br />

bewerten, Stellung nehmen siehe Operator beurteilen, aber mit<br />

Offenlegung und Begründung eigener<br />

Wertmaßstäbe<br />

vergleichen siehe AFB II, aber nach selbst gewählten<br />

Kriterien<br />

nur GK & Ethik/Religion:<br />

einen Sachverhalt oder eine Aussage durch<br />

begründen<br />

nachvollziehbare Argumente stützen<br />

entwickeln gewonnene Analyseergebnisse unter<br />

Beachtung der Aufgabenstellung<br />

zusammenfassen um zu einer eigenen<br />

Deutung zu gelangen<br />

sich auseinandersetzen, diskutieren eine These oder Problemstellung in Form<br />

einer Gegenüberstellung von Argumenten<br />

untersuchen und mit einer begründeten<br />

Stellungnahme bewerten<br />

prüfen Aussage auf ihre Angemessenheit hin<br />

untersuchen<br />

59


2.2.4 Naturwissenschaften<br />

Operatoren in den Naturwissenschaften<br />

Operator Beschreibung der erwarteten Leistung<br />

Ableiten Auf der Grundlage wesentlicher Merkmale sachgerechte Schlüsse<br />

Analysieren und<br />

Untersuchen<br />

ziehen<br />

Wichtige Bestandteile oder Eigenschaften auf eine bestimmte<br />

Fragestellung hin herausarbeiten. Untersuchen beinhaltet<br />

gegebenenfalls praktische Anteile.<br />

Auswerten Daten, Einzelergebnisse oder andere Elemente in einen<br />

Zusammenhang stellen und ggf. zu einer Gesamtaussage<br />

zusammenführen.<br />

Begründen Sachverhalte auf Regeln und Gesetzmäßigkeiten bzw. kausale<br />

Beziehungen von Ursachen und Wirkung zusammenführen.<br />

Beschreiben Strukturen, Sachverhalte oder Zusammenhänge strukturiert und<br />

fachsprachlich richtig mit eigenen Worten wiedergeben.<br />

Beurteilen Zu einem Sachverhalt ein selbständiges Urteil unter Verwendung von<br />

Fachwissen und Fachmethoden formulieren und begründen.<br />

Bewerten Einen Gegenstand, Vorgang etc. an erkennbaren Wertkategorien<br />

oder an bekannten Beurteilungskriterien messen.<br />

Darstellen Sachverhalte, Zusammenhänge, Methoden etc strukturiert und<br />

Diskutieren<br />

Synonym wird verwendet:<br />

Erörtern<br />

gegebenenfalls fachsprachlich wiedergeben.<br />

Argumente und Beispiele zu einer Aussage oder These einander<br />

gegenüberstellen und abwägen.<br />

Erklären Einen Sachverhalt mit Hilfe eigener Kenntnisse in einen<br />

Zusammenhang einordnen sowie ihn nachvollziehbar und<br />

verständlich machen. Belegen von Feststellungen (Sachverhalten)<br />

durch Aufzeigen der zu Grunde liegenden Gesetzmäßigkeiten,<br />

Regeln und Beziehungen.<br />

Erläutern Einen Sachverhalt veranschaulichend darstellen und durch<br />

zusätzliche Informationen verständlich machen. (Am Beispiel<br />

erklären.)<br />

Ermitteln Einen Zusammenhang oder eine Lösung finden und das Ergebnis<br />

formulieren.<br />

Hypothesen entwickeln bzw. Begründete Vermutung auf der Grundlage von Beobachtungen,<br />

