28.09.2015 Aufrufe

aerokurier 04/2015

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

4/<strong>2015</strong> Deutschland € 5,50 / Schweiz sfr 10 / Österreich € 6,30 / Benelux € 6,40 / Finnland € 8,30 www.<strong>aerokurier</strong>.de / 59. Jahrgang<br />

<strong>aerokurier</strong><br />

DAS MAGAZIN FÜR PILOTEN<br />

plus 48 Seiten<br />

AERO-<br />

Special<br />

UL-Reise<br />

Flucht in<br />

die Sonne<br />

Gebrauchte<br />

PREISE UNTER<br />

DER LUPE<br />

CESSNAS<br />

NEUESTE<br />

CITATION<br />

Reportage<br />

Unterwegs<br />

im Airliner-<br />

Cockpit<br />

Cessna TTx<br />

KAMPFANSAGE<br />

<br />

AN CIRRUS<br />

Die Mustang vom Degerfeld<br />

P-51D Louisiana Kid<br />

1580-km-Rekord<br />

David Jansens<br />

unglaublicher Ritt<br />

Schutzräume<br />

Vogelschlag<br />

bei Vogelzug


[ EDITORIAL April ]<br />

NEUE GRENZEN SETZEN<br />

Das Projekt Solar Impulse setzt Maßstäbe: Zum ersten Mal umrundet ein<br />

Flugzeug die Erde und wird dabei nur von der Energie der Sonne angetrieben.<br />

Es beweist: Auch heute sind in der Luftfahrt noch Pioniertaten möglich.<br />

Es ist mit Sicherheit eines der letzten großen fliegerischen Abenteuer unserer Zeit: die Umrundung<br />

der Erde mit einem Flugzeug, das ausschließlich mit Solarenergie angetrieben wird. Der Start zum<br />

vergleichsweise kurzen ersten Leg, von Abu Dhabi nach Maskat im Oman, erfolgte am 9. März.<br />

Die beiden Pioniere Bertrand Piccard und André Borschberg wechseln sich auf ihrem historischen<br />

Flug ab. Sie sind die unermüdlichen Motoren dieses Projekts und nehmen dabei auch große körperliche<br />

Strapazen auf sich, denn die Geschwindigkeit der Solar Impulse 2 (Si2) beträgt lediglich 75 km/h,<br />

und bei den großen Legs wie zum Beispiel von China nach Hawaii oder von New York nach Europa<br />

sitzen die Piloten tage- und nächtelang ununterbrochen im Cockpit. Das sowie das Wetter auf der<br />

Strecke sind nicht ohne Risiko für ein solch fragil wirkendes Flugzeug. Aber Piccard und Borschberg<br />

sind Pioniere und wollen zeigen, dass es möglich ist, mit einem Flugzeug um die Welt zu fliegen,<br />

ohne auch nur einen Tropfen Treibstoff zu verbrauchen.<br />

Volker K. Thomalla, Chefredakteur<br />

Es ist nicht damit zu rechnen, dass nach diesem Flug Avgas und Kerosin als Treibstoff für die Luftfahrt<br />

innerhalb kurzer Zeit obsolet werden, aber der Si2-Flug ist ein wichtiger und wesentlicher<br />

Impulsgeber für weitere Innovationen. Dass diese erfolgen können, zeigt ein kurzer Blick in die Geschichtsbücher.<br />

Wer hätte beispielsweise gedacht, dass nur 44 Jahre nach dem ersten Flug der Brüder<br />

Wright das erste Luftfahrzeug die Schallmauer durchbrechen würde? Wer hätte gedacht, dass nur<br />

50 Jahre nach der Atlantiküberquerung von Charles Lindbergh in einer Einmot Großraumflug zeuge<br />

vom Typ Boeing 747 mit mehr als 300 Passagieren an Bord mit einer Geschwindigkeit von über<br />

800 km/h täglich über den Atlantik fliegen würden?<br />

Jede Branche, die Fortschritte machen will, braucht Pioniere, die bestehende Grenzen nicht akzeptieren<br />

und Wege suchen, sie zu verschieben. In der Allgemeinen Luftfahrt sind Solarflugzeuge der<br />

Alltagstauglichkeit schon ein Stück näher gerückt. Wer weiß, ob es nicht eines Tages auch Verkehrsflugzeuge<br />

gibt, die einen Teil ihrer Energie aus der Kraft der Sonne beziehen? Ich würde es jedenfalls<br />

nicht ausschließen.<br />

Diskutieren Sie mit! Wir freuen uns über eine E-Mail (redaktion@<strong>aerokurier</strong>.de), ein Fax (+49 228 9565 247)<br />

oder einen Brief (Redaktion <strong>aerokurier</strong>, Ubierstraße 83, 53173 Bonn) für unser Leserforum. Bitte vergessen Sie<br />

nicht, Ihre Adresse und Telefonnummer für eventuelle Rückfragen anzugeben.<br />

Fotos: Jean Revillard/Solar Impulse, U. Thomalla<br />

<strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong> 3


136<br />

Hans<br />

Obermeier<br />

Der Geschäftsführer<br />

von Augsburg Air<br />

Service im Porträt<br />

Motorfliegen<br />

8 Reportage Airliner-Pilot<br />

Der Beruf des Linienpiloten ist<br />

ebenso spannend wie anspruchsvoll.<br />

Steigen Sie ein ins<br />

Cockpit einer Boeing 737<br />

18 Cessna Corvalis TTx<br />

Die neue Single im Vergleich<br />

zum bisherigen Top-Muster<br />

24 Reise nach El Hierro<br />

Zwei DA40-Piloten machten<br />

sich auf den Weg zur westlichsten<br />

der Kanareninseln<br />

36 Mustang vom Degerfeld<br />

Wilhelm Heinz begeistert sich<br />

für den kernigen Warbird<br />

136 Porträt Hans Obermeier<br />

Hans Obermeier blickt auf eine<br />

lange und vielseitige Karriere in<br />

der Luftfahrt zurück<br />

Magazin<br />

30 Heli-Expo in Orlando<br />

Futuristisch gab sich die Leitmesse<br />

für Helikopter in diesem<br />

Jahr. Allen voran feierte die<br />

brandneue H160 von Airbus<br />

Helicopters ihre Weltpremiere<br />

34 Gebrauchtflugzeugmarkt<br />

Der Dollarkurs treibt die Preise<br />

für Gebrauchte aus den<br />

Vereinigten Staaten nach oben<br />

UL/LSA<br />

40 Auf nach Sizilien<br />

Mit der Fascination fliegen<br />

Papa Borchert und Tochter<br />

Emma nach Italien<br />

46 UL News<br />

Inhalt Nr. 4 <br />

April <strong>2015</strong> I 59. Jahrgang<br />

4 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong><br />

<strong>aerokurier</strong> gibt es auch als E-Magazin fürs iPad mit exklusivem Zusatzmaterial.<br />

Mehr Infos: www.<strong>aerokurier</strong>.de


Praxis<br />

95 Vogelschutz<br />

Wie man sich in Aircraft-relevant<br />

Bird Areas, kurz ABAs, verhält<br />

98 Sprachprüfung<br />

Wege zur Vorbereitung auf die<br />

Sprachlevel 4 und 5<br />

99 Produkte für Piloten<br />

Interessantes Zubehör für Piloten<br />

und Menschen mit Luftfahrtaffinität<br />

100 Unfallanalyse<br />

Seenebel wurde einem Piloten<br />

vor Norderney zum Verhängnis<br />

Business Aviation<br />

102 Cessna Citation Latitude<br />

Die Flugerprobung des neuen Jets<br />

verläuft bisher exakt nach Plan<br />

Segelfliegen<br />

106 Von acht bis acht:<br />

1580 km geradeaus<br />

David Jansen berichtet von<br />

seinem Wahnsinnsritt durch<br />

Australien<br />

112 Außenlandung gleich<br />

nach dem Abheben<br />

Unfall mit Ansage nach Fehlersuche<br />

in Bastelarbeit und<br />

mangelhaftem Startcheck<br />

114 Teamflug<br />

Zu zweit geht’s besser. Das<br />

Teamfliegen erfordert aber eine<br />

konsequente Kommunikation<br />

116 Segelfliegen News<br />

Oratex kann jetzt auch für<br />

Segelflugzeuge verwendet<br />

werden<br />

Rubriken<br />

3 Editorial<br />

6 Leserforum<br />

16 News<br />

117 <strong>aerokurier</strong>-Markt<br />

134 Termine<br />

135 Impressum<br />

138 Vorschau<br />

Titelthemen<br />

im Abo<br />

Coupons auf S. 7 und Special S. 40<br />

AERO Special<br />

5 Intro/Inhalt<br />

6 Motorflug-Neuheiten<br />

Auf der AERO stellen die Hersteller ihre<br />

neuesten Entwicklungen vor<br />

14 Die UL-Branche gibt Gas<br />

Auch diesmal zeigen internationale Hersteller<br />

innovative Technik<br />

22 Immer mehr ULs im Segelflug<br />

Bringt Schempp-Hirth den Ventus 3 nach<br />

Friedrichshafen?<br />

28 Ein Tag als ... Unfalluntersucher<br />

Die sachliche Dokumentation ohne Wertung<br />

ist der Grundsatz für die Mitarbeiter der BFU<br />

32 Alleskönner im Cockpit<br />

Moderne Avionik macht das Fliegen immer<br />

komfortabler<br />

34 Roland Bosch im Interview<br />

Die Zukunft der AERO<br />

35 Aktion „Be a pilot“<br />

Flugschulen stellen sich vor und helfen Ihnen,<br />

selbst Pilot zu werden !<br />

36 Vorträge<br />

Die Messe bietet wieder ein großes Vortragsprogramm<br />

zu vielen Themen<br />

38 So kommt man zur AERO <strong>2015</strong><br />

Slot und Flugplan heißen die Zauberwörter für<br />

selbst anfliegende Piloten<br />

40 <strong>aerokurier</strong> auf der AERO<br />

Am <strong>aerokurier</strong>-Stand gibt’s viele Informationen<br />

für Leser und Besucher<br />

41 Messe-Guide<br />

Alle Aussteller der AERO im Überblick<br />

114<br />

40<br />

30<br />

Titelfoto: Bramkamp, Textron Aviation, Weitzel<br />

Fotos: Augsburg Air Service, Kästle/Messe Friedrichshafen, Strecker<br />

<strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong> 5


Leserforum<br />

<strong>aerokurier</strong> 1/<strong>2015</strong><br />

Aero Club News: Motorflug Sprachtests<br />

– Keine Karenzzeit mehr!<br />

Wo sind unsere<br />

Interessenvertreter?<br />

Was ist das denn wieder für eine Sauerei?<br />

Ich bin empört. Ich habe seit zehn<br />

Jahren den PPL (A) ICAO beziehungsweise<br />

nach dem Upgrade jetzt den EASA-PPL<br />

mit Englisch Level 4, Gültigkeit bis 31.<br />

Dezember 2014.<br />

Im Oktober 2014 fragte ich einen aktiven<br />

Fluglehrer, wie es denn ausschaut<br />

mit der Verlängerung des Sprachlevels. Er<br />

antwortete mir, dass, wenn ich sie „zu<br />

früh“ machen würde, ich Gültigkeitszeit<br />

„verschenken“ würde und dass ich die<br />

Verlängerung auch noch bis zu zwölf Monate<br />

nach Ablaufzeit nachholen könne,<br />

darauf habe ich mich verlassen.<br />

Nun lese ich am 24. Januar <strong>2015</strong> im<br />

<strong>aerokurier</strong> in den News, dass die Karenzzeit<br />

für abgelaufene Sprachberechtigungen<br />

entfällt (Bundesrat hat am 7. November<br />

2014 verabschiedet) und somit eine<br />

teurere Erstprüfung fällig sei. Mir war bis<br />

dato gar nicht bekannt, dass die Regierung<br />

so etwas anzustreben gedachte. Ich<br />

lese eigentlich regelmäßig den <strong>aerokurier</strong><br />

und andere. Für mich wurde hier ohne<br />

Vorwarnung ein in meinen Augen fragwürdiges<br />

Gesetz durchgepaukt.<br />

Welchen pädagogischen Wert eine derartige<br />

Maßnahme hat, mag hier jeder<br />

selbst für sich herausfinden. Was unternimmt<br />

der DAeC als Interessenvertreter<br />

der General Aviation dagegen?<br />

Dieter Gresch, 12<strong>04</strong>7 Berlin<br />

mit vier Personen fliegen und wieviel ein<br />

möglicher Gast wiegt.<br />

Einen SPL-Schein für den UL-Flieger<br />

kann man nicht upgraden, da wird man<br />

später wieder wie ein Fußgänger behandelt<br />

und soll alles nochmal lernen und bezahlen.<br />

Aber es gibt ja jetzt den LAPL, der<br />

ist zwar nur in Europa gültig, ist ein paar<br />

tausend Euro teurer als der SPL, man<br />

kann aber problemlos auf SPL downgraden.<br />

Oder doch noch ein paar Tausender<br />

mehr bezahlen, lieber einen PPL-Schein<br />

machen und der ist dann international<br />

gültig? Wir liegen jetzt bei weit über<br />

10 000 Euro. Ich denke, das Interesse bei<br />

jungen Leuten ist vorhanden. Wir sind<br />

aber aus bürokratischen Gründen mittlerweile<br />

nicht mal in der Lage, unkompliziert<br />

ein Flugplatzfest zu organisieren.<br />

Peter (Nachname auf Bitten des Autors<br />

zurückgehalten.)<br />

<strong>aerokurier</strong> 3/<strong>2015</strong><br />

Segelfliegen Training: 1000-km-Camp<br />

Nur die wenigsten haben<br />

das 1000-km-Diplom!<br />

Gerne veröffentlichen<br />

wir Ihre Meinung. Schicken<br />

Sie uns Ihren Leserbrief<br />

(für Rückfragen bitte<br />

unbedingt mit Adresse<br />

und Telefonnummer) an<br />

E-Mail: redaktion@<strong>aerokurier</strong>.de<br />

Fax: +49 228 9565-247<br />

„Silber-C, Gold-C – diese Leistungsabzeichen<br />

nimmt fast niemand mehr so richtig<br />

ernst.“ Wenn das nicht mal Wunschdenken<br />

ist! Ihre Aussage, Herr Marzinzik,<br />

ist mir zu einfach. Die aller-, allerwenigsten<br />

Segelflieger/-innen konnten bisher<br />

das 1000-km-Diplom erfliegen. Rein statistisch<br />

kann ich es nicht unterlegen, habe<br />

keine Zahlen, aus dem Bauch heraus<br />

unter fünf Prozent bundesdeutscher<br />

Segelflieger/-innen. Und zukünftig werden<br />

es vermutlich auch die allerwenigsten<br />

Segelflieger/-innen sein, die dieses<br />

Diplom erfliegen können. Warum? Weil<br />

sie kein dafür geeignetes hochwertiges<br />

Segelfluggerät jemals fliegen können,<br />

weil dafür die finanziellen Voraussetzungen<br />

in den allerwenigsten Fällen vorhanden<br />

sind. Wenn heute jemand die Gold-C<br />

mit drei Diamanten erflogen hat, der wird<br />

sich glücklich schätzen und die allermeisten<br />

Segelflieger/-innen werden dafür<br />

Jahre, wenn nicht Jahrzehnte benötigen.<br />

Die dahinterstehenden Leistungen werden<br />

nur auf den ersten Blick nicht ernst<br />

genommen. Ich vermute, sie werden bei<br />

normalen Vereinsfliegern/-innen schon<br />

sehr ernst genommen, sie werden und<br />

sollen sich über die einzelnen Erfolge bis<br />

hin zu den drei Diamanten freuen, es ist<br />

eine Plackerei für reine Vereinsflieger/-innen.<br />

Denn dieser Erwerb in heutiger Zeit<br />

mit den immer höheren beruflichen und<br />

privaten Anforderungen ist schwer genug.<br />

Hinzu kommt der Mitgliederschwund unseres<br />

so wunderschönen, aber sehr zeitintensiven<br />

Sports. Ich vermute, daran wird<br />

sich in absehbarer Zeit nicht viel ändern.<br />

Uns sponsert niemand mehr, diese Zeiten<br />

sind schon eine Ewigkeit vorbei.<br />

Norbert Brenk, Troisdorf-Spich<br />

<strong>aerokurier</strong> 2/<strong>2015</strong><br />

Editorial: Be a pilot!<br />

Gute Aktion, aber …<br />

Ihre „Be a pilot“-Initiative finde ich<br />

sehr gut. Fliegen als Hobby ist ein Traum.<br />

Wäre da nicht dieses leidige Einstiegsproblem.<br />

Kaum interessiert sich ein junger<br />

Mensch mit normalen finanziellen Möglichkeiten<br />

für die Fliegerei, landet er in<br />

den Regularien und soll entscheiden, ob<br />

er mal später Nachtflug machen will oder<br />

Schreiben lohnt sich!<br />

Unter allen Leserbrief-Autoren des vergangenen<br />

Monats haben wir ein detailliertes<br />

Modell einer Zlin Z-42 von Easy Model<br />

im Maßstab 1:42 verlost. Das Modell aus<br />

der Platinum-Collectible-Serie hat einen<br />

Wert von zehn Euro. Es wird künftig in der<br />

Sammlung von Norbert Brenk aus Troisdorf<br />

stehen.<br />

Die in Leserbriefen geäußerte Meinung muss nicht mit der Redaktionsmeinung übereinstimmen.<br />

Wir behalten uns die Kürzung von Leserbriefen aus redaktionellen Gründen vor.<br />

Foto: Thomalla<br />

6 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong>


Piloten landen hier<br />

<strong>aerokurier</strong> lesen und Gutschein sichern<br />

TANKGUTSCHEIN<br />

20<br />

LITER<br />

FÜR AVGAS<br />

EINZULÖSEN NUR AN FLUGPLÄTZEN MIT<br />

TOTAL-AGENTUREN. (SIEHE RÜCKSEITE)<br />

GRATIS<br />

zur Wahl<br />

2. JET Tankgutschein 25 €<br />

Bequem und bargeldlos Markenkraftstoff<br />

an allen JET-Filialen tanken.<br />

25 €<br />

1. Total Gutschein 20 Liter AvGas<br />

Air TOTAL bietet hochwertige Schmier- und<br />

Kraftstoffe für das Flugwesen. Einfach auf<br />

teilnehmenden Flugplätzen auftanken und<br />

abheben!<br />

25 €<br />

DOUGLAS Gutschein 25 €<br />

Douglas ist eine der bekanntesten<br />

Parfümerien mit einem breitem Sortiment<br />

für Frauen und Männer.<br />

Ihre Vorteile im Abo: • jede Ausgabe pünktlich frei Haus • Online-Kundenservice<br />

• GRATIS-Ausgabe bei Bankeinzug zusätzlich • exklusiv für Abonnenten: Aktuelle Informationen des DAeC<br />

Heftabo einfach digital erweitern: www.<strong>aerokurier</strong>.de/upgrade<br />

www.<strong>aerokurier</strong>.de<br />

E-Paper für iPad<br />

99<br />

nur ct<br />

pro Ausgabe zusätzlich<br />

Coupon einsenden an:<br />

<strong>aerokurier</strong> Aboservice<br />

70138 Stuttgart<br />

DIREKTBESTELLUNG:<br />

<strong>aerokurier</strong>@dpv.de<br />

Tel. +49 (0)711 3206-8899<br />

Fax +49 (0)711 182-2550<br />

Bitte Bestell-Nr. angeben<br />

Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG, 70162 Stuttgart.<br />

Registergericht Stuttgart HRA 9302. Geschäftsführer:<br />

Dr. Volker Breid, Norbert Lehmann.<br />

Vertrieb: Belieferung, Betreuung und Inkasso erfolgen durch<br />

DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH, Nils Oberschelp (Vorsitz),<br />

Heino Dührkop, Dr. Michael Rathje, Düsternstr. 1, 20355 Hamburg,<br />

als leistender Unternehmer. AG Hamburg, HRB 95752.<br />

Ja, ich möchte <strong>aerokurier</strong> frei Haus im Jahresabo lesen Best.-Nr. 1268225<br />

Senden Sie mir die nächsten 12 Ausgaben von <strong>aerokurier</strong> frei Haus zum Jahresabopreis<br />

von zzt. nur 66,– € (A: 72,90 €; CH: 115,– SFr.; weitere Auslandspreise auf<br />

Anfrage). GRATIS dazu erhalte ich den Gutschein meiner Wahl wie angekreuzt nach<br />

Zahlungseingang. Nach Ablauf des Bezugszeitraumes kann ich jederzeit kündigen.<br />

Meine persönlichen Angaben: (bitte unbedingt ausfüllen)<br />

Name, Vorname<br />

Geburtsdatum<br />

Straße, Nr.<br />

PLZ<br />

Telefon<br />

Wohnort<br />

E-Mail<br />

Ja, ich möchte auch von weiteren Inhalten, Vorabnachrichten, Themen und Vorteilen profitieren.<br />

Deshalb bin ich damit einverstanden, dass mich Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG und ihr zur Verlagsgruppe<br />

gehörendes Unternehmen, Rodale-Motor-Presse GmbH & Co. KG Verlagsgesellschaft mit Ihren<br />

Titeln künftig auch per Telefon und E-Mail über weitere interessante Medienangebote informieren.<br />

Dieses Einverständnis kann ich jederzeit per E-Mail an widerruf@dpv.de widerrufen.<br />

Als Extra wähle ich: (bitte nur ein Kreuz machen)<br />

1. Total Gutschein 20 Liter AvGas 3. DOUGLAS Gutschein 25 €<br />

2. JET Tankgutschein 25 €<br />

Ich bezahle per Bankeinzug und erhalte eine Gratis-Ausgabe zusätzlich.<br />

IBAN<br />

BIC<br />

Geldinstitut<br />

Ich bezahle per Rechnung<br />

SEPA-Lastschriftmandat: Ich ermächtige die DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH, Düsternstraße 1-3,<br />

20355 Hamburg, Gläubiger-Identifikationsnummer DE77ZZZ000000<strong>04</strong>985, wiederkehrende Zahlungen<br />

von meinem Konto mittels Lastschrift einzuziehen. Zugleich weise ich mein Kreditinstitut an, die von<br />

der DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH auf mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen. Die<br />

Mandatsreferenz wird mir separat mitgeteilt. Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend<br />

mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des belasteten Betrages verlangen. Es gelten dabei die mit<br />

meinem Kredit institut vereinbarten Bedingungen.<br />

Verlagsgarantie: Sie können die Bestellung binnen 14 Tagen ohne Angabe von Gründen formlos widerrufen.<br />

Die Frist beginnt an dem Tag, an dem Sie die erste bestellte Aus gabe erhalten, nicht jedoch vor<br />

Erhalt einer Widerrufsbelehrung gemäß den Anfor derungen von Art. 246a § 1 Abs. 2 Nr. 1 EGBGB. Zur<br />

Wahrung der Frist genügt bereits das rechtzeitige Absenden Ihres eindeutig erklärten Entschlusses,<br />

die Bestellung zu widerrufen. Sie können hierzu das Widerrufs-Muster aus Anlage 2 zu Art. 246a<br />

EGBGB nutzen. Der Widerruf ist zu richten an: FLUG REVUE Aboservice, Postfach, 70138 Stuttgart,<br />

Telefon: + 49 (0)711 3206-8899, Telefax: +49 (0)711 182-2550, E-Mail: flugrevue@dpv.de<br />

Datum<br />

Unterschrift<br />

Lieferung nach Zahlung der Abo-Gebühr solange Vorrat reicht, Ersatzlieferung vorbehalten.<br />

Diese und viele weitere<br />

attraktive Aboangebote:<br />

www.<strong>aerokurier</strong>.de/abo


[ MOTORFLIEGEN Reportage ]<br />

Unterwegs im Airliner<br />

COCKPIT-<br />

MANAGER<br />

Fliegerisches Können ist in diesem<br />

Beruf ebenso gefragt wie umfangreiches<br />

Fachwissen. Einmalige Augenblicke<br />

entschädigen für unkonventionelle<br />

Dienstzeiten. Christian Böhm arbeitet<br />

beim Ferienflieger TUIfly und gibt einen<br />

Einblick in sein Leben als Linienpilot.<br />

8 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong>


AUTOR: Christian Böhm<br />

Fotos: Christian Böhm, Steve Beech/AirTeamImages<br />

<strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong> 9


[ MOTORFLIEGEN Reportage ]<br />

[ 3 ] [ 4 ]<br />

10 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong>


[ 1 ] [ 2 ]<br />

[ 5 ]<br />

[ 6 ]<br />

[ 1 ] Rhodos wird meistens<br />

auf Sicht angeflogen.<br />

[ 2 ] Mindestens einmal<br />

am Tag die Sonne sehen:<br />

Das ist einer der Vorzüge,<br />

die man als Airliner-Pilot<br />

genießt. [ 3 ] Im Gegenanflug<br />

auf die Piste 25 auf<br />

Rhodos aus dem Cockpit.<br />

[ 4 ] Calvi auf Korsika<br />

dürfen nur Kapitäne<br />

anfliegen, die für den Platz<br />

qualifiziert sind. [ 5 ] Beim<br />

Briefing der Kabinencrew<br />

hat der Kapitän das Wort.<br />

[ 6 ] Den Triebwerken gilt<br />

beim Check besondere<br />

Aufmerksamkeit.<br />

Um zwei Uhr in der Nacht<br />

läutet der Wecker den Tag<br />

ein. An anderen Stationen<br />

geht‘s noch eher los. Seit<br />

dem Bau der Nordbahn hebt am Drehkreuz<br />

Frankfurt kein Flugzeug mehr<br />

vor fünf Uhr lokal ab. Dies bedeutet:<br />

Briefing um 3:45 Uhr, um eine Stunde<br />

später zur Startbahn zu rollen und<br />

pünktlich zur Öffnung des Flughafens<br />

abzuheben. Eine Stunde Fahrt von<br />

Wetzlar kommt für mich noch obendrauf.<br />

Schnee ist vorhergesagt, also<br />

fahre ich noch etwas früher los.<br />

Der Beruf des Piloten ist definitiv<br />

kein Nine-to-Five-Job. Feierabend ist<br />

auch mal nach 16 Stunden auf den<br />

Beinen. Freie Wochenenden sind<br />

Mangelware, ebenso die Möglichkeit,<br />

einen freien Tag auch auskosten zu<br />

können – früh aufzustehen bedeutet<br />

eben auch, früh ins Bett zu gehen.<br />

Auf der Haben-Seite stehen mehrere<br />

freie Tage am Stück und das Wissen,<br />

in einem der spannendsten Berufe<br />

der Welt arbeiten zu dürfen.<br />

Unser Flug geht heute nach Hurghada<br />

in Ägypten, eine der längeren<br />

Strecken für eine der mehr als 40<br />

Boeing 737NG der TUIfly. Nur selten<br />

steigt die Crew dort aus, wo andere<br />

Urlaub machen; auch heute geht es<br />

umgehend wieder retour. Tagesziel<br />

ist Zweibrücken. Nach neuneinhalb<br />

Stunden reiner Flugzeit plus Briefing,<br />

plus Bodenzeit und Check-out kommen<br />

wir der maximalen Einsatzzeit schon<br />

recht nahe. Noch effektiver ist so ein<br />

Umlauf mit Zwischenstopp in Marsa<br />

LINIENFLIEGEN IST TEAMWORK:<br />

BESATZUNG UND BODENTEAM<br />

ARBEITEN PERFEKT ZUSAMMEN.<br />

Alam – dann ist die tägliche Flugdienstzeit<br />

mit bis zu 14 Stunden ausgereizt.<br />

Nicht tragisch, ist der Flug<br />

doch optimal fürs Stundenkonto, und<br />

man ist wieder daheim.<br />

Im Crewraum ist die Stimmung<br />

locker. Oft fliege ich mit Kollegen, die<br />

ich über die Jahre schätzen gelernt<br />

habe. Selbst wenn wir uns noch nicht<br />

kennen, ist der Umgang vertraut. Dank<br />

standardisierter Verfahren spricht<br />

man die gleiche Sprache.<br />

Flugplan, NOTAMs, Wetter: Die<br />

Dispatcher haben alle Informationen<br />

zusammengestellt. 15 Minuten darf<br />

der Aufenthalt im Crewraum dauern.<br />

Ziemlich knapp, um alle relevanten<br />

Infos für Zielflugplätze, Alternates<br />

und Streckenwetter zu sichten und<br />

um sich dann noch Zeit fürs Briefing<br />

der Kabinencrew zu nehmen.<br />

Die Flugplanung schließt mit der<br />

Spritberechnung ab. Oft kann man<br />

dem Wunsch der Firma entsprechen<br />

und das tanken, was auf dem Plan<br />

steht. Ab und an nehmen wir auch<br />

mehr mit als gefordert: Gewitter auf<br />

der Strecke, Turbulenzen, Mehrgewicht,<br />

längere An- und Abflugverfahren<br />

oder ein enger Zeitplan sind<br />

Gründe, die Piloten dazu bewegen,<br />

sich etwas mehr Kerosin zu gönnen.<br />

Die Firma setzt auf die Erfahrung<br />

ihrer Piloten – ein Vertrauensvorschuss<br />

erster Klasse. Wir sind eben nicht nur<br />

Flugzeugführer, sondern auch Manager,<br />

die mit Ressourcen sinnvoll wirtschaften<br />

müssen.<br />

Heute ist es nicht nur der Wintereinbruch,<br />

der uns veranlasst, wegen<br />

der längeren Bodenzeit etwas mehr<br />

zu tanken. In Hurghada ist das Tanken<br />

teuer, also nehmen wir die unter<br />

Beachtung des Landegewichts maximal<br />

mögliche Kerosinmenge mit.<br />

An der Boeing angekommen, ist be-<br />

<strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong> 11<br />

Fotos: Christian Böhm, Alex Filippopoulos/AirTeamImages (1)


