aerokurier 04/2015
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
4/<strong>2015</strong> Deutschland € 5,50 / Schweiz sfr 10 / Österreich € 6,30 / Benelux € 6,40 / Finnland € 8,30 www.<strong>aerokurier</strong>.de / 59. Jahrgang<br />
<strong>aerokurier</strong><br />
DAS MAGAZIN FÜR PILOTEN<br />
plus 48 Seiten<br />
AERO-<br />
Special<br />
UL-Reise<br />
Flucht in<br />
die Sonne<br />
Gebrauchte<br />
PREISE UNTER<br />
DER LUPE<br />
CESSNAS<br />
NEUESTE<br />
CITATION<br />
Reportage<br />
Unterwegs<br />
im Airliner-<br />
Cockpit<br />
Cessna TTx<br />
KAMPFANSAGE<br />
<br />
AN CIRRUS<br />
Die Mustang vom Degerfeld<br />
P-51D Louisiana Kid<br />
1580-km-Rekord<br />
David Jansens<br />
unglaublicher Ritt<br />
Schutzräume<br />
Vogelschlag<br />
bei Vogelzug
[ EDITORIAL April ]<br />
NEUE GRENZEN SETZEN<br />
Das Projekt Solar Impulse setzt Maßstäbe: Zum ersten Mal umrundet ein<br />
Flugzeug die Erde und wird dabei nur von der Energie der Sonne angetrieben.<br />
Es beweist: Auch heute sind in der Luftfahrt noch Pioniertaten möglich.<br />
Es ist mit Sicherheit eines der letzten großen fliegerischen Abenteuer unserer Zeit: die Umrundung<br />
der Erde mit einem Flugzeug, das ausschließlich mit Solarenergie angetrieben wird. Der Start zum<br />
vergleichsweise kurzen ersten Leg, von Abu Dhabi nach Maskat im Oman, erfolgte am 9. März.<br />
Die beiden Pioniere Bertrand Piccard und André Borschberg wechseln sich auf ihrem historischen<br />
Flug ab. Sie sind die unermüdlichen Motoren dieses Projekts und nehmen dabei auch große körperliche<br />
Strapazen auf sich, denn die Geschwindigkeit der Solar Impulse 2 (Si2) beträgt lediglich 75 km/h,<br />
und bei den großen Legs wie zum Beispiel von China nach Hawaii oder von New York nach Europa<br />
sitzen die Piloten tage- und nächtelang ununterbrochen im Cockpit. Das sowie das Wetter auf der<br />
Strecke sind nicht ohne Risiko für ein solch fragil wirkendes Flugzeug. Aber Piccard und Borschberg<br />
sind Pioniere und wollen zeigen, dass es möglich ist, mit einem Flugzeug um die Welt zu fliegen,<br />
ohne auch nur einen Tropfen Treibstoff zu verbrauchen.<br />
Volker K. Thomalla, Chefredakteur<br />
Es ist nicht damit zu rechnen, dass nach diesem Flug Avgas und Kerosin als Treibstoff für die Luftfahrt<br />
innerhalb kurzer Zeit obsolet werden, aber der Si2-Flug ist ein wichtiger und wesentlicher<br />
Impulsgeber für weitere Innovationen. Dass diese erfolgen können, zeigt ein kurzer Blick in die Geschichtsbücher.<br />
Wer hätte beispielsweise gedacht, dass nur 44 Jahre nach dem ersten Flug der Brüder<br />
Wright das erste Luftfahrzeug die Schallmauer durchbrechen würde? Wer hätte gedacht, dass nur<br />
50 Jahre nach der Atlantiküberquerung von Charles Lindbergh in einer Einmot Großraumflug zeuge<br />
vom Typ Boeing 747 mit mehr als 300 Passagieren an Bord mit einer Geschwindigkeit von über<br />
800 km/h täglich über den Atlantik fliegen würden?<br />
Jede Branche, die Fortschritte machen will, braucht Pioniere, die bestehende Grenzen nicht akzeptieren<br />
und Wege suchen, sie zu verschieben. In der Allgemeinen Luftfahrt sind Solarflugzeuge der<br />
Alltagstauglichkeit schon ein Stück näher gerückt. Wer weiß, ob es nicht eines Tages auch Verkehrsflugzeuge<br />
gibt, die einen Teil ihrer Energie aus der Kraft der Sonne beziehen? Ich würde es jedenfalls<br />
nicht ausschließen.<br />
Diskutieren Sie mit! Wir freuen uns über eine E-Mail (redaktion@<strong>aerokurier</strong>.de), ein Fax (+49 228 9565 247)<br />
oder einen Brief (Redaktion <strong>aerokurier</strong>, Ubierstraße 83, 53173 Bonn) für unser Leserforum. Bitte vergessen Sie<br />
nicht, Ihre Adresse und Telefonnummer für eventuelle Rückfragen anzugeben.<br />
Fotos: Jean Revillard/Solar Impulse, U. Thomalla<br />
<strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong> 3
136<br />
Hans<br />
Obermeier<br />
Der Geschäftsführer<br />
von Augsburg Air<br />
Service im Porträt<br />
Motorfliegen<br />
8 Reportage Airliner-Pilot<br />
Der Beruf des Linienpiloten ist<br />
ebenso spannend wie anspruchsvoll.<br />
Steigen Sie ein ins<br />
Cockpit einer Boeing 737<br />
18 Cessna Corvalis TTx<br />
Die neue Single im Vergleich<br />
zum bisherigen Top-Muster<br />
24 Reise nach El Hierro<br />
Zwei DA40-Piloten machten<br />
sich auf den Weg zur westlichsten<br />
der Kanareninseln<br />
36 Mustang vom Degerfeld<br />
Wilhelm Heinz begeistert sich<br />
für den kernigen Warbird<br />
136 Porträt Hans Obermeier<br />
Hans Obermeier blickt auf eine<br />
lange und vielseitige Karriere in<br />
der Luftfahrt zurück<br />
Magazin<br />
30 Heli-Expo in Orlando<br />
Futuristisch gab sich die Leitmesse<br />
für Helikopter in diesem<br />
Jahr. Allen voran feierte die<br />
brandneue H160 von Airbus<br />
Helicopters ihre Weltpremiere<br />
34 Gebrauchtflugzeugmarkt<br />
Der Dollarkurs treibt die Preise<br />
für Gebrauchte aus den<br />
Vereinigten Staaten nach oben<br />
UL/LSA<br />
40 Auf nach Sizilien<br />
Mit der Fascination fliegen<br />
Papa Borchert und Tochter<br />
Emma nach Italien<br />
46 UL News<br />
Inhalt Nr. 4 <br />
April <strong>2015</strong> I 59. Jahrgang<br />
4 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong><br />
<strong>aerokurier</strong> gibt es auch als E-Magazin fürs iPad mit exklusivem Zusatzmaterial.<br />
Mehr Infos: www.<strong>aerokurier</strong>.de
Praxis<br />
95 Vogelschutz<br />
Wie man sich in Aircraft-relevant<br />
Bird Areas, kurz ABAs, verhält<br />
98 Sprachprüfung<br />
Wege zur Vorbereitung auf die<br />
Sprachlevel 4 und 5<br />
99 Produkte für Piloten<br />
Interessantes Zubehör für Piloten<br />
und Menschen mit Luftfahrtaffinität<br />
100 Unfallanalyse<br />
Seenebel wurde einem Piloten<br />
vor Norderney zum Verhängnis<br />
Business Aviation<br />
102 Cessna Citation Latitude<br />
Die Flugerprobung des neuen Jets<br />
verläuft bisher exakt nach Plan<br />
Segelfliegen<br />
106 Von acht bis acht:<br />
1580 km geradeaus<br />
David Jansen berichtet von<br />
seinem Wahnsinnsritt durch<br />
Australien<br />
112 Außenlandung gleich<br />
nach dem Abheben<br />
Unfall mit Ansage nach Fehlersuche<br />
in Bastelarbeit und<br />
mangelhaftem Startcheck<br />
114 Teamflug<br />
Zu zweit geht’s besser. Das<br />
Teamfliegen erfordert aber eine<br />
konsequente Kommunikation<br />
116 Segelfliegen News<br />
Oratex kann jetzt auch für<br />
Segelflugzeuge verwendet<br />
werden<br />
Rubriken<br />
3 Editorial<br />
6 Leserforum<br />
16 News<br />
117 <strong>aerokurier</strong>-Markt<br />
134 Termine<br />
135 Impressum<br />
138 Vorschau<br />
Titelthemen<br />
im Abo<br />
Coupons auf S. 7 und Special S. 40<br />
AERO Special<br />
5 Intro/Inhalt<br />
6 Motorflug-Neuheiten<br />
Auf der AERO stellen die Hersteller ihre<br />
neuesten Entwicklungen vor<br />
14 Die UL-Branche gibt Gas<br />
Auch diesmal zeigen internationale Hersteller<br />
innovative Technik<br />
22 Immer mehr ULs im Segelflug<br />
Bringt Schempp-Hirth den Ventus 3 nach<br />
Friedrichshafen?<br />
28 Ein Tag als ... Unfalluntersucher<br />
Die sachliche Dokumentation ohne Wertung<br />
ist der Grundsatz für die Mitarbeiter der BFU<br />
32 Alleskönner im Cockpit<br />
Moderne Avionik macht das Fliegen immer<br />
komfortabler<br />
34 Roland Bosch im Interview<br />
Die Zukunft der AERO<br />
35 Aktion „Be a pilot“<br />
Flugschulen stellen sich vor und helfen Ihnen,<br />
selbst Pilot zu werden !<br />
36 Vorträge<br />
Die Messe bietet wieder ein großes Vortragsprogramm<br />
zu vielen Themen<br />
38 So kommt man zur AERO <strong>2015</strong><br />
Slot und Flugplan heißen die Zauberwörter für<br />
selbst anfliegende Piloten<br />
40 <strong>aerokurier</strong> auf der AERO<br />
Am <strong>aerokurier</strong>-Stand gibt’s viele Informationen<br />
für Leser und Besucher<br />
41 Messe-Guide<br />
Alle Aussteller der AERO im Überblick<br />
114<br />
40<br />
30<br />
Titelfoto: Bramkamp, Textron Aviation, Weitzel<br />
Fotos: Augsburg Air Service, Kästle/Messe Friedrichshafen, Strecker<br />
<strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong> 5
Leserforum<br />
<strong>aerokurier</strong> 1/<strong>2015</strong><br />
Aero Club News: Motorflug Sprachtests<br />
– Keine Karenzzeit mehr!<br />
Wo sind unsere<br />
Interessenvertreter?<br />
Was ist das denn wieder für eine Sauerei?<br />
Ich bin empört. Ich habe seit zehn<br />
Jahren den PPL (A) ICAO beziehungsweise<br />
nach dem Upgrade jetzt den EASA-PPL<br />
mit Englisch Level 4, Gültigkeit bis 31.<br />
Dezember 2014.<br />
Im Oktober 2014 fragte ich einen aktiven<br />
Fluglehrer, wie es denn ausschaut<br />
mit der Verlängerung des Sprachlevels. Er<br />
antwortete mir, dass, wenn ich sie „zu<br />
früh“ machen würde, ich Gültigkeitszeit<br />
„verschenken“ würde und dass ich die<br />
Verlängerung auch noch bis zu zwölf Monate<br />
nach Ablaufzeit nachholen könne,<br />
darauf habe ich mich verlassen.<br />
Nun lese ich am 24. Januar <strong>2015</strong> im<br />
<strong>aerokurier</strong> in den News, dass die Karenzzeit<br />
für abgelaufene Sprachberechtigungen<br />
entfällt (Bundesrat hat am 7. November<br />
2014 verabschiedet) und somit eine<br />
teurere Erstprüfung fällig sei. Mir war bis<br />
dato gar nicht bekannt, dass die Regierung<br />
so etwas anzustreben gedachte. Ich<br />
lese eigentlich regelmäßig den <strong>aerokurier</strong><br />
und andere. Für mich wurde hier ohne<br />
Vorwarnung ein in meinen Augen fragwürdiges<br />
Gesetz durchgepaukt.<br />
Welchen pädagogischen Wert eine derartige<br />
Maßnahme hat, mag hier jeder<br />
selbst für sich herausfinden. Was unternimmt<br />
der DAeC als Interessenvertreter<br />
der General Aviation dagegen?<br />
Dieter Gresch, 12<strong>04</strong>7 Berlin<br />
mit vier Personen fliegen und wieviel ein<br />
möglicher Gast wiegt.<br />
Einen SPL-Schein für den UL-Flieger<br />
kann man nicht upgraden, da wird man<br />
später wieder wie ein Fußgänger behandelt<br />
und soll alles nochmal lernen und bezahlen.<br />
Aber es gibt ja jetzt den LAPL, der<br />
ist zwar nur in Europa gültig, ist ein paar<br />
tausend Euro teurer als der SPL, man<br />
kann aber problemlos auf SPL downgraden.<br />
Oder doch noch ein paar Tausender<br />
mehr bezahlen, lieber einen PPL-Schein<br />
machen und der ist dann international<br />
gültig? Wir liegen jetzt bei weit über<br />
10 000 Euro. Ich denke, das Interesse bei<br />
jungen Leuten ist vorhanden. Wir sind<br />
aber aus bürokratischen Gründen mittlerweile<br />
nicht mal in der Lage, unkompliziert<br />
ein Flugplatzfest zu organisieren.<br />
Peter (Nachname auf Bitten des Autors<br />
zurückgehalten.)<br />
<strong>aerokurier</strong> 3/<strong>2015</strong><br />
Segelfliegen Training: 1000-km-Camp<br />
Nur die wenigsten haben<br />
das 1000-km-Diplom!<br />
Gerne veröffentlichen<br />
wir Ihre Meinung. Schicken<br />
Sie uns Ihren Leserbrief<br />
(für Rückfragen bitte<br />
unbedingt mit Adresse<br />
und Telefonnummer) an<br />
E-Mail: redaktion@<strong>aerokurier</strong>.de<br />
Fax: +49 228 9565-247<br />
„Silber-C, Gold-C – diese Leistungsabzeichen<br />
nimmt fast niemand mehr so richtig<br />
ernst.“ Wenn das nicht mal Wunschdenken<br />
ist! Ihre Aussage, Herr Marzinzik,<br />
ist mir zu einfach. Die aller-, allerwenigsten<br />
Segelflieger/-innen konnten bisher<br />
das 1000-km-Diplom erfliegen. Rein statistisch<br />
kann ich es nicht unterlegen, habe<br />
keine Zahlen, aus dem Bauch heraus<br />
unter fünf Prozent bundesdeutscher<br />
Segelflieger/-innen. Und zukünftig werden<br />
es vermutlich auch die allerwenigsten<br />
Segelflieger/-innen sein, die dieses<br />
Diplom erfliegen können. Warum? Weil<br />
sie kein dafür geeignetes hochwertiges<br />
Segelfluggerät jemals fliegen können,<br />
weil dafür die finanziellen Voraussetzungen<br />
in den allerwenigsten Fällen vorhanden<br />
sind. Wenn heute jemand die Gold-C<br />
mit drei Diamanten erflogen hat, der wird<br />
sich glücklich schätzen und die allermeisten<br />
Segelflieger/-innen werden dafür<br />
Jahre, wenn nicht Jahrzehnte benötigen.<br />
Die dahinterstehenden Leistungen werden<br />
nur auf den ersten Blick nicht ernst<br />
genommen. Ich vermute, sie werden bei<br />
normalen Vereinsfliegern/-innen schon<br />
sehr ernst genommen, sie werden und<br />
sollen sich über die einzelnen Erfolge bis<br />
hin zu den drei Diamanten freuen, es ist<br />
eine Plackerei für reine Vereinsflieger/-innen.<br />
Denn dieser Erwerb in heutiger Zeit<br />
mit den immer höheren beruflichen und<br />
privaten Anforderungen ist schwer genug.<br />
Hinzu kommt der Mitgliederschwund unseres<br />
so wunderschönen, aber sehr zeitintensiven<br />
Sports. Ich vermute, daran wird<br />
sich in absehbarer Zeit nicht viel ändern.<br />
Uns sponsert niemand mehr, diese Zeiten<br />
sind schon eine Ewigkeit vorbei.<br />
Norbert Brenk, Troisdorf-Spich<br />
<strong>aerokurier</strong> 2/<strong>2015</strong><br />
Editorial: Be a pilot!<br />
Gute Aktion, aber …<br />
Ihre „Be a pilot“-Initiative finde ich<br />
sehr gut. Fliegen als Hobby ist ein Traum.<br />
Wäre da nicht dieses leidige Einstiegsproblem.<br />
Kaum interessiert sich ein junger<br />
Mensch mit normalen finanziellen Möglichkeiten<br />
für die Fliegerei, landet er in<br />
den Regularien und soll entscheiden, ob<br />
er mal später Nachtflug machen will oder<br />
Schreiben lohnt sich!<br />
Unter allen Leserbrief-Autoren des vergangenen<br />
Monats haben wir ein detailliertes<br />
Modell einer Zlin Z-42 von Easy Model<br />
im Maßstab 1:42 verlost. Das Modell aus<br />
der Platinum-Collectible-Serie hat einen<br />
Wert von zehn Euro. Es wird künftig in der<br />
Sammlung von Norbert Brenk aus Troisdorf<br />
stehen.<br />
Die in Leserbriefen geäußerte Meinung muss nicht mit der Redaktionsmeinung übereinstimmen.<br />
Wir behalten uns die Kürzung von Leserbriefen aus redaktionellen Gründen vor.<br />
Foto: Thomalla<br />
6 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong>
Piloten landen hier<br />
<strong>aerokurier</strong> lesen und Gutschein sichern<br />
TANKGUTSCHEIN<br />
20<br />
LITER<br />
FÜR AVGAS<br />
EINZULÖSEN NUR AN FLUGPLÄTZEN MIT<br />
TOTAL-AGENTUREN. (SIEHE RÜCKSEITE)<br />
GRATIS<br />
zur Wahl<br />
2. JET Tankgutschein 25 €<br />
Bequem und bargeldlos Markenkraftstoff<br />
an allen JET-Filialen tanken.<br />
25 €<br />
1. Total Gutschein 20 Liter AvGas<br />
Air TOTAL bietet hochwertige Schmier- und<br />
Kraftstoffe für das Flugwesen. Einfach auf<br />
teilnehmenden Flugplätzen auftanken und<br />
abheben!<br />
25 €<br />
DOUGLAS Gutschein 25 €<br />
Douglas ist eine der bekanntesten<br />
Parfümerien mit einem breitem Sortiment<br />
für Frauen und Männer.<br />
Ihre Vorteile im Abo: • jede Ausgabe pünktlich frei Haus • Online-Kundenservice<br />
• GRATIS-Ausgabe bei Bankeinzug zusätzlich • exklusiv für Abonnenten: Aktuelle Informationen des DAeC<br />
Heftabo einfach digital erweitern: www.<strong>aerokurier</strong>.de/upgrade<br />
www.<strong>aerokurier</strong>.de<br />
E-Paper für iPad<br />
99<br />
nur ct<br />
pro Ausgabe zusätzlich<br />
Coupon einsenden an:<br />
<strong>aerokurier</strong> Aboservice<br />
70138 Stuttgart<br />
DIREKTBESTELLUNG:<br />
<strong>aerokurier</strong>@dpv.de<br />
Tel. +49 (0)711 3206-8899<br />
Fax +49 (0)711 182-2550<br />
Bitte Bestell-Nr. angeben<br />
Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG, 70162 Stuttgart.<br />
Registergericht Stuttgart HRA 9302. Geschäftsführer:<br />
Dr. Volker Breid, Norbert Lehmann.<br />
Vertrieb: Belieferung, Betreuung und Inkasso erfolgen durch<br />
DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH, Nils Oberschelp (Vorsitz),<br />
Heino Dührkop, Dr. Michael Rathje, Düsternstr. 1, 20355 Hamburg,<br />
als leistender Unternehmer. AG Hamburg, HRB 95752.<br />
Ja, ich möchte <strong>aerokurier</strong> frei Haus im Jahresabo lesen Best.-Nr. 1268225<br />
Senden Sie mir die nächsten 12 Ausgaben von <strong>aerokurier</strong> frei Haus zum Jahresabopreis<br />
von zzt. nur 66,– € (A: 72,90 €; CH: 115,– SFr.; weitere Auslandspreise auf<br />
Anfrage). GRATIS dazu erhalte ich den Gutschein meiner Wahl wie angekreuzt nach<br />
Zahlungseingang. Nach Ablauf des Bezugszeitraumes kann ich jederzeit kündigen.<br />
Meine persönlichen Angaben: (bitte unbedingt ausfüllen)<br />
Name, Vorname<br />
Geburtsdatum<br />
Straße, Nr.<br />
PLZ<br />
Telefon<br />
Wohnort<br />
E-Mail<br />
Ja, ich möchte auch von weiteren Inhalten, Vorabnachrichten, Themen und Vorteilen profitieren.<br />
Deshalb bin ich damit einverstanden, dass mich Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG und ihr zur Verlagsgruppe<br />
gehörendes Unternehmen, Rodale-Motor-Presse GmbH & Co. KG Verlagsgesellschaft mit Ihren<br />
Titeln künftig auch per Telefon und E-Mail über weitere interessante Medienangebote informieren.<br />
Dieses Einverständnis kann ich jederzeit per E-Mail an widerruf@dpv.de widerrufen.<br />
Als Extra wähle ich: (bitte nur ein Kreuz machen)<br />
1. Total Gutschein 20 Liter AvGas 3. DOUGLAS Gutschein 25 €<br />
2. JET Tankgutschein 25 €<br />
Ich bezahle per Bankeinzug und erhalte eine Gratis-Ausgabe zusätzlich.<br />
IBAN<br />
BIC<br />
Geldinstitut<br />
Ich bezahle per Rechnung<br />
SEPA-Lastschriftmandat: Ich ermächtige die DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH, Düsternstraße 1-3,<br />
20355 Hamburg, Gläubiger-Identifikationsnummer DE77ZZZ000000<strong>04</strong>985, wiederkehrende Zahlungen<br />
von meinem Konto mittels Lastschrift einzuziehen. Zugleich weise ich mein Kreditinstitut an, die von<br />
der DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH auf mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen. Die<br />
Mandatsreferenz wird mir separat mitgeteilt. Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend<br />
mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des belasteten Betrages verlangen. Es gelten dabei die mit<br />
meinem Kredit institut vereinbarten Bedingungen.<br />
Verlagsgarantie: Sie können die Bestellung binnen 14 Tagen ohne Angabe von Gründen formlos widerrufen.<br />
Die Frist beginnt an dem Tag, an dem Sie die erste bestellte Aus gabe erhalten, nicht jedoch vor<br />
Erhalt einer Widerrufsbelehrung gemäß den Anfor derungen von Art. 246a § 1 Abs. 2 Nr. 1 EGBGB. Zur<br />
Wahrung der Frist genügt bereits das rechtzeitige Absenden Ihres eindeutig erklärten Entschlusses,<br />
die Bestellung zu widerrufen. Sie können hierzu das Widerrufs-Muster aus Anlage 2 zu Art. 246a<br />
EGBGB nutzen. Der Widerruf ist zu richten an: FLUG REVUE Aboservice, Postfach, 70138 Stuttgart,<br />
Telefon: + 49 (0)711 3206-8899, Telefax: +49 (0)711 182-2550, E-Mail: flugrevue@dpv.de<br />
Datum<br />
Unterschrift<br />
Lieferung nach Zahlung der Abo-Gebühr solange Vorrat reicht, Ersatzlieferung vorbehalten.<br />
Diese und viele weitere<br />
attraktive Aboangebote:<br />
www.<strong>aerokurier</strong>.de/abo
[ MOTORFLIEGEN Reportage ]<br />
Unterwegs im Airliner<br />
COCKPIT-<br />
MANAGER<br />
Fliegerisches Können ist in diesem<br />
Beruf ebenso gefragt wie umfangreiches<br />
Fachwissen. Einmalige Augenblicke<br />
entschädigen für unkonventionelle<br />
Dienstzeiten. Christian Böhm arbeitet<br />
beim Ferienflieger TUIfly und gibt einen<br />
Einblick in sein Leben als Linienpilot.<br />
8 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong>
AUTOR: Christian Böhm<br />
Fotos: Christian Böhm, Steve Beech/AirTeamImages<br />
<strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong> 9
[ MOTORFLIEGEN Reportage ]<br />
[ 3 ] [ 4 ]<br />
10 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong>
[ 1 ] [ 2 ]<br />
[ 5 ]<br />
[ 6 ]<br />
[ 1 ] Rhodos wird meistens<br />
auf Sicht angeflogen.<br />
[ 2 ] Mindestens einmal<br />
am Tag die Sonne sehen:<br />
Das ist einer der Vorzüge,<br />
die man als Airliner-Pilot<br />
genießt. [ 3 ] Im Gegenanflug<br />
auf die Piste 25 auf<br />
Rhodos aus dem Cockpit.<br />
[ 4 ] Calvi auf Korsika<br />
dürfen nur Kapitäne<br />
anfliegen, die für den Platz<br />
qualifiziert sind. [ 5 ] Beim<br />
Briefing der Kabinencrew<br />
hat der Kapitän das Wort.<br />
[ 6 ] Den Triebwerken gilt<br />
beim Check besondere<br />
Aufmerksamkeit.<br />
Um zwei Uhr in der Nacht<br />
läutet der Wecker den Tag<br />
ein. An anderen Stationen<br />
geht‘s noch eher los. Seit<br />
dem Bau der Nordbahn hebt am Drehkreuz<br />
Frankfurt kein Flugzeug mehr<br />
vor fünf Uhr lokal ab. Dies bedeutet:<br />
Briefing um 3:45 Uhr, um eine Stunde<br />
später zur Startbahn zu rollen und<br />
pünktlich zur Öffnung des Flughafens<br />
abzuheben. Eine Stunde Fahrt von<br />
Wetzlar kommt für mich noch obendrauf.<br />
Schnee ist vorhergesagt, also<br />
fahre ich noch etwas früher los.<br />
Der Beruf des Piloten ist definitiv<br />
kein Nine-to-Five-Job. Feierabend ist<br />
auch mal nach 16 Stunden auf den<br />
Beinen. Freie Wochenenden sind<br />
Mangelware, ebenso die Möglichkeit,<br />
einen freien Tag auch auskosten zu<br />
können – früh aufzustehen bedeutet<br />
eben auch, früh ins Bett zu gehen.<br />
Auf der Haben-Seite stehen mehrere<br />
freie Tage am Stück und das Wissen,<br />
in einem der spannendsten Berufe<br />
der Welt arbeiten zu dürfen.<br />
Unser Flug geht heute nach Hurghada<br />
in Ägypten, eine der längeren<br />
Strecken für eine der mehr als 40<br />
Boeing 737NG der TUIfly. Nur selten<br />
steigt die Crew dort aus, wo andere<br />
Urlaub machen; auch heute geht es<br />
umgehend wieder retour. Tagesziel<br />
ist Zweibrücken. Nach neuneinhalb<br />
Stunden reiner Flugzeit plus Briefing,<br />
plus Bodenzeit und Check-out kommen<br />
wir der maximalen Einsatzzeit schon<br />
recht nahe. Noch effektiver ist so ein<br />
Umlauf mit Zwischenstopp in Marsa<br />
LINIENFLIEGEN IST TEAMWORK:<br />
BESATZUNG UND BODENTEAM<br />
ARBEITEN PERFEKT ZUSAMMEN.<br />
Alam – dann ist die tägliche Flugdienstzeit<br />
mit bis zu 14 Stunden ausgereizt.<br />
Nicht tragisch, ist der Flug<br />
doch optimal fürs Stundenkonto, und<br />
man ist wieder daheim.<br />
Im Crewraum ist die Stimmung<br />
locker. Oft fliege ich mit Kollegen, die<br />
ich über die Jahre schätzen gelernt<br />
habe. Selbst wenn wir uns noch nicht<br />
kennen, ist der Umgang vertraut. Dank<br />
standardisierter Verfahren spricht<br />
man die gleiche Sprache.<br />
Flugplan, NOTAMs, Wetter: Die<br />
Dispatcher haben alle Informationen<br />
zusammengestellt. 15 Minuten darf<br />
der Aufenthalt im Crewraum dauern.<br />
Ziemlich knapp, um alle relevanten<br />
Infos für Zielflugplätze, Alternates<br />
und Streckenwetter zu sichten und<br />
um sich dann noch Zeit fürs Briefing<br />
der Kabinencrew zu nehmen.<br />
Die Flugplanung schließt mit der<br />
Spritberechnung ab. Oft kann man<br />
dem Wunsch der Firma entsprechen<br />
und das tanken, was auf dem Plan<br />
steht. Ab und an nehmen wir auch<br />
mehr mit als gefordert: Gewitter auf<br />
der Strecke, Turbulenzen, Mehrgewicht,<br />
längere An- und Abflugverfahren<br />
oder ein enger Zeitplan sind<br />
Gründe, die Piloten dazu bewegen,<br />
sich etwas mehr Kerosin zu gönnen.<br />
Die Firma setzt auf die Erfahrung<br />
ihrer Piloten – ein Vertrauensvorschuss<br />
erster Klasse. Wir sind eben nicht nur<br />
Flugzeugführer, sondern auch Manager,<br />
die mit Ressourcen sinnvoll wirtschaften<br />
müssen.<br />
Heute ist es nicht nur der Wintereinbruch,<br />
der uns veranlasst, wegen<br />
der längeren Bodenzeit etwas mehr<br />
zu tanken. In Hurghada ist das Tanken<br />
teuer, also nehmen wir die unter<br />
Beachtung des Landegewichts maximal<br />
mögliche Kerosinmenge mit.<br />
An der Boeing angekommen, ist be-<br />
<strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong> 11<br />
Fotos: Christian Böhm, Alex Filippopoulos/AirTeamImages (1)
[ MOTORFLIEGEN Reportage ]<br />
[ 6 ]<br />
[ 4 ]<br />
[ 3 ]<br />
12 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong>
[ 1 ] [ 2 ]<br />
[ 5 ]<br />
Fotos: Christian Böhm<br />
DER SCHUB DES 90-MILLIONEN-<br />
DOLLAR-JETS BEEINDRUCKT<br />
IMMER WIEDER AUFS NEUE!<br />
[ 1 ] Beim Rundgang<br />
werden alle sensiblen<br />
Komponenten der Maschine<br />
gecheckt. [ 2 ] So sieht<br />
man Gletscher nur von<br />
diesem Arbeitsplatz aus.<br />
[ 3 ] Winterflugbetrieb<br />
erfordert die Enteisung<br />
des Flugzeugs. [ 4 ] Damit<br />
der Airliner in weniger als<br />
einer Stunde wieder<br />
starten kann, muss alles<br />
passen. [ 5 ] Die neuen<br />
„Scimitar“-Winglets der 737<br />
sehen gut aus und sparen<br />
Sprit. [ 6 ] Christian Böhm<br />
bei der Programmierung<br />
des Bordcomputers.<br />
VIDEO LINIENFLUG<br />
Blick aus dem<br />
Airliner-Cockpit:<br />
www.<strong>aerokurier</strong>.de/<br />
airliner_reportage<br />
reits alles im Gange: Catering, Beladung,<br />
Betankung. Der Tankwagen<br />
hat 18 Tonnen Sprit in Flächen- und<br />
Rumpftank fließen lassen. Der Techniker<br />
übergibt uns das mittels Hilfsturbine,<br />
der APU, aufgeheizte Flugzeug.<br />
Vertrödelte Minuten am Boden<br />
muss man sich in der Luft wieder<br />
teuer einkaufen, daher muss jedes<br />
Zahnrädchen ins andere greifen. Damit<br />
das klappt, müssen die Piloten<br />
die Dinge oft aktiv beeinflussen.<br />
Technische Probleme können zudem<br />
eine Menge an Dingen nach sich ziehen,<br />
die man im Auge behalten muss.<br />
Das macht unseren Job vielfältig,<br />
anspruchsvoll und spannend, vom<br />
Reiz, eine 90-Millionen-Dollar-Maschine<br />
fliegen zu dürfen, ganz abgesehen.<br />
An Bord ist die Aufgabenteilung<br />
genau geregelt. Da ich nach Hurghada<br />
fliege, ist mein Aufgabenbereich<br />
das Cockpit, mein Kollege macht den<br />
Rundgang. Es folgen das Briefing für<br />
die Abflugstrecke und Notverfahren,<br />
abschließend die Checklistenarbeit.<br />
Kurz vor dem Schließen der Türen<br />
kommt das Load Sheet zum Berechnen<br />
der Startleistung: perfektes Timing.<br />
Das Zeitfenster, der Slot, beträgt<br />
sportlich-knappe 15 Minuten. „Delivery“<br />
erteilt die Anlassfreigabe, zuvor<br />
haben wir unsere Absicht zum<br />
Enteisen bekanntgegeben. „Apron<br />
Control“ gibt uns grünes Licht für<br />
den Pushback, jetzt werden die Triebwerke<br />
gestartet. Es schneit, alles ist<br />
weiß, nur die Rollwege wurden auf<br />
schmaler Spur geräumt. Es herrscht<br />
eine mystische Stimmung am sonst<br />
so geschäftigen Großflughafen Frankfurt.<br />
Die Enteisung geht heute schnell.<br />
Zehn Minuten später steht unsere<br />
gelbe 737 auf der Piste 18. Zum Start<br />
schiebe ich die beiden Gashebel ein<br />
Stück vor, bis die Drehzahlen stabil<br />
sind. Ein Druck auf die beiden TO/<br />
GA-Knöpfe aktiviert die automatische<br />
Schubkontrolle.<br />
Auch nach mehr als zehn Jahren<br />
im Cockpit beeindruckt mich die Beschleunigung<br />
des Jets immer wieder<br />
aufs Neue. Die Computerstimme ruft<br />
„V1“. Die Entscheidungsgeschwindigkeit,<br />
bis zu der man den Start sicher<br />
abbrechen kann, ist erreicht. Bei<br />
„Rotate“ ziehe ich am Steuerhorn.<br />
Mit 15 Grad Pitch schießt der Jet in<br />
den Nachthimmel. 20 Minuten und<br />
einige Frequenzwechsel später haben<br />
wir Flight Level 350 erreicht. Nebel<br />
füllt die Täler, am Horizont erhebt<br />
sich majestätisch die Sonne. Das Aufstehen<br />
hat sich gelohnt!<br />
Den Autopiloten hatte ich bereits<br />
in 8000 Fuß aktiviert. Zu tun gibt es<br />
trotzdem. Trotz vorgegebener Strecke<br />
sind es Abkürzungen, die Zeit sparen<br />
– aktives Planen und Nachfragen ist<br />
angesagt. Heute sind Starkwindfelder<br />
verbunden mit Turbulenzen ein Thema.<br />
Die Kabinencrew ist informiert,<br />
den Service entsprechend anzupassen.<br />
In den Sommermonaten sind es häufig<br />
Gewitter, die bis in Reiseflughöhe<br />
reichen und umflogen werden. Augenmerk<br />
gilt auch den Flugplätzen<br />
unterwegs. Ob medizinischer Notfall<br />
<strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong> 13
[ MOTORFLIEGEN Reportage ]<br />
[ 2 ]<br />
[ 3 ]<br />
[ 1 ]<br />
oder Systemausfall – Gründe, einen<br />
Flug abzubrechen, gibt es genug.<br />
Auch wenn die Wahrscheinlichkeit<br />
gering ist, Plan B und C liegen parat.<br />
Eine halbe Stunde vor Ankunft in<br />
Hurghada werden wir wieder geschäftiger.<br />
Der Bordcomputer gibt uns den<br />
"top of descent" vor. An diesem Punkt<br />
beginnt der Sinkflug. Im Idealfall findet<br />
dieser mit den Triebwerken im<br />
Leerlauf statt – wie im Segelflugzeug.<br />
Fast immer müssen wir dieses Vorhaben<br />
unterbrechen, bekommen<br />
Abkürzungen und müssen mitplotten,<br />
wenn nötig auch „zaubern“.<br />
Bei gutem Wetter rechne ich heute<br />
mit einem Sichtanflug. Warum die<br />
737 nicht anfliegen wie eine Einmot?<br />
Mit etwas Fingerspitzengefühl bringen<br />
wir dem Lotsen unsere Absicht<br />
nahe und bekommen ein freundliches<br />
„Cleared for visual approach.“. In<br />
spätestens 1000 Fuß muss ich „established“<br />
sein: Bahn voraus, voll<br />
konfiguriert und mit genügend Turbinendrehzahl<br />
für ein schnelles Hochlaufen<br />
der Triebwerke für den Goaround.<br />
Den Airliner auch ohne Anflughilfen,<br />
rein manuell zu beherrschen,<br />
gehört bei TUIfly zum guten Ton. Vom<br />
Spaßfaktor abgesehen, spart auch das<br />
Zeit, Sprit und Geld – und man verliert<br />
nie das Gefühl, Pilot zu sein. Wir „Ferienflieger“<br />
haben diese Möglichkeit<br />
erfreulich oft.<br />
Die Bodenzeit ist mit 50 Minuten<br />
knapp bemessen. Tanken, be- und<br />
entladen, ein- und aussteigen und<br />
säubern. Fünf Minuten vor der Zeit<br />
[ 1 ] Sonnenaufgänge wie dieser entschädigen<br />
fürs frühe Aufstehen. [ 2 ] Pushback:<br />
Gutes Teamwork ermöglicht den pünktlichen<br />
Start. [ 3 ] Agadir in Marokko gehört zu den<br />
entfernteren Zielen im TUIfly-Netz.<br />
werden wir zurückgeschoben. Zurück<br />
nach Deutschland fliegt der Kollege,<br />
ich betätige den Funk.<br />
Für den Rückweg nach Zweibrücken<br />
haben wir angesichts des Wetters<br />
800 Kilogramm Kerosin zusätzlich<br />
geladen, das entspricht 20 Minuten<br />
Flugzeit. Eine gute Entscheidung.<br />
Unterwegs verschlechtert sich das<br />
Wetter am Ziel entgegen der Vorhersage.<br />
Jetzt muss es schnell gehen:<br />
Das Wetter der umliegenden Plätze<br />
einholen, mit OPS (Operations) abklären,<br />
wo im Falle einer Ausweichlandung<br />
unsere Maschine am besten<br />
zu gebrauchen ist, wo sich am besten<br />
um die Gäste gekümmert wird.<br />
Die Bewölkung liegt mit 100 Fuß<br />
über dem Boden fast auf, die Sichten<br />
auf der 21 betragen 900 Meter – knapp<br />
über den Erfordernissen. Die 737 kann<br />
zwar bis 200 Meter Sicht automatisch<br />
landen, nur muss dies auch bodenseitig<br />
erfüllt sein. Genau zum Minimum<br />
kommen schemenhaft die Lichter der<br />
Anflugbefeuerung, dann auch die der<br />
Piste in Sicht. Aufsetzen, die Speedbrakes<br />
auf der Tragfläche fahren<br />
automatisch aus. Die Autobrake greift,<br />
Umkehrschub auf. Geschafft! Tage<br />
wie dieser geben einem die Bestätigung,<br />
im Team alles richtig gemacht<br />
zu haben.<br />
Der nächste Dienst gestaltet sich<br />
anders. Andere Crew, diesmal vier<br />
Legs innerdeutsch auf der etwas<br />
kleineren 737-700 im Streckennetz<br />
von airberlin. Flugzeiten von knapp<br />
einer Stunde lassen den Arbeitstag<br />
schnell rumgehen. Frühmorgens geht<br />
es von Baden-Baden nach Hamburg.<br />
Bei Sichten von 300 Metern im Nebel<br />
rollen wir zur Startbahn, gelandet<br />
wird hier vollautomatisch. Kontrastprogramm<br />
zu den Ferienflügen.<br />
Im Streckennetz der TUIfly bleibt<br />
einem als Pilot die Langstrecke verwehrt.<br />
Aber sind die Kurz- und Mittelstrecke<br />
weniger spannend? Nein!<br />
Außerdem stehen TUIfly-Piloten international<br />
hoch im Kurs. Wir genießen<br />
das Privileg, in den Wintermonaten<br />
für kanadische Airlines fliegen zu<br />
dürfen. Seit diesem Jahr heben auch<br />
einige Piloten unserer Gesellschaft<br />
bei der britischen Tochter Thompsonfly<br />
auf Boeing 767 gen Karibik ab.<br />
Dieser Mix ist es, weshalb ich meine<br />
Arbeit niemals gegen einen Nine-to-<br />
Five-Job tauschen würde. ae<br />
Fotos: Christian Böhm, Alun Morris Jones/AirTeamImages (1)
[ NEWS ]<br />
Lufthansa-Ju kommt unter Denkmalschutz<br />
FLIEGENDES DENKMAL<br />
Die Junkers Ju 52 D-AQUI der<br />
Deutschen Lufthansa Berlin-Stiftung<br />
wird unter Denkmalschutz gestellt.<br />
Sie ist das erste historische Verkehrsflugzeug,<br />
das diesen Status erhält. Das Flugzeug<br />
besitze eine große luftfahrthistorische<br />
Bedeutung, ein großer Teil seiner Originalsubstanz<br />
sei bis heute erhalten und die Ju 52 D-AQUI erfülle alle<br />
Kriterien für ein schützenswertes Denkmal, betonte Dr.<br />
Christina Onnen vom Hamburger Denkmalschutzamt. Die<br />
Lufthansa-Ju ist zwar der erste historische Airliner unter<br />
Denkmalschutz, jedoch nicht das erste so geschützte Flugzeug.<br />
In den vergangenen Jahren wurden bereits einige Segelflugzeuge<br />
als bewegliche Denkmäler klassifiziert. Derzeit befindet sich<br />
die D-AQUI zum alljährlichen Check bei Lufthansa Technik<br />
in Hamburg. Rund 4000 Arbeitsstunden werden dabei in die<br />
„Tante Ju“ investiert, um sie fit für die nächste Saison zu machen.<br />
Bronco Demo Team<br />
ZWEITE BRONCO IN DIESEM JAHR<br />
In den vergangenen Jahren hat das Bronco Demo Team aus dem<br />
belgischen Wevelgem hunderttausende Airshowbesucher mit seiner<br />
OV-10B Bronco begeistert. <strong>2015</strong> wird das Team eine zweite Bronco in<br />
die Luft bekommen, die derzeit in den letzten Zügen ihrer Überholung<br />
steckt. Beide Flugzeuge dienten einst der Bundeswehr als Zielschlepper.<br />
Ein drittes Exemplar des Teams war 2012 in England verunglückt.<br />
Übergabe in Colorado<br />
PILATUS LIEFERT DIE 1300. PC-12 AUS<br />
Bei Pilatus Business Aircraft in Broomfield im US-Bundesstaat Colorado<br />
wurde Ende Februar die Übergabe der 1300. PC-12 gefeiert. Die einmotorige<br />
Turboprop aus der Schweiz ging an die kalifornische Surf Air, die erste<br />
private „All you can fly“-Airline. Die Kunden der Fluglinie können gegen<br />
eine Monatsgebühr Mitglied werden und dann so viel fliegen, wie sie wollen.<br />
Mit ihrer aktuellen PC-12-Flotte mit Executive-Kabinenausstattung bietet<br />
Surf Air Flüge von und zu Flugplätzen in San Francisco, Los Angeles,<br />
Santa Barbara, San Diego, Lake Tahoe und Las Vegas an. Surf Air will ihr<br />
Streckennetz sukzessive erweitern.<br />
Rundflüge beim Tag der offenen Tür<br />
SUPER CONSTELLATION LANDET IN SPEYER<br />
Der Besuch der Super Constellation der Schweizer SCFA ist einer der Höhepunkte<br />
beim Tag der offenen Tür am 30. Mai am Flugplatz Speyer.<br />
Gegen 10.15 Uhr soll der Klassiker dort einfliegen. An dem Tag sind noch<br />
zwei 30-minütige Rundflüge geplant. Weltweit fliegen derzeit nur noch<br />
zwei Super Constellation. Um<br />
mit zufliegen, ist eine SCFA-<br />
Mitgliedschaft nötig. Infos zu<br />
Mitgliedschaften, Preisen und<br />
Rundflugtickets gibt der Flugplatz<br />
Speyer unter Telefon<br />
06232/68729-10 oder -15.<br />
Es gibt ihn wieder: den Fliegerärztlichen Ausschuss, die Berufungsinstanz<br />
für jene Piloten, denen wegen eines medizinischen<br />
Problems das Medical verweigert wurde. Mit der Novellierung der<br />
LuftVZO wurde diese Gutachterinstanz beim Bundesverkehrsminister<br />
(BMVI) neu geschaffen. Ihr gehören unter dem Vorsitz<br />
von Dr. Roland Quast insgesamt fünf Flugmediziner an, die bei<br />
der Beurteilung der Flugtauglichkeit auch in größerem Maße die<br />
Flugerfahrung eines Piloten berücksichtigen können. Alle, die<br />
vom Fiegerarzt und letztlich vom Luftfahrt-Bundesamt einen<br />
negativen Bescheid bekommen haben, finden in dem fliegerärztlichen<br />
Ausschuss eine zweite Chance. Den Berufungsantrag<br />
muss der Fliegerarzt des Piloten an den Ausschuss richten.<br />
16 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong>
Fotos: Bronco Demo Team, Continental Motors, Diamond Aircraft,<br />
Müller, Pilatus Aircraft, Piper Aircraft, Riemensberger, Viking Aircraft<br />
EASA zertifiziert Umrüstung auf CD-155<br />
DA42 TDI MIT MEHR LEISTUNG<br />
Die EASA hat die Umrüstung der Diamond DA42 auf den Dieselmotor<br />
Continental CD-155 zugelassen. „Für Diamond Aircraft ist es äußerst<br />
wichtig, den Kunden Möglichkeiten zu bieten, die den Werterhalt ihrer<br />
Flugzeuge garantieren. Besonders jenen, die ihr Diamond-Flugzeug<br />
vor 2009 gekauft haben“, sagte Christian Dries, Hauptgeschäftsführer<br />
(CEO) von Diamond Aircraft Österreich. Die Umrüstungen werden bei<br />
Diamond Aircraft Österreich und Diamond Aircraft Canada durchgeführt.<br />
Die Kunden müssen allerdings die CD-155-Motoren direkt beim<br />
Hersteller Technify Motors bestellen. „Continental Motors freut sich<br />
über Diamonds Entscheidung, den CD-155-Motor DA42-TDI-Kunden<br />
anzubieten. Dies zeugt von höchstem Engagement gegenüber der<br />
bestehenden Kundschaft“, sagt Ken Suda, Präsident und Geschäftsführer<br />
der Technify Motors GmbH, der deutschen Niederlassung der<br />
Continental Motors Group.<br />
Lieferungen an den Golf<br />
TWIN OTTER FÜR<br />
DIE WÜSTE<br />
Die neunte und letzte Twin Otter Series<br />
400 aus einem Auftrag der Global<br />
Aerospace Logistics (GAL) aus den<br />
Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE)<br />
wurde Ende Februar vom Hersteller Viking Air übergeben. Bislang haben<br />
Kunden aus 26 Nationen das 2009 wieder aufgelegte und modernisierte<br />
Turboprop-Muster bestellt. GAL gehörte zu den Erstbestellern des wiederbelebten<br />
Musters.<br />
Zulassung für alternativen Kraftstoff<br />
IO-360 DARF BLEIFREI TANKEN<br />
Die Continental Motors Group hat von der FAA die Zulassung für den<br />
IO-360-AF erhalten. Dieser Motor darf sowohl mit dem verbleiten<br />
Avgas 100LL als auch mit bleifreiem Treibstoff UL91 betrieben werden.<br />
Flight Design wird der erste Abnehmer für den Motor sein. Er wird das<br />
Motorflugzeug C4 antreiben. Die Buchstaben AF in der Bezeichnung<br />
stehen für „alternative fuel“, also alternativen Kraftstoff. Der IO-360-AF<br />
ist nach Angaben des Herstellers der erste Motor seiner Klasse, der<br />
für alternative Kraftstoffe zugelassen ist.<br />
9,6<br />
Prozent mehr Kolbenmotorflugzeuge wurden<br />
im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2013<br />
ausgeliefert, berichtet der Herstellerverband<br />
GAMA. Insgesamt wurden von den GAMA-<br />
Mitgliedern im vergangenen Jahr 1129 Kolbenmotorflugzeuge<br />
ausgeliefert. Beliebtestes Muster war dabei die<br />
Cirrus SR22T, von der 160 Exemplare die Fabrik verließen.<br />
Malaysian Flying Academy<br />
PIPER IN MALAYSIA<br />
Die Malaysian Flying Academy in Malakka<br />
hat vier neue PA-28-180 Archer TX<br />
erhalten, die ihre Flotte von 24 Ein- und<br />
Zweimots ergänzen. Die 1987 gegründete<br />
Flugschule ist seit 2009 am Malacca<br />
International Airport beheimatet.<br />
„Unsere Kadetten können es nicht abwarten,<br />
mit diesen vier neuen Piper-Einmot-Trainern<br />
zu fliegen. Das G500-Avionikpaket<br />
ist ideal für unser Trainingscurriculum“,<br />
sagte Captain Stephen Terry.
[ MOTORFLIEGEN Flugzeugreport ]<br />
Cessna TTx<br />
SINGLE MIT<br />
JET-<br />
APPEAL<br />
CESSNA<br />
C182T<br />
Unter den Cessna-Viersitzern war die<br />
Turbo Skylane lange das Spitzenflugzeug.<br />
Sie wird von der JT-A abgelöst.
Mit der TTx toppt Cessna sein<br />
Single-Angebot. In puncto<br />
Cockpit und Avionik ist sie die<br />
kleine Schwester der Citation-<br />
Familie. Was bietet der schnelle<br />
Renner im Vergleich zu Turbo<br />
Skylane und Cirrus SR22?<br />
AUTOR: Gerhard Marzinzik<br />
Fotos: Cessna, Marzinzik<br />
<strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong> 19
[ MOTORFLIEGEN Flugzeugreport ]<br />
Rassige Linienführung<br />
und fesches Farbdesign:<br />
Auf dem Vorfeld<br />
ist die Cessna TTx ein<br />
Hingucker.<br />
Lange war die Turbo Skylane<br />
Cessnas Spitzenangebot unter<br />
den viersitzigen Singles.<br />
Auch heute noch steht die<br />
C182 für die Einmotorigen des Herstellers<br />
aus Wichita, den (meist) abgestrebten<br />
Schulterdeckern in Metallbauweise.<br />
Die TTx stellt einen radikalen<br />
Bruch dar. Der elegante Composite-Tiefdecker<br />
hat im Auftritt nichts<br />
mehr mit der traditionellen Cessna-<br />
Linie gemeinsam. Zu welch einem<br />
Leistungssprung eine moderne Bauweise<br />
und Aerodynamik führen können,<br />
soll ein Vergleich mit der Turbo<br />
Skylane zeigen. Denn in der Motorleistung<br />
trennen die beiden, die Skylane<br />
mit ihrem 230 PS starken, aufgeladenen<br />
Continental und die TTx<br />
mit ihrem 310-PS-Turbo-Continental,<br />
keine Welten. Bei der TTx ist das<br />
Triebwerk allerdings mit zwei Turboladern,<br />
deshalb TT, und zwei Ladeluftkühlern<br />
ausgestattet.<br />
Selbst für eingeschworene Cessna-<br />
Anhänger ist die Einschätzung der<br />
TTx natürlich auch im direkten Leistungsvergleich<br />
mit den Hauptkonkurrenten<br />
wichtig, also mit Cirrus SR22,<br />
Mooney Acclaim und Pipistrel Panthera.<br />
Die Panthera befindet sich<br />
allerdings noch auf dem beschwerlichen<br />
Weg zur Zertifizierung. In einigen<br />
Eckwerten muss sich die TTx<br />
deshalb der SR22 stellen.<br />
Die Version TTx ist inzwischen ein<br />
echtes Cessna-Kind. Ins Portfolio des<br />
Herstellers geriet sie 2008 nach dem<br />
Konkurs von Columbia Aircraft in<br />
Bend, Oregon, als Columbia 400 und<br />
wurde dann unter der Bezeichnung<br />
Cessna 400 für kurze Zeit in Bend<br />
20 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong><br />
CESSNA<br />
C182T<br />
Die Skylane bietet Platz satt und ganz bequemen<br />
Zugang zum Cockpit. Auch ein sperriges<br />
Elektrofaltrad ist da leicht verstaut.
[ 2 ]<br />
[ 1 ]<br />
[ 1 ] TTx-Cockpit mit Jetfeeling. Es könnte fast der Arbeitsplatz einer Citation sein.<br />
Klar strukturiert und aufgeräumt. Auch die Notinstrumentierung in der TTX ist ein<br />
digitales Gerät. [ 2 ] Die Sessel für die Passagiere sind nicht höhenverstellbar.<br />
Stattdessen gibt es extra Polster [ 3 ] Deicing-Systeme gehören zur Ausstattung.<br />
Die Zulassung des FIKI-Systems (Flight Into Known Icing) steht noch an.<br />
[ 3 ]<br />
Fotos: Cessna (5), Marzinzik (2)<br />
gefertigt. Die Wirtschaftskrise Ende<br />
des letzten Jahrzehnts und der damit<br />
einhergehende Nachfrageeinbruch<br />
bei Flugzeugen der kleinen Allgemeinen<br />
Luftfahrt führten mit einer wenig<br />
glücklich verlaufenen Verlagerung<br />
der Fertigung nach Mexiko zu einer<br />
zweijährigen Produktionsunterbrechung.<br />
Die zwischenzeitlich in Corvalis<br />
TT umbenannte Einmot wurde<br />
in Kansas einer gründlichen Überarbeitung<br />
unterzogen und wird nun wie<br />
die anderen Kolbenmotorflugzeuge<br />
in Independence in einem neu strukturierten<br />
Verfahren gefertigt.<br />
Dieses Redesign war zugleich ein<br />
Diät- und Fitnessprogramm. Für die<br />
Neuzulassung als TTx, Typbezeichnung<br />
T240, wurde die Struktur verstärkt<br />
und zugleich Gewicht gespart. Mit<br />
der deutlich verbesserten Struktur<br />
– das Airframe Lifetime Limit beträgt<br />
25 200 Stunden – hat die TTx als einzige<br />
ihrer Klasse eine Utility-Zulassung<br />
erhalten. Nicht unwichtig, wenn man<br />
schnell in turbulenten Bedingungen<br />
unterwegs ist.<br />
Leer bringt die voll ausgerüstete<br />
Einmot 1179 kg auf die Waage. Damit<br />
wird die Konstruktion von Lance<br />
Neibauer jetzt dem Ruf dieses Schöpfers<br />
aerodynamisch ausgefeilter,<br />
schneller Flugzeuge gerecht. Mit<br />
einer maximalen Reisegeschwindigkeit<br />
von 235 KTAS (435 km/h) ist die<br />
TTx die schnellste Einmot mit starrem<br />
Fahrwerk und zeigt der Cirrus SR22<br />
das Leitwerk.<br />
Bei der Nutzlast kommt sie über<br />
die 1000-lbs-(453-kg-)Grenze. 293 kg<br />
können davon als Avgas in den Flügeltanks<br />
verschwinden – insgesamt<br />
401 l, von denen 386 l ausfliegbar sind.<br />
Bleiben 160 kg für zwei eher leichte<br />
Piloten mit wenig Gepäck. Wird die<br />
Reichweite der vollen Tanks – bis zu<br />
1250 NM – nicht benötigt, erlaubt ein<br />
voll besetztes Cockpit immer noch<br />
die Mitnahme von 200 l Treibstoff für<br />
über 600 NM in FL 200.<br />
TTx-Piloten, die schnell vorankommen<br />
wollen, wählen höhere Flight<br />
Level. In Höhen um FL 200 können<br />
sie mit rund 225 KTAS rechnen, müssen<br />
dann allerdings auch einen Avgasverbrauch<br />
von etwa 90 l/h einkalkulieren.<br />
Der Continental befördert<br />
die Single bei MTOW in 15 Minuten<br />
auf diese Reisehöhe, zieht dafür aber<br />
auch 36 l aus den Tanks. Lässt man<br />
es gemächlicher angehen, bleibt das<br />
Flugzeug bei 55 Prozent Leistung mit<br />
195 KTAS immer noch schnell, der<br />
Treibstoffdurst reduziert sich aber<br />
Das Fahrwerk kann ruhig draußen<br />
bleiben: Mit 235 KTAS lässt sich die<br />
TTx in ihrer Klasse nicht überbieten.<br />
<strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong> 21
[ MOTORFLIEGEN Flugzeugreport ]<br />
[ 1 ]<br />
[ 1 ] Dank der sehr<br />
effektiven Landeklappen<br />
lässt sich die TTx mit<br />
akzeptablen Anfluggeschwindigkeiten<br />
zum<br />
Touchdown bringen.<br />
[ 2 ] Beide G2000-Displays<br />
können per Touchscreen<br />
gesteuert werden.<br />
auf rund 57 l/h. Auch in Höhen nur<br />
wenig über FL 100 – das zahlt sich<br />
zugleich mit einem verringerten Sauerstoffverbrauch<br />
aus – kommt die TTx<br />
flott voran. Und sparsamer: 210 KTAS<br />
werden hier mit einem Avgasverbrauch<br />
von rund 70 l/h bezahlt.<br />
Zum Vergleich: Um einiges sparsamer<br />
ist die Turbo Skylane bei solch<br />
einem Flugprofil auch nur, wenn die<br />
Leistung deutlich – auf 65 Prozent<br />
– zurückgenommen wird. Gut geleant<br />
bis knapp unter die maximale Turbineneinlasstemperatur<br />
(TIT), marschiert<br />
sie in FL 90 mit 135 KTAS und begnügt<br />
sich mit 42 l/h Avgas. Ein um rund<br />
80 kts schnelleres Vorankommen muss<br />
bei der TTx mit einem Mehrverbrauch<br />
von rund 30 l/h Treibstoff bezahlt<br />
werden.<br />
Die Gegenüberstellung zeigt, dass<br />
hier tatsächlich in zwei verschiedenen<br />
Welten geflogen wird. Das bildet auch<br />
der Vergleich der Kaufpreise ab. Für<br />
die TTx, die Cessna allein in der Vollausstattung<br />
(ohne DME und FIKI)<br />
anbietet, sind derzeit 799 000 Dollar<br />
[ 2 ]<br />
Leistungsdaten Cessna T240 TTx und Cirrus SR22T<br />
TTx und SR22 sind beide moderne Composite-Konstruktionen, motorisiert mit dem aufgeladenen<br />
Continental TSIO-550 in unterschiedlichen Versionen.<br />
Cessna TTx<br />
Cirrus SR22 GTS<br />
Ausstattung TSIO-550-C (310 PS) TSIO-550-K (315 PS)<br />
Triebswerksbedienung Gas, Propeller, Mixer Einhebel plus Mixer<br />
Steuerung Sidestick (Joystick) Sidestick (Einarm-Horn)<br />
FIKI-Enteisungssystem in der Zulassung TKS<br />
Speedbrakes ja nein<br />
Propeller Dreiblatt, Constant Speed Dreiblatt, Constant Speed<br />
Massen und Mengen<br />
Leermasse, Vollausstattung 1179 kg 1108 kg<br />
MTOW 1633 kg 1632 kg<br />
maximale Nutzlast 453 kg 524 kg<br />
Leistungen<br />
Startrollstrecke 1300 ft / 390 m 1517ft / 462 m<br />
Startstrecke über 15-m-Hindernis 1900 ft / 570 m 2080 ft / 634 m<br />
bestes Steigen 1400 ft/min 1203 ft/min<br />
Reichweite, max. Cruise m. Res. 825 NM, bei 85 % in FL 250 812 NM, bei 85 % in FL 250<br />
Reichweite, Economy Cruise m. R. 1030 NM, bei 55 % in FL 250 1021 NM, bei 55 % in FL 250<br />
max. Reisegeschwindigkeit 235 KTAS / 435 km/h 213 KTAS / 395 km/h<br />
Dienstgipfelhöhe 25 000 ft 25 000 ft<br />
Landestrecke / Landerollstrecke 780 m / 350 m 760 m / 354 m<br />
Die angegebenen Werte beziehen sich auf MTOW sowie MSL und ISA.<br />
CESSNA<br />
C182T<br />
Unterwegs in FL 90 – nicht so schnell wie<br />
mit einer TTx, aber dank moderner Avionik für<br />
den Piloten ebenfalls sehr komfortabel.