aufstellen<br />

Interpretieren<br />

Synonym wird verwendet:<br />

Deuten<br />

Lösen<br />

Synonym wird verwendet:<br />

Bestimmen,<br />

Berechnen,<br />

Ermitteln<br />

Nennen<br />

Synonym wir verwendet:<br />

Angeben<br />

Untersuchungen, Experimenten oder Aussagen formulieren.<br />

Fachspezifische Zusammenhänge in Hinblick auf eine gegebene<br />

Fragestellung begründet darstellen.<br />

Ein nachvollziehbarer Lösungsweg muss angegeben werden.<br />

Ggf. vorgegebene Hilfsmittel bzw. Verfahren sind einzuhalten.<br />

Keine Hilfsmittelangabe bedeutet: Alle erlaubten Hilfsmittel sind<br />

Zulässig.<br />

Elemente Sachverhalte, Begriffe, Daten ohne Erläuterungen<br />

aufzuzählen bzw. ohne Lösungsweg.<br />

Protokollieren Beobachtungen oder die Durchführung von Experimenten<br />

detailgenau zeichnerisch einwandfrei bzw. fachsprachlich richtig<br />

darstellen.<br />

Skizzieren Sachverhalte, Strukturen, wesentlicher Eigenschaften eines Objektes<br />

oder Ergebnisse auf das Wesentliche reduziert übersichtlich grafisch<br />

darstellen.<br />

Auch eine Freihandskizze ist möglich.<br />

Stellung nehmen Zu einem Gegenstand, der an sich nicht eindeutig ist, nach kritischer<br />

Prüfung und sorgfältiger Abwägung ein begründetes Urteil abgeben.<br />

Überprüfen bzw. Prüfen Sachverhalte oder Aussagen an Fakten oder innerer Logik messen<br />

und eventuelle Widersprüche aufdecken.<br />

60


Vergleichen Gemeinsamkeiten, Ähnlichkeiten und Unterschiede ermitteln und<br />

Vergleichskriterien festlegen.<br />

( Tabelle sinnvoll.)<br />

Widerlegen<br />

Aufzeigen eines Widerspruchs mittels Rechnung oder logischer<br />

Schlüsse oder Angabe mit Nachweis eines Gegenbeispiels.<br />

Zeichnen Eine möglichst exakte grafische Darstellung beobachteter oder<br />

Zeigen<br />

Synonym wird verwendet:<br />

Weisen Sie nach,<br />

Beweisen<br />

gegebener Strukturen anfertigen.<br />

Lückenlose Beweisführung im mathematisch strengen Sinne,<br />

durch logische Schlüsse von bekannten Sachverhalten zu den<br />

beweisenden Aussagen zu gelangen.<br />

Zusammenfassen Das Wesentliche in konzentrierter Form darstellen.<br />

Quelle: Einheitliche Prüfungsanforderungen in der Abiturprüfung (Beschluss der<br />

Kultusministerkonferenz vom 01.12.1989 i. d. F. vom 05.02.2004)<br />

61


Vorarbeiten:<br />

2.3 Komplexe Leistung<br />

2.3.1 Bewertung der Facharbeit<br />

Termin 21.4.11 1. Gliederung (3, wenn ausführlich, logisch/ 3 BE<br />

(2, wenn kleinere Mängel)<br />

(1, wenn Ansätze vorhanden)<br />

( O, wenn unlogisch, grob falsch oder nicht vorhanden)<br />

Termin 26.8.11 2. Konzept: (3, wenn ausführlich, logisch) 3 BE<br />

(2, wenn kleinere Mängel)<br />

(1, wenn Ansätze vorhanden)<br />

( O, wenn unlogisch, grob falsch oder nicht vorhanden)<br />

Termin 14.10.11: Fertige Arbeit:<br />

3. Titelblatt (Name, Fach, Thema, betreuender Fachlehrer, Ort, Datum)<br />

4. Vorwort (besondere Hinweise zur Entstehung der Arbeit, aufgetretene Schwierigkeiten ...)<br />

5. gegliedertes Inhaltsverzeichnis (Einleitung, Hauptteil; Schluss) mit Seitenangaben<br />

6. Ausarbeitung<br />

6.1 Inhalt: - der Aufgabenstellung entsprechend<br />

- umfassend; aber auch sinnvoll gestrafft, wenn nötig<br />

6.2 logischer Aufbau<br />

6.3 Verständlichkeit<br />

6.4 Anschaulichkeit ( Einsatz von Arbeitsblättern, Folien, u. ä.)<br />

6.5 Sicherheit der fachtheoretischen und fachhistorischen Kenntnisse<br />

6.6 Sprache und Stil<br />

6.7 Originalität (= sich etwas „einfallen“ lassen) und Kreativität<br />

6.8 Bezüge herstellen (Parallelen/Unterschiede zu Bekanntem)<br />

1 BE<br />

1 BE<br />

1 BE<br />

11BE<br />

1 BE<br />

2 BE<br />

2 BE<br />

2 BE<br />

3 BE<br />

2 BE<br />

3 BE<br />

62


7. Anmerkungen/Fußnoten<br />

8. Literaturverzeichnis der zitierten Literatur in alphabetischer Reihenfolge (Primär- und Sekundärliteratur)<br />

2 BE<br />

9. gegebenenfalls Anhang (Bild- und Textquellen, z.B. Texte aus dem Internet, die für die Arbeit<br />