[ MOTORFLIEGEN Reportage ]<br />

[ 6 ]<br />

[ 4 ]<br />

[ 3 ]<br />

12 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong>


[ 1 ] [ 2 ]<br />

[ 5 ]<br />

Fotos: Christian Böhm<br />

DER SCHUB DES 90-MILLIONEN-<br />

DOLLAR-JETS BEEINDRUCKT<br />

IMMER WIEDER AUFS NEUE!<br />

[ 1 ] Beim Rundgang<br />

werden alle sensiblen<br />

Komponenten der Maschine<br />

gecheckt. [ 2 ] So sieht<br />

man Gletscher nur von<br />

diesem Arbeitsplatz aus.<br />

[ 3 ] Winterflugbetrieb<br />

erfordert die Enteisung<br />

des Flugzeugs. [ 4 ] Damit<br />

der Airliner in weniger als<br />

einer Stunde wieder<br />

starten kann, muss alles<br />

passen. [ 5 ] Die neuen<br />

„Scimitar“-Winglets der 737<br />

sehen gut aus und sparen<br />

Sprit. [ 6 ] Christian Böhm<br />

bei der Programmierung<br />

des Bordcomputers.<br />

VIDEO LINIENFLUG<br />

Blick aus dem<br />

Airliner-Cockpit:<br />

www.<strong>aerokurier</strong>.de/<br />

airliner_reportage<br />

reits alles im Gange: Catering, Beladung,<br />

Betankung. Der Tankwagen<br />

hat 18 Tonnen Sprit in Flächen- und<br />

Rumpftank fließen lassen. Der Techniker<br />

übergibt uns das mittels Hilfsturbine,<br />

der APU, aufgeheizte Flugzeug.<br />

Vertrödelte Minuten am Boden<br />

muss man sich in der Luft wieder<br />

teuer einkaufen, daher muss jedes<br />

Zahnrädchen ins andere greifen. Damit<br />

das klappt, müssen die Piloten<br />

die Dinge oft aktiv beeinflussen.<br />

Technische Probleme können zudem<br />

eine Menge an Dingen nach sich ziehen,<br />

die man im Auge behalten muss.<br />

Das macht unseren Job vielfältig,<br />

anspruchsvoll und spannend, vom<br />

Reiz, eine 90-Millionen-Dollar-Maschine<br />

fliegen zu dürfen, ganz abgesehen.<br />

An Bord ist die Aufgabenteilung<br />

genau geregelt. Da ich nach Hurghada<br />

fliege, ist mein Aufgabenbereich<br />

das Cockpit, mein Kollege macht den<br />

Rundgang. Es folgen das Briefing für<br />

die Abflugstrecke und Notverfahren,<br />

abschließend die Checklistenarbeit.<br />

Kurz vor dem Schließen der Türen<br />

kommt das Load Sheet zum Berechnen<br />

der Startleistung: perfektes Timing.<br />

Das Zeitfenster, der Slot, beträgt<br />

sportlich-knappe 15 Minuten. „Delivery“<br />

erteilt die Anlassfreigabe, zuvor<br />

haben wir unsere Absicht zum<br />

Enteisen bekanntgegeben. „Apron<br />

Control“ gibt uns grünes Licht für<br />

den Pushback, jetzt werden die Triebwerke<br />

gestartet. Es schneit, alles ist<br />

weiß, nur die Rollwege wurden auf<br />

schmaler Spur geräumt. Es herrscht<br />

eine mystische Stimmung am sonst<br />

so geschäftigen Großflughafen Frankfurt.<br />

Die Enteisung geht heute schnell.<br />

Zehn Minuten später steht unsere<br />

gelbe 737 auf der Piste 18. Zum Start<br />

schiebe ich die beiden Gashebel ein<br />

Stück vor, bis die Drehzahlen stabil<br />

sind. Ein Druck auf die beiden TO/<br />

GA-Knöpfe aktiviert die automatische<br />

Schubkontrolle.<br />

Auch nach mehr als zehn Jahren<br />

im Cockpit beeindruckt mich die Beschleunigung<br />

des Jets immer wieder<br />

aufs Neue. Die Computerstimme ruft<br />

„V1“. Die Entscheidungsgeschwindigkeit,<br />

bis zu der man den Start sicher<br />

abbrechen kann, ist erreicht. Bei<br />

„Rotate“ ziehe ich am Steuerhorn.<br />

Mit 15 Grad Pitch schießt der Jet in<br />

den Nachthimmel. 20 Minuten und<br />

einige Frequenzwechsel später haben<br />

wir Flight Level 350 erreicht. Nebel<br />

füllt die Täler, am Horizont erhebt<br />

sich majestätisch die Sonne. Das Aufstehen<br />

hat sich gelohnt!<br />

Den Autopiloten hatte ich bereits<br />

in 8000 Fuß aktiviert. Zu tun gibt es<br />

trotzdem. Trotz vorgegebener Strecke<br />

sind es Abkürzungen, die Zeit sparen<br />

– aktives Planen und Nachfragen ist<br />

angesagt. Heute sind Starkwindfelder<br />

verbunden mit Turbulenzen ein Thema.<br />

Die Kabinencrew ist informiert,<br />

den Service entsprechend anzupassen.<br />

In den Sommermonaten sind es häufig<br />

Gewitter, die bis in Reiseflughöhe<br />

reichen und umflogen werden. Augenmerk<br />

gilt auch den Flugplätzen<br />

unterwegs. Ob medizinischer Notfall<br />

<strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong> 13


[ MOTORFLIEGEN Reportage ]<br />

[ 2 ]<br />

[ 3 ]<br />

[ 1 ]<br />

oder Systemausfall – Gründe, einen<br />

Flug abzubrechen, gibt es genug.<br />

Auch wenn die Wahrscheinlichkeit<br />

gering ist, Plan B und C liegen parat.<br />

Eine halbe Stunde vor Ankunft in<br />

Hurghada werden wir wieder geschäftiger.<br />

Der Bordcomputer gibt uns den<br />

"top of descent" vor. An diesem Punkt<br />

beginnt der Sinkflug. Im Idealfall findet<br />

dieser mit den Triebwerken im<br />

Leerlauf statt – wie im Segelflugzeug.<br />

Fast immer müssen wir dieses Vorhaben<br />

unterbrechen, bekommen<br />

Abkürzungen und müssen mitplotten,<br />

wenn nötig auch „zaubern“.<br />

Bei gutem Wetter rechne ich heute<br />

mit einem Sichtanflug. Warum die<br />

737 nicht anfliegen wie eine Einmot?<br />

Mit etwas Fingerspitzengefühl bringen<br />

wir dem Lotsen unsere Absicht<br />

nahe und bekommen ein freundliches<br />

„Cleared for visual approach.“. In<br />

spätestens 1000 Fuß muss ich „established“<br />

sein: Bahn voraus, voll<br />

konfiguriert und mit genügend Turbinendrehzahl<br />

für ein schnelles Hochlaufen<br />

der Triebwerke für den Goaround.<br />

Den Airliner auch ohne Anflughilfen,<br />

rein manuell zu beherrschen,<br />

gehört bei TUIfly zum guten Ton. Vom<br />

Spaßfaktor abgesehen, spart auch das<br />

Zeit, Sprit und Geld – und man verliert<br />

nie das Gefühl, Pilot zu sein. Wir „Ferienflieger“<br />

haben diese Möglichkeit<br />

erfreulich oft.<br />

Die Bodenzeit ist mit 50 Minuten<br />

knapp bemessen. Tanken, be- und<br />

entladen, ein- und aussteigen und<br />

säubern. Fünf Minuten vor der Zeit<br />

[ 1 ] Sonnenaufgänge wie dieser entschädigen<br />

fürs frühe Aufstehen. [ 2 ] Pushback:<br />

Gutes Teamwork ermöglicht den pünktlichen<br />

Start. [ 3 ] Agadir in Marokko gehört zu den<br />

entfernteren Zielen im TUIfly-Netz.<br />

werden wir zurückgeschoben. Zurück<br />

nach Deutschland fliegt der Kollege,<br />

ich betätige den Funk.<br />

Für den Rückweg nach Zweibrücken<br />

haben wir angesichts des Wetters<br />

800 Kilogramm Kerosin zusätzlich<br />

geladen, das entspricht 20 Minuten<br />

Flugzeit. Eine gute Entscheidung.<br />

Unterwegs verschlechtert sich das<br />

Wetter am Ziel entgegen der Vorhersage.<br />

Jetzt muss es schnell gehen:<br />

Das Wetter der umliegenden Plätze<br />

einholen, mit OPS (Operations) abklären,<br />

wo im Falle einer Ausweichlandung<br />

unsere Maschine am besten<br />

zu gebrauchen ist, wo sich am besten<br />

um die Gäste gekümmert wird.<br />

Die Bewölkung liegt mit 100 Fuß<br />

über dem Boden fast auf, die Sichten<br />

auf der 21 betragen 900 Meter – knapp<br />

über den Erfordernissen. Die 737 kann<br />

zwar bis 200 Meter Sicht automatisch<br />

landen, nur muss dies auch bodenseitig<br />

erfüllt sein. Genau zum Minimum<br />

kommen schemenhaft die Lichter der<br />

Anflugbefeuerung, dann auch die der<br />

Piste in Sicht. Aufsetzen, die Speedbrakes<br />

auf der Tragfläche fahren<br />

automatisch aus. Die Autobrake greift,<br />

Umkehrschub auf. Geschafft! Tage<br />

wie dieser geben einem die Bestätigung,<br />

im Team alles richtig gemacht<br />

zu haben.<br />

Der nächste Dienst gestaltet sich<br />

anders. Andere Crew, diesmal vier<br />

Legs innerdeutsch auf der etwas<br />

kleineren 737-700 im Streckennetz<br />

von airberlin. Flugzeiten von knapp<br />

einer Stunde lassen den Arbeitstag<br />

schnell rumgehen. Frühmorgens geht<br />

es von Baden-Baden nach Hamburg.<br />

Bei Sichten von 300 Metern im Nebel<br />

rollen wir zur Startbahn, gelandet<br />

wird hier vollautomatisch. Kontrastprogramm<br />

zu den Ferienflügen.<br />

Im Streckennetz der TUIfly bleibt<br />

einem als Pilot die Langstrecke verwehrt.<br />

Aber sind die Kurz- und Mittelstrecke<br />

weniger spannend? Nein!<br />

Außerdem stehen TUIfly-Piloten international<br />

hoch im Kurs. Wir genießen<br />

das Privileg, in den Wintermonaten<br />

für kanadische Airlines fliegen zu<br />

dürfen. Seit diesem Jahr heben auch<br />

einige Piloten unserer Gesellschaft<br />

bei der britischen Tochter Thompsonfly<br />

auf Boeing 767 gen Karibik ab.<br />

Dieser Mix ist es, weshalb ich meine<br />

Arbeit niemals gegen einen Nine-to-<br />

Five-Job tauschen würde. ae<br />

Fotos: Christian Böhm, Alun Morris Jones/AirTeamImages (1)


[ NEWS ]<br />

Lufthansa-Ju kommt unter Denkmalschutz<br />

FLIEGENDES DENKMAL<br />

Die Junkers Ju 52 D-AQUI der<br />

Deutschen Lufthansa Berlin-Stiftung<br />

wird unter Denkmalschutz gestellt.<br />

Sie ist das erste historische Verkehrsflugzeug,<br />

das diesen Status erhält. Das Flugzeug<br />

besitze eine große luftfahrthistorische<br />

Bedeutung, ein großer Teil seiner Originalsubstanz<br />

sei bis heute erhalten und die Ju 52 D-AQUI erfülle alle<br />

Kriterien für ein schützenswertes Denkmal, betonte Dr.<br />

Christina Onnen vom Hamburger Denkmalschutzamt. Die<br />

Lufthansa-Ju ist zwar der erste historische Airliner unter<br />

Denkmalschutz, jedoch nicht das erste so geschützte Flugzeug.<br />

In den vergangenen Jahren wurden bereits einige Segelflugzeuge<br />

als bewegliche Denkmäler klassifiziert. Derzeit befindet sich<br />

die D-AQUI zum alljährlichen Check bei Lufthansa Technik<br />

in Hamburg. Rund 4000 Arbeitsstunden werden dabei in die<br />

„Tante Ju“ investiert, um sie fit für die nächste Saison zu machen.<br />

Bronco Demo Team<br />

ZWEITE BRONCO IN DIESEM JAHR<br />

In den vergangenen Jahren hat das Bronco Demo Team aus dem<br />

belgischen Wevelgem hunderttausende Airshowbesucher mit seiner<br />

OV-10B Bronco begeistert. <strong>2015</strong> wird das Team eine zweite Bronco in<br />

die Luft bekommen, die derzeit in den letzten Zügen ihrer Überholung<br />

steckt. Beide Flugzeuge dienten einst der Bundeswehr als Zielschlepper.<br />

Ein drittes Exemplar des Teams war 2012 in England verunglückt.<br />

Übergabe in Colorado<br />

PILATUS LIEFERT DIE 1300. PC-12 AUS<br />

Bei Pilatus Business Aircraft in Broomfield im US-Bundesstaat Colorado<br />

wurde Ende Februar die Übergabe der 1300. PC-12 gefeiert. Die einmotorige<br />

Turboprop aus der Schweiz ging an die kalifornische Surf Air, die erste<br />

private „All you can fly“-Airline. Die Kunden der Fluglinie können gegen<br />

eine Monatsgebühr Mitglied werden und dann so viel fliegen, wie sie wollen.<br />

Mit ihrer aktuellen PC-12-Flotte mit Executive-Kabinenausstattung bietet<br />

Surf Air Flüge von und zu Flugplätzen in San Francisco, Los Angeles,<br />

Santa Barbara, San Diego, Lake Tahoe und Las Vegas an. Surf Air will ihr<br />

Streckennetz sukzessive erweitern.<br />

Rundflüge beim Tag der offenen Tür<br />

SUPER CONSTELLATION LANDET IN SPEYER<br />

Der Besuch der Super Constellation der Schweizer SCFA ist einer der Höhepunkte<br />

beim Tag der offenen Tür am 30. Mai am Flugplatz Speyer.<br />

Gegen 10.15 Uhr soll der Klassiker dort einfliegen. An dem Tag sind noch<br />

zwei 30-minütige Rundflüge geplant. Weltweit fliegen derzeit nur noch<br />

zwei Super Constellation. Um<br />

mit zufliegen, ist eine SCFA-<br />

Mitgliedschaft nötig. Infos zu<br />

Mitgliedschaften, Preisen und<br />

Rundflugtickets gibt der Flugplatz<br />

Speyer unter Telefon<br />

06232/68729-10 oder -15.<br />

Es gibt ihn wieder: den Fliegerärztlichen Ausschuss, die Berufungsinstanz<br />

für jene Piloten, denen wegen eines medizinischen<br />

Problems das Medical verweigert wurde. Mit der Novellierung der<br />

LuftVZO wurde diese Gutachterinstanz beim Bundesverkehrsminister<br />

(BMVI) neu geschaffen. Ihr gehören unter dem Vorsitz<br />

von Dr. Roland Quast insgesamt fünf Flugmediziner an, die bei<br />

der Beurteilung der Flugtauglichkeit auch in größerem Maße die<br />

Flugerfahrung eines Piloten berücksichtigen können. Alle, die<br />

vom Fiegerarzt und letztlich vom Luftfahrt-Bundesamt einen<br />

negativen Bescheid bekommen haben, finden in dem fliegerärztlichen<br />

Ausschuss eine zweite Chance. Den Berufungsantrag<br />

muss der Fliegerarzt des Piloten an den Ausschuss richten.<br />

16 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong>


Fotos: Bronco Demo Team, Continental Motors, Diamond Aircraft,<br />

Müller, Pilatus Aircraft, Piper Aircraft, Riemensberger, Viking Aircraft<br />

EASA zertifiziert Umrüstung auf CD-155<br />

DA42 TDI MIT MEHR LEISTUNG<br />

Die EASA hat die Umrüstung der Diamond DA42 auf den Dieselmotor<br />

Continental CD-155 zugelassen. „Für Diamond Aircraft ist es äußerst<br />

wichtig, den Kunden Möglichkeiten zu bieten, die den Werterhalt ihrer<br />

Flugzeuge garantieren. Besonders jenen, die ihr Diamond-Flugzeug<br />

vor 2009 gekauft haben“, sagte Christian Dries, Hauptgeschäftsführer<br />

(CEO) von Diamond Aircraft Österreich. Die Umrüstungen werden bei<br />

Diamond Aircraft Österreich und Diamond Aircraft Canada durchgeführt.<br />

Die Kunden müssen allerdings die CD-155-Motoren direkt beim<br />

Hersteller Technify Motors bestellen. „Continental Motors freut sich<br />

über Diamonds Entscheidung, den CD-155-Motor DA42-TDI-Kunden<br />

anzubieten. Dies zeugt von höchstem Engagement gegenüber der<br />

bestehenden Kundschaft“, sagt Ken Suda, Präsident und Geschäftsführer<br />

der Technify Motors GmbH, der deutschen Niederlassung der<br />

Continental Motors Group.<br />

Lieferungen an den Golf<br />

TWIN OTTER FÜR<br />

DIE WÜSTE<br />

Die neunte und letzte Twin Otter Series<br />

400 aus einem Auftrag der Global<br />

Aerospace Logistics (GAL) aus den<br />

Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE)<br />

wurde Ende Februar vom Hersteller Viking Air übergeben. Bislang haben<br />

Kunden aus 26 Nationen das 2009 wieder aufgelegte und modernisierte<br />

Turboprop-Muster bestellt. GAL gehörte zu den Erstbestellern des wiederbelebten<br />

Musters.<br />

Zulassung für alternativen Kraftstoff<br />

IO-360 DARF BLEIFREI TANKEN<br />

Die Continental Motors Group hat von der FAA die Zulassung für den<br />

IO-360-AF erhalten. Dieser Motor darf sowohl mit dem verbleiten<br />

Avgas 100LL als auch mit bleifreiem Treibstoff UL91 betrieben werden.<br />

Flight Design wird der erste Abnehmer für den Motor sein. Er wird das<br />

Motorflugzeug C4 antreiben. Die Buchstaben AF in der Bezeichnung<br />

stehen für „alternative fuel“, also alternativen Kraftstoff. Der IO-360-AF<br />

ist nach Angaben des Herstellers der erste Motor seiner Klasse, der<br />

für alternative Kraftstoffe zugelassen ist.<br />

9,6<br />

Prozent mehr Kolbenmotorflugzeuge wurden<br />

im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2013<br />

ausgeliefert, berichtet der Herstellerverband<br />

GAMA. Insgesamt wurden von den GAMA-<br />

Mitgliedern im vergangenen Jahr 1129 Kolbenmotorflugzeuge<br />

ausgeliefert. Beliebtestes Muster war dabei die<br />

Cirrus SR22T, von der 160 Exemplare die Fabrik verließen.<br />

Malaysian Flying Academy<br />

PIPER IN MALAYSIA<br />

Die Malaysian Flying Academy in Malakka<br />

hat vier neue PA-28-180 Archer TX<br />

erhalten, die ihre Flotte von 24 Ein- und<br />

Zweimots ergänzen. Die 1987 gegründete<br />

Flugschule ist seit 2009 am Malacca<br />

International Airport beheimatet.<br />

„Unsere Kadetten können es nicht abwarten,<br />

mit diesen vier neuen Piper-Einmot-Trainern<br />

zu fliegen. Das G500-Avionikpaket<br />

ist ideal für unser Trainingscurriculum“,<br />

sagte Captain Stephen Terry.


[ MOTORFLIEGEN Flugzeugreport ]<br />

Cessna TTx<br />

SINGLE MIT<br />

JET-<br />

APPEAL<br />

CESSNA<br />

C182T<br />

Unter den Cessna-Viersitzern war die<br />

Turbo Skylane lange das Spitzenflugzeug.<br />

Sie wird von der JT-A abgelöst.


Mit der TTx toppt Cessna sein<br />

Single-Angebot. In puncto<br />

Cockpit und Avionik ist sie die<br />

kleine Schwester der Citation-<br />

Familie. Was bietet der schnelle<br />

Renner im Vergleich zu Turbo<br />

Skylane und Cirrus SR22?<br />

AUTOR: Gerhard Marzinzik<br />

Fotos: Cessna, Marzinzik<br />

<strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong> 19


[ MOTORFLIEGEN Flugzeugreport ]<br />

Rassige Linienführung<br />

und fesches Farbdesign:<br />

Auf dem Vorfeld<br />

ist die Cessna TTx ein<br />

Hingucker.<br />

Lange war die Turbo Skylane<br />

Cessnas Spitzenangebot unter<br />

den viersitzigen Singles.<br />

Auch heute noch steht die<br />

C182 für die Einmotorigen des Herstellers<br />

aus Wichita, den (meist) abgestrebten<br />

Schulterdeckern in Metallbauweise.<br />

Die TTx stellt einen radikalen<br />

Bruch dar. Der elegante Composite-Tiefdecker<br />

hat im Auftritt nichts<br />

mehr mit der traditionellen Cessna-<br />

Linie gemeinsam. Zu welch einem<br />

Leistungssprung eine moderne Bauweise<br />

und Aerodynamik führen können,<br />

soll ein Vergleich mit der Turbo<br />

Skylane zeigen. Denn in der Motorleistung<br />

trennen die beiden, die Skylane<br />

mit ihrem 230 PS starken, aufgeladenen<br />

Continental und die TTx<br />

mit ihrem 310-PS-Turbo-Continental,<br />

keine Welten. Bei der TTx ist das<br />

Triebwerk allerdings mit zwei Turboladern,<br />

deshalb TT, und zwei Ladeluftkühlern<br />

ausgestattet.<br />

Selbst für eingeschworene Cessna-<br />

Anhänger ist die Einschätzung der<br />

TTx natürlich auch im direkten Leistungsvergleich<br />

mit den Hauptkonkurrenten<br />

wichtig, also mit Cirrus SR22,<br />

Mooney Acclaim und Pipistrel Panthera.<br />

Die Panthera befindet sich<br />

allerdings noch auf dem beschwerlichen<br />

Weg zur Zertifizierung. In einigen<br />

Eckwerten muss sich die TTx<br />

deshalb der SR22 stellen.<br />

Die Version TTx ist inzwischen ein<br />

echtes Cessna-Kind. Ins Portfolio des<br />

Herstellers geriet sie 2008 nach dem<br />

Konkurs von Columbia Aircraft in<br />

Bend, Oregon, als Columbia 400 und<br />

wurde dann unter der Bezeichnung<br />

Cessna 400 für kurze Zeit in Bend<br />

20 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong><br />

CESSNA<br />

C182T<br />

Die Skylane bietet Platz satt und ganz bequemen<br />

Zugang zum Cockpit. Auch ein sperriges<br />

Elektrofaltrad ist da leicht verstaut.


[ 2 ]<br />

[ 1 ]<br />

[ 1 ] TTx-Cockpit mit Jetfeeling. Es könnte fast der Arbeitsplatz einer Citation sein.<br />

Klar strukturiert und aufgeräumt. Auch die Notinstrumentierung in der TTX ist ein<br />

digitales Gerät. [ 2 ] Die Sessel für die Passagiere sind nicht höhenverstellbar.<br />

Stattdessen gibt es extra Polster [ 3 ] Deicing-Systeme gehören zur Ausstattung.<br />

Die Zulassung des FIKI-Systems (Flight Into Known Icing) steht noch an.<br />

[ 3 ]<br />

Fotos: Cessna (5), Marzinzik (2)<br />

gefertigt. Die Wirtschaftskrise Ende<br />

des letzten Jahrzehnts und der damit<br />

einhergehende Nachfrageeinbruch<br />

bei Flugzeugen der kleinen Allgemeinen<br />

Luftfahrt führten mit einer wenig<br />

glücklich verlaufenen Verlagerung<br />

der Fertigung nach Mexiko zu einer<br />

zweijährigen Produktionsunterbrechung.<br />

Die zwischenzeitlich in Corvalis<br />

TT umbenannte Einmot wurde<br />

in Kansas einer gründlichen Überarbeitung<br />

unterzogen und wird nun wie<br />

die anderen Kolbenmotorflugzeuge<br />

in Independence in einem neu strukturierten<br />

Verfahren gefertigt.<br />

Dieses Redesign war zugleich ein<br />

Diät- und Fitnessprogramm. Für die<br />

Neuzulassung als TTx, Typbezeichnung<br />

T240, wurde die Struktur verstärkt<br />

und zugleich Gewicht gespart. Mit<br />

der deutlich verbesserten Struktur<br />

– das Airframe Lifetime Limit beträgt<br />

25 200 Stunden – hat die TTx als einzige<br />

ihrer Klasse eine Utility-Zulassung<br />

erhalten. Nicht unwichtig, wenn man<br />

schnell in turbulenten Bedingungen<br />

unterwegs ist.<br />

Leer bringt die voll ausgerüstete<br />

Einmot 1179 kg auf die Waage. Damit<br />

wird die Konstruktion von Lance<br />

Neibauer jetzt dem Ruf dieses Schöpfers<br />

aerodynamisch ausgefeilter,<br />

schneller Flugzeuge gerecht. Mit<br />

einer maximalen Reisegeschwindigkeit<br />

von 235 KTAS (435 km/h) ist die<br />

TTx die schnellste Einmot mit starrem<br />

Fahrwerk und zeigt der Cirrus SR22<br />

das Leitwerk.<br />

Bei der Nutzlast kommt sie über<br />

die 1000-lbs-(453-kg-)Grenze. 293 kg<br />

können davon als Avgas in den Flügeltanks<br />

verschwinden – insgesamt<br />

401 l, von denen 386 l ausfliegbar sind.<br />

Bleiben 160 kg für zwei eher leichte<br />

Piloten mit wenig Gepäck. Wird die<br />

Reichweite der vollen Tanks – bis zu<br />

1250 NM – nicht benötigt, erlaubt ein<br />

voll besetztes Cockpit immer noch<br />

die Mitnahme von 200 l Treibstoff für<br />

über 600 NM in FL 200.<br />

TTx-Piloten, die schnell vorankommen<br />

wollen, wählen höhere Flight<br />

Level. In Höhen um FL 200 können<br />

sie mit rund 225 KTAS rechnen, müssen<br />

dann allerdings auch einen Avgasverbrauch<br />

von etwa 90 l/h einkalkulieren.<br />

Der Continental befördert<br />

die Single bei MTOW in 15 Minuten<br />

auf diese Reisehöhe, zieht dafür aber<br />

auch 36 l aus den Tanks. Lässt man<br />

es gemächlicher angehen, bleibt das<br />

Flugzeug bei 55 Prozent Leistung mit<br />

195 KTAS immer noch schnell, der<br />

Treibstoffdurst reduziert sich aber<br />

Das Fahrwerk kann ruhig draußen<br />

bleiben: Mit 235 KTAS lässt sich die<br />

TTx in ihrer Klasse nicht überbieten.<br />

<strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong> 21


[ MOTORFLIEGEN Flugzeugreport ]<br />

[ 1 ]<br />

[ 1 ] Dank der sehr<br />

effektiven Landeklappen<br />

lässt sich die TTx mit<br />

akzeptablen Anfluggeschwindigkeiten<br />

zum<br />

Touchdown bringen.<br />

[ 2 ] Beide G2000-Displays<br />

können per Touchscreen<br />

gesteuert werden.<br />

auf rund 57 l/h. Auch in Höhen nur<br />

wenig über FL 100 – das zahlt sich<br />

zugleich mit einem verringerten Sauerstoffverbrauch<br />

aus – kommt die TTx<br />

flott voran. Und sparsamer: 210 KTAS<br />

werden hier mit einem Avgasverbrauch<br />

von rund 70 l/h bezahlt.<br />

Zum Vergleich: Um einiges sparsamer<br />

ist die Turbo Skylane bei solch<br />

einem Flugprofil auch nur, wenn die<br />

Leistung deutlich – auf 65 Prozent<br />

– zurückgenommen wird. Gut geleant<br />

bis knapp unter die maximale Turbineneinlasstemperatur<br />

(TIT), marschiert<br />

sie in FL 90 mit 135 KTAS und begnügt<br />

sich mit 42 l/h Avgas. Ein um rund<br />

80 kts schnelleres Vorankommen muss<br />

bei der TTx mit einem Mehrverbrauch<br />

von rund 30 l/h Treibstoff bezahlt<br />

werden.<br />

Die Gegenüberstellung zeigt, dass<br />

hier tatsächlich in zwei verschiedenen<br />

Welten geflogen wird. Das bildet auch<br />

der Vergleich der Kaufpreise ab. Für<br />

die TTx, die Cessna allein in der Vollausstattung<br />

(ohne DME und FIKI)<br />

anbietet, sind derzeit 799 000 Dollar<br />

[ 2 ]<br />

Leistungsdaten Cessna T240 TTx und Cirrus SR22T<br />

TTx und SR22 sind beide moderne Composite-Konstruktionen, motorisiert mit dem aufgeladenen<br />

Continental TSIO-550 in unterschiedlichen Versionen.<br />

Cessna TTx<br />

Cirrus SR22 GTS<br />

Ausstattung TSIO-550-C (310 PS) TSIO-550-K (315 PS)<br />

Triebswerksbedienung Gas, Propeller, Mixer Einhebel plus Mixer<br />

Steuerung Sidestick (Joystick) Sidestick (Einarm-Horn)<br />

FIKI-Enteisungssystem in der Zulassung TKS<br />

Speedbrakes ja nein<br />

Propeller Dreiblatt, Constant Speed Dreiblatt, Constant Speed<br />

Massen und Mengen<br />

Leermasse, Vollausstattung 1179 kg 1108 kg<br />

MTOW 1633 kg 1632 kg<br />

maximale Nutzlast 453 kg 524 kg<br />

Leistungen<br />

Startrollstrecke 1300 ft / 390 m 1517ft / 462 m<br />

Startstrecke über 15-m-Hindernis 1900 ft / 570 m 2080 ft / 634 m<br />

bestes Steigen 1400 ft/min 1203 ft/min<br />

Reichweite, max. Cruise m. Res. 825 NM, bei 85 % in FL 250 812 NM, bei 85 % in FL 250<br />

Reichweite, Economy Cruise m. R. 1030 NM, bei 55 % in FL 250 1021 NM, bei 55 % in FL 250<br />

max. Reisegeschwindigkeit 235 KTAS / 435 km/h 213 KTAS / 395 km/h<br />

Dienstgipfelhöhe 25 000 ft 25 000 ft<br />

Landestrecke / Landerollstrecke 780 m / 350 m 760 m / 354 m<br />

Die angegebenen Werte beziehen sich auf MTOW sowie MSL und ISA.<br />

CESSNA<br />

C182T<br />

Unterwegs in FL 90 – nicht so schnell wie<br />

mit einer TTx, aber dank moderner Avionik für<br />

den Piloten ebenfalls sehr komfortabel.