8066841-85-3.QXD_Layout 1 27.08.14 17:56 Seite 1<br />
Mehr als 4.000 Produkte für Pilot und Flugzeug<br />
FRIEBE<br />
seit 1951<br />
Produkte der Spitzenklasse für<br />
höchste Ansprüche.<br />
Rufen Sie uns an, wir beraten<br />
Sie gerne.<br />
Fordern Sie unseren<br />
kostenlosen Katalog an.<br />
Friebe Luftfahrt-Bedarf GmbH · City Airport · 68163 Mannheim · +49 621 - 41 24 08 · www.friebe.aero · info@friebe.aero<br />
Fotos: Cessna (2), Marzinzik (2)<br />
anzulegen. Wählen kann der Käufer<br />
noch unter vier Interieurs und Außendesigns.<br />
Das künftig beste Skylane-Modell,<br />
die JT-A, steht für 530 000<br />
Dollar im Angebot.<br />
Die TTx ist der Skylane nicht nur<br />
in den Flugleistungen weit voraus.<br />
Cessna hat der Single ganz bewusst<br />
und der Preisklasse angemessen mit<br />
Anleihen bei seiner Citation-Reihe<br />
eine Jetausstattung mitgegeben. Das<br />
geräumige, luxuriös gestaltete Cockpit<br />
bietet Sessel mit Lordosenunterstützung<br />
– aber leider für den Piloten<br />
nicht höhenverstellbar. Kleinere<br />
Personen müssen die Sitzhöhe mit<br />
Hilfe von Polstern anpassen. Beim<br />
Farbdesign hat der TTx-Kunde die<br />
Auswahl.<br />
Die pneumatische Abdichtung der<br />
Flügeltüren dämpft den Lärm im<br />
Cockpit und verhindert den bei einer<br />
hohen Speed schädlichen Widerstand.<br />
Bremsen lässt sich die TTx mit elektrisch<br />
betätigten Speedbrakes auf den<br />
Flügeloberseiten.<br />
Mit den 14,1 Zoll großen LED-<br />
Bildschirmen des Garmin G2000 hat<br />
das Cockpit State-of-the-Art-Avionik.<br />
Das Garmin ist speziell für die TTx<br />
angepasst (intrinsic design) und wird<br />
auf der Mittelkonsole über den GTC-<br />
570 Touchscreen Controller bedient.<br />
Er basiert auf einer besonders sensiblen<br />
und sicheren Infrarotabtastung.<br />
Von diesem Panel aus wird auch die<br />
zur Standardausrüstung gehörende<br />
Klimaanlage geregelt.<br />
Das Primary Flight Display bietet<br />
Synthetic Vision und bildet auf Basis<br />
des GTS-800 Traffic Advisory Systems<br />
auch den Verkehr in der Umgebung<br />
ab. Zu dieser Komplettausstattung<br />
gehört das Terrain Awareness System<br />
(TAWS-B). Der zweite große<br />
Mehrzweckbildschirm kann geteilt<br />
werden, so dass immer die Triebwerksdaten,<br />
eine Navigationskarte<br />
und Anflugkarten gezeigt werden.<br />
Mit im Paket sind die Garmin Safe-<br />
Taxi und FliteCharts.<br />
Optional erhältlich ist die Ausrüstung<br />
mit Garmins GSR56 für die Iridium-Satellitenkommunikation<br />
zum<br />
weltweiten Abruf von Wetterinformationen<br />
und Avidynes TWX670-<br />
System zur Blitzdarstellung.<br />
Als Backup-Instrument findet sich<br />
nichts mechanisch Analoges mehr im<br />
Panel. Sollte einmal das G2000 ausfallen,<br />
wird das Trilogic L3 die notwendigen<br />
Anzeigen für die Führung<br />
des Flugzeugs liefern.<br />
Der Garmin-GFC-700-Autopilot<br />
bietet im TTx-Cockpit erstmals für<br />
eine Einmot dieser Klasse die Fähigkeit,<br />
einen automatischen Missed<br />
Approach samt vertikaler Steuerung<br />
zu fliegen.<br />
Auf Sicherheit hat Cessna bei der<br />
TTx sehr viel Wert gelegt. So vermittelt<br />
das Cockpit nicht nur den Eindruck<br />
von einem Innenraum eines Pkw der<br />
Premiumklasse, es bietet wie im<br />
Automotive-Bereich heute als Standard<br />
ein ESP. Hier steht das Kürzel für<br />
Electronic Stability Protection. Das<br />
Programm wacht im Hintergrund<br />
darüber, dass die Flugparameter innerhalb<br />
der Limits bleiben. Sobald<br />
sich ein Trend zur Überschreitung<br />
von Speed-Limits, zum Trudeln oder<br />
zum Spiralsturz abzeichnen, greift<br />
es mittels Autopilot ein, um das Flugzeug<br />
wieder in eine normale Fluglage<br />
zurückzuführen. Auch einem<br />
desorientierten oder mit Ausfallerscheinungen<br />
kämpfenden Piloten<br />
kann es helfen, das Flugzeug wieder<br />
in einen stabilen Zustand zu bringen.<br />
Weitere wichtige Sicherheitsfeatures<br />
sind die Kohlenmonoxidüberwachung<br />
und das Pulsoxymeter, das<br />
die Sauerstoffsättigung des Blutes<br />
registriert – für Höhenflüge, auf denen<br />
die Sauerstoffversorgung mit der zur<br />
Standardausrüstung gehörenden O 2 -<br />
Anlage notwendig wird, eine lebenswichtige<br />
Kontrolleinrichtung. In FL<br />
200 bleiben ohne zusätzliche O 2 -<br />
Zufuhr gerade einmal 30 Minuten für<br />
bewusstes Handeln.<br />
IM REISEFLUG ZEIGT DIE TTX<br />
DER CIRRUS SR22T DAS HECK<br />
Noch nicht zugelassen ist der Flug<br />
in bekannte Vereisungsbedingungen<br />
(FIKI). Hier stehen für GA-Flugzeuge<br />
zwei Systeme zur Auswahl, die Anti-<br />
Vereisung mit TKS und das Deicing<br />
mit ThermaWing von KATS. Damit<br />
dürfte die TTx dann tatsächlich der<br />
Jet unter den High-Speed-Singles<br />
werden.<br />
ae<br />
Daten Cessna T240 TTx<br />
Hersteller: Cessna Aircraft Company Zulassung: FAA/EASA<br />
Sitzplätze: 2+2 Bauweise: Composite Verwendung: Reise<br />
Antrieb<br />
Hersteller Continental Motors<br />
TypTSIO-550-C<br />
Propeller<br />
HerstellerMcCauley/Hartzell<br />
Typ Dreiblatt, Constant Speed<br />
Abmessungen<br />
Spannweite<br />
10,92 m<br />
Höhe<br />
Länge<br />
Massen und Mengen<br />
Leermasse<br />
maximale Flugmasse<br />
maximale Landemasse<br />
maximale Nutzlast<br />
Tankvolumen<br />
ausfliegbar<br />
2,74 m<br />
7,74 m<br />
1179 kg<br />
1633 kg<br />
1551 kg<br />
453 kg<br />
401 l<br />
386 l<br />
<strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong> 23
[ MOTORFLIEGEN Reise ]<br />
Zäh hängt der Nebel über der Küste.<br />
Glücklicherweise liegt der Flughafen<br />
etwa 20 Minuten im Landesinneren,<br />
so dass die Sicht den Start<br />
nicht limitiert. Die Ausreiseformalitäten<br />
sind für marokkanische Verhältnisse schnell<br />
erledigt, METAR und TAF unseres Ziels<br />
Lanzarote versprechen dort akzeptables<br />
Wetter. Als wir der Küste in Richtung Süden<br />
in FL 55 folgen, ist diese unter der tiefen<br />
Bewölkung nur schemenhaft zu erkennen.<br />
Die Sicht voraus ist in Ordnung. Querab<br />
des Aerodroms Tan Tan Plage Blanche<br />
drehe ich ab: Kurs Westnordwest. Die<br />
Schwimmwesten haben wir angelegt, die<br />
Funkverbindung zu Canarias Approach<br />
kommt bald zustande, dennoch ist über eine<br />
Stunde offener Atlantik Grund genug,<br />
ein etwas mulmiges Gefühl in der Magengegend<br />
zu verspüren. Es wird diesig, und<br />
erst knapp zehn Minuten vor der Ankunft<br />
und in mittlerweile 2000 Fuß kommt Lanzarote<br />
in Sicht. Wir kreisen fast 20 Minuten<br />
südlich des Airports, während der Lotse<br />
einen Ferienflieger nach dem anderen im<br />
Final auf ein „light aircraft south of the<br />
runway“ hinweist. Schließlich heißt es auch<br />
für mich: „Cleared final runway 03.“ Für<br />
die zahlreichen Planespotter rechts der<br />
Schwelle sind wir sicher ein nicht ganz alltägliches<br />
Motiv. Sanft setze ich unsere EPUZ<br />
auf. Das wäre geschafft! Zum ersten Mal<br />
auf der Reise kommen wir heute zu einem<br />
kurzen Sprung ins Meer, und eine Portion<br />
fangfrischer Fisch zum Abendessen darf<br />
auch nicht fehlen.<br />
Der nächste Morgen begrüßt uns erneut<br />
mit Dunst, aber das sind wir ja mittlerweile<br />
gewohnt. Heute wollen wir endlich das<br />
Ziel unserer Reise erreichen. Die Sichtbedingungen<br />
für den Abflug sind ausreichend,<br />
die Wettervorhersage für El Hierro gut. Wir<br />
MISSION<br />
AUTOR: Dennis Köhler<br />
FOTOS: Dennis Köhler,<br />
Stephan Strobel<br />
Ziel erreicht! Stephan Strobel und Dennis<br />
Köhler (re.) sind mit der DA40 auf der<br />
kleinsten Kanareninsel, El Hierro, gelandet.<br />
24 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong>
Kanarische Inseln einmal anders, Teil 2<br />
EL HIERRO<br />
Bei schwierigen Wetterbedingungen<br />
fliegen Stephan Strobel und Dennis Köhler<br />
mit der DA40 vom afrikanischen Festland<br />
Richtung Kanaren. El Hierro, die westlichste<br />
und jüngste der sieben Vulkaninseln im<br />
östlichen Zentralatlantik, ist ihr Ziel.<br />
Wieder Spanien: Die DA40 auf dem<br />
Rückweg zwischen den beiden Baleareninseln<br />
Ibiza und Mallorca<br />
<strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong> 25
[ MOTORFLIEGEN Reise ]<br />
Ölcheck bei der DA40 aus Aalen-Elchingen<br />
auf dem Flughafen von La Palma. Bild unten:<br />
GCRR ist das ICAO-Kürzel von Lanzarote,<br />
angezeigt auf dem Display des GNS430.<br />
Eine kurze Piste im Fels: Den<br />
Regionalflughafen auf La Gomera<br />
gibt es erst seit 1999.<br />
Begleiten Sie uns<br />
bei der nächsten<br />
<strong>aerokurier</strong>-Reise<br />
in die Bucht von<br />
San Francisco<br />
Gastfreundlich wie die<br />
Menschen in Marokko:<br />
das moderne Flughafengebäude<br />
in Tanger.<br />
steigen auf 2000 Fuß und nehmen<br />
Kurs auf Fuerteventura, überqueren<br />
die karge Vulkaninsel und fliegen auf<br />
westlichem Kurs über einer geschlossenen<br />
Wolkendecke in Richtung unseres<br />
nächsten Waypoints, dem VOR<br />
GDV im Nordosten von Gran Canaria.<br />
Die Insel direkt zu überqueren ist<br />
wegen des Wetters und der bis zu<br />
6000 Fuß hohen Berge nicht möglich.<br />
Also geht es über die Inselhauptstadt<br />
Las Palmas in niedriger Höhe entlang<br />
der Nordküste, dann in Richtung Teneriffa.<br />
Hier steuern wir das ganz im<br />
Süden der Insel gelegene VOR TFS<br />
an. Teneriffa passieren wir unter einer<br />
Nebeldecke südlich. Von der Insel<br />
selbst ist so gut wie nichts zu<br />
sehen. Danach bessern sich die Bedingungen.<br />
Unser letzter Wegpunkt<br />
ist der Flughafen von La Gomera. Er<br />
präsentiert sich eindrucksvoll mit<br />
seiner 1500 Meter langen, in den Berg<br />
gebauten Piste. Wenig später landet<br />
Stephan unsere EPUZ auf El Hierro.<br />
„Mission El Hierro accomplished!“<br />
Würde man von hier aus in Richtung<br />
Westen weiterfliegen, träfe man nach<br />
mehreren tausend Meilen Wasser auf<br />
gleicher Breite irgendwann auf Floridas<br />
Ostküste, jedoch sicherlich nicht<br />
mit unserer DA40. Zeit zur Erkundung<br />
von El Hierro haben wir nicht eingeplant,<br />
das ICAO-Kürzel GCHI im<br />
Flugbuch muss reichen. Die 269 Quadratkilometer<br />
große Vulkaninsel ideal<br />
für Menschen, die Einsamkeit und<br />
pure Natur lieben. Seit 2000 ist El<br />
Hierro Biosphärenreservat der UNESCO<br />
und erhielt 2014 die Auszeichnung<br />
Geopark. Der gesamte Strom auf der<br />
Insel wird durch Windenergie erzeugt.<br />
Große Hotelkomplexe findet man hier<br />
ebenso wenig wie lange Sandstrände.<br />
Der Flughafen befindet sich im<br />
Osten nahe der Hauptstadt Valverde.<br />
Nach einer guten Stunde Aufenthalt<br />
sitzen wir wieder im Flugzeug.<br />
La Palma, etwa eine halbe Flugstunde<br />
nördlich, heißt das Tagesziel, das<br />
uns bei schönstem Wetter mit einem<br />
spektakulären Direktanflug auf die<br />
Runway 01 entlang der Ostküste<br />
willkommen heißt. Auch hier belohnen<br />
wir uns mit einem Sprung ins<br />
Meer und einem guten Abendessen.<br />
Gerne hätten wir auf der malerischen<br />
Insel noch etwas mehr Zeit<br />
verbracht, doch wegen des Zeitverlusts<br />
zu Beginn der Reise treten wir am<br />
Samstag den Rückflug an. Schließlich<br />
haben wir noch einige spannende<br />
Zwischenstopps vor uns.<br />
Teneriffa steuern wir jetzt von<br />
Nordwesten an. Erneut versteckt sich<br />
die Insel unter einer dichten Nebeldecke,<br />
aus der eindrucksvoll der Pico<br />
del Teide, mit 3718 Metern der höchste<br />
Berg Spaniens, gen Himmel ragt.<br />
Auch Gran Canaria und die Westseite<br />
Fuerteventuras präsentieren sich<br />
nur zögerlich. Lanzarote dient uns als<br />
Zoll- und Tankstopp, da es hier keine<br />
Handlingpflicht gibt. Dann machen<br />
wir uns, dieses Mal bei blauem Himmel<br />
und lockerer Bewölkung, wieder<br />
26 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong>
ALS WELTMEISTER FLIEGEN WIR<br />
AM NÄCHSTEN TAG NACH FÈS<br />
Richtung Afrika auf. Erneut fliegen wir gut<br />
eine Stunde über den Atlantik. Auch an der<br />
marokkanischen Küste herrschen heute<br />
beste Sichten. Die Szenerie ist eindrucksvoll:<br />
endlose Strände, zerklüftete Felsen, kleine<br />
Dörfer und dahinter Wüste, soweit das Auge<br />
reicht.<br />
Am späten Nachmittag erreichen wir<br />
Agadir. Von dort aus steht am Sonntag die<br />
nächste Etappe zu einem der touristischen<br />
Highlights der Reise an. Ein gerade mal<br />
einstündiger Flug führt uns entlang der bis<br />
zu 12 000 Fuß hohen westlichen Ausläufer<br />
des großen Atlasgebirges tief ins Landesinnere<br />
nach Marrakesch. Für den Nachmittag<br />
steht trotz der hohen Temperatur von<br />
deutlich über 30 Grad Sightseeing auf unserem<br />
Programm. Die Medina, die traditionelle<br />
Altstadt, wurde 1985 zum UNESCO-<br />
Weltkulturerbe erklärt. Wir schlendern durch<br />
die engen Gassen der Souks, lassen Farben<br />
und Gerüche der zahlreichen Stoff- und<br />
Gewürzhändler auf uns wirken, bestaunen<br />
die über 850 Jahre alte Koutoubia-Moschee<br />
und erreichen schließlich den Djemaa el Fna,<br />
den zentralen Marktplatz mit seinen Schlangenbeschwörern,<br />
Händlern und Gauklern.<br />
Bei all diesen Eindrücken dürfen wir jedoch<br />
nicht die Zeit vergessen, denn schließlich<br />
ist heute das große Spiel: Deutschland will<br />
Weltmeister werden!<br />
Mit der Freude über den Titel fliegen wir<br />
am Morgen des Folgetags zu unserem nächsten<br />
Ziel: Fès. Der Abflug in Marrakesch<br />
verläuft etwas chaotisch, da wir es hier mit<br />
dem einzigen Air Traffic Controller auf der<br />
ganzen Reise zu tun bekommen, der kaum<br />
Englisch versteht und es noch weniger<br />
spricht. Missverständliche Anweisungen<br />
und mehrere Höhen- und Kursänderungen<br />
sind die Folge. Nach gut zwei Stunden erreichen<br />
wir Fès. Wegen der hohen Temperaturen<br />
machen wir uns erst spät am Nachmittag<br />
auf den Weg in Richtung der Medina<br />
Fès el-Bali. Eindrucksvoll zeigt sich das<br />
Bab Boujeloud, das Stadttor, hinter dem die<br />
Gassen sehr schnell sehr eng werden – zum<br />
Teil weniger als einen Meter. Der Souk ist<br />
sehr belebt; wenige Touristen, dafür viele<br />
Einheimische machen ihn authentischer als<br />
den von Marrakesch. Hier genießen wir auch<br />
unser Abendessen in einem der zahlreichen<br />
kleinen Restaurants. Es gibt Lammeintopf<br />
aus der Tajine, dem traditionellen nordafrikanischen<br />
Kochgefäß aus Lehm.<br />
Mit diesen faszinierenden orientalischen<br />
Impressionen im Gepäck wollen wir Marokko<br />
hinter uns lassen. Auf nordöstlichem<br />
Kurs fliegen wir am Folgetag über eine<br />
Unterwegs über einer Oasenlandschaft auf<br />
dem Weg von Marrakesch nach Fès.<br />
Unten: Fès el-Bali. Die historische Medina gilt<br />
als eine der faszinierendsten weltweit.<br />
eindrucksvolle endlose, karge Wüstenlandschaft.<br />
Melilla ist das nächste Zwischenziel.<br />
Die spanische Exklave an der nordafrikanischen<br />
Mittelmeerküste stand wegen der<br />
Anstürme afrikanischer Flüchtlinge auf die<br />
mit hohen Zäunen gesicherten Grenzen in<br />
jüngster Zeit häufig im Interesse der Medien.<br />
Wir überfliegen im Final das deutlich<br />
sichtbare Bollwerk, das hier Europa von<br />
Afrika und viele Afrikaner von einer vermeintlich<br />
besseren Zukunft<br />
trennt. Für uns dient Me -<br />
lilla zur Einreise in die EU,<br />
da hier im Gegensatz zu<br />
unserem Tagesziel Almería<br />
an der spanischen Südküste keine Handlinggebühren<br />
in dreistelliger Höhe fällig<br />
werden.<br />
Nach Almería ist es erneut ein einstündiger<br />
Sprung über fast ausnahmslos offenes<br />
Wasser. Der einzige Flecken Land ist die<br />
Isla de Alborán, ein gerade mal 660 x 330<br />
Meter großes Felsplateau mitten im Meer<br />
mit einem verlassenen Leuchtturm und einem<br />
NDB, das wir als Waypoint verwenden.<br />
Almería ist bereits aus der Ferne zu erkennen.<br />
In der Region scheint jeder freie<br />
Quadratmeter mit Gewächshäusern verbaut<br />
zu sein. Deren schneeweiße Dachplanen<br />
leuchten von Weitem wie ein Gletscher in<br />
der Sonne. Bei einer guten Paella besprechen
[ MOTORFLIEGEN Reise ]<br />
Die Reiseroute<br />
Felsenküste nahe der Inselhauptstadt<br />
Santa Cruz auf La Palma. Unten: Gutes<br />
Spritmanagement ist wichtig für lange<br />
Strecken über Wasser.<br />
Deutschland, Frankreich, Spanien, Marokko<br />
Das ist nicht Miami Beach. Die<br />
22 km lange La Manga del Mar Menor<br />
liegt nordöstlich von Cartagena.<br />
Kartenmaterial:<br />
siehe Teil 1<br />
Kanaren<br />
Lande- und Abstellgebühren:<br />
25 Euro auf<br />
Lanzarote, 23 Euro auf El Hierro, 35 Euro auf La Palma,<br />
4 Euro in Agadir, 5 Euro in Marrakesch, 4 Euro in Fès,<br />
11 Euro in Melilla, 49 Euro in Almería, 32 Euro auf Ibiza,<br />
19 Euro in Beziers, kostenlos in Bergerac und Colmar<br />
Hotels: 60 Euro im Los Fariones, Lanzarote; 69 Euro im<br />
H10 Taburiente Playa, La Palma; 45 Euro im Best Western<br />
Odyssee Park, Agadir; 45 Euro im Dellarosa Hotel &<br />
Suites, Marrakesch; 47 Euro im Ibis, Fès;<br />
56 Euro im Nuevo Torreluz, Almería; 89 Euro im Hotel<br />
Náutico Ebeso, Ibiza (jeweils EZ)<br />
Gut zu wissen: In Spanien besteht Flugplanpflicht für<br />
jeden VFR-Flug. Dieser kann am Selfbriefing-PC in den<br />
C-Büros aufgegeben werden. Ohne Flugplanausdruck<br />
darf man nicht aufs Vorfeld. In Frankreich ist das Selbstbriefingsystem<br />
„Olivia“ ein guter Informationsdienst zu<br />
Flugplanaufgabe, Wetter- und NOTAM-Abfrage. In<br />
Marokko muss der Flugplan von Hand auf das Standardformular<br />
geschrieben und je nach Flughafeninfrastruktur<br />
telefonisch oder per Fax weitergeleitet werden. Unbedingt<br />
den Durchschlag mitnehmen! Kostenlos sind die<br />
AIP-Anflugblätter und -Flughafeninfos in Frankreich<br />
(www.sia.aviation-civile.gouv.fr), Spanien (www.aena.es)<br />
und Marokko (www.sia-aviation.gov.ma). Unbedingt über<br />
die Pflichtinanspruchnahme von Handling informieren.<br />
Das kann sehr teuer werden! Warnwestenpflicht herrscht<br />
in Spanien. WLAN ist an fast allen Flughäfen kostenlos.<br />
wir den nächsten Tag, der uns zu<br />
einer weiteren spanischen Insel und<br />
unserem letzten Übernachtungsort<br />
führen soll: Ibiza.<br />
Der Weg führt entlang der Küste<br />
und dann in 1000 Fuß durch die Kontrollzone<br />
von Murcia/San Javier – ein<br />
optisches Highlight! Hier trennt die<br />
Nehrung La Manga die Salzwasserlagune<br />
Mar Menor vom Meer. Die<br />
Szenerie ist überwältigend. Die anzufliegenden<br />
Meldepunkte sind mal<br />
ein auf einem Felsen stehender Leuchtturm,<br />
dann wieder malerische Landzungen,<br />
eingebettet in türkisblaues<br />
Wasser und umgeben von weißen<br />
Segelbooten. Kaum haben wir die<br />
Kontrollzone von Murcia hinter uns<br />
gebracht, erreichen wir die von Alicante.<br />
Hier verläuft das Midfield<br />
Crossing direkt über einer startenden<br />
Boeing 737 von Ryanair. Danach drehen<br />
wir nach Osten ab, Kurs Formentera.<br />
Die kleine Nachbarinsel von<br />
Ibiza stellt den VFR-Einflugpunkt zum<br />
dortigen Airport dar, der neben Lanzarote<br />
wohl verkehrsreichste, den wir<br />
auf dieser Reise ansteuern. Zwei<br />
Verkehrsmaschinen müssen am Rollhalt<br />
warten, bis wir mit unserer kleinen<br />
DA40 durch sind und von der<br />
Marshallerin zu unserem Abstellplatz<br />
zwischen zahlreichen Privatjets gelotst<br />
werden.<br />
Ein Hotel am Rande von Ibiza Stadt<br />
ist schnell gefunden, und wir verbringen<br />
noch einige Stunden am Strand.<br />
LA MANGA DEL MAR MENOR<br />
IST EIN OPTISCHES HIGHLIGHT<br />
Ein Blick in die Wettervorhersage für<br />
den nächsten Tag verspricht exzellente<br />
Flugbedingungen von Ibiza bis<br />
Aalen und bestärkt uns in dem Entschluss,<br />
morgen die Heimreise anzutreten.<br />
Von Ibiza fliegen wir auf nordöstlichem<br />
Kurs und treffen bei Port<br />
d’Andratx auf die größte Baleareninsel<br />
Mallorca. Die Insel überqueren<br />
wir in Absprache mit ATC in 1000<br />
Fuß GND, danach geht es wieder für<br />
eine Stunde übers Meer, bis wir nordöstlich<br />
von Barcelona das spanische<br />
Festland erreichen. Unser Zwischenziel<br />
heißt Beziers Cap d’Agde, ein<br />
kleiner Platz nahe der französischen<br />
Mittelmeerküste. Hier tanken wir nur<br />
kurz auf und sind bereits nach einer<br />
halben Stunde wieder in der Luft.<br />
Über Arles und Aubenas fliegen wir<br />
in FL 95 in Richtung Tarare. Die Luft<br />
ist außergewöhnlich klar heute und<br />
ermöglicht uns im Osten einen grandiosen<br />
Blick auf die französischen<br />
Alpen. Bei Mâcon schließt sich der<br />
Kreis.<br />
Diesen Platz haben wir bereits 13<br />
Tage zuvor auf dem Weg nach Clermont<br />
überflogen. Ein letzter Zwischenstopp<br />
in Colmar und etwa eine Stunde<br />
später, nach insgesamt 40 Flugstunden<br />
und knapp zwei Wochen<br />
voller Erlebnisse, Eindrücke aber auch<br />
Herausforderungen, setzt Stephan<br />
unsere EPUZ auf die Piste 27 unseres<br />
Heimatplatzes.<br />
ae<br />
28 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong>
jetzt auch auf dem iPad lesen!<br />
Vorteilskombi für Abonnenten:<br />
Heft + E-Magazin zum sensationell günstigen Preis!<br />
Sie sind noch kein Abonnent:<br />
Kombiabo Heft/Digital<br />
p Jahresabo<br />
12 Hefte + 12 E-Magazin-Ausgaben nur 77,88 €<br />
p Testabo<br />
3 Hefte + 3 E-Magazin-Ausgaben nur 15,87 €<br />
p Plus attraktive Prämie nach Wahl<br />
Sie sind bereits Abonnent:<br />
Digitales Upgrade zum Heftabo<br />
p Jahresabo<br />
12 E-Magazin-Ausgaben on Top für nur 11,88 €<br />
p Halbjahresabo<br />
6 E-Magazin-Ausgaben on Top für nur 5,94 €<br />
p Testabo 3 Monate<br />
3 E-Magazin-Ausgaben on Top für nur 2,97 €<br />
Ihre Vorteile:<br />
p <strong>aerokurier</strong> lesen, wo, wie und wann immer Sie wollen<br />
p Digitalausgabe schon 5 Tage vor dem Erscheinen des Heftes<br />
p Bis zu 70 % Ersparnis!<br />
Gleich hier bestellen: www.<strong>aerokurier</strong>.de/digital
[ MAGAZIN ]<br />
Heli-Expo <strong>2015</strong><br />
Die Zukunft hat<br />
begonnen<br />
Futuristisch mutet die H160 von Airbus<br />
Helicopters an. Sie debütierte auf der Heli-<br />
Expo in Orlando und war die herausragende<br />
unter zahlreichen Branchen-Innovationen.<br />
Eine neue Blattgeometrie (Blue Edge) sowie zwei kraftstoffsparende,<br />
aufgewertete Arrano-Triebwerke von Turbomeca (Bild<br />
rechts) verhelfen der neuen H160 von Airbus Helicopters zu<br />
einer Reiseleistung von 160 Knoten (296 km/h).<br />
Mit einem Paukenschlag<br />
eröffnete Airbus Helicopters<br />
den Reigen der Innovationen<br />
auf der Heli-Expo in<br />
Orlando, Florida. Dabei ging es erst<br />
mal gar nicht um die neue H160,<br />
die am Stand auf ihre Enthüllung<br />
wartete, sondern vielmehr um neue<br />
Namen für alle Airbus-Muster. Die<br />
Buchstaben EC (für Eurocopter)<br />
werden ersetzt durch ein H, dem<br />
folgt die Zahl: H120 steht demnach<br />
für EC120, H125 für AS350B3,<br />
oder H135 für EC135; ein M wird<br />
bei militärischen Versionen angehängt.<br />
Die Logik, wonach alle zweimotorigen<br />
Muster mit einer 5 endeten,<br />
ist aufgehoben. Das wurde<br />
auch deutlich, als die zweimotorige,<br />
komplett aus Faserverbundwerkstoffen<br />
gefertigte H160 präsentiert<br />
wurde, sofort dicht umlagert<br />
von den Messebesuchern und<br />
bestaunt gleichermaßen.<br />
Der Helikopter in der Sechs-<br />
Tonnen-Klasse ist in der Tat eine<br />
Innovation: umweltfreundlich,<br />
30 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong>
Für Einsätze auf<br />
Ölplattformen<br />
orderte die<br />
texanische Bristow<br />
Group während<br />
der Heli-Expo 17<br />
H175 von Airbus<br />
Helicopters und<br />
zeichnete einen<br />
zusätzlichen<br />
Vertrag für<br />
Serviceleistungen.<br />
Die ersten H175<br />
(ehemals EC175) in<br />
der Sieben-Tonnen-<br />
Klasse sollen ab<br />
2016 ausgeliefert<br />
werden.<br />
Fotos: Schleidt (2), Strecker (2), Pecchi, Bell Helicopter<br />
Mit mehr als 70<br />
Kaufabsichtserklärungen<br />
steht die<br />
SH09 von Marenco<br />
Swisshelicopter gut<br />
da. Der einmotorige<br />
Achtsitzer aus<br />
Kohlefaser hatte erst<br />
kürzlich seinen<br />
Erstflug und ist der<br />
erste komplett in der<br />
Schweiz entwickelte<br />
und gefertigte<br />
Helikopter.<br />
kosteneffizient, mit hohem Passagierkomfort<br />
und mit völlig neu<br />
entwickelten Rotorblättern (Blue<br />
Edge), die ihn nicht nur leiser machen<br />
sollen, sondern auch mehr<br />
Zuladung ermöglichen. Der bisher<br />
größte Fenestron sorgt für einen<br />
effizienten Ausgleich des Drehmoments,<br />
und das neue, zweiflächige<br />
Höhenleitwerk verbessert die<br />
Aerodynamik im Langsam- und im<br />
Schwebeflug. Im Cockpit regiert<br />
die digitale Avionik Helionix. Der<br />
Erstflug der H160 soll noch in diesem<br />
Jahr stattfinden, die Indienststellung<br />
ist für 2018 geplant.<br />
Mit 275 Knoten im<br />
Flugzeug-Mode reisen<br />
Mit dem Original des Tiltrotorflugzeugs<br />
AW609 punktete AgustaWestland.<br />
Die Testpiloten, die<br />
die zivile Maschine von Texas nach<br />
Florida geflogen haben, gaben<br />
technische Briefings und betonten,<br />
wie einfach das Fluggerät zu bedienen<br />
sei. Die meiste Zeit verbringt<br />
es im Helikopter-Mode. Nur für den<br />
schnellen Reiseflug werden die<br />
Antriebsgondeln gekippt und zu<br />
leistungsstarken Propellern. Neun<br />
Passagiere können im Flugzeug-<br />
Mode bei 275 Knoten (509 km/h)<br />
reisen, also erheblich schneller als<br />
in einem klassischen Helikopter.<br />
Bristow als Erstkunde und AgustaWestland<br />
wollen gemeinsam an<br />
der künftigen Auslegung des zivilen<br />
Tiltrotorprogramms arbeiten.<br />
In Philadelphia, USA, und in Verigate,<br />
Italien, soll die AW609 gebaut<br />
werden, erste Auslieferungen sind<br />
für 2018 geplant. 60 Kunden haben<br />
sich bislang für das Kipprotormuster<br />
entschieden.<br />
Mit der Verbesserung der Stabilität<br />
geht Marenco Swisshelicopter<br />
in die zweite Phase der Flugerprobung<br />
seiner SKYe SH09. Bis<br />
zum Roll-out im Oktober <strong>2015</strong><br />
sollen alle relevanten Werte erst<br />
einmal mit Prototyp 1 erflogen<br />
werden. Der hatte im Oktober 2014<br />
zum ersten Mal erfolgreich abgehoben.<br />
Firmenchef Martin Stucki,<br />
Air Methods, führendes Luftrettungsunternehmen der USA, unterzeichnete<br />
einen Rahmenvertrag über 200 Bell 407 GXP von Bell Helicopter. Die<br />
Helikopter mit erhöhter Leistung und Zuladung werden ab 2016 geliefert.<br />
der als Entwicklungsingenieur und<br />
Pilot beim Erstflug mit an Bord war,<br />
plant die EASA-Zulassung für 2016.<br />
Jetzt folgt erst einmal die intensive<br />
Produktionsvorbereitung für<br />
alle relevanten Werkzeuge und<br />
Vorrichtungen, die für eine spätere<br />
Serienproduktion des achtsitzigen<br />
Turbinenhubschraubers erforderlich<br />
sind. Zudem laufen die<br />
Prozesse für den Betrieb nach EASA<br />
Part 145, für die Technik nach Part<br />
147 und für die Zulassung als ATO<br />
für das Pilotentraining.<br />
Bell Helicopter nimmt wieder<br />
Fahrt auf. Das texanische Unter<strong>aerokurier</strong><br />
4/<strong>2015</strong> 31
[ MAGAZIN ]<br />
Ausgestattet mit dem Garmin G1000H wird die Bell 505 Jet Ranger X<br />
von Bell Helicopter künftig unterwegs sein. Die neue Turbinen-Einmot<br />
verbindet Bewährtes mit Innovativem aus dem Helikopterbau.<br />
18%<br />
hoheitliche<br />
Einsätze (law<br />
enforcement)<br />
25%<br />
Corporate<br />
Geplante<br />
Nutzung<br />
neuer<br />
Helikopter<br />
im Jahr<br />
<strong>2015</strong><br />
8%<br />
Öl- und Gas/<br />
Offshore<br />
1% News-/ TV-Plattformen<br />
18%<br />
Luftrettung<br />
(EMS/SAR)<br />
30%<br />
Mehrzweck-<br />
Einsätze inkl.<br />
Personentransport<br />
Neben hoheitlichen<br />
Aufgaben<br />
ist besonders die<br />
mehrfache<br />
Einsatzfähigkeit bei<br />
neuen Helikoptermustern<br />
gefragt.<br />
Quelle: Honeywell<br />
nehmen hat derzeit neben dem<br />
guten Absatz der Bell 407 GXP<br />
zwei heiße Eisen im Feuer: den<br />
zweimotorigen Super-Medium-Twin<br />
Bell 525 Relentless, der in Kürze<br />
seinen Erstflug absolvieren soll,<br />
und die einmotorige Bell 505 Jet<br />
Ranger X. Diese wird von Kunden<br />
weltweit sehnlichst erwartet, denn<br />
bisher gibt es noch keinen adäquaten<br />
Nachfolger für die robuste und<br />
vielseitig einsetzbare Bell 206 B,<br />
deren Produktion Bell Helicopter<br />
vor mehr als zehn Jahren eingestellt<br />
hatte.<br />
Wie groß die Nachfrage nach<br />
der soliden Single ist, belegen die<br />
Zahlen: Bis zur Heli-Expo erhielt<br />
das Unternehmen allein 300 Kaufabsichtserklärungen<br />
für die 505.<br />
Einerseits verwendet sie bewährte<br />
Systeme der Bell 206 L-4, ande-<br />
Die zweisitzige Cabri G2 von Hélicoptères Guimbal ist nun auch in den<br />
USA zugelassen. Derzeit hat Deutschland mit 16 Hubschraubern noch die<br />
Führungsposition für den Basistrainer aus Frankreich inne.<br />
Die zweimotorige AW169 von AgustaWestland ist bestens gerüstet für<br />
das prognostizierte Wachstum in der Luftrettungsbranche. Der vielseitige<br />
Helikopter eignet sich für SAR-Einsätze über Land ebenso wie offshore.<br />
32 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong>
Von den mehr als 60 Kaufinteressenten für das<br />
Tiltrotorflugzeug AW609 von AgustaWestland ist<br />
Bristow der Primus. Das Unternehmen wird bei<br />
Optimierung und Modifikation künftiger Konfigurationen<br />
eng mit dem Hersteller zusammenarbeiten.<br />
NOCH MEHR FOTOS<br />
Sie möchten mehr Bilder von der<br />
Heli-Expo <strong>2015</strong> sehen? QR-Code<br />
scannen oder www.<strong>aerokurier</strong>.de/<br />
heliexpo<strong>2015</strong> aufrufen<br />
Die TH180 der Enstrom Corporation wurde aus der 28F/280 weiterentwickelt und gilt als Trainer, der auch für<br />
die Anfängerschulung bestens geeignet ist. Das Dreiblattsystem reagiert besonders gutmütig bei Autorotationen.<br />
Fotos: Schleidt, AgustaWestland, Guimbal - Moret<br />
rerseits bringt sie auch völlig neue<br />
Materialien sowie das moderne<br />
Glascockpit Garmin G1000H zum<br />
Einsatz.<br />
Die Absatzprognosen des Triebwerksherstellers<br />
Honeywell sind<br />
traditionell ein Gradmesser für den<br />
Markt der Turbinenhubschrauber.<br />
Bei den weltweiten zivilen Auslieferungen<br />
geht Honeywell für<br />
den Zeitraum <strong>2015</strong> bis 2019 von<br />
4750 bis 5250 Einheiten aus. Das<br />
entspräche einem Wachstum von<br />
10 bis 22 Prozent, wobei Nordamerika<br />
den größten Anteil haben wird,<br />
gefolgt von Europa. Die Honeywell-<br />
Prognose basiert auf Angaben von<br />
1000 Chefpiloten, deren Flotten<br />
weltweit aus mehr als 3400 Turbinenhubschraubern<br />
und 400 Helikoptern<br />
mit Kolbenmotoren bestehen.<br />
Die Robinson Helicopter Company<br />
aus Kalifornien, lange Jahre<br />
nach Stückzahlen die Nummer eins<br />
unter den Helikopterherstellern,<br />
musste 2014 einen herben Produktionseinbruch<br />
von 523 auf 329<br />
Helikopter hinnehmen. Nach dem<br />
Tief läuft es laut Kurt Robinson<br />
jetzt wieder besser. Derzeit werden<br />
in Torrance monatlich eine R22,<br />
drei R66 und vier bis fünf R44 produziert.<br />
Die Lieferzeit für den Turbinenfünfsitzer<br />
R66 liegt bei sechs<br />
Monaten.<br />
„Sie fliegt genau<br />
wie eine Enstrom“<br />
Der Kommentar von Bill Taylor,<br />
Cheftestpilot bei Enstrom, nach<br />
seinem Erstflug mit der zweisitzigen<br />
TH180 kurz vor der Heli-Expo<br />
beinhaltet das Wesentliche. Die<br />
kompakten Helikopter aus Michigan<br />
sind bekannt für gutmütiges<br />
Flugverhalten; sie eignen sich<br />
vorzüglich für die Anfängerschulung.<br />
Die solide TH180 könnte dem<br />
1959 gegründeten Unternehmen,<br />
das generell nur kleine Stückzahlen<br />
baut, frischen Wind bringen.<br />
Frischen Wind erwartet auch<br />
MD Helicopters. Seit zehn Jahren<br />
befindet sich das in Arizona beheimatete<br />
Unternehmen im Eigentum<br />
von Lynn Tilton. Sie setzt auf<br />
rein inländische Arbeit und tut sich<br />
schwer, ihre Muster zivil zu vermarkten.<br />
Nun soll die zweimotorige<br />
MD902 mit Kundenhilfe zur<br />
969 aufgewertet werden. ae<br />
Renate Strecker
[ MAGAZIN ]<br />
Gebrauchtflugzeuge<br />
Es gibt einen<br />
globalen Markt<br />
Den Traum vom eigenen Flugzeug kann man<br />
sich als Einsteiger in die Fliegerei am schnellsten<br />
mit einem gebrauchten erfüllen. Wir<br />
haben die aktuelle Marktsituation beleuchtet.<br />
Die Anzahl der angebotenen<br />
Flugzeuge hat sich verringert,<br />
bei manchen Typen<br />
sogar deutlich“, sagt Hans Doll,<br />
Director Sales bei Atlas Air Service<br />
in Bremen. „Die Preise sind stabil<br />
geblieben über mehrere Quartale,<br />
so dass steigende Preise der nächste<br />
Schritt in der Entwicklung wären.“<br />
Für Käufer, die sich schnell<br />
entscheiden, sind das gute Nachrichten,<br />
denn damit verringert sich<br />
der Wertverlust, den ein heute gekauftes<br />
Flugzeug erleidet. Wer<br />
beim Gebrauchtkauf allerdings zögert,<br />
der muss, je länger er wartet,<br />
umso tiefer in die Tasche greifen.<br />
Der Markt für Gebrauchtflugzeuge<br />
hat sich in den vergangenen<br />
Jahren dramatisch verändert. Nach<br />
dem Beginn der Finanzkrise wurde<br />
er von einer großen Zahl an<br />
Flugzeugen regelrecht überschwemmt,<br />
während sich die Haltung<br />
von Banken und Finanzierern<br />
von einem auf den anderen Tag<br />
von „Wir finanzieren alles“ zu „Wir<br />
finanzieren nichts mehr“ drehte.<br />
Teilweise standen von einem<br />
Muster 19 Prozent der aktiven<br />
Flotte zum Verkauf. Normal sind<br />
etwa fünf Prozent, so Hans Doll.<br />
Fünf Prozent der Flotte<br />
stehen zum Verkauf<br />
Durch neue Medien und Kommunikationsmöglichkeiten<br />
hat sich<br />
der Markt internationalisiert. Dies<br />
bestätigt auch Klaus Kühl von<br />
K-Aircraft Jet & Props aus Schwabmünchen<br />
im Gespräch mit dem<br />
<strong>aerokurier</strong>. „Wir haben schon eine<br />
Pressurized Cessna 210 nach Australien<br />
verkauft. Der Gebrauchtflugzeugmarkt<br />
ist ein globaler<br />
Markt“, sagt Klaus Kühl.<br />
Im Vergleich zu früher nehmen<br />
Händler heute keine gebrauchten<br />
Flugzeuge mehr in Zahlung, sondern<br />
vermitteln nur zwischen<br />
Verkäufer und Käufer. Sie können<br />
die Kapitalbindung nicht eingehen<br />
und müssten bei einem gewerblichen<br />
Verkauf auch die Gewährleistung<br />
garantieren. „Wir haben<br />
noch nie gehandelt, sondern immer<br />
vermittelt“, sagt Kühl. Wie lange<br />
ein Flugzeug angeboten werden<br />
muss, bevor es verkauft ist, beantwortet<br />
Klaus Kühl: „Das ist schon<br />
stark vom Preis abhängig. Wenn<br />
es in den ersten Wochen nicht<br />
weggeht, dann steht es zum Teil<br />
auch über zwei, drei Jahre zum<br />
Verkauf.“<br />
Nach seiner Erfahrung gibt es<br />
allerdings auch Verkäufer, die die<br />
aktuelle Marktsituation nicht akzeptieren<br />
und Preise durchsetzen<br />
wollen, die über denen des Bluebook-Retail-Preises<br />
liegen. Diese<br />
Flugzeuge bleiben dann über längere<br />
Zeit unverkauft.<br />
Stets oder nie hangariert? Für die Wertermittlung eines gebrauchten Flugzeugs<br />
ist die Frage des Abstellplatzes durchaus von Bedeutung.<br />
Teure Schätzchen: Der momentane Dollarkurs verteuert den Importpreis<br />
von Gebrauchtflugzeugen aus den USA nach Europa.<br />
34 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong>
„Der Markt hat sich nivelliert“,<br />
hat Hans Doll beobachtet. Wer<br />
heute was für welchen Preis anbietet,<br />
sei bekannt. „Das Schnäppchen<br />
findet man nicht mehr“, sagt<br />
er. „Zwischen drei und sechs Monaten<br />
dauert es heute, bis ein<br />
Besitzerwechsel stattgefunden<br />
hat“, ist seine Erfahrung. „Kunden,<br />
die ihr Flugzeug austauschen wollen,<br />
müssen wir helfen, ihr Flugzeug<br />
zu vermarkten. Das ist einfach ein<br />
Service für den Kunden.“<br />
Die Motivation für den Verkauf<br />
eines Flugzeugs ist häufig abhän-<br />
Auf Messen, mit Kleinanzeigen und im Web ist es leicht,<br />
sich einen Überblick über den Markt zu verschaffen.<br />
gig von der Flugzeugklasse. Besitzer<br />
von Turboprops und Jets<br />
verkaufen ihre Flugzeuge häufig,<br />
weil sie auf ein anderes Muster<br />
umsteigen, da sich die Anforderungen<br />
an das Flugzeug geändert<br />
haben. Wenn das Unternehmen,<br />
für das das Flugzeug eingesetzt<br />
wird, expandiert, benötigen die<br />
Nutzer eine größere Reichweite<br />
oder eine größere Kabine. „Ich<br />
durfte manche Kunden sogar mehrfach<br />
beim Kauf und Verkauf ihrer<br />
Flugzeuge betreuen“, sagt auch<br />
Hans Obermeier, Geschäftsführer<br />
vom Augsburg Air Service (siehe<br />
Interview auf Seite 136 in diesem<br />
<strong>aerokurier</strong>).<br />
Bei den Kolbenmotorflugzeugen<br />
steht allerdings nicht selten ein<br />
Ausstieg aus der Fliegerei hinter<br />
der Entscheidung, sich vom eigenen<br />
Flugzeug zu trennen. „Viele<br />
verkaufen ihre Einmot, weil sie zu<br />
wenig fliegen“, weiß Klaus Kühl<br />
zu berichten.<br />
Junge Gebrauchte<br />
kommen aus den USA<br />
Der Markt für gebrauchte Kolbenmotorflugzeuge<br />
ist aber nicht<br />
tot. Er zieht sogar seit ein paar<br />
Monaten wieder leicht an. Aber<br />
junge Gebrauchte sind in Europa<br />
kaum zu bekommen, da rächt sich<br />
die Marktschwäche für Neuflugzeuge<br />
der letzten Jahre. Es waren<br />
einfach zu wenige Neue dieser<br />
Kategorie in Europa verkauft worden.<br />
Wer heute eine neuwertige<br />
Analog oder digital? Flugzeuge mit integrierter Avionik lassen sich heute<br />
besser verkaufen als solche mit einem rein analogen Cockpit.<br />
Fotos: Frank Herzog, Katrin Sdun, Volker K. Thomalla<br />
Ein- oder Zweimot mit Kolbenmotor<br />
sucht, muss sich auf der anderen<br />
Seite des Atlantiks umsehen.<br />
Allerdings verteuert der aktuelle<br />
Euro-Dollar-Umrechnungskurs<br />
Käufe in den Vereinigten Staaten.<br />
Und beim Import der Flugzeuge<br />
muss darauf geachtet werden, dass<br />
die Avionik und andere Systeme<br />
auch für den Betrieb in Europa<br />
zugelassen sind. „Die Stärke des<br />
Dollars ist aber für den Export gut“,<br />
sagt Klaus Kühl.<br />
Inspektion vor dem Kauf<br />
wird dringend angeraten<br />
Alle Verkäufer raten bei einer<br />
Transaktion dringend zu einer<br />
ausführlichen Pre-Buy Inspection<br />
bei einem erfahrenen Instandhaltungsbetrieb,<br />
bei der viele Mängel<br />
erkannt und bewertet werden. Bei<br />
Kolbenmotorflugzeugen, die zu<br />
wenig geflogen wurden, kommt<br />
es im normalen Flugbetrieb nach<br />
dem Verkauf immer wieder zu<br />
Wir trauern um unseren ehemaligen<br />
Verlagsrepräsentanten<br />
Günter Pütz<br />
Problemen mit dem Triebwerk, die<br />
im schlimmsten Fall zu einem Austausch<br />
der Zylinder oder gar des<br />
Motors führen. Bei einer ausführlichen<br />
Inspektion vor dem Kauf<br />
können solche Probleme erkannt<br />
und abgestellt werden. Bei der<br />
Wertermittlung eines Flugzeugs<br />
spielt es durchaus eine Rolle, ob<br />
es stets hangariert oder im Freien<br />
abgestellt war. Auch der Standort<br />
kann bei der Bewertung von Bedeutung<br />
sein. Flugzeuge, die auf<br />
einer Insel stationiert waren, sind<br />
anfälliger für Korrosion als solche,<br />
die nie in die Nähe von Salzwasser<br />
gekommen sind.<br />
Nach einem Kauf gilt es, den<br />
Wert zu erhalten. Am besten geschieht<br />
das, indem das Flugzeug<br />
regelmäßig geflogen und gewartet<br />
wird. „Ein Flugzeug ist in der Regel<br />
ein stabiles Investment, aber<br />
nur, wenn es gepflegt und technisch<br />
immer okay gehalten wird“, sagt<br />
Hans Doll.<br />
ae<br />
Volker K. Thomalla<br />
der im Alter von 80 Jahren verstorben ist.<br />
Tief bewegt nehmen wir Abschied von einem<br />
beliebten und geschätzten Kollegen, der über<br />
viele Jahre den <strong>aerokurier</strong> erfolgreich und mit<br />
großem Engagement als Verlagsrepräsentant in<br />
Nordrhein-Westfalen vertreten hat.<br />
Wir werden Günter Pütz ein ehrendes<br />
Andenken bewahren.<br />
Unser tiefempfundenes Mitgefühl gilt seinen<br />
Angehörigen.<br />
Verlag und alle Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter des Geschäftsbereichs Luftund<br />
Raumfahrt der Motor Presse Stuttgart
[ MOTORFLIEGEN Flying ]<br />
P-51D „Louisiana Kid“<br />
New Kid on the Block<br />
Erst eine Messerschmitt Bf 109, jetzt eine P-51D Mustang.<br />
Wilhelm Heinz kann seine Finger nicht von Warbirds lassen.<br />
Mit viel Enthusiasmus halten er und seine Mitstreiter am<br />
Flugplatz Albstadt-Degerfeld die „Louisiana Kid“ in Bestform.<br />
lückenloser Historie und belegten<br />
Kampfeinsätzen kosten oft weit<br />
über das Doppelte. Fünf Jahre<br />
Suche in den einschlägigen Internetportalen<br />
nach einem in Frage<br />
kommenden Exemplar und kein<br />
Ergebnis. Loslassen?<br />
Es gibt wohl keine Handvoll<br />
aktiver Piloten, die von sich<br />
behaupten können, Airshow-<br />
Demos mit einer Messerschmitt Bf<br />
109 geflogen zu haben. Wilhelm<br />
Heinz gehört dazu. Der 58-jährige<br />
airberlin-Kapitän aus dem schwäbischen<br />
Sonnenbühl ist bekannt<br />
geworden als (früherer) Miteigentümer<br />
der ursprünglich in Albstadt-<br />
Degerfeld beheimateten Bf 109 G-4,<br />