herangezogen wurden)<br />

1 BE<br />

10. Versicherung über die selbständige Anfertigung<br />

1 BE<br />

1 BE<br />

(Gesamtzahl BE: 40 <strong>–</strong> Bewertung nach Tabelle)<br />

63


2.3.2 Bewertungsraster für die Präsentation der komplexen Leistung<br />

1. Inhalt und Struktur<br />

logische Aufgliederung, die dem Thema gerecht wird<br />

fachliche Richtigkeit<br />

Präzision und logische Nachvollziehbarkeit der Darstellung<br />

Konzentration auf das Wesentliche<br />

Anwendung fachspezifischer Methoden, Fachsprache<br />

Argumentationssicherheit<br />

Logik und Verständlichkeit<br />

Reaktionsfähigkeit<br />

Verständlichkeit<br />

Reflexion von Methoden und Ergebnissen<br />

Quellen<br />

2. Vortragstechnik<br />

Bemühen um freies Sprechen, sicheres Auftreten<br />

Sprechweise, Sprechtempo<br />

Sprache<br />

Blickkontakt<br />

Mimik, Gestik, Bewegung im Raum<br />

3. Gestaltung<br />

Medieneinsatz und Visualisierung<br />

Schriftgröße entsprechend Inhalt<br />

Kontraste/Lesbarkeit/ Einsatz von Farbe und Form entsprechend<br />

Inhalt<br />

Zusammenspiel von Plakat <strong>–</strong> PowerPoint - Präsentation<br />

Ideenreichtum / Gesamteindruck / Originalität des Plakats<br />

ausgewogenes Verhältnis zwischen Grafik und Text<br />

Punktzahl der komplexen Leistung (FA)<br />

Punktzahl Präsentation<br />

Gesamtpunktzahl: 2:1<br />

erreichbare<br />

Punktzahl<br />

8<br />

6<br />

6<br />

∑ 20 BE<br />

erteilte<br />

Punkte<br />

64


3. Schlussbemerkung<br />

In diesem Methodenlexikon ist aufgeführt, welche Lern- bzw. Präsentationsmethoden jeder Schüler<br />

in seiner Jahrgangsstufe erlernen oder vertiefen soll. Die Gesamtlehrerkonferenz hat das<br />

Methodenlexikon am 09. Mai 2011 verbindlich festgelegt. Es tritt am 22. August 2011 in Kraft.<br />

4. Anlage: Arbeitstechniken Deutsch<br />

65


4.1 Berichten<br />

bedeutet<br />

jemanden über ein Geschehen knapp, sachlich und wahrheitsgemäß informieren<br />

� So kannst du vorgehen:<br />

1. Überlege, für welchen Adressaten und zu welchem Zweck du<br />

über ein Ereignis berichtest.<br />

2. Beantworte nur die so genannten W-Fragen: Wer? Was? Wo?<br />

Wann? Wie? Warum? Welche Folgen? Welche Ergebnisse?<br />

3. Berichte in der richtigen Reihenfolge über wesentliche<br />

Tatsachen bzw. Abläufe (keine persönlichen Eindrücke oder<br />

Meinungen).<br />

4. Berichte im Präteritum.<br />

Hinweis:<br />

Texte, die z. B. einem Bekannten oder einer „nicht offiziellen“ Person<br />

etwas berichten, dürfen auch Gedanken, Gefühle und Wertungen<br />

enthalten.<br />

� Dazu dient es:<br />

zur Information über:<br />

eine Exkursion, ein Praktikum,<br />

das Wetter, einen Tagesablauf,<br />

einen Unfall...<br />

Weitere Arbeitsblätter im ThILLM-Heft 113 „Lass es mich selbst tun“ und im<br />

Internet: www.lernkompetenz.th.schule.de<br />

66


4.2 Erörtern<br />

(oder schriftliches Diskutieren)<br />

bedeutet<br />

sich in schriftlicher Form mit einem Problem, einer Behauptung (These) oder Frage<br />