8066841-85-3.QXD_Layout 1 27.08.14 17:56 Seite 1<br />

Mehr als 4.000 Produkte für Pilot und Flugzeug<br />

FRIEBE<br />

seit 1951<br />

Produkte der Spitzenklasse für<br />

höchste Ansprüche.<br />

Rufen Sie uns an, wir beraten<br />

Sie gerne.<br />

Fordern Sie unseren<br />

kostenlosen Katalog an.<br />

Friebe Luftfahrt-Bedarf GmbH · City Airport · 68163 Mannheim · +49 621 - 41 24 08 · www.friebe.aero · info@friebe.aero<br />

Fotos: Cessna (2), Marzinzik (2)<br />

anzulegen. Wählen kann der Käufer<br />

noch unter vier Interieurs und Außendesigns.<br />

Das künftig beste Skylane-Modell,<br />

die JT-A, steht für 530 000<br />

Dollar im Angebot.<br />

Die TTx ist der Skylane nicht nur<br />

in den Flugleistungen weit voraus.<br />

Cessna hat der Single ganz bewusst<br />

und der Preisklasse angemessen mit<br />

Anleihen bei seiner Citation-Reihe<br />

eine Jetausstattung mitgegeben. Das<br />

geräumige, luxuriös gestaltete Cockpit<br />

bietet Sessel mit Lordosenunterstützung<br />

– aber leider für den Piloten<br />

nicht höhenverstellbar. Kleinere<br />

Personen müssen die Sitzhöhe mit<br />

Hilfe von Polstern anpassen. Beim<br />

Farbdesign hat der TTx-Kunde die<br />

Auswahl.<br />

Die pneumatische Abdichtung der<br />

Flügeltüren dämpft den Lärm im<br />

Cockpit und verhindert den bei einer<br />

hohen Speed schädlichen Widerstand.<br />

Bremsen lässt sich die TTx mit elektrisch<br />

betätigten Speedbrakes auf den<br />

Flügeloberseiten.<br />

Mit den 14,1 Zoll großen LED-<br />

Bildschirmen des Garmin G2000 hat<br />

das Cockpit State-of-the-Art-Avionik.<br />

Das Garmin ist speziell für die TTx<br />

angepasst (intrinsic design) und wird<br />

auf der Mittelkonsole über den GTC-<br />

570 Touchscreen Controller bedient.<br />

Er basiert auf einer besonders sensiblen<br />

und sicheren Infrarotabtastung.<br />

Von diesem Panel aus wird auch die<br />

zur Standardausrüstung gehörende<br />

Klimaanlage geregelt.<br />

Das Primary Flight Display bietet<br />

Synthetic Vision und bildet auf Basis<br />

des GTS-800 Traffic Advisory Systems<br />

auch den Verkehr in der Umgebung<br />

ab. Zu dieser Komplettausstattung<br />

gehört das Terrain Awareness System<br />

(TAWS-B). Der zweite große<br />

Mehrzweckbildschirm kann geteilt<br />

werden, so dass immer die Triebwerksdaten,<br />

eine Navigationskarte<br />

und Anflugkarten gezeigt werden.<br />

Mit im Paket sind die Garmin Safe-<br />

Taxi und FliteCharts.<br />

Optional erhältlich ist die Ausrüstung<br />

mit Garmins GSR56 für die Iridium-Satellitenkommunikation<br />

zum<br />

weltweiten Abruf von Wetterinformationen<br />

und Avidynes TWX670-<br />

System zur Blitzdarstellung.<br />

Als Backup-Instrument findet sich<br />

nichts mechanisch Analoges mehr im<br />

Panel. Sollte einmal das G2000 ausfallen,<br />

wird das Trilogic L3 die notwendigen<br />

Anzeigen für die Führung<br />

des Flugzeugs liefern.<br />

Der Garmin-GFC-700-Autopilot<br />

bietet im TTx-Cockpit erstmals für<br />

eine Einmot dieser Klasse die Fähigkeit,<br />

einen automatischen Missed<br />

Approach samt vertikaler Steuerung<br />

zu fliegen.<br />

Auf Sicherheit hat Cessna bei der<br />

TTx sehr viel Wert gelegt. So vermittelt<br />

das Cockpit nicht nur den Eindruck<br />

von einem Innenraum eines Pkw der<br />

Premiumklasse, es bietet wie im<br />

Automotive-Bereich heute als Standard<br />

ein ESP. Hier steht das Kürzel für<br />

Electronic Stability Protection. Das<br />

Programm wacht im Hintergrund<br />

darüber, dass die Flugparameter innerhalb<br />

der Limits bleiben. Sobald<br />

sich ein Trend zur Überschreitung<br />

von Speed-Limits, zum Trudeln oder<br />

zum Spiralsturz abzeichnen, greift<br />

es mittels Autopilot ein, um das Flugzeug<br />

wieder in eine normale Fluglage<br />

zurückzuführen. Auch einem<br />

desorientierten oder mit Ausfallerscheinungen<br />

kämpfenden Piloten<br />

kann es helfen, das Flugzeug wieder<br />

in einen stabilen Zustand zu bringen.<br />

Weitere wichtige Sicherheitsfeatures<br />

sind die Kohlenmonoxidüberwachung<br />

und das Pulsoxymeter, das<br />

die Sauerstoffsättigung des Blutes<br />

registriert – für Höhenflüge, auf denen<br />

die Sauerstoffversorgung mit der zur<br />

Standardausrüstung gehörenden O 2 -<br />

Anlage notwendig wird, eine lebenswichtige<br />

Kontrolleinrichtung. In FL<br />

200 bleiben ohne zusätzliche O 2 -<br />

Zufuhr gerade einmal 30 Minuten für<br />

bewusstes Handeln.<br />

IM REISEFLUG ZEIGT DIE TTX<br />

DER CIRRUS SR22T DAS HECK<br />

Noch nicht zugelassen ist der Flug<br />

in bekannte Vereisungsbedingungen<br />

(FIKI). Hier stehen für GA-Flugzeuge<br />

zwei Systeme zur Auswahl, die Anti-<br />

Vereisung mit TKS und das Deicing<br />

mit ThermaWing von KATS. Damit<br />

dürfte die TTx dann tatsächlich der<br />

Jet unter den High-Speed-Singles<br />

werden.<br />

ae<br />

Daten Cessna T240 TTx<br />

Hersteller: Cessna Aircraft Company Zulassung: FAA/EASA<br />

Sitzplätze: 2+2 Bauweise: Composite Verwendung: Reise<br />

Antrieb<br />

Hersteller Continental Motors<br />

TypTSIO-550-C<br />

Propeller<br />

HerstellerMcCauley/Hartzell<br />

Typ Dreiblatt, Constant Speed<br />

Abmessungen<br />

Spannweite<br />

10,92 m<br />

Höhe<br />

Länge<br />

Massen und Mengen<br />

Leermasse<br />

maximale Flugmasse<br />

maximale Landemasse<br />

maximale Nutzlast<br />

Tankvolumen<br />

ausfliegbar<br />

2,74 m<br />

7,74 m<br />

1179 kg<br />

1633 kg<br />

1551 kg<br />

453 kg<br />

401 l<br />

386 l<br />

<strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong> 23


[ MOTORFLIEGEN Reise ]<br />

Zäh hängt der Nebel über der Küste.<br />

Glücklicherweise liegt der Flughafen<br />

etwa 20 Minuten im Landesinneren,<br />

so dass die Sicht den Start<br />

nicht limitiert. Die Ausreiseformalitäten<br />

sind für marokkanische Verhältnisse schnell<br />

erledigt, METAR und TAF unseres Ziels<br />

Lanzarote versprechen dort akzeptables<br />

Wetter. Als wir der Küste in Richtung Süden<br />

in FL 55 folgen, ist diese unter der tiefen<br />

Bewölkung nur schemenhaft zu erkennen.<br />

Die Sicht voraus ist in Ordnung. Querab<br />

des Aerodroms Tan Tan Plage Blanche<br />

drehe ich ab: Kurs Westnordwest. Die<br />

Schwimmwesten haben wir angelegt, die<br />

Funkverbindung zu Canarias Approach<br />

kommt bald zustande, dennoch ist über eine<br />

Stunde offener Atlantik Grund genug,<br />

ein etwas mulmiges Gefühl in der Magengegend<br />

zu verspüren. Es wird diesig, und<br />

erst knapp zehn Minuten vor der Ankunft<br />

und in mittlerweile 2000 Fuß kommt Lanzarote<br />

in Sicht. Wir kreisen fast 20 Minuten<br />

südlich des Airports, während der Lotse<br />

einen Ferienflieger nach dem anderen im<br />

Final auf ein „light aircraft south of the<br />

runway“ hinweist. Schließlich heißt es auch<br />

für mich: „Cleared final runway 03.“ Für<br />

die zahlreichen Planespotter rechts der<br />

Schwelle sind wir sicher ein nicht ganz alltägliches<br />

Motiv. Sanft setze ich unsere EPUZ<br />

auf. Das wäre geschafft! Zum ersten Mal<br />

auf der Reise kommen wir heute zu einem<br />

kurzen Sprung ins Meer, und eine Portion<br />

fangfrischer Fisch zum Abendessen darf<br />

auch nicht fehlen.<br />

Der nächste Morgen begrüßt uns erneut<br />

mit Dunst, aber das sind wir ja mittlerweile<br />

gewohnt. Heute wollen wir endlich das<br />

Ziel unserer Reise erreichen. Die Sichtbedingungen<br />

für den Abflug sind ausreichend,<br />

die Wettervorhersage für El Hierro gut. Wir<br />

MISSION<br />

AUTOR: Dennis Köhler<br />

FOTOS: Dennis Köhler,<br />

Stephan Strobel<br />

Ziel erreicht! Stephan Strobel und Dennis<br />

Köhler (re.) sind mit der DA40 auf der<br />

kleinsten Kanareninsel, El Hierro, gelandet.<br />

24 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong>


Kanarische Inseln einmal anders, Teil 2<br />

EL HIERRO<br />

Bei schwierigen Wetterbedingungen<br />

fliegen Stephan Strobel und Dennis Köhler<br />

mit der DA40 vom afrikanischen Festland<br />

Richtung Kanaren. El Hierro, die westlichste<br />

und jüngste der sieben Vulkaninseln im<br />

östlichen Zentralatlantik, ist ihr Ziel.<br />

Wieder Spanien: Die DA40 auf dem<br />

Rückweg zwischen den beiden Baleareninseln<br />

Ibiza und Mallorca<br />

<strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong> 25


[ MOTORFLIEGEN Reise ]<br />

Ölcheck bei der DA40 aus Aalen-Elchingen<br />

auf dem Flughafen von La Palma. Bild unten:<br />

GCRR ist das ICAO-Kürzel von Lanzarote,<br />

angezeigt auf dem Display des GNS430.<br />

Eine kurze Piste im Fels: Den<br />

Regionalflughafen auf La Gomera<br />

gibt es erst seit 1999.<br />

Begleiten Sie uns<br />

bei der nächsten<br />

<strong>aerokurier</strong>-Reise<br />

in die Bucht von<br />

San Francisco<br />

Gastfreundlich wie die<br />

Menschen in Marokko:<br />

das moderne Flughafengebäude<br />

in Tanger.<br />

steigen auf 2000 Fuß und nehmen<br />

Kurs auf Fuerteventura, überqueren<br />

die karge Vulkaninsel und fliegen auf<br />

westlichem Kurs über einer geschlossenen<br />

Wolkendecke in Richtung unseres<br />

nächsten Waypoints, dem VOR<br />

GDV im Nordosten von Gran Canaria.<br />

Die Insel direkt zu überqueren ist<br />

wegen des Wetters und der bis zu<br />

6000 Fuß hohen Berge nicht möglich.<br />

Also geht es über die Inselhauptstadt<br />

Las Palmas in niedriger Höhe entlang<br />

der Nordküste, dann in Richtung Teneriffa.<br />

Hier steuern wir das ganz im<br />

Süden der Insel gelegene VOR TFS<br />

an. Teneriffa passieren wir unter einer<br />

Nebeldecke südlich. Von der Insel<br />

selbst ist so gut wie nichts zu<br />

sehen. Danach bessern sich die Bedingungen.<br />

Unser letzter Wegpunkt<br />

ist der Flughafen von La Gomera. Er<br />

präsentiert sich eindrucksvoll mit<br />

seiner 1500 Meter langen, in den Berg<br />

gebauten Piste. Wenig später landet<br />

Stephan unsere EPUZ auf El Hierro.<br />

„Mission El Hierro accomplished!“<br />

Würde man von hier aus in Richtung<br />

Westen weiterfliegen, träfe man nach<br />

mehreren tausend Meilen Wasser auf<br />

gleicher Breite irgendwann auf Floridas<br />

Ostküste, jedoch sicherlich nicht<br />

mit unserer DA40. Zeit zur Erkundung<br />

von El Hierro haben wir nicht eingeplant,<br />

das ICAO-Kürzel GCHI im<br />

Flugbuch muss reichen. Die 269 Quadratkilometer<br />

große Vulkaninsel ideal<br />

für Menschen, die Einsamkeit und<br />

pure Natur lieben. Seit 2000 ist El<br />

Hierro Biosphärenreservat der UNESCO<br />

und erhielt 2014 die Auszeichnung<br />

Geopark. Der gesamte Strom auf der<br />

Insel wird durch Windenergie erzeugt.<br />

Große Hotelkomplexe findet man hier<br />

ebenso wenig wie lange Sandstrände.<br />

Der Flughafen befindet sich im<br />

Osten nahe der Hauptstadt Valverde.<br />

Nach einer guten Stunde Aufenthalt<br />

sitzen wir wieder im Flugzeug.<br />

La Palma, etwa eine halbe Flugstunde<br />

nördlich, heißt das Tagesziel, das<br />

uns bei schönstem Wetter mit einem<br />

spektakulären Direktanflug auf die<br />

Runway 01 entlang der Ostküste<br />

willkommen heißt. Auch hier belohnen<br />

wir uns mit einem Sprung ins<br />

Meer und einem guten Abendessen.<br />

Gerne hätten wir auf der malerischen<br />

Insel noch etwas mehr Zeit<br />

verbracht, doch wegen des Zeitverlusts<br />

zu Beginn der Reise treten wir am<br />

Samstag den Rückflug an. Schließlich<br />

haben wir noch einige spannende<br />

Zwischenstopps vor uns.<br />

Teneriffa steuern wir jetzt von<br />

Nordwesten an. Erneut versteckt sich<br />

die Insel unter einer dichten Nebeldecke,<br />

aus der eindrucksvoll der Pico<br />

del Teide, mit 3718 Metern der höchste<br />

Berg Spaniens, gen Himmel ragt.<br />

Auch Gran Canaria und die Westseite<br />

Fuerteventuras präsentieren sich<br />

nur zögerlich. Lanzarote dient uns als<br />

Zoll- und Tankstopp, da es hier keine<br />

Handlingpflicht gibt. Dann machen<br />

wir uns, dieses Mal bei blauem Himmel<br />

und lockerer Bewölkung, wieder<br />

26 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong>


ALS WELTMEISTER FLIEGEN WIR<br />

AM NÄCHSTEN TAG NACH FÈS<br />

Richtung Afrika auf. Erneut fliegen wir gut<br />

eine Stunde über den Atlantik. Auch an der<br />

marokkanischen Küste herrschen heute<br />

beste Sichten. Die Szenerie ist eindrucksvoll:<br />

endlose Strände, zerklüftete Felsen, kleine<br />

Dörfer und dahinter Wüste, soweit das Auge<br />

reicht.<br />

Am späten Nachmittag erreichen wir<br />

Agadir. Von dort aus steht am Sonntag die<br />

nächste Etappe zu einem der touristischen<br />

Highlights der Reise an. Ein gerade mal<br />

einstündiger Flug führt uns entlang der bis<br />

zu 12 000 Fuß hohen westlichen Ausläufer<br />

des großen Atlasgebirges tief ins Landesinnere<br />

nach Marrakesch. Für den Nachmittag<br />

steht trotz der hohen Temperatur von<br />

deutlich über 30 Grad Sightseeing auf unserem<br />

Programm. Die Medina, die traditionelle<br />

Altstadt, wurde 1985 zum UNESCO-<br />

Weltkulturerbe erklärt. Wir schlendern durch<br />

die engen Gassen der Souks, lassen Farben<br />

und Gerüche der zahlreichen Stoff- und<br />

Gewürzhändler auf uns wirken, bestaunen<br />

die über 850 Jahre alte Koutoubia-Moschee<br />

und erreichen schließlich den Djemaa el Fna,<br />

den zentralen Marktplatz mit seinen Schlangenbeschwörern,<br />

Händlern und Gauklern.<br />

Bei all diesen Eindrücken dürfen wir jedoch<br />

nicht die Zeit vergessen, denn schließlich<br />

ist heute das große Spiel: Deutschland will<br />

Weltmeister werden!<br />

Mit der Freude über den Titel fliegen wir<br />

am Morgen des Folgetags zu unserem nächsten<br />

Ziel: Fès. Der Abflug in Marrakesch<br />

verläuft etwas chaotisch, da wir es hier mit<br />

dem einzigen Air Traffic Controller auf der<br />

ganzen Reise zu tun bekommen, der kaum<br />

Englisch versteht und es noch weniger<br />

spricht. Missverständliche Anweisungen<br />

und mehrere Höhen- und Kursänderungen<br />

sind die Folge. Nach gut zwei Stunden erreichen<br />

wir Fès. Wegen der hohen Temperaturen<br />

machen wir uns erst spät am Nachmittag<br />

auf den Weg in Richtung der Medina<br />

Fès el-Bali. Eindrucksvoll zeigt sich das<br />

Bab Boujeloud, das Stadttor, hinter dem die<br />

Gassen sehr schnell sehr eng werden – zum<br />

Teil weniger als einen Meter. Der Souk ist<br />

sehr belebt; wenige Touristen, dafür viele<br />

Einheimische machen ihn authentischer als<br />

den von Marrakesch. Hier genießen wir auch<br />

unser Abendessen in einem der zahlreichen<br />

kleinen Restaurants. Es gibt Lammeintopf<br />

aus der Tajine, dem traditionellen nordafrikanischen<br />

Kochgefäß aus Lehm.<br />

Mit diesen faszinierenden orientalischen<br />

Impressionen im Gepäck wollen wir Marokko<br />

hinter uns lassen. Auf nordöstlichem<br />

Kurs fliegen wir am Folgetag über eine<br />

Unterwegs über einer Oasenlandschaft auf<br />

dem Weg von Marrakesch nach Fès.<br />

Unten: Fès el-Bali. Die historische Medina gilt<br />

als eine der faszinierendsten weltweit.<br />

eindrucksvolle endlose, karge Wüstenlandschaft.<br />

Melilla ist das nächste Zwischenziel.<br />

Die spanische Exklave an der nordafrikanischen<br />

Mittelmeerküste stand wegen der<br />

Anstürme afrikanischer Flüchtlinge auf die<br />

mit hohen Zäunen gesicherten Grenzen in<br />

jüngster Zeit häufig im Interesse der Medien.<br />

Wir überfliegen im Final das deutlich<br />

sichtbare Bollwerk, das hier Europa von<br />

Afrika und viele Afrikaner von einer vermeintlich<br />

besseren Zukunft<br />

trennt. Für uns dient Me -<br />

lilla zur Einreise in die EU,<br />

da hier im Gegensatz zu<br />

unserem Tagesziel Almería<br />

an der spanischen Südküste keine Handlinggebühren<br />

in dreistelliger Höhe fällig<br />

werden.<br />

Nach Almería ist es erneut ein einstündiger<br />

Sprung über fast ausnahmslos offenes<br />

Wasser. Der einzige Flecken Land ist die<br />

Isla de Alborán, ein gerade mal 660 x 330<br />

Meter großes Felsplateau mitten im Meer<br />

mit einem verlassenen Leuchtturm und einem<br />

NDB, das wir als Waypoint verwenden.<br />

Almería ist bereits aus der Ferne zu erkennen.<br />

In der Region scheint jeder freie<br />

Quadratmeter mit Gewächshäusern verbaut<br />

zu sein. Deren schneeweiße Dachplanen<br />

leuchten von Weitem wie ein Gletscher in<br />

der Sonne. Bei einer guten Paella besprechen


[ MOTORFLIEGEN Reise ]<br />

Die Reiseroute<br />

Felsenküste nahe der Inselhauptstadt<br />

Santa Cruz auf La Palma. Unten: Gutes<br />

Spritmanagement ist wichtig für lange<br />

Strecken über Wasser.<br />

Deutschland, Frankreich, Spanien, Marokko<br />

Das ist nicht Miami Beach. Die<br />

22 km lange La Manga del Mar Menor<br />

liegt nordöstlich von Cartagena.<br />

Kartenmaterial:<br />

siehe Teil 1<br />

Kanaren<br />

Lande- und Abstellgebühren:<br />

25 Euro auf<br />

Lanzarote, 23 Euro auf El Hierro, 35 Euro auf La Palma,<br />

4 Euro in Agadir, 5 Euro in Marrakesch, 4 Euro in Fès,<br />

11 Euro in Melilla, 49 Euro in Almería, 32 Euro auf Ibiza,<br />

19 Euro in Beziers, kostenlos in Bergerac und Colmar<br />

Hotels: 60 Euro im Los Fariones, Lanzarote; 69 Euro im<br />

H10 Taburiente Playa, La Palma; 45 Euro im Best Western<br />

Odyssee Park, Agadir; 45 Euro im Dellarosa Hotel &<br />

Suites, Marrakesch; 47 Euro im Ibis, Fès;<br />

56 Euro im Nuevo Torreluz, Almería; 89 Euro im Hotel<br />

Náutico Ebeso, Ibiza (jeweils EZ)<br />

Gut zu wissen: In Spanien besteht Flugplanpflicht für<br />

jeden VFR-Flug. Dieser kann am Selfbriefing-PC in den<br />

C-Büros aufgegeben werden. Ohne Flugplanausdruck<br />

darf man nicht aufs Vorfeld. In Frankreich ist das Selbstbriefingsystem<br />

„Olivia“ ein guter Informationsdienst zu<br />

Flugplanaufgabe, Wetter- und NOTAM-Abfrage. In<br />

Marokko muss der Flugplan von Hand auf das Standardformular<br />

geschrieben und je nach Flughafeninfrastruktur<br />

telefonisch oder per Fax weitergeleitet werden. Unbedingt<br />

den Durchschlag mitnehmen! Kostenlos sind die<br />

AIP-Anflugblätter und -Flughafeninfos in Frankreich<br />

(www.sia.aviation-civile.gouv.fr), Spanien (www.aena.es)<br />

und Marokko (www.sia-aviation.gov.ma). Unbedingt über<br />

die Pflichtinanspruchnahme von Handling informieren.<br />

Das kann sehr teuer werden! Warnwestenpflicht herrscht<br />

in Spanien. WLAN ist an fast allen Flughäfen kostenlos.<br />

wir den nächsten Tag, der uns zu<br />

einer weiteren spanischen Insel und<br />

unserem letzten Übernachtungsort<br />

führen soll: Ibiza.<br />

Der Weg führt entlang der Küste<br />

und dann in 1000 Fuß durch die Kontrollzone<br />

von Murcia/San Javier – ein<br />

optisches Highlight! Hier trennt die<br />

Nehrung La Manga die Salzwasserlagune<br />

Mar Menor vom Meer. Die<br />

Szenerie ist überwältigend. Die anzufliegenden<br />

Meldepunkte sind mal<br />

ein auf einem Felsen stehender Leuchtturm,<br />

dann wieder malerische Landzungen,<br />

eingebettet in türkisblaues<br />

Wasser und umgeben von weißen<br />

Segelbooten. Kaum haben wir die<br />

Kontrollzone von Murcia hinter uns<br />

gebracht, erreichen wir die von Alicante.<br />

Hier verläuft das Midfield<br />

Crossing direkt über einer startenden<br />

Boeing 737 von Ryanair. Danach drehen<br />

wir nach Osten ab, Kurs Formentera.<br />

Die kleine Nachbarinsel von<br />

Ibiza stellt den VFR-Einflugpunkt zum<br />

dortigen Airport dar, der neben Lanzarote<br />

wohl verkehrsreichste, den wir<br />

auf dieser Reise ansteuern. Zwei<br />

Verkehrsmaschinen müssen am Rollhalt<br />

warten, bis wir mit unserer kleinen<br />

DA40 durch sind und von der<br />

Marshallerin zu unserem Abstellplatz<br />

zwischen zahlreichen Privatjets gelotst<br />

werden.<br />

Ein Hotel am Rande von Ibiza Stadt<br />

ist schnell gefunden, und wir verbringen<br />

noch einige Stunden am Strand.<br />

LA MANGA DEL MAR MENOR<br />

IST EIN OPTISCHES HIGHLIGHT<br />

Ein Blick in die Wettervorhersage für<br />

den nächsten Tag verspricht exzellente<br />

Flugbedingungen von Ibiza bis<br />

Aalen und bestärkt uns in dem Entschluss,<br />

morgen die Heimreise anzutreten.<br />

Von Ibiza fliegen wir auf nordöstlichem<br />

Kurs und treffen bei Port<br />

d’Andratx auf die größte Baleareninsel<br />

Mallorca. Die Insel überqueren<br />

wir in Absprache mit ATC in 1000<br />

Fuß GND, danach geht es wieder für<br />

eine Stunde übers Meer, bis wir nordöstlich<br />

von Barcelona das spanische<br />

Festland erreichen. Unser Zwischenziel<br />

heißt Beziers Cap d’Agde, ein<br />

kleiner Platz nahe der französischen<br />

Mittelmeerküste. Hier tanken wir nur<br />

kurz auf und sind bereits nach einer<br />

halben Stunde wieder in der Luft.<br />

Über Arles und Aubenas fliegen wir<br />

in FL 95 in Richtung Tarare. Die Luft<br />

ist außergewöhnlich klar heute und<br />

ermöglicht uns im Osten einen grandiosen<br />

Blick auf die französischen<br />

Alpen. Bei Mâcon schließt sich der<br />

Kreis.<br />

Diesen Platz haben wir bereits 13<br />

Tage zuvor auf dem Weg nach Clermont<br />

überflogen. Ein letzter Zwischenstopp<br />

in Colmar und etwa eine Stunde<br />

später, nach insgesamt 40 Flugstunden<br />

und knapp zwei Wochen<br />

voller Erlebnisse, Eindrücke aber auch<br />

Herausforderungen, setzt Stephan<br />

unsere EPUZ auf die Piste 27 unseres<br />

Heimatplatzes.<br />

ae<br />

28 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong>


jetzt auch auf dem iPad lesen!<br />

Vorteilskombi für Abonnenten:<br />

Heft + E-Magazin zum sensationell günstigen Preis!<br />

Sie sind noch kein Abonnent:<br />

Kombiabo Heft/Digital<br />

p Jahresabo<br />

12 Hefte + 12 E-Magazin-Ausgaben nur 77,88 €<br />

p Testabo<br />

3 Hefte + 3 E-Magazin-Ausgaben nur 15,87 €<br />

p Plus attraktive Prämie nach Wahl<br />

Sie sind bereits Abonnent:<br />

Digitales Upgrade zum Heftabo<br />

p Jahresabo<br />

12 E-Magazin-Ausgaben on Top für nur 11,88 €<br />

p Halbjahresabo<br />

6 E-Magazin-Ausgaben on Top für nur 5,94 €<br />

p Testabo 3 Monate<br />

3 E-Magazin-Ausgaben on Top für nur 2,97 €<br />

Ihre Vorteile:<br />

p <strong>aerokurier</strong> lesen, wo, wie und wann immer Sie wollen<br />

p Digitalausgabe schon 5 Tage vor dem Erscheinen des Heftes<br />

p Bis zu 70 % Ersparnis!<br />

Gleich hier bestellen: www.<strong>aerokurier</strong>.de/digital


[ MAGAZIN ]<br />

Heli-Expo <strong>2015</strong><br />

Die Zukunft hat<br />

begonnen<br />

Futuristisch mutet die H160 von Airbus<br />

Helicopters an. Sie debütierte auf der Heli-<br />

Expo in Orlando und war die herausragende<br />

unter zahlreichen Branchen-Innovationen.<br />

Eine neue Blattgeometrie (Blue Edge) sowie zwei kraftstoffsparende,<br />

aufgewertete Arrano-Triebwerke von Turbomeca (Bild<br />

rechts) verhelfen der neuen H160 von Airbus Helicopters zu<br />

einer Reiseleistung von 160 Knoten (296 km/h).<br />

Mit einem Paukenschlag<br />

eröffnete Airbus Helicopters<br />

den Reigen der Innovationen<br />

auf der Heli-Expo in<br />

Orlando, Florida. Dabei ging es erst<br />

mal gar nicht um die neue H160,<br />

die am Stand auf ihre Enthüllung<br />

wartete, sondern vielmehr um neue<br />

Namen für alle Airbus-Muster. Die<br />

Buchstaben EC (für Eurocopter)<br />

werden ersetzt durch ein H, dem<br />

folgt die Zahl: H120 steht demnach<br />

für EC120, H125 für AS350B3,<br />

oder H135 für EC135; ein M wird<br />

bei militärischen Versionen angehängt.<br />

Die Logik, wonach alle zweimotorigen<br />

Muster mit einer 5 endeten,<br />

ist aufgehoben. Das wurde<br />

auch deutlich, als die zweimotorige,<br />

komplett aus Faserverbundwerkstoffen<br />

gefertigte H160 präsentiert<br />

wurde, sofort dicht umlagert<br />

von den Messebesuchern und<br />

bestaunt gleichermaßen.<br />

Der Helikopter in der Sechs-<br />

Tonnen-Klasse ist in der Tat eine<br />

Innovation: umweltfreundlich,<br />

30 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong>


Für Einsätze auf<br />

Ölplattformen<br />

orderte die<br />

texanische Bristow<br />

Group während<br />

der Heli-Expo 17<br />

H175 von Airbus<br />

Helicopters und<br />

zeichnete einen<br />

zusätzlichen<br />

Vertrag für<br />

Serviceleistungen.<br />

Die ersten H175<br />

(ehemals EC175) in<br />

der Sieben-Tonnen-<br />

Klasse sollen ab<br />

2016 ausgeliefert<br />

werden.<br />

Fotos: Schleidt (2), Strecker (2), Pecchi, Bell Helicopter<br />

Mit mehr als 70<br />

Kaufabsichtserklärungen<br />

steht die<br />

SH09 von Marenco<br />

Swisshelicopter gut<br />

da. Der einmotorige<br />

Achtsitzer aus<br />

Kohlefaser hatte erst<br />

kürzlich seinen<br />

Erstflug und ist der<br />

erste komplett in der<br />

Schweiz entwickelte<br />

und gefertigte<br />

Helikopter.<br />

kosteneffizient, mit hohem Passagierkomfort<br />

und mit völlig neu<br />

entwickelten Rotorblättern (Blue<br />

Edge), die ihn nicht nur leiser machen<br />

sollen, sondern auch mehr<br />

Zuladung ermöglichen. Der bisher<br />

größte Fenestron sorgt für einen<br />

effizienten Ausgleich des Drehmoments,<br />

und das neue, zweiflächige<br />

Höhenleitwerk verbessert die<br />

Aerodynamik im Langsam- und im<br />

Schwebeflug. Im Cockpit regiert<br />

die digitale Avionik Helionix. Der<br />

Erstflug der H160 soll noch in diesem<br />

Jahr stattfinden, die Indienststellung<br />

ist für 2018 geplant.<br />

Mit 275 Knoten im<br />

Flugzeug-Mode reisen<br />

Mit dem Original des Tiltrotorflugzeugs<br />

AW609 punktete AgustaWestland.<br />

Die Testpiloten, die<br />

die zivile Maschine von Texas nach<br />

Florida geflogen haben, gaben<br />

technische Briefings und betonten,<br />

wie einfach das Fluggerät zu bedienen<br />

sei. Die meiste Zeit verbringt<br />

es im Helikopter-Mode. Nur für den<br />

schnellen Reiseflug werden die<br />

Antriebsgondeln gekippt und zu<br />

leistungsstarken Propellern. Neun<br />

Passagiere können im Flugzeug-<br />

Mode bei 275 Knoten (509 km/h)<br />

reisen, also erheblich schneller als<br />

in einem klassischen Helikopter.<br />

Bristow als Erstkunde und AgustaWestland<br />

wollen gemeinsam an<br />

der künftigen Auslegung des zivilen<br />

Tiltrotorprogramms arbeiten.<br />

In Philadelphia, USA, und in Verigate,<br />

Italien, soll die AW609 gebaut<br />

werden, erste Auslieferungen sind<br />

für 2018 geplant. 60 Kunden haben<br />

sich bislang für das Kipprotormuster<br />

entschieden.<br />

Mit der Verbesserung der Stabilität<br />

geht Marenco Swisshelicopter<br />

in die zweite Phase der Flugerprobung<br />

seiner SKYe SH09. Bis<br />

zum Roll-out im Oktober <strong>2015</strong><br />

sollen alle relevanten Werte erst<br />

einmal mit Prototyp 1 erflogen<br />

werden. Der hatte im Oktober 2014<br />

zum ersten Mal erfolgreich abgehoben.<br />

Firmenchef Martin Stucki,<br />

Air Methods, führendes Luftrettungsunternehmen der USA, unterzeichnete<br />

einen Rahmenvertrag über 200 Bell 407 GXP von Bell Helicopter. Die<br />

Helikopter mit erhöhter Leistung und Zuladung werden ab 2016 geliefert.<br />

der als Entwicklungsingenieur und<br />

Pilot beim Erstflug mit an Bord war,<br />

plant die EASA-Zulassung für 2016.<br />

Jetzt folgt erst einmal die intensive<br />

Produktionsvorbereitung für<br />

alle relevanten Werkzeuge und<br />

Vorrichtungen, die für eine spätere<br />

Serienproduktion des achtsitzigen<br />

Turbinenhubschraubers erforderlich<br />

sind. Zudem laufen die<br />

Prozesse für den Betrieb nach EASA<br />

Part 145, für die Technik nach Part<br />

147 und für die Zulassung als ATO<br />

für das Pilotentraining.<br />

Bell Helicopter nimmt wieder<br />

Fahrt auf. Das texanische Unter<strong>aerokurier</strong><br />

4/<strong>2015</strong> 31


[ MAGAZIN ]<br />

Ausgestattet mit dem Garmin G1000H wird die Bell 505 Jet Ranger X<br />

von Bell Helicopter künftig unterwegs sein. Die neue Turbinen-Einmot<br />

verbindet Bewährtes mit Innovativem aus dem Helikopterbau.<br />

18%<br />

hoheitliche<br />

Einsätze (law<br />

enforcement)<br />

25%<br />

Corporate<br />

Geplante<br />

Nutzung<br />

neuer<br />

Helikopter<br />

im Jahr<br />

<strong>2015</strong><br />

8%<br />

Öl- und Gas/<br />

Offshore<br />

1% News-/ TV-Plattformen<br />

18%<br />

Luftrettung<br />

(EMS/SAR)<br />

30%<br />

Mehrzweck-<br />

Einsätze inkl.<br />

Personentransport<br />

Neben hoheitlichen<br />

Aufgaben<br />

ist besonders die<br />

mehrfache<br />

Einsatzfähigkeit bei<br />

neuen Helikoptermustern<br />

gefragt.<br />

Quelle: Honeywell<br />

nehmen hat derzeit neben dem<br />

guten Absatz der Bell 407 GXP<br />

zwei heiße Eisen im Feuer: den<br />

zweimotorigen Super-Medium-Twin<br />

Bell 525 Relentless, der in Kürze<br />

seinen Erstflug absolvieren soll,<br />

und die einmotorige Bell 505 Jet<br />

Ranger X. Diese wird von Kunden<br />

weltweit sehnlichst erwartet, denn<br />

bisher gibt es noch keinen adäquaten<br />

Nachfolger für die robuste und<br />

vielseitig einsetzbare Bell 206 B,<br />

deren Produktion Bell Helicopter<br />

vor mehr als zehn Jahren eingestellt<br />

hatte.<br />

Wie groß die Nachfrage nach<br />

der soliden Single ist, belegen die<br />

Zahlen: Bis zur Heli-Expo erhielt<br />

das Unternehmen allein 300 Kaufabsichtserklärungen<br />

für die 505.<br />

Einerseits verwendet sie bewährte<br />

Systeme der Bell 206 L-4, ande-<br />

Die zweisitzige Cabri G2 von Hélicoptères Guimbal ist nun auch in den<br />

USA zugelassen. Derzeit hat Deutschland mit 16 Hubschraubern noch die<br />

Führungsposition für den Basistrainer aus Frankreich inne.<br />

Die zweimotorige AW169 von AgustaWestland ist bestens gerüstet für<br />

das prognostizierte Wachstum in der Luftrettungsbranche. Der vielseitige<br />

Helikopter eignet sich für SAR-Einsätze über Land ebenso wie offshore.<br />

32 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong>


Von den mehr als 60 Kaufinteressenten für das<br />

Tiltrotorflugzeug AW609 von AgustaWestland ist<br />

Bristow der Primus. Das Unternehmen wird bei<br />

Optimierung und Modifikation künftiger Konfigurationen<br />

eng mit dem Hersteller zusammenarbeiten.<br />

NOCH MEHR FOTOS<br />

Sie möchten mehr Bilder von der<br />

Heli-Expo <strong>2015</strong> sehen? QR-Code<br />

scannen oder www.<strong>aerokurier</strong>.de/<br />

heliexpo<strong>2015</strong> aufrufen<br />

Die TH180 der Enstrom Corporation wurde aus der 28F/280 weiterentwickelt und gilt als Trainer, der auch für<br />

die Anfängerschulung bestens geeignet ist. Das Dreiblattsystem reagiert besonders gutmütig bei Autorotationen.<br />