„Rote 7”. Nachdem diese anno 2005<br />
einen heftigen Landeunfall hatte,<br />
entschied man sich schweren Herzens,<br />
den wiederhergerichteten<br />
Jäger an die EADS in Manching<br />
abzugeben. Wilhelm Heinz blickt<br />
zurück: „Winter 2007. Die Messerschmitt<br />
war weg, zurück blieben<br />
ein extra dafür gegründeter<br />
Luftfahrttechnischer Betrieb, eine<br />
ziemlich leere Halle und große<br />
Enttäuschung. Sollte es das gewesen<br />
sein?” Nein. Wilhelm Heinz<br />
liebäugelte bereits mit dem Kauf<br />
einer North American P-51, dem<br />
wohl berühmtesten US-Jäger der<br />
Propellerära. Aber wie alle anderen<br />
hochkarätigen Warbirds sind natürlich<br />
auch Mustangs teuer, sehr<br />
teuer. Unter einer Million Dollar<br />
geht gar nichts, von Maklern vermittelte<br />
Toprestaurierungen mit<br />
Ein Freund gab den Tipp<br />
für „Louisiana Kid“<br />
Schließlich erhielt Heinz von<br />
einem Bekannten einen Tipp: Don<br />
Weber in Baton Rouge, Louisiana,<br />
wollte offenbar eine passende<br />
Mustang verkaufen, Baujahr 1944<br />
und offenbar in passablem Zustand.<br />
Weber, der mit einer Spedition sein<br />
Geld machte, besaß früher unter<br />
anderem eine B-25 Mitchell, die<br />
36 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong>
Die P-51D Mustang im<br />
Anflug: Ihre große Klappen<br />
sorgen für eine moderate<br />
Landegeschwindigkeit.<br />
Fotos: Krämer, Weber (4)<br />
Wilhelm Heinz ist begeistert von der „Louisiana Kid“. Und er weiß: Ohne<br />
sein tolles Team könnte er keinen Meter mit dem Warbird fliegen.<br />
Auf dem Panel findet sich ein Mix aus originalen Instrumenten und<br />
moderner Avionik inklusive GPS-Bildschirmnavigation.<br />
heute in den Niederlanden stationiert<br />
ist. „Entscheidend war, dass<br />
die Mustang ein gültiges Lufttüchtigkeitszeugnis<br />
hatte”, sagt Heinz.<br />
„Das riesige zugehörige Ersatz<br />
teilpaket war mir nicht so wichtig.<br />
Ich erklärte Don mein Budget, schlug<br />
ihm vor, die Teile separat zu verkaufen<br />
und mir dafür preislich<br />
entgegenzukommen. Er war einverstanden.<br />
An einem Dezemberabend<br />
des Jahres 2012 traf ich<br />
zusammen mit meiner Frau bei<br />
Don ein. Natürlich hatten sich in<br />
der Zwischenzeit weitere Interessenten<br />
gemeldet, aber er stand zu<br />
unserem Deal. Da er mittlerweile<br />
sein Medical verloren hatte und<br />
ich die P-51D noch nicht fliegen<br />
durfte, genügte mir ein kurzer<br />
Wartung und Instandhaltung der P-51D verlangen viel Einsatz. Glücklicherweise<br />
ist die Ersatzteillage im Vergleich zur Bf 109 geradezu paradiesisch.<br />
Mitflüge sind möglich und ein fantastisches Erlebnis. Die P-51D vom<br />
Degerfeld ist mit einem zweiten (Not-)Sitz ausgerüstet.<br />
<strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong> 37
[ MOTORFLIEGEN Flying ]<br />
Auch so kann man den Schnee von<br />
der Piste fegen: Die „Louisiana Kid“ beim<br />
winterlichen Start vom Degerfeld.<br />
Motorlauf am Boden mit etwas<br />
Rollen. Kurz danach war der Kauf<br />
besiegelt.“<br />
Jetzt ging´s Schlag auf Schlag.<br />
Wenige Wochen später flogen die<br />
drei Söhne von Wilhelm Heinz,<br />
alle angehende Lufthansa-Piloten,<br />
Hilfe beim Kaltstart: Das selbst<br />
gebaute Gerät wärmt das Öl vor.<br />
gemeinsam mit Gerd Hibbeler,<br />
begnadetes Technik-Urgestein vom<br />
Degerfeld und dort der Mann für<br />
die schwierigen Fälle, in die USA,<br />
um die Mustang containergerecht<br />
zu zerlegen.<br />
Schon am 26. Februar 2013 sah<br />
„Louisiana Kid“ zum ersten Mal<br />
ihren neuen Heimatplatz, das Degerfeld.<br />
Nach der Montage und<br />
ausgiebigen Checks war sie zwei<br />
Monate später bereit, wieder in<br />
ihr Element zu kommen. Die N-<br />
Zulassung als Experimental-Klasse<br />
behielt sie. Neben Kostengründen<br />
sprach weniger bürokratischer<br />
Aufwand dafür. Für den Flugbetrieb<br />
in Deutschland stellte das Luftfahrt-<br />
Bundesamt eine sogenannte Einflugerlaubnis<br />
aus, die jährlich neu<br />
zu beantragen ist.<br />
Am Maifeiertag 2013 hob Wilhelm<br />
Heinz erstmals mit der „Louisiana<br />
Kid“ vom Degerfeld ab.<br />
Gefragt nach den markantesten<br />
Unterschieden zur Bf 109 G, kann<br />
der Schwabe praktisch direkt vom<br />
Steuerknüppel berichten: „Beim<br />
Rollen hat die Mustang den großen<br />
Vorteil, dass ihre via Handkurbel<br />
betätigte Schiebehaube offen bleiben<br />
kann, was die Sichtverhältnisse<br />
durch seitliches Hinausneigen<br />
des Kopfes wesentlich verbessert.<br />
Generell bietet der US-Warbird<br />
mit seiner Blasenhaube die eindeutig<br />
bessere Sicht in allen Lagen<br />
und verhält sich dank des breitspurigen<br />
Fahrwerks bei Start und<br />
Landung ganz deutlich unkritischer.“<br />
Die Mustang bietet<br />
grandiosen Flugspaß<br />
„Im Flugverhalten sind sich<br />
beide Jäger trotz des Gewichtsunterschieds<br />
relativ ähnlich, fliegen<br />
sehr eigenstabil, und in der Regel<br />
ist nur wenig Trimmung nötig. Die<br />
Bf 109 erscheint mir etwas agiler.“<br />
Dennoch: Die Mustang bietet einfach<br />
unbändigen Flugspaß. Dazu<br />
stehen potenziell fast 1500 PS zur<br />
Verfügung, die der Packard Merlin<br />
V-1650-7 auf die Kurbelwelle<br />
stemmt. Und das ist noch weit<br />
entfernt von den theoretisch möglichen<br />
1718 PS, die der V-12 bei<br />
Combat Emergency Power kurzzeitig<br />
zu leisten vermag. Doch die<br />
entsprechende Gashebelstellung<br />
hat Heinz vorsorglich blockiert, um<br />
den Motor zu schonen. Denn dass<br />
der Merlin der Mustang gestreichelt<br />
werden will, versteht sich wohl<br />
von selbst.<br />
Mit dem Briefing der Bodencrew,<br />
der gründlichen Vorflugkontrolle,<br />
die auch die Kontrolle der Kühlmittelstände<br />
beinhaltet, und dem<br />
Tanken sind die Arbeiten vor dem<br />
Start erledigt. Im Mustang-Cockpit<br />
geht es übersichtlich und wesentlich<br />
geräumiger zu als in der Bf<br />
109. „Louisiana Kid“ besitzt viele<br />
Originalinstrumente. Den heutigen<br />
Anforderungen geschuldet sind<br />
der Mode-S-Transponder von Air<br />
Avionics, das GPS und das ELT.<br />
Der Merlin springt mit seinem ty-<br />
38 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong>
Fotos: Krämer, Weber, Bramkamp (2)<br />
Die P-51D „Louisiana Kid“ kennt auch im Winter keine Flugpause. Ihre<br />
Lackierung wurde unter anderem mit Invasionsstreifen verfeinert.<br />
pischen satten Brabbeln an. Dank<br />
der direkten Anströmung durch<br />
den Propellerstrahl arbeitet der<br />
Mustang-Bauchkühler schon im<br />
Standlauf effektiv – anders als die<br />
Bf 109, die zügiges Abarbeiten der<br />
Checkliste verlangt. Denn spätestens<br />
nach zehn Minuten muss sie<br />
starten, um nicht zu überhitzen.<br />
Beladen verlangte eine P-51D früher<br />
61 inch Ladedruck und 3000<br />
U/min entsprechend 1490 PS Startleistung.<br />
Mit 3,9 Tonnen Abfluggewicht<br />
reichen der ihrer Waffen<br />
entledigten zivilen Mustang 50<br />
inches bei ebenfalls 3000 U/min<br />
zum Start; das entspricht etwa<br />
1300 PS. Ein Getriebe reduziert die<br />
3000 Umdrehungen des Motors auf<br />
2000 Propellerumdrehungen.<br />
Im Vergleich zur knifflig geringen<br />
Propeller-Bodenfreiheit der<br />
109 geht es bei der höherbeinigen<br />
Mustang nicht ganz so eng zu. Der<br />
Beschleunigungsvorgang in Null-<br />
Lage gestaltet sich sorgenfrei, auch<br />
weil der Torque längst nicht so<br />
brutal ist wie bei der Bf 109. Und<br />
nach dem Abheben heißt es nur<br />
noch, die tollen Flugleistungen der<br />
Mustang zu genießen.<br />
Die Albstädter tun viel, damit<br />
„Louisiana Kid“ sich technisch<br />
pudelwohl fühlt. Ein nachträglich<br />
eingebautes Pre-Oiling-System<br />
sorgt dafür, dass schon vor dem<br />
eigentlichen Anlassen die verschleißträchtigen<br />
Stellen im Triebwerk<br />
mit Schmierstoff versorgt<br />
werden. Speziell der Ventiltrieb<br />
des Merlin V12 ist in dieser Hinsicht<br />
Ihr Flugbild begeistert immer wieder. Die Mustang<br />
bietet Flugspaß in höchster Dosierung.<br />
etwas anfällig, weil die Nocken<br />
über lediglich hartverchromte<br />
Laufflächen der Kipphebel gleiten<br />
müssen. Bei jedem Kaltstart setzt<br />
die Degerfeld-Truppe zudem ein<br />
selbstgebautes Gerät ein, das den<br />
Ölvorrat des Merlins (45 Liter) abpumpt,<br />
filtert und auf zirka 40 Grad<br />
vorgewärmt gleich wieder einspeist.<br />
Abschließend drehen zwei Mann<br />
den Motor am Propeller „24 Blätter<br />
gezählt” durch, um den Schmierstoff<br />
überallhin gut zu verteilen.<br />
„Louisiana Kid“ verlangt<br />
jede Menge Zuwendung<br />
In Sachen Wartung und Instandhaltung<br />
ist die Mustang-Gruppe<br />
weitgehend autark. Sie kann fast<br />
alle anfallenden Arbeiten, auch<br />
rund um Motor, Luftschraube, Hydraulik<br />
und Elektrik, selbst erledigen<br />
oder bei langjährigen Partnerfirmen<br />
durchführen lassen.<br />
Dennoch ist der Wartungsaufwand<br />
pro Flugstunde bei einem komplexen<br />
Flugzeug wie der Mustang<br />
hoch. Immerhin kommt „Louisiana<br />
Kid“ auf rund 30 Betriebsstunden<br />
pro Jahr.<br />
Eine Mustang ist ein begehrter<br />
Gast auf allen Flugtagen, dementsprechend<br />
darf sich Wilhelm Heinz<br />
über eine rege Nachfrage freuen.<br />
Allerdings sind die Kosten, insbesondere<br />
bei weiten Anreisen, nicht<br />
ohne. Obschon der Merlin unter<br />
seinesgleichen zu den sparsameren<br />
zählt, genehmigt er sich bereits<br />
im Reiseflug rund 250 Liter Avgas<br />
100 LL. Ein Warbird ist eben nichts<br />
für Pfennigfuchser. Doch die Begeisterung,<br />
die seine Mustang<br />
erntet, scheint Heinz jeden investierten<br />
Cent wert zu sein. ae<br />
Michael Weber/hm<br />
<strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong> 39
[ UL/LSA Reise ]<br />
„Rischtische Fliescher“ auf Italien-Tour<br />
SONNE, STRAND<br />
Im Rücken die Alpen,<br />
Venedig voraus: Die Formation<br />
ist in Italien angekommen!<br />
40 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong>
Drei urlaubsreife Aviateure, zwei Flugapparate<br />
und ein Sommer, der Grund zum Weinen bietet.<br />
Nichts wie weg in die Sonne Italiens! Mit dabei:<br />
Emma aus Görlitz, 14 Jahre jung und immer für<br />
einen Ausflug mit Papas Fascination zu haben.<br />
UND PIZZA!<br />
Foto: weseetheworld - Fotolia<br />
Emma: Copilotin<br />
und Bordfotografin<br />
in Personalunion.<br />
AUTOR:<br />
Borchert Pohle<br />
FOTOS:<br />
Emma Pohle<br />
Görlitzer Wiese knatscht unter<br />
unseren Füßen. Drüben<br />
in Großrückerswalde sieht<br />
das Wetter noch finsterer<br />
aus. Wir wollen als harter Kern der<br />
„Rischtischen Fliescher“ nach Italien.<br />
Nichts wie weg aus diesem „Sommer“<br />
genannten Regenloch über<br />
Deutschland! Wir, das sind Emma<br />
und Papa Borchert. Emma ist 14 Jahre<br />
jung, fliegt Bocian und fährt Simson.<br />
Mit vier Jahren flog sie in einem<br />
Ultraleicht als „Copilotin“ ihre erste<br />
Steilkurve. Seit zwei Jahren arbeitet<br />
sie an ihrem Berufswunsch: im Cockpit<br />
vorne links in der Alpha-Klasse.<br />
Kurz gesagt: Meine Tochter ist ebenso<br />
flugverrückt wie ich. Dritter im<br />
Bunde ist Ernst mit seiner TL-96 Star.<br />
Endlich ein CAVOK-Intermezzo.<br />
Wir werfen unsere Sachen in die<br />
D-MVBB und starten von der 06 mit<br />
Kurs auf Tschechien. Die Untergrenze<br />
fällt auf 1800 Fuß, erst über dem<br />
Bayerischen Wald endet der Regen.<br />
Angekommen in Schärding-Suben,<br />
Treffpunkt in Oberösterreich, rollen<br />
wir ab, tanken und verzurren die<br />
Fasci. Zwei Stunden später ist Ernst<br />
mit der Lima-Alpha im Funk zu hören.<br />
Wir sind komplett: zwei ULs, drei<br />
Piloten. Auf ins Abenteuer Italien!<br />
Tag 2, 12. Juli 2014 – mit tiefen<br />
Untergrenzen und Schauern. Die örtlichen<br />
Aviateure empfehlen uns die<br />
alte Postfliegerroute für die Alpenüberquerung,<br />
ein Schleichweg. Weiter<br />
östlich fliegen wir in die Täler. Es<br />
regnet immer noch, aber im grauen<br />
Einerlei zeigen sich die ersten blauen<br />
Löcher. Wir graben uns aus. Keine<br />
Viertelstunde später herrscht CAVOK.<br />
In Formation nehmen wir in Flight<br />
Level 70 Kurs auf Villach, sinken ins<br />
sonnige Gailtal und landen in Nötsch.<br />
Bei brütender Hitze wandern wir<br />
ins Dorf, um etwas gegen Emmas<br />
Hunger zu unternehmen. Es ist Pizza<br />
<strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong> 41
[ UL/LSA Reise ]<br />
[ 1 ]<br />
[ 2 ]<br />
[ 3 ] [ 4 ]<br />
[ 1 ] Sanfte Hügel und Regenbögen: Der Flug über die Toskana ist<br />
ein Schauspiel. [ 2 ] Tankstopp: Borchert Pohle (li.) bei der Arbeit<br />
und Star-Pilot Ernst Löser. [ 3 ] Molise bei Campobasso: kein Sprit,<br />
keine Cola und sengende Hitze.<br />
Nummer eins von gefühlten 100 auf<br />
dieser Reise. Flugplan nach Italien,<br />
Boarding – und los geht’s!<br />
Ernsts TL-96 Star steigt trotz Pizza<br />
im Bauch und Werkzeugkiste im<br />
Gepäckfach besser als unsere Fascination.<br />
Wir kreisen, um übers Montasch-Massiv<br />
zu kommen. Thermik,<br />
und Turbulenzen an den Felsgraten,<br />
dazu diese Hitze – eiligst wird das<br />
Cockpit aufgeräumt. Neben uns die<br />
zerklüfteten Felsen, ganz weit unten<br />
nimmt der Rio Bartolo seinen Lauf.<br />
Wir sind in Italien: Venedig und die<br />
Tiefebene voraus.<br />
Willkommen in Italien!<br />
Über Funk darf ich dem Controller<br />
von Padova Info Wegpunkte vorlesen,<br />
deren Namen wie Musik klingen:<br />
Tarvisio, Malborghetto, Pontebba,<br />
Dogna, Chiusaforte, Ponte Fella. Wir<br />
sinken, werden an Udine übergeben<br />
und basteln uns ein schönes Leg zur<br />
Küste, wo wir Richtung Venedig abbiegen.<br />
Emma übernimmt das Steuer.<br />
Die Sichten sind unendlich, wir<br />
genießen die ruhige Luft über dem<br />
Meer. Venedig auf zwei Uhr: Fotoshooting.<br />
Allerdings haben die Umwege<br />
unserer Estimated Time nach<br />
Serristori nicht gerade gut getan.<br />
Mit Hilfe des Avioportolano wählen<br />
wir den Aviosuperficie di Valle<br />
Gaffaro für einen Zwischenstopp.<br />
Valle Gaffaro ist ein hübscher Grasplatz<br />
im flachen Land.<br />
Wir beschaffen Unmengen an Eis<br />
und Cola, die wir unterm Sonnendach<br />
fachgerecht vernichten.<br />
Das Tagesziel Serristori, rund 15<br />
Kilometer südlich von Arezzo, ist noch<br />
eine Handbreit auf der Karte entfernt.<br />
Wir drehen auf 220 Grad, die Küste<br />
bleibt links liegen, voraus liegt der<br />
Apennin. Emma versammelt um sich<br />
das Foto- und Videoequipment. Der<br />
Nationalplark Foreste Casentinesi ist<br />
ein Highlight: Der Blick über Hügel<br />
und kleine Berge, umrahmt von Minischauern<br />
und Regenbögen, lässt<br />
die Flugzeit nach Serristori schnell<br />
vergehen.<br />
„Grande bello aviosuperficie!“<br />
Centro di volo Serristori, ein Traumplatz<br />
mit Pool, Restaurant und wunderschönen<br />
Apartments. Tanken,<br />
Flugzeug anbinden, Spinner streicheln,<br />
um dann ins kühle Nass springen.<br />
Später gibt’s Kaltgetränke und Pizza<br />
– die Reste werden verpackt. Emma<br />
weiß, warum. Es ist ein italienischer<br />
Sommerabend aus dem Bilderbuch.<br />
Der Morgen des dritten Tages beginnt<br />
mit Frühstück, dem Falten der<br />
Foto: weseetheworld - Fotolia<br />
Postkartenidylle auf<br />
dem Flug über das Dorf<br />
Agello in der Nähe des<br />
Lago Trasimeno.<br />
Karten und Packen. Nach dem Start<br />
in Richtung Südost erwartet uns seidenweiche<br />
Luft mit Cumuliwölkchen.<br />
Wir fliegen über den Lago Trasimeno.<br />
Blaues Wasser und der ebenso blaue<br />
Himmel lassen Urlaubstimmung aufkommen.<br />
Nebel liegt in den Tälern,<br />
weit unten schimmert der Lago di<br />
Campotosto. Querab von L´Aquila<br />
schiebt sich der Gran Sasso mit seinen<br />
fast 3000 Metern ins Bild. Jenseits<br />
des Felsmassivs mogeln wir uns um<br />
[ 5 ]<br />
42 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong>
die Kontrollzone von Pescara herum.<br />
Der Thermik weichen wir in Richtung<br />
Küste aus.<br />
Zielplatz ist Molise bei Termoli,<br />
fast an der Adria gelegen und in bester<br />
Erinnerung an unsere 2006er Tour.<br />
Ernst kippt ins Endteil ab. Zwei Minuten<br />
später rüttelt auch das Fahrwerk<br />
der Fasci über die kurze Piste.<br />
Sengende Hitze. Niemand da, also<br />
auch kein Sprit. Die offene Tür zum<br />
kühlen Vereinshaus rettet uns vor<br />
dem Hitzetod. Kartenwälzen. Wir<br />
brauchen eine Entscheidung. Ein Leg<br />
ohne Tanken ist noch drin. Wir entscheiden<br />
uns für Base Aerea Molise<br />
südwestlich Campobasso. Schon der<br />
„Vorname“ dieses Aviosuperficie<br />
klingt doch nach Sprit.<br />
Wieder heftige Thermik, wieder<br />
knallt die Sonne. Die hügelige Region<br />
Molise ist geprägt von winzigen<br />
Feldern, Büschen und Baumgruppen.<br />
Vorbei an Campobasso, suchen wir<br />
den Platz und finden Beton statt Gras<br />
vor. Bei böigem Seitenwind setzen<br />
wir auf. Ruinen im Süden, im Norden<br />
feinste, aber verwaiste Infrastruktur.<br />
Die Forstverwaltung ist nicht besetzt.<br />
Erinnerungen an meilenweite Fußmärsche<br />
in Südspanien werden wach.<br />
Die Rettung naht auf der Straße: Von<br />
einem Nachbarplatz aus wurde unsere<br />
Landung beobachtet. Wir fahren<br />
zur Tankstelle – grazie! Auf nach<br />
Salerno am Tyrrhenischen Meer, wo<br />
uns Menschen, Sprit, Cola und Pizza<br />
erwarten.<br />
Querab Neapel rütteln Böen an der<br />
Struktur. Das Meer in Sicht, Kontakt<br />
mit Salerno Tower, Sinken auf 2000<br />
Fuß, eine Runde übers Meer und<br />
„cleared to land“. Kaum gelandet,<br />
erreicht uns der offenbar sehr ernst<br />
gemeinte Hinweis, vor dem Start<br />
Funkkontakt mit dem Tower aufzunehmen.<br />
30 Minuten dauert die Bürokratie<br />
im Handling-Büro – und ich<br />
dachte, das hätten wir im vereinten<br />
Europa hinter uns. Später dann Wasserschlacht,<br />
Pizza unter Palmen und<br />
Grüße an die daheim gebliebenen<br />
„Fliescher“.<br />
Trotz morgendlicher Stunde brauchen<br />
die Motoren keinen Warmlauf.<br />
Wir steigen auf 2000 Fuß, links Land,<br />
rechts das Meer, voraus eine graublaue<br />
Wand. Weit weg, im Landesinneren,<br />
türmen sich die ersten CBs des Tages,<br />
hier und da zucken Entladungen.<br />
Emma fliegt die Fascination als Wingman<br />
der Star. Mein Anflug auf die<br />
400-Meter-Piste des Platzes Beppe<br />
Rascaglia ist zu schnell und zu hoch.<br />
Beim zweiten Versuch sitzen wir.<br />
Die Jagd nach Sprit<br />
Hitze und staubige Luft lassen uns<br />
aus den Cockpits flüchten. David Losardo<br />
begrüßt uns herzlich. Er bietet<br />
an, mit seinem Auto Sprit zu holen.<br />
Durch eine bizarre Mischung aus<br />
Palmen und verwaisten Gewerberuinen<br />
fahren wir zur Tankstelle. Trotz<br />
Cappuccino und Eis im Dorfladen<br />
bleibt der Eindruck eines trostlosen<br />
Städtchens. David erzählt von den<br />
schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen<br />
hier. Er empfiehlt uns Marina<br />
di Modica als Traumplatz in Südsizilien.<br />
Entlang der kalabrischen Küste<br />
geht es nach Süden. Querab der Hafenstadt<br />
Gioia Tauro wird’s endlich<br />
kühler, voraus liegt die Straße von<br />
Die Reiseroute<br />
Deutschland, Österreich, Italien, Kroatien<br />
Literatur und Infos: Als Flugplatz-Guide hat sich<br />
der Avioportolano bewährt. Eine gute Quelle mit vielen<br />
Hintergrundinfos ist auch www.fliegen-in-italien.de.<br />
Gut zu wissen: An kleinen Plätzen sollte man vorher<br />
anrufen. An großen Plätzen wie Salerno sind die Anflugverfahren<br />
zu beachten, am besten Flugplan aufgeben.<br />
[ 6 ]<br />
[ 5 ] Marina di Modica auf Sizilien ist das<br />
Ziel der Reise. [ 6 ] So werden junge<br />
Piloten glücklich gemacht: Emma in der<br />
Alpha-Klasse [ 7 ] Genussfliegen entlang<br />
der Küste.<br />
[ 7 ]<br />
<strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong> 43
[ UL/LSA Reise ]<br />
[ 2 ]<br />
[ 1 ]<br />
[ 1 ] Der Rotax ist repariert, die Lima-Alpha wieder fit! Ernst freut<br />
sich auf den bevorstehenden Flug über Sizilien. [ 2 ] Anflug auf<br />
Lošinj, eine kroatische Trauminsel. [ 3 ] Inselhopping, diesmal mit<br />
dem gecharterten Motorboot.<br />
[ 3 ]<br />
Foto: weseetheworld - Fotolia<br />
Messina. Brindisi Information übergibt<br />
uns an Calabria Tower. Der Kompass<br />
zeigt 240 Grad, geradewegs steuern<br />
wir aufs Küstenstädtchen Milazzo zu.<br />
Sizilien! Auf elf Uhr wächst der Ätna<br />
dem Himmel entgegen, den Gipfel<br />
in Wolken verhüllt. Kaum sind wir<br />
über Land, schlägt die Thermik zu.<br />
Selbst Segelfliegerin Emma hätte gern<br />
weniger davon.<br />
Querab des Ätna breitet sich eine<br />
steppenähnliche Landschaft aus.<br />
Schwarze Lava prägt das Bild. Auf<br />
einmal meldet die Lima-Alpha ein<br />
stotterndes Triebwerk. Derart aus<br />
allen Träumen gerissen, suchen wir<br />
die Landschaft nach Notlandefeldern<br />
Emma und Borchert<br />
Pohle teilen ihre Leidenschaft<br />
fürs Fliegen. Gemeinsam<br />
genießen sie die<br />
Ausflüge in der Fascination.<br />
und dem Zielplatz ab. Es reicht, gerade<br />
eben. Die Piste von Marina di<br />
Modica ist lang, schmal und staubig.<br />
Außer einem Traktorfahrer ist niemand<br />
zu sehen. Flucht unters Wellblechdach.<br />
Handy? „I do not speak English“ –<br />
und ich nicht italienisch. David aus<br />
Rascaglio hilft aus der Ferne. Kurz<br />
darauf erscheint der Chef des Aviosuperficie,<br />
sichtlich erfreut über unseren<br />
Besuch. Die Unterhaltung mit<br />
Händen und Füßen ist anstrengend,<br />
aber erfolgreich. Er telefoniert Sonja<br />
herbei, die mit einem BMW X5 und<br />
einer Pension alles hat, was wir brauchen.<br />
Schnell ist das Gepäck entladen<br />
und die Flugzeuge verzurrt. Check-in,<br />
ab in die Stadt. An der Uferpromenade<br />
gibt es Pizza – was sonst – zu<br />
fassen.<br />
In der Pension bereitet Emma vor<br />
dem Uraltfernseher eine Kissenburg<br />
auf dem einzig vorhandenen Sessel,<br />
um das Finale der Fußball-WM zu<br />
erleben. Ernst und ich jubeln Mario<br />
Götze auf Klappstühlen zu.<br />
In Weltmeisterlaune erwachen wir<br />
am nächsten Morgen. Bei 35 Grad im<br />
Schatten erklären wir einen Schlechtwettertag.<br />
Wir wollen den Rotax<br />
untersuchen und endlich einen Strandtag<br />
einlegen. Ernst bringt in nur einer<br />
Stunde den 912er wieder in Ordnung.<br />
Gemeinsam mit Sonja startet er zum<br />
Inselrundflug; Tränen stehen in ihren<br />
Augen angesichts des Ausblicks, den<br />
sie so noch nie erlebt hat.<br />
Wir beschließen, zunächst auf erprobter<br />
Route zurückzufliegen – aber<br />
nicht, ohne vorher noch eine Runde<br />
über die Insel gedreht zu haben. Ein<br />
paar Minuten nach dem Take-off sind<br />
wir über Siziliens Südspitze. Mit Kurs<br />
360 Grad geht es in Richtung Catania.<br />
Dem Sperrgebiet weichen wir übers<br />
Wasser aus. Catania Tower genehmigt<br />
den Einflug in die Kontrollzone. Voraus<br />
die Stadt, und der Ätna versteckt<br />
seinen Kopf noch immer in Wolken.<br />
Pescara Tower empfängt uns tags<br />
darauf mit einem freundlichen<br />
„Cleared to land“. An der ersten Intersection<br />
rollen wir ab zum Vorfeld,<br />
wo gerade eine Ryanair-Boeing-737<br />
ankommt. Im Büro fülle ich den Flugplan<br />
für den Flug zur kroatischen<br />
Insel Lošinj aus. Wir haben Zeit, Emma<br />
geht auf den Ryanair-Kapitän zu<br />
und stellt uns vor. Kurzerhand nimmt<br />
er uns mit ins Cockpit und lässt Emma<br />
auf dem Pilotensitz Platz nehmen.<br />
Sie ist happy – die beste Methode,<br />
junge Pilotinnen glücklich zu machen,<br />
ist gefunden!<br />
Das Beste zum Schluss<br />
Bei Bilderbuchwetter sind wir<br />
wieder in der Luft, die Schwimmwesten<br />
angelegt. Montesilvano, Alba<br />
Adriatica und San Benedetto del<br />
Tronto gleiten vorbei. Rechts das Meer,<br />
tiefblau und ruhig. Wir folgen der<br />
Küste bis Ancona, drehen dann auf<br />
Nordostkurs direkt nach Lošinj über<br />
die Adria, 130 Kilometer Wasser voraus.<br />
Wie alle Flüge über Wasser ist<br />
auch dieser etwas Besonderes.<br />
Lošinj ist schon aus der Luft ein<br />
Traum – blaues Wasser mit grünlich<br />
schimmerndem Grund, Yachten und<br />
Segelboote, weiße Strände, Pinienwälder.<br />
Im Schatten einer Palme gibt<br />
es ein kühles Landebier. Am nächsten<br />
Morgen chartern wir ein Boot samt<br />
Skipper. Ein traumhafter Urlaubstag<br />
endet mit der definitiv besten Pizza<br />
der ganzen Reise!<br />
Wehmut fliegt mit, als wir in Schärding<br />
zum letzten Mal in Formation<br />
starten – und natürlich die Vorfreude<br />
auf die nächste Reise.<br />
ae<br />
44 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong>
UL / LSA<br />
SPECIAL <strong>2015</strong><br />
Juni-Ausgabe<br />
Der <strong>aerokurier</strong><br />
bietet Ihnen eine<br />
hohe Pilotendichte<br />
in der Leserschaft.<br />
Die optimale<br />
Leserstruktur für<br />
Ihre Werbung!<br />
VORTEIL<br />
mit den Highlights<br />
der AERO<br />
Foto: Herzog<br />
Das Heft im Heft<br />
bietet folgende Themen:<br />
■ Zu Besuch bei den Marktführern<br />
Wir blicken bei Comco Ikarus<br />
und AutoGyro hinter die Kulissen.<br />
■ 120-kg-Klasse<br />
Jetzt schickt auch Roland Aircraft einen<br />
leichten Einsitzer ins Rennen.<br />
■ Pilot Report<br />
Für Sie geflogen: Wir stellen ein<br />
brandneues Top-UL vor.<br />
Anzeigenschluss<br />
17. April <strong>2015</strong><br />
Verkauf am Kiosk<br />
ab 27. Mai <strong>2015</strong><br />
Information<br />
Reinhard Wittstamm<br />
Tel.: +49 228 9565-114<br />
rwittstamm@motorpresse.de<br />
Rudolf Pilz<br />
Tel.: +49 228 9565-115<br />
rpilz@motorpresse.de
[ UL/LSA News ]<br />
UL-Formation in neuem Outfit<br />
GRASGRÜNE GRASSHOPPER<br />
Die UL-Formation GrassHoppers startet in neuem<br />
Design in die neue Flugsaison: Die drei C42<br />
sind jetzt – der Name ist Programm – in passendem<br />
Grün-Weiß gehalten. Möglich macht es eine<br />
hauchdünne Folie, aufgetragen vom Luftfahrtunternehmen<br />
Air Profis aus Bremgarten. Erik van<br />
den Dolder (Leader), Dennis Piroschinski (rechter<br />
Wingman) und Heinz Korella (linker Wingman)<br />
zeigen eleganten Formationsflug mit ihren drei<br />
C42. Erste Termine für <strong>2015</strong> sind bereits bestätigt:<br />
Am 6. und 7. Juni ist das Team beim Flugtag in<br />
Kehl zu sehen und am 30. August in Müllheim.<br />
Czech Sport Aircraft ordnet seinen<br />
Vertrieb für Deutschland und die<br />
Schweiz neu. Für die Vermarktung<br />
des als LSA zertifizierten Ganzmetall-Tiefdeckers<br />
PS-28 Cruiser wurde<br />
das französische Unternehmen<br />
Sport Aviation unter Vertrag genommen.<br />
Seit rund drei Jahren betreut<br />
der Händler den französischen<br />
Markt. Die Lage im grenznahen<br />
Haguenau ermöglicht es,<br />
den Aktionsbereich jetzt auch auf<br />
Deutschland und die Schweiz<br />
auszuweiten. Christian Stuck,<br />
Mit-Eigentümer von Sport Aviation,<br />
ist zuversichtlich, bald ein Vertriebsund<br />
Servicenetz in den neuen<br />
Märkten aufgebaut zu haben.<br />
Erste Schritte seien getan, sechs<br />
Flugzeuge bereits bestellt.<br />
Am 6. und 7. Juni<br />
FASCINATION-TREFFEN IN GÖRLITZ<br />
Die Fascination wird 20! Piloten des sportlichen<br />
UL-Tiefdeckers haben dies zum Anlass genommen,<br />
ein Treffen im sächsischen Görlitz zu<br />
organisieren. Gleichzeitig soll das Fly-in an<br />
Konstrukteur Wolfgang Dallach erinnern, der<br />
am 18. Januar bei einem Unfall mit seiner Piper<br />
PA-24-260 Comanche ums Leben gekommen<br />
ist. Auch eine aktuelle LTA wird genügend Stoff<br />
für Fachgespräche bieten. Als Termin wurde<br />
das Wochenende 6./7. Juni ausgesucht;<br />
Ausweichtermin im Falle schlechten Wetters<br />
ist der 5. und 6. September. Anmeldungen<br />
nimmt Borchert Pohle per E-Mail an<br />
borchert.pohle@googlemail.com entgegen.<br />
Update für UL-Theorie-Lernprogramm: Die neuen europäischen Luftverkehrsregeln<br />
SERA haben auch in den Fragenkatalog für die UL-Theorieprüfung<br />
Einzug gehalten. Die Anpassungen in den Bereichen Luftrecht und Flugfunk<br />
hat Programmierer Thomasz Szestowicki von Tricky Applications jetzt in seine<br />
Frage-Antwort-Software eingepflegt. Bestandskunden erhalten die neue Version<br />
kostenlos, Neukunden zahlen für die Software 28 Euro.<br />
Cavalon fliegt in Changchun<br />
CHINAS ERSTER POLIZEI-GYRO<br />
AutoGyro aus Hildesheim hat einen besonderen Kunden: Chinas<br />
Polizei hat ihren ersten Gyrokopter in Dienst gestellt. Der Cavalon<br />
fliegt ab sofort in Changchun. In der knapp acht Millionen<br />
Einwohner zählenden Hauptstadt der Provinz Jilin im Nordosten<br />
des Landes soll der Side-by-Sitzer für Überwachungsaufgaben<br />
eingesetzt werden. Für alle Anwesenden waren die ersten<br />
Flüge ein Ereignis: Starts und Landungen erfolgten in der Stadt.<br />
Auch in Deutschland gab es vor einigen Jahren Versuche mit<br />
Tragschraubern im Polizeidienst. Allerdings hatte sich Brandenburg<br />
letztlich gegen ihren Einsatz entschieden.<br />
Fotos: Christian Böhm, Heinz Korella, Borchert Pohle, Georg Wicharz<br />
Rotax bietet Kulanzlösung<br />
SCHWIMMERPROBLEM GELÖST: KOSTENLOSER AUSTAUSCH<br />
Die Probleme mit defekten Schwimmern bei der Rotax-912-Reihe sind gelöst:<br />
Der österreichische Motorenhersteller BRP-Powertrain hat ein Service-<br />
Bulletin veröffentlicht, das den Austausch defekter Schwimmer anordnet.<br />
Besitzer betroffener Fertigungslose erhalten die Ersatzteile kostenlos. BRP-<br />
Powertrain übernimmt auch die Arbeitskosten für den Austausch, sofern<br />
dieser von einem LTB vorgenommen wird. Das Problem hielt die Rotax-912/914-Eigner<br />
seit Herbst 2014 in Atem. Vergaserschwimmer konnten<br />
sich mit Benzin vollsaugen und so ihre regulierende Funktion nicht mehr<br />
erfüllen. Daraus resultierten Probleme beim Motorlauf bis hin zu überlaufenden<br />
Vergasern. BRP-Powertrain hat sich für die Lösung des Problems vergleichsweise<br />
lange Zeit gelassen.<br />
Zwar war recht bald klar,<br />
dass Teile betroffen waren, die<br />
ab Mitte 2012 verbaut wurden,<br />
doch es galt, in Zusammenarbeit<br />
mit den Zulieferern die aktuelle Produktion<br />
von Schwimmern umzustellen und<br />
einwandfreie Ware zu liefern. Rotax-Halter, deren Motoren unter die betroffene<br />
Serie fielen, waren in einem Service-Bulletin (SB) angehalten, die Vergaser<br />
alle 25 Betriebsstunden oder spätestens alle 60 Tage zu kontrollieren.<br />
46 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong>
SPECIAL<br />
AERO <strong>2015</strong><br />
Motorflug<br />
Top-Flugzeuge,<br />
Top-Avionik<br />
Aktion „Be a pilot“<br />
So gelingt der Einstieg<br />
in die Fliegerei!<br />
www.<strong>aerokurier</strong>.de<br />
Schutzgebühr € 2,60<br />
Segelflug wieder an Bord<br />
Neueinsteiger beleben<br />
die Konkurrenz<br />
ULs mit Überraschungen<br />
Innovationsmotor für<br />
die gesamte Branche<br />
MESSE-GUIDE: Alle Aussteller auf einen Blick!
Foto: U. Thomalla<br />
FASZINATION LUFTFAHRT<br />
Die Allgemeine Luftfahrt und der Luftsport haben in mehrfacher<br />
Hinsicht für die Großluftfahrt eine hohe Bedeutung, denn hier<br />
werden Technologien entwickelt und in der Praxis getestet, bevor<br />
sie später in Verkehrsflugzeugen Anwendung finden.<br />
Volker K. Thomalla<br />
Chefredakteur<br />
Willkommen zur AERO! Die wichtigste Messe für den Luftsport,<br />
die General und Business Aviation in Europa lockt wieder Tausende<br />
von Interessierten auf das Messegelände neben dem Flughafen<br />
der Bodenseestadt. Vom 15. bis zum 18. April ist Friedrichshafen<br />
der Dreh- und Angelpunkt der Allgemeinen Luftfahrt. Die Besucher<br />
können sich auf eine bisher noch nicht erlebte Vielfalt freuen,<br />
denn mit mehr als 630 Ausstellern zeigen in diesem Jahr mehr<br />
Firmen und Institutionen als je zuvor in der Geschichte der AERO<br />
ihre Produkte und Dienstleistungen.<br />
Die Messebesucher erwartet eine Fülle an Neuheiten, die zeigen,<br />
dass die Allgemeine Luftfahrt nach wie vor auch als Innovationsmotor<br />
der Luftfahrt insgesamt wirkt. Waren bis zur Jahrtausendwende<br />
vor allem Militär und zivile Großluftfahrt Innovationstreiber<br />
der Luftfahrt, so hat sich dies seitdem sehr stark in Richtung der Allgemeinen Luftfahrt<br />
gedreht. Heute finden Piloten von modernen ein- und zweimotorigen Reiseflugzeugen wie<br />
selbstverständlich zum Beispiel Synthetic-Vision-Systeme in ihren Cockpits, von denen<br />
Airbus- und Boeing-Crews nur träumen können. Auch sind in der Allgemeinen Luftfahrt<br />
schon seit Jahrzehnten faserverstärkte Kunststoffe im Flugzeugbau im Einsatz, die erst seit<br />
kurzer Zeit in großem Stil beim Bau von Verkehrsflugzeugen verwendet werden. iPads<br />
waren schon lange in kleinen Flugzeugen zu finden, bevor die ersten Airline-Piloten die<br />
Tablets auch im Cockpit nutzen durften. Und die Segelflugzeughersteller, die in diesem Jahr<br />
wieder in großer Zahl in Friedrichshafen ausstellen, waren Pioniere bei der Verwendung<br />
von Kunststoffen im Flugzeugbau.<br />
Auf der AERO finden die Besucher auch wieder Anregungen für Flüge oder für fliegerische<br />
Weiterbildung. Denn bei aller wirtschaftlichen und industriepolitischen Bedeutung der<br />
Allgemeinen Luftfahrt stehen für die Piloten in erster Linie die Freude am Selberfliegen und<br />
die Faszination der Luftfahrt im Vordergrund.<br />
Inhalt<br />
[ AERO SPECIAL ]<br />
6 Motorflug-Neuheiten<br />
Die Hersteller stellen ihre<br />
neuesten Entwicklungen vor<br />
14 Die UL-Branche gibt Gas<br />
und zeigt innovative Technik<br />
22 Immer mehr ULs<br />
im Segelflug<br />
Bringt Schempp-Hirth<br />
den Ventus 3 ?<br />
28 Ein Tag als ...<br />
Unfall untersucher<br />
Die sachliche Dokumentation<br />
ist BFU-Grundsatz<br />
32 Alleskönner im Cockpit<br />
Moderne Avionik macht das<br />
Fliegen immer komfortabler<br />
34 Roland Bosch im<br />
Interview<br />
Die Zukunft der AERO<br />
35 Aktion „Be a pilot“<br />
Flugschulen stellen sich vor<br />
36 Vorträge<br />
Die Messe bietet wieder ein<br />
großes Vortragsprogramm<br />
38 So kommt man zur<br />
AERO <strong>2015</strong><br />
Mit Slot und Flugplan nach<br />
Friedrichshafen<br />
40 <strong>aerokurier</strong> auf der AERO<br />
<strong>aerokurier</strong>-Stand als<br />
Info-Plattform für Besucher<br />
41 Messe-Guide<br />
Die AERO-Aussteller im<br />
Überblick<br />
Titelfotos: Messe Friedrichshafen, Herzog
[ AERO SPECIAL ]<br />
Motorflugzeuge und Business Jets auf der AERO<br />
Viele Premieren<br />
Die AERO ist eine Premierenmesse.<br />
Keine andere Veranstaltung in Europa<br />
kann mit einer solchen Fülle an neuen<br />
Motorflugzeugen aufwarten. Wer sich in<br />
diesem Jahr ein neues Flugzeug kaufen<br />
will, kommt an der AERO nicht vorbei.<br />
Die AERO in Friedrichshafen<br />
ist ein wichtiges Forum der<br />
Flugzeughersteller, um ihre<br />
neuen oder verbesserten Produkte<br />
potenziellen Käufern vorzustellen.<br />
Deshalb gibt es – trotz der<br />
relativ langen Innovationszyklen<br />
in der Allgemeinen Luftfahrt und<br />
der Business Aviation – auch in<br />
jedem Jahr auf der Messe am Bodensee<br />
Welt-, Europa- und Deutschlandpremieren.<br />
In diesem Jahr wird<br />
das einmotorige Turbopropmuster<br />
DA50-JP7 von Diamond Aircraft<br />
aus Wiener Neustadt für einiges<br />
Aufsehen sorgen. Das Flugzeug<br />
hatte erst am 19. Januar seinen<br />
Erstflug absolviert. Dabei wurde<br />
es von Diamond-Aircraft-Chef<br />
Christian Dries und Ingmar Mayerbuch,<br />
dem Leiter der Flugerprobung<br />
bei Diamond Aircraft, geflogen.<br />
Bis Ende Februar waren sechs<br />
weitere Flüge mit insgesamt drei<br />
Flugstunden dazugekommen, sagte<br />
Christian Dries im Gespräch mit<br />
dem <strong>aerokurier</strong>. Das Flugzeug wird<br />
von einem 465 WPS starken Trieb-<br />
6 AERO Special 4/<strong>2015</strong>
Citation CJ2+<br />
Die Alpine Edition der Citation CJ2+<br />
bietet Avionik vom Typ Garmin G3000<br />
sowie ein verbessertes Wetterradar und<br />
ein neues Wartungsdiagnosesystem.<br />
werk der ukrainischen Firma Motor<br />
Sich angetrieben. Christian<br />
Dries sagte: „Die Lärmentwicklung<br />
dieses Flugzeugs liegt weit unter<br />
allen Grenzwerten. Der Fünfblattpropeller<br />
dreht beim Start nur mit<br />
2100 U/min und im Cruise mit 1800<br />
U/min.“<br />
Die Wahl fiel auf diese Propellerturbine,<br />
da sie einerseits rund<br />
20 Prozent weniger Treibstoff als<br />
vergleichbare Aggregate anderer<br />
Hersteller verbraucht und andererseits<br />
als Low-Level-Turbine<br />
ausgelegt ist. Dank einer digitalen<br />
Triebwerkssteuerung in Form eines<br />
redundant ausgelegten FADECs<br />
ist die Bedienung für die Piloten<br />
sehr einfach. Zudem punktet sie<br />
mit einer TBO von 3000 Stunden<br />
ohne Hot Section Inspection. Die<br />
DA50 wird keine Druckkabine erhalten.<br />
Derzeit ist das Testflugzeug<br />
noch auf eine Geschwindigkeit von<br />
180 Knoten IAS limitiert, aber nach<br />
der Zulassung wird der rote Strich<br />
des Fahrtmessers bei 190 bis 200<br />
Knoten liegen, schätzt Christian<br />
Dries.<br />
Das Flugzeugmuster soll in der<br />
zweiten Jahreshälfte 2016 seine<br />
Zulassung bekommen. Es wird von<br />
Diamond Aircraft in zwei Versionen<br />
angeboten. Christian Dries schätzt,<br />
dass besonders die Tundra-Version<br />
mit großen Rädern sowie einem<br />
neuen Klappensystem mit doppelten<br />
Fowlerklappen rund 70 Prozent<br />
der Produktion ausmachen werde.<br />
Sie soll bei maximaler Startmasse<br />
nach nur 200 Metern in der Luft<br />
sein. Damit tritt sie in Konkurrenz<br />
zu anderen Buschflugzeugen wie<br />
der Quest Kodiak oder der Pilatus<br />
PC-6 Turbo Porter. Die zweite Version<br />
der DA50-JP7 soll vor allem<br />
als Privat- und Utility-Flugzeug<br />
zum Einsatz kommen.<br />
Erprobung der C4 von<br />
Flight Design beginnt<br />
Mit Spannung wird erwartet,<br />
ob der Hersteller Flight Design aus<br />
Kamenz es schafft, sein Motorflugzeug<br />
C4 vor der AERO in die Luft<br />
zu bringen und danach auf der<br />
Messe in Friedrichshafen auch zu<br />
zeigen. Am 10. März gab die Firma<br />
bekannt, dass der Prototyp der C4<br />
aus dem Werk nach Kamenz in<br />
Sachsen gebracht worden ist, wo<br />
er die letzten Tests absolviert, die<br />
zum Erstflug führen werden. Unter<br />
der Cowling des neuen Kunststoff-<br />
Viersitzers arbeitet ein Sechszylinder-Boxermotor<br />
vom Typ Continental<br />
Motors IO-360-AF, der erst<br />
Anfang März seine Zulassung von<br />
der amerikanischen Luftfahrtbehörde<br />
FAA erhalten hat. Das AF<br />
in der Motorenbezeichnung steht<br />
für „alternative fuel“, also alternativen<br />
Kraftstoff. Der modifizierte<br />
IO-360 darf nämlich neben dem<br />
konventionellen, verbleiten Avgas<br />
100 LL auch ganz offiziell bleifreien<br />
Treibstoff der Sorte UL91 nutzen.<br />
Flight Design hatte das Konzept<br />
der C4 erstmalig 2011 vorgestellt<br />
und ist der erste Hersteller, der<br />
diesen Antrieb einsetzt. Er wird<br />
ihn allerdings nicht mit maximaler<br />
Drehzahl nutzen, sondern nur in<br />
einer gedrosselten Variante mit<br />
2550 U/min. Dadurch bringt es der<br />
Motor auf eine Leistung von 180<br />
und Bewährtes<br />
Diamond DA50-JP7<br />
Der Erstflug der Turboprop-Single fand am 19. Januar statt.<br />
Die Zulassung soll im zweiten Halbjahr 2016 erfolgen. Als<br />
Antrieb dient eine 465 Wellen-PS starke AI-450-S-Turbine.<br />
Fotos: Diamond Aircraft, Textron Aviation<br />
AERO Special 4/<strong>2015</strong> 7
[ AERO SPECIAL ]<br />
Cirrus SR22T<br />
Sie war 2014 erneut das meistverkaufte einmotorige<br />
Motorflugzeug. Das Topmodell von Cirrus Aircraft gibt’s<br />
jetzt auch mit komplett digitalem Cockpit.<br />
Fotos: Cirrus Aircraft, Herzog, Textron Aviation<br />
Cessna Corvalis TTx<br />
Cessnas Spitzenmodell bei den Kolbenmotor-Einmots ist<br />
die TTx. Sie entstand aus der früheren Columbia 400 und<br />
schafft mit festem Fahrwerk 235 Knoten.<br />
PS (132 kW) und läuft leiser. Die<br />
TBO des neuen Antriebs liegt bei<br />
2200 Stunden.<br />
Cirrus Aircraft, die laut Branchenverband<br />
GAMA im vergangenen<br />
Jahr mit 160 Exemplaren<br />
der Cirrus SR22T erneut das meistverkaufte<br />
Kolbenmotor-Flugzeug<br />
stellten, wird dieses Muster in<br />
Friedrichshafen präsentieren, sag-<br />
te Jan-Peter Fischer von CD Aircraft<br />
aus Schönhagen, im Gespräch mit<br />
dem <strong>aerokurier</strong>. Von dem Topmodell<br />
des Herstellers gibt es eine<br />
Sonderedition, die SR22T Accelero;<br />
sie zeichnet sich durch ein<br />
komplett digitales Cockpit sowie<br />
eine Sonderlackierung aus. Die in<br />
Oshkosh im Juli 2014 vorgestellte<br />
Accelero wird nicht in Friedrichshafen<br />
zu sehen sein, aber eine<br />
SR22T, die ebenso wie die Accelero<br />
über digitale Stand-by-Instrumente<br />
verfügt, sagte Jan-Peter<br />
Fischer. Zu Redaktionsschluss<br />
dieses Specials stand nicht fest,<br />
ob Cirrus Aircraft erneut das Mockup<br />
seines einstrahligen Jets SF50<br />
Vision ausstellen wird oder nicht.<br />
Der dritte Prototyp des leichten<br />
Jets hatte kurz vor Weihnachten<br />
2014 seinen Erstflug absolviert.<br />
Zulassung der SF50<br />
noch in diesem Jahr<br />
Cirrus rechnet mit der Zulassung<br />
der SF50 Vision sowie den ersten<br />
Auslieferungen noch in der zweiten<br />
Hälfte dieses Jahres.