auseinander setzen, indem man<br />

eine Behauptung durch treffende Argumente und Beispiele unterstützt oder widerlegt<br />

oder eine Fragestellung mit treffenden Argumenten und Beispielen beantwortet =<br />

lineares Erörtern<br />

eine These/Frage von verschiedenen Standpunkten aus betrachtet und abschließend<br />

die eigene Meinung formuliert = dialektisches/kontroverses Erörtern<br />

� So kannst du vorgehen:<br />

1. Lies die Aufgabenstellung genau durch.<br />

2. Suche die wichtigen Begriffe heraus, erschließe ihre Bedeutung.<br />

3. Stelle Zusammenhänge zwischen den Begriffen her und bilde dir eine vorläufige<br />

Meinung (Prämisse).<br />

4. Entscheide, welche Form der Erörterung (dialektische/kontroverse oder lineare)<br />

angebracht ist.<br />

5. Fertige eine Stoffsammlung an, indem du Argumente und Beispiele<br />

zusammenträgst. Nutze dafür auch Informationsquellen.<br />

6. Ordne die Beispiele den entsprechenden Argumenten zu und bringe sie in eine<br />

sinnvolle Reihenfolge.<br />

7. Formuliere auf der Grundlage deiner Materialsammlung einen<br />

zusammenhängenden Text. Vergleiche mit deiner vorgefassten Meinung.<br />

Hinweis:<br />

Überprüfe deinen Text auf Folgerichtigkeit, Ausdruck und<br />

Rechtschreibung/Grammatik.<br />

67


� Dazu dient das Erörtern:<br />

tiefgründig über ein Problem/einen Sachverhalt nachdenken<br />

mit anderen Meinungen auseinandersetzen<br />

eigene Meinung bilden und überzeugend formulieren<br />

Klarheit über ein Problem/einen Sachverhalt <strong>verschaffen</strong> („Nach einer<br />

Erörterung sollte man klüger sein als vorher.“)<br />

Aufbau der Erörterung<br />

Für eine lineare Erörterung ist folgender Aufbau sinnvoll:<br />

Einleitung<br />

BEHAUPTUNG (These)<br />

ARGUMENT<br />

BEISPIEL(E)<br />

ARGUMENT<br />

BEISPIEL(E)<br />

...<br />

ZUSAMMENFASSUNG (Synthese)<br />

Für eine dialektische/kontroverse Erörterung ist folgender Aufbau sinnvoll:<br />

Einleitung<br />

These<br />

PRO <strong>–</strong> ARGUMENTE<br />

(stützen die These)<br />

CONTRA <strong>–</strong> ARGUMENTE<br />

(widerlegen die These)<br />

SYNTHESE/<br />

EIGENE<br />

MEINUNG<br />

Q<br />

oder<br />

umgekehrt<br />

Weitere Arbeitsblätter im ThILLM-Heft 113 „Lass es mich selbst tun“ und im Internet: www.lernkompetenz.th.schule.de<br />

68


4.3 Exzerpieren<br />

bedeutet<br />

untersuchen (analysieren) und auszugsweises Wiedergeben des Inhaltes eines<br />

Textes unter einem bestimmten Aspekt/einer bestimmten Fragestellung<br />

� So kannst du vorgehen:<br />

1. Mach dir bewusst, unter welchem Schwerpunkt du den Text lesen sollst.<br />

2. Verschaffe dir zunächst durch kursorisches Lesen einen <strong>Überblick</strong> über den Text.<br />

3. Lies die Textstellen, welche Aussagen über das von dir zu bearbeitende Thema enthalten, ganz<br />

genau. Markiere die wichtigsten Informationen.<br />

4. Notiere die Informationen, die für die Erschließung des eigenen Themas wichtig sind, in<br />

geeigneter Form (Stichpunkte, Tabelle ... ). Achte darauf, dass du deine Notizen entsprechend<br />