Fotos: Schleidt, AgustaWestland, Guimbal - Moret<br />

rerseits bringt sie auch völlig neue<br />

Materialien sowie das moderne<br />

Glascockpit Garmin G1000H zum<br />

Einsatz.<br />

Die Absatzprognosen des Triebwerksherstellers<br />

Honeywell sind<br />

traditionell ein Gradmesser für den<br />

Markt der Turbinenhubschrauber.<br />

Bei den weltweiten zivilen Auslieferungen<br />

geht Honeywell für<br />

den Zeitraum <strong>2015</strong> bis 2019 von<br />

4750 bis 5250 Einheiten aus. Das<br />

entspräche einem Wachstum von<br />

10 bis 22 Prozent, wobei Nordamerika<br />

den größten Anteil haben wird,<br />

gefolgt von Europa. Die Honeywell-<br />

Prognose basiert auf Angaben von<br />

1000 Chefpiloten, deren Flotten<br />

weltweit aus mehr als 3400 Turbinenhubschraubern<br />

und 400 Helikoptern<br />

mit Kolbenmotoren bestehen.<br />

Die Robinson Helicopter Company<br />

aus Kalifornien, lange Jahre<br />

nach Stückzahlen die Nummer eins<br />

unter den Helikopterherstellern,<br />

musste 2014 einen herben Produktionseinbruch<br />

von 523 auf 329<br />

Helikopter hinnehmen. Nach dem<br />

Tief läuft es laut Kurt Robinson<br />

jetzt wieder besser. Derzeit werden<br />

in Torrance monatlich eine R22,<br />

drei R66 und vier bis fünf R44 produziert.<br />

Die Lieferzeit für den Turbinenfünfsitzer<br />

R66 liegt bei sechs<br />

Monaten.<br />

„Sie fliegt genau<br />

wie eine Enstrom“<br />

Der Kommentar von Bill Taylor,<br />

Cheftestpilot bei Enstrom, nach<br />

seinem Erstflug mit der zweisitzigen<br />

TH180 kurz vor der Heli-Expo<br />

beinhaltet das Wesentliche. Die<br />

kompakten Helikopter aus Michigan<br />

sind bekannt für gutmütiges<br />

Flugverhalten; sie eignen sich<br />

vorzüglich für die Anfängerschulung.<br />

Die solide TH180 könnte dem<br />

1959 gegründeten Unternehmen,<br />

das generell nur kleine Stückzahlen<br />

baut, frischen Wind bringen.<br />

Frischen Wind erwartet auch<br />

MD Helicopters. Seit zehn Jahren<br />

befindet sich das in Arizona beheimatete<br />

Unternehmen im Eigentum<br />

von Lynn Tilton. Sie setzt auf<br />

rein inländische Arbeit und tut sich<br />

schwer, ihre Muster zivil zu vermarkten.<br />

Nun soll die zweimotorige<br />

MD902 mit Kundenhilfe zur<br />

969 aufgewertet werden. ae<br />

Renate Strecker


[ MAGAZIN ]<br />

Gebrauchtflugzeuge<br />

Es gibt einen<br />

globalen Markt<br />

Den Traum vom eigenen Flugzeug kann man<br />

sich als Einsteiger in die Fliegerei am schnellsten<br />

mit einem gebrauchten erfüllen. Wir<br />

haben die aktuelle Marktsituation beleuchtet.<br />

Die Anzahl der angebotenen<br />

Flugzeuge hat sich verringert,<br />

bei manchen Typen<br />

sogar deutlich“, sagt Hans Doll,<br />

Director Sales bei Atlas Air Service<br />

in Bremen. „Die Preise sind stabil<br />

geblieben über mehrere Quartale,<br />

so dass steigende Preise der nächste<br />

Schritt in der Entwicklung wären.“<br />

Für Käufer, die sich schnell<br />

entscheiden, sind das gute Nachrichten,<br />

denn damit verringert sich<br />

der Wertverlust, den ein heute gekauftes<br />

Flugzeug erleidet. Wer<br />

beim Gebrauchtkauf allerdings zögert,<br />

der muss, je länger er wartet,<br />

umso tiefer in die Tasche greifen.<br />

Der Markt für Gebrauchtflugzeuge<br />

hat sich in den vergangenen<br />

Jahren dramatisch verändert. Nach<br />

dem Beginn der Finanzkrise wurde<br />

er von einer großen Zahl an<br />

Flugzeugen regelrecht überschwemmt,<br />

während sich die Haltung<br />

von Banken und Finanzierern<br />

von einem auf den anderen Tag<br />

von „Wir finanzieren alles“ zu „Wir<br />

finanzieren nichts mehr“ drehte.<br />

Teilweise standen von einem<br />

Muster 19 Prozent der aktiven<br />

Flotte zum Verkauf. Normal sind<br />

etwa fünf Prozent, so Hans Doll.<br />

Fünf Prozent der Flotte<br />

stehen zum Verkauf<br />

Durch neue Medien und Kommunikationsmöglichkeiten<br />

hat sich<br />

der Markt internationalisiert. Dies<br />

bestätigt auch Klaus Kühl von<br />

K-Aircraft Jet & Props aus Schwabmünchen<br />

im Gespräch mit dem<br />

<strong>aerokurier</strong>. „Wir haben schon eine<br />

Pressurized Cessna 210 nach Australien<br />

verkauft. Der Gebrauchtflugzeugmarkt<br />

ist ein globaler<br />

Markt“, sagt Klaus Kühl.<br />

Im Vergleich zu früher nehmen<br />

Händler heute keine gebrauchten<br />

Flugzeuge mehr in Zahlung, sondern<br />

vermitteln nur zwischen<br />

Verkäufer und Käufer. Sie können<br />

die Kapitalbindung nicht eingehen<br />

und müssten bei einem gewerblichen<br />

Verkauf auch die Gewährleistung<br />

garantieren. „Wir haben<br />

noch nie gehandelt, sondern immer<br />

vermittelt“, sagt Kühl. Wie lange<br />

ein Flugzeug angeboten werden<br />

muss, bevor es verkauft ist, beantwortet<br />

Klaus Kühl: „Das ist schon<br />

stark vom Preis abhängig. Wenn<br />

es in den ersten Wochen nicht<br />

weggeht, dann steht es zum Teil<br />

auch über zwei, drei Jahre zum<br />

Verkauf.“<br />

Nach seiner Erfahrung gibt es<br />

allerdings auch Verkäufer, die die<br />

aktuelle Marktsituation nicht akzeptieren<br />

und Preise durchsetzen<br />

wollen, die über denen des Bluebook-Retail-Preises<br />

liegen. Diese<br />

Flugzeuge bleiben dann über längere<br />

Zeit unverkauft.<br />

Stets oder nie hangariert? Für die Wertermittlung eines gebrauchten Flugzeugs<br />

ist die Frage des Abstellplatzes durchaus von Bedeutung.<br />

Teure Schätzchen: Der momentane Dollarkurs verteuert den Importpreis<br />

von Gebrauchtflugzeugen aus den USA nach Europa.<br />

34 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong>


„Der Markt hat sich nivelliert“,<br />

hat Hans Doll beobachtet. Wer<br />

heute was für welchen Preis anbietet,<br />

sei bekannt. „Das Schnäppchen<br />

findet man nicht mehr“, sagt<br />

er. „Zwischen drei und sechs Monaten<br />

dauert es heute, bis ein<br />

Besitzerwechsel stattgefunden<br />

hat“, ist seine Erfahrung. „Kunden,<br />

die ihr Flugzeug austauschen wollen,<br />

müssen wir helfen, ihr Flugzeug<br />

zu vermarkten. Das ist einfach ein<br />

Service für den Kunden.“<br />

Die Motivation für den Verkauf<br />

eines Flugzeugs ist häufig abhän-<br />

Auf Messen, mit Kleinanzeigen und im Web ist es leicht,<br />

sich einen Überblick über den Markt zu verschaffen.<br />

gig von der Flugzeugklasse. Besitzer<br />

von Turboprops und Jets<br />

verkaufen ihre Flugzeuge häufig,<br />

weil sie auf ein anderes Muster<br />

umsteigen, da sich die Anforderungen<br />

an das Flugzeug geändert<br />

haben. Wenn das Unternehmen,<br />

für das das Flugzeug eingesetzt<br />

wird, expandiert, benötigen die<br />

Nutzer eine größere Reichweite<br />

oder eine größere Kabine. „Ich<br />

durfte manche Kunden sogar mehrfach<br />

beim Kauf und Verkauf ihrer<br />

Flugzeuge betreuen“, sagt auch<br />

Hans Obermeier, Geschäftsführer<br />

vom Augsburg Air Service (siehe<br />

Interview auf Seite 136 in diesem<br />

<strong>aerokurier</strong>).<br />

Bei den Kolbenmotorflugzeugen<br />

steht allerdings nicht selten ein<br />

Ausstieg aus der Fliegerei hinter<br />

der Entscheidung, sich vom eigenen<br />

Flugzeug zu trennen. „Viele<br />

verkaufen ihre Einmot, weil sie zu<br />

wenig fliegen“, weiß Klaus Kühl<br />

zu berichten.<br />

Junge Gebrauchte<br />

kommen aus den USA<br />

Der Markt für gebrauchte Kolbenmotorflugzeuge<br />

ist aber nicht<br />

tot. Er zieht sogar seit ein paar<br />

Monaten wieder leicht an. Aber<br />

junge Gebrauchte sind in Europa<br />

kaum zu bekommen, da rächt sich<br />

die Marktschwäche für Neuflugzeuge<br />

der letzten Jahre. Es waren<br />

einfach zu wenige Neue dieser<br />

Kategorie in Europa verkauft worden.<br />

Wer heute eine neuwertige<br />

Analog oder digital? Flugzeuge mit integrierter Avionik lassen sich heute<br />

besser verkaufen als solche mit einem rein analogen Cockpit.<br />

Fotos: Frank Herzog, Katrin Sdun, Volker K. Thomalla<br />

Ein- oder Zweimot mit Kolbenmotor<br />

sucht, muss sich auf der anderen<br />

Seite des Atlantiks umsehen.<br />

Allerdings verteuert der aktuelle<br />

Euro-Dollar-Umrechnungskurs<br />

Käufe in den Vereinigten Staaten.<br />

Und beim Import der Flugzeuge<br />

muss darauf geachtet werden, dass<br />

die Avionik und andere Systeme<br />

auch für den Betrieb in Europa<br />

zugelassen sind. „Die Stärke des<br />

Dollars ist aber für den Export gut“,<br />

sagt Klaus Kühl.<br />

Inspektion vor dem Kauf<br />

wird dringend angeraten<br />

Alle Verkäufer raten bei einer<br />

Transaktion dringend zu einer<br />

ausführlichen Pre-Buy Inspection<br />

bei einem erfahrenen Instandhaltungsbetrieb,<br />

bei der viele Mängel<br />

erkannt und bewertet werden. Bei<br />

Kolbenmotorflugzeugen, die zu<br />

wenig geflogen wurden, kommt<br />

es im normalen Flugbetrieb nach<br />

dem Verkauf immer wieder zu<br />

Wir trauern um unseren ehemaligen<br />

Verlagsrepräsentanten<br />

Günter Pütz<br />

Problemen mit dem Triebwerk, die<br />

im schlimmsten Fall zu einem Austausch<br />

der Zylinder oder gar des<br />

Motors führen. Bei einer ausführlichen<br />

Inspektion vor dem Kauf<br />

können solche Probleme erkannt<br />

und abgestellt werden. Bei der<br />

Wertermittlung eines Flugzeugs<br />

spielt es durchaus eine Rolle, ob<br />

es stets hangariert oder im Freien<br />

abgestellt war. Auch der Standort<br />

kann bei der Bewertung von Bedeutung<br />

sein. Flugzeuge, die auf<br />

einer Insel stationiert waren, sind<br />

anfälliger für Korrosion als solche,<br />

die nie in die Nähe von Salzwasser<br />

gekommen sind.<br />

Nach einem Kauf gilt es, den<br />

Wert zu erhalten. Am besten geschieht<br />

das, indem das Flugzeug<br />

regelmäßig geflogen und gewartet<br />

wird. „Ein Flugzeug ist in der Regel<br />

ein stabiles Investment, aber<br />

nur, wenn es gepflegt und technisch<br />

immer okay gehalten wird“, sagt<br />

Hans Doll.<br />

ae<br />

Volker K. Thomalla<br />

der im Alter von 80 Jahren verstorben ist.<br />

Tief bewegt nehmen wir Abschied von einem<br />

beliebten und geschätzten Kollegen, der über<br />

viele Jahre den <strong>aerokurier</strong> erfolgreich und mit<br />

großem Engagement als Verlagsrepräsentant in<br />

Nordrhein-Westfalen vertreten hat.<br />

Wir werden Günter Pütz ein ehrendes<br />

Andenken bewahren.<br />

Unser tiefempfundenes Mitgefühl gilt seinen<br />

Angehörigen.<br />

Verlag und alle Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter des Geschäftsbereichs Luftund<br />

Raumfahrt der Motor Presse Stuttgart


[ MOTORFLIEGEN Flying ]<br />

P-51D „Louisiana Kid“<br />

New Kid on the Block<br />

Erst eine Messerschmitt Bf 109, jetzt eine P-51D Mustang.<br />

Wilhelm Heinz kann seine Finger nicht von Warbirds lassen.<br />

Mit viel Enthusiasmus halten er und seine Mitstreiter am<br />

Flugplatz Albstadt-Degerfeld die „Louisiana Kid“ in Bestform.<br />

lückenloser Historie und belegten<br />

Kampfeinsätzen kosten oft weit<br />

über das Doppelte. Fünf Jahre<br />

Suche in den einschlägigen Internetportalen<br />

nach einem in Frage<br />

kommenden Exemplar und kein<br />

Ergebnis. Loslassen?<br />

Es gibt wohl keine Handvoll<br />

aktiver Piloten, die von sich<br />

behaupten können, Airshow-<br />

Demos mit einer Messerschmitt Bf<br />

109 geflogen zu haben. Wilhelm<br />

Heinz gehört dazu. Der 58-jährige<br />

airberlin-Kapitän aus dem schwäbischen<br />

Sonnenbühl ist bekannt<br />

geworden als (früherer) Miteigentümer<br />

der ursprünglich in Albstadt-<br />

Degerfeld beheimateten Bf 109 G-4,<br />

„Rote 7”. Nachdem diese anno 2005<br />

einen heftigen Landeunfall hatte,<br />

entschied man sich schweren Herzens,<br />

den wiederhergerichteten<br />

Jäger an die EADS in Manching<br />

abzugeben. Wilhelm Heinz blickt<br />

zurück: „Winter 2007. Die Messerschmitt<br />

war weg, zurück blieben<br />

ein extra dafür gegründeter<br />

Luftfahrttechnischer Betrieb, eine<br />

ziemlich leere Halle und große<br />

Enttäuschung. Sollte es das gewesen<br />

sein?” Nein. Wilhelm Heinz<br />

liebäugelte bereits mit dem Kauf<br />

einer North American P-51, dem<br />

wohl berühmtesten US-Jäger der<br />

Propellerära. Aber wie alle anderen<br />

hochkarätigen Warbirds sind natürlich<br />

auch Mustangs teuer, sehr<br />

teuer. Unter einer Million Dollar<br />

geht gar nichts, von Maklern vermittelte<br />

Toprestaurierungen mit<br />

Ein Freund gab den Tipp<br />

für „Louisiana Kid“<br />

Schließlich erhielt Heinz von<br />

einem Bekannten einen Tipp: Don<br />

Weber in Baton Rouge, Louisiana,<br />

wollte offenbar eine passende<br />

Mustang verkaufen, Baujahr 1944<br />

und offenbar in passablem Zustand.<br />

Weber, der mit einer Spedition sein<br />

Geld machte, besaß früher unter<br />

anderem eine B-25 Mitchell, die<br />

36 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong>


Die P-51D Mustang im<br />

Anflug: Ihre große Klappen<br />

sorgen für eine moderate<br />

Landegeschwindigkeit.<br />

Fotos: Krämer, Weber (4)<br />

Wilhelm Heinz ist begeistert von der „Louisiana Kid“. Und er weiß: Ohne<br />

sein tolles Team könnte er keinen Meter mit dem Warbird fliegen.<br />

Auf dem Panel findet sich ein Mix aus originalen Instrumenten und<br />

moderner Avionik inklusive GPS-Bildschirmnavigation.<br />

heute in den Niederlanden stationiert<br />

ist. „Entscheidend war, dass<br />

die Mustang ein gültiges Lufttüchtigkeitszeugnis<br />

hatte”, sagt Heinz.<br />

„Das riesige zugehörige Ersatz­<br />

teilpaket war mir nicht so wichtig.<br />

Ich erklärte Don mein Budget, schlug<br />

ihm vor, die Teile separat zu verkaufen<br />

und mir dafür preislich<br />

entgegenzukommen. Er war einverstanden.<br />

An einem Dezemberabend<br />

des Jahres 2012 traf ich<br />

zusammen mit meiner Frau bei<br />

Don ein. Natürlich hatten sich in<br />

der Zwischenzeit weitere Interessenten<br />

gemeldet, aber er stand zu<br />

unserem Deal. Da er mittlerweile<br />

sein Medical verloren hatte und<br />

ich die P-51D noch nicht fliegen<br />

durfte, genügte mir ein kurzer<br />

Wartung und Instandhaltung der P-51D verlangen viel Einsatz. Glücklicherweise<br />