Extra 300<br />
Die Extra 300 ist das meistgebaute deutsche Motorflugzeug<br />
nach dem Zweiten Weltkrieg. Sie ist in verschiedenen<br />
Versionen erhältlich und konsequent auf Kunstflug ausgelegt.<br />
Besuchen Sie uns auf der AERO !<br />
Static Display 12<br />
Das Unternehmen Textron<br />
Aviation, in dem die Traditionsmarken<br />
Cessna Aircraft und<br />
Beechcraft nun vereinigt sind,<br />
tritt mit einem großen Aufgebot<br />
zur AERO an. Neben einem eigenen<br />
Stand in der Halle A3, wo<br />
vornehmlich die Kolbenmotor-<br />
Flugzeuge zu sehen sein werden,<br />
ist das Unternehmen auch in<br />
Zusammenarbeit mit dem deutschen<br />
Händler Atlas Air Service<br />
aus Ganderkesee im Static Display<br />
vertreten. Die Hochleistungseinmot<br />
Cessna TTx, die der Hersteller<br />
aus Wichita als Antwort auf<br />
die Cirrus-Hochleistungssingles<br />
in das Rennen um die Gunst der<br />
Kunden schickt, gehört ebenso<br />
zu den Ausstellungsstücken wie<br />
der Turboprop Caravan EX, eine<br />
Beechcraft Baron G58 mit Garmin-<br />
Glascockpit und die leichten<br />
Business Jets vom Typ Citation<br />
M2 und Citation CJ4.<br />
Premiere für das<br />
Mock-up der Bell 505 X<br />
Atlas Air Service ist auch<br />
Vertreter für Bell Helicopter und<br />
wird in dieser Funktion unter<br />
anderem erstmalig in Deutschland<br />
ein Mock-up des neuen Hubschraubers<br />
Bell Jet Ranger 505<br />
X zeigen.<br />
Zu den Projekten, die auf der<br />
AERO vor einem Jahr für Aufsehen<br />
gesorgt hatten, gehört zweifelsohne<br />
die schnelle Kolbenmotor-Einmot<br />
Panthera des slowenischen<br />
Herstellers Pipistrel. Sie<br />
wird auch in diesem Jahr in<br />
Friedrichshafen zu sehen sein,<br />
allerdings mit einem anderen<br />
Motor als noch 2014.<br />
Das Flugzeug war ja von Anfang<br />
an so konstruiert worden,<br />
dass es verschiedene Antriebe<br />
aufnehmen kann. Neben einer<br />
Version mit einem normalen Verbrennungsmotor<br />
plant Pipistrel<br />
auch eine Version mit einem<br />
Hybrid- und später mit einem<br />
reinen Elektroantrieb anzubieten.<br />
Beim Verbrennungsmotor hatten<br />
sich die Konstrukteure für den<br />
Lycoming IO-390 entschieden,<br />
der soll jetzt aber nicht für Mogas<br />
zugelassen werden.<br />
Dies war für Pipistrel der Auslöser,<br />
den Motor noch einmal zu<br />
wechseln und auf einen IO-540-V-<br />
Sechszylinder-Einspritzmotor<br />
umzurüsten, der bereits für Mogas<br />
zugelassen ist. Der IO-540<br />
wird in einer gedrosselten Variante<br />
mit 260 PS zum Einsatz<br />
kommen, mit der Folge, dass sich<br />
die Flugleistungen der Panthera<br />
noch einmal verbessern werden.<br />
Der IO-390 ist damit aber nicht<br />
Top Flugzeuge im Angebot:<br />
• 2005 Cirrus SR20 G2 - TT 2.650 hrs<br />
• 1991 Beech Bonanza A36AT - TT 2.350 hrs<br />
• 1993 Beech King Air C90B - TT 2.025 hrs<br />
• 1994 Beech King Air C90B - TT 3.947 hrs<br />
• 2008 Beech King Air B200GT - TT 1.650 hrs<br />
• 2010 Beech King Air 350i - TT 930 hrs<br />
• 2009 Beech Premier IA - TT 560 hrs<br />
• 2008 Cessna Citation XLS+ TT 781 hrs<br />
Top Service:<br />
• Instandhaltung, Reparatur & Modifikation<br />
• Spezialleistungen für Avionik & vieles mehr<br />
• CAMO+ Organisation<br />
• Europas größtes Beechcraft-Ersatzteillager<br />
Ihre AERO-Hotline: +49 (0)171 - 210 20 37<br />
Augsburg Air Service GmbH<br />
Flughafenstr. 5, 86169 Augsburg<br />
aas-augsburg.de<br />
• CAMO+ Organisation<br />
• EASA Part 21J und 145<br />
• FAA Repair Station<br />
Tel. +49 (0)821 - 7003 - 0<br />
Fax +49 (0)821 - 7003 - 153<br />
info@aas-augsburg.de<br />
New Name - Same Crew
[ AERO SPECIAL ]<br />
Waco YMF-5D<br />
Auch so können Neuflugzeuge aussehen: Die Waco YMF-5D<br />
ist ein klassischer Doppeldecker mit einem bulligen<br />
Sternmotor, der von Rheinland Air Service vertrieben wird.<br />
Aerospool WT 10<br />
In die WT 10 Advantic sind einige Änderungen der Konstruktion<br />
eingeflossen. Zunächst soll sie nur als Experimental mit<br />
2+2 Sitzen angeboten werden.<br />
ganz raus aus dem Rennen, denn<br />
Pipistrel wird die Panthera auch<br />
als Kit zum Selberbauen und zum<br />
Betrieb in der Experimental-Klasse<br />
anbieten. In dieser Version kann<br />
sich der Käufer auch für den IO-390<br />
entscheiden.<br />
Zwischenzeitlich wächst die<br />
neue Fabrik, die der slowenische<br />
Hersteller in Gorizia, Italien, in der<br />
Nähe der italienisch-slowenischen<br />
Grenze für die Produktion der Panthera<br />
bauen lässt. Am 9. März<br />
wurden die Dachträger auf die 7,70<br />
Meter hohen Standsäulen der Fabrikationshalle<br />
gehoben.<br />
Auch die WT 10 Advantic von<br />
Aerospool aus Prievidza in der<br />
Slowakei war auf der letzten AERO<br />
ein Hingucker. Sie wird nach Angaben<br />
des deutschen Importeurs<br />
Hannes Zimmermann aus Schwäbisch<br />
Gmünd weiterentwickelt.<br />
Die WT 10 Advantic<br />
gibt’s als Experimental<br />
Seit der Vorstellung vor zwei<br />
Jahren wurden verschiedene Änderungen<br />
an der Konstruktion<br />
vorgenommen. Sie wird zunächst<br />
als Experimental für Selbstbauer<br />
angeboten und soll später in der<br />
Kategorie der VLA beziehungsweise<br />
der ELA-1-Flugzeuge zertifiziert<br />
werden, vorausgesetzt, das<br />
Flugzeug trifft auf eine entsprechende<br />
Nachfrage des Marktes.<br />
Als Antrieb des 2+2-Sitzers ist ein<br />
Rotax-914-UL-Motor mit 115 PS (85
8624739-43-2.QXD_Layout 1 26.02.15 16:15 Seite 1<br />
AERO <strong>2015</strong><br />
Halle A3<br />
Stand 100 & 508<br />
Alpi Aviation Pioneer 400<br />
Die Pioneer 400 des italienischen Herstellers Alpi Aviation soll<br />
es demnächst auch in einer zugelassenen Version geben. Selbstbauer<br />
können die 400 auch als Experimental betreiben.<br />
Fotos: Alpi Aviation, Marzinzik, Schulz<br />
kW) und Verstellpropeller vorgesehen.<br />
Die WT 10 Advantic Experimental<br />
verfügt ebenfalls über ein<br />
Einziehfahrwerk.<br />
Die Piper Generalvertretung<br />
Deutschland in Calden will eine<br />
brandneue Piper M500 Meridian<br />
nach Friedrichshafen bringen. Dies<br />
wäre eine weitere Europapremiere<br />
auf der AERO. Das setzt aber<br />
voraus, dass der einmotorige Turboprop<br />
den Sprung von Vero Beach,<br />
Florida, über den Atlantik nach<br />
Deutschland pünktlich schafft.<br />
Piper Aircraft hatte das Muster erst<br />
am 28. Januar <strong>2015</strong> in Vero Beach<br />
der Öffentlichkeit vorgestellt.<br />
Europa-Premiere der<br />
Piper M500 möglich<br />
Bei der M500 handelt es sich<br />
um eine überarbeitete und modernisierte<br />
Piper PA-46-500TP mit der<br />
neuesten Version des Garmin-G1000-<br />
Glascockpits, das unter anderem<br />
über eine erweiterte Stallwarnung<br />
in Form einer Underspeed Protection<br />
verfügt, bei der der Autopilot<br />
eingreift, wenn das Flugzeug zu<br />
langsam fliegt. Außerdem ist die<br />
M500 mit einem Automatic Level<br />
Mode in Form eines blauen Knopfs<br />
ausgestattet, dessen Drücken das<br />
Flugzeug sofort in eine Normalfluglage<br />
ohne Steigen oder Sinken<br />
zurückbringt. Als Standby-Instrument<br />
dient nun ein digitales EFD-<br />
1000 von Aspen Avionics. Die<br />
Druckkabine wird bei der M500<br />
jetzt digital gesteuert. Als Option<br />
kann ein Käufer seine M500 auch<br />
mit einem Iridium-Satellitentelefonsystem<br />
GSR-56 von Garmin<br />
ausrüsten lassen. Das komplett<br />
ausgestattete, sechssitzige Flugzeug<br />
erreicht eine maximale Reisegeschwindigkeit<br />
von 260 KTAS<br />
und schafft eine Reichweite von<br />
1000 nautischen Meilen (1852 km).<br />
Die Piper M500 kostet derzeit ab<br />
Werk 2,26 Millionen Dollar. Piper<br />
Deutschland plant, auch eine Piper<br />
Seneca V auszustellen.<br />
Der französische Hersteller Robin<br />
Aircraft aus Darois, in der Nähe<br />
von Dijon, wird wieder mit zwei<br />
seiner Einmots vom Typ DR401auftreten.<br />
Neben einer DR401-155 CDi<br />
mit Continental-Dieselmotor soll<br />
auch eine DR401-160 mit O-320-Boxer<br />
zu sehen sein, sagte Clemens<br />
Bollinger von Bollinger Aviation,<br />
dem deutschen Händler für die<br />
Holzflugzeuge aus dem Burgund.<br />
Besonders die neue Oratex-Bespannung,<br />
die im vergangenen<br />
Jahr erstmalig präsentiert wurde,<br />
kommt bei den Kunden gut an.<br />
Bollinger: „Von den Neukunden<br />
wollen alle die Oratex-Bespannung<br />
haben.“ Bei der Bespannung mit<br />
den Folien der Lanitz Prena Folien<br />
Factory aus Leipzig ist im Idealfall<br />
eine Gewichtseinsparung von 20<br />
Kilogramm möglich. Die Diesel-<br />
Fraktion der Robin-Kunden wächst,<br />
so Clemens Bollinger. Rund zwei<br />
Drittel der Besteller wünschen<br />
einen Dieselmotor, während ein<br />
Drittel seiner Kunden einen herkömmlichen<br />
Avgas-/Mogas-Motor<br />
wählt.<br />
In Sachen Avionik ist der Trend<br />
bei den Robin-Flugzeugen nicht<br />
so eindeutig: Rund die Hälfte der<br />
Käufer möchte ihre DR401 mit traditionellen<br />
Rundinstrumenten<br />
AERO Special 4/<strong>2015</strong> 11
[ AERO SPECIAL ]<br />
Pipistrel Panthera<br />
Das Werk in Italien, in dem die schnelle Einmot hergestellt<br />
werden soll, nimmt langsam Formen an. Die ersten Kits für<br />
Selbstbauer sollen in Kürze fertig zur Auslieferung sein.<br />
Beechcraft Baron<br />
Die unverwüstliche Beech Baron ist mit einem G1000-Cockpit<br />
aus dem Hause Garmin modernisiert worden und wird nach<br />
wie vor als Neuflugzeug bestellt und gekauft.<br />
Fotos: Herzog, Textron Aviation<br />
ausgerüstet haben, die andere<br />
Hälfte setzt auf ein Glascockpit.<br />
Ein Flugzeug, das viele AERO-<br />
Besucher nicht sofort in die Kategorie<br />
der Neuflugzeuge einordnen,<br />
ist die Waco YMF-5D, die auf der<br />
AERO vom deutschen Vertreter<br />
Rheinland Air Service (RAS) gezeigt<br />
wird. Der bullige Doppeldecker<br />
stammt zwar konstruktiv aus den<br />
30er Jahren, wird aber heute von<br />
der Waco Classic Aircraft Corporation<br />
aus Battle Creek im US-<br />
Bundesstaat Michigan als Neuflugzeug<br />
in Serie gebaut. Ein Exemplar<br />
dieses Klassikers entsteht im<br />
Werk pro Monat.<br />
Im geräumigen Cockpit findet<br />
sich moderne Avionik (siehe Pilot<br />
Report im <strong>aerokurier</strong> 3/<strong>2015</strong>). Der<br />
Siebenzylinder-Sternmotor von<br />
Jacobs leistet 300 PS (162 kW). Mit<br />
440 Kilogramm Zuladung kommt<br />
der Dreisitzer selbst vollgetankt<br />
nur in Ausnahmefällen an sein<br />
Limit von 1338 Kilogramm Maximalmasse.<br />
Aquila Aviation aus Schönhagen<br />
wird die Aquila A211 in Friedrichshafen<br />
zeigen. Der zweisitzige<br />
Kunststofftrainer bietet eine Vielzahl<br />
von Ausstattungsvarianten,<br />
die nach den Kundenbedürfnissen<br />
zusammengestellt werden. Das<br />
Design ihres Wunschflugzeugs<br />
können sich potenzielle Kunden<br />
zu Hause auf der Website www.<br />
aquila-aviation.de mit Hilfe eines<br />
„Design-o-Mat“ bezeichneten Softwaretools<br />
schon vorab zusammenstellen.<br />
Premiere: Neuer Name<br />
für Daher-Socata<br />
Die AERO ist nicht nur für Flugzeuge<br />
eine Premierenmesse, sondern<br />
auch bei Firmenveränderungen.<br />
So heißt es auf der AERO denn<br />
auch Abschied nehmen von einem<br />
traditionsreichen Namen. Der Hersteller<br />
des einmotorigen Turboprops<br />
TBM 900, Daher-Socata, der<br />
in Deutschland vom Rheinland Air<br />
Service vertreten wird, verabschiedet<br />
sich von dem Doppelnamen<br />
und heißt künftig nur noch „Daher“,<br />
um den Firmennamen zu vereinfachen.<br />
Der französische Mischkonzern<br />
Daher hatte 2008 die<br />
Mehrheit der Unternehmensanteile<br />
von der EADS erworben.<br />
Die im vergangenen Jahr eingeführte<br />
TBM 900 repräsentiert<br />
den neuesten Stand der Serie, die<br />
seit den frühen 90er Jahren praktisch<br />
eine eigene Klasse unter den<br />
einmotorigen Geschäftsreiseflugzeugen<br />
mit Turbopropantrieb darstellt.<br />
Sie ist mit 330 KTAS nicht nur<br />
schneller als ihre Vorgänger TBM<br />
700 und TBM 850, sondern bietet<br />
mit 1730 nautischen Meilen auch<br />
eine größere Reichweite. Im Bereich<br />
der Field Performance kann sie<br />
ebenso mit Verbesserungen aufwarten,<br />
die Startstrecke wird mit<br />
725 Meter angegeben. Erreicht<br />
wurde dies alles durch rein aerodynamische<br />
Weiterentwicklungen.<br />
Die auffälligste davon ist der<br />
Hartzell-Fünfblattpropeller, der ihr<br />
mit 76 Dezibel auch ein leiseres<br />
Auftreten als früher verleiht.<br />
Das Segment der Business Jets<br />
ist auf der AERO <strong>2015</strong> besser vertreten<br />
als je zuvor in der Geschichte<br />
der Messe. Mit Aeris Aviation,<br />
Bombardier Aerospace, Embraer,<br />
Gulfstream Aerospace, Honda<br />
Aircraft, Pilatus Aircraft und Textron<br />
Aviation sind die wichtigsten<br />
Player in diesem Luftfahrtsegment<br />
zugegen. Der brasilianische Hersteller<br />
Embraer plant, den zweistrahligen<br />
Midsize Jet Legacy 500<br />
auszustellen, dessen erstes Exemplar<br />
erst im Oktober vergangenen<br />
Jahres in Brasilien an einen Kunden<br />
übergeben worden ist. Und<br />
Bombardier Aerospace beabsichtigt,<br />
einen Learjet 75 nach Friedrichshafen<br />
zu fliegen. Die Besucher<br />
können sich auf der AERO auch<br />
in der Business Aviation und im<br />
Motorflug einen guten Überblick<br />
über das aktuelle Flugzeugangebot<br />
der Hersteller verschaffen. ae<br />
Volker K. Thomalla<br />
12 AERO Special 4/<strong>2015</strong>
[ AERO SPECIAL ]<br />
UL und LSA auf der AERO<br />
Aus Freude am Neuen<br />
Dreiachser, Tragschrauber, Hubschrauber: Nie war die UL-Branche vielfältiger<br />
als heute. Die Hersteller bringen viele Innovationen mit an den Bodensee, ohne<br />
dabei die Pflege bewährter Produkte aus den Augen zu verlieren.<br />
FD-Composites ArrowCopter<br />
Der österreichische Hersteller hat seinen Premium-Tragschrauber<br />
weiter verfeinert. 30 Exemplare wurden bereits verkauft.<br />
8653526-33-1.QXD_Layout 1 27.02.15 10:55 Seite 1
Eine faustdicke Messe-Überraschung<br />
kommt diesmal aus der Schweiz. Risen<br />
heißt das neue UL von Swiss Excellence<br />
Airplanes aus Lugano. Hinter dem Projekt<br />
steckt der italienisch-argentinische Ingenieur<br />
Alberto Porto. Die Eckdaten klingen beeindruckend:<br />
Die 300-km/h-Marke soll die Risen<br />
knacken, sie soll mit 7,5 m/s steigen und 1500<br />
km Reichweite bieten. Einziehfahrwerk, elektrische<br />
Klappen und Verstellpropeller gehören<br />
ebenso zur Ausstattung wie ein Glascockpit.<br />
Bemerkenswert ist die konsequent auf Geschwindigkeit<br />
getrimmte Aerodynamik. Der<br />
Kohlefaserrumpf der Risen ist extrem flach<br />
geschnitten und verfügt über ein V-Leitwerk.<br />
Dennoch soll die Kabine ausgesprochen komfortabel<br />
sein. Das neue UL fliegt bereits, und<br />
die Serienfertigung ist angelaufen.<br />
Neu im AERO-Poker ist auch die slowakische<br />
Skyper GT9. Im vergangenen Jahr noch<br />
als unvollendeter Prototyp zu sehen, ist der<br />
Schulterdecker von Tomark Aero inzwischen<br />
flügge geworden. Der 20-minütige Erstflug<br />
erfolgte im Februar. Bereits die ersten Flugminuten<br />
ließen gute Flugleistungen und ein<br />
problemloses Handling erkennen. Die Skyper<br />
ist ein Ganzmetallflugzeug mit formgebenden<br />
Teilen aus GFK/CFK. Verstellbare Sitze, eine<br />
geräumige Kabine sowie eine umfangreiche<br />
Avionik zeichnen das neue Modell aus. Spätestens<br />
im dritten Quartal <strong>2015</strong> soll die Musterzulassung<br />
vorliegen.<br />
Auch die Hersteller aus<br />
Deutschland zeigen ihr Können<br />
Die hiesigen Hersteller zeigen sich einmal<br />
mehr innovationsfreudig. Aus Dötlingen bei<br />
Oldenburg kommt die Neuauflage des ultraleichten<br />
Amphibiums Flywhale. Helmut Rind<br />
und sein Team haben das Flugzeug nach dem<br />
Erstflug im September 2013 grundlegend<br />
überarbeitet. Auf der Messe können die Besucher<br />
das Ergebnis der Arbeit begutachten<br />
Swiss Excellence Risen<br />
Flach und schnell, gleichzeitig aber komfortabel: Die Risen von<br />
Swiss Excellence Airplanes soll den Begriff UL neu definieren.<br />
– mindestens ein Flywhale wird zu sehen sein<br />
und einen Vorgeschmack auf Abenteuer zwischen<br />
Wasserflug auf einsamen Seen und<br />
abgelegener Buckelpiste geben.<br />
Auch bewährte Größen sind wieder auf<br />
der AERO zu sehen. Aus dem hohen Norden<br />
kommt Breezer Aircraft angereist. Der Flugzeugbauer<br />
aus Schleswig-Holstein zeigt die<br />
neueste Generation seines Ganzmetall-Tiefdeckers<br />
Breezer in der UL- und LSA-Version.<br />
Gestärkt durch einen neuen Investor, präsentiert<br />
sich die gerade umfirmierte Remos<br />
Flywhale Aircraft Flywhale<br />
Premiere: Erstmals kommt die komplett überarbeitete Version<br />
des Flugboots zur AERO.<br />
AG aus Pasewalk in Mecklenburg-Vorpommern<br />
mit einem eigenen Stand. Zu sehen gibt es<br />
die altbekannte Remos GX.<br />
Z602: UL-Trainer ‚made in<br />
Germany‘ mit DAeC-Rabatt<br />
Auf Bewährtes setzt auch Comco Ikarus.<br />
Die Mengener konzentrieren sich auf ihre<br />
erfolgreiche C42-Reihe und stellen das 45-jährige<br />
Bestehen des Unternehmens in den Mittelpunkt.<br />
Lange Zeit hat sich Roland Aircraft<br />
Fotos: Herzog, Flywhale, Swiss Excellence Airplanes
[ AERO SPECIAL ]<br />
Remos AG GX<br />
Remos hat einen neuen Investor, ist jetzt eine AG und meldet<br />
sich mit der bewährten GX zurück auf der Messebühne.<br />
7612935-1-1.QXD_Layout 1 06.03.15 09:06 Seite 1<br />
Qualität und Engineering - Made in Germany<br />
gebaut in Pasewalk - geflogen weltweit<br />
in Friedrichshafen auf der AERO in Halle B3, Stand 315<br />
www.remos.com<br />
aus Mendig nicht auf der AERO<br />
gezeigt. Die <strong>2015</strong>er Auflage der<br />
Messe nutzt das Unternehmen, um<br />
seinen Metalltiefdecker Z602 in<br />
einer DAeC-Edition anzubieten.<br />
Weniger als 290 kg Leermasse sind<br />
vertraglich garantiert, die Ausstattung<br />
beschränkt sich aufs Wesentliche.<br />
Den Trainer gibt es für DAeC-<br />
Mitglieder mit 5200 Euro Preisvorteil.<br />
ScaleWings: Mustang<br />
und noch viel mehr<br />
ScaleWings aus Österreich gibt<br />
einmal mehr Vollgas. Mehrmals<br />
beeindruckte der Warbird-Nachbau<br />
SW51 Mustang bereits das Messepublikum<br />
mit liebevollem Finish<br />
und klugen Detaillösungen. Seit<br />
einigen Monaten läuft nun in Speyer<br />
die Flugerprobung. Damit nicht<br />
genug: Firmenchef Hans Schwöller<br />
kündigt unter anderem Konzepte<br />
eines fliegenden Sportwagens, eines<br />
Jets und eines kunstflugtauglichen<br />
Hochleistungsseglers an.<br />
Außerdem zeigt ScaleWings einen<br />
Hybridaufsatz für Flugmotoren.<br />
Gewohnt gut vertreten ist die<br />
tschechische Leichtflugzeug-Branche.<br />
TL-Ultralight etwa arbeitet mit<br />
Hochdruck an seinem High-End-<br />
Tandemsitzer Stream. Evektor hat<br />
gemeinsam mit dem Flugsportzentrum<br />
Bautzen am Eurostar gefeilt<br />
– die Flugzeuge des tschechischen<br />
Flugzeugbauers werden für den<br />
deutschen Markt am Standort Kamenz<br />
gefertigt. Herausgekommen<br />
sind verbesserte Modelle des bewährten<br />
Metalltiefdeckers. Ein<br />
Highlight ist der Eurostar SLW-Sport<br />
mit umfangreicher Ausstattung<br />
samt Topavionik.<br />
Der Name Alpi Aviation steht<br />
wie kaum ein anderer für elegante<br />
Leichtflugzeuge in Holzbauweise.<br />
Zu den Messe-Highlights der Italiener<br />
zählt diesmal die Pioneer 300<br />
Kite, eine Variante des sportlichen<br />
Zweisitzers mit Fest- statt Einziehfahrwerk.<br />
Für lebhafte Gespräche<br />
dürfte sorgen, dass Importeur Ronny<br />
Groeneveld einen Weg gefunden<br />
haben will, den Zweisitzer in Zusammenarbeit<br />
mit den niederländischen<br />
Behörden mit bis zu 600<br />
kg MTOW zuzulassen. Ebenfalls<br />
am Stand: eine mit Funk, Transponder<br />
und Headsets ausgestattete<br />
Pioneer 200 zum Sonderpreis.<br />
Am Stand von Pipistrel aus Slowenien<br />
stehen die Zeichen diesmal<br />
auf Elektroflug. Watts Up, ein elektrisch<br />
angetriebener Trainer, fliegt<br />
seit Sommer 2014 und ist erstmals<br />
in den AERO-Hallen zu sehen. Der<br />
Antrieb stammt von Siemens. Auch<br />
der UL-Motorsegler Taurus kommt<br />
mit Elektroantrieb.<br />
Die eine oder andere Neuigkeit<br />
gibt es bei den konventionellen<br />
Motoren. Verner Motor zeigt den<br />
neuen Siebenzylinder-Sternmotor<br />
16 AERO Special 4/<strong>2015</strong>
ScaleWings SW51 Mustang<br />
Der Warbird im UL-Format ist mit seinem perfekten Finish<br />
immer wieder ein Hingucker. Die Flugerprobung läuft.<br />
Alpi Aviation Pioneer 300 Kite<br />
Den Renner gibt‘s auch mit Festfahrwerk. Eine holländische<br />
Zulassung soll bis zu 600 kg MTOW ermöglichen.<br />
Scarlett 7H. 4,3 l Hubraum, 117 PS (86 kW) und<br />
77 kg Gewicht sind die Eckdaten des urigen<br />
Antriebs mit Saugrohreinspritzung. Zurzeit<br />
wird ein ultraleichter Kiebitz mit dem Motor<br />
ausgerüstet. Jens Bürger vermarktet ihn in<br />
Deutschland für rund 16 500 Euro. Auch der<br />
Rotax 912 iS wird wieder Thema sein. So wird<br />
Aerospool erstmals die Dynamic mit dem aktuellen<br />
Einspritzer aus Österreich zeigen.<br />
Ständig in Bewegung ist die 120-kg-Klasse,<br />
die unbürokratischen Flugspaß ohne Medical<br />
verspricht. Drei Muster dürften auf dieser<br />
Ekolot Elf<br />
Der Einsitzer aus Polen soll demnächst in der 120-kg-Klasse<br />
durchstarten. Die französische Zulassung ist in Sicht.<br />
Messe im Fokus stehen. Roland Hauke arbeitet<br />
eifrig am Einsitzer Z120 Relax. Ob das<br />
Flugzeug kommt, ist aber noch offen: Der Prototyp<br />
mit Wankelmotor entspricht noch nicht<br />
den Vorstellungen des Firmenchefs. Zwei<br />
Mitglieder des Verbands zur Förderung mo-<br />
Fotos: Alpi Aviation, Herzog, VMLL, Remos
[ AERO SPECIAL ]<br />
Roland Aircraft Z602<br />
DAeC-Mitglieder können mit dem Metalltiefdecker<br />
aus Mendig ein Schnäppchen landen.<br />
Pipistrel Watts Up<br />
Elektrisch zur Lizenz: Das ist die Idee, die<br />
Pipistrel mit seinem neuen Trainer verfolgt.<br />
TL-Ultralight Stream<br />
In Hradec Králové arbeitet das TL-Team mit<br />
Hochdruck an dem schnellen Tandemsitzer.<br />
Fotos: Herzog, Pipistrel, Roland Aircraft, Tomark, Verner Motor<br />
Tomark Aero Skyper<br />
Die Machbarkeitsstudie aus dem Jahr<br />
2014 hat sich zu einem gefälligen UL<br />
gemausert. Der Erstflug war im Februar.<br />
torisierter Leichter Luftsportgeräte (VMLL)<br />
haben in den USA einen UltraCruiser der Firma<br />
Hummel Aviation gekauft. Wenn alles nach<br />
Plan läuft, wird der Spornrad-Tiefdecker am<br />
Stand von Göbler-Hirthmotoren stehen. Ekolot-Importeur<br />
Ernst Niederer hat derweil vom<br />
polnischen Hersteller die Zusage erhalten,<br />
dass auf der AERO die überarbeitete Elf mit<br />
dem Polini Thor 200 ausgestellt wird. Die<br />
französische Zulassung als Eintrittskarte in<br />
den deutschen Markt soll bis dahin vorliegen.<br />
Verner Motor Scarlett 7H<br />
Sieben Zylinder, 117 Pferdestärken und nur<br />
77 Kilogramm Gewicht. Optimal für kernige ULs.<br />
Spannend ist auch der Blick in die Tragschrauberszene.<br />
FD-Composites, der österreichische<br />
Hersteller des Tandemsitzers AC<br />
20, meldet inzwischen 30 verkaufte Tragschrauber.<br />
2014 war der ArrowCopter nicht<br />
auf der Messe zu sehen, nachdem ein Großbrand<br />
das Unternehmen lahmgelegt hatte.<br />
Doch Dietmar Fuchs nutzte den Neuanfang<br />
für eine Reorganisation. Auf der AERO <strong>2015</strong><br />
wird nun erstmals die AC 20 S zu sehen sein,<br />
die durch einen Ladeluftkühler die Temperatur<br />
der angesaugten Luft um 50 Prozent verringert,<br />
wodurch selbst bei belastungsintensivem<br />
Fliegen das volle Leistungsspektrum<br />
erhalten bleibt.
[ AERO SPECIAL ]<br />
Niki Rotor Aviation Lightning<br />
Lightning (vorn) und Kallithea heißen die beiden gefällig<br />
designten Tragschrauber aus Bulgarien.<br />
Trixy Aviation Trixformer<br />
Tragschrauber oder Motorrad? Der Trixformer<br />
möchte einfach beides sein!<br />
edm aerotec Coax 2D<br />
Mit seinem Koaxialrotor soll der Hubschrauber<br />
aus Thüringen sehr leicht zu fliegen sein.<br />
7612751-1-1.QXD_Layout 1 05.03.15 11:24 Seite 1<br />
Rainer Farrag, der kluge Kopf hinter Trixy<br />
Aviation, toppt mit dem TrixFormer alle seine<br />
bisherigen Entwürfe: Der Tragschrauber kann<br />
Rotorsystem und Antrieb abkoppeln, übrig<br />
bleibt ein straßenzugelassenes Motorrad mit<br />
Elektro-Antrieb – zweifellos dürfte dieses<br />
Gefährt ein Eyecatcher sein.<br />
Wieder mit von der Partie ist Niki Rotor<br />
Aviation. Im vergangenen Jahr zeigte der<br />
bulgarische Hersteller erstmals seinen Lightning.<br />
Der Tragschrauber hat seinen Schubpropeller<br />
im Heckausleger integriert. Das<br />
Schwestermodell Kallithea dagegen ist in<br />
traditioneller Bauform gehalten. Beide Modellreihen<br />
sind Tandemsitzer und aus Carbon<br />
gebaut.<br />
Die Branche blickt auf die<br />
ultraleichten Helikopter<br />
Mit Spannung wird das Erprobungsprogramm<br />
für ultraleichte Helikopter beobachtet.<br />
Als AERO-Neuling präsentiert Anja Ernst,<br />
Firmenchefin von edm aerotec aus Thüringen,<br />
ihren Koaxialhubschrauber Coax 2D. Seine<br />
gegenläufigen Rotoren erübrigen einen Heckrotor<br />
zum Drehmomentausgleich und die<br />
Steuerung wird einfacher. Als Antrieb dient<br />
ein 135 PS (99 kW) starker Sechszylinder von<br />
D-Motor aus Belgien. Der Hubschrauber, einschließlich<br />
Landewerk, ist aus CFK aufgebaut,<br />
wodurch ein Leergewicht von weniger als 280<br />
Kilogramm erreicht werden soll.<br />
Seit Einführung der UL-Hubschrauberklasse<br />
in Frankreich ist der belgische Hersteller<br />
Dynali dort gut im Geschäft. Der H3 wird von<br />
einem Rotax 912 S angetrieben, der durch ein<br />
selbst entwickeltes Einspritzsystem 110 PS<br />
(81 kW) leistet. Zwar kommen kaum Verbundwerkstoffe<br />
zum Einsatz, die 450 Kilogramm<br />
MTOW werden jedoch eingehalten. ae<br />
Holland-Moritz/Ganzmann<br />
Fotos: edm aerotec, Ganzmann, Trixy Aviation
[ AERO SPECIAL ]<br />
Segelflugzeuge auf der AERO<br />
Überraschungs-Messe?<br />
Für Segelflieger lohnt sich in diesem Jahr der Besuch der AERO. In Halle 1 wird es<br />
wieder eine große Ausstellung von Segelflugzeugen geben.<br />
Fotos: Gerhard Marzinzik<br />
Die Hersteller haben Modellpflege<br />
betrieben und mehr.<br />
Ob das zur Überraschungsvorstellung<br />
reicht, war im Vorfeld<br />
der Messe noch nicht abzuschätzen.<br />
Vor vier Jahren hing über dem<br />
AERO-Stand von Schempp-Hirth<br />
ein völlig neues Offene-Klasse-<br />
Flugzeug: der Quintus.<br />
Den Messebesucher hatte man<br />
durch die ungewöhnliche Positionierung<br />
des noch unfertigen Prototyps<br />
dezent auf Distanz gehalten.<br />
Die Botschaft war aber überdeutlich:<br />
Da ist ein völlig neues Flugzeug<br />
entstanden, das mal keinen weiteren<br />
Superlativ bei der Spannweite<br />
aufstellt, sondern sogar mit<br />
einem kleineren Flügel auskommt.<br />
Wird Schempp-Hirth bei der<br />
AERO im April wieder solch einen<br />
Coup landen? Dass der Hersteller<br />
aus Kirchheim/Teck an einem Nach-<br />
22 AERO Special 4/<strong>2015</strong><br />
folger des 18-m-Klasse-Flugzeugs<br />
Ventus 2cx arbeitet, pfeifen die<br />
Spatzen inzwischen von allen Dächern.<br />
Schempp-Hirth selbst hat<br />
dazu bisher kaum etwas verlauten<br />
lassen. Es wird ja auch immer<br />
schwieriger, neue, leistungsfähigere<br />
Nachfolger für Erfolgsmodelle<br />
zu schaffen. Der notwendige<br />
Aufwand für spürbare Verbesserungen<br />
ist sehr zeitintensiv. Vielleicht<br />
ist der „Ventus 3“ aber schon<br />
so weit gediehen, dass die AERO-<br />
Besucher einen Blick auf ein unter<br />
der Decke schwebendes Modell<br />
werfen können.<br />
Premiere für<br />
Schleichers ASG 32<br />
Eine Messe-Premiere wird auf<br />
jeden Fall Schleichers neuer 20-m-<br />
Doppelsitzer ASG 32 feiern, der<br />
Schleicher ASG 32 Mi<br />
Der neue Doppelsitzer für die 20-m-Klasse hat seine erste<br />
Bewährungsprobe bereits bei den Weltmeisterschaften 2014<br />
in Finnland bestanden.
8529671-42-1.QXD_Layout 1 27.02.15 14:46 Seite 1<br />
Sportine Aviacija LAK-17b FES<br />
Der litauische Hersteller bietet die LAK-17b jetzt mit Außenflügeln für die<br />
Rennklasse, die 15-m-Klasse und die Offene Klasse an. Dort fliegt sie mit<br />
insgesamt 21 Metern Spannweite. Als Antrieb gibt es das FES-System.<br />
gleich zweimal zu sehen ist: auf<br />
dem Stand von Alexander Schleicher<br />
Segelflugzeugbau und dem<br />
der Segelflugschule Wasserkuppe.<br />
Vor zwei Jahren war allein der<br />
Rumpf der ASG 32 ausgestellt<br />
worden. Inzwischen hat der Eigenstarter<br />
seine ersten Bewährungsproben<br />
auf internationalen Meisterschaften<br />
bestanden. Bei der WM<br />
in Finnland wurde das österreichische<br />
Team Guido Achleitner/<br />
Michael Rass mit dem Prototyp der<br />
ASG 32 Dritter.<br />
Besuchen Sie uns auf der AERO<br />
Halle 1 – Stand 112<br />
13,5-m-Klasse-Segler<br />
kommen als Ultraleichte<br />
Jetzt, da es mit der 13,5-m-<br />
Klasse ernst wird – im August<br />
findet die erste Weltmeisterschaft<br />
in dieser neuen FAI-Klasse statt –,<br />
dürfte die AERO in diesem Bereich<br />
eine Überraschungsmesse werden.<br />
Angekündigt ist die bisher eher<br />
im UL-Sektor verortete Firma Peszke<br />
aus Krosno in Polen, die eine<br />
ganze Modellreihe von Ultraleicht-<br />
Seglern auflegen will. Bei der<br />
Weltmeisterschaft der 13,5-m-<br />
Klasse will Peszke mit zwei GP14<br />
Velo vertreten sein. Dass der Wettbewerbseinstand<br />
gleich ein Erfolg<br />
wird, dafür soll der x-fache Weltmeister<br />
Sebastian Kawa als GP14-<br />
Pilot sorgen.<br />
Der einfachen Zulassung halber<br />
wird die GP14 als Ultraleicht-<br />
Flugzeug ausgelegt, dem ein elektrischer<br />
Antrieb nach dem FES-<br />
Prinzip die Eigenstartfähigkeit<br />
verleihen wird. Die GP14 stellt mit<br />
einem Flügel mit variablem Profil<br />
und Einziehfahrwerk (optional<br />
elektrisch) das Topmodell der GP-<br />
Reihe dar. Einfachere Ausführungen<br />
mit festem Fahrwerk und<br />
starrem Flügelprofil sollen einen<br />
preisgünstigen Einstieg in den<br />
Segelflug ermöglichen.<br />
Das Kürzel FES steht für Front<br />
Electric Sustainer und wurde zuerst<br />
von Erfinder Luka Znidarsic an<br />
einer LAK-17 realisiert, bei der der<br />
Sustainer tatsächlich als Flautenschieber<br />
funktioniert. Die Ultraleicht-<br />
Flugzeuge wie Silent und Albastar<br />
VON FLIEGERN FÜR FLIEGER:<br />
IHR KOMPETENTER PARTNER<br />
FÜR LUFTFAHRTVERSICHERUNGEN<br />
SEIT ÜBER 50 JAHREN.<br />
SIEGFRIED PESCHKE KG<br />
VERSICHERUNGSVERMITTLUNG<br />
7HO<br />
ZZZSHVFKNHPXFGH<br />
AERO Special 4/<strong>2015</strong> 23
[ AERO SPECIAL ]<br />
hph 3<strong>04</strong>M Shark<br />
Bei dem tschechischen Hersteller kann der Shark jetzt als Segler,<br />
als Turbo mit Turbine und als Eigenstarter geordert werden.<br />
Schuberth TBS-J40<br />
Jettriebwerke für Segelflugzeuge gibt es inzwischen von drei<br />
Herstellern. hph nutzt die deutsche TBS-J40-Turbine.<br />
Fotos: Albastar, Marzinzik, Münch<br />
AS 13,5 sind mit FES eigenstartfähig.<br />
Inzwischen haben die Vorzüge<br />
des FES-Systems auch etablierte<br />
Segelflugzeughersteller überzeugt.<br />
Schempp-Hirth zeigt auf der AERO<br />
einen Ventus 2cx mit FES. Selbst<br />
dort, wo sehr viel Wert auf eine<br />
optimale Aerodynamik und minimalen<br />
schädlichen Widerstand<br />
gelegt wird, findet das FES-System<br />
Freunde. Den Antrieb zeichnet<br />
eine hohe Zuverlässigkeit und<br />
Laufruhe aus, dazu ist die Bedienung<br />
äußerst einfach. Auf Trainingsflügen<br />
kann mit dem FES das<br />
Außenlanderisiko nahezu ausgeschlossen<br />
werden, und bei Wettbewerben<br />
können die Piloten das<br />
FES-System recht einfach gegen<br />
einen geschlossenen Nasenkonus<br />
austauschen. Der Widerstand der<br />
an die Bugspitze angelegten Propellerblätter<br />
entfällt dann.<br />
Im Gegensatz zu den neuen<br />
UL-Segelflugzeugen mit Klappan-<br />
Schleicher ASG 29E<br />
Das Erfolgsmodell der 18-m-Klasse hat jetzt Mückenputzergaragen erhalten,<br />
der Motor einen Anlasser, und es wird einen Elektroantrieb wie für den<br />
Doppelsitzer ASG 32 El geben.<br />
24 AERO Special 4/<strong>2015</strong>
Albastar AS 13,5<br />
Mischen die Ultraleicht-Flugzeuge mit Klapptriebwerk jetzt<br />
die 13,5-m-Klasse auf? Bei der ersten WM im August in<br />
Litauen dürften mehr ULs als Segelflugzeuge dabei sein.<br />
trieb sind die Segelflugzeuge der<br />
18-m- und 20-m-Doppelsitzerklasse,<br />
Turbos wie Eigenstarter, in sehr<br />
viel höheren Preisregionen angesiedelt.<br />
Der Erfolg braucht<br />
das Triebwerk<br />
Bei den Einsitzern hat sich die<br />
JS1 von Jonker Sailplanes in ihren<br />
Versionen mit 18 und 21 m Spannweite<br />
zu einem beliebten Modell<br />
entwickelt, für das in Europa inzwischen<br />
M & D die Herstellerfunktion<br />
übernommen und die Zertifizierung<br />
durch die EASA auf den<br />
Weg gebracht hat. Die JS1 gibt es<br />
nicht nur als reines Segelflugzeug.<br />
Ausgerüstet mit der 400-Newton-<br />
Turbine von M & D gibt es sie auch<br />
als Turbo.<br />
M & D will mit der Turbine auch<br />
den Nachrüstmarkt bedienen. Die<br />
Flugerprobung fand deshalb gleich<br />
mit einer LS4 statt. Für die Zulas-<br />
AERO Special 4/<strong>2015</strong> 25
[ AERO SPECIAL ]<br />
Binder EB29D<br />
In der Offenen Klasse mitmischen wie mit einem Einsitzer,<br />
das wird mit dem Sportzweisitzer EB29D möglich.<br />
Serienproduktion stehenden ASH<br />
30 Mi und Binder Flugmotoren und<br />
Flugzeugbau mit dem Sportdoppelsitzer<br />
EB29D. Dieser, durch<br />
eine geringfügige Vergrößerung<br />
des EB29-Cockpits entstandene<br />
Zweisitzer mit seinem reduzierten<br />
Copiloten-Raum ist mit einem elektrischen<br />
wie einem konventionellen<br />
Klappantrieb eigenstartfähig.<br />
Dem Trend zur bis ins Extrem<br />
getriebenen Flächenbelastung der<br />
kleineren Offene-Klasse-Flugzeuge<br />
ist Binder mit einer variablen<br />
Spannweite gefolgt. Die EB29 kann<br />
im Wettbewerb an Tagen mit<br />
schnellen Aufgaben mit 25,3 m<br />
Spannweite angepasst werden.<br />
Doppelsitzer in<br />
allen Varianten<br />
Avionik<br />
Die AERO ist auch in diesem Jahr<br />
die Schaubühne für Neuentwicklungen<br />
bei Streckenrechnern.<br />
Peszke GP 14 Velo<br />
In der 13,5-m-Klasse wird es neue, hochinteressante<br />
Flug zeuge geben. Ganz neue Hersteller treten auf den Plan.<br />
sung des Triebwerks fehlt jetzt<br />
noch der Smoke-Number-Test, der<br />
Umweltcheck für Turbinen.<br />
Mit der Motorisierung steht und<br />
fällt heute der Erfolg im Markt. Und<br />
da fehlt der JS1 die Eigenstartfähigkeit.<br />
Als reines Segelflugzeug<br />
ist sie vor allem für ambitionierte<br />
Wettbewerbspiloten interessant.<br />
Die hph 3<strong>04</strong> Shark<br />
ist jetzt zugelassen<br />
hph aus Tschechien bietet seine<br />
jetzt auch EASA-zugelassene<br />
3<strong>04</strong> Shark als reines Segelflugzeug,<br />
mit Turbo und als Eigenstarter an.<br />
Die 3<strong>04</strong> Shark M konkurriert in der<br />
stark besetzten 18-m-Klasse mit<br />
der DG-808 von DG Flugzeugbau,<br />
dem Ventus 2cxM von Schempp-<br />
Hirth und der ASH 31 von Alexander<br />
Schleicher Segelflugzeugbau,<br />
wobei die ASH 31 noch über den<br />
Vorteil verfügt, dass sie wahlweise<br />
mit 18 und 21 m Spannweite<br />
geflogen werden kann. Alternativen<br />
zu den Flautenschiebern mit<br />
18-m-Spannweite und Wölbklappe<br />
sind die Antares 18T von Lange<br />
Aviation, die LS10 von DG Flugzeugbau,<br />
die Schempp-Hirth-Modelle<br />
Ventus 2cxT und 2caxJet, die<br />
ASG 29E von Schleicher und die<br />
LAK-17FES aus Litauen, die mit<br />
einem größeren Außenflügel für<br />
21 m Spannweite jetzt ebenfalls<br />
in der Offenen Klasse eingesetzt<br />
werden kann.<br />
Unter den Kleinen der Offenen<br />
Klasse steht die LAK-17 gegen<br />
Schleichers ASH 31 Mi und die<br />
Jonker JS1-C. Über noch einmal<br />
zwei Meter mehr Spannweite verfügen<br />
der Schempp-Hirth Quintus<br />
und die Antares 23 von Lange<br />
Aviation, die es als Eigenstarter<br />
mit Elektroantrieb und in einer<br />
Flautenschieberversion wie bei<br />
der Antares 18 T mit einem Verbrennermotor<br />
gibt.<br />
Neue Modelle in der Offenen<br />
Klasse mit großer Spannweite bietet<br />
Schleicher mit der jetzt in der<br />
Die große Auswahl gibt es bei<br />
den 20-m-Doppelsitzern. DG Flugzeugbau<br />
bietet die DG-1001 in<br />
vielfältigen Versionen, von der<br />
Trainervariante über ein Turbomodell<br />
bis zum Eigenstarter, an.<br />
Schempp-Hirth ist hier mit dem<br />
Arcus und dem Duo Discus xL in<br />
den unterschiedlichsten Ausführungen<br />
vom Segler bis zum Eigenstarter<br />
vertreten. Schleicher kommt<br />
mit der ASG 32 neu in den Markt.<br />
Allstar PZL Glider hat den Perkoz<br />
in drei Varianten im Programm.<br />
Die Basisversion für die Grundausbildung<br />
im Segelflug verfügt über<br />
17,5 m Spannweite, für den Kunstflug<br />
gibt es eine Akroversion und<br />
für den Streckenflug das Modell<br />
mit über 20 m Spannweite und<br />
Winglets.<br />
Für Kunstflug und<br />
fürs Thermikfliegen<br />
Der Einsitzer SZD-59 Acro ist<br />
das Nischenprodukt der Firma für<br />
den Kunstflug. Das Flugzeug kann<br />
als eine wichtige Stufe auf der<br />
Leiter zur Spitzengruppe eingeordnet<br />
werden, in der Swift und<br />
Fox fliegen.<br />
In der Standard-Klasse zeigt<br />
sich nichts Neues am Horizont. Der<br />
Discus 2 von Schempp-Hirth, die<br />
ASW 28 und die LS8 von DG Flugzeugbau<br />
gibt es seit langem auch<br />
mit Ansteckflügeln für 18 m Spannweite<br />
und Flautenschieber. Aus<br />
Litauen kommt die LAK-19 und<br />
von hph die 3<strong>04</strong>.<br />
ae<br />
Gerhard Marzinzik<br />
Fotos:Marzinzik, Peszke<br />
26 AERO Special 4/<strong>2015</strong>
[ AERO SPECIAL ]<br />
Am Unfallort sichtet und<br />
dokumentiert ein BFU-Unfalluntersucher<br />
alle Details.<br />
Die Unfalluntersucher der BFU<br />
Nix für schwache Nerven<br />
Immer, wenn sich ein Flugunfall ereignet, bei dem Menschen zu Tode kommen, ein deutschregistriertes<br />
oder ein in Deutschland hergestelltes Luftfahrzeug beteiligt ist, ist die BFU im<br />
Spiel. Die Mitarbeiter ermitteln Absturzursachen und geben Empfehlungen zur Flugsicherheit.<br />
Spekulationen sind nicht ihr Ding. Wir haben ihnen ein Tag über die Schulter geschaut.<br />
FUS“ zeigt das rote Anzeigenband.<br />
Ich bin etwas irritiert.<br />
FUS? Den Namen gibt es<br />
doch gar nicht mehr. Dort, wo ich<br />
dem Linienbus am Flughafen Braunschweig<br />
entsteige, befindet sich<br />
die BFU, die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung.<br />
Dass mit dem<br />
Übergang in die Eigenständigkeit<br />
1998 der Name FUS in BFU wechselte,<br />
scheinen die Verkehrsbetriebe<br />
in Braunschweig noch nicht zu<br />
wissen.<br />
Bei der BFU will ich einen Tag<br />
lang das Einsatzspektrum der Unfalluntersucher<br />
kennenlernen. Der<br />
Job ist hochspannend, bisweilen<br />
sogar aufreibend, denn was die<br />
Mitarbeiter an so mancher Unfallstelle<br />
nach einem Flugzeugabsturz<br />
zu sehen bekommen, ist wirklich<br />
nichts für schwache Nerven.<br />
Es ist acht Uhr an einem nebligen<br />
Februar-Donnerstag. Mein<br />
Besucherausweis liegt schon bereit,<br />
als ich mich anmelde. So ohne<br />
28 AERO Special 4/<strong>2015</strong><br />
Weiteres kommt nicht jeder ins<br />
BFU-Gebäude. Mein Begleiter für<br />
diesen Tag wartet in seinem Büro:<br />
Jens Friedemann (48), seit mehr<br />
als 25 Jahren bei der BFU. Er ist<br />
Ingenieur mit Flugausbildung, war<br />
einige Jahre Navigator bei der<br />
NVA und wechselte kurz vor dem<br />
Mauerfall zur SLI (Staatliche Luftfahrt-Inspektion)<br />
der DDR. Als<br />
nach der Wiedervereinigung die<br />
FUS-Außenstelle in Berlin eröffnet<br />
wurde, war er dort einer der ersten<br />
Mitarbeiter. Der Wechsel nach<br />
Braunschweig war für den in Berlin<br />
geborenen Vater zweier Söhne<br />
damals ein notwendiges Übel.<br />
„Zumal ich nach Wolfenbüttel<br />
zog, also in eine Kleinstadt.“<br />
Damit hat sich Friedemann<br />
längst arrangiert. „Ich<br />
kann mir keinen besseren<br />
Job vorstellen. Das meine ich<br />
wirklich positiv. Was ich tue,<br />
ist gut. Manchmal erlebt oder<br />
sieht man zwar Belastendes,<br />
wenn beispielsweise Angehörige<br />
von Unfallopfern vor Ort sind, aber<br />
auf gewisse Situationen kann man<br />
sich vorbereiten, wenn man zum<br />
Absturzort kommt. So habe ich<br />
beispielsweise den Brandgeruch<br />
schon abgespeichert.<br />
Zudem können wir jederzeit<br />
psychologische Hilfe einfordern,<br />
wenn uns ein Geschehen doch<br />
allzu sehr belasten sollte. Trotzdem<br />
ist der Job nichts für jeder-<br />
Ein Tag als<br />
BFU-Ermittler<br />
NEUE SERIE<br />
mann. Es gab schon junge, auf<br />
dem Papier geeignete BFU-Bewerber,<br />
die nach ein paar Wochen<br />
aufgaben, weil sie mit dieser Belastung<br />
einfach nicht zurechtkamen.“<br />
Jens Friedemann, der aus dem<br />
geeigneten Holz geschnitzt ist,<br />
psychisch stabil, war jetzt eine<br />
Woche lang UvD, Unfalluntersucher<br />
vom Dienst. Er musste rund<br />
um die Uhr erreichbar sein und im<br />
Notfall von der Dienststelle in<br />
Braunschweig aus Einsätze koordinieren.<br />
Schichtwechsel ist immer<br />
donnerstags, und Friedemann<br />
übergibt heute seinem<br />
Kollegen Michael Pfefferl den<br />
Piepser. Die beiden besprechen<br />
kurz die Ereignisse<br />
der Woche.<br />
In seinem Büro checkt<br />
Jens Friedemann noch<br />
Mails, bevor er zur Tagesbesprechung<br />
in den großen<br />
Sitzungsraum geht. Hier treffen
sich täglich um elf Uhr alle Mitarbeiter<br />
unter der Leitung von<br />
BFU-Direktor Ulf Kramer. Das dient<br />
zum einen dem Informationsaustausch,<br />
zum anderen helfen aber<br />
auch mögliche andere Sichtweisen<br />
der Kollegen bei Ermittlungsprozessen.<br />
Eine Dornier 328 kam in<br />
Taipeh von der Bahn ab<br />
Kramer fragt in die Runde. Heute<br />
gibt es keine aktuellen Fälle zu<br />
besprechen. Dann berichtet UvD<br />
Pfefferl von einem Zwischenfall in<br />
Taipeh, bei dem eine Dornier 328<br />
von der Bahn abkam und ein Fahrwerk<br />
einknickte. Personen kamen<br />
nicht zu Schaden. Da es sich um<br />
ein in Deutschland hergestelltes<br />
Flugzeug handelt, ist die BFU in<br />
die Unfallermittlung involviert.<br />
„Es muss jetzt niemand nach Taipeh<br />
fliegen. Wir erhalten Informationen<br />
von den Kollegen aus Taiwan<br />
und geben unsererseits Informationen<br />
über das Flugzeug<br />
weiter“, sagt Friedemann.<br />
So einfach und problemlos geht<br />
es nicht immer zu. Im Oktober<br />
2001 beispielsweise war Friedemann<br />
selbst in Mailand-Linate<br />
Vor-Ort-Untersucher, nachdem ein<br />
deutscher Business Jet im Nebel<br />
am Boden mit einem Verkehrsflugzeug<br />
der SAS zusammengestoßen<br />
war. Alle 114 Insassen an Bord<br />
beider Flugzeuge sowie vier weitere<br />
Personen waren dabei ums<br />
Leben gekommen. Auch beim<br />
Zusammenstoß eines zivil zugelassenen<br />
Learjets mit einem Eurofighter<br />
der Bundeswehr über<br />
dem Sauerland am 23. Juni 2014<br />
war Friedemann BFU-Untersuchungsführer.<br />
International wie national sind<br />
die Abläufe der Ermittlungen geregelt.<br />
„In Deutschland beispielsweise<br />
ist die Kriminalpolizei unser<br />
Counterpart. Meist sind erste<br />
Kommissariate mit der Flugunfalluntersuchung<br />
beauftragt. Dabei<br />
stehen die Ermittler weniger unter<br />
Druck als bei der Fahndung nach<br />
einem Mörder, denn in der Regel<br />
ist ein Flugunfall kein Verbrechen,<br />
es sei denn, … Friedemann stoppt<br />
einen Augenblick und erzählt weiter:<br />
„Da gab es mal einen Absturz,<br />
bei dem wir herausfanden, dass<br />
der Pilot mit einem Messer attackiert<br />
worden war. Das Ganze<br />
stellte sich schließlich als erweiterter<br />
Suizid heraus.“<br />
Bei jedem Flugunfall gilt am<br />
Unfallort für alle BFU-Beteiligten<br />
erst einmal nur die Faktendokumentation.<br />
Drei Faktoren müssen<br />
dabei berücksichtigt werden: 1.<br />
die handelnden Personen, 2. die<br />
Technik des Luftfahrzeugs in Verbindung<br />
mit der Wartungshistorie<br />
und 3. die Umgebung/Umwelt wie<br />
Wetter oder Notlandemöglichkeiten,<br />
inklusive der Überlebensmöglichkeiten<br />
durch eventuell früheres<br />
Einschreiten der Rettungskräfte.<br />
„Da arbeiten wir Checklisten ab,<br />
machen die Dokumentation und<br />
die Vermessungen.“<br />
Die meisten Unfallflugzeuge<br />
werden nach der Bergung bei der<br />
BFU in Braunschweig untersucht.<br />
Berichte sind sachlich<br />
und ohne Wertung<br />
Zuletzt wird der Unfallbericht<br />
verfasst. Der darf keinerlei Wertung<br />
enthalten. Formulierungen<br />
wie „Propellerverformung wegen“<br />
oder „gültige Lizenz“ statt „Lizenz<br />
mit einer Gültigkeit bis“ wären<br />
Wertungen oder Schlussfolgerungen<br />
und dürfen nicht verwendet<br />
werden.<br />
Die Unfälle der Allgemeinen<br />
Luftfahrt bilden den Schwerpunkt<br />
der Arbeit der BFU-Unfalluntersucher:<br />
135 Flugunfälle gab es im<br />
Jahr 2014. Bei den Berichten der<br />
BFU überwiegen jedoch jene, die<br />
die Großluftfahrt betreffen, weil<br />
hier auch schwere Störungen wie<br />
Fotos: BFU<br />
jetzt auch EC145 T2<br />
Wir sorgen dafür, dass Sie sicher in die Luft gehen.<br />
Maintenance. Repair. Overhaul.<br />
Unser Instandhaltungsbetrieb<br />
Zulassung nach EASA Part 145<br />
▪ Line- und Base Maintenance für Helikopter<br />
▪ Schnelle Vor-Ort Störbehebung<br />
▪ Komponentenwartung und -überholung<br />
▪ Full Support für die EC145 T2<br />
▪ Einrüstung von Inlet Barrier Filtern<br />
▪ Upgrades EC135 auf ein höheres MTOW<br />
▪ Ganzlackierungen<br />
▪ Zellereparaturen und Unfallinstandsetzung<br />
Unser Entwicklungsbetrieb<br />
Zulassung nach EASA Part 21<br />
▪ Kleine und große Änderungen am Helikopter<br />
- Upgrade von COM-/ NAV-Ausrüstung<br />
- Einbau Moving Map Systeme (z. B. EuroNAV VII)<br />
- Modifikation für NVIS-Betrieb<br />
- Kollisionswarnanlagen (TAS/FLARM)<br />
- Suchscheinwerfer und elektr. Außenspiegel<br />
- Einhandverriegelung Clamshelldoor EC145 T2<br />
▪ Umsetzung von Kundenwünschen auf Anfrage<br />
Unser Netzwerk<br />
▪ Anerkannte Servicestation von Airbus Helicopters<br />
▪ Anerkannte Servicestation von Robinson Helicopters<br />
▪ Anerkannte Servicestation von PWC und Turbomeca<br />
Weitere Serviceleistungen<br />
▪ An- und Verkauf von Helikoptern<br />
▪ Modifikation von Helikoptern zum Verkauf<br />
▪ Leasing und Finanzierung von Helikoptern<br />
▪ Angepasste Fh-Pauschalen für Material und Service<br />
ADAC Luftfahrt Technik GmbH<br />
Flugplatz Bonn-Hangelar ▪ Richthofenstraße 126 ▪ D-53757 Sankt Augustin ▪ Tel. +49 (0)2241 92 79 0 ▪ info@alt-heliservice.de/.com ▪ www.alt-heliservice.de/.com
[ AERO SPECIAL ]<br />
Thomas Karge, Jens Friedemann<br />
und Roger Knoll (v.l.n.r.) diskutieren<br />
einen Segelflugunfall.<br />
wieder frei.“ An einem reichlich<br />
verbogenen Dreiblattpropeller<br />
bleibt der BFU-Untersucher stehen.<br />
„Hier kann man gut erkennen,<br />
dass der Prop beim Aufprall<br />
auf den Boden (der Asphaltabrieb<br />
ist auch für mich erkennbar) noch<br />
auf Volllast lief. Das ist ein eindeutiger<br />
Befund.“<br />
Für detaillierte Untersuchungen<br />
stehen der BFU im eigenen<br />
Haus Labore zur Verfügung, in<br />
denen beispielsweise festgestellt<br />
werden kann, ob der Faden einer<br />
Glühlampe beim Bruch heiß oder<br />
kalt war, also ob die Lampe zum<br />
Zeitpunkt des Unfalls noch brannte.<br />
Auf Chipebene erfolgen Untersuchungen<br />
moderner Bordelekbeispielsweise<br />
Near Misses untersucht<br />
und dokumentiert werden.<br />
Generell lobt Friedemann das sehr<br />
hohe Sicherheitsniveau in der<br />
Luftfahrt, bei aller Kritik, die die<br />
BFU in Einzelfällen üben muss.<br />
„Unsere Luftfahrt ist sehr sicher,<br />
allerdings werden wir nie ein perfektes<br />
System haben, und Unfälle<br />
wird es leider immer geben.“<br />
Kurz vor der Mittagspause machen<br />
wir auf dem Weg zur Caféteria<br />
des LBA Halt in der großen<br />
BFU-Halle. Hierher werden die<br />
Wracks oder Überreste zur weiteren<br />
Untersuchung gebracht. Ein<br />
eindrucksvoller Ort! Beim Anblick<br />
der verformten, zerfetzten oder<br />
verbrannten Luftfahrzeuge muss<br />
ich unwillkürlich an die Schicksale<br />
denken, an die menschlichen<br />
Tragödien, die damit verbunden<br />
sind. Das Wrack der Piper von<br />
Wolfgang Dallach steht auch da,<br />
ist allerdings für Fotos tabu, weil<br />