deines Bearbeitungsschwerpunktes und nicht nach der Struktur des Textes gliederst. Besonders<br />

wichtige Textstellen können als Zitate übernommen werden.<br />

5. Füge deinen Notizen die genaue Quellenangabe hinzu (Autor, Titel, Verlag, Verlagsort,<br />

Erscheinungsjahr, Auflage, Seitenangabe).<br />

6. Überprüfe, ob du die Aufgabenstellung vollständig bearbeitet hast.<br />

� Dazu dient es:<br />

Notizen zu einem bestimmten Schwerpunkt<br />

anfertigen<br />

Textauszüge übersichtlich zusammenfassen<br />

zum Lernen, Wiederholen und Einprägen<br />

Weitere Arbeitsblätter im ThILLM-Heft 113 „Lass es mich selbst tun“ und im Internet:<br />

www.lernkompetenz.th.schule.de<br />

69


4.4 Interpretieren<br />

bedeutet<br />

ein komplexes Textverständnis nachvollziehbar darbieten unter<br />

Berücksichtigung textimmanenter und textexterner Strukturen und<br />

Elemente<br />

� So kannst du vorgehen:<br />

1. Lies den Text aufmerksam durch.<br />

2. Benenne die Thematik des Textes.<br />

3. Schreibe eine oder mehrere Deutungshypothesen auf.<br />

4. Lies den Text nochmals aufmerksam durch. Markiere Wesentliches.<br />

5. Fertige dir zu folgenden Gesichtspunkten Stichpunkte an. Mache<br />

Randbemerkungen und nimm Markierungen im Text vor.<br />

Nutze textexterne Faktoren für die Deutung:<br />

- Welche biografischen Angaben zum Autor oder/und zur Entstehung des<br />

Textes sind dir bekannt, die dir bei der Deutung nützlich sein könnten?<br />

- Wann entstand der Text? Was weißt du über geschichtliche Hintergründe<br />

und über die Literaturepoche, welcher der Text zuzuordnen ist?<br />

Überlege, welche Aspekte dir von Nutzen sein könnten.<br />

Nutze textinterne Faktoren für die Deutung:<br />

- Welcher Gattung/welchem Genre kann der Text zugeordnet werden?<br />

Welche Besonderheiten zeichnen den zu interpretierenden<br />

Text dahingehend aus? Wie kannst du sie deuten?<br />

- Welche weiteren Merkmale in der Gesamtkomposition weist der Text auf?<br />

Welche Bedeutung haben sie für die Deutung?<br />

- Welche Besonderheiten kennzeichnen den Text in seiner Feinstruktur<br />

(sprachliche Bilder, sprachlich-stilistische Mittel ...)?<br />

6. Überlege, wie du die Ergebnisse deiner Interpretation für die Reinschrift am besten<br />

ordnen kannst:<br />

° lineare Darstellung: der Chronologie des Textes folgen, gegliedert<br />

nach gedanklich zusammengehörigen Anschnitten oder<br />

° aspektorientierte Darstellung: Interpretationsergebnisse<br />

gegliedert nach auffälligen Gesichtspunkten darlegen (z. B. nach<br />

Figuren, Bedeutungselementen ...)<br />

70


7. Fertige nun die Niederschrift an.<br />

- Überlege dir eine geeignete Hinführung (thematisch, Zeitgegebenheiten zur<br />

Textentstehungszeit, biografische Aspekte des Autors, die mit dem Text in<br />

engem Zusammenhang stehen u. Ä.).<br />

- Füge nun eine kurze Inhaltsangabe ein, die dem Leser, der den Text nicht<br />

kennt, die Grundlage für das Verständnis deiner weiteren Ausführungen gibt.<br />