ist die Ersatzteillage im Vergleich zur Bf 109 geradezu paradiesisch.<br />

Mitflüge sind möglich und ein fantastisches Erlebnis. Die P-51D vom<br />

Degerfeld ist mit einem zweiten (Not-)Sitz ausgerüstet.<br />

<strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong> 37


[ MOTORFLIEGEN Flying ]<br />

Auch so kann man den Schnee von<br />

der Piste fegen: Die „Louisiana Kid“ beim<br />

winterlichen Start vom Degerfeld.<br />

Motorlauf am Boden mit etwas<br />

Rollen. Kurz danach war der Kauf<br />

besiegelt.“<br />

Jetzt ging´s Schlag auf Schlag.<br />

Wenige Wochen später flogen die<br />

drei Söhne von Wilhelm Heinz,<br />

alle angehende Lufthansa-Piloten,<br />

Hilfe beim Kaltstart: Das selbst<br />

gebaute Gerät wärmt das Öl vor.<br />

gemeinsam mit Gerd Hibbeler,<br />

begnadetes Technik-Urgestein vom<br />

Degerfeld und dort der Mann für<br />

die schwierigen Fälle, in die USA,<br />

um die Mustang containergerecht<br />

zu zerlegen.<br />

Schon am 26. Februar 2013 sah<br />

„Louisiana Kid“ zum ersten Mal<br />

ihren neuen Heimatplatz, das Degerfeld.<br />

Nach der Montage und<br />

ausgiebigen Checks war sie zwei<br />

Monate später bereit, wieder in<br />

ihr Element zu kommen. Die N-<br />

Zulassung als Experimental-Klasse<br />

behielt sie. Neben Kostengründen<br />

sprach weniger bürokratischer<br />

Aufwand dafür. Für den Flugbetrieb<br />

in Deutschland stellte das Luftfahrt-<br />

Bundesamt eine sogenannte Einflugerlaubnis<br />

aus, die jährlich neu<br />

zu beantragen ist.<br />

Am Maifeiertag 2013 hob Wilhelm<br />

Heinz erstmals mit der „Louisiana<br />

Kid“ vom Degerfeld ab.<br />

Gefragt nach den markantesten<br />

Unterschieden zur Bf 109 G, kann<br />

der Schwabe praktisch direkt vom<br />

Steuerknüppel berichten: „Beim<br />

Rollen hat die Mustang den großen<br />

Vorteil, dass ihre via Handkurbel<br />

betätigte Schiebehaube offen bleiben<br />

kann, was die Sichtverhältnisse<br />

durch seitliches Hinausneigen<br />

des Kopfes wesentlich verbessert.<br />

Generell bietet der US-Warbird<br />

mit seiner Blasenhaube die eindeutig<br />

bessere Sicht in allen Lagen<br />

und verhält sich dank des breitspurigen<br />

Fahrwerks bei Start und<br />

Landung ganz deutlich unkritischer.“<br />

Die Mustang bietet<br />

grandiosen Flugspaß<br />

„Im Flugverhalten sind sich<br />

beide Jäger trotz des Gewichtsunterschieds<br />

relativ ähnlich, fliegen<br />

sehr eigenstabil, und in der Regel<br />

ist nur wenig Trimmung nötig. Die<br />

Bf 109 erscheint mir etwas agiler.“<br />

Dennoch: Die Mustang bietet einfach<br />

unbändigen Flugspaß. Dazu<br />

stehen potenziell fast 1500 PS zur<br />

Verfügung, die der Packard Merlin<br />

V-1650-7 auf die Kurbelwelle<br />

stemmt. Und das ist noch weit<br />

entfernt von den theoretisch möglichen<br />

1718 PS, die der V-12 bei<br />

Combat Emergency Power kurzzeitig<br />

zu leisten vermag. Doch die<br />

entsprechende Gashebelstellung<br />

hat Heinz vorsorglich blockiert, um<br />

den Motor zu schonen. Denn dass<br />

der Merlin der Mustang gestreichelt<br />

werden will, versteht sich wohl<br />

von selbst.<br />

Mit dem Briefing der Bodencrew,<br />

der gründlichen Vorflugkontrolle,<br />

die auch die Kontrolle der Kühlmittelstände<br />

beinhaltet, und dem<br />

Tanken sind die Arbeiten vor dem<br />

Start erledigt. Im Mustang-Cockpit<br />

geht es übersichtlich und wesentlich<br />

geräumiger zu als in der Bf<br />

109. „Louisiana Kid“ besitzt viele<br />

Originalinstrumente. Den heutigen<br />

Anforderungen geschuldet sind<br />

der Mode-S-Transponder von Air<br />

Avionics, das GPS und das ELT.<br />

Der Merlin springt mit seinem ty-<br />

38 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong>


Fotos: Krämer, Weber, Bramkamp (2)<br />

Die P-51D „Louisiana Kid“ kennt auch im Winter keine Flugpause. Ihre<br />

Lackierung wurde unter anderem mit Invasionsstreifen verfeinert.<br />

pischen satten Brabbeln an. Dank<br />

der direkten Anströmung durch<br />

den Propellerstrahl arbeitet der<br />

Mustang-Bauchkühler schon im<br />

Standlauf effektiv – anders als die<br />

Bf 109, die zügiges Abarbeiten der<br />

Checkliste verlangt. Denn spätestens<br />

nach zehn Minuten muss sie<br />

starten, um nicht zu überhitzen.<br />

Beladen verlangte eine P-51D früher<br />

61 inch Ladedruck und 3000<br />

U/min entsprechend 1490 PS Startleistung.<br />

Mit 3,9 Tonnen Abfluggewicht<br />

reichen der ihrer Waffen<br />

entledigten zivilen Mustang 50<br />

inches bei ebenfalls 3000 U/min<br />

zum Start; das entspricht etwa<br />

1300 PS. Ein Getriebe reduziert die<br />

3000 Umdrehungen des Motors auf<br />

2000 Propellerumdrehungen.<br />

Im Vergleich zur knifflig geringen<br />

Propeller-Bodenfreiheit der<br />

109 geht es bei der höherbeinigen<br />

Mustang nicht ganz so eng zu. Der<br />

Beschleunigungsvorgang in Null-<br />

Lage gestaltet sich sorgenfrei, auch<br />

weil der Torque längst nicht so<br />

brutal ist wie bei der Bf 109. Und<br />

nach dem Abheben heißt es nur<br />

noch, die tollen Flugleistungen der<br />

Mustang zu genießen.<br />

Die Albstädter tun viel, damit<br />

„Louisiana Kid“ sich technisch<br />

pudelwohl fühlt. Ein nachträglich<br />

eingebautes Pre-Oiling-System<br />

sorgt dafür, dass schon vor dem<br />

eigentlichen Anlassen die verschleißträchtigen<br />

Stellen im Triebwerk<br />

mit Schmierstoff versorgt<br />

werden. Speziell der Ventiltrieb<br />

des Merlin V12 ist in dieser Hinsicht<br />

Ihr Flugbild begeistert immer wieder. Die Mustang<br />

bietet Flugspaß in höchster Dosierung.<br />

etwas anfällig, weil die Nocken<br />

über lediglich hartverchromte<br />

Laufflächen der Kipphebel gleiten<br />

müssen. Bei jedem Kaltstart setzt<br />

die Degerfeld-Truppe zudem ein<br />

selbstgebautes Gerät ein, das den<br />

Ölvorrat des Merlins (45 Liter) abpumpt,<br />

filtert und auf zirka 40 Grad<br />

vorgewärmt gleich wieder einspeist.<br />

Abschließend drehen zwei Mann<br />

den Motor am Propeller „24 Blätter<br />

gezählt” durch, um den Schmierstoff<br />

überallhin gut zu verteilen.<br />

„Louisiana Kid“ verlangt<br />

jede Menge Zuwendung<br />

In Sachen Wartung und Instandhaltung<br />

ist die Mustang-Gruppe<br />

weitgehend autark. Sie kann fast<br />

alle anfallenden Arbeiten, auch<br />

rund um Motor, Luftschraube, Hydraulik<br />

und Elektrik, selbst erledigen<br />

oder bei langjährigen Partnerfirmen<br />

durchführen lassen.<br />

Dennoch ist der Wartungsaufwand<br />

pro Flugstunde bei einem komplexen<br />

Flugzeug wie der Mustang<br />

hoch. Immerhin kommt „Louisiana<br />

Kid“ auf rund 30 Betriebsstunden<br />

pro Jahr.<br />

Eine Mustang ist ein begehrter<br />

Gast auf allen Flugtagen, dementsprechend<br />

darf sich Wilhelm Heinz<br />

über eine rege Nachfrage freuen.<br />

Allerdings sind die Kosten, insbesondere<br />

bei weiten Anreisen, nicht<br />

ohne. Obschon der Merlin unter<br />

seinesgleichen zu den sparsameren<br />

zählt, genehmigt er sich bereits<br />

im Reiseflug rund 250 Liter Avgas<br />

100 LL. Ein Warbird ist eben nichts<br />

für Pfennigfuchser. Doch die Begeisterung,<br />

die seine Mustang<br />

erntet, scheint Heinz jeden investierten<br />

Cent wert zu sein. ae<br />

Michael Weber/hm<br />

<strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong> 39


[ UL/LSA Reise ]<br />

„Rischtische Fliescher“ auf Italien-Tour<br />

SONNE, STRAND<br />

Im Rücken die Alpen,<br />

Venedig voraus: Die Formation<br />

ist in Italien angekommen!<br />

40 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong>


Drei urlaubsreife Aviateure, zwei Flugapparate<br />

und ein Sommer, der Grund zum Weinen bietet.<br />

Nichts wie weg in die Sonne Italiens! Mit dabei:<br />

Emma aus Görlitz, 14 Jahre jung und immer für<br />

einen Ausflug mit Papas Fascination zu haben.<br />

UND PIZZA!<br />

Foto: weseetheworld - Fotolia<br />

Emma: Copilotin<br />

und Bordfotografin<br />

in Personalunion.<br />

AUTOR:<br />

Borchert Pohle<br />

FOTOS:<br />

Emma Pohle<br />

Görlitzer Wiese knatscht unter<br />

unseren Füßen. Drüben<br />

in Großrückerswalde sieht<br />

das Wetter noch finsterer<br />

aus. Wir wollen als harter Kern der<br />

„Rischtischen Fliescher“ nach Italien.<br />

Nichts wie weg aus diesem „Sommer“<br />

genannten Regenloch über<br />

Deutschland! Wir, das sind Emma<br />

und Papa Borchert. Emma ist 14 Jahre<br />

jung, fliegt Bocian und fährt Simson.<br />

Mit vier Jahren flog sie in einem<br />

Ultraleicht als „Copilotin“ ihre erste<br />

Steilkurve. Seit zwei Jahren arbeitet<br />

sie an ihrem Berufswunsch: im Cockpit<br />

vorne links in der Alpha-Klasse.<br />

Kurz gesagt: Meine Tochter ist ebenso<br />

flugverrückt wie ich. Dritter im<br />

Bunde ist Ernst mit seiner TL-96 Star.<br />

Endlich ein CAVOK-Intermezzo.<br />

Wir werfen unsere Sachen in die<br />

D-MVBB und starten von der 06 mit<br />

Kurs auf Tschechien. Die Untergrenze<br />

fällt auf 1800 Fuß, erst über dem<br />

Bayerischen Wald endet der Regen.<br />

Angekommen in Schärding-Suben,<br />

Treffpunkt in Oberösterreich, rollen<br />

wir ab, tanken und verzurren die<br />

Fasci. Zwei Stunden später ist Ernst<br />

mit der Lima-Alpha im Funk zu hören.<br />

Wir sind komplett: zwei ULs, drei<br />

Piloten. Auf ins Abenteuer Italien!<br />

Tag 2, 12. Juli 2014 – mit tiefen<br />

Untergrenzen und Schauern. Die örtlichen<br />

Aviateure empfehlen uns die<br />

alte Postfliegerroute für die Alpenüberquerung,<br />

ein Schleichweg. Weiter<br />

östlich fliegen wir in die Täler. Es<br />

regnet immer noch, aber im grauen<br />

Einerlei zeigen sich die ersten blauen<br />

Löcher. Wir graben uns aus. Keine<br />

Viertelstunde später herrscht CAVOK.<br />

In Formation nehmen wir in Flight<br />

Level 70 Kurs auf Villach, sinken ins<br />

sonnige Gailtal und landen in Nötsch.<br />

Bei brütender Hitze wandern wir<br />

ins Dorf, um etwas gegen Emmas<br />

Hunger zu unternehmen. Es ist Pizza<br />

<strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong> 41


[ UL/LSA Reise ]<br />

[ 1 ]<br />

[ 2 ]<br />

[ 3 ] [ 4 ]<br />

[ 1 ] Sanfte Hügel und Regenbögen: Der Flug über die Toskana ist<br />

ein Schauspiel. [ 2 ] Tankstopp: Borchert Pohle (li.) bei der Arbeit<br />

und Star-Pilot Ernst Löser. [ 3 ] Molise bei Campobasso: kein Sprit,<br />

keine Cola und sengende Hitze.<br />

Nummer eins von gefühlten 100 auf<br />

dieser Reise. Flugplan nach Italien,<br />

Boarding – und los geht’s!<br />

Ernsts TL-96 Star steigt trotz Pizza<br />

im Bauch und Werkzeugkiste im<br />

Gepäckfach besser als unsere Fascination.<br />

Wir kreisen, um übers Montasch-Massiv<br />

zu kommen. Thermik,<br />

und Turbulenzen an den Felsgraten,<br />

dazu diese Hitze – eiligst wird das<br />

Cockpit aufgeräumt. Neben uns die<br />

zerklüfteten Felsen, ganz weit unten<br />

nimmt der Rio Bartolo seinen Lauf.<br />

Wir sind in Italien: Venedig und die<br />

Tiefebene voraus.<br />

Willkommen in Italien!<br />

Über Funk darf ich dem Controller<br />

von Padova Info Wegpunkte vorlesen,<br />

deren Namen wie Musik klingen:<br />

Tarvisio, Malborghetto, Pontebba,<br />

Dogna, Chiusaforte, Ponte Fella. Wir<br />

sinken, werden an Udine übergeben<br />

und basteln uns ein schönes Leg zur<br />

Küste, wo wir Richtung Venedig abbiegen.<br />

Emma übernimmt das Steuer.<br />

Die Sichten sind unendlich, wir<br />

genießen die ruhige Luft über dem<br />

Meer. Venedig auf zwei Uhr: Fotoshooting.<br />

Allerdings haben die Umwege<br />

unserer Estimated Time nach<br />

Serristori nicht gerade gut getan.<br />

Mit Hilfe des Avioportolano wählen<br />

wir den Aviosuperficie di Valle<br />

Gaffaro für einen Zwischenstopp.<br />

Valle Gaffaro ist ein hübscher Grasplatz<br />

im flachen Land.<br />

Wir beschaffen Unmengen an Eis<br />

und Cola, die wir unterm Sonnendach<br />

fachgerecht vernichten.<br />

Das Tagesziel Serristori, rund 15<br />

Kilometer südlich von Arezzo, ist noch<br />

eine Handbreit auf der Karte entfernt.<br />

Wir drehen auf 220 Grad, die Küste<br />

bleibt links liegen, voraus liegt der<br />

Apennin. Emma versammelt um sich<br />

das Foto- und Videoequipment. Der<br />

Nationalplark Foreste Casentinesi ist<br />

ein Highlight: Der Blick über Hügel<br />

und kleine Berge, umrahmt von Minischauern<br />

und Regenbögen, lässt<br />

die Flugzeit nach Serristori schnell<br />

vergehen.<br />

„Grande bello aviosuperficie!“<br />

Centro di volo Serristori, ein Traumplatz<br />

mit Pool, Restaurant und wunderschönen<br />

Apartments. Tanken,<br />

Flugzeug anbinden, Spinner streicheln,<br />

um dann ins kühle Nass springen.<br />

Später gibt’s Kaltgetränke und Pizza<br />

– die Reste werden verpackt. Emma<br />

weiß, warum. Es ist ein italienischer<br />

Sommerabend aus dem Bilderbuch.<br />

Der Morgen des dritten Tages beginnt<br />

mit Frühstück, dem Falten der<br />

Foto: weseetheworld - Fotolia<br />

Postkartenidylle auf<br />

dem Flug über das Dorf<br />

Agello in der Nähe des<br />

Lago Trasimeno.<br />

Karten und Packen. Nach dem Start<br />

in Richtung Südost erwartet uns seidenweiche<br />

Luft mit Cumuliwölkchen.<br />

Wir fliegen über den Lago Trasimeno.<br />

Blaues Wasser und der ebenso blaue<br />

Himmel lassen Urlaubstimmung aufkommen.<br />

Nebel liegt in den Tälern,<br />

weit unten schimmert der Lago di<br />

Campotosto. Querab von L´Aquila<br />

schiebt sich der Gran Sasso mit seinen<br />

fast 3000 Metern ins Bild. Jenseits<br />

des Felsmassivs mogeln wir uns um<br />

[ 5 ]<br />

42 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong>


die Kontrollzone von Pescara herum.<br />

Der Thermik weichen wir in Richtung<br />

Küste aus.<br />

Zielplatz ist Molise bei Termoli,<br />

fast an der Adria gelegen und in bester<br />

Erinnerung an unsere 2006er Tour.<br />

Ernst kippt ins Endteil ab. Zwei Minuten<br />

später rüttelt auch das Fahrwerk<br />

der Fasci über die kurze Piste.<br />

Sengende Hitze. Niemand da, also<br />

auch kein Sprit. Die offene Tür zum<br />

kühlen Vereinshaus rettet uns vor<br />

dem Hitzetod. Kartenwälzen. Wir<br />

brauchen eine Entscheidung. Ein Leg<br />

ohne Tanken ist noch drin. Wir entscheiden<br />

uns für Base Aerea Molise<br />

südwestlich Campobasso. Schon der<br />

„Vorname“ dieses Aviosuperficie<br />

klingt doch nach Sprit.<br />

Wieder heftige Thermik, wieder<br />

knallt die Sonne. Die hügelige Region<br />

Molise ist geprägt von winzigen<br />

Feldern, Büschen und Baumgruppen.<br />

Vorbei an Campobasso, suchen wir<br />

den Platz und finden Beton statt Gras<br />

vor. Bei böigem Seitenwind setzen<br />

wir auf. Ruinen im Süden, im Norden<br />

feinste, aber verwaiste Infrastruktur.<br />

Die Forstverwaltung ist nicht besetzt.<br />

Erinnerungen an meilenweite Fußmärsche<br />

in Südspanien werden wach.<br />

Die Rettung naht auf der Straße: Von<br />

einem Nachbarplatz aus wurde unsere<br />

Landung beobachtet. Wir fahren<br />

zur Tankstelle – grazie! Auf nach<br />

Salerno am Tyrrhenischen Meer, wo<br />

uns Menschen, Sprit, Cola und Pizza<br />

erwarten.<br />

Querab Neapel rütteln Böen an der<br />

Struktur. Das Meer in Sicht, Kontakt<br />

mit Salerno Tower, Sinken auf 2000<br />

Fuß, eine Runde übers Meer und<br />

„cleared to land“. Kaum gelandet,<br />

erreicht uns der offenbar sehr ernst<br />

gemeinte Hinweis, vor dem Start<br />

Funkkontakt mit dem Tower aufzunehmen.<br />

30 Minuten dauert die Bürokratie<br />

im Handling-Büro – und ich<br />

dachte, das hätten wir im vereinten<br />

Europa hinter uns. Später dann Wasserschlacht,<br />

Pizza unter Palmen und<br />

Grüße an die daheim gebliebenen<br />

„Fliescher“.<br />

Trotz morgendlicher Stunde brauchen<br />

die Motoren keinen Warmlauf.<br />

Wir steigen auf 2000 Fuß, links Land,<br />

rechts das Meer, voraus eine graublaue<br />

Wand. Weit weg, im Landesinneren,<br />

türmen sich die ersten CBs des Tages,<br />

hier und da zucken Entladungen.<br />

Emma fliegt die Fascination als Wingman<br />

der Star. Mein Anflug auf die<br />

400-Meter-Piste des Platzes Beppe<br />

Rascaglia ist zu schnell und zu hoch.<br />

Beim zweiten Versuch sitzen wir.<br />

Die Jagd nach Sprit<br />

Hitze und staubige Luft lassen uns<br />

aus den Cockpits flüchten. David Losardo<br />

begrüßt uns herzlich. Er bietet<br />

an, mit seinem Auto Sprit zu holen.<br />

Durch eine bizarre Mischung aus<br />

Palmen und verwaisten Gewerberuinen<br />

fahren wir zur Tankstelle. Trotz<br />

Cappuccino und Eis im Dorfladen<br />

bleibt der Eindruck eines trostlosen<br />

Städtchens. David erzählt von den<br />

schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen<br />

hier. Er empfiehlt uns Marina<br />

di Modica als Traumplatz in Südsizilien.<br />

Entlang der kalabrischen Küste<br />

geht es nach Süden. Querab der Hafenstadt<br />

Gioia Tauro wird’s endlich<br />

kühler, voraus liegt die Straße von<br />

Die Reiseroute<br />

Deutschland, Österreich, Italien, Kroatien<br />

Literatur und Infos: Als Flugplatz-Guide hat sich<br />

der Avioportolano bewährt. Eine gute Quelle mit vielen<br />

Hintergrundinfos ist auch www.fliegen-in-italien.de.<br />

Gut zu wissen: An kleinen Plätzen sollte man vorher<br />

anrufen. An großen Plätzen wie Salerno sind die Anflugverfahren<br />

zu beachten, am besten Flugplan aufgeben.<br />

[ 6 ]<br />

[ 5 ] Marina di Modica auf Sizilien ist das<br />

Ziel der Reise. [ 6 ] So werden junge<br />

Piloten glücklich gemacht: Emma in der<br />

Alpha-Klasse [ 7 ] Genussfliegen entlang<br />

der Küste.<br />

[ 7 ]<br />

<strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong> 43


[ UL/LSA Reise ]<br />

[ 2 ]<br />

[ 1 ]<br />

[ 1 ] Der Rotax ist repariert, die Lima-Alpha wieder fit! Ernst freut<br />

sich auf den bevorstehenden Flug über Sizilien. [ 2 ] Anflug auf<br />

Lošinj, eine kroatische Trauminsel. [ 3 ] Inselhopping, diesmal mit<br />

dem gecharterten Motorboot.<br />

[ 3 ]<br />

Foto: weseetheworld - Fotolia<br />

Messina. Brindisi Information übergibt<br />

uns an Calabria Tower. Der Kompass<br />

zeigt 240 Grad, geradewegs steuern<br />

wir aufs Küstenstädtchen Milazzo zu.<br />

Sizilien! Auf elf Uhr wächst der Ätna<br />

dem Himmel entgegen, den Gipfel<br />

in Wolken verhüllt. Kaum sind wir<br />

über Land, schlägt die Thermik zu.<br />

Selbst Segelfliegerin Emma hätte gern<br />

weniger davon.<br />

Querab des Ätna breitet sich eine<br />

steppenähnliche Landschaft aus.<br />

Schwarze Lava prägt das Bild. Auf<br />

einmal meldet die Lima-Alpha ein<br />

stotterndes Triebwerk. Derart aus<br />

allen Träumen gerissen, suchen wir<br />

die Landschaft nach Notlandefeldern<br />

Emma und Borchert<br />

Pohle teilen ihre Leidenschaft<br />

fürs Fliegen. Gemeinsam<br />

genießen sie die<br />

Ausflüge in der Fascination.<br />

und dem Zielplatz ab. Es reicht, gerade<br />

eben. Die Piste von Marina di<br />

Modica ist lang, schmal und staubig.<br />

Außer einem Traktorfahrer ist niemand<br />

zu sehen. Flucht unters Wellblechdach.<br />

Handy? „I do not speak English“ –<br />

und ich nicht italienisch. David aus<br />

Rascaglio hilft aus der Ferne. Kurz<br />

darauf erscheint der Chef des Aviosuperficie,<br />

sichtlich erfreut über unseren<br />

Besuch. Die Unterhaltung mit<br />

Händen und Füßen ist anstrengend,<br />

aber erfolgreich. Er telefoniert Sonja<br />

herbei, die mit einem BMW X5 und<br />

einer Pension alles hat, was wir brauchen.<br />

Schnell ist das Gepäck entladen<br />

und die Flugzeuge verzurrt. Check-in,<br />

ab in die Stadt. An der Uferpromenade<br />

gibt es Pizza – was sonst – zu<br />

fassen.<br />

In der Pension bereitet Emma vor<br />

dem Uraltfernseher eine Kissenburg<br />

auf dem einzig vorhandenen Sessel,<br />

um das Finale der Fußball-WM zu<br />

erleben. Ernst und ich jubeln Mario<br />

Götze auf Klappstühlen zu.<br />

In Weltmeisterlaune erwachen wir<br />

am nächsten Morgen. Bei 35 Grad im<br />

Schatten erklären wir einen Schlechtwettertag.<br />

Wir wollen den Rotax<br />

untersuchen und endlich einen Strandtag<br />

einlegen. Ernst bringt in nur einer<br />

Stunde den 912er wieder in Ordnung.<br />

Gemeinsam mit Sonja startet er zum<br />

Inselrundflug; Tränen stehen in ihren<br />

Augen angesichts des Ausblicks, den<br />

sie so noch nie erlebt hat.<br />

Wir beschließen, zunächst auf erprobter<br />

Route zurückzufliegen – aber<br />

nicht, ohne vorher noch eine Runde<br />

über die Insel gedreht zu haben. Ein<br />

paar Minuten nach dem Take-off sind<br />

wir über Siziliens Südspitze. Mit Kurs<br />

360 Grad geht es in Richtung Catania.<br />

Dem Sperrgebiet weichen wir übers<br />

Wasser aus. Catania Tower genehmigt<br />

den Einflug in die Kontrollzone. Voraus<br />

die Stadt, und der Ätna versteckt<br />

seinen Kopf noch immer in Wolken.<br />

Pescara Tower empfängt uns tags<br />

darauf mit einem freundlichen<br />

„Cleared to land“. An der ersten Intersection<br />

rollen wir ab zum Vorfeld,<br />

wo gerade eine Ryanair-Boeing-737<br />

ankommt. Im Büro fülle ich den Flugplan<br />

für den Flug zur kroatischen<br />

Insel Lošinj aus. Wir haben Zeit, Emma<br />

geht auf den Ryanair-Kapitän zu<br />

und stellt uns vor. Kurzerhand nimmt<br />

er uns mit ins Cockpit und lässt Emma<br />

auf dem Pilotensitz Platz nehmen.<br />

Sie ist happy – die beste Methode,<br />

junge Pilotinnen glücklich zu machen,<br />

ist gefunden!<br />

Das Beste zum Schluss<br />

Bei Bilderbuchwetter sind wir<br />

wieder in der Luft, die Schwimmwesten<br />

angelegt. Montesilvano, Alba<br />

Adriatica und San Benedetto del<br />

Tronto gleiten vorbei. Rechts das Meer,<br />

tiefblau und ruhig. Wir folgen der<br />

Küste bis Ancona, drehen dann auf<br />

Nordostkurs direkt nach Lošinj über<br />

die Adria, 130 Kilometer Wasser voraus.<br />

Wie alle Flüge über Wasser ist<br />

auch dieser etwas Besonderes.<br />

Lošinj ist schon aus der Luft ein<br />

Traum – blaues Wasser mit grünlich<br />

schimmerndem Grund, Yachten und<br />

Segelboote, weiße Strände, Pinienwälder.<br />

Im Schatten einer Palme gibt<br />

es ein kühles Landebier. Am nächsten<br />

Morgen chartern wir ein Boot samt<br />

Skipper. Ein traumhafter Urlaubstag<br />

endet mit der definitiv besten Pizza<br />

der ganzen Reise!<br />

Wehmut fliegt mit, als wir in Schärding<br />

zum letzten Mal in Formation<br />

starten – und natürlich die Vorfreude<br />

auf die nächste Reise.<br />

ae<br />

44 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong>


UL / LSA<br />

SPECIAL <strong>2015</strong><br />

Juni-Ausgabe<br />

Der <strong>aerokurier</strong><br />

bietet Ihnen eine<br />

hohe Pilotendichte<br />

in der Leserschaft.<br />

Die optimale<br />

Leserstruktur für<br />

Ihre Werbung!<br />

VORTEIL<br />

mit den Highlights<br />

der AERO<br />

Foto: Herzog<br />

Das Heft im Heft<br />

bietet folgende Themen:<br />

■ Zu Besuch bei den Marktführern<br />

Wir blicken bei Comco Ikarus<br />

und AutoGyro hinter die Kulissen.<br />

■ 120-kg-Klasse<br />

Jetzt schickt auch Roland Aircraft einen<br />

leichten Einsitzer ins Rennen.<br />

■ Pilot Report<br />

Für Sie geflogen: Wir stellen ein<br />

brandneues Top-UL vor.<br />

Anzeigenschluss<br />

17. April <strong>2015</strong><br />

Verkauf am Kiosk<br />

ab 27. Mai <strong>2015</strong><br />

Information<br />

Reinhard Wittstamm<br />

Tel.: +49 228 9565-114<br />

rwittstamm@motorpresse.de<br />

Rudolf Pilz<br />

Tel.: +49 228 9565-115<br />

rpilz@motorpresse.de


[ UL/LSA News ]<br />

UL-Formation in neuem Outfit<br />

GRASGRÜNE GRASSHOPPER<br />

Die UL-Formation GrassHoppers startet in neuem<br />

Design in die neue Flugsaison: Die drei C42<br />

sind jetzt – der Name ist Programm – in passendem<br />

Grün-Weiß gehalten. Möglich macht es eine<br />

hauchdünne Folie, aufgetragen vom Luftfahrtunternehmen<br />

Air Profis aus Bremgarten. Erik van<br />

den Dolder (Leader), Dennis Piroschinski (rechter<br />

Wingman) und Heinz Korella (linker Wingman)<br />

zeigen eleganten Formationsflug mit ihren drei<br />

C42. Erste Termine für <strong>2015</strong> sind bereits bestätigt:<br />

Am 6. und 7. Juni ist das Team beim Flugtag in<br />

Kehl zu sehen und am 30. August in Müllheim.<br />

Czech Sport Aircraft ordnet seinen<br />

Vertrieb für Deutschland und die<br />

Schweiz neu. Für die Vermarktung<br />

des als LSA zertifizierten Ganzmetall-Tiefdeckers<br />

PS-28 Cruiser wurde<br />

das französische Unternehmen<br />

Sport Aviation unter Vertrag genommen.<br />

Seit rund drei Jahren betreut<br />

der Händler den französischen<br />

Markt. Die Lage im grenznahen<br />

Haguenau ermöglicht es,<br />

den Aktionsbereich jetzt auch auf<br />

Deutschland und die Schweiz<br />

auszuweiten. Christian Stuck,<br />

Mit-Eigentümer von Sport Aviation,<br />

ist zuversichtlich, bald ein Vertriebsund<br />

Servicenetz in den neuen<br />

Märkten aufgebaut zu haben.<br />

Erste Schritte seien getan, sechs<br />

Flugzeuge bereits bestellt.<br />

Am 6. und 7. Juni<br />

FASCINATION-TREFFEN IN GÖRLITZ<br />

Die Fascination wird 20! Piloten des sportlichen<br />

UL-Tiefdeckers haben dies zum Anlass genommen,<br />

ein Treffen im sächsischen Görlitz zu<br />

organisieren. Gleichzeitig soll das Fly-in an<br />

Konstrukteur Wolfgang Dallach erinnern, der<br />

am 18. Januar bei einem Unfall mit seiner Piper<br />

PA-24-260 Comanche ums Leben gekommen<br />

ist. Auch eine aktuelle LTA wird genügend Stoff<br />

für Fachgespräche bieten. Als Termin wurde<br />

das Wochenende 6./7. Juni ausgesucht;<br />

Ausweichtermin im Falle schlechten Wetters<br />

ist der 5. und 6. September. Anmeldungen<br />

nimmt Borchert Pohle per E-Mail an<br />

borchert.pohle@googlemail.com entgegen.<br />

Update für UL-Theorie-Lernprogramm: Die neuen europäischen Luftverkehrsregeln<br />

SERA haben auch in den Fragenkatalog für die UL-Theorieprüfung<br />

Einzug gehalten. Die Anpassungen in den Bereichen Luftrecht und Flugfunk<br />

hat Programmierer Thomasz Szestowicki von Tricky Applications jetzt in seine<br />

Frage-Antwort-Software eingepflegt. Bestandskunden erhalten die neue Version<br />

kostenlos, Neukunden zahlen für die Software 28 Euro.<br />

Cavalon fliegt in Changchun<br />

CHINAS ERSTER POLIZEI-GYRO<br />

AutoGyro aus Hildesheim hat einen besonderen Kunden: Chinas<br />

Polizei hat ihren ersten Gyrokopter in Dienst gestellt. Der Cavalon<br />

fliegt ab sofort in Changchun. In der knapp acht Millionen<br />

Einwohner zählenden Hauptstadt der Provinz Jilin im Nordosten<br />

des Landes soll der Side-by-Sitzer für Überwachungsaufgaben<br />

eingesetzt werden. Für alle Anwesenden waren die ersten<br />

Flüge ein Ereignis: Starts und Landungen erfolgten in der Stadt.<br />

Auch in Deutschland gab es vor einigen Jahren Versuche mit<br />

Tragschraubern im Polizeidienst. Allerdings hatte sich Brandenburg<br />

letztlich gegen ihren Einsatz entschieden.<br />

Fotos: Christian Böhm, Heinz Korella, Borchert Pohle, Georg Wicharz<br />

Rotax bietet Kulanzlösung<br />

SCHWIMMERPROBLEM GELÖST: KOSTENLOSER AUSTAUSCH<br />

Die Probleme mit defekten Schwimmern bei der Rotax-912-Reihe sind gelöst:<br />

Der österreichische Motorenhersteller BRP-Powertrain hat ein Service-<br />

Bulletin veröffentlicht, das den Austausch defekter Schwimmer anordnet.<br />

Besitzer betroffener Fertigungslose erhalten die Ersatzteile kostenlos. BRP-<br />

Powertrain übernimmt auch die Arbeitskosten für den Austausch, sofern<br />

dieser von einem LTB vorgenommen wird. Das Problem hielt die Rotax-912/914-Eigner<br />

seit Herbst 2014 in Atem. Vergaserschwimmer konnten<br />

sich mit Benzin vollsaugen und so ihre regulierende Funktion nicht mehr<br />

erfüllen. Daraus resultierten Probleme beim Motorlauf bis hin zu überlaufenden<br />

Vergasern. BRP-Powertrain hat sich für die Lösung des Problems vergleichsweise<br />

lange Zeit gelassen.<br />

Zwar war recht bald klar,<br />

dass Teile betroffen waren, die<br />

ab Mitte 2012 verbaut wurden,<br />

doch es galt, in Zusammenarbeit<br />

mit den Zulieferern die aktuelle Produktion<br />

von Schwimmern umzustellen und<br />

einwandfreie Ware zu liefern. Rotax-Halter, deren Motoren unter die betroffene<br />

Serie fielen, waren in einem Service-Bulletin (SB) angehalten, die Vergaser<br />

alle 25 Betriebsstunden oder spätestens alle 60 Tage zu kontrollieren.<br />

46 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong>


SPECIAL<br />

AERO <strong>2015</strong><br />

Motorflug<br />

Top-Flugzeuge,<br />

Top-Avionik<br />

Aktion „Be a pilot“<br />

So gelingt der Einstieg<br />

in die Fliegerei!<br />

www.<strong>aerokurier</strong>.de<br />

Schutzgebühr € 2,60<br />

Segelflug wieder an Bord<br />

Neueinsteiger beleben<br />

die Konkurrenz<br />

ULs mit Überraschungen<br />

Innovationsmotor für<br />

die gesamte Branche<br />

MESSE-GUIDE: Alle Aussteller auf einen Blick!


Foto: U. Thomalla<br />

FASZINATION LUFTFAHRT<br />

Die Allgemeine Luftfahrt und der Luftsport haben in mehrfacher<br />

Hinsicht für die Großluftfahrt eine hohe Bedeutung, denn hier<br />

werden Technologien entwickelt und in der Praxis getestet, bevor<br />

sie später in Verkehrsflugzeugen Anwendung finden.<br />

Volker K. Thomalla<br />

Chefredakteur<br />

Willkommen zur AERO! Die wichtigste Messe für den Luftsport,<br />

die General und Business Aviation in Europa lockt wieder Tausende<br />

von Interessierten auf das Messegelände neben dem Flughafen<br />

der Bodenseestadt. Vom 15. bis zum 18. April ist Friedrichshafen<br />

der Dreh- und Angelpunkt der Allgemeinen Luftfahrt. Die Besucher<br />

können sich auf eine bisher noch nicht erlebte Vielfalt freuen,<br />

denn mit mehr als 630 Ausstellern zeigen in diesem Jahr mehr<br />

Firmen und Institutionen als je zuvor in der Geschichte der AERO<br />

ihre Produkte und Dienstleistungen.<br />

Die Messebesucher erwartet eine Fülle an Neuheiten, die zeigen,<br />

dass die Allgemeine Luftfahrt nach wie vor auch als Innovationsmotor<br />

der Luftfahrt insgesamt wirkt. Waren bis zur Jahrtausendwende<br />

vor allem Militär und zivile Großluftfahrt Innovationstreiber<br />

der Luftfahrt, so hat sich dies seitdem sehr stark in Richtung der Allgemeinen Luftfahrt<br />

gedreht. Heute finden Piloten von modernen ein- und zweimotorigen Reiseflugzeugen wie<br />

selbstverständlich zum Beispiel Synthetic-Vision-Systeme in ihren Cockpits, von denen<br />

Airbus- und Boeing-Crews nur träumen können. Auch sind in der Allgemeinen Luftfahrt<br />

schon seit Jahrzehnten faserverstärkte Kunststoffe im Flugzeugbau im Einsatz, die erst seit<br />

kurzer Zeit in großem Stil beim Bau von Verkehrsflugzeugen verwendet werden. iPads<br />

waren schon lange in kleinen Flugzeugen zu finden, bevor die ersten Airline-Piloten die<br />

Tablets auch im Cockpit nutzen durften. Und die Segelflugzeughersteller, die in diesem Jahr<br />

wieder in großer Zahl in Friedrichshafen ausstellen, waren Pioniere bei der Verwendung<br />

von Kunststoffen im Flugzeugbau.<br />

Auf der AERO finden die Besucher auch wieder Anregungen für Flüge oder für fliegerische<br />

Weiterbildung. Denn bei aller wirtschaftlichen und industriepolitischen Bedeutung der<br />

Allgemeinen Luftfahrt stehen für die Piloten in erster Linie die Freude am Selberfliegen und<br />

die Faszination der Luftfahrt im Vordergrund.<br />

Inhalt<br />

[ AERO SPECIAL ]<br />

6 Motorflug-Neuheiten<br />

Die Hersteller stellen ihre<br />

neuesten Entwicklungen vor<br />

14 Die UL-Branche gibt Gas<br />

und zeigt innovative Technik<br />

22 Immer mehr ULs<br />

im Segelflug<br />

Bringt Schempp-Hirth<br />

den Ventus 3 ?<br />

28 Ein Tag als ...<br />

Unfall untersucher<br />

Die sachliche Dokumentation<br />

ist BFU-Grundsatz<br />

32 Alleskönner im Cockpit<br />

Moderne Avionik macht das<br />

Fliegen immer komfortabler<br />

34 Roland Bosch im<br />

Interview<br />

Die Zukunft der AERO<br />

35 Aktion „Be a pilot“<br />

Flugschulen stellen sich vor<br />

36 Vorträge<br />

Die Messe bietet wieder ein<br />

großes Vortragsprogramm<br />

38 So kommt man zur<br />

AERO <strong>2015</strong><br />

Mit Slot und Flugplan nach<br />

Friedrichshafen<br />

40 <strong>aerokurier</strong> auf der AERO<br />

<strong>aerokurier</strong>-Stand als<br />

Info-Plattform für Besucher<br />

41 Messe-Guide<br />

Die AERO-Aussteller im<br />

Überblick<br />

Titelfotos: Messe Friedrichshafen, Herzog


[ AERO SPECIAL ]<br />

Motorflugzeuge und Business Jets auf der AERO<br />

Viele Premieren<br />

Die AERO ist eine Premierenmesse.<br />

Keine andere Veranstaltung in Europa<br />

kann mit einer solchen Fülle an neuen<br />

Motorflugzeugen aufwarten. Wer sich in<br />

diesem Jahr ein neues Flugzeug kaufen<br />

will, kommt an der AERO nicht vorbei.<br />

Die AERO in Friedrichshafen<br />

ist ein wichtiges Forum der<br />

Flugzeughersteller, um ihre<br />

neuen oder verbesserten Produkte<br />

potenziellen Käufern vorzustellen.<br />

Deshalb gibt es – trotz der<br />

relativ langen Innovationszyklen<br />

in der Allgemeinen Luftfahrt und<br />

der Business Aviation – auch in<br />

jedem Jahr auf der Messe am Bodensee<br />

Welt-, Europa- und Deutschlandpremieren.<br />

In diesem Jahr wird<br />

das einmotorige Turbopropmuster<br />

DA50-JP7 von Diamond Aircraft<br />

aus Wiener Neustadt für einiges<br />

Aufsehen sorgen. Das Flugzeug<br />

hatte erst am 19. Januar seinen<br />

Erstflug absolviert. Dabei wurde<br />

es von Diamond-Aircraft-Chef<br />

Christian Dries und Ingmar Mayerbuch,<br />

dem Leiter der Flugerprobung<br />

bei Diamond Aircraft, geflogen.<br />

Bis Ende Februar waren sechs<br />

weitere Flüge mit insgesamt drei<br />

Flugstunden dazugekommen, sagte<br />

Christian Dries im Gespräch mit<br />

dem <strong>aerokurier</strong>. Das Flugzeug wird<br />

von einem 465 WPS starken Trieb-<br />

6 AERO Special 4/<strong>2015</strong>


Citation CJ2+<br />

Die Alpine Edition der Citation CJ2+<br />

bietet Avionik vom Typ Garmin G3000<br />

sowie ein verbessertes Wetterradar und<br />

ein neues Wartungsdiagnosesystem.<br />

werk der ukrainischen Firma Motor<br />

Sich angetrieben. Christian<br />

Dries sagte: „Die Lärmentwicklung<br />

dieses Flugzeugs liegt weit unter<br />

allen Grenzwerten. Der Fünfblattpropeller<br />

dreht beim Start nur mit<br />

2100 U/min und im Cruise mit 1800<br />

U/min.“<br />

Die Wahl fiel auf diese Propellerturbine,<br />

da sie einerseits rund<br />

20 Prozent weniger Treibstoff als<br />

vergleichbare Aggregate anderer<br />

Hersteller verbraucht und andererseits<br />

als Low-Level-Turbine<br />

ausgelegt ist. Dank einer digitalen<br />

Triebwerkssteuerung in Form eines<br />

redundant ausgelegten FADECs<br />

ist die Bedienung für die Piloten<br />

sehr einfach. Zudem punktet sie<br />

mit einer TBO von 3000 Stunden<br />

ohne Hot Section Inspection. Die<br />

DA50 wird keine Druckkabine erhalten.<br />

Derzeit ist das Testflugzeug<br />

noch auf eine Geschwindigkeit von<br />

180 Knoten IAS limitiert, aber nach<br />

der Zulassung wird der rote Strich<br />

des Fahrtmessers bei 190 bis 200<br />

Knoten liegen, schätzt Christian<br />

Dries.<br />

Das Flugzeugmuster soll in der<br />

zweiten Jahreshälfte 2016 seine<br />

Zulassung bekommen. Es wird von<br />

Diamond Aircraft in zwei Versionen<br />

angeboten. Christian Dries schätzt,<br />

dass besonders die Tundra-Version<br />

mit großen Rädern sowie einem<br />

neuen Klappensystem mit doppelten<br />

Fowlerklappen rund 70 Prozent<br />

der Produktion ausmachen werde.<br />

Sie soll bei maximaler Startmasse<br />

nach nur 200 Metern in der Luft<br />

sein. Damit tritt sie in Konkurrenz<br />

zu anderen Buschflugzeugen wie<br />

der Quest Kodiak oder der Pilatus<br />

PC-6 Turbo Porter. Die zweite Version<br />

der DA50-JP7 soll vor allem<br />

als Privat- und Utility-Flugzeug<br />

zum Einsatz kommen.<br />

Erprobung der C4 von<br />

Flight Design beginnt<br />

Mit Spannung wird erwartet,<br />

ob der Hersteller Flight Design aus<br />

Kamenz es schafft, sein Motorflugzeug<br />

C4 vor der AERO in die Luft<br />

zu bringen und danach auf der<br />

Messe in Friedrichshafen auch zu<br />

zeigen. Am 10. März gab die Firma<br />

bekannt, dass der Prototyp der C4<br />

aus dem Werk nach Kamenz in<br />

Sachsen gebracht worden ist, wo<br />

er die letzten Tests absolviert, die<br />

zum Erstflug führen werden. Unter<br />

der Cowling des neuen Kunststoff-<br />

Viersitzers arbeitet ein Sechszylinder-Boxermotor<br />

vom Typ Continental<br />

Motors IO-360-AF, der erst<br />

Anfang März seine Zulassung von<br />

der amerikanischen Luftfahrtbehörde<br />

FAA erhalten hat. Das AF<br />

in der Motorenbezeichnung steht<br />

für „alternative fuel“, also alternativen<br />

Kraftstoff. Der modifizierte<br />

IO-360 darf nämlich neben dem<br />

konventionellen, verbleiten Avgas<br />

100 LL auch ganz offiziell bleifreien<br />

Treibstoff der Sorte UL91 nutzen.<br />

Flight Design hatte das Konzept<br />

der C4 erstmalig 2011 vorgestellt<br />

und ist der erste Hersteller, der<br />

diesen Antrieb einsetzt. Er wird<br />

ihn allerdings nicht mit maximaler<br />

Drehzahl nutzen, sondern nur in<br />

einer gedrosselten Variante mit<br />

2550 U/min. Dadurch bringt es der<br />

Motor auf eine Leistung von 180<br />

und Bewährtes<br />

Diamond DA50-JP7<br />

Der Erstflug der Turboprop-Single fand am 19. Januar statt.<br />

Die Zulassung soll im zweiten Halbjahr 2016 erfolgen. Als<br />

Antrieb dient eine 465 Wellen-PS starke AI-450-S-Turbine.<br />

Fotos: Diamond Aircraft, Textron Aviation<br />

AERO Special 4/<strong>2015</strong> 7


[ AERO SPECIAL ]<br />

Cirrus SR22T<br />

Sie war 2014 erneut das meistverkaufte einmotorige<br />

Motorflugzeug. Das Topmodell von Cirrus Aircraft gibt’s<br />

jetzt auch mit komplett digitalem Cockpit.<br />

Fotos: Cirrus Aircraft, Herzog, Textron Aviation<br />

Cessna Corvalis TTx<br />

Cessnas Spitzenmodell bei den Kolbenmotor-Einmots ist<br />

die TTx. Sie entstand aus der früheren Columbia 400 und<br />

schafft mit festem Fahrwerk 235 Knoten.<br />

PS (132 kW) und läuft leiser. Die<br />

TBO des neuen Antriebs liegt bei<br />

2200 Stunden.<br />

Cirrus Aircraft, die laut Branchenverband<br />

GAMA im vergangenen<br />

Jahr mit 160 Exemplaren<br />

der Cirrus SR22T erneut das meistverkaufte<br />

Kolbenmotor-Flugzeug<br />

stellten, wird dieses Muster in<br />

Friedrichshafen präsentieren, sag-<br />

te Jan-Peter Fischer von CD Aircraft<br />

aus Schönhagen, im Gespräch mit<br />

dem <strong>aerokurier</strong>. Von dem Topmodell<br />

des Herstellers gibt es eine<br />

Sonderedition, die SR22T Accelero;<br />

sie zeichnet sich durch ein<br />

komplett digitales Cockpit sowie<br />

eine Sonderlackierung aus. Die in<br />

Oshkosh im Juli 2014 vorgestellte<br />

Accelero wird nicht in Friedrichshafen<br />

zu sehen sein, aber eine<br />

SR22T, die ebenso wie die Accelero<br />

über digitale Stand-by-Instrumente<br />

verfügt, sagte Jan-Peter<br />

Fischer. Zu Redaktionsschluss<br />

dieses Specials stand nicht fest,<br />

ob Cirrus Aircraft erneut das Mockup<br />

seines einstrahligen Jets SF50<br />

Vision ausstellen wird oder nicht.<br />

Der dritte Prototyp des leichten<br />

Jets hatte kurz vor Weihnachten<br />

2014 seinen Erstflug absolviert.<br />

Zulassung der SF50<br />

noch in diesem Jahr<br />

Cirrus rechnet mit der Zulassung<br />

der SF50 Vision sowie den ersten<br />

Auslieferungen noch in der zweiten<br />

Hälfte dieses Jahres.