die Unfallursache ja noch ermittelt<br />
wird.<br />
Manche Befunde sind<br />
auf Anhieb eindeutig<br />
„Es gibt Fälle“, erzählt Friedemann,<br />
„da wollen die Eigentümer<br />
oder Angehörigen die Wracks zurückhaben.<br />
Die geben wir nach<br />
Beendigung der Untersuchung<br />
und im Einvernehmen mit der<br />
Staatsanwaltschaft dann auch<br />
tronik sowie die Auswertung von<br />
GPS-Geräten. „FADEC-Engines<br />
sind für uns wie Flugschreiber“,<br />
sagt Friedemann. „Dort sind viele<br />
Daten gespeichert, die uns weiterhelfen<br />
bei der Unfallermittlung.<br />
Auf diesem Gebiet bilden wir uns<br />
auch ständig weiter.“<br />
Geht es um fachliche Details,<br />
helfen die Kollegen auch einander.<br />
So treffen sich nach der Mittagspause<br />
Thomas Karge, Roger Knoll<br />
und Jens Friedemann. Sie besprechen<br />
einen Segelflugunfall, bei<br />
dem eine 17-jährige Flugschülerin<br />
bei ihrem ersten Soloflug ums Leben<br />
kam. Knoll ist der Untersucher,<br />
Karge ist als aktiver Segelfluglehrer<br />
involviert, und Friedemann<br />
ist für Qualitätssicherung<br />
zuständig. Gemeinsam bearbeiten<br />
die drei den sachlichen Bericht,<br />
ergänzen, stellen Absätze um,<br />
verwerfen Passagen, formulieren<br />
neu, bis schließlich eine Fassung<br />
entsteht, die veröffentlicht werden<br />
kann. Um 16 Uhr ist Dienstschluss<br />
für Jens Friedemann. An der FUS-<br />
Haltestelle steige ich in den Bus,<br />
der mich zurück zum Bahnhof<br />
bringt. Ich reise mit einer gehörigen<br />
Portion Achtung wieder heim.<br />
Mein persönlicher Eindruck:<br />
Die BFU macht einen verdammt<br />
guten Job im Sinne der Flugsicherheit<br />
für alle Luftfahrer, und nur das<br />
zählt.<br />
ae<br />
Renate Strecker<br />
In der Wrack-Halle werden<br />
alle Einzelteile wie bei einem<br />
Puzzle zusammengefügt.<br />
Die BFU<br />
Nach dem Abkommen von Chicago aus dem<br />
Jahr 1944 sind alle Staaten verpflichtet, Flugunfälle,<br />
die sich in ihrer Hoheit ereignet haben, zu untersuchen.<br />
Alleiniger Zweck ist die Verhütung von Flugunfällen<br />
beziehungsweise die Verbesserung der Flugsicherheit.<br />
Details dazu sind in Annex 13 (Artikel 26) des Abkommens<br />
festgeschrieben.<br />
Die Erfüllung der Aufgabe in der Bundesrepublik<br />
Deutschland oblag bis 1998 der Flugunfalluntersuchungsstelle<br />
(FUS) beim Luftfahrt-Bundesamt. Mit<br />
Inkrafttreten des FlUUG (Flugunfalluntersuchungsgesetz)<br />
am 1.9.1998 wurde die FUS zur eigenständigen<br />
Bundesoberbehörde BFU; sie ist dem Bundesverkehrsministerium<br />
nachgeordnet. Derzeit beschäftigt<br />
sie 35 Mitarbeiter, 18 davon sind Untersucher mit<br />
fliegerischem und technischem Background, ein<br />
Kollege ist auch Psychologe. Zudem gibt es<br />
Beauftragte (geeignete zivile Personen), die vor Ort<br />
Untersuchungen durchführen beziehungsweise die<br />
BFU-Untersucher am Unfallort unterstützen.<br />
Fotos: Strecker<br />
30 AERO Special 4/<strong>2015</strong>
[ AERO SPECIAL ]<br />
Ein Zentrum für Cockpitausrüstungen<br />
bildet die Halle<br />
6 mit der „Avionics Avenue“.<br />
Auf rund 2000 Quadratmetern ist<br />
hier vieles aus dem Bereich Flugsteuerung,<br />
Navigation, Kollisionswarnung<br />
und Flugplanung konzentriert.<br />
Auch eine „Headset Test<br />
Area“ gibt es in der Avionics Avenue<br />
wieder. Bei Skyfox können<br />
Kopfhörer verschiedener Hersteller<br />
ausprobiert werden. Alle auf<br />
der Messe vertretenen Avionikanbieter<br />
findet man in der Halle 6<br />
leider nicht. Viele namhafte Hersteller<br />
haben ihre Stände in anderen<br />
Hallen aufgebaut.<br />
Wer sich nach einem neuen<br />
Funkgerät umsehen will, das den<br />
ab Ende 2017 geforderten 8,33-kHz-<br />
Kanalabstand bietet, kommt nicht<br />
umhin, durch viele Hallen zu streifen,<br />
denn heute hat fast jeder<br />
Avionikhersteller eine 8,33-kHz-<br />
Geräteserie im Angebot. air avionics,<br />
das deutsche Gemeinschaftsunternehmen<br />
von Butterfly Avionics<br />
und Garrecht Avionik, wird das<br />
Gehäuse des neuen 8,33-KHz-<br />
Funkgerätes zeigen, mit dem auch<br />
der Transponder zu steuern ist.<br />
Die Auslieferung der Geräte ist für<br />
Ende des Jahres angekündigt.<br />
Das Thema Avionik ist ein wichtiger<br />
Bestandteil der Vortragsreihe<br />
AERO Conferences. Garmin<br />
gestaltet im Rahmen der Avionics<br />
Avenue ein eigenes Vortragsforum.<br />
Der Vortrag „What’s new at<br />
Garmin“ informiert über die aktuellen<br />
Produktreihen. Weitere Vorträge<br />
setzen ein spezielleres Inte-<br />
GARMIN<br />
G3X TOUCH<br />
für ULs und Experimentals.<br />
Kennenlernen<br />
lässt sich das<br />
Gerät auf der AERO<br />
bei Garmins Seminar.<br />
Trend zum mobilen Cockpit<br />
Avionik auf der AERO<br />
Die AERO ist immer wieder gut, wenn es darum geht,<br />
sich einen Überblick über Neuheiten und Trends im<br />
Bereich Avionik und Cockpitausrüstung zu verschaffen.<br />
resse voraus. Da wird über „Garmin<br />
Flight Displays for LSA/experimental<br />
aircraft“ und das<br />
G3XTouch referiert. „Flying with<br />
Upgrade Avionics GTN 750/850<br />
and G600/500“ richtet sich an Piloten<br />
mit nachgerüsteten Cockpits.<br />
Und „Flying with Portables and<br />
iPads“ dürfte für viele Charterpiloten<br />
interessant sein.<br />
Zunehmend verwischen ja die<br />
Grenzen zwischen Anwendungen<br />
für mobile Geräte und Paneleinbauten.<br />
Viele Hersteller bieten<br />
beides mit ähnlichem Funktionsumfang.<br />
Garmin bringt mit seinem<br />
All-in-one ADS-B System sogar den<br />
Kollisionswarner aufs Apple iPad.<br />
Mit dem Empfänger GDL 84 zieht<br />
ADS-B ins Cockpit ein, ohne dass<br />
das Panel umgebaut werden muss.<br />
Die Verkehrsinformationen erscheinen<br />
dank Flight Stream 110/210<br />
in der App Garmin Pilot. Das Gar-<br />
Das hochpräzise Referenzmessinstrument<br />
zur Kompensierung von<br />
Flugzeug-Magnetkompassen<br />
W. LUDOLPH GMBH & CO. KG<br />
Seeborg 5 • 27572 Bremerhaven/Germany<br />
Tel.: +49 471 94408-0 • Fax: +49 471 45030<br />
info@ludolph.de • www.ludolph.de<br />
HANDPEILKOMPASS, TYP HPK67
BENDIX KING<br />
KLR 10<br />
Anstellwinkelmesser<br />
und Anzeigen für die<br />
Flugzeuge der kleinen<br />
Allgemeinen Luftfahrt<br />
liegen im Trend.<br />
min GDL 84 enthält einen WAAS/<br />
EGNOS-fähigen GPS-Empfänger,<br />
eine Antenne und ein Flight Stream<br />
Bluetooth Gateway. Drahtlos werden<br />
die Verkehrsinformationen,<br />
die ADS-B-Signale der anderen<br />
ADS-B-ausgerüsteten Flugzeuge<br />
im Luftraum sowie Wetterinforma-<br />
AVIDYNE<br />
IFD540<br />
Komplettes Flugmanagementsystem<br />
mit Touchscreen.<br />
tionen zur Garmin-Pilot-App übertragen.<br />
Das GDL 84 ist in der Lage,<br />
mit vielen Transponder-Mustern<br />
drahtlos zu kommunizieren, um<br />
Squawk und Ident zu koordinieren.<br />
Über diese Verbindung kann das<br />
ADS-B Out mit dem Bord-Transponder<br />
abgestimmt werden, was<br />
ASPEN<br />
EDF1000<br />
PFD und MFD von<br />
Aspen Avionics<br />
lassen sich ohne<br />
mechanische<br />
Arbeiten nachrüsten.<br />
eine eigene ADS-B-Kontrolleinheit<br />
erübrigt.<br />
Nachdem die amerikanische<br />
Luftfahrtbehörde FAA eine Approved<br />
Model List Supplemental Type<br />
Certification (AML-STC) für<br />
einige hundert Flugzeugmuster<br />
herausgegeben hat, liefert Garmin<br />
das GDL 84 in den USA seit Mitte<br />
Februar aus; es kostet 3995 Dollar.<br />
„Garmin Pilot“ fürs iPad wächst<br />
mit dem GDL 39 3D und dem GDL<br />
84 zum kompletten Navigationssystem<br />
inklusive der 3D-Darstellung<br />
Synthetic Vision.<br />
Jeppesen hat inzwischen seine<br />
iPad-App „Mobile FliteDeck VFR“<br />
zur Version 2.0 gepusht und mit<br />
einer neuen Wettergrafik ausgestattet.<br />
Komplexe Sachverhalte werden<br />
hier sofort eingängig und übersichtlich<br />
zum Kurs in die Moving<br />
Map eingeblendet.<br />
Wolkenuntergrenzen, Sicht,<br />
Wettererscheinungen wie Gewitter<br />
und Regen, gefrierender Regen<br />
und Schnee sowie Böen werden<br />
mit einem Farbcode der Karte<br />
überlagert. Auf einen Blick sind<br />
damit die Durchführbarkeit eines<br />
Fluges und gegebenenfalls Ausweichmöglichkeiten<br />
erkennbar.<br />
Wetter und Wind lassen sich zudem<br />
zu gewählten Tageszeiten ansehen<br />
oder gleich als Video über den<br />
gesamten Vorhersagezeitraum.<br />
Der Wind wird in festen Höhenstufen<br />
übermittelt und für die<br />
Streckenplanung vom Programm<br />
für die gewählte Flughöhe gemittelt.<br />
IFR-Wegpunkte können im<br />
Jeppesen Mobile FliteDeck VFR<br />
2.0 ebenfalls zur Darstellung gebracht<br />
werden.<br />
Aspen Avionics schafft mit seinem<br />
„Connected Pilot“ die drahtlose<br />
Verbindung zwischen Panelinstrumenten<br />
und mobilen Geräten,<br />
so dass Flugdaten und Flugpläne<br />
übertragen und bearbeitet werden<br />
können.<br />
„Connected Pilot“ gibt es bisher<br />
ausschließlich für Apple-iOS-Geräte.<br />
Die App ermöglicht, von GPS-<br />
Systemen Daten auszulesen. Flugpläne<br />
kann „Connected Pilot“ mit<br />
Garmin-Avionik und modernen<br />
Flugplanungs-Apps zum Beispiel<br />
ForeFlight und AvConnect austauschen.<br />
ae<br />
Gerhard Marzinzik<br />
Fotos: Garmin, Aspen Avionics, Avidyne, Bendix King<br />
event r u n d fl u g Schulung Charter<br />
ICAO<br />
LEVEL 6<br />
PRÜFSTELLE<br />
Informationen und Termine<br />
finden Sie auf:<br />
www.climb-level-4.de<br />
ihre flugschule in nrw<br />
schulung<br />
Privatpiloten-Lizenz PPL-H, Individual-Schulung,<br />
Type-Ratings und Checkflüge auf den Mustern HU 269, R44,<br />
Bell 206, HU369/MD500/MD600 und AS 350<br />
In unserer Flugschule führen Sie erfahrene Flug lehrer<br />
durch die theoretische sowie praktische Flugausbildung<br />
bis hin zum Lizenzerwerb. Ent decken Sie unser Leistungsspektrum<br />
der angebotenen Lehrgänge oder lassen Sie<br />
sich direkt persönlich von uns beraten.<br />
aveo air service GmbH & Co KG<br />
Flughafen Essen-Mülheim . Brunshofstraße 3 . 45470 Mülheim a.d. Ruhr<br />
Luftfahrtunternehmen / AOC D-381 EG . aveo flight academy Ltd & CO KG . Flugschule D-ATO-NWDU-163 . Sprachprüfstelle D-LTO 018<br />
Mehr Infos unter: +49-(0)800 3594824 (gebührenfrei)<br />
und www.aveoair.com
[ AERO SPECIAL ]<br />
der Show ist vor der Show. Bereits während<br />
der AERO sprechen wir mit vielen Ausstellern<br />
und lassen deren Informationen und Wünsche<br />
in unsere Planungen mit einfließen. Durch die<br />
jährliche AERO hat sich der Kontakt zur Branche<br />
deutlich verstärkt. Wir nutzen ansonsten<br />
jede Gelegenheit, um unsere Kunden auf anderen<br />
Messen und Veranstaltungen zu sehen<br />
und einen tieferen Marktüberblick sowie Branchennews<br />
zu generieren.<br />
Die AERO ist die bedeutendste Messe in<br />
ihrem Bereich in Europa. Welche Nationen<br />
sind am stärksten vertreten?<br />
Bei den Ausstellern sind Deutschland, die USA,<br />
Tschechien, Italien, UK, Frankreich, Slowenien,<br />
Österreich und Schweiz am stärksten vertreten.<br />
Wir haben aber auch Aussteller aus<br />
Skandinavien, Litauen, Südafrika, Russland,<br />
Ukraine und China. Der Auslandsanteil der<br />
AERO liegt bei über 63 Prozent. Die Bedeutung<br />
Globale Bedeutung<br />
Über die Bedeutung der AERO für die weltweite<br />
Allgemeine Luftfahrt sprach der <strong>aerokurier</strong> mit dem<br />
Projektleiter der Messe, Roland Bosch.<br />
Die Fragen stellte Volker K. Thomalla<br />
Foto: Messe Friedrichshafen<br />
Roland Bosch ist<br />
Projektleiter der AERO<br />
Gibt es in diesem Jahr neue Ausstellungssegmente<br />
auf der AERO?<br />
Die AERO konzentriert sich seit Beginn<br />
an darauf, alle Bereiche der Allgemeinen<br />
Luftfahrt abzubilden. Dies ist uns in den letzten<br />
Jahren nahezu auf ganzer Breite gelungen.<br />
Neue Bereiche sind daher kaum zu finden. Es<br />
geht heute vielmehr darum, die vorhandenen<br />
Marktsegmente noch besser und umfassender<br />
darzustellen und in die Produkttiefe zu gehen.<br />
Im Bereich der Business Aviation haben wir<br />
mit der erstmaligen Teilnahme von Bombardier<br />
die gesamte Range an kleinen und mittleren<br />
Geschäftsreiseflugzeugen komplettiert. Aber<br />
wir freuen uns auch sehr über das enorme<br />
Angebot im UL-, VLA- und Gyrocopter-Bereich.<br />
Dass die Segelflughersteller dieses Jahr wieder<br />
komplett vertreten sind, begrüßen wir<br />
ebenfalls. Schließlich waren es gerade die<br />
Segelflugzeughersteller, die 1977 die AERO<br />
aus der Taufe gehoben haben. Zum ersten Mal<br />
starten wir in diesem Jahr die Aktion „Be a<br />
Pilot!“. Mit dieser Aktion wollen wir für mehr<br />
Pilotennachwuchs sorgen. Über 25 Flugschulen<br />
haben bereits ihre Teilnahme zugesagt.<br />
Wie lange vor Messebeginn starten die<br />
Vorbereitungen für die nächsten Jahre?<br />
Wie heißt es im Messegeschäft so schön: Nach<br />
Gibt es jährlich wiederkehrende Probleme,<br />
wie zum Beispiel mit Genehmigungen?<br />
Seit wir vor einigen Jahren die Airshow aus<br />
dem Programm genommen haben, halten sich<br />
die behördlichen Auflagen in Grenzen. Wenn<br />
Sie die Slots ansprechen, dann würden wir<br />
uns natürlich die Zeiten ohne Anflugverfahren<br />
zurückwünschen, wohl wissend, dass dies am<br />
Flughafen Friedrichshafen nicht mehr möglich<br />
ist. Positiv betonen möchte ich aber, dass sich<br />
die Online-Slotvergabe in den letzten Jahren<br />
gut eingespielt hat. Noch besser könnte es<br />
laufen, wenn manche Piloten nicht gleich mehrere<br />
Slots buchen würden, um „flexibler“ zu<br />
sein, und die nicht benötigten Slots dann verfallen<br />
lassen. Die Einführung einer „Slotgebühr“<br />
wäre ein mögliches Szenario, wie wir dieser<br />
Problematik begegnen könnten. Dies würde<br />
neben vermeidbaren höheren Kosten einen<br />
Mehraufwand nach sich ziehen. Dies wollen<br />
wir auf alle Fälle verhindern. Wir hoffen daher<br />
auf mehr Fairness der Piloten untereinander.<br />
Können Sie uns ein paar ungewöhnliche<br />
Zahlen zur AERO verraten?<br />
Zahlen werden ja immer relativ gesehen. Der<br />
eine findet die immense Brutto-Messefläche<br />
von rund 80 000 Quadratmetern als viel, der<br />
andere kann damit wenig anfangen. Transparenter<br />
wird die Zahl, wenn man sich vorstellt,<br />
dass die AERO-Aussteller fast 14 Fußballplätze<br />
füllen. Dass wir mittlerweile über mehr als<br />
8000 Parkplätze in unmittelbarer Nähe des<br />
Messegeländes verfügen, ist zumindest beeindruckend.<br />
Interessant auch ein Vergleich<br />
der Ausstellerzahl. Gegenüber der ersten<br />
AERO mit 14 Ausstellern im Jahre 1977 ist die<br />
AERO Friedrichshafen auf über 630 Aussteller<br />
angewachsen und damit zur größten europäischen<br />
Fachmesse für die GA gereift.<br />
der AERO geht in den letzten Jahren deutlich<br />
über den europäischen Kontinent hinaus.<br />
Ein Konferenzprogramm wie auf der<br />
AERO findet man in Europa auf keiner<br />
anderen Veranstaltung. Wollen Sie diesen<br />
Bereich weiter ausbauen?<br />
Mit mehr als 120 Veranstaltungen haben sich<br />
die AERO Conferences sehr gut etabliert. Wir<br />
bieten hier vom sehr fachbezogenen Meeting<br />
der weltweit wichtigsten Luftfahrtbehörden<br />
bis hin zu einfachen Fragen der Piloten jede<br />
Menge an Information. Hinzu kommen aber<br />
auch Sonderbereiche wie die e-flight-expo, die<br />
Engine Area, die Avionics Avenue und eine<br />
Konferenz zum Thema zivile Drohnen. Da die<br />
Bandbreite an zivilen Anwendungsgebieten<br />
immer größer wird, bilden wir dieses Thema<br />
mit der zweiten RPAS EXPO ab.<br />
Wie läuft die Zusammenarbeit mit China?<br />
Der chinesische Markt wächst sehr stark. Seit<br />
vor vier Jahren der untere Luftraum in China<br />
sukzessive geöffnet wurde, kann man von<br />
einem regelrechten Boom sprechen. Wir haben<br />
uns diesen hochinteressanten Markt einige<br />
Jahre angeschaut und uns dazu entschlossen,<br />
in diesem Jahr in Zhuhai die erste AERO Asia<br />
an den Start zu bringen. Unser Partner in China<br />
ist die Zhuhai Airshow Co., die seit rund<br />
zehn Jahren ganz in der Nähe von Hongkong<br />
und Macao alle zwei Jahre sehr erfolgreich<br />
die Airshow China veranstaltet. Da auf der<br />
Airshow China aber vornehmlich die Groß- und<br />
Militärluftfahrt stattfinden, wird die AERO Asia<br />
im jährlichen Wechsel ausschließlich die Belange<br />
der Allgemeinen Luftfahrt bedienen. Wir<br />
gehen davon aus, dass die AERO Asia in absehbarer<br />
Zeit auch für die international agierenden<br />
Hersteller sehr interessant wird. ae<br />
34 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong>
Aktion auf der AERO<br />
Be a pilot<br />
Piloten erleben die<br />
Welt aus einer besonderen<br />
Perspektive.<br />
Die AERO bietet in<br />
diesem Jahr viele<br />
Möglichkeiten, sich zu<br />
informieren, wie man<br />
Pilot werden kann.<br />
Die Initiative „Be a pilot“, die<br />
von der Messe Friedrichshafen<br />
in Zusammenarbeit<br />
mit dem <strong>aerokurier</strong> zur AERO <strong>2015</strong><br />
ins Leben gerufen wurde, hat zum<br />
Ziel, Menschen darüber zu informieren,<br />
wie man Pilot werden kann.<br />
Über 25 Flugschulen haben sich<br />
dieser Initiative angeschlossen und<br />
präsentieren auf der Messe ihre<br />
Informationen und Angebote.<br />
Die Flugschulen sind im Übergang<br />
von der Halle A2 zur Halle<br />
A3 konzentriert. Die Vorträge im<br />
Rahmen der Aktion finden am<br />
<strong>aerokurier</strong>-Stand in Halle A3, Stand<br />
101, statt.<br />
Initiative „Be a pilot“ ist zweigeteilt:<br />
Einerseits geht es um Informationen<br />
für Menschen, die als<br />
Piloten in der Allgemeinen Luftfahrt<br />
beziehungsweise im Luftsport<br />
ihren Traum vom Fliegen verwirklichen<br />
wollen, andererseits geht<br />
es natürlich auch um die Nachwuchsgewinnung<br />
von neuen Piloten<br />
für Airlines und in der Business<br />
Aviation.<br />
„Be a pilot“ möchte die Faszination<br />
des Fliegens möglichst<br />
vielen Menschen näherbringen,<br />
damit sie die Vorteile des Selberfliegens<br />
für sich erfahren. Pilot zu<br />
sein ist ja viel mehr als die Kenntnis<br />
darüber, wie man ein Luftfahrzeug<br />
sicher von einem Ort zu einem<br />
anderen steuert. Es ist vielmehr<br />
ein Lebensgefühl, das positiv in<br />
viele andere Bereiche des Lebens<br />
hineinspielt.<br />
Auch bereits aktive Piloten sind<br />
eingeladen, sich über das Angebot<br />
von „Be a pilot“ zu informieren,<br />
denn die Luftfahrt ist ein Bereich,<br />
in dem man ständig lernt. Nicht<br />
wenige Piloten, die mit einem UL-<br />
Schein oder mit einer Segelfluglizenz<br />
begonnen haben, haben<br />
später noch weitere Lizenzen wie<br />
zum Beispiel einen PPL(A) und<br />
Berechtigungen wie das Instrument<br />
Rating erworben.<br />
Während der AERO gibt es ein<br />
Gewinnspiel von „Be a pilot“ mit<br />
attraktiven Preisen. Teilnahmekarten<br />
gibt es jeweils an den Messeingängen<br />
und am Stand des <strong>aerokurier</strong>.<br />
ae<br />
Volker K. Thomalla<br />
„Be a pilot“ ist eine<br />
Nachwuchs-Initiative<br />
Fotos: Diamond Aircraft, Herzog<br />
Über den Zeitplan und die angebotenen<br />
Vorträge informiert das<br />
Faltblatt „Offizielles Konferenzprogramm“,<br />
das exklusiv vom <strong>aerokurier</strong><br />
tagesaktuell erstellt und<br />
jedem Besucher an den Eingängen<br />
übergeben wird. Der Fokus der
[ AERO SPECIAL ]<br />
Das AERO-<br />
Vortragsprogramm<br />
bietet geballte<br />
Informationen<br />
für Piloten.<br />
Vorträge und Diskussionen<br />
Redezeit auf der AERO<br />
Moderne Avionik, Sprachprüfungen, das vereinfachte<br />
Instrument Rating und vieles mehr: Die AERO bietet in<br />
diesem Jahr wieder ein großes Rahmenprogramm.<br />
Den Umgang mit moderner<br />
Avionik und ihre Möglichkeiten<br />
präsentiert Garmin<br />
mehrmals täglich.<br />
Über 80 Mal heißt es an den fünf Messetagen<br />
„Herzlich willkommen zum Thema …“ Podiumsdiskussionen<br />
rund um Themen wie<br />
Flugsicherheit, Luftrecht und vielen anderen Aspekten<br />
der Allgemeinen Luftfahrt stehen, überwiegend<br />
in den Räumen des Konferenzzentrums<br />
im Foyer Ost, im Mittelpunkt des AERO-Vortragsprogramms.<br />
Auch bei Terminüberschneidungen<br />
braucht niemand Angst zu haben, etwas zu verpassen:<br />
Die meisten Vorträge wiederholen sich<br />
an allen Messetagen.<br />
Vielen Besuchern dürfte Herwart Goldbach<br />
bereits bekannt sein. In diesem Jahr steht der<br />
ehemalige FIS-Leiter der DFS wieder „in der Bütt“.<br />
Goldbach ist auch sonst als eine Art Botschafter<br />
der Allgemeinen Luftfahrt häufig in Vereinen und<br />
Verbänden unterwegs.<br />
Dabei konzentriert er sich<br />
auf praxisnahe Themen,<br />
die ganz auf die Bedürfnisse<br />
der Piloten zugeschnitten<br />
sind.<br />
„Gefangen über den<br />
Wolken – der Weg hinaus“<br />
ist eines von vier Themen,<br />
über die er täglich referiert<br />
und das auf großes Interesse<br />
bei vielen VFR-Piloten<br />
stoßen dürfte. „Hier<br />
geht es darum, was passiert,<br />
wenn es passiert ist: Die Wolkendecke ist<br />
geschlossen, und es gibt keinen Weg nach unten.“<br />
Herwart Goldbach erklärt, welche Hilfen der Pilot<br />
jetzt in Anspruch nehmen kann. Bedarfsgerechte<br />
Kommunikation ist ein weiterer Themenbereich,<br />
zu dem er referieren wird.<br />
Erhellendes zur Kommunikation<br />
mit Menschen und Systemen<br />
In diesem Vortrag geht es um das Zusammenspiel<br />
zwischen Lotsen, Piloten und den Systemen<br />
an Bord und am Boden. Wie können sich beispielsweise<br />
die Lotsen in ihrer Kommunikation an Piloten<br />
anpassen? Was gibt es im Sinne einer besseren<br />
Verständigung auf Pilotenseite zu beachten? Wel-<br />
Fotos: Messe Friedrichshafen
che Rolle spielt dabei die Avionik? Unter dem<br />
Stichwort „Cleared to enter“ spricht Goldbach<br />
darüber, was von einem Piloten bei Einflügen<br />
in freigabepflichtige Lufträume erwartet wird.<br />
Im Vortrag „Awareness Campaign 2014/15 +<br />
SERA“ erörtert der DFS-Experte schließlich die<br />
Spezialitäten des Luftraums E. Erläuterungen<br />
zu den „Standardised European Rules of the<br />
Air“ runden das umfangreiche Redepaket ab.<br />
Inspirierend versprechen die Vorträge des<br />
Engländers Timothy Nathan zu werden. Der<br />
Pilot, Instrumentenfluglehrer und Lobbyist<br />
referiert täglich über das vereinfachte Instrumentenflug-Rating<br />
(IR) und GNSS Approaches.<br />
Moderne Avionik richtig nutzen:<br />
Garmin erklärt, wie’s geht<br />
Eher in die Kategorie Produktpräsentation<br />
gehören die täglich sechs Veranstaltungen,<br />
mit denen Garmin im offiziellen Vortragsprogramm<br />
steht. Im Garmin-Seminarraum in der<br />
Halle A6 geht es dabei um das Fliegen mit<br />
aktueller Glascockpit-Technologie, von portablen<br />
Geräten und Tablets über das G3X für<br />
LSAs und Experimentals bis hin zu den High-<br />
End-Produkten des Herstellers.<br />
Wer sich für die Zukunft der General Aviation<br />
interessiert, erfährt vielleicht Erhellendes<br />
am ersten Messetag, wenn die EASA am Nachmittag<br />
ein von 14:30 bis 16:30 Uhr dauerndes<br />
Update zur GA Roadmap gibt. Im Rahmen<br />
dieses Programms sollen einfachere Regelungen<br />
für die Allgemeine Luftfahrt verwirklicht<br />
werden. Ort des Geschehens ist der Seminarraum<br />
„Oslo“. Am Donnerstagnachmittag tritt<br />
die EASA erneut an: Bei „Meet EASA“ stellt<br />
sich Direktor Patrick Ky im Forum Ost den sicher<br />
auch kritischen Fragen des Publikums.<br />
In diesen Kontext passt auch eine Podiumsdiskussion<br />
des Luftfahrt-Presse-Clubs am<br />
Freitag um 15 Uhr, ebenfalls im Foyer Ost. Die<br />
Debatte zum Thema „EU-Luftrecht auf neuen<br />
Wegen“ mit Piloten und Vertretern des LBA<br />
und der EASA wird von Luftfahrt-Fachanwalt<br />
Frank Dörner geleitet, der auch oft im <strong>aerokurier</strong><br />
Stellung zu luftrechtlichen Fragen bezieht.<br />
Die Faszination Fliegen stellt Klaus Burkhard<br />
vom Deutschen Ultraleicht-Segelflugverband<br />
in den Fokus seiner Vorträge. Mit „Fluggenuss<br />
statt Kilometerjagd“ will er für diese Sportsparte<br />
begeistern, die ständig mehr Anhänger<br />
gewinnt. Einblicke in eine ganz andere Seite<br />
des Fliegens gibt Thomas Kärger, Captain auf<br />
A320/A330, am Freitagmorgen mit seinem<br />
Referat „Pilotenalltag – Was tun die Piloten?“.<br />
Längst nicht alle Themen des Rahmenprogramms<br />
können an dieser Stelle angerissen<br />
werden. Es lohnt sich also, sich vor Ort direkt<br />
zu informieren. Dabei hilft natürlich das kostenlose<br />
Konferenzprogramm des <strong>aerokurier</strong>,<br />
das tagesaktuell an den Eingängen zur Messe<br />
verteilt wird.<br />
ae<br />
hm/pat<br />
DAeC bietet auf der AERO Sprachtests an<br />
Warum die AERO nicht gleich für den<br />
ICAO-Sprachtest in Englisch nutzen? Der<br />
DAeC bietet die Tests, wie schon in den<br />
vergangenen Jahren, auf der Messe an.<br />
Möglich sind Erst- und Wiederholungsprüfungen<br />
der Level 4 und 5. Dazu kann man<br />
sich bis zum 7. April auf der Internetseite<br />
des DAeC online anmelden.<br />
Wer sich unsicher hinsichtlich der Gültigkeit<br />
seines letzten Sprachtests ist: Der Level 4<br />
muss nach vier Jahren erneuert werden,<br />
Level 5 nach sechs Jahren. Seit Dezember<br />
vergan genen Jahres ist die frühere Karenzzeit<br />
abgeschafft. Wer jetzt die Wiederholungsfrist<br />
auch nur um einen Tag überschreitet, muss<br />
erneut eine Erstprüfung ablegen.
[ AERO SPECIAL ]<br />
Pilotenservice <strong>2015</strong><br />
Zwei Pisten für die AERO<br />
Fast alles wie im Vorjahr! Die AERO findet vom 15. bis 18. April<br />
statt und wird wieder von vielen Besuchern mit eigenem Fluggerät<br />
angeflogen. Wer dabei sein will, sollte rechtzeitig einen Slot beantragen<br />
und mit Flugplan nach EDNY kommen. Und für Leichtflugzeuge<br />
und ULs steht wieder die Graspiste zur Verfügung.<br />
Den Weg zur AERO, Europas<br />
führender Messe für die<br />
Allgemeine Luftfahrt, werden<br />
auch in diesem Jahr wieder<br />
zahlreiche Besucher per Flugzeug<br />
zurücklegen. Für den Ansturm,<br />
insbesondere bei gutem Flugwetter,<br />
ist der Flughafen Friedrichshafen<br />
bestens gerüstet. Die An- und<br />
Abflugverfahren der Vorjahre haben<br />
sich bewährt und werden auch<br />
<strong>2015</strong> (zwischen dem 13. und 19.<br />
April) wieder angewendet. Sie<br />
8066485-64-1.QXD_Layout 1 03.03.15 09:31 Seite 1<br />
ermöglichen einen weitgehend<br />
reibungslosen Betrieb, sowohl für<br />
die Linienflugzeuge als auch für<br />
den Individualverkehr.<br />
Gras für Leichtgewichte<br />
Seit über 45 Jahren Ihr zuverlässiger Lieferant,<br />
alles aus einer Hand Büscher Flugversand.<br />
Des Weiteren finden Sie in unserem Sortiment Pilotenausrüstung, Bordelektronik,<br />
Flugzeugausrüstung und vieles mehr.<br />
Offizielle Deutschland – Vertretung für:<br />
Mountain High – Aviation Oxygen Systems, Aveo Engineering,<br />
AV-Map Satellite Navigation, XGPS Dual-Electronics, ILevil Technology Corp.<br />
Hohler Weg 6 • 34466 Wolfhagen-Bründersen<br />
Telefon 0 56 92 / 23 63 • Telefax 0 56 92 / 49 60<br />
E-Mail: info@flugversand.de<br />
Für AERO-Besucher stehen<br />
wieder beide Pisten zur Verfügung.<br />
Zu beachten ist aber, dass die 710<br />
Meter lange Graspiste nur für Flugzeuge<br />
bis 1000 Kilogramm MTOW<br />
sowie für ULs nutzbar ist. Die Beantragung<br />
des obligatorischen Slots<br />
ist ausschließlich über das Buchungstool<br />
der Flughafengesellschaft<br />
Friedrichshafen möglich. Ab<br />
dem 28. März <strong>2015</strong> können PPR-<br />
Buchungen unter https://aero-ppr.<br />
fly-away.de registriert werden.<br />
Das PPR-Verfahren gilt für die<br />
Dauer der AERO für alle VFR- und<br />
IFR-Anflüge sowie für IFR-Ab -<br />
flüge. VFR-Abflüge, Helikopteranund<br />
-abflüge sowie Linienverkehr<br />
beziehungsweise planmäßiger<br />
Charterverkehr sind davon ausgenommen.<br />
Die PDFs und weitere Details<br />
können auch auf der Website des<br />
<strong>aerokurier</strong> (www.<strong>aerokurier</strong>.de)<br />
oder des Flughafens Friedrichshafen<br />
(www.fly-away.de) abgerufen<br />
werden.<br />
Mit Wartezeiten oder Holdings<br />
müssen Piloten rechnen, die ohne<br />
Slot zur AERO nach EDNY fliegen;<br />
bei sehr hohem Verkehrsaufkommen<br />
kann es schlimmstenfalls auch<br />
zur Ablehnung kommen. Deshalb<br />
sollte für alle Fälle auch ein geeigneter<br />
Ausweichflugplatz in die<br />
Flugplanung aufgenommen werden.<br />
Am besten im Sichtflug<br />
und mit Flugplan<br />
Je nach Verkehrsaufkommen<br />
an den vier Messetagen kann es<br />
passieren, dass auch IFR-Flüge<br />
ohne Slot bereits am Startplatz<br />
keine Flugverkehrskontrollfreigabe<br />
erhalten.<br />
Flugzeuge mit einer Abflugmasse<br />
unter 1,6 Tonnen erhalten generell<br />
keine Freigabe für IFR-Anoder<br />
-Abflüge. Allen Piloten von<br />
Luftfahrzeugen bis 2 Tonnen MTOW<br />
wird empfohlen, Friedrichshafen<br />
nach Sichtflugregeln mit Flugplan<br />
anzufliegen. Dann können die Lotsen<br />
den anfliegenden Verkehr<br />
bereits frühzeitig einordnen und<br />
besser staffeln. Zudem erspart das<br />
eine zusätzliche Erfassung aller<br />
relevanten Flugzeugdaten, weil<br />
diese schon mit dem Flugplan vorliegen.<br />
VFR-Anflüge erfolgen über die<br />
Meldepunkte WHISKEY (Piste 06)<br />
oder OSCAR (Piste 24). Für Anflüge<br />
auf die Graspiste gilt für beide<br />
Betriebsrichtungen der Meldepunkt<br />
NOVEMBER. Die Frequenz für die<br />
Meldepunkte lautet 120,075 MHz,<br />
die für die ATIS 129,600 MHz.<br />
Helikopter benötigen keinen<br />
Slot, sie fliegen ausschließlich bei<br />
VMC von Süden, nach bestätigtem<br />
Erstanruf auf der Frequenz 134,300<br />
MHz, über SIERRA direkt zu dem<br />
in der Karte markierten Abstellbereich<br />
für Helikopter, nordöstlich<br />
des Kontrollturms.<br />
Die Besatzungen aller Luftfahrzeuge<br />
werden mit Vorfeldbussen<br />
an den Parkpositionen abgeholt<br />
und zum temporären GAT gebracht.<br />
Dies ist ein eigens für die Dauer<br />
der AERO errichtetes Zelt, das sich<br />
zwischen Zeppelinhalle und Zeppelin-Restaurant<br />
befindet. Dort<br />
befinden sich Luftaufsicht (C), ein<br />
Briefingraum sowie eine großzügige<br />
Pilotenlounge. Piloten bezahlen<br />
dort auch das Servicepaket,<br />
dessen Preise unverändert gegen-
Auf in die Heimatstadt der<br />
Zeppeline! Zur AERO sind<br />
beide Pisten anfliegbar.<br />
AERO <strong>2015</strong> auf einen Blick<br />
Die AERO findet statt vom<br />
15. bis 18. April<br />
Öffnungszeiten<br />
Mittwoch bis Freitag 9 bis 18 Uhr<br />
Samstag<br />
9 bis 17 Uhr<br />
Preise<br />
Tageskarte € 18<br />
Zweitageskarte € 33<br />
Schüler und Studenten € 10<br />
ermäßigte Karte* € 15<br />
AERO-Katalog € 9<br />
* Rentner, Behinderte, Gruppen ab 20 Personen<br />
Für Kinder bis 14 Jahre ist der<br />
Eintritt frei.<br />
Online-Tickets<br />
sind vorab am heimischen PC<br />
buchbar (www.aero-expo.com),<br />
ausgedruckt mit nach Friedrichshafen<br />
bringen. Preisnachlass: 3 €<br />
pro Standardbuchung<br />
Für AERO-Besucher, die per<br />
Linienflug nach Friedrichshafen<br />
reisen, stehen Shuttlebusse bereit.<br />
Zwischen Stadtbahnhof/Fähranleger<br />
und Messegelände verkehrt<br />
die Buslinie 17 kostenlos;<br />
die Fahrt mit dem Stadtbus Linie<br />
5 ist kostenpflichtig.<br />
www.aero-expo.com<br />
Foto: Solingen Von Oben<br />
über dem Vorjahr sind: 65 Euro<br />
für Luftfahrzeuge unter 2 t MTOW,<br />
95 Euro für Luftfahrzeuge von 2<br />
bis 3 t und 115 Euro für Luftfahrzeuge<br />
über 4 t (jeweils mit Slotbuchung).<br />
Für Flugzeuge ohne Slotbuchung<br />
liegen die Preise bei 95,<br />
125 und 145 Euro. Im Paket sind<br />
Lande- und Abstellgebühren für<br />
24 Stunden, Einholen der Wetterdaten,<br />
Flugplanaufgabe sowie der<br />
Transport zwischen Flugzeug und<br />
Messegelände enthalten.<br />
Als besonderen Service für<br />
Selbstflieger übernehmen der ae-<br />
rokurier und seine Schwesterzeitschrift<br />
FLUG REVUE auch in diesem<br />
Jahr wieder den Messeeintritt für<br />
den Piloten für einen Tag. Sofern<br />
nicht bereits per Internet gebucht,<br />
können alle weiteren Besatzungsmitglieder<br />
beziehungsweise Passagiere<br />
auch im temporären GAT<br />
Eintrittskarten erwerben.<br />
Markdorf: die „leichte“<br />
Alternative ohne Slots<br />
In enger Kooperation mit der<br />
Messe Friedrichshafen bietet die<br />
Segelfliegergruppe Markdorf wieder<br />
eine bequeme Lande-Alternative<br />
für ULs und Motorsegler an.<br />
In Markdorf besteht keine Slotpflicht,<br />
und der 450 Meter lange Grasplatz<br />
(10/28) ist an allen vier Messetagen<br />
von 8 bis 19 Uhr (Ortszeit) geöffnet.<br />
Abflüge sind auch noch am 19.<br />
April (Sonntag) möglich.<br />
Markdorf Information hat die<br />
Frequenz 123,350 MHz. Im Halbstundentakt<br />
verkehrt ein Shuttleservice<br />
zwischen AERO und dem zehn<br />
Kilometer westlich von Friedrichshafen<br />
gelegenen Flugplatz.<br />
In Markdorf gibt es keinen Treibstoff,<br />
die Flugzeuge parken im<br />
Freien, und eine grenzpolizeiliche<br />
Abfertigung wird nicht angeboten.<br />
Für Wetter-Selbstbriefing und<br />
Flugplanaufgabe stehen für die<br />
Gastpiloten ein PC mit Internetzugang<br />
und WLAN zur Verfügung.<br />
Da der Parkraum für Luftfahrzeuge<br />
in Markdorf begrenzt ist, wird<br />
eine Anmeldung empfohlen. Das<br />
Kontaktformular ist erhältlich unter<br />
www.sfg-markdorf.de/www/<br />
aero.<br />
ae<br />
Renate Strecker
Piloten landen hier<br />
[ AERO SPECIAL ]<br />
<strong>aerokurier</strong> 3 Monate testen<br />
plus Flieger-Taschenkalender<br />
zum Superpreis<br />
Der unentbehrliche Lotse<br />
am Boden und in der Luft.<br />
Inhalt: Aktuelle Flugplatzdaten und<br />
-karten, Informationen zu Flugfunk<br />
und Navigation, Flugwetterdienst und<br />
Flugsicherheit, Segel- und Ultraleichtflug,<br />
Luftverkehrsregeln, VFR-Verfahren,<br />
Kalendarium sowie alle wichtigen<br />
Adressen für Piloten und vieles mehr!<br />
Mit aktuellen Jeppesen Bottlang Anflugkarten<br />
der kontrollierten Flugplätze.<br />
Flexibler Kunststoffeinband, A6-Format.<br />
Lieferbar ab<br />
ca. 15.03.<strong>2015</strong><br />
Ihre Vorteile im Abo:<br />
Straße, Nr.<br />
PLZ Wohnort<br />
E-Mail<br />
Telefon<br />
99<br />
E-Paper für iPad<br />
nur ct<br />
pro Ausgabe zusätzlich<br />
• jede Ausgabe pünktlich frei Haus • Online-Kundenservice<br />
• GRATIS-Ausgabe bei Bankeinzug zusätzlich<br />
• exklusiv für Abonnenten: Aktuelle Informationen des DAeC<br />
Heftabo einfach digital erweitern: www.<strong>aerokurier</strong>.de/upgrade<br />
Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG, 70162 Stuttgart. Registergericht Stuttgart HRA 9302. Geschäftsführer: Dr. Volker Breid,<br />
Norbert Lehmann. Vertrieb: Belieferung, Betreuung und Inkasso erfolgen durch DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH, Nils Oberschelp<br />
(Vorsitz), Heino Dührkop, Dr. Michael Rathje, Düsternstraße 1, 20355 Hamburg, als leistender Unternehmer. AG Hamburg, HRB 95752.<br />
Ja, ich möchte <strong>aerokurier</strong> frei Haus<br />
im Probeabo testen Best.-Nr. 1285205 im Jahresabo lesen Best.-Nr. 1285185<br />
Senden Sie mir die nächsten 3 Ausgaben von <strong>aerokurier</strong> zusammen mit dem Flieger-Taschenkalender <strong>2015</strong> zum<br />
Gesamtpreis von nur 24,90 € (A: 26,90 €; CH: 39,90 SFr.*) zu. Falls ich nach dem Test keine weiteren Hefte wünsche, sage<br />
ich sofort nach Erhalt der 2. Ausgabe ab. Andernfalls erhalte ich <strong>aerokurier</strong> weiter hin bis zur jederzeit mög lichen<br />
Kün digung frei Haus zum Jahresabopreis von zzt. nur 66,– € (A: 72,90 €; CH: 115,– SFr.; *weitere Auslandspreise auf<br />
Anfrage) für 12 Ausgaben. Zum Jahresabo erhalte ich das Extra wie angekreuzt GRATIS dazu. Nach Ablauf des Bezugszeitraumes<br />
kann ich jederzeit kündigen.<br />
Meine persönlichen Angaben: (bitte unbedingt ausfüllen)<br />
Name, Vorname Geburtsdatum<br />
Ja, ich möchte auch von weiteren Inhalten, Vorabnachrichten, Themen und Vorteilen profitieren. Deshalb bin ich damit einverstanden, dass<br />
mich Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG und ihr zur Verlagsgruppe gehörendes Unternehmen, Rodale-Motor-Presse GmbH & Co. KG Verlagsgesellschaft<br />
mit Ihren Titeln künftig auch per Telefon und E-Mail über weitere interessante Medienangebote informieren. Dieses Einverständnis<br />
kann ich jederzeit per E-Mail an widerruf@dpv.de widerrufen.<br />
Ich bezahle per Bankeinzug und erhalte zusätzlich eine Gratis-Ausgabe.<br />
IBAN<br />
BIC<br />
Geldinstitut<br />
SEPA-Lastschriftmandat: Ich ermächtige die DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH, Düsternstr. 1-3, 20355 Hamburg, Gläubiger-Identifikationsnummer<br />
DE77ZZZ000000<strong>04</strong>985, wiederkehrende Zahlungen von meinem Konto mittels Lastschrift einzuziehen. Zugleich weise ich mein Kreditinstitut<br />
an, die von der DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH auf mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen. Die Mandatsreferenz wird mir<br />
separat mitgeteilt. – Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des belasteten<br />
Betrages verlangen. Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen.<br />
Ich bezahle per Rechnung<br />
Verlagsgarantie: Sie können die Bestellung binnen 14 Tagen ohne Angabe von Gründen formlos widerrufen. Die Frist beginnt an dem Tag, an dem<br />
Sie die erste bestellte Aus gabe erhalten, nicht jedoch vor Erhalt einer Widerrufsbelehrung gemäß den Anfor derungen von Art. 246a § 1 Abs. 2<br />
Nr. 1 EGBGB. Zur Wahrung der Frist genügt bereits das rechtzeitige Absenden Ihres eindeutig erklärten Entschlusses, die Bestellung zu widerrufen.<br />
Sie können hierzu das Widerrufs-Muster aus Anlage 2 zu Art. 246a EGBGB nutzen. Der Widerruf ist zu richten an: <strong>aerokurier</strong> Aboservice, Postfach,<br />
70138 Stuttgart, Telefon: + 49 (0)711 3206-8899, Telefax: +49 (0)711 182-2550, E-Mail: <strong>aerokurier</strong>@dpv.de<br />
Datum Unterschrift für Ihren Auftrag<br />
Coupon ausfüllen und einsenden an: <strong>aerokurier</strong> Aboservice, 70138 Stuttgart<br />
DIREKTBESTELLUNG: <strong>aerokurier</strong>@dpv.de Bitte Bestell-Nr. angeben<br />
Telefon +49 (0)711 3206-8899 · Telefax +49 (0)711 182-2550<br />
Schneller geht’s online:<br />
www.<strong>aerokurier</strong>.de/abo<br />
www.<strong>aerokurier</strong>.de<br />
W<br />
o sich die Branche trifft,<br />
ist der <strong>aerokurier</strong> dabei.<br />
Auch in diesem Jahr<br />
finden AERO-Besucher den Stand<br />
der Motor Presse Stuttgart, dem<br />
Verlag, in dem der <strong>aerokurier</strong><br />
erscheint, in Halle A3 auf dem<br />
Platz 101. Der <strong>aerokurier</strong> stellt<br />
dort mit seinen Schwesterzeitschriften<br />
FLUG REVUE und Klassiker<br />
der Luftfahrt aus. Auf dem<br />
Stand werden Informationen im<br />
Rahmen der Aktion „Be a pilot“<br />
auf einer Bühne präsentiert. Wann<br />
welcher Vortrag zu sehen ist,<br />
finden die Messebesucher in dem<br />
Faltblatt „Offizielles AERO-Konferenzprogramm“,<br />
das jeder<br />
Besucher am Eingang erhält. In<br />
diesem tagesaktuell erstellten<br />
Faltblatt des <strong>aerokurier</strong> stehen<br />
auch die Anfangszeiten aller<br />
anderen Konferenzen und Vorträge<br />
auf der Messe.<br />
Wenn Sie wissen möchten,<br />
welche Produkte beziehungsweise<br />
welcher Hersteller bei unserer<br />
großen <strong>aerokurier</strong>-Leserwahl<br />
„<strong>aerokurier</strong> Innovation Award“<br />
in den Ausgaben Februar und<br />
März die ersten Plätze belegt<br />
haben, dann finden Sie die Ge<strong>aerokurier</strong><br />
auf der AERO<br />
Der Treffpunkt<br />
Der <strong>aerokurier</strong> ist in voller Stärke auf der<br />
Messe vertreten und berichtet live auf verschiedenen<br />
Medienkanälen über die AERO.<br />
winner-Urkunden auf dem <strong>aerokurier</strong>-Stand<br />
an der Wand neben<br />
der Bühne.<br />
Die AERO ist auch eine Gelegenheit,<br />
um Mitarbeiter des<br />
<strong>aerokurier</strong>-Teams aus allen Bereichen<br />
zu treffen. Die Redaktion<br />
ist mit großer Mannschaftsstärke<br />
vor Ort, um quasi live von der<br />
Messe über das Event auf der<br />
Website www.<strong>aerokurier</strong>.de, auf<br />
Twitter und auf Facebook zu<br />
berichten und für die weiteren<br />
Hefte zu recherchieren. Dazu<br />
haben wir ein Newsbüro eingerichtet,<br />
aus dem heraus die verschiedenen<br />
Medienkanäle bedient<br />
werden.<br />
Tradition: die Happy<br />
Hour für die Branche<br />
Jeweils zum Ende der ersten<br />
drei Messetage lädt der <strong>aerokurier</strong><br />
die Branche zur Happy Hour<br />
ein. Sie ist eine Kommunikationsplattform<br />
für Aussteller und Interessierte,<br />
die sich am Ende<br />
eines Messetages zwanglos mit<br />
anderen Menschen aus der Luftfahrt<br />
unterhalten wollen. ae<br />
Volker K. Thomalla<br />
Foto: Frank Herzog
Foyer Ost<br />
Foyer<br />
West<br />
AERO Messe-Guide<br />
Hier gibt’s was zu sehen !<br />
Über 630 Aussteller sind ein neuer Rekord für die AERO.<br />
Brauchen Sie eine Navigationshilfe durch die voll besetzten<br />
Messehallen? Hier ist die Auflistung der AERO-Aussteller.<br />
2Elements<br />
Niederlande A3-513<br />
A<br />
A2 CZ, Tschech. Republik B3-303<br />
ACF-50/Lear Chemical Research<br />
Corperation, Kanada A5-509<br />
Acrohead Flightwear,<br />
Deutschland A3-306<br />
Adams Aviation Supply Co.,<br />
Großbritannien A5-101/102/1<strong>04</strong>/106<br />
Aeris Aviation,<br />
Großbritannien A4-415<br />
Aero Asia - Zhuhai Airshow,<br />
China A5-888<br />
Aero & Tech Canna, Italien B4-201<br />
Aeroakku, Deutschland B1-116<br />
Aerobatics Academy,<br />
Österreich A5-221<br />
Aero-Beta Verkehrsfliegerschule,<br />
Deutschland A4-317<br />
Aero-Club der Schweiz<br />
(AeCS) A1-121<br />
Aerodrom Portoroz,<br />
Slowenien A5-503<br />
Aero-Eeast-Europe,<br />
Serbien und Montenegro B2-203<br />
AEROkunst,<br />
Deutschland<br />
Foyer Ost<br />
<strong>aerokurier</strong>, Deutschland A3-101<br />
Aeromarine LSA, USA<br />
Aeromarkt Verlag,<br />
Deutschland A4-301<br />
Aeropilot, Tschech. Republik B3-101<br />
Aeroports Publics de Catalunya,<br />
Spanien A4-521<br />
Aeroprop Trading SA Fly7,<br />
Schweiz A4-421<br />
Aerosoft, Deutschland A4-300<br />
Aerospool, Slowakei B3-119<br />
AeroTecs, Belgien A4-009<br />
Air Avionics, Deutschland A6-401<br />
AIR BP, Deutschland A4-205<br />
Air Courtage Assurances,<br />
Frankreich A4-201<br />
Air Creation, Frankreich B2-211<br />
Air Res Aviation, Polen A5-147<br />
Air Team Service,<br />
Tschech. Republik A6-011<br />
Aircraft and More,<br />
Österreich A4-519<br />
Aircraft Cabin Maintenance<br />
ACM, Deutschland A4-136<br />
Aircraft Owners and Pilots<br />
Association of Romania A7-127<br />
Airpart Supply,<br />
Großbritannien A5-222<br />
AirPlus Maintenance,<br />
Deutschland<br />
FW-<strong>04</strong><br />
Airwork Press Pilot und Flugzeug,<br />
Deutschland<br />
Alatoscana, Italien A5-132<br />
Albena JSCo, Bulgarien B2-425<br />
Alexander Schleicher Segelflugzeugbau,<br />
Deutschland A1-309<br />
Stand 9. März <strong>2015</strong><br />
Alfred Spindelberger Fahrzeugtechnik,<br />
Deutschland A1-310<br />
Alisport, Italien A1-302<br />
Allianz Global Corporate &<br />
Specialty, Deutschland A1-321<br />
Allstar PZL Glider, Polen A1-520<br />
Alma SD, Tschech. Republik A5-228<br />
ALROUND e.V.,<br />
Deutschland A4-111/205/211<br />
Alto General Aviation Services,<br />
Deutschland A4-1<strong>04</strong><br />
AMG Intellifast,<br />
Deutschland A4-111<br />
Andair, Großbritannien A7-111<br />
AOPA Germany A5-201<br />
AOPA Austria A5-201<br />
AOPA Spain A4-521<br />
AOPA Switzerland A5-201<br />
APS Aviation Parts Service,<br />
Deutschland A3-3<strong>04</strong><br />
APS Brakes, USA A5-US15<br />
Aquila Aviation,<br />
Deutschland A4-319<br />
Arrow – Coax UL Helicopter,<br />
Deutschland A7-315<br />
ASA Aviation Supplies +<br />
Academics, USA A5-US19<br />
Ascair, Deutschland A3-009<br />
ASF Engineering,<br />
Deutschland A5-220<br />
Aspa, Moldawien A5-326<br />
Hallenbelegung<br />
■ Halle A1<br />
Segelflieger, Tent City<br />
■ Halle A2<br />
RPAS Expo<br />
■ Halle A3<br />
Allgemeine Luftfahrt,<br />
Dienstleistungen, Zubehör<br />
■ Halle A4<br />
Allgemeine Luftfahrt,<br />
Dienstleistungen, Zubehör<br />
■ Halle A5<br />
Allgemeine Luftfahrt,<br />
Engine Area, Maintenance,<br />
Antriebssysteme, Pilotenausrüstung<br />
■ Halle A6<br />
Avioncs Avenue, Cockpitund<br />
Bordsysteme<br />
■ Halle A7<br />
Allgemeine Luftfahrt,<br />
Helikopter<br />
■ Halle B1/B2/B3<br />
UL, VLA, LSA<br />
■ Halle B4<br />
Tragschrauber, UL, VLA, LSA<br />
■ Static Display<br />
Business Aviation,<br />
Gebrauchtflugzeuge<br />
■ Foyer West<br />
e-flight Expo, Be a Pilot<br />
■ Foyer Ost<br />
AERO Konferenzzentrum,<br />
AEROKunst<br />
Aspen Avionics, USA A5-005<br />
Atec, Tschech. Republik B1-207<br />
Atelier de Composites Insulaire,<br />
Frankreich A7-501<br />
Ateq, Deutschland A5-122<br />
Atlas Air Service,<br />
Deutschland SD 15<br />
Atlas Airfield, Deutschland B3-209<br />
Atol Avion, Finnland B1-219<br />
ATP Aircraft Technical<br />
Publishers, USA A5-1<strong>04</strong><br />
Austro Engine, Österreich A4-121<br />
AutoGyro, Deutschland B3-207/FW<br />
Avi, Rumänien B4-211<br />
Aviall, USA<br />
A5-US20
[ AERO SPECIAL ]<br />
Aviatic Verlag, Deutschland A5-113<br />
Aviation & Sport,<br />
Russische Föderation A4-005<br />
Aviation Academy<br />
Austria<br />
FW-BP05<br />
Aviation Art,<br />
Tschech. Republik A7-013<br />
Avidyne, USA A4-400<br />
Avion® Patrik Sainer,<br />
Tschech. Republik A3-015<br />
Avionic Sp., Polen A1-505<br />
Avionik Straubing,<br />
Deutschland A3-407<br />
Avmap, Italien A6-009<br />
Avocet Aviation,<br />
Großbritannien A3-503<br />
Axel Neumann Versicherungsmakler,<br />
Deutschland A3-108<br />
Axter Aerospace, Spanien A7-231<br />
B<br />
B.A.C. Digital Avionics,<br />
Deutschland A6-308<br />
B.O.T. Aircraft,<br />
Deutschland B2-209<br />
B/E Aerospace, USA A5-106<br />
Baden-Württembergischer<br />
Luftfahrtverband e.V.,<br />
Deutschland A1-121<br />
Bader models, Bahrein A3-507<br />
Bahco – SNA Europe,<br />
Deutschland A4-508<br />
BBAA Berlin-Brandenburg<br />
Aerospace Allianz e.V.,<br />
Deutschland A5-301<br />
Becker Avionics,<br />
Deutschland A6-400<br />
Beechcraft Berlin Aviation,<br />
Deutschland A4-130<br />
Beechcraft Vertrieb & Service<br />
(Augsburg Air Service),<br />
Deutschland SD 12<br />
Bendix/King Avionics<br />
Honeywell Aerospace,<br />
USA A6-303<br />
Beringer Aero, Frankreich B1-415<br />
Bernard & Graefe in der Mönch<br />
Verlagsgesellschaft,<br />
Deutschland A5-113<br />
BFU Bundesstelle für<br />
Flugunfalluntersuchung,<br />
Deutschland A5-310<br />
BJJR, Großbritannien A7-331<br />
Blackhawk Modifications,<br />
USA<br />
A5-US17<br />
Blackshape, Italien A4-117<br />
Blanik Aircraft,<br />
Tschech. Republik A1-515<br />
Blue Yonder Aviation,<br />
Großbritannien SD 36<br />
Bombardier Business<br />
Aircraft, Kanada SD 01<br />
Borsodi Muhely, Ungarn B1-421<br />
Bose, Niederlande A6-101<br />
Brackett Aero Filters, USA A5-101<br />
Breezer Aircraft,<br />
Deutschland B1-119<br />
BRM Aero,<br />
Tschech. Republik B2-109<br />
Bromma Air Maintenance,<br />
Schweden A4-5<strong>04</strong><br />
BRS Team Europa,<br />
Deutschland B2-120<br />
Buchzentrum Empfingen,<br />
Deutschland A7-100<br />
Bundeswehr II 1.3 (ZeMEM),<br />
Deutschland B5-100<br />
Bundesaufsichtsamt für<br />
Flugsicherung,<br />
Deutschland A5-310<br />
Bundesministerium für Verkehr<br />
und Digitale Infrastruktur,<br />
Deutschland A5-310<br />
Büscher Flugversand,<br />
Deutschland A5-108<br />
BYC Maglionidelmare<br />
Di Rovatti Gianni, Italien A5-223<br />
C.F.M. Air, Italien B4-309<br />
Cam-Shop-Online.com<br />
Rainbow-NRW,<br />
Deutschland B3-405<br />
Caruso & Freeland,<br />
Schweiz A4-507<br />
CAT – Civil Aviation Training<br />
Europe, Deutschland FW-BP07<br />
CAV Ice Protection, USA A3-515<br />
Celier Aviation, Polen B4-401<br />
Champion Aerospace, USA A5-101<br />
Chemical Aircraft Technology,<br />
Ukraine A7-335<br />
CI Imagewear activSport,<br />
Deutschland A3-106<br />
CIMA, Italien A5-224<br />
Cirrus Aircraft, USA A3-421<br />
CKT Aero & Automotive<br />
Engineering,<br />
Großbritannien B3-116<br />
Clouddancers, Deutschland A1-511<br />
cm-controlling,<br />
Deutschland A1-513<br />
Comco Ikarus,<br />
Deutschland B1-301<br />
Como GbR SchleppMAXXE,<br />
Deutschland A4-501<br />
Concorde Battery Corporation,<br />
USA<br />
A5-US513<br />
Contact di Guerzoni Marcello,<br />
Italien A7-007<br />
Continental Motors Group/<br />
Technify Motors,<br />
Deutschland A3-211<br />
Cooles-Hemd.de Bialas &<br />