- Schreibe jetzt die eigentlichen Ergebnisse deiner Interpretation im Hauptteil<br />

deines Aufsatzes nieder. Beachte dabei, dass du die Textbeschreibung<br />

(formale Merkmale) in Einheit mit inhaltlichen Aussagen vornimmst.<br />

- Verdeutliche zu wesentlichen Aussagen deine persönliche Meinung und<br />

werte.<br />

- Beziehe zur Untermauerung deiner deutenden Aussagen wichtige<br />

Zitatstellen in deine Ausführungen ein.<br />

- Nimm eine Rückkoppelung zu deinen eingangs aufgestellten<br />

Deutungshypothesen auf. Bestätige sie ausdrücklich oder zeige ggf.<br />

Veränderungen auf, die sich für dich auf Grundlage deiner Interpretation<br />

ergaben. Somit verdeutlichst du nachhaltig die Autorenintention.<br />

- Formuliere einen geeigneten Abschluss deiner Interpretation. Nimm ggf.<br />

Bezug zum einleitenden Abschnitt.<br />

� Es dient dazu:<br />

einen literarischen Text in<br />

seinem Inhalt und seiner Form<br />

tiefgründig zu erschließen<br />

Weitere Arbeitsblätter im ThILLM-Heft 113 „Lass es mich selbst tun“ und im Internet:<br />

www.lernkompetenz.th.schule.de<br />

71


4.5 Interviewen<br />

bedeutet<br />

beliebige oder ausgewählte Personen zu einem bestimmten<br />

Gesprächsgegenstand gezielt befragen<br />

� So kannst du vorgehen:<br />

1. Bestimme den Zweck des Interviews. Wozu brauchst du die Informationen?<br />

2. Wähle die Themenbereiche aus, zu denen du das Interview durchführen willst.<br />

3. Nimm Kontakt mit der Person auf, die du befragen willst. Verabrede die<br />

Themenbereiche des Interviews und bitte um einen Interviewtermin.<br />

4. Informiere dich gründlich über das Thema des Interviews.<br />

5. Formuliere deine Fragen und bringe sie in eine logische Reihenfolge.<br />

6. Überlege dir einen geeigneten Einstieg und Abschluss für das Interview.<br />

� Dazu dient es:<br />

Hinweis:<br />

Die Reihenfolge und die Art der Fragen (Informations-, Alternativ-, Suggestiv-,<br />

Verständnis-, Definitionsfragen) sind wichtig für den Verlauf des Interviews und<br />

müssen daher gut geplant sowie gezielt eingesetzt werden.<br />

Informationen über bestimmte<br />

Sachverhalte und Vorgänge von<br />

Experten sowie Augenzeugen zu<br />

erhalten<br />

Interessante Persönlichkeiten,<br />

deren Werdegang, Meinungen,<br />

Motive usw. vorzustellen<br />

Weitere Arbeitsblätter im ThILLM-Heft 113 „Lass es mich selbst tun“ und im Internet:<br />

www.lernkompetenz.th.schule.de<br />

72


4.6 Konspektieren<br />

bedeutet<br />

eine knappe inhaltliche Zusammenfassung der Fakten/der<br />

Gedankenführung eines Textes anfertigen<br />

� So kannst du vorgehen:<br />

1. Verschaffe dir einen <strong>Überblick</strong> über Inhalt und Struktur des Textes.<br />

2. Erschließe de gedankliche Gliederung des Textes. Orientiere dich dabei an den<br />

Abschnitten und evtl. vorhandenen Zwischenüberschriften.<br />

3. Markiere wichtige Informationen und fasse zentrale Aussagen in Form von<br />

Randbemerkungen zusammen.<br />

4. Notiere die Kernaussagen entsprechend der gedanklichen Gliederung des Textes<br />

in geeigneter Form (Stichpunkte, Flussdiagramm ...). Besonders wichtige<br />

Textstellen können als Zitate übernommen werden.<br />

5. Füge deinen Notizen die genaue Quellenangabe hinzu (Autor, Titel, Verlag,<br />

Verlagsort, Erscheinungsjahr, Auflage, Seitenangabe).<br />

� Dazu dient es:<br />

zum Notieren der Kernaussagen und der<br />

gedanklichen Gliederung eines Textes<br />

zur späteren Nutzung der gewonnenen<br />

Informationen<br />

zum Lernen, Wiederholen und Einprägen<br />

Weitere Arbeitsblätter im ThILLM-Heft 113 „Lass es mich selbst tun“ und im Internet:<br />

www.lernkompetenz.th.schule.de<br />

73

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!