Extra 300<br />

Die Extra 300 ist das meistgebaute deutsche Motorflugzeug<br />

nach dem Zweiten Weltkrieg. Sie ist in verschiedenen<br />

Versionen erhältlich und konsequent auf Kunstflug ausgelegt.<br />

Besuchen Sie uns auf der AERO !<br />

Static Display 12<br />

Das Unternehmen Textron<br />

Aviation, in dem die Traditionsmarken<br />

Cessna Aircraft und<br />

Beechcraft nun vereinigt sind,<br />

tritt mit einem großen Aufgebot<br />

zur AERO an. Neben einem eigenen<br />

Stand in der Halle A3, wo<br />

vornehmlich die Kolbenmotor-<br />

Flugzeuge zu sehen sein werden,<br />

ist das Unternehmen auch in<br />

Zusammenarbeit mit dem deutschen<br />

Händler Atlas Air Service<br />

aus Ganderkesee im Static Display<br />

vertreten. Die Hochleistungseinmot<br />

Cessna TTx, die der Hersteller<br />

aus Wichita als Antwort auf<br />

die Cirrus-Hochleistungssingles<br />

in das Rennen um die Gunst der<br />

Kunden schickt, gehört ebenso<br />

zu den Ausstellungsstücken wie<br />

der Turboprop Caravan EX, eine<br />

Beechcraft Baron G58 mit Garmin-<br />

Glascockpit und die leichten<br />

Business Jets vom Typ Citation<br />

M2 und Citation CJ4.<br />

Premiere für das<br />

Mock-up der Bell 505 X<br />

Atlas Air Service ist auch<br />

Vertreter für Bell Helicopter und<br />

wird in dieser Funktion unter<br />

anderem erstmalig in Deutschland<br />

ein Mock-up des neuen Hubschraubers<br />

Bell Jet Ranger 505<br />

X zeigen.<br />

Zu den Projekten, die auf der<br />

AERO vor einem Jahr für Aufsehen<br />

gesorgt hatten, gehört zweifelsohne<br />

die schnelle Kolbenmotor-Einmot<br />

Panthera des slowenischen<br />

Herstellers Pipistrel. Sie<br />

wird auch in diesem Jahr in<br />

Friedrichshafen zu sehen sein,<br />

allerdings mit einem anderen<br />

Motor als noch 2014.<br />

Das Flugzeug war ja von Anfang<br />

an so konstruiert worden,<br />

dass es verschiedene Antriebe<br />

aufnehmen kann. Neben einer<br />

Version mit einem normalen Verbrennungsmotor<br />

plant Pipistrel<br />

auch eine Version mit einem<br />

Hybrid- und später mit einem<br />

reinen Elektroantrieb anzubieten.<br />

Beim Verbrennungsmotor hatten<br />

sich die Konstrukteure für den<br />

Lycoming IO-390 entschieden,<br />

der soll jetzt aber nicht für Mogas<br />

zugelassen werden.<br />

Dies war für Pipistrel der Auslöser,<br />

den Motor noch einmal zu<br />

wechseln und auf einen IO-540-V-<br />

Sechszylinder-Einspritzmotor<br />

umzurüsten, der bereits für Mogas<br />

zugelassen ist. Der IO-540<br />

wird in einer gedrosselten Variante<br />

mit 260 PS zum Einsatz<br />

kommen, mit der Folge, dass sich<br />

die Flugleistungen der Panthera<br />

noch einmal verbessern werden.<br />

Der IO-390 ist damit aber nicht<br />

Top Flugzeuge im Angebot:<br />

• 2005 Cirrus SR20 G2 - TT 2.650 hrs<br />

• 1991 Beech Bonanza A36AT - TT 2.350 hrs<br />

• 1993 Beech King Air C90B - TT 2.025 hrs<br />

• 1994 Beech King Air C90B - TT 3.947 hrs<br />

• 2008 Beech King Air B200GT - TT 1.650 hrs<br />

• 2010 Beech King Air 350i - TT 930 hrs<br />

• 2009 Beech Premier IA - TT 560 hrs<br />

• 2008 Cessna Citation XLS+ TT 781 hrs<br />

Top Service:<br />

• Instandhaltung, Reparatur & Modifikation<br />

• Spezialleistungen für Avionik & vieles mehr<br />

• CAMO+ Organisation<br />

• Europas größtes Beechcraft-Ersatzteillager<br />

Ihre AERO-Hotline: +49 (0)171 - 210 20 37<br />

Augsburg Air Service GmbH<br />

Flughafenstr. 5, 86169 Augsburg<br />

aas-augsburg.de<br />

• CAMO+ Organisation<br />

• EASA Part 21J und 145<br />

• FAA Repair Station<br />

Tel. +49 (0)821 - 7003 - 0<br />

Fax +49 (0)821 - 7003 - 153<br />

info@aas-augsburg.de<br />

New Name - Same Crew


[ AERO SPECIAL ]<br />

Waco YMF-5D<br />

Auch so können Neuflugzeuge aussehen: Die Waco YMF-5D<br />

ist ein klassischer Doppeldecker mit einem bulligen<br />

Sternmotor, der von Rheinland Air Service vertrieben wird.<br />

Aerospool WT 10<br />

In die WT 10 Advantic sind einige Änderungen der Konstruktion<br />

eingeflossen. Zunächst soll sie nur als Experimental mit<br />

2+2 Sitzen angeboten werden.<br />

ganz raus aus dem Rennen, denn<br />

Pipistrel wird die Panthera auch<br />

als Kit zum Selberbauen und zum<br />

Betrieb in der Experimental-Klasse<br />

anbieten. In dieser Version kann<br />

sich der Käufer auch für den IO-390<br />

entscheiden.<br />

Zwischenzeitlich wächst die<br />

neue Fabrik, die der slowenische<br />

Hersteller in Gorizia, Italien, in der<br />

Nähe der italienisch-slowenischen<br />

Grenze für die Produktion der Panthera<br />

bauen lässt. Am 9. März<br />

wurden die Dachträger auf die 7,70<br />

Meter hohen Standsäulen der Fabrikationshalle<br />

gehoben.<br />

Auch die WT 10 Advantic von<br />

Aerospool aus Prievidza in der<br />

Slowakei war auf der letzten AERO<br />

ein Hingucker. Sie wird nach Angaben<br />

des deutschen Importeurs<br />

Hannes Zimmermann aus Schwäbisch<br />

Gmünd weiterentwickelt.<br />

Die WT 10 Advantic<br />

gibt’s als Experimental<br />

Seit der Vorstellung vor zwei<br />

Jahren wurden verschiedene Änderungen<br />

an der Konstruktion<br />

vorgenommen. Sie wird zunächst<br />

als Experimental für Selbstbauer<br />

angeboten und soll später in der<br />

Kategorie der VLA beziehungsweise<br />

der ELA-1-Flugzeuge zertifiziert<br />

werden, vorausgesetzt, das<br />

Flugzeug trifft auf eine entsprechende<br />

Nachfrage des Marktes.<br />

Als Antrieb des 2+2-Sitzers ist ein<br />

Rotax-914-UL-Motor mit 115 PS (85


8624739-43-2.QXD_Layout 1 26.02.15 16:15 Seite 1<br />

AERO <strong>2015</strong><br />

Halle A3<br />

Stand 100 & 508<br />

Alpi Aviation Pioneer 400<br />

Die Pioneer 400 des italienischen Herstellers Alpi Aviation soll<br />

es demnächst auch in einer zugelassenen Version geben. Selbstbauer<br />

können die 400 auch als Experimental betreiben.<br />

Fotos: Alpi Aviation, Marzinzik, Schulz<br />

kW) und Verstellpropeller vorgesehen.<br />

Die WT 10 Advantic Experimental<br />

verfügt ebenfalls über ein<br />

Einziehfahrwerk.<br />

Die Piper Generalvertretung<br />

Deutschland in Calden will eine<br />

brandneue Piper M500 Meridian<br />

nach Friedrichshafen bringen. Dies<br />

wäre eine weitere Europapremiere<br />

auf der AERO. Das setzt aber<br />

voraus, dass der einmotorige Turboprop<br />

den Sprung von Vero Beach,<br />

Florida, über den Atlantik nach<br />

Deutschland pünktlich schafft.<br />

Piper Aircraft hatte das Muster erst<br />

am 28. Januar <strong>2015</strong> in Vero Beach<br />

der Öffentlichkeit vorgestellt.<br />

Europa-Premiere der<br />

Piper M500 möglich<br />

Bei der M500 handelt es sich<br />

um eine überarbeitete und modernisierte<br />

Piper PA-46-500TP mit der<br />

neuesten Version des Garmin-G1000-<br />

Glascockpits, das unter anderem<br />

über eine erweiterte Stallwarnung<br />

in Form einer Underspeed Protection<br />

verfügt, bei der der Autopilot<br />

eingreift, wenn das Flugzeug zu<br />

langsam fliegt. Außerdem ist die<br />

M500 mit einem Automatic Level<br />

Mode in Form eines blauen Knopfs<br />

ausgestattet, dessen Drücken das<br />

Flugzeug sofort in eine Normalfluglage<br />

ohne Steigen oder Sinken<br />

zurückbringt. Als Standby-Instrument<br />

dient nun ein digitales EFD-<br />

1000 von Aspen Avionics. Die<br />

Druckkabine wird bei der M500<br />

jetzt digital gesteuert. Als Option<br />

kann ein Käufer seine M500 auch<br />

mit einem Iridium-Satellitentelefonsystem<br />

GSR-56 von Garmin<br />

ausrüsten lassen. Das komplett<br />

ausgestattete, sechssitzige Flugzeug<br />

erreicht eine maximale Reisegeschwindigkeit<br />

von 260 KTAS<br />

und schafft eine Reichweite von<br />

1000 nautischen Meilen (1852 km).<br />

Die Piper M500 kostet derzeit ab<br />

Werk 2,26 Millionen Dollar. Piper<br />

Deutschland plant, auch eine Piper<br />

Seneca V auszustellen.<br />

Der französische Hersteller Robin<br />

Aircraft aus Darois, in der Nähe<br />

von Dijon, wird wieder mit zwei<br />

seiner Einmots vom Typ DR401auftreten.<br />

Neben einer DR401-155 CDi<br />

mit Continental-Dieselmotor soll<br />

auch eine DR401-160 mit O-320-Boxer<br />

zu sehen sein, sagte Clemens<br />

Bollinger von Bollinger Aviation,<br />

dem deutschen Händler für die<br />

Holzflugzeuge aus dem Burgund.<br />

Besonders die neue Oratex-Bespannung,<br />

die im vergangenen<br />

Jahr erstmalig präsentiert wurde,<br />

kommt bei den Kunden gut an.<br />

Bollinger: „Von den Neukunden<br />

wollen alle die Oratex-Bespannung<br />

haben.“ Bei der Bespannung mit<br />

den Folien der Lanitz Prena Folien<br />

Factory aus Leipzig ist im Idealfall<br />

eine Gewichtseinsparung von 20<br />

Kilogramm möglich. Die Diesel-<br />

Fraktion der Robin-Kunden wächst,<br />

so Clemens Bollinger. Rund zwei<br />

Drittel der Besteller wünschen<br />

einen Dieselmotor, während ein<br />

Drittel seiner Kunden einen herkömmlichen<br />

Avgas-/Mogas-Motor<br />

wählt.<br />

In Sachen Avionik ist der Trend<br />

bei den Robin-Flugzeugen nicht<br />

so eindeutig: Rund die Hälfte der<br />

Käufer möchte ihre DR401 mit traditionellen<br />

Rundinstrumenten<br />

AERO Special 4/<strong>2015</strong> 11


[ AERO SPECIAL ]<br />

Pipistrel Panthera<br />

Das Werk in Italien, in dem die schnelle Einmot hergestellt<br />

werden soll, nimmt langsam Formen an. Die ersten Kits für<br />

Selbstbauer sollen in Kürze fertig zur Auslieferung sein.<br />

Beechcraft Baron<br />

Die unverwüstliche Beech Baron ist mit einem G1000-Cockpit<br />

aus dem Hause Garmin modernisiert worden und wird nach<br />

wie vor als Neuflugzeug bestellt und gekauft.<br />

Fotos: Herzog, Textron Aviation<br />

ausgerüstet haben, die andere<br />

Hälfte setzt auf ein Glascockpit.<br />

Ein Flugzeug, das viele AERO-<br />

Besucher nicht sofort in die Kategorie<br />

der Neuflugzeuge einordnen,<br />

ist die Waco YMF-5D, die auf der<br />

AERO vom deutschen Vertreter<br />

Rheinland Air Service (RAS) gezeigt<br />

wird. Der bullige Doppeldecker<br />

stammt zwar konstruktiv aus den<br />

30er Jahren, wird aber heute von<br />

der Waco Classic Aircraft Corporation<br />

aus Battle Creek im US-<br />

Bundesstaat Michigan als Neuflugzeug<br />

in Serie gebaut. Ein Exemplar<br />

dieses Klassikers entsteht im<br />

Werk pro Monat.<br />

Im geräumigen Cockpit findet<br />

sich moderne Avionik (siehe Pilot<br />

Report im <strong>aerokurier</strong> 3/<strong>2015</strong>). Der<br />

Siebenzylinder-Sternmotor von<br />

Jacobs leistet 300 PS (162 kW). Mit<br />

440 Kilogramm Zuladung kommt<br />

der Dreisitzer selbst vollgetankt<br />

nur in Ausnahmefällen an sein<br />

Limit von 1338 Kilogramm Maximalmasse.<br />

Aquila Aviation aus Schönhagen<br />

wird die Aquila A211 in Friedrichshafen<br />

zeigen. Der zweisitzige<br />

Kunststofftrainer bietet eine Vielzahl<br />

von Ausstattungsvarianten,<br />

die nach den Kundenbedürfnissen<br />

zusammengestellt werden. Das<br />

Design ihres Wunschflugzeugs<br />

können sich potenzielle Kunden<br />

zu Hause auf der Website www.<br />

aquila-aviation.de mit Hilfe eines<br />

„Design-o-Mat“ bezeichneten Softwaretools<br />

schon vorab zusammenstellen.<br />

Premiere: Neuer Name<br />

für Daher-Socata<br />

Die AERO ist nicht nur für Flugzeuge<br />

eine Premierenmesse, sondern<br />

auch bei Firmenveränderungen.<br />

So heißt es auf der AERO denn<br />

auch Abschied nehmen von einem<br />

traditionsreichen Namen. Der Hersteller<br />

des einmotorigen Turboprops<br />

TBM 900, Daher-Socata, der<br />

in Deutschland vom Rheinland Air<br />

Service vertreten wird, verabschiedet<br />

sich von dem Doppelnamen<br />

und heißt künftig nur noch „Daher“,<br />

um den Firmennamen zu vereinfachen.<br />

Der französische Mischkonzern<br />

Daher hatte 2008 die<br />

Mehrheit der Unternehmensanteile<br />

von der EADS erworben.<br />

Die im vergangenen Jahr eingeführte<br />

TBM 900 repräsentiert<br />

den neuesten Stand der Serie, die<br />

seit den frühen 90er Jahren praktisch<br />

eine eigene Klasse unter den<br />

einmotorigen Geschäftsreiseflugzeugen<br />

mit Turbopropantrieb darstellt.<br />

Sie ist mit 330 KTAS nicht nur<br />

schneller als ihre Vorgänger TBM<br />

700 und TBM 850, sondern bietet<br />

mit 1730 nautischen Meilen auch<br />

eine größere Reichweite. Im Bereich<br />

der Field Performance kann sie<br />

ebenso mit Verbesserungen aufwarten,<br />

die Startstrecke wird mit<br />

725 Meter angegeben. Erreicht<br />

wurde dies alles durch rein aerodynamische<br />

Weiterentwicklungen.<br />

Die auffälligste davon ist der<br />

Hartzell-Fünfblattpropeller, der ihr<br />

mit 76 Dezibel auch ein leiseres<br />

Auftreten als früher verleiht.<br />

Das Segment der Business Jets<br />

ist auf der AERO <strong>2015</strong> besser vertreten<br />

als je zuvor in der Geschichte<br />

der Messe. Mit Aeris Aviation,<br />

Bombardier Aerospace, Embraer,<br />

Gulfstream Aerospace, Honda<br />

Aircraft, Pilatus Aircraft und Textron<br />

Aviation sind die wichtigsten<br />

Player in diesem Luftfahrtsegment<br />

zugegen. Der brasilianische Hersteller<br />

Embraer plant, den zweistrahligen<br />

Midsize Jet Legacy 500<br />

auszustellen, dessen erstes Exemplar<br />

erst im Oktober vergangenen<br />

Jahres in Brasilien an einen Kunden<br />

übergeben worden ist. Und<br />

Bombardier Aerospace beabsichtigt,<br />

einen Learjet 75 nach Friedrichshafen<br />

zu fliegen. Die Besucher<br />

können sich auf der AERO auch<br />

in der Business Aviation und im<br />

Motorflug einen guten Überblick<br />

über das aktuelle Flugzeugangebot<br />

der Hersteller verschaffen. ae<br />

Volker K. Thomalla<br />

12 AERO Special 4/<strong>2015</strong>


[ AERO SPECIAL ]<br />

UL und LSA auf der AERO<br />

Aus Freude am Neuen<br />

Dreiachser, Tragschrauber, Hubschrauber: Nie war die UL-Branche vielfältiger<br />

als heute. Die Hersteller bringen viele Innovationen mit an den Bodensee, ohne<br />

dabei die Pflege bewährter Produkte aus den Augen zu verlieren.<br />

FD-Composites ArrowCopter<br />

Der österreichische Hersteller hat seinen Premium-Tragschrauber<br />

weiter verfeinert. 30 Exemplare wurden bereits verkauft.<br />

8653526-33-1.QXD_Layout 1 27.02.15 10:55 Seite 1


Eine faustdicke Messe-Überraschung<br />

kommt diesmal aus der Schweiz. Risen<br />

heißt das neue UL von Swiss Excellence<br />

Airplanes aus Lugano. Hinter dem Projekt<br />

steckt der italienisch-argentinische Ingenieur<br />

Alberto Porto. Die Eckdaten klingen beeindruckend:<br />

Die 300-km/h-Marke soll die Risen<br />

knacken, sie soll mit 7,5 m/s steigen und 1500<br />

km Reichweite bieten. Einziehfahrwerk, elektrische<br />

Klappen und Verstellpropeller gehören<br />

ebenso zur Ausstattung wie ein Glascockpit.<br />

Bemerkenswert ist die konsequent auf Geschwindigkeit<br />

getrimmte Aerodynamik. Der<br />

Kohlefaserrumpf der Risen ist extrem flach<br />

geschnitten und verfügt über ein V-Leitwerk.<br />

Dennoch soll die Kabine ausgesprochen komfortabel<br />

sein. Das neue UL fliegt bereits, und<br />

die Serienfertigung ist angelaufen.<br />

Neu im AERO-Poker ist auch die slowakische<br />

Skyper GT9. Im vergangenen Jahr noch<br />

als unvollendeter Prototyp zu sehen, ist der<br />

Schulterdecker von Tomark Aero inzwischen<br />

flügge geworden. Der 20-minütige Erstflug<br />

erfolgte im Februar. Bereits die ersten Flugminuten<br />

ließen gute Flugleistungen und ein<br />

problemloses Handling erkennen. Die Skyper<br />

ist ein Ganzmetallflugzeug mit formgebenden<br />

Teilen aus GFK/CFK. Verstellbare Sitze, eine<br />

geräumige Kabine sowie eine umfangreiche<br />

Avionik zeichnen das neue Modell aus. Spätestens<br />

im dritten Quartal <strong>2015</strong> soll die Musterzulassung<br />

vorliegen.<br />

Auch die Hersteller aus<br />

Deutschland zeigen ihr Können<br />

Die hiesigen Hersteller zeigen sich einmal<br />

mehr innovationsfreudig. Aus Dötlingen bei<br />

Oldenburg kommt die Neuauflage des ultraleichten<br />

Amphibiums Flywhale. Helmut Rind<br />

und sein Team haben das Flugzeug nach dem<br />

Erstflug im September 2013 grundlegend<br />

überarbeitet. Auf der Messe können die Besucher<br />

das Ergebnis der Arbeit begutachten<br />

Swiss Excellence Risen<br />

Flach und schnell, gleichzeitig aber komfortabel: Die Risen von<br />

Swiss Excellence Airplanes soll den Begriff UL neu definieren.<br />

– mindestens ein Flywhale wird zu sehen sein<br />

und einen Vorgeschmack auf Abenteuer zwischen<br />

Wasserflug auf einsamen Seen und<br />

abgelegener Buckelpiste geben.<br />

Auch bewährte Größen sind wieder auf<br />

der AERO zu sehen. Aus dem hohen Norden<br />

kommt Breezer Aircraft angereist. Der Flugzeugbauer<br />

aus Schleswig-Holstein zeigt die<br />

neueste Generation seines Ganzmetall-Tiefdeckers<br />

Breezer in der UL- und LSA-Version.<br />

Gestärkt durch einen neuen Investor, präsentiert<br />

sich die gerade umfirmierte Remos<br />

Flywhale Aircraft Flywhale<br />

Premiere: Erstmals kommt die komplett überarbeitete Version<br />

des Flugboots zur AERO.<br />

AG aus Pasewalk in Mecklenburg-Vorpommern<br />

mit einem eigenen Stand. Zu sehen gibt es<br />

die altbekannte Remos GX.<br />

Z602: UL-Trainer ‚made in<br />

Germany‘ mit DAeC-Rabatt<br />

Auf Bewährtes setzt auch Comco Ikarus.<br />

Die Mengener konzentrieren sich auf ihre<br />

erfolgreiche C42-Reihe und stellen das 45-jährige<br />

Bestehen des Unternehmens in den Mittelpunkt.<br />

Lange Zeit hat sich Roland Aircraft<br />

Fotos: Herzog, Flywhale, Swiss Excellence Airplanes


[ AERO SPECIAL ]<br />

Remos AG GX<br />

Remos hat einen neuen Investor, ist jetzt eine AG und meldet<br />

sich mit der bewährten GX zurück auf der Messebühne.<br />

7612935-1-1.QXD_Layout 1 06.03.15 09:06 Seite 1<br />

Qualität und Engineering - Made in Germany<br />

gebaut in Pasewalk - geflogen weltweit<br />

in Friedrichshafen auf der AERO in Halle B3, Stand 315<br />

www.remos.com<br />

aus Mendig nicht auf der AERO<br />

gezeigt. Die <strong>2015</strong>er Auflage der<br />

Messe nutzt das Unternehmen, um<br />

seinen Metalltiefdecker Z602 in<br />

einer DAeC-Edition anzubieten.<br />

Weniger als 290 kg Leermasse sind<br />

vertraglich garantiert, die Ausstattung<br />

beschränkt sich aufs Wesentliche.<br />

Den Trainer gibt es für DAeC-<br />

Mitglieder mit 5200 Euro Preisvorteil.<br />

ScaleWings: Mustang<br />

und noch viel mehr<br />

ScaleWings aus Österreich gibt<br />

einmal mehr Vollgas. Mehrmals<br />

beeindruckte der Warbird-Nachbau<br />

SW51 Mustang bereits das Messepublikum<br />

mit liebevollem Finish<br />

und klugen Detaillösungen. Seit<br />

einigen Monaten läuft nun in Speyer<br />

die Flugerprobung. Damit nicht<br />

genug: Firmenchef Hans Schwöller<br />

kündigt unter anderem Konzepte<br />

eines fliegenden Sportwagens, eines<br />

Jets und eines kunstflugtauglichen<br />

Hochleistungsseglers an.<br />

Außerdem zeigt ScaleWings einen<br />

Hybridaufsatz für Flugmotoren.<br />

Gewohnt gut vertreten ist die<br />

tschechische Leichtflugzeug-Branche.<br />

TL-Ultralight etwa arbeitet mit<br />

Hochdruck an seinem High-End-<br />

Tandemsitzer Stream. Evektor hat<br />

gemeinsam mit dem Flugsportzentrum<br />

Bautzen am Eurostar gefeilt<br />

– die Flugzeuge des tschechischen<br />

Flugzeugbauers werden für den<br />

deutschen Markt am Standort Kamenz<br />

gefertigt. Herausgekommen<br />

sind verbesserte Modelle des bewährten<br />

Metalltiefdeckers. Ein<br />

Highlight ist der Eurostar SLW-Sport<br />

mit umfangreicher Ausstattung<br />

samt Topavionik.<br />

Der Name Alpi Aviation steht<br />

wie kaum ein anderer für elegante<br />

Leichtflugzeuge in Holzbauweise.<br />

Zu den Messe-Highlights der Italiener<br />

zählt diesmal die Pioneer 300<br />

Kite, eine Variante des sportlichen<br />

Zweisitzers mit Fest- statt Einziehfahrwerk.<br />

Für lebhafte Gespräche<br />

dürfte sorgen, dass Importeur Ronny<br />

Groeneveld einen Weg gefunden<br />

haben will, den Zweisitzer in Zusammenarbeit<br />

mit den niederländischen<br />

Behörden mit bis zu 600<br />

kg MTOW zuzulassen. Ebenfalls<br />

am Stand: eine mit Funk, Transponder<br />

und Headsets ausgestattete<br />

Pioneer 200 zum Sonderpreis.<br />

Am Stand von Pipistrel aus Slowenien<br />

stehen die Zeichen diesmal<br />

auf Elektroflug. Watts Up, ein elektrisch<br />

angetriebener Trainer, fliegt<br />

seit Sommer 2014 und ist erstmals<br />

in den AERO-Hallen zu sehen. Der<br />

Antrieb stammt von Siemens. Auch<br />

der UL-Motorsegler Taurus kommt<br />

mit Elektroantrieb.<br />

Die eine oder andere Neuigkeit<br />

gibt es bei den konventionellen<br />

Motoren. Verner Motor zeigt den<br />

neuen Siebenzylinder-Sternmotor<br />

16 AERO Special 4/<strong>2015</strong>


ScaleWings SW51 Mustang<br />

Der Warbird im UL-Format ist mit seinem perfekten Finish<br />

immer wieder ein Hingucker. Die Flugerprobung läuft.<br />

Alpi Aviation Pioneer 300 Kite<br />

Den Renner gibt‘s auch mit Festfahrwerk. Eine holländische<br />

Zulassung soll bis zu 600 kg MTOW ermöglichen.<br />

Scarlett 7H. 4,3 l Hubraum, 117 PS (86 kW) und<br />

77 kg Gewicht sind die Eckdaten des urigen<br />

Antriebs mit Saugrohreinspritzung. Zurzeit<br />

wird ein ultraleichter Kiebitz mit dem Motor<br />

ausgerüstet. Jens Bürger vermarktet ihn in<br />

Deutschland für rund 16 500 Euro. Auch der<br />

Rotax 912 iS wird wieder Thema sein. So wird<br />

Aerospool erstmals die Dynamic mit dem aktuellen<br />

Einspritzer aus Österreich zeigen.<br />

Ständig in Bewegung ist die 120-kg-Klasse,<br />

die unbürokratischen Flugspaß ohne Medical<br />

verspricht. Drei Muster dürften auf dieser<br />

Ekolot Elf<br />

Der Einsitzer aus Polen soll demnächst in der 120-kg-Klasse<br />

durchstarten. Die französische Zulassung ist in Sicht.<br />

Messe im Fokus stehen. Roland Hauke arbeitet<br />

eifrig am Einsitzer Z120 Relax. Ob das<br />

Flugzeug kommt, ist aber noch offen: Der Prototyp<br />

mit Wankelmotor entspricht noch nicht<br />

den Vorstellungen des Firmenchefs. Zwei<br />

Mitglieder des Verbands zur Förderung mo-<br />

Fotos: Alpi Aviation, Herzog, VMLL, Remos


[ AERO SPECIAL ]<br />

Roland Aircraft Z602<br />

DAeC-Mitglieder können mit dem Metalltiefdecker<br />

aus Mendig ein Schnäppchen landen.<br />

Pipistrel Watts Up<br />

Elektrisch zur Lizenz: Das ist die Idee, die<br />

Pipistrel mit seinem neuen Trainer verfolgt.<br />

TL-Ultralight Stream<br />

In Hradec Králové arbeitet das TL-Team mit<br />

Hochdruck an dem schnellen Tandemsitzer.<br />

Fotos: Herzog, Pipistrel, Roland Aircraft, Tomark, Verner Motor<br />

Tomark Aero Skyper<br />

Die Machbarkeitsstudie aus dem Jahr<br />

2014 hat sich zu einem gefälligen UL<br />

gemausert. Der Erstflug war im Februar.<br />

torisierter Leichter Luftsportgeräte (VMLL)<br />

haben in den USA einen UltraCruiser der Firma<br />

Hummel Aviation gekauft. Wenn alles nach<br />

Plan läuft, wird der Spornrad-Tiefdecker am<br />

Stand von Göbler-Hirthmotoren stehen. Ekolot-Importeur<br />

Ernst Niederer hat derweil vom<br />

polnischen Hersteller die Zusage erhalten,<br />

dass auf der AERO die überarbeitete Elf mit<br />

dem Polini Thor 200 ausgestellt wird. Die<br />

französische Zulassung als Eintrittskarte in<br />

den deutschen Markt soll bis dahin vorliegen.<br />

Verner Motor Scarlett 7H<br />

Sieben Zylinder, 117 Pferdestärken und nur<br />

77 Kilogramm Gewicht. Optimal für kernige ULs.<br />

Spannend ist auch der Blick in die Tragschrauberszene.<br />

FD-Composites, der österreichische<br />

Hersteller des Tandemsitzers AC<br />

20, meldet inzwischen 30 verkaufte Tragschrauber.<br />

2014 war der ArrowCopter nicht<br />

auf der Messe zu sehen, nachdem ein Großbrand<br />

das Unternehmen lahmgelegt hatte.<br />

Doch Dietmar Fuchs nutzte den Neuanfang<br />

für eine Reorganisation. Auf der AERO <strong>2015</strong><br />

wird nun erstmals die AC 20 S zu sehen sein,<br />

die durch einen Ladeluftkühler die Temperatur<br />

der angesaugten Luft um 50 Prozent verringert,<br />

wodurch selbst bei belastungsintensivem<br />

Fliegen das volle Leistungsspektrum<br />

erhalten bleibt.