Bialas, Deutschland A3-017<br />
Copting, Deutschland A2-305<br />
Cranfield Aviation Training<br />
School, Deutschland FW-BP14<br />
Creaset, Belgien A4-114<br />
CubCrafters Europe, Irland A7-2<strong>04</strong><br />
Czech Sport Aircraft,<br />
Tschech. Republik A4-315<br />
Czech Trade Promotion Agency,<br />
Tschech. Republik A5-131<br />
D<br />
D. Marchiori, Italien A4-403<br />
DAeC Landesverband NRW,<br />
Deutschland A1-121<br />
Daher-Socata, Frankreich A3-321<br />
David Clark Company,<br />
USA A5-100<br />
Desser Tire & Rubber,<br />
USA<br />
A5-US18<br />
Deutscher Aero Club e.V.<br />
<br />
A1-121/122<br />
Deutscher Bundeswehrver -<br />
band, Verband Luftwaffe B5-102<br />
Deutscher Hubschrauber<br />
Club e.V. (DHC) A7-236<br />
Deutscher Hubschrauber<br />
Verband e.V. (DHV) A7-140<br />
Deutscher Ultraleichtflugverband<br />
(DULV) e.V. B4-100<br />
Deutscher Wetterdienst A5-310<br />
Deutsches Segelflugmuseum<br />
mit Modellflug A1-125<br />
DFS Deutsche<br />
Flugsicherung A5-207<br />
DG-Flugzeugbau,<br />
Deutschland A1-301<br />
DHBW Duale Hochschule<br />
Baden-Württemberg Ravensburg,<br />
Deutschland FW-BP19<br />
Diamond Aircraft Industries,<br />
Österreich A4-121<br />
Die Rolli Flieger e.V.,<br />
Deutschland A1-121<br />
Dieseljet, Italien B2-217<br />
DigiSky, Italien B4-309<br />
Dittel Avionik, Deutschland B2-110<br />
D-Motor, Belgien B2-209<br />
Dornier Museum Friedrichshafen,<br />
Deutschland B5-200<br />
Draline, Niederlande A1-517<br />
DTA, Frankreich B1-113<br />
Duc Helices Propellers,<br />
Frankreich B2-207<br />
DULSV - Deutscher Ultraleicht-<br />
Segelflugverband e.V. A1-121<br />
Dynali Helicopter Company,<br />
Belgien B3-305<br />
Dynon Avionics, USA B1-110<br />
E<br />
EASA - European Aviation Safety<br />
Agency, Deutschland A5-300<br />
Editerra, Frankreich A5-511<br />
edm aerotec, Deutschland A7-321<br />
Embraer Executive Jets,<br />
USA SD 10<br />
Embry-Riddle Aeronautical<br />
University, Deutschland FW-BP17<br />
Emip, Italien A7-011<br />
en-Tank, Polen A5-119<br />
Epapower, Italien B2-111<br />
Epofy, Tschech. Republik A6-405<br />
Eqip Werbung & Verlag,<br />
Deutschland A1-102<br />
estrella-flight, Deutschland A1-120<br />
Eugen Schneider-Airservice,<br />
Deutschland<br />
A5-N.N<br />
Euro Pilot Center, Belgien A6-3<strong>04</strong><br />
Euro-Aviation Versicherungs-AG,<br />
Deutschland A3-108<br />
Eurobond Technologies,<br />
Österreich A4-116/B2-100<br />
Europe Air Sports, Belgien A1-121<br />
Evector Aerotechnik,<br />
Tschech. Republik B2-303<br />
Evektor, Tschech. Republik B2-303<br />
Event-Hangar Mönchengladbach,<br />
Deutschland A3-3<strong>04</strong><br />
Evva Schmiermittel Fabrik,<br />
Österreich B3-114<br />
Expo Time, Italien B3-124<br />
Extra Flugzeugproduktionsund<br />
Vertriebs GmbH,<br />
Deutschland A7-101<br />
ExxonMobil,<br />
Großbritannien A5-101<br />
F<br />
F Air, Tschech. Republik A5-135<br />
f.u.n.k.e. Avionics, Deutschland<br />
B1-102<br />
Fallschirmbau Buchsein,<br />
Deutschland A1-114<br />
FBS Finish Flugzeuglackierungen,<br />
Deutschland A4-003<br />
Federacja Firm, Polen B4-407<br />
FFH – Südwestdeutsche<br />
Verkehrsfliegerschule,<br />
Deutschland<br />
FW-BP02<br />
FH Aachen, Deutschland A4-111<br />
Fichtner & Schicht,<br />
Deutschland A4-111<br />
Fit & Gesund, Deutschland FO-05<br />
Fläming Air, Deutschland A5-301<br />
Flarm Ülis Segelflugbedarf,<br />
Deutschland A1-106<br />
Fliegermagazin<br />
Jahr Top Special Verlag,<br />
Deutschland A5-325<br />
Fliegerschule Wasserkuppe,<br />
Deutschland A1-125<br />
Flight & Safety Design,<br />
Schweden B2-115<br />
Flight Design, Deutschland B1-101<br />
Flight Planner / ifos GmbH,<br />
Deutschland B3-401<br />
Florida Flyers European US<br />
Flight School, USA A3-005<br />
FLUG REVUE,<br />
Deutschland A3-101<br />
Flugausbildungszentrum<br />
Dortmund, Deutschland A4-509<br />
Flugmotoren-Reparatur Heinz<br />
Dachsel, Deutschland A3-100/508<br />
Flugplatzgesellschaft Eisenhüttenstadt/Frankfurt<br />
(Oder),<br />
Deutschland A5-301<br />
Flugplatzgesellschaft<br />
Schön hagen, Deutschland A5-301<br />
Flugschule Ardex,<br />
Deutschland A5-301<br />
Flugschule München-Jesenwang,<br />
Deutschland FW-BP10<br />
Flugsportzentrum Bautzen,<br />
Deutschland B2-305<br />
Flugzeugwerft Möller,<br />
Deutschland A5-221<br />
Fly Fizzi Helicopter Life<br />
Magazine, Großbritannien A7-005<br />
Fly Zone, Italien B3-1<strong>04</strong><br />
Flyer-Truck Ground Handling<br />
42 AERO Special 4/<strong>2015</strong>
System, Deutschland A4-311<br />
FlyEurope, Schweiz FON 02<br />
Flying Pages, Deutschland FW 02b<br />
Fly-tex Febotex,<br />
Deutschland B3-403<br />
Fly-West, Österreich A3-013<br />
Flywhale Aircraft,<br />
Deutschland B3-113<br />
Fobax Technology, China FW-N.N<br />
FOM Hochschule für<br />
Oekonomie & Management,<br />
Deutschland<br />
FW-BP15<br />
Förder- und Entwicklungsgesellschaft<br />
Uecker-Region,<br />
Deutschland A5-124<br />
fp-propeller, Italien B3-106<br />
Franz Aircraft,<br />
Deutschland A3-301<br />
FreeFlight Systems, USA A6-312<br />
Friebe Luftfahrt-Bedarf,<br />
Deutschland A5-521<br />
Friendly People e.V.,<br />
Deutschland A7-323<br />
Frontline Avionics,<br />
Russische Föderation A6-310<br />
G<br />
G Air Training Centre EAA,<br />
Portugal A7-211<br />
GA Buyer Europe,<br />
Großbritannien A4-517<br />
Gabler Media Magazin<br />
Segelfliegen, Schweiz A1-501<br />
Gadringer-Gurte,<br />
Deutschland A1-114<br />
Galaxy GRS,<br />
Tschech. Republik B2-114<br />
Garmin International,<br />
USA<br />
A6-201/205<br />
Gaugler & Lutz,<br />
Deutschland A5-218<br />
Gebr. Winter, Deutschland A1-110<br />
GEFA Gesellschaft für<br />
Absatz finanzierung,<br />
Deutschland SD 44<br />
General Aviation<br />
Modifications, USA<br />
A5_US12<br />
Genesys Aerosystems/S-TEC,<br />
USA A6-107<br />
Gerbing‘s Heated Clothing,<br />
Niederlande A5-125<br />
German Gyro Safety Aviation,<br />
Deutschland B4-101<br />
German Private Jet Group,<br />
Deutschland A4-509<br />
GGC, Deutschland B4-205<br />
Gliderservice Novak,<br />
Slowenien A1-306<br />
Global Aviation + Piper Parts,<br />
Deutschland A4-321<br />
Göbler Hirthmotoren,<br />
Deutschland A2-003/B1-319<br />
Goldfren Spacek-Products,<br />
Tschech. Republik B3-112<br />
Golze Engineering,<br />
Deutschland A5-517<br />
Gomolzig Flugzeug- und Maschinenbau,<br />
Deutschland A4-111<br />
GPA Global Position Address,<br />
Deutschland B4-205<br />
Gramex, Tschech. Republik FW 05<br />
Green Tech Aircraft,<br />
Belgien B3-121<br />
Gulfstream Aerospace,<br />
USA SD 05<br />
Güntert + Kohlmetz,<br />
Deutschland A1-306<br />
Gyrotrade, Deutschland B1-418<br />
H<br />
Hartzell Engine Technologies,<br />
USA<br />
A5-US16<br />
Hartzell Propeller, USA A3-124<br />
HB-Airshowteam,<br />
Deutschland A7-337<br />
HDI-Gerling Industrie Versicherung,<br />
Deutschland A4-401<br />
HeadApp, Italien B4-309<br />
Heli Sitterdorf, Schweiz FW-BP09<br />
Hélices E-Props,<br />
Frankreich B3-407<br />
Helicopteres Guimbal,<br />
Frankreich A7-301<br />
Helifly School, USA<br />
FW-BP03<br />
Helipark, Deutschland A7-121<br />
Helix-Carbon, Deutschland B2-1<strong>04</strong><br />
Herber Aircraft Service,<br />
USA A5-515<br />
Hertelendy Kastélyszálló,<br />
Ungarn A5-128<br />
hhp AG home health products,<br />
Deutschland B3-120<br />
High Eye, Niederlande A7-511<br />
High Voltage Racers Bodensee,<br />
Deutschland A2-020<br />
Hochschule für Technik &<br />
Wirtschaft des Saarlandes,<br />
Deutschland<br />
FW-BP<strong>04</strong><br />
Hochschule Worms,<br />
Deutschland<br />
FW-BP06<br />
Hoffmann Propeller,<br />
Deutschland A4-305<br />
Horizon Swiss Flight<br />
Academy, Schweiz A5-110<br />
Horizont 12, Ukraine A7-530<br />
HPH, Tschech. Republik A1-101<br />
HTC Luftbild, Deutschland A2-401<br />
I<br />
I.C.P., Italien B2-205<br />
I.R.I. Italian Rotors<br />
Industries, Italien A7-311<br />
iAéro - i2A, Frankreich A4-201<br />
IAOPA, USA A5-201<br />
ib-rec, Deutschland A5-117<br />
Idaflieg e.V. /<br />
Akaflieg Braun schweig e.V.,<br />
Deutschland A1-319<br />
IFR – Instrumenten Flugschule<br />
Reichelsheim,<br />
Deutschland A4-509
7606585-8-1.QXD_Layout 1 20.02.15 13:20 Seite 1<br />
[ AERO SPECIAL ]<br />
IHK Industrie- und Handelskammer<br />
Cottbus,<br />
Deutschland A5-301<br />
IlmDoc Technische Dokumentation,<br />
Deutschland A2-011<br />
Ing. Nando Groppo<br />
c/o Aviosuperficie, Italien B1-217<br />
Ingenieurbüro Bertels,<br />
Deutschland A2-007<br />
Ingenieurbüro CAT M. Zipperer,<br />
Deutschland A5-015<br />
Institut für Flugzeugbau Universität<br />
Stuttgart, Deutschland FW 21<br />
Institute of Aviation, Polen FW 17<br />
Interieur Flugzeugausstattung<br />
Schempp, Deutschland A4-003<br />
iRC-Electronic,<br />
Deutschland A2-403<br />
ISN Air Operations,<br />
Deutschland<br />
FW-BP11<br />
ISS Protect by Roland Gminder,<br />
Deutschland A3-003<br />
Italiana Ponti Radio, Italien A4-108<br />
J<br />
J&AS Aero Design, Polen B4-213<br />
Jabiru Motors Deutschland,<br />
Deutschland A5-301<br />
Jan Kantor IMI-Gliding Equipments,<br />
Tschech. Republik A1-101<br />
Jaromir Simek - Kovovyroba Jet<br />
Grill, Tschech. Republik A5-513<br />
Jaxida Cover, Deutschland A1-115<br />
Jeppesen, Deutschland A3-401<br />
Jihlavan airplanes,<br />
Tschech. Republik B3-301<br />
Jihostroj,<br />
Tschech. Republik A5-226<br />
JMB Aircraft Germany,<br />
Deutschland/Tschech. Rep. B2-101<br />
John Dee Zimmermann<br />
Stahlwaren, Deutschland A4-015<br />
Josef Weiss Plastic,<br />
Deutschland A4-101<br />
Julius Kerner, Deutschland A3-001<br />
Junkers Profly,<br />
Deutschland B2-201<br />
Juwelier Aumann,<br />
Deutschland A3-402<br />
Juwelier Hörnle,<br />
Deutschland A5-009<br />
K<br />
K+M Präzisionstechnik<br />
in Metall, Deutschland FW-<strong>04</strong><br />
kai-aviation, Deutschland A4-007<br />
Kanardia, Slowenien B1-112<br />
Kaspar a synové – strojirna<br />
Kalmar, Tschech. Republik B2-419<br />
Katmershop, Deutschland B2-411<br />
Kelly Manufaturing<br />
Company, USA A5-101<br />
Klassiker der Luftfahrt,<br />
Deutschland A3-101<br />
Knipex-Werk, Deutschland A5-214<br />
Koslowski Modellbau,<br />
Deutschland A3-110<br />
L<br />
LAA Light Aircraft Association<br />
of the Czech Republic B1-423<br />
Landkreis Saarlouis Amt für<br />
Tourismusförderung,<br />
Deutschland A3-112<br />
Lange Aviation,<br />
Deutschland A1-313<br />
Lanitz-Prena Folien Factory,<br />
Deutschland B1-129<br />
Laversab, USA A4-513<br />
LBA Luftfahrt-Bundesamt,<br />
Deutschland A5-310<br />
LCA, Italien B4-107<br />
Levil Technology, USA B2-108<br />
Liaoning General Aviation<br />
Academy, China FW 09<br />
Lightspeed Aviation, USA A6-007<br />
Lightwing, Schweiz B1-317<br />
Limbach Flugmotoren,<br />
Deutschland A4-111<br />
Liqui Moly, Deutschland A5-219<br />
Loravia, Frankreich B1-407<br />
LSA Engines, Deutschland B2-315<br />
LTB400 Aviation Software,<br />
Deutschland A3-519<br />
LTB-Lindner Fiberglas-Technik,<br />
Deutschland A1-115<br />
Luft- und Raumfahrtstandort<br />
Niedersachsen,<br />
Deutschland B3-209<br />
Luftsportclub Friedrichshafen<br />
e.V., Deutschland FW-BP12<br />
LX navigation, Slowenien A1-503<br />
LXNAV, Slowenien A1-100<br />
Lycoming Engines, USA A3-115<br />
M<br />
M&D Flugzeugbau,<br />
Deutschland A1-315<br />
M.E.RIN, Italien B3-102<br />
Mack, Deutschland<br />
N.N.<br />
Magnaghi Aeronautica,<br />
Italien A7-227<br />
Magni Gyro, Italien B4-403<br />
Magnus Aircraft, Ungarn B3-215<br />
MarS, Tschech. Republik A5-129<br />
Massage Division,<br />
Österreich F0 02<br />
Maul-Tank Prüftechnik<br />
und Tankanlagenbau,<br />
Deutschland A4-407<br />
MB Vision, Italien B2-102<br />
McMurdo Group,<br />
Großbritannien A5-101<br />
Meta IT, Tschech. Republik A6-405<br />
MeteoGroup Deutschland A5-011<br />
MID-Continent<br />
Instruments, USA A5-102<br />
Mikrotechna Praha,<br />
Tschech. Republik A5-133<br />
Milvus Apparel, Schweiz A1-509<br />
Minipilot, Deutschland FO-01<br />
Miniprop, Deutschland B2-401<br />
Mission Aviation Fellowship<br />
Deutschland e.V.,<br />
Deutschland A7-106<br />
44 AERO Special 4/<strong>2015</strong>
Mooney International,<br />
USA<br />
A4-419/523<br />
Motor Presse Stuttgart,<br />
Deutschland A3-101<br />
Motor Sich, Ukraine A4-121<br />
Move it Intelligente Nutzfahr zeuglösungen,<br />
Deutschland A7-015<br />
Moving Terrain,<br />
Deutschland A3-305<br />
MT-Propeller Entwicklung,<br />
Deutschland A3-409<br />
N<br />
Nationale Anti Doping Agentur,<br />
Deutschland B4-1<strong>04</strong><br />
Naviter, Slowenien A1-300<br />
Nest of Dragons, Belgien B4-111<br />
Neuform Composites,<br />
Deutschland B1-311<br />
Next Generation Flight Training,<br />
Schweiz A7-503<br />
Nicholson Mclaren Aviation,<br />
Großbritannien A5-316<br />
Ningbo Yueny Electronic,<br />
China A6-003<br />
Norronafly Propeller & Parts,<br />
Norwegen A4-211<br />
Nova, Polen B4-110<br />
Novus:HM, Deutschland B1-119<br />
O<br />
O.M.E.L.T Officina Meccanica<br />
Lavorazione Terzi, Italien A7-509<br />
One Pro, Slowenien B3-311<br />
OneCast,<br />
Tschech. Republik A6-405<br />
Orel Aircraft Topmodel,<br />
Frankreich B3-214<br />
Orfanic, Tschech. Republik A6-405<br />
Österreichischer Aero Club<br />
(ÖAeC) A1-121<br />
Ostseeflughafen Stralsund-<br />
Barth, Deutschland A5-124<br />
Outdoor-Special Vertrieb<br />
Burkart, Deutschland B2-403<br />
OUV Oskar-Ursinus-Vereinigung<br />
e.V., Deutschland B4-119<br />
P<br />
P2M, Italien A5-225<br />
Pandora Joanna<br />
Kolodziejczyk, Polen A1-118<br />
Papa Charly Aviation,<br />
Marokko A7-102<br />
Para-Phernalia, USA<br />
A5-US14<br />
Parasol, Deutschland B1-120<br />
Park Hotel Gyula, Ungarn A7-110<br />
Parker/Cleveland<br />
Wheels & Brakes, USA<br />
A5-US09<br />
Pasco Industrieklebstoffe,<br />
Österreich A3-007<br />
Paul Pietsch Verlag,<br />
Deutschland A3-101<br />
PBS Velká Bítes,<br />
Tschech. Republik A5-007<br />
Pelegrin, Lettland B2-111<br />
Permanon, Deutschland A4-306<br />
Phonak Communications,<br />
Schweiz A6-001<br />
Pilatus Aircraft, Schweiz A3-121<br />
Pilic Józef Grzybowski,<br />
Polen B4-407<br />
Pilot Training Network,<br />
Deutschland<br />
FW-BP<strong>04</strong><br />
Pioneer Aircraft/Alpi Aviaiton,<br />
Deutschland B1-309<br />
Piper + Jet Maintenance,<br />
Deutschland A4-321<br />
Piper Generalvertretung<br />
Deutschland A4-321<br />
Pipistrel, Slowenien B3-205/SD27<br />
Plane Fun European Liasion<br />
Office, Deutschland A5-221<br />
PMP di Olgiati Giuseppe,<br />
Italien A7-001<br />
Pocket FMS Foundation,<br />
Niederlande A6-015<br />
Polini Motori, Italien B2-407<br />
Politechnika Rzeszowska,<br />
Polen B4-407<br />
Politechnika Warszawska,<br />
Polen B4-407<br />
Pooleys Flight Equipment,<br />
Großbritannien A3-128<br />
Porta Air Service,<br />
Deutschland A6-301<br />
PPL/IR Europe,<br />
Großbritannien A5-533<br />
PPV Medien, Deutschland A5-215<br />
Pratt & Whitney Canada A5-US02<br />
Precision Flight Controls,<br />
USA<br />
FW-BP01<br />
Professional Show/Flight<br />
Simulator Center Division,<br />
Italien A6-305<br />
Profil Aviation,<br />
Deutschland A5-221<br />
PSA-Parts & Systems,<br />
Schweiz<br />
FW-<strong>04</strong><br />
Q<br />
Quest Aircraft, USA A3-319<br />
R<br />
RBE-Avionik, Deutschland A1-117<br />
Red Box International,<br />
Großbritannien A5-109<br />
Reiner Stemme Utility Air<br />
Systems, Deutschland A4-134<br />
Remos, Deutschland B3-315<br />
Rennsteig Werkzeuge,<br />
Deutschland A5-214<br />
Rheinland Air Service,<br />
Deutschland<br />
A3-319/321<br />
Rhoba-Chemie,<br />
Deutschland A5-519<br />
Robin New Aircraft,<br />
Frankreich A5-335<br />
Rocket Route,<br />
Großbritannien A6-501<br />
Röder Präzision,<br />
Deutschland A4-211<br />
Röder Zelt- und Veranstaltungsservice,<br />
Deutschland A5-001
[ AERO SPECIAL ]<br />
Rokospol/Rokospol Aviation,<br />
Tschech. Republik B3-107<br />
Roland Aircraft,<br />
Deutschland A1-312<br />
Rotorblatt, Deutschland A7-235<br />
RS-Datentechnik Sky-Map,<br />
Deutschland B3-401<br />
RUAG Schweiz/RUAG Aviation,<br />
Schweiz A3-114<br />
RWL German Flight Academy,<br />
Deutschland<br />
FW-BP<strong>04</strong><br />
S<br />
S2T Group Source2Trade,<br />
Deutschland A4-417<br />
Sandelving Aerospace,<br />
Deutschland A5-507<br />
ScaleWings AeroTec,<br />
Österreich<br />
B2-317/433<br />
Scanaviation, Dänemark A4-500<br />
Scheme Designers,<br />
USA<br />
A5-US314<br />
Schempp-Hirth,<br />
Deutschland A1-113<br />
Schwanheimer Industriekleber,<br />
Deutschland A7-517<br />
Se Ivchenko-Progress,<br />
Ukraine A4-121<br />
Sea-Airport Cuxhaven-Nordholz,<br />
Deutschland B3-209<br />
Securiton Alarm- und Sicherheitssysteme,<br />
Deutschland A2-305<br />
Segelflugschule Oerlinghausen<br />
e.V., Deutschland A1-500<br />
Sennheiser, Deutschland A3-201<br />
service-drone,<br />
Deutschland A5-301<br />
Servicios de Radio Wavenet,<br />
Spanien A6-005<br />
Shark.Aero,<br />
Tschech. Republik B2-113<br />
Siebert Luftfahrtbedarf,<br />
Deutschland B1-401<br />
SIM4u Aviation Service,<br />
Deutschland<br />
FW-BP18<br />
Simonini Racing, Italien B3-415<br />
Sky Fox, Deutschland A6-100<br />
Skyafrica, Südafrika A5-123<br />
SkyDemon, Großbritannien A6-505<br />
Skylaunch, Großbritannien A1-400<br />
Skylegs, Belgien A6-207<br />
Sky-Map / RS-Datentechnik,<br />
Deutschland B3-401<br />
SMA Safran, Frankreich A3-126<br />
Smart Choice Trading,<br />
Deutschland A5-322<br />
Snap-On Industrial,<br />
Deutschland A4-508<br />
Sodemo Moteurs,<br />
Frankreich A5-535<br />
Solutions4GA, Polen A4-414<br />
Spekon Sächsische Spezialkonfektion,<br />
Deutschland A1-102<br />
Sprout, Tschech. Republik B3-301<br />
Stadt Ulm/Berblinger-<br />
Wett bewerb, Deutschland FW 02a<br />
Stahlwille, Deutschland A4-105<br />
Standsted News Limited,<br />
Großbritannien A4-102<br />
Stangl Funktechnik,<br />
Deutschland B1-409<br />
Stematic System und<br />
Gerätebau, Deutschland B2-112<br />
Stemme, Deutschland A3-415<br />
Sticker Shop Josef Strerath,<br />
Deutschland A4-011/FO-03<br />
Stieblich Hallenbau,<br />
Deutschland A5-301<br />
Stiftung Mayday,<br />
Deutschland A5-539<br />
Stratos 07,<br />
Tschech. Republik B2-201<br />
Strausberger Flugplatz,<br />
Deutschland A5-301<br />
Strong Enterprises, USA A5-217<br />
SV Solutions, Lettland A2-4<strong>04</strong><br />
SwatchGroup<br />
Deutschland A3-402<br />
Swiss Aviation Training,<br />
Schweiz A3-205<br />
Swiss Excellence Airplanes<br />
(SEA), Schweiz A7-230<br />
Swiss Reinsurance Corporate<br />
Solutions, Schweiz A4-100<br />
T<br />
Talaya, Frankreich A4-122<br />
Talos Avionics,<br />
Griechenland A6-314<br />
Tannheimer Flieger- und<br />
Freizeitzentrum,<br />
Deutschland A3-501<br />
Tech Sim, Polen A6-409<br />
Technic Aviation,<br />
Frankreich A4-211<br />
Technische Hochschule<br />
Wildau, Deutschland A5-301<br />
Technische Universität<br />
Berlin, Deutschland A5-301<br />
Teledyne Battery<br />
Products, USA<br />
A5-US07<br />
Telemeter Electronic,<br />
Deutschland A3-011<br />
Telex Bosch Sicherheits -<br />
systeme, Deutschland A5-101<br />
Tempest, USA<br />
A5-US05<br />
Textron Aviation, USA A3-127/SD 17<br />
TFC Flugbetrieb und<br />
Technik, Deutschland<br />
FW-BP16<br />
The Diamond Flyers<br />
Club Spain A7-108<br />
Thiesen Electronics,<br />
Deutschland A3-102<br />
Thomas Hauptmann<br />
Elektronik, Deutschland A5-325<br />
TL elektronic,<br />
Tschech. Republik B2-407<br />
TL Ultralight,<br />
Tschech. Republik B2-301<br />
Tom Huber Leichtflugzeuge,<br />
Deutschland B1-121<br />
Tomark Aero, Slowakei B1-213<br />
Tost Flugzeuggerätebau,<br />
Deutschland A1-112<br />
TOTAL Deutschland,<br />
Deutschland A3-109<br />
Tourismusverband<br />
Mauterndorf, Österreich A1-116<br />
Trade-A-Plane, USA A3-300<br />
Trainico, Deutschland A5-301<br />
Trig Avionics,<br />
Großbritannien A5-501<br />
Trixy Aviation, Österreich B1-111<br />
TruTrak Flight Systems,<br />
USA B2-108<br />
Turtle-Pac, Australien A4-505<br />
U<br />
U.S. Commercial Service<br />
American Consulate General,<br />
Deutschland<br />
A5-US<strong>04</strong><br />
UAB Sportine Aviacija,<br />
Litauen<br />
IMPRESSUM<br />
FW-N.N<br />
UL-Airoaviation,<br />
Deutschland B3-101<br />
UL-GmbH, Deutschland B1-110<br />
ULM Technologie,<br />
Frankreich B2-201<br />
ULPower Aero Engines,<br />
Belgien B1-1<strong>04</strong><br />
Ultraleichtflug Konstanz,<br />
Deutschland B1-201<br />
Ultraleichtflugschule Lorenzen,<br />
Deutschland A7-130<br />
UNIS, Tschech. Republik A5-127<br />
University of Maribor,<br />
Slowenien<br />
FW-N.N<br />
V<br />
V. Meyer Augenoptik,<br />
Deutschland A4-113<br />
Vans Aircraft, USA B4-301<br />
VDL – Verband der Luftfahrtsachverständigen<br />
e.V.,<br />
Deutschland A4-306<br />
VDP – Vereinigung Deutscher<br />
Pilotinnen e.V. A5-201<br />
VFS Heinz Grümmer Versicherungsmakler,<br />
Deutschland A4-118<br />
ViaHeli, Deutschland<br />
FW-BP13<br />
Vierwerk, Deutschland B1-319<br />
Vintage Glider Club,<br />
Deutschland B4-319<br />
VOS-Bauelemente/Torsysteme,<br />
Deutschland A3-511<br />
VPS Verkehrspilotenschule<br />
Berlin, Deutschland<br />
FW-BP08<br />
Vulcanair, Italien<br />
SD20<br />
W<br />
WACO Aircraft<br />
Corporation, USA A3-319<br />
Walter Eisele, Deutschland A1-117<br />
Walter Frey Assekuranz -<br />
makler, Deutschland<br />
FW-<strong>04</strong><br />
Wankel, Deutschland A4-142<br />
Wankel SuperTec,<br />
Deutschland A5-301<br />
Warter Aviation, Irland A7-201<br />
WeFly, Deutschland A4-106<br />
Wera Werk, Deutschland A5-214<br />
Werthenbach Aerospace,<br />
Deutschland A4-110<br />
Wharington Smith<br />
Instruments, Australien A1-117<br />
Whelen Engineering<br />
Company, USA<br />
Winair, Deutschland<br />
A5-US08<br />
SD-<strong>04</strong><br />
Wing, Serbien B3-211<br />
Wipaire, USA<br />
A5-US01<br />
Wirtschaftsfördergesellschaft<br />
Vorpommern, Deutschland A5-124<br />
Wirtschaftsförderung Bodenseekreis,<br />
Deutschland FW-<strong>04</strong><br />
WMT Maintenance Technik,<br />
Deutschland A4-124<br />
Woodcomp Propeller,<br />
Tschech. Republik A5-230<br />
Workswell,<br />
Tschech. Republik A2-501<br />
X<br />
XCSoar, Deutschland A1-117<br />
XEDAM-Design,<br />
Deutschland A5-112<br />
X-One Technology,<br />
Frankreich A6-105<br />
Xwind Airfield-Guide Training<br />
Center Germany A3-101<br />
Z<br />
Zaklad Szybowcowy<br />
„Jezow“, Polen B4-407<br />
ZeitFlügel, Deutschland A4-001<br />
ZHAW Züricher Hochschule für<br />
Angewandte Wissenschaften,<br />
Schweiz A3-207<br />
REDAKTION: Ubierstraße 83, 53173 Bonn, Telefon: +49 228 9565-222,<br />
Fax: +49 228 9565-247, E-Mail: redaktion@<strong>aerokurier</strong>.de, Internet: www.<strong>aerokurier</strong>.de<br />
Redaktionelle Gesamtleitung Luft- und Raumfahrt und Chefredakteur: Volker K. Thomalla<br />
Redaktion: Patrick Holland-Moritz, Gerhard Marzinzik, Heiko Müller, Renate Strecker, Martin Schulz<br />
Schlussredaktion: Jutta Clever Redaktionsassistenz: Gabriele Beinert Produktionskoordina tion:<br />
Marion Hyna Grafik und Layout: MOTORRAD-Grafik, Ralf Athen, Harald Hornig, Katrin Sdun<br />
Repro: MOTORRAD-Medienproduktion, Stefan Widmann (Ltg.), Catherine Pröschild (i.V.),<br />
Iris Heer, Sabine Heilig-Schweikert Archiv: Marton Szigeti<br />
VERLAG: Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG, Leuschnerstraße 1, 70174 Stuttgart<br />
Leitung Geschäftsbereich Motorrad und Luftfahrt: Peter-Paul Pietsch Stellv. Verlagsleitung und<br />
Leitung digitale Medien: Eva-Maria Gerst Brandmanagement: Natalie Lehn<br />
ANZEIGEN: Anzeigenleitung: Reinhard Wittstamm, Tel.: +49 228 9565-114 Anzeigenverkauf:<br />
Rudolf Pilz, Tel.: +49 228 9565-115, E-Mail: rpilz@motorpresse.de Verantwortlich für den Anzeigenteil:<br />
Julia Ruprecht, Tel.: +49 711 182-1548, E-Mail: jruprecht@motorpresse.de<br />
Druck: Neef + Stumme GmbH & Co KG, 29378 Wittingen<br />
ABO-SERVICE: 70138 Stuttgart, Telefon: +49 711 32068899, E-Mail: <strong>aerokurier</strong>@dpv.de<br />
Alle Rechte, auch die der Übersetzung, des Nachdrucks und der fotomechanischen, elektronischen oder digitalen<br />
Wiedergabe von Teilen dieser Publikation oder im Ganzen sind vorbehalten.<br />
46 AERO Special 4/<strong>2015</strong>
Praxis<br />
Know-how<br />
April <strong>2015</strong><br />
für<br />
Einsteiger und<br />
Fortgeschrittene<br />
Umweltgerecht fliegen<br />
Achtung, Vögel!<br />
Fotos: Herzog, Weizel<br />
Aircraft-relevant Bird Areas, kurz ABAs, gibt es vor allem im<br />
norddeutschen Raum und an den Küsten zuhauf. Was bedeuten<br />
sie, und worauf soll man als Pilot achten?<br />
Kraniche fliegen nicht nur tief<br />
überland. Man kann ihnen auch<br />
in großen Höhen begegnen.<br />
Die Ente ist tot, zumindest auf den ICAOund<br />
Jeppesen-Karten. Seit 2007 schon<br />
ersetzen die ABAs das vielen Piloten<br />
altvertraute Symbol. Die mit grünen Strichlinien<br />
und Punkten eingerahmten Gebiete mit<br />
luftfahrtrelevantem Vorkommen wurden von<br />
der Arbeitsgruppe „Luftfahrt und Naturschutz“<br />
unter der Leitung des Bundesamtes für Naturschutz<br />
und des DAeC festgelegt und auf<br />
gegen Flugzeuge störsensible Großvogelarten<br />
beschränkt. Sie sind weitergehendere Hilfen<br />
zum umwelt- beziehungsweise vogelschutzgerechten<br />
Fliegen als die früheren Kennzeichnungen<br />
und ermöglichen gleichzeitig, Vogelschlagrisiken<br />
zu minimieren.<br />
Als zusätzlichen Vorteil geben die ABAs in<br />
den Luftfahrtkarten nicht nur direkt Aufschluss<br />
über ihre genaue Ausdehnung, sondern auch<br />
darüber, in welchen Monaten in diesen Gebieten<br />
mit besonders hohem Vogelaufkommen<br />
zu rechnen ist. Die Deutung ist einfach. Der<br />
zweizeilige Eintrag in oder am Rand jeder ABA<br />
bezeichnet deren Nummer und in der zwei-<br />
<strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong> 95
[ PRAXIS April <strong>2015</strong> ]<br />
Wie diese Alpendohle fühlen sich<br />
viele Vogelarten gerade an wiesenreichen<br />
Flugplätzen wohl.<br />
Die Gegend um die Linumer Teiche<br />
ist ein riesiger Kranich-Rastplatz.<br />
Besonders in den Küstengebieten, hier von Ostfriesland, wollen viele ABAs beachtet werden. Wie abzulesen ist,<br />
sind die gefiederten Kollegen vor der Küste ganzjährig aktiv, auf dem Festland vor allem im Winterhalbjahr.<br />
ten Zeile die Monate mit besonderem Vogelaufkommen.<br />
Ein Beispiel: Die ABAs mit den<br />
Nummern 121 und 123 (Niedersächsisches<br />
Wattenmeer) auf dem Kartenausschnitt auf<br />
Seite 96 sind mit „01 - 12“ bezeichnet, also<br />
ganzjährig aktiv. Die Nummerierung in der<br />
ersten Zeile ist eigentlich nur für Piloten relevant,<br />
die ganz genau wissen möchten, mit<br />
welchen Vogelvorkommen dort zu rechnen<br />
ist. Auf der Website www.aba.bfn.de des<br />
Bundesamtes für Naturschutz findet man da-<br />
zu eine Gebietsauswahl mit diesen sogenannten<br />
ID-Nummern, in der die Population jeder<br />
einzelnen ABA beschrieben ist.<br />
Eine unmittelbar rechtsbindende Wirkung<br />
haben die ABAs nicht. Aber es gibt Verhaltensregeln,<br />
die jeder Pilot beim Überfliegen<br />
dieser Gebiete einhalten sollte. Was bedeutet<br />
das für die Flugvorbereitung? Zunächst einmal<br />
gilt, dass eine ABA mit der im Übrigen auch<br />
sonst für Überlandflüge geltenden gesetzlichen<br />
Mindesthöhe von 2000 Fuß AGL zu überfliegen<br />
ist. Ist das nicht möglich, heißt es die<br />
ABA zu umfliegen. Die meisten ABAs sind<br />
eher kleinräumig. Sie zu umfliegen kostet kaum<br />
Zeit. Damit wären die Grundvoraussetzungen<br />
auch schon erfüllt.<br />
Und wie soll man einen Platz anfliegen, der<br />
mitten in einer ABA liegt? So lange wie möglich<br />
hoch fliegen, lautet die Empfehlung. Wer<br />
tief fliegt, droht große Schwärme aufzuschrecken,<br />
stört gegebenenfalls die Bruttätigkeit<br />
der Vögel und erhöht sein Vogelschlagrisiko.<br />
Also den Sinkflug am besten so einteilen, dass<br />
man möglichst erst kurz vor dem Einflug in<br />
die Platzrunde auf die entsprechende Höhe<br />
abgestiegen ist. Aus Sicherheitsgründen sollte<br />
man aber vermeiden, in die Platzrunde<br />
hineinzusinken.<br />
Frühjahr und Herbst sind die<br />
Hochzeiten des Vogelzugs<br />
Fotos: Herzog, Müller, Plücken (2), Weizel (2)<br />
Viel Abstand halten: Gänsegeier<br />
kommen gar nicht mal so selten vor.<br />
Nicht nur im unmittelbaren Bereich von ABAs<br />
existieren Risiken für Vogelschlag. Besonders<br />
in der Frühjahrzeit von März bis Mitte Mai<br />
und im Herbst vom September bis Mitte November<br />
ziehen hunderttausende Zugvögel,<br />
insbesondere Kraniche und Wildgänse, zu<br />
ihren Sommer- beziehungsweise Winterquartieren.<br />
Man kann sie nicht nur in wenigen<br />
hundert Fuß, sondern noch bis in Höhen von<br />
6000 Fuß AGL antreffen. Dabei führt der Weg<br />
der Kraniche im Frühjahr in einem breiten<br />
Band etwa von Südwesten nach Nordosten<br />
96 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong>
Feuchte und seenreiche Gebiete, wie hier die Nuthe-Nieplitz-Niederung in Brandenburg, sind<br />
ideale Rastplätze für Zugvögel. Solche Gebiete gilt es hoch zu über- oder gar zu umfliegen.<br />
über Deutschland zu ihren Rastplätzen im<br />
Norden und Osten des Landes. Dort können<br />
sich jeweils Kolonien mit bis zu 100 000 Vögeln<br />
bilden. Den etwa 300 Kilometer breiten Zugweg<br />
findet man in der AIP-Sektion ENR 3-23.<br />
Die Möglichkeit von Begegnungen mit den<br />
gefiederten Freunden ist hier besonders hoch.<br />
Grundsätzlich gilt: niemals zu nahe an Zugvogelformationen<br />
heranfliegen. Das kann zu<br />
panikartigen, abrupten Kursänderungen der<br />
Vögel führen, die das Vogelschlagrisiko erhöhen.<br />
Auch können dadurch die auf energieoptimiertes<br />
Fliegen ausgerichteten Formationen<br />
so gestört werden, dass schwächere<br />
Vögel nicht mehr die Kraft für den Flug zu<br />
den Brutplätzen aufbringen können.<br />
Wenn man doch unbeabsichtigt einem Schwarm<br />
oder einer Zugformation zu nahe kommt, heißt<br />
es sofort abdrehen. Bei Annäherungsgeschwindigkeiten<br />
über 100 km/h sind Vögel nicht mehr<br />
in der Lage, das zeigt die Forschung, einem<br />
Flugzeug auszuweichen.<br />
Kraniche legen tausende Kilometer zurück.<br />
Bei uns schöpfen sie die Kraft dazu.<br />
[ Autor Heiko Müller<br />
In 35 Jahren Fliegerei hat<br />
<strong>aerokurier</strong>-Redakteur<br />
Heiko Müller eine Menge<br />
Erfahrungen auf vielerlei<br />
Fluggerät gesammelt.<br />
Seine besondere Leidenschaft<br />
gehört heute den<br />
Oldtimern der Lüfte. So<br />
verantwortet er auch die <strong>aerokurier</strong>-Schwesterzeitschrift<br />
Klassiker der Luftfahrt.<br />
Praxis-Quiz Testen Sie Ihr Wissen<br />
1. 2. 3.<br />
Wo und wann sollten Sie sich bei<br />
einem Streckenflug über die Aktivitätszeiten<br />
von ABAs informieren?<br />
a) während des Streckenfluges beim<br />
zuständigen FIS<br />
b) vor dem Flug bei der Unteren Naturschutzbehörde<br />
oder Vogelwarte<br />
c) bei der Flugplanung; alle notwendigen<br />
Daten stehen auf der ICAO-Karte<br />
d) vor dem Flug in der AIP<br />
Ihr geplanter Flug wird über eine<br />
ABA führen, die sich unter einem in<br />
1700 ft AGL beginnenden Luftraum E<br />
befindet. Die Geländehöhe ist hier<br />
500 ft, Flugsicht 4 km. Welche<br />
Maßnahme sollten Sie ergreifen?<br />
a) keine, einfach in 2000 ft GND fliegen<br />
b) keine, einfach in 2000 ft MSL fliegen<br />
c) in max. 2200 ft MSL die ABA umfliegen<br />
d) einfach auf 3000 ft steigen und weiterfliegen<br />
Ihr geplanter Flug wird über eine<br />
ABA (ELEV 300 ft) führen, die sich<br />
unter einem Luftraum E befindet.<br />
Die Wolkenuntergrenze ist 3500 ft,<br />
Sicht 9 km. Welche Maßnahme<br />
sollten Sie ergreifen?<br />
a) keine, einfach in 2000 ft GND fliegen<br />
b) keine, einfach in 2000 ft MSL fliegen<br />
c) die ABA in max. 1300 ft umfliegen<br />
d) einfach auf 3000 ft steigen und weiterfliegen<br />
Die Lösungen finden Sie auf Seite 128.<br />
<strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong> 97
[ PRAXIS April <strong>2015</strong> ]<br />
Welche Englischkenntnisse verlangt welcher Sprachlevel?<br />
Einheitliches Durcheinander<br />
Für die Prüflinge ganz einfach, für die Prüfstellen ein Kampf: die<br />
ICAO-Sprachprüfung. Während fast alle Piloten locker bestehen,<br />
rauchen bei den Organisatoren im Hintergrund die Köpfe.<br />
Eigentlich ist Deutschland gar nicht die<br />
Zielgruppe für die ICAO-Sprachprüfungen.<br />
„Die englische Sprache ist in der<br />
Bevölkerung gut verbreitet“, findet der Koordinator<br />
Sprachprüfungen des DAeC, Carsten<br />
Brandt. Bei ihm fallen in der Level-4-Bewertung<br />
(wie es offiziell heißt) weniger als<br />
zwei Prozent der Piloten durch. Bei den Prüfstellen<br />
ist der interne Leidensdruck allerdings<br />
so groß, dass sich sogar Lufthansa und airberlin<br />
an einen Tisch setzen, um die Bewertungen<br />
zu standardisieren und verbessern.<br />
„Es ist schwierig, sich auf die Prüfung vorzubereiten,<br />
weil es zwei unterschiedliche Systeme<br />
gibt“, erklärt Brandt. Die Bundesnetzagentur<br />
arbeitet mit Lückentexten, den klassischen<br />
Phrasen aus der Luftfahrt und einem<br />
Interview. „Die ICAO fordert nur Verstehen<br />
und Sprechen der englischen Sprache. Lesen<br />
von Lückentexten ist eigentlich schon zu viel“,<br />
betont der Prüfer, der den Level 6 in England<br />
bestand. CDs mit Lernsoftware sind in der<br />
Regel auf die Prüfung bei der Bundesnetzagentur<br />
ausgerichtet.<br />
Beim LBA-Testverfahren, das auch der DAeC<br />
anwendet, hört der Pilot englische Texte und<br />
beantwortet anschließend Verständnisfragen.<br />
Im Gespräch geht es um „common and work<br />
related topics“. Unter „common“ fallen schon<br />
Angaben wie Name und Alter und vielleicht<br />
ein Hobby. „Work“ bedeutet hier auf jeden<br />
Fall Luftfahrt. Dem Prüfling werden beispielsweise<br />
Fotos aus der Fliegerei gezeigt, über<br />
die dann frei gesprochen wird. „Zur Vorbereitung<br />
auf den vier Jahre gültigen Level<br />
4 konsumiert man am besten die<br />
Sprachprüfungen für den Level 4 bestehen<br />
die meisten Teilnehmer ganz locker. Bei<br />
Level 5 wird´s schon deutlich schwieriger.<br />
englische Sprache“, empfiehlt Carsten Brandt.<br />
Also: englische Sender hören oder sehen oder<br />
einfach mal Harry Potter im Original lesen.<br />
Das sollte ausreichen. Möglich wäre auch ein<br />
VHS-Englischkurs. „Die Luftfahrtvokabeln<br />
kann man sich aus BZF-I-Lehrmaterial holen.“<br />
Ein gewisses Basiswissen braucht ein Prüfling,<br />
denn mit auswendig gelernten Standardphrasen<br />
allein ist die Prüfung nicht zu schaffen.<br />
Drei Gründe gibt es laut Carsten Brandt dafür,<br />
warum so wenige Kandidaten durchfallen: 1.<br />
Bei der Englischausbildung ist Deutschland<br />
gut aufgestellt. 2. Jetzt läuft die zweite Welle<br />
an Prüfungen seit ihrer Einführung im Jahr<br />
2009. Piloten, die beim ersten Mal durchgefallen<br />
sind, kommen in der Regel nicht wieder.<br />
3. Wenn Brandt bei einer Bewertung merkt,<br />
dass es keinen Zweck hat, bricht er sie ab.<br />
Beim sechs Jahre gültigen Level 5 wird es<br />
etwas kniffliger. Der Prüfer empfiehlt: „Viel<br />
sprechen, am besten mit Muttersprachlern.“<br />
Während es beim Level 4 ausreicht, das Gespräch<br />
am Leben zu erhalten und die Informationen<br />
richtig, wenn auch sprachlich nicht<br />
perfekt rüberzubringen, dürfen bei Level 5<br />
Fehler nur noch bei komplexen Strukturen<br />
auftreten.<br />
Level 4 macht 95 Prozent der Bewertungen<br />
aus. Da noch einen draufzulegen, um sich von<br />
der Masse ein wenig abzuheben, kann professionellen<br />
Piloten nicht schaden. Übrigens:<br />
Stellt sich während der Prüfung heraus, dass<br />
Level 5 nicht bestanden wird, kann man die<br />
Bewertung auf Level 4 ummünzen. Level 6<br />
sorgt beim DAeC gerade für Frust. Weil der<br />
Verband gerne zum Kreis der Prüfstellen des<br />
„Muttersprachler-Levels“ gehören würde, hat<br />
er beim LBA die Erweiterung beantragt. „Das<br />
LBA weigert sich jedoch, das zu bearbeiten,<br />
und vertröstet uns immer wieder“, bedauert<br />
Brandt. „Dabei geben einige der bereits anerkannten<br />
Stellen die Zulassung sogar wieder<br />
zurück, weil man im Grunde einen Sprachwissenschaftler<br />
beschäftigen muss, um alle<br />
Anforderungen zu erfüllen.“<br />
Den Preis der Sprachprüfung<br />
bestimmt letztlich der Prüfer<br />
Nicht einheitlich sind die Preise. Für Level 4<br />
gibt es die Empfehlung, für die Erstbewertung<br />
mit zwei Prüfern 85 Euro (DAeC-Mitglieder<br />
55 Euro), für die Neubewertung mit nur einem<br />
Prüfer 55 Euro (25 Euro) zu berechnen. Jedoch<br />
kann jeder Prüfer eigene Tarife ansetzen.<br />
Nur eine Gruppe bleibt von den Sprachtests<br />
verschont: wer mindestens acht seiner ersten<br />
zwölf Lebensjahre in einem Land gelebt hat,<br />
in dem Englisch Amtssprache ist, und damit<br />
als Muttersprachler gilt. Brandt kritisiert, dass<br />
sich in Deutschland eine eigene Wissenschaft<br />
hinsichtlich der Sprachtests zu entwickeln<br />
scheint. Um dem abzuhelfen, wurde bereits<br />
die Interessenvertretung Deutscher ICAO-<br />
Sprachprüfstellen (IVDISS) ins Leben gerufen,<br />
in der bisher Airlines, Flugschulen und Verbände<br />
mitarbeiten. Über Zuwachs und Hilfe<br />
bei der Vereinheitlichung und Verbesserung<br />
der Abläufe würde sich die Interessenvertretung<br />
freuen.<br />
Heiko Link<br />
Fotos: DAeC, Katrin Sdun<br />
98 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong>
[ PRAXIS April <strong>2015</strong> ]<br />
Interessantes<br />
für Piloten<br />
Die Redaktion hat aus der<br />
Neuheiten-Vielfalt auf dem<br />
Zubehörmarkt die interessantesten<br />
herausgesucht.<br />
1<br />
1 Keine Schwarz-Weiß-Malerei<br />
Die Firma Alpha Industries ist als Hersteller von<br />
Fliegerjacken bekannt. Mit dem Modell MA-1<br />
Reflective hat sie eine Jacke auf den Markt<br />
gebracht, die es in dieser Form noch nicht<br />
gegeben hat. Zwar wendet sich der Hersteller<br />
mit der MA-1 Reflective in erster Linie an modebewusste<br />
Menschen, die beim abendlichen<br />
Clubbesuch mit der Jacke auffallen wollen,<br />
aber dank der leuchtenden Nylonstoffe bietet<br />
die Jacke auch Piloten eine zusätzliche Sicherheit,<br />
wenn sie in der Dämmerung oder nachts<br />
auf dem Vorfeld unterwegs sind. Bei normalem<br />
Tageslicht ist die Jacke grau, wenn sie in der<br />
Dunkelheit angestrahlt wird, leuchtet das reflektierende<br />
Material, und der Träger der Jacke ist<br />
unübersehbar. Die MA-1 Reflective kostet<br />
169,90 Euro. www.alphaindustries.de<br />
2<br />
3<br />
3 Liebhaberstück<br />
Lange war der erste Band des erstmals 2001<br />
erschienenen Standardwerks zur Segelfluggeschichte,<br />
„Segelflugzeuge 1920 – 1945“<br />
von Martin Simons, nur noch second hand im<br />
Internet und dort zu Liebhaberpreisen zu<br />
haben. Zur AERO <strong>2015</strong> wird es das Werk aber<br />
wieder in einer Neuauflage geben.<br />
Auf 256 Seiten werden die frühen Gleit- und<br />
Segelflugzeuge aus aller Welt vorgestellt. Dazu<br />
gibt es mehr als 300 Fotos sowie 120 ganzseitige,<br />
detail- und maßstabsgetreue (1:50),<br />
farbige Dreiseitenansichten. Der Band<br />
(ISBN -3-9806773-6-2) erscheint im Eqip-<br />
Verlag für 45 Euro. www.eqip.de<br />
2 Vorwärmer für kalte Tage<br />
Der Alien X Turbo ist der stärkste elektrische<br />
Vorwärmer für Flugmotoren im Programm des<br />
US-Herstellers AeroTherm. Die wenigen Teile<br />
sind in einer Transportbox verpackt und<br />
rasch zusammengesteckt. Dank flexibler<br />
Schlauchanschlüsse für die Cowling lässt<br />
sich der Vorwärmer an fast allen Flugzeugen<br />
der Echo- und Mike-Klasse verwenden.<br />
30 Minuten Vorwärmzeit sollen ausreichen,<br />
um einen Rotax 912 bei Temperaturen um<br />
den Gefrierpunkt auf 60 bis 70 Grad Celsius<br />
vorzuwärmen – bei größeren Motoren verlängert<br />
sich die Vorwärmzeit entsprechend.<br />
Zu haben sind die Geräte ab 730 Euro.<br />
www.propellermann.de<br />
4<br />
4 Früh übt sich<br />
Bei der Firma Dein Kindergeschirr ist der<br />
Name Programm: Sie bietet personalisiertes<br />
Kindergeschirr an. Die neueste Serie an<br />
Geschirr glänzt mit Luftfahrtmotiven für<br />
angehende Nachwuchspiloten. Die Teile<br />
bestehen aus Duroplast-Kunststoff vom Typ<br />
Melamin und werden in Deutschland produziert.<br />
Die Lebensmitteleignung der verwendeten<br />
Materialien wird vom TÜV Rheinland überwacht.<br />
Das Kindergeschirr ist nicht bedruckt,<br />
sondern wird mit einem speziellen Verfahren<br />
dekoriert. Natürlich sind die Kindergeschirre<br />
spülmaschinengeeignet. Ein Set der Kollektion<br />
Leonhard besteht aus Schüssel, Teller und<br />
Becher und kostet 44,95 Euro.<br />
www.deinkindergeschirr.de<br />
Fotos: Alpha Industries, Dein Kindergeschirr, EQIP, Ronny Schäfer<br />
<strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong> 99
[ PRAXIS April 2014 ]<br />
Karte: Excerpted from Jeppesen VFR/GPS charts by permission of Jeppesen Sanderson, Inc.; not for navigation<br />
Sicherheit: Unfallanalyse<br />
Ertrunken im Wattenmeer<br />
Plötzlich aufziehender Seenebel im Landeanflug ist die wahrscheinliche<br />
Ursache eines Absturzes vor Norderney. Dabei kam<br />
der Pilot einer Cessna 172 ums Leben.<br />
Der 63-jährige Pilot startete am Morgen<br />
des 2. April 2014 mit einer Cessna 172N<br />
und einer weiteren Person an Bord zu<br />
einem Flug von Norderney nach Emden. Nach<br />
einem elfminütigen Flug setzte er seinen Passagier<br />
ab und startete vier Minuten später<br />
(um 11.02 Uhr) allein zum Rückflug auf die<br />
Insel. Die Radaraufzeichnungen, die der Bundesstelle<br />
für Flugunfalluntersuchung (BFU)<br />
zur Verfügung standen, besagen, dass sich<br />
die Cessna um 11.11 Uhr zirka 1,8 nautische<br />
Meilen (3,3 km) östlich des Verkehrslandeplatzes<br />
Norderney in einer Flughöhe<br />
von 1300 Fuß MSL befand. Die Geschwindigkeit<br />
über Grund wurde mit<br />
120 Knoten (222 km/h) ermittelt.<br />
Eine Minute später erreichte das<br />
Flugzeug die Küstenlinie in einer<br />
Höhe von 800 Fuß bei gleichbleibender<br />
Geschwindigkeit. 26 Sekunden<br />
später endeten die Radaraufzeichnungen<br />
bei 500 Fuß und 110 Knoten,<br />
knapp drei Kilometer südlich des<br />
Flugplatzes Norderney über dem<br />
Wattenmeer.<br />
Um 11.13 Uhr meldete sich der Pilot<br />
beim Flugleiter von Norderney im<br />
Bereich des Queranflugs. Laut Aussage<br />
des Flugleiters gab es keinerlei<br />
Hinweise darauf, dass es an Bord<br />
ein Problem gab. Er beantwortete<br />
den Funkspruch. Als er das Flugzeug<br />
jedoch nicht sah, rief er den Cessna-<br />
Piloten mehrmals an. Er erhielt keine<br />
Antwort. Daraufhin nahm er sofort<br />
Kontakt mit dem nur zehn Kilometer<br />
entfernten Flugplatz Norden-Norddeich<br />
auf und erfuhr, dass sich der Pilot<br />
auch dort nicht gemeldet hatte. Gut<br />
zehn Minuten später ging ein Anruf<br />
des Such- und Rettungsdienstes (SAR)<br />
ein. Darin wurde der Flugleiter über<br />
die Aktivierung eines Notsenders<br />
(ELT) südlich der Insel Norderney<br />
informiert.<br />
Das Tochterboot des vor der deutschen<br />
Nordseeküste operierenden<br />
Seenotrettungskreuzers traf um 12.27<br />
Uhr an der Unfallstelle im Wattenmeer,<br />
südlich von Norderney, ein. Die Besatzung<br />
fand das Flugzeug kopfüber<br />
im etwa 1,80 Meter tiefen Wasser<br />
liegend. Der Bug steckte im Boden. Im Cockpit<br />
des Flugzeugs, das nur wenig später von<br />
einem Tonnenleger geborgen werden konnte,<br />
befand sich die Leiche des Piloten.<br />
Als der Seenotrettungskreuzer und der SAR-<br />
Hubschrauber um 12.17 Uhr an der Unfallstelle<br />
eintrafen, befand sich eine dichte Nebelschicht<br />
über dem Wattenmeer. Sie erstreckte sich vom<br />
Meeresspiegel bis auf eine Höhe von 200 Fuß.<br />
Die Mitglieder der Rettungsmannschaft gaben<br />
die horizontale Sichtweite mit zirka 20 Metern<br />
an. Laut Besatzung des SAR-Hubschraubers<br />
Knapp drei Kilometer vor dem Flugplatz Norderney stürzte die<br />
Cessna 172N ins Wattenmeer. Der Pilot hatte die Einmot schon<br />
für den Landeanflug konfiguriert, als er offenbar vom Seenebel<br />
südlich des Platzes überrascht wurde.<br />
sei das Wetter oberhalb dieser Schicht jedoch<br />
sehr gut gewesen.<br />
Auch am Verkehrslandeplatz Norderney selbst<br />
war das Wetter gut. Laut Angaben des Flugleiters<br />
war der Himmel dort wolkenlos (blau),<br />
und die Sichten in westliche Richtung lagen<br />
bei zirka zwei bis drei Kilometern.<br />
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) erstellte<br />
für den Unfallzeitraum ein Gutachten, wonach<br />
das Wetter über der Nordsee am Unfalltag<br />
von einer bodennahen Inversion geprägt war.<br />
Laut Flugwetterprognose gab es „über der<br />
Nordsee gebietsweise ganztags Dunst sowie<br />
Seenebel mit Untergrenzen zwischen 100 und<br />
300 Fuß AGL“.<br />
Die ausgewerteten Satellitenbilder bestätigten<br />
dies: Um 10 Uhr Ortszeit herrschte Seenebel<br />
westlich und nördlich von Norderney.<br />
Von diesem Zeitpunkt an breitete sich der<br />
Seenebel weiter in Richtung Wattenmeer aus.<br />
Während dies um 10.30 Uhr noch frei war,<br />
herrschte dort eine halbe Stunde<br />
später bereits Nebel.<br />
Das Wrack und der Motor wurden<br />
in den Hafen von Norddeich gebracht.<br />
Die dort durchgeführte Untersuchung<br />
ergab, dass die Cessna 172 beim<br />
Aufprall in zwei Teile zerbrochen war.<br />
Die Landeklappen waren auf 40 Grad<br />
ausgefahren, die Vergaservorwärmung<br />
war gezogen, das Gemisch<br />
stand auf „reich“, der Gashebel befand<br />
sich in reduzierter Position.<br />
Sowohl bei der Untersuchung des<br />
Wracks als auch des Motors konnten<br />
keine technischen Defekte ermittelt<br />
werden.<br />
Alles spricht dafür, dass sich der Pilot<br />
mit seiner Cessna in einem normalen<br />
Landeanflug auf Norderney<br />
befand, als er vermutlich im Sinkflug<br />
plötzlich mit dem tief liegenden Seenebel<br />
konfrontiert wurde beziehungsweise<br />
in IMC geriet. Wahrscheinlich<br />
verlor er dabei auch unmittelbar die<br />
Kontrolle über das Flugzeug und<br />
stürzte ins Wattenmeer.<br />
Der ortskundige Pilot war seit 1997<br />
Inhaber eines PPL(A) nach JAR-FCL.<br />
Flugbucheinträge konnten nicht mehr<br />
ermittelt werden, auf dem Unfallflugzeug<br />
war er jedoch binnen drei Monaten<br />
vor dem Unfall 17:40 Stunden<br />
geflogen und hatte 120 Starts und<br />
Landungen im Inselflugverkehr absolviert.<br />
Die Verletzungen, die er sich<br />
beim Absturz der Cessna 172N zuzog,<br />
waren laut Obduktionsbefund nicht<br />
lebensbedrohend. Als Ursache wurde<br />
vielmehr Tod durch Ertrinken<br />
ermittelt.<br />
100 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong>
Join European business leaders, government officials, manufacturers, corporate<br />
aviation department personnel and all those involved in business aviation for the<br />
15 th annual European Business Aviation Convention & Exhibition (EBACE<strong>2015</strong>).<br />
Save the date and visit the EBACE website to learn more.<br />
www.ebace.aero/motorpresse
[ BUSINESS AVIATION Citation Latitude ]<br />
AUF<br />
<br />
Antrieb<br />
Hersteller Pratt & Whitney Canada<br />
Art<br />
Turbofan<br />
TypPW306D1<br />
Startschub 2 x 25,6 kN/5757 lbs<br />
Abmessungen<br />
Länge<br />
18,97 m<br />
Höhe<br />
6,83 m<br />
Spannweite<br />
22,05 m<br />
Flügelpfeilung 12,7°<br />
Flügelfläche 50 m²<br />
Kabine<br />
Länge<br />
maximale Breite<br />
Höhe<br />
Die Kategorie der Midsize<br />
Jets ist trotz der „Programmpause“<br />
von Bombardiers<br />
Learjet 85 immer<br />
noch dicht besetzt. Nur bei den Leichtjets<br />
hat der Kunde noch eine größere<br />
Modellvielfalt, aus der er wählen<br />
kann. Nach einer Vorhersage von Honeywell<br />
Aerospace sollen zwischen<br />
2014 und 2024 rund 28 Prozent aller<br />
gebauten Business Jets in die Kategorie<br />
der Midsize Jets fallen und 17<br />
Prozent des Gesamtumsatzes mit<br />
Daten Cessna Citation Model 680A Latitude<br />
Hersteller: Cessna Aircraft Company Zulassung: FAA CFR Part 25<br />
Sitzplätze: 2+9 Bauweise: Metall Verwendung: Business Jet<br />
6,63 m<br />
1,96 m<br />
1,83 m<br />
Gepäckraumvolumen 3,57 m³<br />
Gepäckraumkapazität 454 kg<br />
Massen und Mengen<br />
Leermasse nicht veröffentlicht<br />
Nutzlast nicht veröffentlicht<br />
Maximalmasse nicht veröffentlicht<br />
Flugeistungen<br />
Startrollstrecke<br />
1118 m<br />
bestes Steigen nicht veröffentlicht<br />
maximale<br />
Reisegeschwindigkeit 446 KTAS<br />
maximale Reiseflughöhe 45 000 ft<br />
Steigzeit auf 45 000 ft 24 min<br />
Reichweite 2700 NM/5000 km<br />
Landestrecke<br />
847 m<br />
Neuflugzeugen ausmachen (siehe<br />
Grafik auf Seite 1<strong>04</strong>). Das Segment<br />