[ AERO SPECIAL ]<br />

Niki Rotor Aviation Lightning<br />

Lightning (vorn) und Kallithea heißen die beiden gefällig<br />

designten Tragschrauber aus Bulgarien.<br />

Trixy Aviation Trixformer<br />

Tragschrauber oder Motorrad? Der Trixformer<br />

möchte einfach beides sein!<br />

edm aerotec Coax 2D<br />

Mit seinem Koaxialrotor soll der Hubschrauber<br />

aus Thüringen sehr leicht zu fliegen sein.<br />

7612751-1-1.QXD_Layout 1 05.03.15 11:24 Seite 1<br />

Rainer Farrag, der kluge Kopf hinter Trixy<br />

Aviation, toppt mit dem TrixFormer alle seine<br />

bisherigen Entwürfe: Der Tragschrauber kann<br />

Rotorsystem und Antrieb abkoppeln, übrig<br />

bleibt ein straßenzugelassenes Motorrad mit<br />

Elektro-Antrieb – zweifellos dürfte dieses<br />

Gefährt ein Eyecatcher sein.<br />

Wieder mit von der Partie ist Niki Rotor<br />

Aviation. Im vergangenen Jahr zeigte der<br />

bulgarische Hersteller erstmals seinen Lightning.<br />

Der Tragschrauber hat seinen Schubpropeller<br />

im Heckausleger integriert. Das<br />

Schwestermodell Kallithea dagegen ist in<br />

traditioneller Bauform gehalten. Beide Modellreihen<br />

sind Tandemsitzer und aus Carbon<br />

gebaut.<br />

Die Branche blickt auf die<br />

ultraleichten Helikopter<br />

Mit Spannung wird das Erprobungsprogramm<br />

für ultraleichte Helikopter beobachtet.<br />

Als AERO-Neuling präsentiert Anja Ernst,<br />

Firmenchefin von edm aerotec aus Thüringen,<br />

ihren Koaxialhubschrauber Coax 2D. Seine<br />

gegenläufigen Rotoren erübrigen einen Heckrotor<br />

zum Drehmomentausgleich und die<br />

Steuerung wird einfacher. Als Antrieb dient<br />

ein 135 PS (99 kW) starker Sechszylinder von<br />

D-Motor aus Belgien. Der Hubschrauber, einschließlich<br />

Landewerk, ist aus CFK aufgebaut,<br />

wodurch ein Leergewicht von weniger als 280<br />

Kilogramm erreicht werden soll.<br />

Seit Einführung der UL-Hubschrauberklasse<br />

in Frankreich ist der belgische Hersteller<br />

Dynali dort gut im Geschäft. Der H3 wird von<br />

einem Rotax 912 S angetrieben, der durch ein<br />

selbst entwickeltes Einspritzsystem 110 PS<br />

(81 kW) leistet. Zwar kommen kaum Verbundwerkstoffe<br />

zum Einsatz, die 450 Kilogramm<br />

MTOW werden jedoch eingehalten. ae<br />

Holland-Moritz/Ganzmann<br />

Fotos: edm aerotec, Ganzmann, Trixy Aviation


[ AERO SPECIAL ]<br />

Segelflugzeuge auf der AERO<br />

Überraschungs-Messe?<br />

Für Segelflieger lohnt sich in diesem Jahr der Besuch der AERO. In Halle 1 wird es<br />

wieder eine große Ausstellung von Segelflugzeugen geben.<br />

Fotos: Gerhard Marzinzik<br />

Die Hersteller haben Modellpflege<br />

betrieben und mehr.<br />

Ob das zur Überraschungsvorstellung<br />

reicht, war im Vorfeld<br />

der Messe noch nicht abzuschätzen.<br />

Vor vier Jahren hing über dem<br />

AERO-Stand von Schempp-Hirth<br />

ein völlig neues Offene-Klasse-<br />

Flugzeug: der Quintus.<br />

Den Messebesucher hatte man<br />

durch die ungewöhnliche Positionierung<br />

des noch unfertigen Prototyps<br />

dezent auf Distanz gehalten.<br />

Die Botschaft war aber überdeutlich:<br />

Da ist ein völlig neues Flugzeug<br />

entstanden, das mal keinen weiteren<br />

Superlativ bei der Spannweite<br />

aufstellt, sondern sogar mit<br />

einem kleineren Flügel auskommt.<br />

Wird Schempp-Hirth bei der<br />

AERO im April wieder solch einen<br />

Coup landen? Dass der Hersteller<br />

aus Kirchheim/Teck an einem Nach-<br />

22 AERO Special 4/<strong>2015</strong><br />

folger des 18-m-Klasse-Flugzeugs<br />

Ventus 2cx arbeitet, pfeifen die<br />

Spatzen inzwischen von allen Dächern.<br />

Schempp-Hirth selbst hat<br />

dazu bisher kaum etwas verlauten<br />

lassen. Es wird ja auch immer<br />

schwieriger, neue, leistungsfähigere<br />

Nachfolger für Erfolgsmodelle<br />

zu schaffen. Der notwendige<br />

Aufwand für spürbare Verbesserungen<br />

ist sehr zeitintensiv. Vielleicht<br />

ist der „Ventus 3“ aber schon<br />

so weit gediehen, dass die AERO-<br />

Besucher einen Blick auf ein unter<br />

der Decke schwebendes Modell<br />

werfen können.<br />

Premiere für<br />

Schleichers ASG 32<br />

Eine Messe-Premiere wird auf<br />

jeden Fall Schleichers neuer 20-m-<br />

Doppelsitzer ASG 32 feiern, der<br />

Schleicher ASG 32 Mi<br />

Der neue Doppelsitzer für die 20-m-Klasse hat seine erste<br />

Bewährungsprobe bereits bei den Weltmeisterschaften 2014<br />

in Finnland bestanden.


8529671-42-1.QXD_Layout 1 27.02.15 14:46 Seite 1<br />

Sportine Aviacija LAK-17b FES<br />

Der litauische Hersteller bietet die LAK-17b jetzt mit Außenflügeln für die<br />

Rennklasse, die 15-m-Klasse und die Offene Klasse an. Dort fliegt sie mit<br />

insgesamt 21 Metern Spannweite. Als Antrieb gibt es das FES-System.<br />

gleich zweimal zu sehen ist: auf<br />

dem Stand von Alexander Schleicher<br />

Segelflugzeugbau und dem<br />

der Segelflugschule Wasserkuppe.<br />

Vor zwei Jahren war allein der<br />

Rumpf der ASG 32 ausgestellt<br />

worden. Inzwischen hat der Eigenstarter<br />

seine ersten Bewährungsproben<br />

auf internationalen Meisterschaften<br />

bestanden. Bei der WM<br />

in Finnland wurde das österreichische<br />

Team Guido Achleitner/<br />

Michael Rass mit dem Prototyp der<br />

ASG 32 Dritter.<br />

Besuchen Sie uns auf der AERO<br />

Halle 1 – Stand 112<br />

13,5-m-Klasse-Segler<br />

kommen als Ultraleichte<br />

Jetzt, da es mit der 13,5-m-<br />

Klasse ernst wird – im August<br />

findet die erste Weltmeisterschaft<br />

in dieser neuen FAI-Klasse statt –,<br />

dürfte die AERO in diesem Bereich<br />

eine Überraschungsmesse werden.<br />

Angekündigt ist die bisher eher<br />

im UL-Sektor verortete Firma Peszke<br />

aus Krosno in Polen, die eine<br />

ganze Modellreihe von Ultraleicht-<br />

Seglern auflegen will. Bei der<br />

Weltmeisterschaft der 13,5-m-<br />

Klasse will Peszke mit zwei GP14<br />

Velo vertreten sein. Dass der Wettbewerbseinstand<br />

gleich ein Erfolg<br />

wird, dafür soll der x-fache Weltmeister<br />

Sebastian Kawa als GP14-<br />

Pilot sorgen.<br />

Der einfachen Zulassung halber<br />

wird die GP14 als Ultraleicht-<br />

Flugzeug ausgelegt, dem ein elektrischer<br />

Antrieb nach dem FES-<br />

Prinzip die Eigenstartfähigkeit<br />

verleihen wird. Die GP14 stellt mit<br />

einem Flügel mit variablem Profil<br />

und Einziehfahrwerk (optional<br />

elektrisch) das Topmodell der GP-<br />

Reihe dar. Einfachere Ausführungen<br />

mit festem Fahrwerk und<br />

starrem Flügelprofil sollen einen<br />

preisgünstigen Einstieg in den<br />

Segelflug ermöglichen.<br />

Das Kürzel FES steht für Front<br />

Electric Sustainer und wurde zuerst<br />

von Erfinder Luka Znidarsic an<br />

einer LAK-17 realisiert, bei der der<br />

Sustainer tatsächlich als Flautenschieber<br />

funktioniert. Die Ultraleicht-<br />

Flugzeuge wie Silent und Albastar<br />

VON FLIEGERN FÜR FLIEGER:<br />

IHR KOMPETENTER PARTNER<br />

FÜR LUFTFAHRTVERSICHERUNGEN<br />

SEIT ÜBER 50 JAHREN.<br />

SIEGFRIED PESCHKE KG<br />

VERSICHERUNGSVERMITTLUNG<br />

7HO<br />

ZZZSHVFKNHPXFGH<br />

AERO Special 4/<strong>2015</strong> 23


[ AERO SPECIAL ]<br />

hph 3<strong>04</strong>M Shark<br />

Bei dem tschechischen Hersteller kann der Shark jetzt als Segler,<br />

als Turbo mit Turbine und als Eigenstarter geordert werden.<br />

Schuberth TBS-J40<br />

Jettriebwerke für Segelflugzeuge gibt es inzwischen von drei<br />

Herstellern. hph nutzt die deutsche TBS-J40-Turbine.<br />

Fotos: Albastar, Marzinzik, Münch<br />

AS 13,5 sind mit FES eigenstartfähig.<br />

Inzwischen haben die Vorzüge<br />

des FES-Systems auch etablierte<br />

Segelflugzeughersteller überzeugt.<br />

Schempp-Hirth zeigt auf der AERO<br />

einen Ventus 2cx mit FES. Selbst<br />

dort, wo sehr viel Wert auf eine<br />

optimale Aerodynamik und minimalen<br />

schädlichen Widerstand<br />

gelegt wird, findet das FES-System<br />

Freunde. Den Antrieb zeichnet<br />

eine hohe Zuverlässigkeit und<br />

Laufruhe aus, dazu ist die Bedienung<br />

äußerst einfach. Auf Trainingsflügen<br />

kann mit dem FES das<br />

Außenlanderisiko nahezu ausgeschlossen<br />

werden, und bei Wettbewerben<br />

können die Piloten das<br />

FES-System recht einfach gegen<br />

einen geschlossenen Nasenkonus<br />

austauschen. Der Widerstand der<br />

an die Bugspitze angelegten Propellerblätter<br />

entfällt dann.<br />

Im Gegensatz zu den neuen<br />

UL-Segelflugzeugen mit Klappan-<br />

Schleicher ASG 29E<br />

Das Erfolgsmodell der 18-m-Klasse hat jetzt Mückenputzergaragen erhalten,<br />

der Motor einen Anlasser, und es wird einen Elektroantrieb wie für den<br />

Doppelsitzer ASG 32 El geben.<br />

24 AERO Special 4/<strong>2015</strong>


Albastar AS 13,5<br />

Mischen die Ultraleicht-Flugzeuge mit Klapptriebwerk jetzt<br />

die 13,5-m-Klasse auf? Bei der ersten WM im August in<br />

Litauen dürften mehr ULs als Segelflugzeuge dabei sein.<br />

trieb sind die Segelflugzeuge der<br />

18-m- und 20-m-Doppelsitzerklasse,<br />

Turbos wie Eigenstarter, in sehr<br />

viel höheren Preisregionen angesiedelt.<br />

Der Erfolg braucht<br />

das Triebwerk<br />

Bei den Einsitzern hat sich die<br />

JS1 von Jonker Sailplanes in ihren<br />

Versionen mit 18 und 21 m Spannweite<br />

zu einem beliebten Modell<br />

entwickelt, für das in Europa inzwischen<br />

M & D die Herstellerfunktion<br />

übernommen und die Zertifizierung<br />

durch die EASA auf den<br />

Weg gebracht hat. Die JS1 gibt es<br />

nicht nur als reines Segelflugzeug.<br />

Ausgerüstet mit der 400-Newton-<br />

Turbine von M & D gibt es sie auch<br />

als Turbo.<br />

M & D will mit der Turbine auch<br />

den Nachrüstmarkt bedienen. Die<br />

Flugerprobung fand deshalb gleich<br />

mit einer LS4 statt. Für die Zulas-<br />

AERO Special 4/<strong>2015</strong> 25


[ AERO SPECIAL ]<br />

Binder EB29D<br />

In der Offenen Klasse mitmischen wie mit einem Einsitzer,<br />

das wird mit dem Sportzweisitzer EB29D möglich.<br />

Serienproduktion stehenden ASH<br />

30 Mi und Binder Flugmotoren und<br />

Flugzeugbau mit dem Sportdoppelsitzer<br />

EB29D. Dieser, durch<br />

eine geringfügige Vergrößerung<br />

des EB29-Cockpits entstandene<br />

Zweisitzer mit seinem reduzierten<br />

Copiloten-Raum ist mit einem elektrischen<br />

wie einem konventionellen<br />

Klappantrieb eigenstartfähig.<br />

Dem Trend zur bis ins Extrem<br />

getriebenen Flächenbelastung der<br />

kleineren Offene-Klasse-Flugzeuge<br />

ist Binder mit einer variablen<br />

Spannweite gefolgt. Die EB29 kann<br />

im Wettbewerb an Tagen mit<br />

schnellen Aufgaben mit 25,3 m<br />

Spannweite angepasst werden.<br />

Doppelsitzer in<br />

allen Varianten<br />

Avionik<br />

Die AERO ist auch in diesem Jahr<br />

die Schaubühne für Neuentwicklungen<br />

bei Streckenrechnern.<br />

Peszke GP 14 Velo<br />

In der 13,5-m-Klasse wird es neue, hochinteressante<br />

Flug zeuge geben. Ganz neue Hersteller treten auf den Plan.<br />

sung des Triebwerks fehlt jetzt<br />

noch der Smoke-Number-Test, der<br />

Umweltcheck für Turbinen.<br />

Mit der Motorisierung steht und<br />

fällt heute der Erfolg im Markt. Und<br />

da fehlt der JS1 die Eigenstartfähigkeit.<br />

Als reines Segelflugzeug<br />

ist sie vor allem für ambitionierte<br />

Wettbewerbspiloten interessant.<br />

Die hph 3<strong>04</strong> Shark<br />

ist jetzt zugelassen<br />

hph aus Tschechien bietet seine<br />

jetzt auch EASA-zugelassene<br />

3<strong>04</strong> Shark als reines Segelflugzeug,<br />

mit Turbo und als Eigenstarter an.<br />

Die 3<strong>04</strong> Shark M konkurriert in der<br />

stark besetzten 18-m-Klasse mit<br />

der DG-808 von DG Flugzeugbau,<br />

dem Ventus 2cxM von Schempp-<br />

Hirth und der ASH 31 von Alexander<br />

Schleicher Segelflugzeugbau,<br />

wobei die ASH 31 noch über den<br />

Vorteil verfügt, dass sie wahlweise<br />

mit 18 und 21 m Spannweite<br />

geflogen werden kann. Alternativen<br />

zu den Flautenschiebern mit<br />

18-m-Spannweite und Wölbklappe<br />

sind die Antares 18T von Lange<br />

Aviation, die LS10 von DG Flugzeugbau,<br />

die Schempp-Hirth-Modelle<br />

Ventus 2cxT und 2caxJet, die<br />

ASG 29E von Schleicher und die<br />

LAK-17FES aus Litauen, die mit<br />

einem größeren Außenflügel für<br />

21 m Spannweite jetzt ebenfalls<br />

in der Offenen Klasse eingesetzt<br />

werden kann.<br />

Unter den Kleinen der Offenen<br />

Klasse steht die LAK-17 gegen<br />

Schleichers ASH 31 Mi und die<br />

Jonker JS1-C. Über noch einmal<br />

zwei Meter mehr Spannweite verfügen<br />

der Schempp-Hirth Quintus<br />

und die Antares 23 von Lange<br />

Aviation, die es als Eigenstarter<br />

mit Elektroantrieb und in einer<br />

Flautenschieberversion wie bei<br />

der Antares 18 T mit einem Verbrennermotor<br />

gibt.<br />

Neue Modelle in der Offenen<br />

Klasse mit großer Spannweite bietet<br />

Schleicher mit der jetzt in der<br />

Die große Auswahl gibt es bei<br />

den 20-m-Doppelsitzern. DG Flugzeugbau<br />

bietet die DG-1001 in<br />

vielfältigen Versionen, von der<br />

Trainervariante über ein Turbomodell<br />

bis zum Eigenstarter, an.<br />

Schempp-Hirth ist hier mit dem<br />

Arcus und dem Duo Discus xL in<br />

den unterschiedlichsten Ausführungen<br />

vom Segler bis zum Eigenstarter<br />

vertreten. Schleicher kommt<br />

mit der ASG 32 neu in den Markt.<br />

Allstar PZL Glider hat den Perkoz<br />

in drei Varianten im Programm.<br />

Die Basisversion für die Grundausbildung<br />

im Segelflug verfügt über<br />

17,5 m Spannweite, für den Kunstflug<br />

gibt es eine Akroversion und<br />

für den Streckenflug das Modell<br />

mit über 20 m Spannweite und<br />

Winglets.<br />

Für Kunstflug und<br />

fürs Thermikfliegen<br />

Der Einsitzer SZD-59 Acro ist<br />

das Nischenprodukt der Firma für<br />

den Kunstflug. Das Flugzeug kann<br />

als eine wichtige Stufe auf der<br />

Leiter zur Spitzengruppe eingeordnet<br />

werden, in der Swift und<br />

Fox fliegen.<br />

In der Standard-Klasse zeigt<br />

sich nichts Neues am Horizont. Der<br />

Discus 2 von Schempp-Hirth, die<br />

ASW 28 und die LS8 von DG Flugzeugbau<br />

gibt es seit langem auch<br />

mit Ansteckflügeln für 18 m Spannweite<br />

und Flautenschieber. Aus<br />

Litauen kommt die LAK-19 und<br />

von hph die 3<strong>04</strong>.<br />

ae<br />

Gerhard Marzinzik<br />

Fotos:Marzinzik, Peszke<br />

26 AERO Special 4/<strong>2015</strong>


[ AERO SPECIAL ]<br />

Am Unfallort sichtet und<br />

dokumentiert ein BFU-Unfalluntersucher<br />

alle Details.<br />

Die Unfalluntersucher der BFU<br />

Nix für schwache Nerven<br />

Immer, wenn sich ein Flugunfall ereignet, bei dem Menschen zu Tode kommen, ein deutschregistriertes<br />

oder ein in Deutschland hergestelltes Luftfahrzeug beteiligt ist, ist die BFU im<br />

Spiel. Die Mitarbeiter ermitteln Absturzursachen und geben Empfehlungen zur Flugsicherheit.<br />

Spekulationen sind nicht ihr Ding. Wir haben ihnen ein Tag über die Schulter geschaut.<br />

FUS“ zeigt das rote Anzeigenband.<br />

Ich bin etwas irritiert.<br />

FUS? Den Namen gibt es<br />

doch gar nicht mehr. Dort, wo ich<br />

dem Linienbus am Flughafen Braunschweig<br />

entsteige, befindet sich<br />

die BFU, die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung.<br />

Dass mit dem<br />

Übergang in die Eigenständigkeit<br />

1998 der Name FUS in BFU wechselte,<br />

scheinen die Verkehrsbetriebe<br />

in Braunschweig noch nicht zu<br />

wissen.<br />

Bei der BFU will ich einen Tag<br />

lang das Einsatzspektrum der Unfalluntersucher<br />

kennenlernen. Der<br />

Job ist hochspannend, bisweilen<br />

sogar aufreibend, denn was die<br />

Mitarbeiter an so mancher Unfallstelle<br />

nach einem Flugzeugabsturz<br />

zu sehen bekommen, ist wirklich<br />

nichts für schwache Nerven.<br />

Es ist acht Uhr an einem nebligen<br />

Februar-Donnerstag. Mein<br />

Besucherausweis liegt schon bereit,<br />

als ich mich anmelde. So ohne<br />

28 AERO Special 4/<strong>2015</strong><br />

Weiteres kommt nicht jeder ins<br />

BFU-Gebäude. Mein Begleiter für<br />

diesen Tag wartet in seinem Büro:<br />

Jens Friedemann (48), seit mehr<br />

als 25 Jahren bei der BFU. Er ist<br />

Ingenieur mit Flugausbildung, war<br />

einige Jahre Navigator bei der<br />

NVA und wechselte kurz vor dem<br />

Mauerfall zur SLI (Staatliche Luftfahrt-Inspektion)<br />

der DDR. Als<br />

nach der Wiedervereinigung die<br />

FUS-Außenstelle in Berlin eröffnet<br />

wurde, war er dort einer der ersten<br />

Mitarbeiter. Der Wechsel nach<br />

Braunschweig war für den in Berlin<br />

geborenen Vater zweier Söhne<br />

damals ein notwendiges Übel.<br />

„Zumal ich nach Wolfenbüttel<br />

zog, also in eine Kleinstadt.“<br />

Damit hat sich Friedemann<br />

längst arrangiert. „Ich<br />

kann mir keinen besseren<br />

Job vorstellen. Das meine ich<br />

wirklich positiv. Was ich tue,<br />

ist gut. Manchmal erlebt oder<br />

sieht man zwar Belastendes,<br />

wenn beispielsweise Angehörige<br />

von Unfallopfern vor Ort sind, aber<br />

auf gewisse Situationen kann man<br />

sich vorbereiten, wenn man zum<br />

Absturzort kommt. So habe ich<br />

beispielsweise den Brandgeruch<br />

schon abgespeichert.<br />

Zudem können wir jederzeit<br />

psychologische Hilfe einfordern,<br />

wenn uns ein Geschehen doch<br />

allzu sehr belasten sollte. Trotzdem<br />

ist der Job nichts für jeder-<br />

Ein Tag als<br />

BFU-Ermittler<br />

NEUE SERIE<br />

mann. Es gab schon junge, auf<br />

dem Papier geeignete BFU-Bewerber,<br />

die nach ein paar Wochen<br />

aufgaben, weil sie mit dieser Belastung<br />

einfach nicht zurechtkamen.“<br />

Jens Friedemann, der aus dem<br />

geeigneten Holz geschnitzt ist,<br />

psychisch stabil, war jetzt eine<br />

Woche lang UvD, Unfalluntersucher<br />

vom Dienst. Er musste rund<br />

um die Uhr erreichbar sein und im<br />

Notfall von der Dienststelle in<br />

Braunschweig aus Einsätze koordinieren.<br />

Schichtwechsel ist immer<br />

donnerstags, und Friedemann<br />

übergibt heute seinem<br />

Kollegen Michael Pfefferl den<br />

Piepser. Die beiden besprechen<br />

kurz die Ereignisse<br />

der Woche.<br />

In seinem Büro checkt<br />

Jens Friedemann noch<br />

Mails, bevor er zur Tagesbesprechung<br />

in den großen<br />

Sitzungsraum geht. Hier treffen


sich täglich um elf Uhr alle Mitarbeiter<br />

unter der Leitung von<br />

BFU-Direktor Ulf Kramer. Das dient<br />

zum einen dem Informationsaustausch,<br />

zum anderen helfen aber<br />

auch mögliche andere Sichtweisen<br />

der Kollegen bei Ermittlungsprozessen.<br />

Eine Dornier 328 kam in<br />

Taipeh von der Bahn ab<br />

Kramer fragt in die Runde. Heute<br />

gibt es keine aktuellen Fälle zu<br />

besprechen. Dann berichtet UvD<br />

Pfefferl von einem Zwischenfall in<br />

Taipeh, bei dem eine Dornier 328<br />

von der Bahn abkam und ein Fahrwerk<br />

einknickte. Personen kamen<br />

nicht zu Schaden. Da es sich um<br />

ein in Deutschland hergestelltes<br />

Flugzeug handelt, ist die BFU in<br />

die Unfallermittlung involviert.<br />

„Es muss jetzt niemand nach Taipeh<br />

fliegen. Wir erhalten Informationen<br />

von den Kollegen aus Taiwan<br />

und geben unsererseits Informationen<br />

über das Flugzeug<br />

weiter“, sagt Friedemann.<br />

So einfach und problemlos geht<br />

es nicht immer zu. Im Oktober<br />

2001 beispielsweise war Friedemann<br />

selbst in Mailand-Linate<br />

Vor-Ort-Untersucher, nachdem ein<br />

deutscher Business Jet im Nebel<br />

am Boden mit einem Verkehrsflugzeug<br />

der SAS zusammengestoßen<br />

war. Alle 114 Insassen an Bord<br />

beider Flugzeuge sowie vier weitere<br />

Personen waren dabei ums<br />

Leben gekommen. Auch beim<br />

Zusammenstoß eines zivil zugelassenen<br />

Learjets mit einem Eurofighter<br />

der Bundeswehr über<br />

dem Sauerland am 23. Juni 2014<br />

war Friedemann BFU-Untersuchungsführer.<br />

International wie national sind<br />

die Abläufe der Ermittlungen geregelt.<br />

„In Deutschland beispielsweise<br />

ist die Kriminalpolizei unser<br />

Counterpart. Meist sind erste<br />

Kommissariate mit der Flugunfalluntersuchung<br />

beauftragt. Dabei<br />

stehen die Ermittler weniger unter<br />

Druck als bei der Fahndung nach<br />

einem Mörder, denn in der Regel<br />

ist ein Flugunfall kein Verbrechen,<br />

es sei denn, … Friedemann stoppt<br />

einen Augenblick und erzählt weiter:<br />

„Da gab es mal einen Absturz,<br />

bei dem wir herausfanden, dass<br />

der Pilot mit einem Messer attackiert<br />

worden war. Das Ganze<br />

stellte sich schließlich als erweiterter<br />

Suizid heraus.“<br />

Bei jedem Flugunfall gilt am<br />

Unfallort für alle BFU-Beteiligten<br />

erst einmal nur die Faktendokumentation.<br />

Drei Faktoren müssen<br />

dabei berücksichtigt werden: 1.<br />

die handelnden Personen, 2. die<br />

Technik des Luftfahrzeugs in Verbindung<br />

mit der Wartungshistorie<br />

und 3. die Umgebung/Umwelt wie<br />

Wetter oder Notlandemöglichkeiten,<br />

inklusive der Überlebensmöglichkeiten<br />

durch eventuell früheres<br />

Einschreiten der Rettungskräfte.<br />

„Da arbeiten wir Checklisten ab,<br />

machen die Dokumentation und<br />

die Vermessungen.“<br />

Die meisten Unfallflugzeuge<br />

werden nach der Bergung bei der<br />

BFU in Braunschweig untersucht.<br />

Berichte sind sachlich<br />

und ohne Wertung<br />

Zuletzt wird der Unfallbericht<br />

verfasst. Der darf keinerlei Wertung<br />

enthalten. Formulierungen<br />

wie „Propellerverformung wegen“<br />

oder „gültige Lizenz“ statt „Lizenz<br />

mit einer Gültigkeit bis“ wären<br />

Wertungen oder Schlussfolgerungen<br />

und dürfen nicht verwendet<br />

werden.<br />

Die Unfälle der Allgemeinen<br />

Luftfahrt bilden den Schwerpunkt<br />

der Arbeit der BFU-Unfalluntersucher:<br />

135 Flugunfälle gab es im<br />

Jahr 2014. Bei den Berichten der<br />

BFU überwiegen jedoch jene, die<br />

die Großluftfahrt betreffen, weil<br />

hier auch schwere Störungen wie<br />

Fotos: BFU<br />

jetzt auch EC145 T2<br />

Wir sorgen dafür, dass Sie sicher in die Luft gehen.<br />

Maintenance. Repair. Overhaul.<br />

Unser Instandhaltungsbetrieb<br />

Zulassung nach EASA Part 145<br />

▪ Line- und Base Maintenance für Helikopter<br />

▪ Schnelle Vor-Ort Störbehebung<br />

▪ Komponentenwartung und -überholung<br />

▪ Full Support für die EC145 T2<br />

▪ Einrüstung von Inlet Barrier Filtern<br />

▪ Upgrades EC135 auf ein höheres MTOW<br />

▪ Ganzlackierungen<br />

▪ Zellereparaturen und Unfallinstandsetzung<br />

Unser Entwicklungsbetrieb<br />

Zulassung nach EASA Part 21<br />

▪ Kleine und große Änderungen am Helikopter<br />

- Upgrade von COM-/ NAV-Ausrüstung<br />

- Einbau Moving Map Systeme (z. B. EuroNAV VII)<br />

- Modifikation für NVIS-Betrieb<br />

- Kollisionswarnanlagen (TAS/FLARM)<br />

- Suchscheinwerfer und elektr. Außenspiegel<br />

- Einhandverriegelung Clamshelldoor EC145 T2<br />

▪ Umsetzung von Kundenwünschen auf Anfrage<br />

Unser Netzwerk<br />

▪ Anerkannte Servicestation von Airbus Helicopters<br />

▪ Anerkannte Servicestation von Robinson Helicopters<br />

▪ Anerkannte Servicestation von PWC und Turbomeca<br />

Weitere Serviceleistungen<br />

▪ An- und Verkauf von Helikoptern<br />

▪ Modifikation von Helikoptern zum Verkauf<br />

▪ Leasing und Finanzierung von Helikoptern<br />

▪ Angepasste Fh-Pauschalen für Material und Service<br />

ADAC Luftfahrt Technik GmbH<br />

Flugplatz Bonn-Hangelar ▪ Richthofenstraße 126 ▪ D-53757 Sankt Augustin ▪ Tel. +49 (0)2241 92 79 0 ▪ info@alt-heliservice.de/.com ▪ www.alt-heliservice.de/.com