der Midsize Jets ist deswegen hart<br />
umkämpft, und die Hersteller investieren<br />
in dieser<br />
Kategorie<br />
in komplett<br />
neue Muster.<br />
Im Oktober<br />
2011 hatte die Cessna Aircraft Company<br />
das Muster Cessna Model 680A<br />
Citation Latitude angekündigt, seitdem<br />
läuft das Programm wie am<br />
Schnürchen, was man von vielen anderen<br />
Flugzeugprogrammen ja nicht<br />
gerade behaupten kann. Der Erstflug<br />
des neuen zweistrahligen Jets erfolgte<br />
vier Monate vor dem ursprünglich<br />
anvisierten Termin, und auch die<br />
Jungfernflüge der drei weiteren Testflugzeuge<br />
fanden früher statt als geplant.<br />
Die vierte Citation Latitude,<br />
mit der internen Bezeichnung P3,<br />
startete am 1. Oktober 2014 zu ihrem<br />
ersten Flug.<br />
Bis Ende Oktober hatte die gesamte<br />
Testflotte 260 Flüge absolviert und<br />
dabei über 600 Flugstunden gesammelt.<br />
Nur drei Monate später, Ende<br />
Januar <strong>2015</strong>, hatten sich Flugstundenzahl<br />
und Anzahl der Flüge jeweils<br />
verdoppelt, da die Testflotte komplett<br />
und voll in das Erprobungs- und Zulassungsprogramm<br />
eingebunden ist.<br />
Cessna rechnet fest mit der Zulassung<br />
des neuen Musters für das zweite<br />
Quartal dieses Jahres. Am 29. Januar<br />
feierte das zum Textron-Konzern<br />
gehörende Unternehmen an seinem<br />
Hauptsitz in Wichita im US-Bundesstaat<br />
DIE FLOTTE HAT ÜBER 500 FLÜGE<br />
UND 1200 STUNDEN ABSOLVIERT<br />
Kansas das Roll-out der ersten Serien-<br />
Latitude. Bei diesem Anlass hob Cessnas<br />
Hauptgeschäftsführer (CEO) und<br />
Präsident, Scott Ernest, hervor, welche<br />
Bedeutung das Programm für die Zukunft<br />
des Unternehmens hat: „Unsere<br />
Investitionen gehen weit über die<br />
reine Konstruktion und die Leistungssteigerungen<br />
eines Flugzeugmusters<br />
hinaus. Wir haben auch in unseren<br />
Produktionsprozess Innovationen<br />
integriert. Das Citation-Latitude-Team<br />
hat nicht nur neu definiert, was ein<br />
Kunde von einem Geschäftsreiseflugzeug<br />
in diesem Segment erwarten<br />
kann, sondern auch den Prozess, wie<br />
ein Flugzeug gebaut wird.“<br />
Die Citation Latitude hat zwar<br />
Cessna-Gene, ist aber keine Weiterentwicklung<br />
eines bestehenden Musters,<br />
sondern eine komplette Neuentwicklung.<br />
Bevor die ersten Skizzen<br />
für den neuen Jet am Computer entstanden,<br />
hatte das Unternehmen<br />
bestehende und potenzielle Kunden<br />
nach ihren Wünschen für eine neue<br />
Citation befragt. Die Antworten wa-<br />
102 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong>
Cessna Citation Latitude<br />
DER<br />
Die Zulassung von Cessnas neuestem Jet, der Citation<br />
Latitude, soll noch in diesem Quartal erfolgen. Das<br />
Programm liegt voll im Zeitplan: Die Testflotte sammelt<br />
fleißig Flugstunden und Daten, während das erste<br />
Serienflugzeug bereits ausgerüstet und lackiert wird.<br />
ZIELGERADEN<br />
AUTOR: Volker K. Thomalla<br />
ren wenig überraschend. Sie lauteten:<br />
mehr Platz in der Kabine, mehr Reichweite<br />
und ausgereifte, neue Technologien,<br />
die den Betrieb des Flugzeugs<br />
einfacher und kostengünstiger machen.<br />
Auf der Geschäftsluftfahrtmesse<br />
NBAA im Oktober 2014 in Orlando<br />
zeigte der Hersteller zum ersten Mal<br />
das neue Muster als echtes, fliegendes<br />
Flugzeug. „Sowohl im Cockpit<br />
als auch in der Kabine waren die<br />
Kunden von der Größe der Latitude<br />
beeindruckt“, sagte Kriya Shortt,<br />
Vorstandsmitglied für Verkäufe und<br />
Marketing bei Cessna. „Die überragenden<br />
Flugeigenschaften und die<br />
Cessna-typische Zuverlässigkeit treffen<br />
auf eine moderne Kabine sowie<br />
eine hervorragende Arbeitsumgebung<br />
in der Kabine und erhöhen so das<br />
Gefühl des Fliegens für die Passagiere<br />
und die Piloten.“<br />
Mit einer Stehhöhe von 1,83 Metern<br />
bei einem durchgehend flachen<br />
Die Latitude ist die<br />
erste Citation mit einer<br />
elektrisch betriebenen<br />
Einstiegstür.<br />
Fotos: Textron Aviation, Volker K. Thomalla<br />
<strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong> 103
[ BUSINESS AVIATION Citation Latitude ]<br />
[ 1 ]<br />
[ 1 ] Die Kabine der<br />
neuen Citation ist für<br />
längere Flüge optimiert.<br />
Sie bietet bis zu neun<br />
Passagieren Platz.<br />
[ 2 ] Das G5000-Cockpit<br />
der Citation Latitude<br />
kommt von Garmin.<br />
[ 2 ]<br />
Die Testflotte für die<br />
Erprobung und Zulassung<br />
der Latitude<br />
besteht aus vier<br />
Flugzeugen.<br />
Info: Business-Jet-Markt<br />
Honeywell Aerospace prognostiziert<br />
für den Zeitraum 2014 bis 2024 einen<br />
weltweiten Bedarf von 9450 Jets im Wert<br />
von 280 Milliarden Dollar. Große Jets<br />
sollen einen Marktanteil von 46 % bei den<br />
Stückzahlen und 75 % beim Wert<br />
erreichen. Das dicht besetzte Segment der<br />
Midsize Jets soll auf 28 % der Stückzahlen<br />
und 17 % des Wertes kommen.<br />
75 %<br />
17 %<br />
Big Cabin 46 % 28 %<br />
Midsize<br />
Prognose<br />
2014 bis<br />
2024<br />
Leichtjets<br />
26 %<br />
8 %<br />
Umsatz<br />
Stückzahl<br />
Fotos: Cessna, Textron Aviation<br />
1<strong>04</strong> <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong>
Boden, einer Kabinenbreite von 1,96<br />
Metern – der größten Breite aller<br />
Citations – sowie einer Kabinen länge<br />
von 6,63 Metern bietet die Latitude<br />
den maximal neun Passagieren ausreichend<br />
Platz. Die Latitude ist die<br />
erste Citation, die über eine elektrisch<br />
betriebene Einstiegstür verfügt.<br />
Erstmalig an Bord eines Business<br />
Jets sind bei der Citation Latitude<br />
Airbags für die Passagiere in die Kabine<br />
integriert. Mit Hilfe dieser Sicherheitseinrichtung<br />
ist die Latitude<br />
der erste Business Jet, der die neuen<br />
FAA-Vorschriften in Bezug auf Passagiersicherheit<br />
bei Flugzeugen erfüllt.<br />
Das Muster wird nach den Vorschriften<br />
für Verkehrsflugzeuge, den CFR<br />
Part 25, zugelassen.<br />
Der zu Textron Aviation gehörende<br />
Hersteller ist bei der Wahl der<br />
Materialien von jeher konservativ. Es<br />
gibt bislang keinen Cessna-Jet, bei<br />
dem Composites im großen Maßstab<br />
bei Primärstrukturen zum Einsatz<br />
kommen. Da macht auch die Citation<br />
Latitude keine Ausnahme. Alle Primärstrukturen<br />
sind auch bei Cessnas<br />
neuestem Muster aus Metall, Faserverbundwerkstoffe<br />
kommen nur in<br />
Sekundärstrukturen, wie zum Beispiel<br />
der Verkleidung des Rumpf-Flügel-<br />
Übergangs oder den Triebwerksverkleidungen,<br />
zum Einsatz. Beim unlackierten<br />
Prototyp (Foto oben) erkennt<br />
man die Composite-Teile am blauen<br />
Schutzanstrich. Aluminiumteile sind<br />
an dem grünen Primer zu erkennen.<br />
2011 hielten die Marktforscher von<br />
Cessna eine Reichweite von 2000<br />
nautischen Meilen (37<strong>04</strong> km) für den<br />
neuen Jet für ausreichend, allerdings<br />
verlangten die Kunden mehr. Deshalb<br />
entschloss sich der Hersteller 2012,<br />
die Reichweite auf 2500 nautische<br />
Meilen (4630 Kilometer) zu erhöhen.<br />
Nach belastbaren Ergebnissen<br />
der Flugerprobung<br />
hat Cessna die Reichweite<br />
der Latitude erneut<br />
erhöht: Sie liegt nun bei<br />
2700 nautischen Meilen (5000 km).<br />
Damit sind Flüge von Köln/Bonn nach<br />
Nigeria, Kasachstan oder auf die Kanarischen<br />
Inseln nonstop möglich. In<br />
die Vereinigten Staaten kommt man<br />
mit einem Tankstopp.<br />
Bei der Triebwerkswahl hatten<br />
sich die Cessna-Konstrukteure für<br />
den Zweiwellen-Turbofan PW306D<br />
von Pratt & Whitney Canada entschieden.<br />
Die beiden Antriebe liefern<br />
einen Startschub von je 25,6 Kilonewton<br />
(5757 lbs) und werden durch<br />
eine Zweikanal-FADEC gesteuert.<br />
Dies – inklusive eines Auto-Throttle-<br />
Systems – erleichtert nicht nur den<br />
Piloten die Bedienung der Triebwerke,<br />
sondern schont die Turbinen und<br />
erlaubt dem Hersteller auch, eine<br />
Garantie von fünf Betriebsjahren oder<br />
3000 Betriebsstunden zu gewähren.<br />
Im Cockpit findet die Besatzung mit<br />
dem Garmin G5000 ein hochmodernes<br />
Avionikpaket vor, das über<br />
Touchscreen-Monitore bedient wird.<br />
Zum Standardequipment gehört<br />
unter anderem das Kollisionswarnsystem<br />
TCAS II, das Geländewarnsystem<br />
TAWS sowie das Synthetic<br />
Vision Technology System (SVT),<br />
auch von Garmin. Dieses System<br />
errechnet aus einer Datenbank, ausgehend<br />
von der aktuellen Position<br />
des Flugzeugs, eine virtuelle Außensicht.<br />
Die Piloten sehen unabhängig<br />
von den Wetter- und Tageslichtbedingungen<br />
ein realistisches Bild des<br />
vor ihnen liegenden Geländes auf<br />
ihren Bildschirmen.<br />
Cessna hat bisher die Zahl der<br />
Latitude-Bestellungen noch nicht<br />
veröffentlicht. Es ist aber bekannt,<br />
dass der Fractional-Ownership-Anbieter<br />
NetJets größter Kunde für den<br />
neuen Twinjet ist. Das Unternehmen<br />
hat 25 Citation Latitudes bei Cessna<br />
fest bestellt und Optionen für 125<br />
weitere Exemplare unterzeichnet.<br />
Angesichts der bisherigen Programmfortschritte<br />
kann es davon ausgehen,<br />
seine erste Latitude auch pünktlich<br />
zu bekommen.<br />
ae<br />
Seit dem Erstflug der<br />
Latitude P3 am 1. Oktober<br />
2014 in Wichita ist<br />
die Testflotte des neuen<br />
Musters komplett.<br />
DIE REICHWEITE DER LATITUDE<br />
STIEG AUF 2700 NAUTISCHE MEILEN.<br />
<strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong> 105
[ SEGELFLIEGEN Rekordflug ]<br />
Weltuntergang nach 270 km<br />
David Jansen hat es geschafft: Von acht Uhr in der früh bis acht Uhr<br />
abends von Kingaroy in Queensland über 1580 km in den Süden!<br />
AUTOR:<br />
David Jansen<br />
FOTOS:<br />
David Jansen<br />
Der Flug beginnt eine Minute<br />
nach acht hinter der Cessna<br />
150 unseres Clubs in<br />
Kingaroy. Die Cessna ist<br />
mit einem 180-PS-Motor ausgestattet.<br />
Die erste Übersicht nach dem Abheben<br />
ist nicht so erbaulich, in der<br />
Ferne muss ich erkennen, dass die<br />
Bunya-Berge in Wolken stecken. Mir<br />
ist sofort klar, dass ich westlich von<br />
meinem gewünschten Kurs fliegen<br />
muss, will ich so früh am Morgen in<br />
der Luft bleiben. Die erste zu meisternde<br />
Hürde ist, den Cumulus zu erwischen,<br />
der mich weiterbringt.<br />
Die Wolken in der feuchten Luft<br />
von Queensland schießen schneller<br />
auf, als der Schlepper mit der 600 kg<br />
schweren ASG 29 steigen kann. Es<br />
geht zwischen den hoch aufragenden<br />
Cumuli bis weit nördlich meines Abflugpunkts.<br />
Um 8:19 Uhr bin ich<br />
schließlich 1300 m über der Startlinie.<br />
Mein erster Wendepunkt ist der 918<br />
Der Tag war als super vorhergesagt.<br />
Dann ging mitten über New South Wales<br />
die Welt unter. David Jansen gab nicht<br />
auf. Die linienhaft angeordneten Gewitter<br />
verhalfen ihm zu einem Höllenritt –<br />
zu 1580 Streckenkilometer.<br />
GEWITT<br />
106 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong>
ER-RENNEN<br />
<strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong> 107
[ SEGELFLIEGEN Rekordflug ]<br />
Startvorbereitungen in aller Frühe. Die ASG 29 steht im hohen Gras des Flugplatzes von Kingaroy. So sattgrün sich<br />
Queensland hier zeigt, so viele Wolken zeigt der Himmel.<br />
Schnelles Australien.<br />
Wolkenstraßen über dem<br />
dürren, aufgeheizten<br />
Outback.<br />
km entfernte Lake Cargelligo, mitten<br />
in New South Wales.<br />
Doch schon bei den Bunya Mountains<br />
bin ich auf 600 m herunter, und<br />
die Wolkenbasis habe ich immer noch<br />
unter mir. In weniger als 400 m über<br />
Grund finde ich schließlich das ersehnte<br />
erste Steigen mit 0,6 m/s.<br />
Den Flug hatte ich das ganze letzte<br />
Jahr geplant. Mein Ziel war eine<br />
Strecke von 1500 km. Endlos viel Zeit<br />
habe ich mit Google Earth verbracht<br />
auf der Suche nach Landemöglichkeiten<br />
im Outback von New South<br />
Wales und Südaustralien sowie nach<br />
Zielen, die meinen Streckenwunsch<br />
erfüllten. Ein Ziel im Südwesten hatte<br />
den Vorteil, mit der Sonne fliegen<br />
zu können, und hätte mir zusätzliche<br />
20 Minuten Flugzeit gebracht.<br />
Eine große mentale Hürde dieses<br />
Projekts war das gewaltige Ausmaß<br />
der Strecke. Ich zerlegte deshalb die<br />
Distanz in Stundensegmente. In der<br />
ersten Stunde wollte ich mit rund 80<br />
km/h vorankommen, im besseren Teil<br />
des Tages sollte der Schnitt auf 140<br />
km/h steigen, und den Endanflug<br />
wollte ich schließlich mit 170 km/h<br />
fliegen. Diese Unterteilung nahm der<br />
Größe des Projekts den Schrecken.<br />
Dazu sah ich mich mit vielen „Was<br />
ist, wenn“-Fragen konfrontiert. Wie<br />
wollte ich an einem 45-Grad-Tag eine<br />
Außenlandung im Outback überstehen?<br />
Zur Ausrüstung kamen deshalb<br />
hinzu ein Spot-Tracker, ein<br />
Trinkwasserfilter, ein Signalspiegel,<br />
ein tragbares Solar-Ladegerät fürs<br />
Telefon und, und, und ... Ich wollte<br />
so viel Wasser wie möglich in 300-ml-<br />
Flaschen mitnehmen. Im Fall einer<br />
Außenlandung wollte ich sie mit Ballastwasser<br />
auffüllen können.<br />
Dann kam es darauf an, das Wetter<br />
zu erkennen. Dabei halfen die<br />
Vier-Tage-Vorhersagen und der Trend<br />
der Tagestemperaturen.<br />
Für Anfang Januar bahnte sich<br />
dann das Rekordwetter an. XCSkies<br />
kündigte Blauthermik westlich von<br />
Broken Hill und über einigen der wenig<br />
außenlandefreundlichsten Teile<br />
des Landes an, davor sollte die Wolkenbasis<br />
in rund 4000 m und darüber<br />
liegen. Mark Morgan hatte aber<br />
schlechte Nachrichten, die Wetter-<br />
Gurus bei den Meisterschaften in<br />
Waikerie glaubten nicht, dass es der<br />
Tag für die große Aufgabe sei. Und<br />
am Tag danach sollte schon früh eine<br />
Front hereinkommen.<br />
Ein großer Flug schien dann auf<br />
einmal trotzdem möglich, und zwar<br />
Richtung Benalla. Doch das hatte ich<br />
bisher gar nicht geplant: den Zielflug<br />
über 1250 km. Mit einem Abflugpunkt<br />
nördlich von Kingaroy und einem Ziel<br />
westlich von Benalla war diese Distanz<br />
drin. Zwei Tage boten sich dafür an,<br />
Freitag, der 2. Januar, und der folgende<br />
Samstag, wobei der Samstag<br />
noch der bessere für das Vorhaben<br />
zu sein schien.<br />
Aber ich blieb skeptisch. Wie oft<br />
hatte ich schon bei Wettbewerben<br />
108 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong>
OPTIMISTISCH SETZT DAVID JANSEN AUF DEN<br />
ERSTEN TAG MIT GUTEN AUSSICHTEN.<br />
erlebt, dass auf den als super vorhergesagten<br />
Folgetag gesetzt wurde und<br />
der dann enttäuschte.<br />
Ich setze auf den Freitag. Aber da<br />
bietet die Wettervorhersage am Morgen<br />
so gar keinen Anlass zur Euphorie<br />
mehr. Südlich von Goondiwindi,<br />
rund 270 km von Kingaroy entfernt,<br />
wird ein komplett totes Gebiet ausgewiesen.<br />
Es dürfte selbst mit einem<br />
sehr guten Segelflugzeug nicht im<br />
Gleitflug zu meistern sein. Ich will<br />
es einfach nicht glauben und hoffe,<br />
dass die Prognose zu pessimistisch<br />
ist und es vielleicht doch eine Möglichkeit<br />
gibt, durchzukommen.<br />
Satellitenbilder an Bord<br />
zeigen nichts Gutes<br />
Und jetzt bin ich auf Kurs. Unter<br />
mir Wälder, über mir Wolkenstraßen.<br />
Mit ein wenig Schiebewind folge ich<br />
den Aufwindreihungen. Ein aktualisiertes,<br />
hochaufgelöstes Satellitenbild<br />
birgt den nächsten Dämpfer. Vor mir<br />
haben sich auf Kurs riesige Wolkenberge<br />
aufgetürmt, die sich über hunderte<br />
von Kilometern weiter nach<br />
Süden erstrecken. In Sicht habe ich<br />
sie aber noch nicht. Dann, irgendwo<br />
nördlich von Goondiwindi, taucht vor<br />
mir das Wolkengebirge auf: Gewittertürme<br />
mit Amboss! Aufgeben will<br />
ich noch nicht, wo ich schon so weit<br />
vorangekommen bin. Ich will die Situation<br />
aus der Nähe beurteilen können.<br />
Vielleicht zeigt sich ja doch noch<br />
eine Möglichkeit, durchzukommen.<br />
Bei Goondiwindi bleibt mir aber<br />
nur noch eins: So weit ich sehen kann,<br />
regnet es heftig. Tief hat sich Stratus<br />
gebildet. Es gibt kein Durchkommen.<br />
Ich muss mich damit abfinden, dass<br />
das Vorhaben gescheitert ist.<br />
Noch während dieses deprimierenden<br />
Gedankens dreht sich die<br />
Situation. Die aus der Gewitteraufreihung<br />
herabstürzende Kaltluftmasse<br />
hat eine Böenwalze gebildet. Das<br />
Aufwindband verspricht einen schnellen<br />
Ritt nach Westen. Zum Teufel,<br />
sage ich mir, das probiere ich aus,<br />
bevor es zurück nach Kingaroy geht.<br />
Trotzdem schade, auf meinem ursprünglichen<br />
Kurs bin ich 270 km<br />
vorangekommen, und das mit einer<br />
Schnittgeschwindigkeit von 120 km/h.<br />
Und jetzt soll alles schon zu Ende<br />
sein?<br />
Runter auf 750 m habe ich die<br />
Walze erreicht. Mit 3,5 m/s geht’s auf<br />
1500 m, dann nehme ich Kurs nach<br />
Westen auf, entlang der Front. Was<br />
folgt, ist der Wahnsinn. Nach 37 Minuten<br />
habe ich 155 km zurückgelegt<br />
und dazu noch 100 Höhenmeter gewonnen!<br />
Schnittgeschwindigkeit 227<br />
km/h!<br />
Der Spaß hat gerade erst begonnen.<br />
Ich kann jetzt die Grenzen der Gewitterlinie<br />
erkennen. Weiter im Westen<br />
fällt die Sonne ein, es haben sich Cumuli<br />
gebildet. Hoffnung keimt. Vielleicht<br />
gibt es doch noch eine Chance,<br />
bis Benalla zu kommen. Nach meinem<br />
frühen Start in Kingaroy bin ich gegenüber<br />
der zurückhaltenden Planung<br />
sehr viel schneller vorangekommen,<br />
Goondiwindi habe ich zwei Stunden<br />
vor meinem Zeitplan erreicht. Ich muss<br />
nur um das in die Breite laufende<br />
Gewittersystem herumkommen.<br />
Dem jetzt nach Süden abbiegenden<br />
Rand der Riesenzelle kann ich weiter<br />
im Aufwindband folgen. Die Aussicht<br />
macht Hoffnung: Im Westen haben<br />
sich schöne Cumuli gebildet, sehr<br />
weit weg zeigen sich auch wieder<br />
ein paar größere Quellungen. Der<br />
Bei der Segelflug-WM<br />
2008 in Lüsse flog David<br />
Jansen in der Rennklasse<br />
auf Platz neun.<br />
Da gibt es kein Durchkommen.<br />
Aber wenig später<br />
ermöglicht die Böenwalze<br />
einen Höllenritt.<br />
<strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong> 109
[ SEGELFLIEGEN Rekordflug ]<br />
David Jansen mit seiner ASG 29e im Zielanflug, hier bei den Weltmeisterschaften in Lüsse. In Benalla ging es nach<br />
zwölf Flugstunden und einem stillen, genießerischen Abgleiten gemächlicher gen Boden.<br />
Kompakt<br />
Diese Distanzen hat<br />
David Jansen mit<br />
seiner ASG 29e am<br />
2. Januar <strong>2015</strong> zurückgelegt:<br />
Zielstrecke<br />
1253 km<br />
OLC-Strecke 1580 km<br />
freie Strecke 1309 km<br />
Strecke über drei<br />
Wegpunkte 1285 km<br />
Strecke über drei<br />
freie Punkte 1532 km<br />
Osten geht dagegen im Regen unter.<br />
Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit<br />
von 177 km/h folge ich dem Aufwindband<br />
für 450 km nach Süden,<br />
der Kurbelanteil beträgt gerade einmal<br />
zehn Prozent.<br />
Auch mit der großen Abweichung<br />
vom Kurs um rund 150 km bin ich<br />
meinem Zeitplan immer noch voraus.<br />
Und ich habe noch nicht einmal den<br />
wieder gut aussehenden Teil des<br />
Himmels erreicht.<br />
Es ist kurz vor zwei, knapp sechs<br />
Stunden bin ich unterwegs, als die<br />
Straße von Nyngan nach Cobar unter<br />
mir durchzieht. Auf Aufgabenkurs<br />
liegen 740 km hinter mir. Die höher<br />
aufschießenden Cumuli habe ich jetzt<br />
vor mir. Es sind nur wenige; diese<br />
Linie muss ich jetzt queren. Sie bilden<br />
kräftige Schauer, es blitzt, teils regnet<br />
es auch nur leicht. Dahinter erwarte<br />
ich das beste Wetter dieses Fluges.<br />
In rund 50 km Entfernung kann ich<br />
auch schon einen kräftigen Dust Devil<br />
erkennen. Doch davor wird es noch<br />
richtig spannend.<br />
Auf Kurs habe ich zwei kräftige<br />
Schauer, die Basis der Wolke dazwischen<br />
ist tiefschwarz und zerrissen.<br />
Rechts dieser Kurslinie regnet es nur<br />
leicht, und es zeigt sich ein schöner<br />
Wolkenhimmel. In der Ferne lockt der<br />
Dust Devil. Ich bin hin- und hergerissen.<br />
Nehme ich den direkten Weg<br />
zwischen den dicken Schauern hindurch,<br />
laufe ich Gefahr, vom Himmel<br />
gewaschen zu werden. Weiche ich<br />
zu den schönen Cumuli hin aus, gehe<br />
ich das Risiko ein, tief, vielleicht<br />
zu tief hinunterfliegen zu müssen,<br />
um wieder Anschluss zu gewinnen.<br />
Ich entscheide mich für die Lücke.<br />
Wenn das nicht funktioniert, ist es<br />
der „Show Stopper“.<br />
Jansen setzt alles auf<br />
den einen Wolkentunnel<br />
In 2400 m komme ich unter der<br />
düsteren Wolke an und – es geht<br />
aufwärts mit bis zu 3 m/s. In 3000 m<br />
sind es über 5 m/s. Ich richte auf,<br />
lasse die Schauer rechts und links<br />
liegen. Mit 220 km/h presche ich vor.<br />
Das Nettovario zeigt +7 m/s. In die<br />
Wolke will ich nicht und über V NE<br />
auch nicht. Muss ich die Bremsklappen<br />
fahren? Bei dem Gedanken hebt<br />
sich die Wolkenuntergrenze plötzlich,<br />
und es beginnt leicht zu regnen. Ich<br />
habe die Rückseite der Front erreicht<br />
und mit 4500 m auch die Wolkenbasis.Dann<br />
geht es erst einmal wieder<br />
auf 2000 m runter in unangenehm<br />
warme Gefilde. Auf der Rückseite der<br />
Front muss sich die Luftmasse erst<br />
einmal erholen. Die Steigwerte enttäuschen.<br />
Schließlich, ich will schon<br />
weiterfliegen, bessert sich das Steigen<br />
auf 3 m/s und trägt mich auf 3300<br />
m. Den nächsten Aufwind zeigen mir<br />
zwei Offene-Klasse-Flugzeuge. Es<br />
sind Pam und Gerrit Kurstjens von<br />
Corowa. Sie haben einen 4,2 m/s Bart<br />
unter einer Wolke in 4500 m aufgetan.<br />
Die Uhr zeigt 15:21, auf meinem Zielkurs<br />
habe ich 930 km zurückgelegt.<br />
Ich lade noch ein neues Satellitenbild.<br />
Jetzt erwartet mich das Gegenteil:<br />
Über Victoria zeigt das Bild keine<br />
Wolke, und ich vermute, ich werde<br />
dort im Blauen weiterfliegen<br />
müssen. Noch kann ich aber Wolkenthermik<br />
genießen.<br />
Eine Stunde später gleite ich aus<br />
3900 m stur auf Kurs ins Blaue. 1100<br />
km liegen auf Aufgabenkurs hinter<br />
mir, Durchschnittsgeschwindigkeit:<br />
135 km/h.<br />
Es wird ein langes Gleiten mit<br />
gedrosseltem Tempo. Eigentlich sagt<br />
mir meine Erfahrung, dass um 18:15<br />
Uhr auch in Victoria die Thermik noch<br />
nicht eingeschlafen sein sollte, aber<br />
noch bin ich deutlich unter Endanflughöhe,<br />
und es plagt mich die Vision,<br />
am Ende knapp zu scheitern,<br />
kurz vor dem Ziel landen zu müssen.<br />
110 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong>
NEW SOUTH WALES GEHT IM REGEN UNTER, DIE<br />
RÄNDER DES GEWITTERSTURMS SAUGEN ALLES AUF.<br />
Voraus, links vom Kurs, zeigt sich<br />
dann in der Nähe von Yarrawonga<br />
ein kleiner Cumulus. Aber er steht<br />
dort schon länger, und ich überlege,<br />
bis ich dort bin, hat er sich wahrscheinlich<br />
aufgelöst. Lieber bleibe<br />
ich auf Kurs. Gerade über den Murray<br />
weg, in Victoria, sehe ich voraus<br />
einen Farmer ackern. Er scheint sogar<br />
einen Dust Devil ausgelöst zu haben.<br />
Also hin.<br />
Dann muss ich aber erkennen, dass<br />
sich die Wolke bei Yarrawonga wieder<br />
neu bildet. Hätte ich doch besser<br />
den Umweg gemacht? In 1800 m<br />
komme ich über dem Farmer an und<br />
finde gleich 2 m/s. Nicht gerade toll,<br />
aber ich bin immer noch komfortabel<br />
weit vor meinem Zeitplan. Mir bleiben<br />
noch mehr als zwei Stunden Flugzeit<br />
im Tageslicht. Der Bart bringt mich<br />
auf 3000 m. 1220 km stehen inzwischen<br />
auf dem Aufgabenzähler. Jetzt<br />
reicht sogar eine Gleitzahl von 21 bis<br />
zum Ziel.<br />
Noch einmal nutze ich einen Bart,<br />
und um 19:10 Uhr überquere ich meine<br />
Ziellinie in 3300 m!<br />
Die Höhe vernichten, um zu landen?<br />
Tageslicht habe ich noch bis 20:08<br />
Uhr, also fliege ich noch 60 km weiter<br />
nach Süden und gehe dann auf Kurs<br />
zurück nach Benalla. Dort komme ich<br />
immer noch 1200 m hoch an. Also<br />
hänge ich noch ein paar Kilometer<br />
dran mit einem Endanflug auf Wangaratta.<br />
Dort kann ich den Motor<br />
nehmen und zurück nach Benalla<br />
fliegen.<br />
In 300 m über dem Flugplatz von<br />
Wangaratta greife ich wie geplant<br />
zum Triebwerk. In Reichweite von<br />
Benalla folgt dann das stille Ab -<br />
gleiten.<br />
Ich bin einfach überwältigt, als ich<br />
in Benalla ausrolle! 1580 km liegen<br />
hinter mir. So richtig begreife ich es<br />
noch nicht.<br />
ae<br />
Nie mehr ohne!<br />
pc_met Selfbriefing-System<br />
für Flugwetter<br />
Für VFR, IFR, Segelflug oder<br />
Ballonfahrt: Nur beim DWD<br />
erhalten Sie alle erforderlichen<br />
und gesetzlich vorgeschriebenen<br />
Flugwetterinformationen<br />
und -vorhersagen.<br />
www.flugwetter.de<br />
Damit sind Sie perfekt gebrieft<br />
nach § 3a LuftVO. Bestellung<br />
über www.dwd-shop.de.<br />
www.flugwetter.de<br />
luftfahrt@dwd.de<br />
Besuchen<br />
Sie uns:<br />
AERO <strong>2015</strong><br />
Halle A5-310<br />
DWD_pcmet_AERO<strong>2015</strong>_AerokurierMagazin_CMYK_300DPI_185x60mm_FOGRA39.indd 1 24.02.<strong>2015</strong> 15:45:41<br />
<strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong> 111
[ SEGELFLIEGEN Sicherheit ]<br />
Unfallanalyse<br />
Kurz nach dem Start fällt<br />
das Triebwerk aus und die<br />
DG-400 zerlegt sich in<br />
einem Getreidefeld. Für<br />
das Versagen des Motors<br />
lässt sich letztlich eine<br />
haarsträubend mangelhafte<br />
Wartung ausmachen.<br />
Viel gebastelt an den falschen Stellen<br />
Der Pilot und Halter der DG-<br />
400 flog seit mehreren Jahren<br />
nur noch sporadisch in<br />
Grenchen, wo er sein Flugzeug im<br />
Hänger stationiert hatte. 2011 waren<br />
es 13 Starts und rund 55 Stunden,<br />
2012 zehn Starts und 46 Stunden.<br />
2013 startete er zum ersten<br />
Mal am 7. Juni und bis zum Unfall<br />
zehn Tage später insgesamt viermal,<br />
wobei sich bei drei Flügen<br />
Motorprobleme zeigten.<br />
Zum Unfallflug nutzte der DG-<br />
400-Halter am 17. Juni gegen Mittag<br />
die Graspiste 25 in Grenchen.<br />
Es war sonnig, recht warm (27 °C)<br />
und schwachwindig. Während des<br />
Startlaufs funktionierte alles einwandfrei,<br />
so der Pilot. Die DG-400,<br />
Baujahr 1991, habe ungefähr nach<br />
zwei Dritteln der Startbahnlänge<br />
ab gehoben. In einer Flughöhe von<br />
etwa 30 Metern nahm die Leistung<br />
des Triebwerks ab. „Wie wenn<br />
man den Benzinhahn zudrehen<br />
würde (…) – nicht schlagartig, wie<br />
wenn man die Zündung abgestellt<br />
hätte“, berichtete er später.<br />
Er drückte sofort nach, um die<br />
Fahrt zu halten, und wich den<br />
Bäumen in Abflugrichtung zu einem<br />
freien Feld hin aus. Im anschließenden<br />
Weizenfeld kam es<br />
zur Landung, bei der das Flugzeug<br />
nach Berührung des rechten Flü-<br />
gels mit den Ähren in einem Ringelpietz<br />
um die Hochachse rotierte<br />
und dabei schwer beschädigt<br />
wurde. Der Pilot blieb unverletzt.<br />
Der Ausfall des Rotax 505 A mit<br />
Mikuni-Vergaser (BN38) und elektronischer<br />
Ducati- Doppelzündung<br />
hat eine lange Vorgeschichte.<br />
Das zeigte sich gleich am Zustand,<br />
in dem die Unfalluntersucher<br />
das 22 Jahre alte Triebwerk<br />
mit einer Gesamtbetriebszeit von<br />
nicht einmal 130 Stunden vorfanden:<br />
Mehrere Halterungen und<br />
Schraubverbindungen waren korrodiert,<br />
die Verbindungsschraube<br />
zwischen den beiden Hebeln der<br />
Vergaserdrosselklappen lose. Ein<br />
Vibrationsdämpfer der Motorbefestigung<br />
wies Beschädigungen<br />
auf. Beide Laschen des Vibrationsdämpfers<br />
waren gebrochen.<br />
Die Untersuchung der Bruchflächen<br />
zeigte, dass es sich um<br />
Ermüdungsbrüche handelte. Die<br />
spätere Untersuchung des Triebwerks<br />
und Treibstoffsystems ergab<br />
eine ganze Liste weiterer<br />
Mängel.<br />
Im Tank befanden sich noch 17<br />
Liter Kraftstoff, aber die Treibstoffleitungen<br />
zwischen der Unterdruckpumpe<br />
und den Vergasern<br />
waren leer. Der Durchfluss war<br />
von der Pumpe selbst gestoppt<br />
worden. Redundanz sollte in diesem<br />
System die in Reihe vorgeschaltete<br />
elektrische Kraftstoffpumpe<br />
schaffen. Die E-Pumpe<br />
befindet sich im Dauerbetrieb,<br />
wenn der Digital Engine Indicator<br />
(DEI) auf Motorflugbetrieb geschaltet<br />
ist..<br />
Die Unterdruckpumpe, das<br />
zeigte die spätere Untersuchung,<br />
war in einer Weise funktionstüchtig,<br />
dass der Treibstoff zwar in die<br />
Kammer „IN“ der Pumpe eintrat,<br />
jedoch nicht aus der Kammer<br />
„OUT“ aus. Und damit war auch<br />
die elektrische Zusatzpumpe (ohne<br />
Bypass) wirkungslos.<br />
Ohne Bypass<br />
keine Redundanz<br />
Der Defekt hatte sich bei den<br />
vorherigen Flügen durch gelegentliches<br />
Auftreten, aber da noch<br />
ohne vollkommene Blockade des<br />
Treibstoffflusses, schleichend verschlimmert<br />
und in diesen Fällen<br />
auch zu einer Abmagerung des<br />
Gemisches geführt. Erst beim Unfallflug<br />
bekam der Motor gar kein<br />
Benzin mehr.<br />
Die Abmagerung des Gemisches<br />
hatte bei dem Zweitakter<br />
die Schmierung beeinträchtigt,<br />
was zu Beschädigungen an Kolben<br />
und Zylindern führte. In beiden<br />
Zylindern und an den Kolbenhemden<br />
wurden bei der späteren<br />
Untersuchung deutliche Fressspuren<br />
festgestellt. Durchdrehen ließ<br />
sich der Motor bei herausgenommenen<br />
Zündkerzen aber immer<br />
noch.<br />
Mit einer Kontrolle vor dem<br />
Start beziehungsweise mit einer<br />
ordnungsgemäßen Wartung, so<br />
die Unfalluntersucher, wäre der<br />
Unfall vermeidbar gewesen. Zur<br />
Kontrolle der Unterdruckpumpe<br />
hätte bei laufendem Triebwerk nur<br />
der DEI abgeschaltet werden müssen.<br />
Die Fehlfunktion der Unterdruckpumpe<br />
hätte sich dann in<br />
einem Drehzahlabfall gezeigt – allerdings<br />
auch nur, wenn der Defekt<br />
da schon permanent in<br />
schwacher Form aufgetreten wäre<br />
und nicht nur zeitweise.<br />
Das Handbuch der DG-400<br />
schreibt die Überprüfung der<br />
Unterdruck-Benzinpumpe vor jedem<br />
Eigenstart und bei jeder<br />
25-Stunden-Kontrolle vor. Der Pilot<br />
aber hat in Eigenwartung nach der<br />
Trial-and-Error-Methode versucht,<br />
die aufgetretenen Motorstörungen<br />
zu beheben. Die Pumpe wurde<br />
jedenfalls nie ersetzt. Mikuni<br />
schreibt den Austausch der Unterdruck-Kraftstoffpumpe<br />
auch<br />
112 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong>
Notlandung im hohen Getreidefeld.<br />
Die Ähren bremsten die DG-400<br />
so stark ab, dass diese rotierte und<br />
schwer beschädigt wurde.<br />
Biresin ® CR122<br />
das Hochleistungs-EP-System<br />
für Überflieger.<br />
Fotos: SUST<br />
nicht zwingend vor, empfiehlt ihn<br />
aber nach 300 Betriebsstunden<br />
oder nach sechs Jahren.<br />
Laut DG-Flugzeugbau soll es<br />
sich bei diesem Unfall allerdings<br />
um den ersten Ausfall einer solchen<br />
Pumpe gehandelt haben.<br />
Fehlersuche im<br />
falschen System<br />
Aufgefallen war die Fehlfunktion<br />
der Unterdruckpumpe gleich<br />
bei mehreren Flügen, ohne dass<br />
allerdings der Abfall der Motorleistung<br />
als Fehlfunktion der Unterdruckpumpe<br />
identifiziert worden<br />
wäre. Erstmals hatten sich die<br />
Probleme nach dem Austausch der<br />
Benzinschläuche in einer Werft im<br />
Juli 2012 gezeigt. Den Start zum<br />
Testflug hatte der Pilot schon im<br />
Startlauf abgebrochen, nachdem<br />
die Drehzahl des Motors zusammengefallen<br />
war. Daraufhin verstaute<br />
der Pilot die DG-400 bis<br />
zum Mai 2013 im Anhänger.<br />
Ende Mai 2013 beauftragte er<br />
dann die Werft mit der Überholung<br />
der Vergaser. Diese wurden ausgebaut,<br />
gereinigt und nach Ersatz<br />
der Membranen wieder eingebaut.<br />
Den Prüflauf qualifizierte die Werft<br />
mit dem Piloten als „i. O.“.<br />
Beim Testflug lief der Motor<br />
nach Angaben des Piloten bis auf<br />
600 Meter über Grund gut, dort<br />
fiel dann aber die Drehzahl um<br />
rund 400 U/min ab. Erst nach Erreichen<br />
von 1000 Metern stellte<br />
der Pilot den Motor ab. Im Bordbuch<br />
kam es zum Eintrag: „Benzinschläuche<br />
ersetzt, Vergaser rev.<br />
Testflug OK.“<br />
Am 8. Juni habe der Pilot vor<br />
dem Start noch einmal alles gecheckt<br />
und keine Fehler feststellen<br />
können. Während des Steigfluges<br />
geschah dann das Gleiche wie<br />
beim Flug am Tag zuvor. Nach<br />
dem Flug demontierte der Pilot die<br />
Zündkerzen und kontrollierte den<br />
Benzindruck. Fünf Tage später<br />
stellte sich bei einem weiteren<br />
Flug nach dem Abheben wieder<br />
ein kleiner Leistungsverlust ein.<br />
Zuerst erwog der Pilot, den Start<br />
abzubrechen, verwarf den Gedanken<br />
aber wieder, da er nicht mehr<br />
auf dem Flugplatz hätte landen<br />
können. Den weiteren Steigflug<br />
absolvierte er mit reduzierter<br />
Drehzahl.<br />
Später sprang auf diesem Flug<br />
der Motor normal an, begann aber<br />
nach einer Minute zu stottern,<br />
„wie wenn man die Treibstoffzufuhr<br />
abstellen würde“, erklärte der<br />
Pilot später. Danach lief der Motor<br />
erneut wie vorher. Im Bordbuch<br />
vermerkte der Pilot: „Wieder Drehzahlabfall<br />
auf 1200 m/M.“<br />
Am Tag vor dem Unfall hatte<br />
der Pilot die Lösung des Problems<br />
im Zündsystem gesucht; er ersetzte<br />
beide Zündboxen und änderte<br />
die Zündverkabelung sowie den<br />
Masseanschluss. Der Testlauf<br />
schien seinen Maßnahmen recht<br />
zu geben, der Motor erreichte eine<br />
Drehzahl von 6000 U/min.<br />
Die Unfallermittler gehen davon<br />
aus, dass bei einem ordnungsgemäßen,<br />
gründlichen Startcheck<br />
die Fehlfunktion der Unterdruckpumpe<br />
schon am Boden bemerkt<br />
und dass somit nicht zum Unfallflug<br />
gestartet worden wäre. ae<br />
Gerhard Marzinzik/SUST<br />
Nach dem Wegkurven vor den hohen Bäumen und dem Eintauchen in das<br />
Getreidefeld konnte der Pilot unverletzt aussteigen.<br />
Biresin® CR122<br />
Freigegeben nach RHV durch<br />
das Luftfahrt Bundesamt<br />
Insbesondere für Hand-lay-up<br />
(GFK, CFK und SFK)<br />
Für einen Temperaturbereich<br />
bis 120°C<br />
Verarbeitungszeiten von<br />
30 bis 330 min<br />
Modell - Form - Fertigteil<br />
Wir haben für Sie die Komplettlösung<br />
für die gesamte Prozesskette.<br />
Sika Deutschland GmbH<br />
Tel.: +49(0)7125 940 492<br />
e-Mail: composites@de.sika.com<br />
www.sika.de
[ SEGELFLIEGEN Training ]<br />
Teamflug<br />
Fotos: Marzinzik, Samson<br />
Redekunst für den Erfolg<br />
Im Team kann nicht nur der Flugspaß, sondern auch die Leistung aller<br />
Beteiligten enorm gesteigert werden. Man muss es nur richtig angehen.<br />
Eine Anleitung gibt Bernhard<br />
Eckey in „Streckensegelflug<br />
leicht gemacht“. Nach Eckey<br />
ist das Beste, was einem ambitionierten<br />
Segelflieger passieren kann,<br />
auf eine Gruppe Gleichgesinnter<br />
zu stoßen, die Zugriff auf Flugzeuge<br />
mit vergleichbarer Leistung<br />
haben. Aber selbst wenn die Flugzeugleistungen<br />
nicht aufeinander<br />
abgestimmt sind, kann ein Training<br />
im Teamflug hilfreich sein. Wichtig<br />
ist nur, dass Eifersucht und Neid<br />
durch wahren Sportgeist und durch<br />
Hilfsbereitschaft ersetzt werden.<br />
Was können wir tun, um uns wechselseitig<br />
zu unterstützen?<br />
Wir können uns auf eine gemeinsame<br />
Aufgabe einigen, aber<br />
den Flug unabhängig voneinander<br />
durchführen und später die Geschwindigkeiten<br />
vergleichen.<br />
Wir können fast zeitgleich und<br />
in ähnlicher Höhe zu einem Dreiecksflug<br />
starten, um den Teilnehmern<br />
zu ermöglichen, die angewandten<br />
Techniken und Flugtaktiken<br />
zu vergleichen.<br />
Wir können versuchen, so viele<br />
Runden wie möglich um einen<br />
kurzen Dreieckskurs zu fliegen.<br />
Wir können uns auf einen Zielrückkehrflug<br />
in Windrichtung einigen<br />
und den Piloten zum Sieger<br />
erklären, der sich am weitesten<br />
vorgetraut hat und dennoch am<br />
Abend wieder am Startplatz landet.<br />
Wir können ein Debriefing durchführen,<br />
um Vergleiche anzustellen.<br />
Diese und ähnliche Miniwettbewerbe<br />
steigern nicht nur die<br />
Leistung der beteiligten Piloten,<br />
sondern schaffen auch eine freundschaftliche<br />
Atmosphäre unter den<br />
Vereinsmitgliedern. Es besteht kein<br />
Zweifel: Das Training in der Gruppe<br />
bestärkt einzelne Piloten in<br />
ihrem Handeln. Auch Fehleinschätzungen<br />
und ein energievergeudender<br />
Flugstil werden entlarvt, wenn<br />
man sieht, wie andere die gleiche<br />
Aufgabe viel besser lösen. Wichtig<br />
ist jedoch, anschließend immer<br />
einen Leistungsvergleich durchzuführen<br />
oder zumindest einen<br />
Erfahrungsaustausch vorzunehmen.<br />
114 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong>
Streckensegelflug<br />
leicht gemacht<br />
Teamfliegen<br />
beginnt lange<br />
vor dem Start<br />
mit genauen<br />
Absprachen.<br />
Bernhard Eckeys „Streckensegelflug<br />
leicht gemacht“ ist<br />
inzwischen in einer erweiterten<br />
Überarbeitung auf Deutsch<br />
erschienen.<br />
Das über 400<br />
Seiten starke<br />
Werk bringt<br />
viele wichtige<br />
Anleitungen<br />
und Tipps<br />
für alle, die<br />
ins Streckensegelfliegen<br />
einsteigen wollen,<br />
und es kann auch manchem<br />
alten Fuchs noch neue Erkenntnisse<br />
liefern. Das Buch<br />
gibt es für 39,90 Euro im<br />
Schleicher-Shop<br />
(www.schleicher-shop.de).<br />
Nur so ist sichergestellt, dass alle<br />
Teilnehmer gleichermaßen von<br />
solch freundschaftlichen Vergleichsfliegen<br />
profitieren und am Wissen<br />
Einzelner partizipieren.<br />
Knapp und präzise<br />
über Funk informieren<br />
Um den Funkkontakt auf ein<br />
absolutes Minimum zu reduzieren<br />
und um Missverständnissen vorzubeugen,<br />
ist es ratsam, die Redewendungen<br />
der folgenden Tabelle<br />
zu verwenden. Erfahrung hat<br />
gezeigt, dass Piloten schon nach<br />
kürzester Zeit ihre Stimmen über<br />
Funk erkennen, was es ermöglicht,<br />
auch ohne die Nennung von Kennzeichen<br />
auszukommen. Um nichtbeteiligten<br />
Piloten eine Belästigung<br />
zu ersparen, sollten wir uns jedoch<br />
zuvor auf eine unbelegte Frequenz<br />
einigen.<br />
Zum Schluss noch ein Beispiel<br />
aus der Praxis, das zeigt, wie wertvoll<br />
Teamflug (oder Paarflug) in<br />
der Wettbewerbsszene sein kann.<br />
Dreifachweltmeister in der Offenen<br />
Klasse Michael Sommer und Tassilo<br />
Bode praktizieren den Paarflug<br />
bereits seit Jahren mit Erfolg. Nach<br />
dem Gewinn seines dritten Weltmeistertitels<br />
sagte mir Michael<br />
Sommer sinngemäß: „Das hat<br />
hervorragend geklappt, denn wir<br />
verstehen uns gut, und wir haben<br />
uns beide ohne jedes Wenn und<br />
Aber unterstützt. Das ging sogar<br />
so weit, dass wir beide bereit waren,<br />
unseren eigenen Erfolg dem<br />
Erfolg des anderen unterzuordnen.“<br />
Wahre Teampiloten haben Freude<br />
am Erfolg des Partners, und<br />
Teamfliegen kann – wie dieses<br />
Beispiel zeigt – auch dazu führen,<br />
dass beide gemeinsam ganz oben<br />
auf dem Siegerpodest stehen.<br />
Eine weitere Möglichkeit der<br />
Leistungssteigerung bietet das<br />
Coaching. Leider ist Coaching im<br />
Segelflug auch heute noch nicht<br />
weit verbreitet, so dass viele Piloten<br />
auf Eigenhilfe angewiesen<br />
sind. Aber auch das ist kein Problem,<br />
solange man planmäßig<br />
Sprechgruppen beim Teamflug<br />
Flugsequenz Redewendung Bedeutung<br />
Zentrierphase lch drehe ein. lch werde den Bart testen.<br />
Eins, zwei, drei, etc. momentane Steigwerte<br />
Jawohl (oder: gut).<br />
lch werde hier kurbeln.<br />
Nein.<br />
lch suche mir was Besseres.<br />
Weiß nicht.<br />
Bin noch nicht im Kern.<br />
Zwei komma drei<br />
Durchschnittssteigen<br />
Wird besser.<br />
Thermik verbessert sich.<br />
Wird schwächer.<br />
Thermik schwächt sich ab.<br />
Kurbelphase Abflugbereit? (Frage) Sollen wir weiterfliegen?<br />
Abflugbereit! (Aussage) lch mochte weiterfliegen!<br />
Okay!<br />
Bin einverstanden!<br />
Noch nicht!<br />
lch möchte weiterkurbeln.<br />
Fliege ab!<br />
lch verlasse den Bart.<br />
Fliege auf 210 ab.<br />
Mein Kurs ist 210 Grad.<br />
Reiseflug Besser rechts/links. Tipp für Nachfolger<br />
Trägt gut hier.<br />
Tipp für Nachfolger<br />
Hier säuft's.<br />
Tipp für Nachfolger<br />
vorgeht und gute Fachliteratur zur<br />
Hand hat. Hier ist besonders das<br />
Buch ,,Selbstcoaching für Piloten“<br />
von Rainer Krumm zu nennen, aus<br />
dem die beiden folgenden Definitionen<br />
stammen.<br />
Coaching setzt das Potenzial<br />
eines Menschen frei, seine eigene<br />
Leistung zu maximieren. Es hilft<br />
ihm eher zu lernen, anstatt ihn<br />
etwas zu lehren.<br />
Selbstcoaching bedeutet, die<br />
eigene Entwicklung an einem bestimmten<br />
Punkt gezielt und systematisch<br />
in die Hand zu nehmen<br />
und gezielt zu steuern. Besonders<br />
die Definition des Coachings verdient<br />
Beachtung. Die Beschreibung<br />
unterstreicht, dass es primär darum<br />
geht, Verhalten zu überdenken<br />
und zusätzliche Handlungsmöglichkeiten<br />
zu erschließen. Beim<br />
Selbstcoaching haben wir diesen<br />
Luxus nicht.<br />
Leistungsoptimierung<br />
durch Selbstcoaching<br />
Wer Erfolg haben will, muss auf<br />
dem Weg zum Ziel folgende Selbstanalysen<br />
durchführen:<br />
•Was ist meine Ausgangssituation,<br />
und welche Ressourcen habe<br />
ich?<br />
•Habe ich den festen Willen, mich<br />
weiterzuentwickeln?<br />
•Bin ich bereit, meine Veränderungsresistenz<br />
abzulegen?<br />
•Was sind meine Ziele?<br />
•Habe ich sie deutlich genug definiert<br />
beziehungsweise schriftlich<br />
festgehalten?<br />
•Bin ich mir klar darüber, dass<br />
sich Erfolg nicht über Nacht einstellt?<br />
•Bin ich bereit, Rückmeldungen<br />
von kompetenten Kollegen oder<br />
Fluglehrern einzuholen?<br />
•Habe ich ein genügend hohes<br />
Maß an Selbstdisziplin?<br />
•Kann ich Rückschläge verdauen<br />
und bei all meinem Tun positives<br />
Denken anwenden?<br />
Hier gilt: Erfolg hat seinen Ursprung<br />
im Kopf.<br />
ae<br />
Bernhard Eckey<br />
<strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong> 115
[ SEGELFLIEGEN News ]<br />
POracover<br />
EINFACHER BESPANNEN<br />
Mit Oratex können jetzt auch Segelflugzeuge<br />
und Motorsegler bespannt<br />
werden. Die Lanitz-Prena<br />
Folien Factory GmbH hat für ihr<br />
Oratex UL 600 und Oratex 6000 von<br />
der EASA die Zulassung für die<br />
Muster in Gemischtbauweise von<br />
Alexander Schleicher Segelflugzeugbau,<br />
M&D Flugzeugbau sowie<br />
Scheibe erhalten. Die Bespannfolien<br />
wurden zuerst im Modellbaubereich<br />
und für Ultraleichtflugzeuge<br />
verwendet und haben sich dort<br />
hervorragend bewährt. Das Kunstfasergewebe<br />
hat den Vorteil, dass<br />
es ohne Lösemittelbelastung verarbeitet<br />
werden kann und nicht<br />
mehr lackiert werden muss. Eine<br />
Bespannung mit Oratex bringt auch<br />
einen Gewichtsvorteil.<br />
Für einen stromsparenden Blitzer,<br />
mit dem man sich gegnerischem<br />
Verkehr leicht erkennbar machen<br />
kann, hat Horst Rupp ein eigenes<br />
Steuerungsprogramm auf Basis<br />
von FLARM-Daten entwickelt. Mit<br />
der Darstellung seiner Gedanken<br />
zu diesem Konzept gibt er einen<br />
tiefen Einblick in die Problematik<br />
solcher Systeme. Nachzulesen<br />
sind diese Überlegungen unter<br />
www.How2soar.de.<br />
Saisonsauftakt im Februar<br />
THERMIK IM WINTER<br />
Dieser Februar war dem Frühjahr schon richtig voraus.<br />
Am letzten Tag des Monats bescherte frische<br />
Kaltluft gute Streckenflugmöglichkeiten. Matthias<br />
Arnold legte von Bensheim aus mit seiner LS8<br />
4<strong>04</strong> Kilometer vor. Im Rheingraben starteten viele<br />
Piloten. Auch weiter östlich waren Überlandflüge<br />
möglich. Roland Henz flog mit seiner DG-600/18<br />
von Tauberbischofsheim in dreieinhalb Stunden<br />
rund 200 Kilometer. Roland Henz: „Anfangs war<br />
es sehr tiefbasig, aber dafür gab es sehr aktive Luft<br />
und nach Norden eine flotte Konvergenzlinie.“<br />
OSTIV-Generalversammlung<br />
RADESPIEL NEUER PRÄSIDENT<br />
Bei der technisch-wissenschaftlichen Organisation des<br />
Segelflugs OSTIV hat Präsident Professor Loek M. Boermans<br />
nach 19 Jahren den Stab weitergereicht. Zum<br />
neuen Präsidenten wurde Professor Dr. Ing. Rolf Radespiel<br />
aus Braunschweig gewählt. Er ist an der TU Braunschweig<br />
auf dem Gebiet der Aerodynamik tätig.<br />
Profil“papst“ Professor Loek M. Boermans hat am Windkanal<br />
der TU<br />
Delft vielen aktuellen<br />
Segelflugzeugen<br />
zu einem<br />
leistungsfähigen<br />
Tragflügelprofil<br />
verholfen. Als<br />
Würdigung für<br />
seine Beiträge in der Segelflugentwicklung wurde er bei<br />
der Generalversammlung der FAI-Segelflugkommission<br />
mit der Lilienthal-Medaille ausgezeichnet.<br />
Die OSTIV-Zeitschrift „Technical Soaring“ wird es bald<br />
nicht mehr als Printausgabe geben. Die Artikel sollen<br />
künftig nur noch über das Internet veröffentlicht werden.<br />
Segelflugnationalmannschaft auf der Kuppe<br />
VOR DEN EUROPAMEISTERSCHAFTEN<br />
Die Europameisterschaften in Rieti, Italien, und Öcsény, Ungarn, waren die großen<br />
Tagesordnungspunkte des Treffens der Segelflugnationalmannschaft Mitte Februar<br />
auf der Wasserkuppe. Wegweisendes im Segelflugzeugbau und bei der Bordinstrumentierung<br />
stellten die Zubehörhersteller dem Team Germany vor. Im Komplex<br />
„Wettbewerbe“ war diesmal auch die oft mit entscheidende Psychologie ein Thema.<br />
Während in Öcsény echte Flachlandrennen über der Puszta stattfinden werden, erfordert<br />
die EM in Rieti über den Abruzzen eine gänzlich andere Flugtaktik. Als Weltmeister<br />
des Jahres 2008 (Standard-Klasse) vermittelte Michael Buchthal detailliert<br />
Ein drücke und Besonderheiten dieser anspruchsvollen Gebirgslandschaft.<br />
Fotos: Henz, Marzinzik, SNM, Weitzel<br />
116 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong>
[ Termine ]<br />
OO<br />
4. – 6. April<br />
10. Speyerer Modellbautage im<br />
Technik Museum Speyer<br />
Technik Museum Speyer, Am<br />
Technik Museum 1, 67346 Speyer<br />
Tel.: +49 6232/6708-68<br />
www.speyer.technik-museum.de<br />
✘✘15. – 18. April<br />
präsentiert<br />
von<br />
AERO <strong>2015</strong>, Friedrichshafen<br />
Messe Friedrichshafen GmbH,<br />
Besucher-Service, Neue Messe 1,<br />
88<strong>04</strong>6 Friedrichshafen<br />
Tel.: +49 7541/708-4<strong>04</strong><br />
E-Mail: info@messe-fn.de<br />
www.aero-expo.com<br />
OO<br />
25. /26. April<br />
Regionale Segelflugmeisterschaften,<br />
Birrfeld, Schweiz<br />
Flughafen Birrfeld<br />
Tel.: +41 56 4644<strong>04</strong>0<br />
www.rmbirrfeld.ch<br />
OO<br />
26. April<br />
12. Luftfahrt-Sammlerbörse<br />
EuroAirport, Basel-Mulhouse<br />
AeroCollections, Pascal van de Walle,<br />
EuroAirport, Postfach 142,<br />
4030 Basel, Schweiz<br />
www.aerocollections.net<br />
OO<br />
1. Mai<br />
Tag der offenen Tür, Erbach<br />
LSV Erbach, Hans-Ulrich Sayler,<br />
Tel.: +49 160 5355300<br />
E-Mail: sayler@autohaus-sayler.de<br />
www.lsverbach.de<br />
OO<br />
2. /3. Mai<br />
Fluglehrer-Fortbildung,<br />
Tannheim<br />
Verena Dolderer, Tannheimer<br />
Flieger- und Freizeitzentrum GmbH<br />
Tel.: +49 8395 1244<br />
E-Mail: verena@edmt.de<br />
OO<br />
2./3. Mai<br />
Geiertreffen, Kempten-Durach<br />
Luftsportgruppe Kempten,<br />
Claudia Gallikowski<br />
E-Mail: claudia@gallikowski.de<br />
www.luftsportgruppe-kempten.de<br />
OO<br />
3. Mai<br />
Shuttleworth Season Premiere<br />
Airshow, Old Warden,<br />
Bedfordshire, Großbritannien<br />
The Shuttleworth Collection,<br />
Shuttleworth (Old Warden) Aerodrome,<br />
Nr. Biggleswade, Bedfordshire,<br />
SG18 9EP, Großbritannien,<br />
E-Mail: marketingevents@shuttleworth.org,<br />
www.shuttleworth.org<br />
OO<br />
9. /10. Mai<br />
Quax-Hangartage,<br />
Flughafen Paderborn<br />
Quax, Verein zur Förderung von<br />
historischem Fluggerät, Heessener<br />
Dorfstr. 46, 59073 Hamm<br />
Tel.: +49 2381 488842<br />
E-Mail: info@quax-flieger.de<br />
www.quax-flieger.de<br />
OO<br />
14. – 17. Mai<br />
DM im UL-Fliegen, Weilerswist<br />
Ultraleicht-Fluggruppe Nordeifel,<br />
Tel.: +49 2255 6659, E-Mail: info@ulweilerswist.de,<br />
www.ul-dm<strong>2015</strong>.de<br />
OO<br />
14. – 17. Mai<br />
Kappes-Vergleichsfliegen,<br />
Grefrath-Niershorst<br />
Heiko Meertz, Telefon: +49 172<br />
2011201, E-Mail: heiko@meertz.de,<br />
www.niederrheinmeisterschaften.de<br />
OO<br />
14. Mai<br />
Tag der offenen Tür,<br />
Bad Pyrmont<br />
LSG Bad Pyrmont,<br />
Tel.: +49 5285 333 (Wochenende)<br />
oder Wilfried Hecht: +49 171<br />
4941354, www.lsg-bad-pyrmont.de<br />
OO<br />
16./17. Mai<br />
Stampe Fly-in,<br />
Antwerpen, Belgien<br />
Stampe Museum, Antwerpen<br />
International Airport, Bus 3,<br />
2100 Antwerpen-Deurne, Belgien<br />
Tel.: +32 475 695338, E-Mail:<br />
stampe@skynet.be, www.stampe.be<br />
EAA AirVenture in Oshkosh: Flugzeuge, wohin man sieht.<br />
✘✘<br />
Terminankündigungen<br />
Weitere Termine finden Sie bei uns auf der Website www.<strong>aerokurier</strong>.de.<br />
Bitte schicken Sie Ihre Ankündigungen für den Termin-Service an<br />
redaktion@<strong>aerokurier</strong>.de<br />
Veranstaltungen mit <strong>aerokurier</strong>-Stand<br />
✘✘19. – 21. Mai<br />
15. EBACE, Genf, Schweiz<br />
EBAA, Avenue de Tervuren 13 a-b/<br />
Box 5, 1<strong>04</strong>0 Brüssel, Belgien<br />
Tel.: +32 2 7660070<br />
E-Mail: info-eu@ebace.aero<br />
www.ebace.aero<br />
OO<br />
23./24. Mai<br />
Le Temps des Hélices Airshow,<br />
La Ferté-Alais, Frankreich<br />
Amicale Jean-Baptiste Salis,<br />
Aérodrome de Cerny/La Ferté-Alais,<br />
91590 Cerny, Frankreich<br />
Tel.: +33 1 64575585<br />
www.ajbs.fr<br />
OO<br />
30./31. Mai<br />
Oldtimerfestival zu Lande<br />
und in der Luft, Siegerland<br />
Oldtimergruppe SternTakt<br />
und der VfF Greisweid<br />
Tel.: +49 174/399 5699<br />
www.oldtimer-festival-siegerland.de<br />
OO<br />
30. Mai<br />
Rallye zwischen den Meeren,<br />
Flugplatz Leck<br />
Offener Landeswettbewerb im<br />
Navigationsflug für Luftfahrzeuge der<br />
E-, K- und M-Klasse<br />
Luftsportverband Schleswig-Holstein,<br />
Tel.: +49 4331 92611<br />
E-Mail: info@Luftsport-SH.de<br />
www.Luftsport-SH.de<br />
OO<br />
4. – 6. Juni<br />
Lyon Air Expo,<br />
Lyon-Bron, Frankreich<br />
Sarl Adone Events, Aéroport<br />
Cannes-Mandelieu, 277 avenue<br />
Francis Tonner, Hangar 16 B,<br />
06150 Cannes / La Bocca, Frankreich<br />
Tel.: +33 4 92975247<br />
E-Mail: fiona@expo.aero<br />
OO<br />
6. Juni<br />
55. Hessen-Sternflug,<br />
Allendorf-Hölleberg<br />
Hessischer Luftsportverband<br />
Tel.: +49 6151 21001<br />
E-Mail: hlb-ltb@t-online.de<br />
www.hlb-info.de<br />
OO<br />
6./7. Juni<br />
Kehler Flugtage mit<br />
FW-44-Stieglitz-Treffen, Kehl<br />
Aero-Club Kehl, Patrick Stiefel,<br />
E-Mail: Patrick.Stiefel@gmx.net<br />
www.kehler-flugtage.de<br />
OO<br />
12. – 14. Juni<br />
Klassikwelt Bodensee<br />
Messe Friedrichshafen, Neue<br />
Messe 1, 88<strong>04</strong>6 Friedrichshafen<br />
Tel.: +49 7541 708-405<br />
E-Mail: info@messe-fn.de<br />
www.klassikwelt-bodensee.de<br />
OO<br />
13./14. Juni<br />
13th Air France Fly-in & Airshow,<br />
Saint Yan, Frankreich<br />
Béatrice de Reynal-Paris<br />
Tel.: +33 6 80387407<br />
E-Mail: beatrice@nutrimarketing.fr<br />
flyin.lfbk.free.fr<br />
OO<br />
13./14. Juni<br />
Flugplatzfest, Bergneustadt<br />
„Auf dem Dümpel“<br />
Luftsport-Club Dümpel, Kölner<br />
Straße 197, 51702 Bergneustadt<br />
E-Mail: info@lsc-duempel.de<br />
www.edkf.de<br />
OO<br />
13./14. Juni<br />
PA-28-Treffen, Flugplatz<br />
Schärding-Suben, Österreich<br />
Dr. Sepp Lehner,<br />
Tel.: +43 650 9176521<br />
E-Mail: sepp.lehner@medway.at<br />
www.flugplatz-suben.at<br />
OO<br />
19. – 21. Juni<br />
Flugschau und Fly-in,<br />
Gelnhausen<br />
Aeroclub Gelnhausen, E-Mail:<br />
vst@edfg.org, Tel.: +49 6051 9217-0,<br />
www.edfg.org<br />
OO<br />
20./21. Juni<br />
Air-Britain Vintage & Classic<br />
Aircraft Fly-In, North Weald<br />
Airfield, Essex, Großbritannien<br />
Phil Kemp, Fly-In Director<br />
E-Mail: phil.kemp@air-britain.co.uk<br />
www.air-britain.com<br />
OO<br />
26. – 28. Juni<br />
32. Piper-Cub-Treffen,<br />
Jena-Schöngleina<br />
Wolfgang Kuhnert<br />
Tel.: +49 36428 40669<br />
E-Mail: info@flugplatz-jena.com<br />
www.edbj.de<br />
OO<br />
26. – 28. Juni<br />
Fly-in der „Bölkow-Flugzeuge &<br />
Friends“, Mengen<br />
Antique-Aeroflyers am Regio Airport<br />
134 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong>
OO<br />
4. Juli<br />
Movie Night (Freiluftkino),<br />
Tannheim<br />
Verena Dolderer, Tannheimer<br />
Flieger- und Freizeitzentrum<br />
Tel.: +49 8395 1244, www.edmt.de<br />
OO<br />
18./19. Juli<br />
EuroFly‘in RSA,<br />
Vichy <strong>2015</strong>, Frankreich<br />
Béatrice de Reynal, Direction Communication,<br />
Tel.: +33 680 387407,<br />
E-Mail: beatrice@nutrimarketing.fr<br />
Fotos: Thomalla<br />
Die EBACE in Genf ist die bedeutendste Messe für die Business Aviation<br />
in Europa. In diesem Jahr findet sie vom 19. bis 21. Mai statt.<br />
Mengen, www.boelkow-junior.de<br />
OO<br />
27./28. Juni<br />
Flughafenfest<br />
Erfurt/Weimar<br />
Flughafen Erfurt, Bindersle bener<br />
Landstr. 100, 99092 Erfurt<br />
Tel.: +49 361 6562200<br />
E-Mail: info@grossflugtage.de<br />
www.grossflugtage.de<br />
OO<br />
27./28.Juni<br />
Tag der offenen Tür und Fliegerlager,<br />
Falkenberg/Lönnewitz<br />
Thomas Prophet<br />
Tel.: +49 177 2877956<br />
E-Mail: thomas.prophet@gmx.de<br />
OO<br />
3. – 5. Juli<br />
Quax Stearman-Fly-in,<br />
Flugplatz Bienenfarm<br />
Quax-Flieger, Alexander Stendel,<br />
Tel.: +49 172 6508000<br />
E-Mail: alex@quax-flieger.de<br />
www.stearmanflyin.de<br />
OO<br />
3. – 5. Juli<br />
Wings & Wheels,<br />
Classic Planes & Cars,<br />
Flugplatz Heist bei Uetersen<br />
Tel.: +49 4122 976178<br />
E-Mail: info@WingsnWheels.de<br />
www.wingsnwheels.de<br />
OO<br />
4./5. Juli<br />
Airshow Coburg, Flugplatz<br />
Brandensteinsebene<br />
Aero Club Coburg,<br />
Postfach 1109, 96401 Coburg<br />
Tel.: +49 171 2665999<br />
www.airshow-coburg.de<br />
OO<br />
4./5. Juli<br />
Flugtag & 102 Jahre Flugplatz<br />
Altenburg-Nobitz<br />
Rotring Entertainment, Bahnhofstr.<br />
15, <strong>04</strong>565 Regis-Breitingen<br />
Tel.: +49 34343 90810<br />
E-Mail: info@grossflugtage.de<br />
OO<br />
4./5. Juli<br />
Fly-in auf dem Militärflugplatz<br />
Koksijde, Belgien<br />
Dienst Toerisme; Zeelaan 33,<br />
8670 Koksijde, Belgien,<br />
Tel.: +32 5851 2910, E-Mail: info@<br />
flyinkoksijde.be, www.flyinkoksijde.be<br />
OO<br />
4./5. Juli<br />
Red Bull Air Race,<br />
Budapest, Ungarn<br />
Red Bull Air Race, Am<br />
Brunnen 1, 5330 Fuschl am See,<br />
Österreich, Tel.: +43 662 6582-0,<br />
E-Mail: office@redbullairrace.com,<br />
www.redbullairrace.com<br />
OO<br />
10. – 12. Juli<br />
2. Internationales Cessna-<br />
Treffen, Jena-Schöngleina<br />
Wolfgang Kuhnert<br />
Tel.: +49 36428 40669<br />
E-Mail: info@flugplatz-jena.com<br />
www.edbj.de<br />
OO<br />
11./12. Juli<br />
Flying Legends Air Show,<br />
Duxford, Großbritannien<br />
IWM Duxford, Cambridgeshire,<br />
CB22 4QR, Großbritannien, E-Mail:<br />
duxford@iwm.org.uk, www.iwm.org.uk<br />
OO<br />
15. – 22. Juli<br />
Classic Aircraft Meeting,<br />
Hedlanda Airport, Härjedalen,<br />
Vemdalen, Schweden<br />
Hedlanda Service<br />
E-Mail: hedlanda@vemdaleninfo.se<br />
www.aircraftmeeting.com<br />
OO<br />
16. – 19. Juli<br />
10-jähriges Jubiläum Red Bull<br />
Scalaria Air Challenge, Wolfgangsee,<br />
Österreich<br />
Scalaria, See 1, 5360 St. Wolfgang,<br />
Österreich, Tel.: +43 6138 8000,<br />
E-Mail: welcome@scalaria.com,<br />
www.scalaria.com<br />
OO<br />
20. – 26. Juli<br />
EAA AirVenture Oshkosh<br />
EAA Aviation Center, 3000 Poberezny<br />
Road, Oshkosh, WI 54902, USA,<br />
E-Mail: convention@eaa.org<br />
www.airventure.org<br />
OO<br />
26. Juli<br />
Tag der offenen Tür/50-jähriges<br />
Jubiläum der Polizeihubschrauberstaffel<br />
Baden-Württemberg<br />
Flughafen Stuttgart/Luftfrachtzentrum,<br />
70629 Stuttgart,<br />
Tel.: +49 711 94690-0, E-Mail:<br />
martin.landgraf2@polizei.bwl.de,<br />
www.polizei-bw.de<br />
OO<br />
1. August<br />
Texel Fly-in, Texel International<br />
Airport, Niederlande<br />
Texel International Airport, Postweg<br />
120, 1795 JS De Cocksdorp,<br />
Niederlande, Tel.: +31 222 311267,<br />
E-Mail: info@texelairport.nl<br />
www.texelairport.nl<br />
OO<br />
7. – 9. August<br />
Flugtage Bautzen<br />
IDECON-team Eventmanagement,<br />
Brandvorwerkstraße 52-54,<br />
<strong>04</strong>275 Leipzig<br />
E-Mail: info@flugtage-bautzen.de<br />
www.flugtage-bautzen.de<br />
OO<br />
9./10. August<br />
Ursel Wings and Wheels, Airfield<br />
Ursel, Knesselare, Belgien<br />
VZW4DEF, Postbus 33,<br />
3970 Leopoldsburg, Belgien<br />
E-Mail: info@wingsandwheels.be<br />
www.wingsandwheels.be<br />
IMPRESSUM<br />
REDAKTION: Ubierstraße 83, 53173 Bonn, Telefon: +49 228<br />
9565-222, Fax: +49 228 9565-246 E-Mail: redaktion@<strong>aerokurier</strong>.<br />
de Internet: www.<strong>aerokurier</strong>.de<br />
Redaktionelle Gesamtleitung Luft-und Raumfahrt und Chefredakteur:<br />
Volker K. Thomalla (VKT) Stellv. Chefredakteur:<br />
Gerhard Marzinzik (ma) Business Aviation, Motorflug: Martin<br />
Schulz (MS) Segelflug, Motorsegler: Gerhard Marzinzik (ma)<br />
Ultraleicht, Motorflug: Patrick Holland-Moritz (pat) Helikopter,<br />
Koordination Specials: Renate Strecker (rst) Sonderaufgaben:<br />
Heiko Müller (hm) Redaktionsassistenz, Sekretariat:<br />
Gabriele Beinert Produktionskoordination: Marion<br />
Hyna Schlussredaktion: Jutta Clever Grafische Konzeption:<br />
Harald Hornig Grafik und Layout: MOTORRAD-Grafik, Ralf Athen,<br />
Harald Hornig, Katrin Sdun Repro: MOTORRAD-Medienproduktion,<br />
Stefan Widmann (Ltg.), Catherine Pröschild (i.V.), Iris Heer,<br />
Sabine Heilig-Schweikert Archiv: Marton Szigeti Ständige freie<br />
Mitarbeiter: Jörg Adam, Peter Brotschi, Toni Ganzmann, Bob<br />
Grimstead, Frank Herzog, Markus Koch, Heiko Link, Wolfgang<br />
Lintl, Egon-Manfred Paech, Michael Schneider, Holger Weitzel<br />
VERLAG: Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG Leitung Geschäftsbereich<br />
Motorrad/Luft- und Raumfahrt: Peter-Paul<br />
Pietsch Stellv. Verlagsleitung und Leitung Digitale Medien:<br />
Eva-Maria Gerst Brandmanagement: Natalie Lehn<br />
Anzeigenleitung: Reinhard Wittstamm, Tel.: +49 228 9565-114<br />
Anzeigenverkauf: Rudolf Pilz, Tel.: +49 228 9565-115, E-Mail:<br />
rpilz@motorpresse.de Verantwortlich für den Anzeigenteil: Julia<br />
Ruprecht, Tel.: +49 711 182-1548, Fax: -1027, E-Mail: jruprecht@<br />
motorpresse.de Vertrieb/Einzelverkauf: DPV Deutscher Pressevertrieb<br />
Vertriebsleitung: Dirk Geschke Herstellung: Rainer Jüttner<br />
Druck: Neef + Stumme GmbH & Co. KG, 29378 Wittingen.<br />
Printed in Germany.<br />
Fotoservice/Syndication/Lizenzen: Motor-Presse International,<br />
Tel.: +49 711 182-01<br />
ABO-SERVICE, 70138 Stuttgart<br />
Telefon +49 711 320 688 99, Telefax +49 711 182-25 50<br />
E-Mail: <strong>aerokurier</strong>@dpv.de<br />
ANSCHRIFTEN: Verlag: Motor Presse Stuttg art GmbH & Co.<br />
KG, Leuschnerstr. 1, 70174 Stuttgart, Postfach, 70162 Stuttgart,<br />
Telefon: +49 711 182-01, Fax: +49 711 182-1349 Ideeller Herausgeber:<br />
Deutscher Aero Club e.V., Hermann-Blenk-Str. 28,<br />
38108 Braunschweig, www.daec.de Offizielles Organ: DAeC,<br />
AOPA Germany, Club der Luftfahrt e.V. Auslandsvertretungen:<br />
North American Marketing Office: International Aviation Magazine<br />
Group, Ed Hirsch, President, 12901 SW 64th Court, Miami,<br />
FL 33156, Tel.: +1(305)666-2055 Advertising Office USA: Lorrie<br />
Balding, Advertising Sales Manager, Tel.: +1 (786) 223 1852,<br />
E-Mail: lorrie.balding@iamgrp.com Frankreich: Defense & Communication<br />
Fabio Lancellotti, 48, Boulevard Jean-Jaurès,<br />
F-92110 Clichy, Tel.: +33/1/47307180, E-Mail: earchambeaud@<br />
defcommunication.com Italien: Rosy Pommerschein, Via Reno<br />
2c, I-00 198 Rom, Tel.: +39 06 8554126, E-Mail: pommerschein@<br />
tin.it Polen: Woj ciech Luczak, Agencja Lotnicza Altair, ul. Fabryczna<br />
16-22/23, 00-446 Warschau, Polen, Tel.: +48/6<strong>04</strong>/523-290,<br />
E-Mail: wojciechluczak@wp.pl Tschechien: Ing. Zdenek Burian,<br />
Marketing Consultant, Ke kurtum 379, 14200 Praha 4, Tel.: +42/<br />
2/61911187, E-Mail: motorpresse@email.cz.<br />
BEZUGSPREISE: Einzelpreis: € 5,50 Jahresabonnement:<br />
€ 66,– frei Haus, A: € 72,90, CH: sfr 115,–. Übriges Ausland auf Anfrage.<br />
Studenten erhalten gegen Vorlage einer Immatrikulationsbescheinigung<br />
das Abo mit einem Preisvorteil von 40 %<br />
gegen über dem Kioskkauf zum Preis von € 39,60 (A: € 45,36;<br />
CH: sfr 72,– ; weitere Auslandspreise auf Anfrage). Persönliche<br />
Mitglieder der Bundeskommission Motorflug des Deutschen<br />
Aero Club e.V. (DAeC) erhalten den Titel aero kurier im Rahmen<br />
eines gesonderten Mitgliederbezugspreises.<br />
Der <strong>aerokurier</strong> erscheint monatlich (mit den DAeC-Nachrichten<br />
in der Abonnement-Auflage). Es gilt die Anzeigenpreisliste <strong>2015</strong>.<br />
Alle Rechte, auch die der Übersetzung, des Nachdrucks und der<br />
fotomechanischen, elektronischen oder digitalen Wiedergabe<br />
von Teilen der Zeitschrift oder im Ganzen sind<br />
vorbehalten. Für unverlangt eingesandte Manuskripte,<br />
Fotos, Zeichnun gen und Datenträger wird keine Haftung<br />
übernommen. (ISSN 0341-1281)<br />
<strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong> 135
[ MOTORFLIEGEN Porträt ]<br />
Hans Obermeier ist<br />
Geschäftsführer von<br />
Beechcraft Augsburg,<br />
die soeben in Augsburg<br />
Air Service umfirmiert<br />
wurde, und seit<br />
40 Jahren in der Firma.<br />
Er kennt die Luftfahrt<br />
aus Sicht der Technik,<br />
des Vertriebs, des<br />
Flugbetriebs und des<br />
Cockpits.<br />
Das Interview führte<br />
Volker K. Thomalla<br />
Seit 40 Jahren bist du in ein<br />
und derselben Firma, nämlich<br />
der heutigen Augsburg<br />
Air Service GmbH. Denkt<br />
man da nicht ab und zu an den<br />
Ruhestand?<br />
Die jüngere Generation wird schon<br />
an die Aufgaben herangeführt. Solange<br />
es die Gesundheit zulässt und die<br />
Aufgaben Spaß machen, mache ich<br />
weiter. Ich bin schon übers Rentenalter<br />
hinaus, aber am Ruhestand wird<br />
gearbeitet. Wichtig ist, dass der Betrieb<br />
gut läuft.<br />
Erinnerst du dich an den ersten<br />
Arbeitstag in der Firma?<br />
Ja. Es war der 15. Januar 1975. Ich<br />
kam vom Bayerischen Flugdienst in<br />
München-Riem und wurde als Werkstattleiter<br />
in Augsburg eingestellt.<br />
Damals hieß die Firma noch Denzel,<br />
und wir hatten zwölf Mitarbeiter.<br />
Die Branche<br />
Warst du damals schon Pilot?<br />
Ich hatte aus Interesse 1972 nebenbei<br />
in München-Riem meinen PPL gemacht.<br />
Der Berufspilotenschein CPL II kam<br />
1983 hinzu, ein Jahr später die Instrumentenflugberechtigung.<br />
Ich<br />
<br />
ist wie eine Familie<br />
136 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong>
fliege alle Propellermuster, die Beech<br />
hergestellt hat, bis zur Beech 1900 und<br />
die Premier I. Zusätzlich erwarb ich<br />
noch die Verkehrspilotenlizenz ATPL.<br />
Ich bin Class Rating Instructor, Type<br />
Rating Instructor und Type Rating<br />
Examiner. Seit August 2014 bin ich<br />
auch noch als Instrument Rating Instructor<br />
aktiv.<br />
Wann wurdest du Geschäftsführer<br />
der Beechcraft Vertrieb und<br />
Service GmbH?<br />
Das war 1987. 1985 hatte Hans Schneider<br />
die Firma übernommen und in<br />
Beechcraft Vertrieb und Service GmbH<br />
umfirmiert. Da war ich Leiter der Qualitätssicherung<br />
und Prüfer Klasse 1.<br />
Ich kam ja von der Technik und bin<br />
dann ins kalte Wasser gesprungen.<br />
Ich habe einen Betriebsleiter-Lehrgang<br />
absolviert, und nach einem Jahr wurde<br />
mir die Verantwortung allein übertragen.<br />
Hast du damit die Prüfertätigkeiten<br />
aufgegeben?<br />
Nein, auch wenn der Tätigkeitsschwerpunkt<br />
dann auf dem Flugzeugverkauf<br />
lag. Das war für mich Neuland.<br />
Wie viele Flugzeuge hast du bisher<br />
verkauft?<br />
Ich habe sie selbst nicht gezählt. Aber<br />
es dürften über 200 gewesen sein.<br />
Mein erster Verkauf war gleich eine<br />
Beech 1900. Es gab sehr schöne Erfahrungen,<br />
da könnte man ganze<br />
Bücher darüber schreiben.<br />
Ich habe immer versucht, eine sinnvolle<br />
Balance zu erreichen: Der Kunde<br />
soll vom Kauf profitieren, aber man<br />
muss auch Geld verdienen. Ich habe<br />
heute noch Kontakt zu vielen Kunden,<br />
auch wenn sie kein Flugzeug mehr<br />
betreiben. Ich durfte manche Kunden<br />
sogar mehrfach beim Kauf und Verkauf<br />
ihrer Flugzeuge betreuen.<br />
Wie hat sich der Flugzeugverkauf<br />
über die Jahre verändert?<br />
Es gab immer Zyklen. Früher war man<br />
mehr auf Deutschland konzentriert,<br />
heute ist das Geschäft international.<br />
Es ist eine andere Art des Verkaufs<br />
geworden. Der Markt ist heute viel<br />
transparenter, und der Zeitfaktor spielt<br />
für die Kunden heute eine viel größere<br />
Rolle bei der Beschaffung eines<br />
Flugzeugs. Kleine und mittelständische<br />
Unternehmen sind heute trotz günstiger<br />
Airline-Tarife nach wie vor auf<br />
ein eigenes Flugzeug angewiesen – vor<br />
allem, wenn ihre Zielorte abseits von<br />
großen Flughäfen liegen.<br />
Gibt es angesichts der vielen<br />
Aufgaben auch ein Privatleben?<br />
Ja, es gibt ein privates Leben. Das<br />
Familienleben darf nicht zu kurz kommen,<br />
aber das ist nichts für die Öffentlichkeit.<br />
Ich habe Hobby und<br />
Beruf zusammenführen dürfen. Zehn<br />
Stunden täglich in der Firma sind normal.<br />
Das wird akzeptiert und toleriert.<br />
Skifahren muss auch sein. Das begeistert<br />
mich immer wieder. Das Mountainbiken<br />
kommt leider ein wenig zu<br />
kurz.<br />
Fasziniert dich die Branche immer<br />
noch?<br />
In der Branche wird eine stetige Weiterbildung<br />
gefordert. Wenn man etwas<br />
mit Freude macht, dann fällt es auch<br />
leichter, und Ziele sind auch erreichbar.<br />
Die Luftfahrt ist wie eine große<br />
Familie, das unterscheidet uns von<br />
anderen Branchen. Man kennt sich,<br />
man tauscht sich aus. Ich habe in der<br />
Vergangenheit immer Kontakt gehalten,<br />
auch zu den Mitbewerbern.<br />
Heute ist alles internationaler, da ist<br />
man weltweit aktiv. Wir haben Kunden<br />
weit über den europäischen Raum<br />
hinaus. Wenn man jahrelang miteinander<br />
zu tun hat, dann entwickelt<br />
sich eine andere Beziehung, da entstehen<br />
auch Freundschaften.<br />
Hast du ein Erfolgsrezept?<br />
Ich bin in der Oberpfalz aufgewachsen.<br />
Wir waren vier Buben. Das, was man<br />
schaffen wollte, musste man sich selbst<br />
erarbeiten. Man muss immer nach<br />
vorne schauen. Was hinter einem liegt,<br />
kann man nicht mehr ändern. Das<br />
Wichtigste ist die Gesundheit. ae<br />
Hans Obermeier ist in<br />
vielen Cockpits zu Hause.<br />
Er ist unter anderem Prüfer<br />
für verschiedene Muster.<br />
In dieser Serie stellt<br />
der <strong>aerokurier</strong><br />
außergewöhnliche<br />
Persönlichkeiten<br />
aus der Luftfahrt<br />
im Interview vor.<br />
Augsburg Air Service<br />
Die Augsburg Air Service GmbH gehört seit Mai 2014 als eigenständige<br />
Tochtergesellschaft zur Atlas Air Service AG mit Hauptsitz in<br />
Ganderkesee. Die Firma wurde als Wolfgang Denzel GmbH gegründet<br />
und 1985 von Hans Schneider übernommen, der sie zur Beechcraft<br />
Ver-trieb und Service GmbH umwandelte. Neben dem Vertrieb von<br />
Flugzeugen der Marken Beechcraft und Hawker waren Wartungsdienstleistungen<br />
für alle Flugzeuge schon immer ein Markenzeichen<br />
des Unternehmens. Unter anderem ist der Betrieb auch berechtigt,<br />
das Gesamtrettungssystem CAPS für Cirrus-Flugzeuge zu warten und<br />
zu überholen (siehe <strong>aerokurier</strong> 1/<strong>2015</strong>). Das Unternehmen unterhält<br />
Europas größtes Beechcraft-Ersatzteillager. Es ist nach EASA<br />
Part-145, EASA Part-M (CAMO) und EASA Part-21 zugelassen und<br />
FAA Repair Station. Zusätzlich ist die Firma von verschiedenen weiteren<br />
Ländern als Maintenance-Betrieb zertifiziert. Heute beschäftigt sie<br />
rund 80 fest angestellte Mitarbeiter.<br />
Fotos: Augsburg Air Service, Herzog<br />
<strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong> 137
[ VORSCHAU ]<br />
Das lesen Sie im Mai<br />
... und schon<br />
ab dem<br />
25. April<br />
auf dem iPad!<br />
Heft<br />
5<br />
erscheint am<br />
29. April <strong>2015</strong><br />
im Abo<br />
Coupons auf<br />
den Seiten 7 und Special Seite 40<br />
3 x <strong>aerokurier</strong><br />
mit 35 % Ersparnis<br />
für nur € 10,75<br />
frei Haus!<br />
Einfach anrufen: +49 711 320 688 99<br />
und Kennziffer 1262545 angeben.<br />
Falls Sie nach dem Test keine weiteren Hefte<br />
wünschen, sagen Sie spätestens 14 Tage nach<br />
Erhalt der 2. Ausgabe ab. Ansonsten erhalten<br />
Sie den <strong>aerokurier</strong> weiter hin monatlich zu<br />
den im Impressum angegebenen Preisen<br />
mit jeder zeitigem Kündigungsrecht.<br />
Start in die Saison<br />
Fit für große Streckenflüge<br />
Mai – und die Thermik brüllt. Die Tage sind schon lang und<br />
haben Potenzial für große Strecken. Gut, wenn man sich vorbereitet<br />
hat und weiß, welche Meteo-Informationen wichtig<br />
sind, wo die Rennstrecken verlaufen und wie sie in Flugvorhaben<br />
integriert werden. Ende April steht’s im neuen <strong>aerokurier</strong>.<br />
Wir bitten um Verständnis, wenn angekündigte Beiträge aus aktuellen Gründen in eine andere Ausgabe verschoben werden.<br />
Fotos: Aulfinger, Herzog, Sentef, Marzinzik<br />
F.15 Picchio<br />
Fratis Meisterstück<br />
Die kunstflugtaugliche Procaer F.15 Picchio<br />
des italienischen Konstrukteurs Stelio Frati<br />
überrascht auch über 50 Jahre nach ihrem<br />
Erstflug mit ihren Leistungen.<br />
Helikopter am Himalaya<br />
Fliegen in Grenzregionen<br />
Es gibt nur wenige Piloten, die sich trauen,<br />
in den eisigen Regionen der Achttausender<br />
zu fliegen. Es ist auch längst nicht jeder Helikopter<br />
für diese Grenzregionen geeignet.<br />
Ultraleichte Traumreise<br />
Mit dem Gyro nach Marokko<br />
Um den heimischen Kirchturm fliegen kann<br />
ja jeder. Heike Niefer und Robert Sentef<br />
haben sich ihren Traum erfüllt und sind mit<br />
ihrem MTOsport nach Marokko geflogen.<br />
138 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong>
CAVOUR<br />
Italiens modernster<br />
Flugzeugträger<br />
Foto: Jörg Adam<br />
Dieses und viele weitere<br />
spannende Themen aktuell in<br />
FLUG REVUE, Deutschlands<br />
großem Luft- und Raumfahrt-<br />
Magazin.<br />
Jetzt auch als E-Paper<br />
für iPad und iPhone<br />
Tagesaktuelle<br />
Luftfahrtnachrichten:<br />
www.flugrevue.de<br />
DIE GANZE WELT DER LUFT- UND RAUMFAHRT<br />
JETZT NEU<br />
IM HANDEL
4/<strong>2015</strong><br />
News<br />
AERO CLUB<br />
Facts & Infos des Deutschen Aero Clubs<br />
Wolfgang Müther<br />
DAeC-Präsident<br />
Vorsicht: UAVs im Einsatz!<br />
Päckchen und Pakete kommen aus<br />
der Luft, transportiert werden sollen sie von<br />
UAVs, den „unmanned areal vehicles“. Die<br />
Meldung erregte in den Medien große Aufmerksamkeit.<br />
Amazon, DHL und Co planen<br />
eine Revolution im Zustelldienst. Zugegeben,<br />
die Idee hat Charme. Aber ist ein gefahrloses<br />
Miteinander im Luftraum überhaupt möglich?<br />
Linienflugzeuge, Rettungsdienste, Polizeiüberwachung<br />
und auch Luftsportler bewegen<br />
sich in demselben Raum, in dem auch<br />
die unbemannten Luftfahrtsysteme unterwegs<br />
sein werden.<br />
Für den Sichtflugverkehr gilt „sehen und<br />
gesehen werden“. Aktuell dürfen deshalb<br />
UAVs nur ähnlich wie Modellflugzeuge eingesetzt<br />
werden, das heißt, nicht autonom<br />
fliegen. Geht es nach den Vorstellungen<br />
der Visionäre dieser Branche, dann sind sie<br />
künftig auch autonom (meist nach programmierten<br />
GPS-Daten und somit ohne „Augen“)<br />
unterwegs. Sie fliegen zielstrebig ihre<br />
Strecke. Für Piloten sind sie eine große Gefahr,<br />
denn die UAVs können schnell, schwer<br />
und fast unsichtbar sein. Aktuell gibt es keine<br />
Technik, die echten Schutz vor den unbeabsichtigten<br />
Begegnungen bietet.<br />
Nicht bedacht wird außerdem, dass bei<br />
technischen Störungen am UAV oder falscher<br />
Programmierung Mensch und Material am<br />
Boden gefährdet sein können. Da ist kein<br />
versierter Pilot, der einen Defekt erkennt<br />
und seine Flugabsichten ändert, der schnell<br />
eingreifen kann und Gefahr für sich und andere<br />
abwendet.<br />
Für den gewerblichen Einsatz derartiger<br />
Geräte verlangt der Gesetzgeber eine Aufstiegsgenehmigung.<br />
Im privaten Bereich<br />
darf jeder frei fliegen. Besonders beliebt sind<br />
Multicopter mit kleinen Kameras. Es macht<br />
Spaß, das Haus von allen Seiten zu filmen,<br />
das Fußballspiel des Jüngsten mit Bildern aus<br />
der Luft zu dokumentieren. Auch der neugierige<br />
Blick in Nachbars Garten ist möglich –<br />
wenn auch verboten. Die Technik ermöglicht<br />
es jedem, nah am Geschehen zu sein. Unfalldokumentation,<br />
Sensationsfotos, private und<br />
professionelle Paparazzi – der gesetzlich verankerte<br />
Schutz der Privatsphäre scheint dahin.<br />
Auch Rettungseinsätze von Helikoptern<br />
mussten wegen Multicoptern schon abgebrochen<br />
werden. Mit anspruchsvollem Modellflugsport,<br />
wie er in den Vereinen des DAeC<br />
betrieben wird, hat das oben beschriebene<br />
Verhalten nichts zu tun. Deshalb arbeitet der<br />
DAeC seit mehr als zehn Jahren auf den verschiedenen<br />
Ebenen an klaren Regeln und<br />
Vorgaben mit. Die sich rasant entwickelnde<br />
Technik und die boomende Nachfrage machen<br />
das schwer. Die Hersteller bedienen einen<br />
Millionenmarkt und weisen nur im Kleingedruckten<br />
auf Sicherheitsbestimmungen<br />
und verantwortungsvollen Umgang hin.<br />
Der DAeC ist kein Spielverderber. Gerade<br />
die Luftsportler lieben die flinke Technik der<br />
kleinen Multitalente. Sobald sie aber eine<br />
Gefahr für Leib und Leben darstellen oder einen<br />
Konflikt mit den etablierten Nutzern des<br />
Luftraums heraufbeschwören, müssen klare<br />
Regeln her und Grenzen gesetzt werden.<br />
Aero Club News APRIL <strong>2015</strong> 1
■ Februar <strong>2015</strong><br />
Aus dem Vorstand<br />
20. und 21. Februar:<br />
DAeC-Präsident Wolfgang<br />
Müther besucht das Treffen der<br />
Präsidenten der Landesverbände<br />
Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern,<br />
Sachsen,<br />
Sachsen-Anhalt und Thüringen,<br />
Rostock Warnemünde.<br />
25. Januar:<br />
AG Windkraft mit Vizepräsident<br />
Gunter Schmidt, Braunschweig<br />
28. Februar:<br />
Vizepräsident Gunter Schmidt<br />
besucht die Mitgliederversammlung<br />
der Bundeskommission<br />
Modellflug, Stadtallendorf.<br />
Doppelweltmeister<br />
Klarmann im Anflug.<br />
FALLSCHIRMSPORT ■ Paraski<br />
WM-Erfolg<br />
Foto: Paul Burkhardt<br />
■ AERO<br />
Probleme mit der<br />
Energiewende?<br />
Die DAeC-Spezialisten zum Thema<br />
Energiewende stehen auf der AERO<br />
am Samstag, 18. April, 11 bis 15 Uhr für<br />
Gespräche zur Verfügung. Vereine, die<br />
Informationsbedarf zu Windenergie-Anlagenbau-<br />
und<br />
Stromtrassenplanung haben<br />
oder bereits mit konkreten<br />
Problemen bei aktuellen Vorhaben<br />
kämpfen müssen, erhalten<br />
bei den individuellen<br />
Terminen Auskunft über den aktuellen<br />
Stand der Diskussionen und mögliche<br />
Maßnahmen.<br />
Die Beratung ist kostenlos, für die<br />
Terminkoordinierung und individuelle<br />
Vorbereitung sind aber Anmeldungen<br />
notwendig. Interessierte können sich<br />
bei Denise Kluge, Referat Umwelt und<br />
Natur, Tel. 0531/23540-29, d.kluge@<br />
daec.de melden.<br />
Deutschlands Paraski-Athleten haben bei den Weltmeisterschaften in Unterammergau<br />
zwei Titel und eine Silbermedaille gewonnen. Andreas Fischer,<br />
Nicol Grimm, Reinhold Haibel und Peter Klarmann hatten nach den beiden Riesenslalomläufen<br />
und sechs Runden im Fallschirmzielspringen 145 Zähler auf dem<br />
Konto und damit den Mannschaftstitel nach 14 Jahren wieder nach Deutschland<br />
geholt.<br />
In der Einzelwertung der Masterklasse (ab 50 Jahre) gab es einen weiteren<br />
Weltmeistertitel für Deutschland. Peter Klarmann triumphierte mit 29 Zählern<br />
vor seinem Teamkollegen Andreas Fischer und dem Schweizer Thomas Saurer.<br />
Mehr unter: www.wpc<strong>2015</strong>.dfv.aero, www.paraski.org<br />
SEGELFLUG ■ European Gliding Union<br />
Deutsche Vertreter<br />
wiedergewählt<br />
Bei der diesjährigen Mitgliederversammlung der Euro pean<br />
Gliding Union am 21. Februar in Berlin wurden Dr. Meike<br />
Müller und Günter Bertram in ihren Vorstandsämtern bestätigt. Sie bilden mit<br />
sieben weiteren Kollegen das Executive Board. „Licensing and Medicals“ sind<br />
Meike Müllers Schwerpunkte. Günter Bertram ist der Spezialist für „Airspace,<br />
Transponders and Radio“. Hauptthemen des Frühjahrstreffens waren die Umwandlung<br />
der nationalen Lizenzen in europäische und die Einführung der Approved<br />
Training Organization (ATO).<br />
2 Aero Club News APRIL <strong>2015</strong>
VEREINE ■ Ultraleichtflug<br />
Z-602 zu<br />
Sonderkonditionen<br />
Der UL-Hersteller Roland Aircraft bietet allen DAeC-<br />
Mitgliedern, Mitgliedsvereinen und Flugschulen<br />
seinen Ganzmetall-Tiefdecker Z-602 in einer DAeC-Edition<br />
zum besonders günstigen Preis an.<br />
Das UL wird in einer festgelegten Kon figuration ab Werk zum Bruttopreis<br />
von 72 880 Euro offeriert. Es ist unter anderem mit einem Rotax 912 ULS/100 PS<br />
ausgestattet und hat ein vom Hersteller garantiertes Leergewicht von 289 Kilogramm.<br />
Mit diesem Projekt setzt die DAeC-Bundeskommission Ultraleichtflug<br />
seine Initiative fort, Vereine zu unterstützen und das Fliegen mit diesem vielseitig<br />
einsetzbaren, leichten UL zu fördern. Für Segelflugvereine ist die optionale<br />
Schleppausrüstung zum Paketpreis von 2500 Euro inklusive Mehrwertsteuer<br />
interessant.<br />
Die Bundes kommission hat die Z-602 für die diesjährige Aktion ausgewählt,<br />
weil sie von den Piloten als komfortables Reiseflugzeug und für<br />
Vereine als gutmütiges Schulflugzeug geschätzt wird. Wer das UL in der<br />
DAeC-Edition genauer unter die Lupe nehmen möchte, hat auf der AERO<br />
auf dem DAeC-Stand in der Halle A1 dazu Gelegenheit. Die Z-602 ist dort<br />
in der Sonderedition mit der Sonderbeschriftung im Original ausgestellt.<br />
Ein Kundenberater der Firma Roland Aircraft steht für Fragen und Auskünfte<br />
zur Verfügung. „Wir freuen uns, dass wir wieder einen guten Partner gewinnen<br />
konnten, der uns dabei hilft, das UL-Fliegen ein kleines Stück günstiger<br />
zu machen“, sagte der Vorsitzende der Bundeskommission Ultraleichtflug,<br />
Wolfgang Lintl. Der Geschäftsführer des deutschen UL-Herstellers, Roland Hauke,<br />
freut sich auf diese gemeinsame Aktion.<br />
Die ULs der Sonderedition werden über das Luftsportgeräte-Büro des DAeC<br />
zugelassen. Die Sonderaktion ist mit Bestelleingang bis zum 30. November <strong>2015</strong><br />
befristet.<br />
Weitere Informationen: UL-Referat, Tel. 0531/23540-54, j.leukefeld@daec.de.<br />
Für technische Fragen steht auch Roland Hauke, Tel. 02652/934 685, E-Mail:<br />
info@roland-aircraft.de, zur Verfügung. Mehr auch unter: www.roland-aircraft.de<br />
AERO ■ Sprachtests<br />
Onlineportal<br />
geöffnet<br />
Die Bundeskommission<br />
Motorflug bietet auf der<br />
AERO englische Sprachtests an. Möglich<br />
sind Erst- und Wiederholungsprüfungen<br />
Level 4 und Level 5. Bitte beachten:<br />
Seit dem 23. Dezember 2014<br />
gilt, dass bei abgelaufenen Sprachtests<br />
eine Erstprüfung verlangt wird.<br />
Online-Anmeldung für die Tests sind<br />
bis 7. April möglich unter<br />
www.daec.de/sportarten/motorflug/<br />
service/sprachpruefungen/<br />
SEGELFLUG ■ Lizenzen<br />
Endspurt<br />
Am 8. April <strong>2015</strong> ist<br />
endgültig Schluss! Ab dann<br />
brauchen Segelflugpiloten<br />
die europäische Lizenz. Die<br />
nationalen Pilotenlizenzen<br />
sind nicht mehr gültig.<br />
Die Umwandlung eines<br />
GPL nach dem 8. April <strong>2015</strong> ist aufwendig<br />
und teuer. Unabhängig von<br />
der Flugerfahrung werden verlangt:<br />
■ 15 Starts- und Landungen, fünf<br />
Flugstunden, zwei Flüge mit Fluglehrer<br />
(FI) (das sind die Anforderungen<br />
an die fortlaufende Flugerfahrung<br />
nach EU-FCL),<br />
■ Medical entsprechend Lizenz (Klasse<br />
2 oder LAPL-Medical)<br />
■ und eine Befähigungsüberprüfung<br />
durch einen Prüfer (FE).<br />
In früheren Gesprächen hatte das<br />
Bundesministerium für Verkehr dem<br />
DAeC in Aussicht gestellt, auf die Befähigungsüberprüfung<br />
bei nachgewiesener<br />
Flugpraxis zu verzichten. Diese<br />
Erleichterung wird jetzt allerdings wegen<br />
juristischer Bedenken sehr wahrscheinlich<br />
nicht umgesetzt.<br />
Deshalb bis zum 8. April einen Antrag<br />
auf Umschreibung bei der zuständigen<br />
Luftfahrtbehörde stellen!<br />
Aero Club News APRIL <strong>2015</strong> 3
LUFTRAUM ■ Segelflugsektoren<br />
Segelflugregelungen <strong>2015</strong><br />
Neue und alte überörtliche Segelflugregelungen werden für die Saison <strong>2015</strong> wieder auf der<br />
DAeC-Website www.daec.de in den Rubriken „Luftraum und Flugbetrieb“ und „Segelflug“ veröffentlicht.<br />
Alle Segelflieger, die in überörtlichen Segelflugsektoren fliegen wollen, brauchen<br />
diese Informationen und müssen sich die relevanten Dateien herunterladen. Sie ergänzen die<br />
gesetzlich vorgeschriebenen Navigationsunterlagen im Cockpit.<br />
Diverse Detailänderungen, neue<br />
Regelungen und der Wegfall von überörtlichen<br />
Segelflugregelungen machen<br />
es für die kommende Saison nötig, sich<br />
intensiv mit den Regelungen auseinanderzusetzen.<br />
Die Segelflieger waren im Jahr 2014<br />
wieder viel unterwegs, obwohl der Sommer<br />
nicht überall die besten Voraussetzungen<br />
hatte: Annähernd 8500 Piloten<br />
meldeten knapp unter 50000 Überlandflüge<br />
und erflogen dabei mehr als 14<br />
Millionen Kilometer. Damit dokumentieren<br />
sie eindrucksvoll ihren Bedarf an<br />
Luftraum. Der Nachweis der intensiven<br />
Nutzung aller Lufträume, nicht nur der<br />
einfach zugänglichen Räume G und E,<br />
ist unverzichtbar für die Verhandlungen<br />
mit anderen Luftraumnutzern und der<br />
DFS. Denn keine Nutzung wie zum Beispiel<br />
bei Loccum-Nord und -Süd gilt als<br />
kein Bedarf, und damit würden den Interessenvertretern<br />
des Luftsports entscheidende<br />
Argumente fehlen.<br />
Die überörtlichen Sektoren sind ein<br />
Luftraum C, D (nicht CTR) oder eine<br />
TMZ, in dem Segelflugzeuge, Gleitschirme<br />
und Hängegleiter ohne Transponder<br />
gemäß den jeweils für den Sektor<br />
gültigen Nachrichten für Luftfahrer<br />
(NfL umgesetzt in den Dateien auf der<br />
Homepage des DAeC) fliegen dürfen.<br />
Alle Details sind auf der Website des<br />
DAeC zu finden.<br />
Zentraler Ansprechpartner für Fragen<br />
und Anregungen der Segelflieger ist<br />
der Referent für Luftraum und Flugbetrieb<br />
der Bundeskommission Segelflug<br />
in der DAeC-Bundesgeschäftsstelle,<br />
Günter Bertram, Tel. 0531/2354050,<br />
E-Mail: G.Bertram@daec.de.<br />
Die Anregungen, Kommentare und<br />
Probleme zum Betrieb der Sektoren<br />
werden hier zentral gesammelt und für<br />
die Gespräche des Ausschusses Unterer<br />
Luftraum (AUL) mit der DFS vorbereitet.<br />
Der AUL bittet ausdrücklich um Rückmeldungen<br />
und Zuarbeit an die AUL-<br />
Regionalvertreter oder den Referenten<br />
Günter Bertram.<br />
4 Aero Club News APRIL <strong>2015</strong>
Abbildungen: Mit freundlicher Genehmigung der DFS - Deutsche Flugsicherung GmbH. Nicht für navigatorische Zwecke geeignet.<br />
Luftraum Frankfurt<br />
Einrichtung ED-R 50<br />
(Meseberg)<br />
Änderung ED-R 76 !(Oberlausitz)<br />
Appell an alle<br />
Segelflieger!<br />
Die aktuell gültigen Luftraumregeln<br />
sind nicht in Stein<br />
gemeißelt. Es gibt kein demokratisches<br />
Grundrecht auf freien Zugang<br />
zu allen Lufträumen zu jeder Zeit. In<br />
jedem Jahr verhandeln die Vertreter<br />
der Segelflieger mit den anderen<br />
Luftraumnutzern und der DFS<br />
neu. Die vergleichsweise guten Bedingungen<br />
in Deutschland sind das<br />
Ergebnis kontinuierlicher, jahrzehntelanger<br />
Abstimmungen mit allen<br />
Luftfahrern. Sicherheit im Luftverkehr<br />
hat dabei höchste Priorität.<br />
Die konsequente Einhaltung aller<br />
Regeln durch die Piloten der Allgemeinen<br />
Luftfahrt ist die Grundlage<br />
für alle Verhandlungen. Für die Gefährdung<br />
anderer im Luftraum gibt<br />
es kein Pardon. Jeder Verstoß kann<br />
zu dramatischen Verschlechterungen<br />
im folgenden Jahr und zu sehr empfindlichen<br />
Geldbußen führen. Den<br />
Wolkenabständen und Lufträumen<br />
kommen dabei besondere Bedeutungen<br />
zu.<br />
Besonderes Augenmerk muss auf<br />
die präzise Nutzung der Höhenmesser<br />
gelegt werden. Über die Höhe<br />
definieren sich die Unter- beziehungsweise<br />
die Obergrenzen von<br />
Lufträumen. In der Regel gilt bis 5000<br />
Fuß MSL beziehungsweise 1524 Meter<br />
NN der QNH, und beim Passieren<br />
ist der Höhenmesser auf den Standardwert<br />
von 1013,2 hPa zu setzen.<br />
Luftraum Neubrandenburg<br />
Aero Club News APRIL <strong>2015</strong> 5
■ SPITZENSPORT<br />
Anti-Doping<br />
Die NADA<br />
informiert<br />
Was tun im Krankheitsfall?<br />
Auch Athleten können erkranken.<br />
Was sie dann beachten müssen,<br />
hat die Nationale Anti-Doping Agentur<br />
(NADA) in einem Fact Sheet zusammengestellt.<br />
Daneben bietet die<br />
NADA, sortiert nach Symptomen und<br />
Beschwerden, eine Liste zulässiger Medikamente<br />
an.<br />
Mehr unter http://links.daec.de/9005<br />
Internationale Wettkämpfe<br />
Mit dem neuen WADA-Code wurden<br />
für <strong>2015</strong> auch die internationalen<br />
Standards angepasst, so auch der<br />
für medizinische Ausnahmegenehmigungen<br />
(TUE). Mit dem aktuellen<br />
Standard für medizinische Ausnahmegenehmigungen<br />
ergeben sich insbesondere<br />
für Athleten, die an internationalen<br />
Wettkämpfen teilnehmen,<br />
neue Pflichten.<br />
Mit den neuen Regeln sind nicht<br />
nur Europameisterschaften oder Weltmeisterschaften<br />
TUE-pflichtig, sondern<br />
auch weitere Wettkampfveranstaltungen.<br />
Wenn ein deutscher Athlet bereits<br />
eine TUE der NADA hat, sollte er vor<br />
einem internationalen Start immer prüfen,<br />
ob der internationale Verband diese<br />
Genehmigung anerkennt.<br />
Mehr unter http://links.daec.de/9006<br />
Entwurf des<br />
Anti-Doping-Gesetzes<br />
Die NADA hat ihre Stellungnahme<br />
zum Referentenentwurf für ein Gesetz<br />
zur Bekämpfung von Doping im Sport<br />
eingereicht. Die NADA begrüßt die<br />
Einführung des Gesetzes.<br />
Mehr unter http://links.daec.de/9007<br />
MOTORFLUG ■ Gebirgsflugeinweisung<br />
Faszination Alpenflug<br />
Aus der Luft betrachtet bieten die Alpen ein noch viel spektakuläreres<br />
Erlebnis als bei schweißtreibenden Wanderungen Richtung Gipfel. Nicht von<br />
oben herab, aber aus einer ganz anderen, ungewohnten Perspektive erlebt man<br />
das Gebirge aus dem Flugzeug. Bei aller Faszination und Begeisterung für die<br />
Eindrücke, bei aller Zuverlässigkeit der Flugzeuge und Routine der alltäglichen<br />
Platzrunden und „Kaffeeflüge“ birgt das Fliegen im Gebirge ein nur allzu oft<br />
und gerne verdrängtes Gefahrenpotenzial: den Piloten. Da war doch was … mit<br />
Winden im Lee, solchen am Hang, mit Tälern, die schneller an Weite verlieren,<br />
als das Flugzeug steigen kann. Wie war das noch, vormittags, nachmittags, Sonne<br />
scheint auf den Hang? Seien Sie ehrlich, wann haben Sie das letzte Mal wirklich<br />
über die Dichtehöhe nachgedacht, über Startstreckenberechnung, Scherwinde<br />
und all die kleinen Besonderheiten, die das Fliegen im Gebirge zu einer<br />
unerwarteten Herausforderung werden lassen können?<br />
Im Rahmen einer Alpenflugeinweisung des DAeC-Landesverbandes Niedersachsen<br />
kann man all diese Begriffe und Verhaltensweisen aus dem Gedächtnis<br />
ins Bewusstsein rufen und auffrischen. Gleichzeitig erlebt man natürlich diese<br />
wunderbare Bergwelt unter hoffentlich azurblauem Himmel, lernt nette,<br />
gleichgesinnte Leute kennen und verbringt eine wunderbare Zeit.<br />
Das Basislager der diesjährigen Alpenflugeinweisung wird am 29. Juli auf<br />
dem Flugplatz Bad Wörishofen-Nord (EDNH) aufgeschlagen. Im Laufe der folgenden<br />
drei Tage erleben die Teilnehmer ein Programm aus Theorie, Flugvorbereitung<br />
und praktischer Tätigkeit.<br />
Theo Dornemann<br />
15. Gebirgsflugeinweisung vom 29. Juli bis 2. August <strong>2015</strong>,<br />
Flugplatz Bad Wörishofen-Nord<br />
Information und Koordination: Theo Dornemann, Tel.: 05151/24119,<br />
Mobil: 0172/2700692, E-Mail: theodor.dornemann@hotmail.de<br />
6 Aero Club News APRIL <strong>2015</strong>
UMWELT UND NATUR ■ Stromtrasse „Suedlink“<br />
TenneT muss nachbessern<br />
Bei der Stromtrassenplanung<br />
müssen die Bedingungen für den sicheren<br />
Flugbetrieb an Flugplätzen besser<br />
berücksichtigt werden. Das forderten<br />
die Vertreter des DAeC, des Luftsportverbands<br />
Bayern (LVB), des Deutschen<br />
Hängegleiterverbandes und der Vereine<br />
schon lange und zuletzt nachdrücklich<br />
bei dem Treffen am 6. Februar <strong>2015</strong> mit<br />
Verantwortlichen der Bundesnetzagentur<br />
und des Übertragungsnetzbetreibers<br />
TenneT in Schweinfurt. Bei der bisherigen<br />
Planung wurde zwar die Flugplatzfläche<br />
einbezogen, nicht aber der notwendige<br />
Luftraum, den Flugzeuge für<br />
den sicheren Flugbetrieb brauchen.<br />
Nach Aussage des TenneT-Vertreters<br />
sollen zukünftig alle Flugplätze, dazu<br />
werden auch die Modellflugplätze und<br />
Startgelände der Drachen- und Gleitschirmflieger<br />
gezählt, in der weiteren<br />
Planung berücksichtigt werden.<br />
DAeC und LVB sind im Kontakt, um<br />
sogenannte georeferenzierte Daten für<br />
betroffene Flugplätze zu sammeln und<br />
die Trassenplaner damit unterstützen<br />
zu können. Mit diesen Daten weist man<br />
einer Fläche in einem Datensatz raumbezogene<br />
Informationen zu und kann<br />
darauf bezogen Mindestabstände und<br />
maximale Abmessungen, beispielsweise<br />
für Windkraftanlagen, beschreiben. Diese<br />
Zusammenstellung ist allerdings sehr<br />
aufwendig und nur durch die Mithilfe<br />
der Luftämter und der DFS realisierbar.<br />
TenneT kann diese Daten nutzen, um die<br />
Forderungen der Bundesnetzagentur zu<br />
erfüllen.<br />
Die Bundesnetzagentur hat den<br />
Antrag nach Paragraf 6 des Netzausbaubeschleunigungsgesetzes<br />
(NABEG)<br />
überprüft und verlangt nun vom Übertragungsnetzbetreiber<br />
TenneT Nachbesserungen.<br />
Sie fordert: „Die gewählte<br />
Methode muss dazu fachgerecht und<br />
nachvollziehbar die Vor- und Nachteile<br />
der jeweiligen Trassenkorridore für die<br />
öffentlichen und privaten Belange darstellen<br />
und die Entscheidungswege<br />
transparent zeigen.“ Außerdem erwartet<br />
die Bundesnetzagentur von TenneT<br />
„einen höheren Begründungsaufwand<br />
für die Auswahl der Trassenkorridore, indem<br />
die zur Verfügung stehenden Informationen<br />
für die Auswahlentscheidung<br />
genutzt werden“.<br />
Mit den sogenannten Antragskonferenzen,<br />
bei denen die Öffentlichkeit<br />
offiziell am Verfahren beteiligt wird, ist<br />
im Sommer <strong>2015</strong> zu rechnen. Vereine aller<br />
Luftsportarten sind nach wie vor zu<br />
höchster Aufmerksamkeit aufgerufen!<br />
Info: Denise Kluge, DAeC-Referat<br />
Umwelt und Natur, Tel.: 0531/23540-29,<br />
E-Mail: d.kluge@daec.de<br />
SCHNIPSEL<br />
DES MONATS<br />
Luftsport im Winter<br />
Berichterstattung über das Segelfliegen ist<br />
keines wegs an warme Jahreszeiten gebunden. Martin<br />
Schenkemeyer, freier Mitarbeiter der „Pyrmonter Nachrichten“<br />
und selbst aktiver Pilot, schrieb einen schönen<br />
Bericht über ein Nachwuchstalent und die Vorzüge des<br />
Ith und des Wesergebirges für Segelflieger. Die Tageszeitung<br />
veröffentlichte den Bericht am 29. Dezember 2014.<br />
Gute Berichterstattung über Luftsportler und ihre Vereine in der<br />
Tageszeitung ist keineswegs selten. Wir sammeln diese Berichte und veröffentlichen<br />
jeden Monat eine besondere Nachricht. Wir freuen uns über Ihre Post. Bitte schicken Sie uns Ausschnitte aus Ihrer Zeitung<br />
per E-Mail an u.kirsch@daec.de oder per Post an DAeC, Uschi Kirsch, Hermann-Blenk-Str. 28, 38108 Braunschweig.<br />
Aero Club News APRIL <strong>2015</strong> 7
■ JUGEND<br />
Air cadet exchange <strong>2015</strong><br />
Internationaler<br />
Jugendaustausch<br />
Die Deutsche Gesellschaft für Luftund<br />
Raumfahrt – Lilienthal Oberth e.V.<br />
(DGLR) organisiert mit wesentlicher<br />
Unterstützung der Luftwaffe und der<br />
deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie<br />
die deutsche Beteiligung am International<br />
Air Cadet Exchange (IACE),<br />
dem seit 1946 bestehenden internati o -<br />
nalen Jugendaustausch.<br />
Der IACE 2014 wird im Zeitraum<br />
vom 21. Juli bis 5. August <strong>2015</strong> stattfinden.<br />
In dieser Zeit werden zwölf<br />
deutsche Jugendliche die Länder Belgien,<br />
Frankreich, Großbritannien, Israel,<br />
Niederlanden, Schweiz und Tschechien<br />
kennen lernen.<br />
Das Programm in den Gastländern<br />
besteht aus offiziellen Anlässen wie<br />
beispielsweise Empfänge und formale<br />
Abendessen, halboffiziellen Veranstaltungen,<br />
wie Firmen- und Truppenbesuche<br />
sowie Städtebesichtigungen,<br />
und reinen Freizeitveranstaltungen.<br />
Für die Teilnahme ist ein Eigenbeitrag<br />
von 550 Euro zu leisten. Alle weiteren<br />
Kosten und Aufwendungen werden<br />
vom Veranstalter getragen.<br />
Voraussetzungen für eine Bewerbung<br />
und die Teilnahme sind: Lebensalter<br />
zwischen 18 und 20 Jahren (Stichtag<br />
1. August <strong>2015</strong>), gute Gesundheit,<br />
ausgeprägtes Interesse an der Luftfahrt<br />
und die Bereitschaft, als Repräsentant<br />
der Bundesrepublik Deutschland<br />
und der Deutschen Gesellschaft<br />
für Luft- und Raumfahrt in einem der<br />
Partnerländer aufzutreten.<br />
Interessierte bewerben sich bis zum<br />
15. April <strong>2015</strong> mit einer aussagekräftigen<br />
und überzeugenden, schriftlichen<br />
Bewerbung mit Lebenslauf,<br />
Passbild und entsprechenden Nachweisen<br />
(z. B. Schulzeugnis, Beurteilungen,<br />
Empfehlungsschreiben) bei<br />
per Mail bei der Deutschen Gesellschaft<br />
für Luft- und Raumfahrt e. V<br />
an bewerbung.iace@dglr.de<br />
DENKMALSCHUTZ ■ Oldtimer<br />
„Tante Ju“ wird<br />
fliegendes Denkmal<br />
Sie ist eines der ältesten, kleinsten und langsamsten noch fliegerisch aktiven<br />
Passagierflugzeuge der Welt. Von ihren vielen Fans im In- und Ausland<br />
wird sie liebevoll „Tante Ju“ genannt oder auch respektvoll „Grande Dame der<br />
Lüfte“. Jetzt wird dem Oldtimer, gebaut 1936 von den Junkers-Flugzeugwerken<br />
in Dessau, eine Ehre zuteil wie noch keinem Passagierflugzeug zuvor: Als weltweit<br />
erstes und einziges für den gewerblichen Flugbetrieb zugelassenes historisches<br />
Verkehrsflugzeug soll die Ju 52 der Lufthansa in Kürze vom Amt für<br />
Denkmalschutz der Hamburger Kulturbehörde als „bewegliches Denkmal“ unter<br />
Schutz gestellt werden. Diese Ehrung würdigt auch das Lebenswerk und die<br />
Leistung des legendären deutschen Ingenieurs, Luftfahrtpioniers und Unternehmers<br />
Hugo Junkers.<br />
Die Unterschutzstellung als „bewegliches Denkmal“ durch das Denkmalschutzamt<br />
der Freien und Hansestadt Hamburg unterstreicht die Bedeutung<br />
der Ju 52 als Dokument der Baukunst sowie der Konstruktions- und Luftfahrtgeschichte,<br />
dessen Nutzung und Erhalt im öffentlichen Interesse liegt.<br />
Die Anerkennung als „bewegliches Denkmal“ setzt die Erfüllung von Grundvoraussetzungen<br />
sowie strenger Kriterien voraus, die im Denkmalschutzgesetz<br />
festgelegt sind. Das dort geforderte Mindestalter von 30 Jahren erfüllt die Ju 52<br />
quasi in Potenz; auch der erforderliche ausreichende Anteil an Originalsubstanz<br />
ist vorhanden. Aber vor den strengen Augen der Denkmalschützer muss auch<br />
nachgewiesen werden, dass die Ju 52 eine besondere Bedeutung besitzt, die<br />
ihre Erhaltung zu einem Gegenstand des öffentlichen Interesses macht.<br />
Deutsche Lufthansa AG<br />
Deutsche Lufthansa Berlin-Stiftung<br />
■ Impressum<br />
Herausgeber: Deutscher Aero Club e.V.<br />
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
Redaktion: Uschi Kirsch<br />
Adresse: Hermann-Blenk-Straße 28,<br />
38108 Braunschweig,<br />
Tel.: 0531/23540-0, Fax: 0531/23540-11<br />
Internet: www.daec.de, E-Mail: info@daec.de<br />
Foto: Burkhard Jacobfeuerborn,<br />
Deutsche Lufthansa Berlin-Stiftung<br />
8 Aero Club News APRIL <strong>2015</strong>