[ AERO SPECIAL ]<br />

Thomas Karge, Jens Friedemann<br />

und Roger Knoll (v.l.n.r.) diskutieren<br />

einen Segelflugunfall.<br />

wieder frei.“ An einem reichlich<br />

verbogenen Dreiblattpropeller<br />

bleibt der BFU-Untersucher stehen.<br />

„Hier kann man gut erkennen,<br />

dass der Prop beim Aufprall<br />

auf den Boden (der Asphaltabrieb<br />

ist auch für mich erkennbar) noch<br />

auf Volllast lief. Das ist ein eindeutiger<br />

Befund.“<br />

Für detaillierte Untersuchungen<br />

stehen der BFU im eigenen<br />

Haus Labore zur Verfügung, in<br />

denen beispielsweise festgestellt<br />

werden kann, ob der Faden einer<br />

Glühlampe beim Bruch heiß oder<br />

kalt war, also ob die Lampe zum<br />

Zeitpunkt des Unfalls noch brannte.<br />

Auf Chipebene erfolgen Untersuchungen<br />

moderner Bordelekbeispielsweise<br />

Near Misses untersucht<br />

und dokumentiert werden.<br />

Generell lobt Friedemann das sehr<br />

hohe Sicherheitsniveau in der<br />

Luftfahrt, bei aller Kritik, die die<br />

BFU in Einzelfällen üben muss.<br />

„Unsere Luftfahrt ist sehr sicher,<br />

allerdings werden wir nie ein perfektes<br />

System haben, und Unfälle<br />

wird es leider immer geben.“<br />

Kurz vor der Mittagspause machen<br />

wir auf dem Weg zur Caféteria<br />

des LBA Halt in der großen<br />

BFU-Halle. Hierher werden die<br />

Wracks oder Überreste zur weiteren<br />

Untersuchung gebracht. Ein<br />

eindrucksvoller Ort! Beim Anblick<br />

der verformten, zerfetzten oder<br />

verbrannten Luftfahrzeuge muss<br />

ich unwillkürlich an die Schicksale<br />

denken, an die menschlichen<br />

Tragödien, die damit verbunden<br />

sind. Das Wrack der Piper von<br />

Wolfgang Dallach steht auch da,<br />

ist allerdings für Fotos tabu, weil<br />

die Unfallursache ja noch ermittelt<br />

wird.<br />

Manche Befunde sind<br />

auf Anhieb eindeutig<br />

„Es gibt Fälle“, erzählt Friedemann,<br />

„da wollen die Eigentümer<br />

oder Angehörigen die Wracks zurückhaben.<br />

Die geben wir nach<br />

Beendigung der Untersuchung<br />

und im Einvernehmen mit der<br />

Staatsanwaltschaft dann auch<br />

tronik sowie die Auswertung von<br />

GPS-Geräten. „FADEC-Engines<br />

sind für uns wie Flugschreiber“,<br />

sagt Friedemann. „Dort sind viele<br />

Daten gespeichert, die uns weiterhelfen<br />

bei der Unfallermittlung.<br />

Auf diesem Gebiet bilden wir uns<br />

auch ständig weiter.“<br />

Geht es um fachliche Details,<br />

helfen die Kollegen auch einander.<br />

So treffen sich nach der Mittagspause<br />

Thomas Karge, Roger Knoll<br />

und Jens Friedemann. Sie besprechen<br />

einen Segelflugunfall, bei<br />

dem eine 17-jährige Flugschülerin<br />

bei ihrem ersten Soloflug ums Leben<br />

kam. Knoll ist der Untersucher,<br />

Karge ist als aktiver Segelfluglehrer<br />

involviert, und Friedemann<br />

ist für Qualitätssicherung<br />

zuständig. Gemeinsam bearbeiten<br />

die drei den sachlichen Bericht,<br />

ergänzen, stellen Absätze um,<br />

verwerfen Passagen, formulieren<br />

neu, bis schließlich eine Fassung<br />

entsteht, die veröffentlicht werden<br />

kann. Um 16 Uhr ist Dienstschluss<br />

für Jens Friedemann. An der FUS-<br />

Haltestelle steige ich in den Bus,<br />

der mich zurück zum Bahnhof<br />

bringt. Ich reise mit einer gehörigen<br />

Portion Achtung wieder heim.<br />

Mein persönlicher Eindruck:<br />

Die BFU macht einen verdammt<br />

guten Job im Sinne der Flugsicherheit<br />

für alle Luftfahrer, und nur das<br />

zählt.<br />

ae<br />

Renate Strecker<br />

In der Wrack-Halle werden<br />

alle Einzelteile wie bei einem<br />

Puzzle zusammengefügt.<br />

Die BFU<br />

Nach dem Abkommen von Chicago aus dem<br />

Jahr 1944 sind alle Staaten verpflichtet, Flugunfälle,<br />

die sich in ihrer Hoheit ereignet haben, zu untersuchen.<br />

Alleiniger Zweck ist die Verhütung von Flugunfällen<br />

beziehungsweise die Verbesserung der Flugsicherheit.<br />

Details dazu sind in Annex 13 (Artikel 26) des Abkommens<br />

festgeschrieben.<br />

Die Erfüllung der Aufgabe in der Bundesrepublik<br />

Deutschland oblag bis 1998 der Flugunfalluntersuchungsstelle<br />

(FUS) beim Luftfahrt-Bundesamt. Mit<br />

Inkrafttreten des FlUUG (Flugunfalluntersuchungsgesetz)<br />

am 1.9.1998 wurde die FUS zur eigenständigen<br />

Bundesoberbehörde BFU; sie ist dem Bundesverkehrsministerium<br />

nachgeordnet. Derzeit beschäftigt<br />

sie 35 Mitarbeiter, 18 davon sind Untersucher mit<br />

fliegerischem und technischem Background, ein<br />

Kollege ist auch Psychologe. Zudem gibt es<br />

Beauftragte (geeignete zivile Personen), die vor Ort<br />

Untersuchungen durchführen beziehungsweise die<br />

BFU-Untersucher am Unfallort unterstützen.<br />

Fotos: Strecker<br />

30 AERO Special 4/<strong>2015</strong>


[ AERO SPECIAL ]<br />

Ein Zentrum für Cockpitausrüstungen<br />

bildet die Halle<br />

6 mit der „Avionics Avenue“.<br />

Auf rund 2000 Quadratmetern ist<br />

hier vieles aus dem Bereich Flugsteuerung,<br />

Navigation, Kollisionswarnung<br />

und Flugplanung konzentriert.<br />

Auch eine „Headset Test<br />

Area“ gibt es in der Avionics Avenue<br />

wieder. Bei Skyfox können<br />

Kopfhörer verschiedener Hersteller<br />

ausprobiert werden. Alle auf<br />

der Messe vertretenen Avionikanbieter<br />

findet man in der Halle 6<br />

leider nicht. Viele namhafte Hersteller<br />

haben ihre Stände in anderen<br />

Hallen aufgebaut.<br />

Wer sich nach einem neuen<br />

Funkgerät umsehen will, das den<br />

ab Ende 2017 geforderten 8,33-kHz-<br />

Kanalabstand bietet, kommt nicht<br />

umhin, durch viele Hallen zu streifen,<br />

denn heute hat fast jeder<br />

Avionikhersteller eine 8,33-kHz-<br />

Geräteserie im Angebot. air avionics,<br />

das deutsche Gemeinschaftsunternehmen<br />

von Butterfly Avionics<br />

und Garrecht Avionik, wird das<br />

Gehäuse des neuen 8,33-KHz-<br />

Funkgerätes zeigen, mit dem auch<br />

der Transponder zu steuern ist.<br />

Die Auslieferung der Geräte ist für<br />

Ende des Jahres angekündigt.<br />

Das Thema Avionik ist ein wichtiger<br />

Bestandteil der Vortragsreihe<br />

AERO Conferences. Garmin<br />

gestaltet im Rahmen der Avionics<br />

Avenue ein eigenes Vortragsforum.<br />

Der Vortrag „What’s new at<br />

Garmin“ informiert über die aktuellen<br />

Produktreihen. Weitere Vorträge<br />

setzen ein spezielleres Inte-<br />

GARMIN<br />

G3X TOUCH<br />

für ULs und Experimentals.<br />

Kennenlernen<br />

lässt sich das<br />

Gerät auf der AERO<br />

bei Garmins Seminar.<br />

Trend zum mobilen Cockpit<br />

Avionik auf der AERO<br />

Die AERO ist immer wieder gut, wenn es darum geht,<br />

sich einen Überblick über Neuheiten und Trends im<br />

Bereich Avionik und Cockpitausrüstung zu verschaffen.<br />

resse voraus. Da wird über „Garmin<br />

Flight Displays for LSA/experimental<br />

aircraft“ und das<br />

G3XTouch referiert. „Flying with<br />

Upgrade Avionics GTN 750/850<br />

and G600/500“ richtet sich an Piloten<br />

mit nachgerüsteten Cockpits.<br />

Und „Flying with Portables and<br />

iPads“ dürfte für viele Charterpiloten<br />

interessant sein.<br />

Zunehmend verwischen ja die<br />

Grenzen zwischen Anwendungen<br />

für mobile Geräte und Paneleinbauten.<br />

Viele Hersteller bieten<br />

beides mit ähnlichem Funktionsumfang.<br />

Garmin bringt mit seinem<br />

All-in-one ADS-B System sogar den<br />

Kollisionswarner aufs Apple iPad.<br />

Mit dem Empfänger GDL 84 zieht<br />

ADS-B ins Cockpit ein, ohne dass<br />

das Panel umgebaut werden muss.<br />

Die Verkehrsinformationen erscheinen<br />

dank Flight Stream 110/210<br />

in der App Garmin Pilot. Das Gar-<br />

Das hochpräzise Referenzmessinstrument<br />

zur Kompensierung von<br />

Flugzeug-Magnetkompassen<br />

W. LUDOLPH GMBH & CO. KG<br />

Seeborg 5 • 27572 Bremerhaven/Germany<br />

Tel.: +49 471 94408-0 • Fax: +49 471 45030<br />

info@ludolph.de • www.ludolph.de<br />

HANDPEILKOMPASS, TYP HPK67


BENDIX KING<br />

KLR 10<br />

Anstellwinkelmesser<br />

und Anzeigen für die<br />

Flugzeuge der kleinen<br />

Allgemeinen Luftfahrt<br />

liegen im Trend.<br />

min GDL 84 enthält einen WAAS/<br />

EGNOS-fähigen GPS-Empfänger,<br />

eine Antenne und ein Flight Stream<br />

Bluetooth Gateway. Drahtlos werden<br />

die Verkehrsinformationen,<br />

die ADS-B-Signale der anderen<br />

ADS-B-ausgerüsteten Flugzeuge<br />

im Luftraum sowie Wetterinforma-<br />

AVIDYNE<br />

IFD540<br />

Komplettes Flugmanagementsystem<br />

mit Touchscreen.<br />

tionen zur Garmin-Pilot-App übertragen.<br />

Das GDL 84 ist in der Lage,<br />

mit vielen Transponder-Mustern<br />

drahtlos zu kommunizieren, um<br />

Squawk und Ident zu koordinieren.<br />

Über diese Verbindung kann das<br />

ADS-B Out mit dem Bord-Transponder<br />

abgestimmt werden, was<br />

ASPEN<br />

EDF1000<br />

PFD und MFD von<br />

Aspen Avionics<br />

lassen sich ohne<br />

mechanische<br />

Arbeiten nachrüsten.<br />

eine eigene ADS-B-Kontrolleinheit<br />

erübrigt.<br />

Nachdem die amerikanische<br />

Luftfahrtbehörde FAA eine Approved<br />

Model List Supplemental Type<br />

Certification (AML-STC) für<br />

einige hundert Flugzeugmuster<br />

herausgegeben hat, liefert Garmin<br />

das GDL 84 in den USA seit Mitte<br />

Februar aus; es kostet 3995 Dollar.<br />

„Garmin Pilot“ fürs iPad wächst<br />

mit dem GDL 39 3D und dem GDL<br />

84 zum kompletten Navigationssystem<br />

inklusive der 3D-Darstellung<br />

Synthetic Vision.<br />

Jeppesen hat inzwischen seine<br />

iPad-App „Mobile FliteDeck VFR“<br />

zur Version 2.0 gepusht und mit<br />

einer neuen Wettergrafik ausgestattet.<br />

Komplexe Sachverhalte werden<br />

hier sofort eingängig und übersichtlich<br />

zum Kurs in die Moving<br />

Map eingeblendet.<br />

Wolkenuntergrenzen, Sicht,<br />

Wettererscheinungen wie Gewitter<br />

und Regen, gefrierender Regen<br />

und Schnee sowie Böen werden<br />

mit einem Farbcode der Karte<br />

überlagert. Auf einen Blick sind<br />

damit die Durchführbarkeit eines<br />

Fluges und gegebenenfalls Ausweichmöglichkeiten<br />

erkennbar.<br />

Wetter und Wind lassen sich zudem<br />

zu gewählten Tageszeiten ansehen<br />

oder gleich als Video über den<br />

gesamten Vorhersagezeitraum.<br />

Der Wind wird in festen Höhenstufen<br />

übermittelt und für die<br />

Streckenplanung vom Programm<br />

für die gewählte Flughöhe gemittelt.<br />

IFR-Wegpunkte können im<br />

Jeppesen Mobile FliteDeck VFR<br />

2.0 ebenfalls zur Darstellung gebracht<br />

werden.<br />

Aspen Avionics schafft mit seinem<br />

„Connected Pilot“ die drahtlose<br />

Verbindung zwischen Panelinstrumenten<br />

und mobilen Geräten,<br />

so dass Flugdaten und Flugpläne<br />

übertragen und bearbeitet werden<br />

können.<br />

„Connected Pilot“ gibt es bisher<br />

ausschließlich für Apple-iOS-Geräte.<br />

Die App ermöglicht, von GPS-<br />

Systemen Daten auszulesen. Flugpläne<br />

kann „Connected Pilot“ mit<br />

Garmin-Avionik und modernen<br />

Flugplanungs-Apps zum Beispiel<br />

ForeFlight und AvConnect austauschen.<br />

ae<br />

Gerhard Marzinzik<br />

Fotos: Garmin, Aspen Avionics, Avidyne, Bendix King<br />

event r u n d fl u g Schulung Charter<br />

ICAO<br />

LEVEL 6<br />

PRÜFSTELLE<br />

Informationen und Termine<br />

finden Sie auf:<br />

www.climb-level-4.de<br />

ihre flugschule in nrw<br />

schulung<br />

Privatpiloten-Lizenz PPL-H, Individual-Schulung,<br />

Type-Ratings und Checkflüge auf den Mustern HU 269, R44,<br />

Bell 206, HU369/MD500/MD600 und AS 350<br />

In unserer Flugschule führen Sie erfahrene Flug lehrer<br />

durch die theoretische sowie praktische Flugausbildung<br />

bis hin zum Lizenzerwerb. Ent decken Sie unser Leistungsspektrum<br />

der angebotenen Lehrgänge oder lassen Sie<br />

sich direkt persönlich von uns beraten.<br />

aveo air service GmbH & Co KG<br />

Flughafen Essen-Mülheim . Brunshofstraße 3 . 45470 Mülheim a.d. Ruhr<br />

Luftfahrtunternehmen / AOC D-381 EG . aveo flight academy Ltd & CO KG . Flugschule D-ATO-NWDU-163 . Sprachprüfstelle D-LTO 018<br />

Mehr Infos unter: +49-(0)800 3594824 (gebührenfrei)<br />

und www.aveoair.com


[ AERO SPECIAL ]<br />

der Show ist vor der Show. Bereits während<br />

der AERO sprechen wir mit vielen Ausstellern<br />

und lassen deren Informationen und Wünsche<br />

in unsere Planungen mit einfließen. Durch die<br />

jährliche AERO hat sich der Kontakt zur Branche<br />

deutlich verstärkt. Wir nutzen ansonsten<br />

jede Gelegenheit, um unsere Kunden auf anderen<br />

Messen und Veranstaltungen zu sehen<br />

und einen tieferen Marktüberblick sowie Branchennews<br />

zu generieren.<br />

Die AERO ist die bedeutendste Messe in<br />

ihrem Bereich in Europa. Welche Nationen<br />

sind am stärksten vertreten?<br />

Bei den Ausstellern sind Deutschland, die USA,<br />

Tschechien, Italien, UK, Frankreich, Slowenien,<br />

Österreich und Schweiz am stärksten vertreten.<br />

Wir haben aber auch Aussteller aus<br />

Skandinavien, Litauen, Südafrika, Russland,<br />

Ukraine und China. Der Auslandsanteil der<br />

AERO liegt bei über 63 Prozent. Die Bedeutung<br />

Globale Bedeutung<br />

Über die Bedeutung der AERO für die weltweite<br />

Allgemeine Luftfahrt sprach der <strong>aerokurier</strong> mit dem<br />

Projektleiter der Messe, Roland Bosch.<br />

Die Fragen stellte Volker K. Thomalla<br />

Foto: Messe Friedrichshafen<br />

Roland Bosch ist<br />

Projektleiter der AERO<br />

Gibt es in diesem Jahr neue Ausstellungssegmente<br />

auf der AERO?<br />

Die AERO konzentriert sich seit Beginn<br />

an darauf, alle Bereiche der Allgemeinen<br />

Luftfahrt abzubilden. Dies ist uns in den letzten<br />

Jahren nahezu auf ganzer Breite gelungen.<br />

Neue Bereiche sind daher kaum zu finden. Es<br />

geht heute vielmehr darum, die vorhandenen<br />

Marktsegmente noch besser und umfassender<br />

darzustellen und in die Produkttiefe zu gehen.<br />

Im Bereich der Business Aviation haben wir<br />

mit der erstmaligen Teilnahme von Bombardier<br />

die gesamte Range an kleinen und mittleren<br />

Geschäftsreiseflugzeugen komplettiert. Aber<br />

wir freuen uns auch sehr über das enorme<br />

Angebot im UL-, VLA- und Gyrocopter-Bereich.<br />

Dass die Segelflughersteller dieses Jahr wieder<br />

komplett vertreten sind, begrüßen wir<br />

ebenfalls. Schließlich waren es gerade die<br />

Segelflugzeughersteller, die 1977 die AERO<br />

aus der Taufe gehoben haben. Zum ersten Mal<br />

starten wir in diesem Jahr die Aktion „Be a<br />

Pilot!“. Mit dieser Aktion wollen wir für mehr<br />

Pilotennachwuchs sorgen. Über 25 Flugschulen<br />

haben bereits ihre Teilnahme zugesagt.<br />

Wie lange vor Messebeginn starten die<br />

Vorbereitungen für die nächsten Jahre?<br />

Wie heißt es im Messegeschäft so schön: Nach<br />

Gibt es jährlich wiederkehrende Probleme,<br />

wie zum Beispiel mit Genehmigungen?<br />

Seit wir vor einigen Jahren die Airshow aus<br />

dem Programm genommen haben, halten sich<br />

die behördlichen Auflagen in Grenzen. Wenn<br />

Sie die Slots ansprechen, dann würden wir<br />

uns natürlich die Zeiten ohne Anflugverfahren<br />

zurückwünschen, wohl wissend, dass dies am<br />

Flughafen Friedrichshafen nicht mehr möglich<br />

ist. Positiv betonen möchte ich aber, dass sich<br />

die Online-Slotvergabe in den letzten Jahren<br />

gut eingespielt hat. Noch besser könnte es<br />

laufen, wenn manche Piloten nicht gleich mehrere<br />

Slots buchen würden, um „flexibler“ zu<br />

sein, und die nicht benötigten Slots dann verfallen<br />

lassen. Die Einführung einer „Slotgebühr“<br />

wäre ein mögliches Szenario, wie wir dieser<br />

Problematik begegnen könnten. Dies würde<br />

neben vermeidbaren höheren Kosten einen<br />

Mehraufwand nach sich ziehen. Dies wollen<br />

wir auf alle Fälle verhindern. Wir hoffen daher<br />

auf mehr Fairness der Piloten untereinander.<br />

Können Sie uns ein paar ungewöhnliche<br />

Zahlen zur AERO verraten?<br />

Zahlen werden ja immer relativ gesehen. Der<br />

eine findet die immense Brutto-Messefläche<br />

von rund 80 000 Quadratmetern als viel, der<br />

andere kann damit wenig anfangen. Transparenter<br />

wird die Zahl, wenn man sich vorstellt,<br />

dass die AERO-Aussteller fast 14 Fußballplätze<br />

füllen. Dass wir mittlerweile über mehr als<br />

8000 Parkplätze in unmittelbarer Nähe des<br />

Messegeländes verfügen, ist zumindest beeindruckend.<br />

Interessant auch ein Vergleich<br />

der Ausstellerzahl. Gegenüber der ersten<br />

AERO mit 14 Ausstellern im Jahre 1977 ist die<br />

AERO Friedrichshafen auf über 630 Aussteller<br />

angewachsen und damit zur größten europäischen<br />

Fachmesse für die GA gereift.<br />

der AERO geht in den letzten Jahren deutlich<br />

über den europäischen Kontinent hinaus.<br />

Ein Konferenzprogramm wie auf der<br />

AERO findet man in Europa auf keiner<br />

anderen Veranstaltung. Wollen Sie diesen<br />

Bereich weiter ausbauen?<br />

Mit mehr als 120 Veranstaltungen haben sich<br />

die AERO Conferences sehr gut etabliert. Wir<br />

bieten hier vom sehr fachbezogenen Meeting<br />

der weltweit wichtigsten Luftfahrtbehörden<br />

bis hin zu einfachen Fragen der Piloten jede<br />

Menge an Information. Hinzu kommen aber<br />

auch Sonderbereiche wie die e-flight-expo, die<br />

Engine Area, die Avionics Avenue und eine<br />

Konferenz zum Thema zivile Drohnen. Da die<br />

Bandbreite an zivilen Anwendungsgebieten<br />

immer größer wird, bilden wir dieses Thema<br />

mit der zweiten RPAS EXPO ab.<br />

Wie läuft die Zusammenarbeit mit China?<br />

Der chinesische Markt wächst sehr stark. Seit<br />

vor vier Jahren der untere Luftraum in China<br />

sukzessive geöffnet wurde, kann man von<br />

einem regelrechten Boom sprechen. Wir haben<br />

uns diesen hochinteressanten Markt einige<br />

Jahre angeschaut und uns dazu entschlossen,<br />

in diesem Jahr in Zhuhai die erste AERO Asia<br />

an den Start zu bringen. Unser Partner in China<br />

ist die Zhuhai Airshow Co., die seit rund<br />

zehn Jahren ganz in der Nähe von Hongkong<br />

und Macao alle zwei Jahre sehr erfolgreich<br />

die Airshow China veranstaltet. Da auf der<br />

Airshow China aber vornehmlich die Groß- und<br />

Militärluftfahrt stattfinden, wird die AERO Asia<br />

im jährlichen Wechsel ausschließlich die Belange<br />

der Allgemeinen Luftfahrt bedienen. Wir<br />

gehen davon aus, dass die AERO Asia in absehbarer<br />

Zeit auch für die international agierenden<br />

Hersteller sehr interessant wird. ae<br />

34 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong>


Aktion auf der AERO<br />

Be a pilot<br />

Piloten erleben die<br />

Welt aus einer besonderen<br />

Perspektive.<br />

Die AERO bietet in<br />

diesem Jahr viele<br />

Möglichkeiten, sich zu<br />

informieren, wie man<br />

Pilot werden kann.<br />

Die Initiative „Be a pilot“, die<br />

von der Messe Friedrichshafen<br />

in Zusammenarbeit<br />

mit dem <strong>aerokurier</strong> zur AERO <strong>2015</strong><br />

ins Leben gerufen wurde, hat zum<br />

Ziel, Menschen darüber zu informieren,<br />

wie man Pilot werden kann.<br />

Über 25 Flugschulen haben sich<br />

dieser Initiative angeschlossen und<br />

präsentieren auf der Messe ihre<br />

Informationen und Angebote.<br />

Die Flugschulen sind im Übergang<br />

von der Halle A2 zur Halle<br />

A3 konzentriert. Die Vorträge im<br />

Rahmen der Aktion finden am<br />

<strong>aerokurier</strong>-Stand in Halle A3, Stand<br />

101, statt.<br />

Initiative „Be a pilot“ ist zweigeteilt:<br />

Einerseits geht es um Informationen<br />

für Menschen, die als<br />

Piloten in der Allgemeinen Luftfahrt<br />

beziehungsweise im Luftsport<br />

ihren Traum vom Fliegen verwirklichen<br />

wollen, andererseits geht<br />

es natürlich auch um die Nachwuchsgewinnung<br />

von neuen Piloten<br />

für Airlines und in der Business<br />

Aviation.<br />

„Be a pilot“ möchte die Faszination<br />

des Fliegens möglichst<br />

vielen Menschen näherbringen,<br />

damit sie die Vorteile des Selberfliegens<br />

für sich erfahren. Pilot zu<br />

sein ist ja viel mehr als die Kenntnis<br />

darüber, wie man ein Luftfahrzeug<br />

sicher von einem Ort zu einem<br />

anderen steuert. Es ist vielmehr<br />

ein Lebensgefühl, das positiv in<br />

viele andere Bereiche des Lebens<br />

hineinspielt.<br />

Auch bereits aktive Piloten sind<br />

eingeladen, sich über das Angebot<br />

von „Be a pilot“ zu informieren,<br />

denn die Luftfahrt ist ein Bereich,<br />

in dem man ständig lernt. Nicht<br />

wenige Piloten, die mit einem UL-<br />

Schein oder mit einer Segelfluglizenz<br />

begonnen haben, haben<br />

später noch weitere Lizenzen wie<br />

zum Beispiel einen PPL(A) und<br />

Berechtigungen wie das Instrument<br />

Rating erworben.<br />

Während der AERO gibt es ein<br />

Gewinnspiel von „Be a pilot“ mit<br />

attraktiven Preisen. Teilnahmekarten<br />

gibt es jeweils an den Messeingängen<br />

und am Stand des <strong>aerokurier</strong>.<br />

ae<br />

Volker K. Thomalla<br />

„Be a pilot“ ist eine<br />

Nachwuchs-Initiative<br />

Fotos: Diamond Aircraft, Herzog<br />

Über den Zeitplan und die angebotenen<br />

Vorträge informiert das<br />

Faltblatt „Offizielles Konferenzprogramm“,<br />

das exklusiv vom <strong>aerokurier</strong><br />

tagesaktuell erstellt und<br />

jedem Besucher an den Eingängen<br />

übergeben wird. Der Fokus der


[ AERO SPECIAL ]<br />

Das AERO-<br />

Vortragsprogramm<br />

bietet geballte<br />

Informationen<br />

für Piloten.<br />

Vorträge und Diskussionen<br />

Redezeit auf der AERO<br />

Moderne Avionik, Sprachprüfungen, das vereinfachte<br />

Instrument Rating und vieles mehr: Die AERO bietet in<br />

diesem Jahr wieder ein großes Rahmenprogramm.<br />

Den Umgang mit moderner<br />

Avionik und ihre Möglichkeiten<br />

präsentiert Garmin<br />

mehrmals täglich.<br />

Über 80 Mal heißt es an den fünf Messetagen<br />

„Herzlich willkommen zum Thema …“ Podiumsdiskussionen<br />

rund um Themen wie<br />

Flugsicherheit, Luftrecht und vielen anderen Aspekten<br />

der Allgemeinen Luftfahrt stehen, überwiegend<br />

in den Räumen des Konferenzzentrums<br />

im Foyer Ost, im Mittelpunkt des AERO-Vortragsprogramms.<br />

Auch bei Terminüberschneidungen<br />

braucht niemand Angst zu haben, etwas zu verpassen:<br />

Die meisten Vorträge wiederholen sich<br />

an allen Messetagen.<br />

Vielen Besuchern dürfte Herwart Goldbach<br />

bereits bekannt sein. In diesem Jahr steht der<br />

ehemalige FIS-Leiter der DFS wieder „in der Bütt“.<br />

Goldbach ist auch sonst als eine Art Botschafter<br />

der Allgemeinen Luftfahrt häufig in Vereinen und<br />

Verbänden unterwegs.<br />

Dabei konzentriert er sich<br />

auf praxisnahe Themen,<br />

die ganz auf die Bedürfnisse<br />

der Piloten zugeschnitten<br />

sind.<br />

„Gefangen über den<br />

Wolken – der Weg hinaus“<br />

ist eines von vier Themen,<br />

über die er täglich referiert<br />

und das auf großes Interesse<br />

bei vielen VFR-Piloten<br />

stoßen dürfte. „Hier<br />

geht es darum, was passiert,<br />

wenn es passiert ist: Die Wolkendecke ist<br />

geschlossen, und es gibt keinen Weg nach unten.“<br />

Herwart Goldbach erklärt, welche Hilfen der Pilot<br />

jetzt in Anspruch nehmen kann. Bedarfsgerechte<br />

Kommunikation ist ein weiterer Themenbereich,<br />

zu dem er referieren wird.<br />

Erhellendes zur Kommunikation<br />

mit Menschen und Systemen<br />

In diesem Vortrag geht es um das Zusammenspiel<br />

zwischen Lotsen, Piloten und den Systemen<br />

an Bord und am Boden. Wie können sich beispielsweise<br />

die Lotsen in ihrer Kommunikation an Piloten<br />

anpassen? Was gibt es im Sinne einer besseren<br />

Verständigung auf Pilotenseite zu beachten? Wel-<br />

Fotos: Messe Friedrichshafen


che Rolle spielt dabei die Avionik? Unter dem<br />

Stichwort „Cleared to enter“ spricht Goldbach<br />

darüber, was von einem Piloten bei Einflügen<br />

in freigabepflichtige Lufträume erwartet wird.<br />

Im Vortrag „Awareness Campaign 2014/15 +<br />

SERA“ erörtert der DFS-Experte schließlich die<br />

Spezialitäten des Luftraums E. Erläuterungen<br />

zu den „Standardised European Rules of the<br />

Air“ runden das umfangreiche Redepaket ab.<br />

Inspirierend versprechen die Vorträge des<br />

Engländers Timothy Nathan zu werden. Der<br />

Pilot, Instrumentenfluglehrer und Lobbyist<br />

referiert täglich über das vereinfachte Instrumentenflug-Rating<br />

(IR) und GNSS Approaches.<br />

Moderne Avionik richtig nutzen:<br />

Garmin erklärt, wie’s geht<br />

Eher in die Kategorie Produktpräsentation<br />

gehören die täglich sechs Veranstaltungen,<br />

mit denen Garmin im offiziellen Vortragsprogramm<br />

steht. Im Garmin-Seminarraum in der<br />

Halle A6 geht es dabei um das Fliegen mit<br />

aktueller Glascockpit-Technologie, von portablen<br />

Geräten und Tablets über das G3X für<br />

LSAs und Experimentals bis hin zu den High-<br />

End-Produkten des Herstellers.<br />

Wer sich für die Zukunft der General Aviation<br />

interessiert, erfährt vielleicht Erhellendes<br />

am ersten Messetag, wenn die EASA am Nachmittag<br />

ein von 14:30 bis 16:30 Uhr dauerndes<br />

Update zur GA Roadmap gibt. Im Rahmen<br />

dieses Programms sollen einfachere Regelungen<br />

für die Allgemeine Luftfahrt verwirklicht<br />

werden. Ort des Geschehens ist der Seminarraum<br />

„Oslo“. Am Donnerstagnachmittag tritt<br />

die EASA erneut an: Bei „Meet EASA“ stellt<br />

sich Direktor Patrick Ky im Forum Ost den sicher<br />

auch kritischen Fragen des Publikums.<br />

In diesen Kontext passt auch eine Podiumsdiskussion<br />

des Luftfahrt-Presse-Clubs am<br />

Freitag um 15 Uhr, ebenfalls im Foyer Ost. Die<br />

Debatte zum Thema „EU-Luftrecht auf neuen<br />

Wegen“ mit Piloten und Vertretern des LBA<br />

und der EASA wird von Luftfahrt-Fachanwalt<br />

Frank Dörner geleitet, der auch oft im <strong>aerokurier</strong><br />

Stellung zu luftrechtlichen Fragen bezieht.<br />

Die Faszination Fliegen stellt Klaus Burkhard<br />

vom Deutschen Ultraleicht-Segelflugverband<br />

in den Fokus seiner Vorträge. Mit „Fluggenuss<br />

statt Kilometerjagd“ will er für diese Sportsparte<br />

begeistern, die ständig mehr Anhänger<br />

gewinnt. Einblicke in eine ganz andere Seite<br />

des Fliegens gibt Thomas Kärger, Captain auf<br />

A320/A330, am Freitagmorgen mit seinem<br />

Referat „Pilotenalltag – Was tun die Piloten?“.<br />

Längst nicht alle Themen des Rahmenprogramms<br />

können an dieser Stelle angerissen<br />

werden. Es lohnt sich also, sich vor Ort direkt<br />

zu informieren. Dabei hilft natürlich das kostenlose<br />

Konferenzprogramm des <strong>aerokurier</strong>,<br />

das tagesaktuell an den Eingängen zur Messe<br />

verteilt wird.<br />

ae<br />

hm/pat<br />

DAeC bietet auf der AERO Sprachtests an<br />

Warum die AERO nicht gleich für den<br />

ICAO-Sprachtest in Englisch nutzen? Der<br />

DAeC bietet die Tests, wie schon in den<br />

vergangenen Jahren, auf der Messe an.<br />

Möglich sind Erst- und Wiederholungsprüfungen<br />

der Level 4 und 5. Dazu kann man<br />

sich bis zum 7. April auf der Internetseite<br />

des DAeC online anmelden.<br />

Wer sich unsicher hinsichtlich der Gültigkeit<br />

seines letzten Sprachtests ist: Der Level 4<br />

muss nach vier Jahren erneuert werden,<br />

Level 5 nach sechs Jahren. Seit Dezember<br />

vergan genen Jahres ist die frühere Karenzzeit<br />

abgeschafft. Wer jetzt die Wiederholungsfrist<br />

auch nur um einen Tag überschreitet, muss<br />

erneut eine Erstprüfung ablegen.


[ AERO SPECIAL ]<br />

Pilotenservice <strong>2015</strong><br />

Zwei Pisten für die AERO<br />

Fast alles wie im Vorjahr! Die AERO findet vom 15. bis 18. April<br />

statt und wird wieder von vielen Besuchern mit eigenem Fluggerät<br />

angeflogen. Wer dabei sein will, sollte rechtzeitig einen Slot beantragen<br />

und mit Flugplan nach EDNY kommen. Und für Leichtflugzeuge<br />

und ULs steht wieder die Graspiste zur Verfügung.<br />

Den Weg zur AERO, Europas<br />

führender Messe für die<br />

Allgemeine Luftfahrt, werden<br />

auch in diesem Jahr wieder<br />

zahlreiche Besucher per Flugzeug<br />

zurücklegen. Für den Ansturm,<br />

insbesondere bei gutem Flugwetter,<br />

ist der Flughafen Friedrichshafen<br />

bestens gerüstet. Die An- und<br />

Abflugverfahren der Vorjahre haben<br />

sich bewährt und werden auch<br />

<strong>2015</strong> (zwischen dem 13. und 19.<br />

April) wieder angewendet. Sie<br />

8066485-64-1.QXD_Layout 1 03.03.15 09:31 Seite 1<br />

ermöglichen einen weitgehend<br />

reibungslosen Betrieb, sowohl für<br />

die Linienflugzeuge als auch für<br />

den Individualverkehr.<br />

Gras für Leichtgewichte<br />

Seit über 45 Jahren Ihr zuverlässiger Lieferant,<br />

alles aus einer Hand Büscher Flugversand.<br />

Des Weiteren finden Sie in unserem Sortiment Pilotenausrüstung, Bordelektronik,<br />

Flugzeugausrüstung und vieles mehr.<br />

Offizielle Deutschland – Vertretung für:<br />

Mountain High – Aviation Oxygen Systems, Aveo Engineering,<br />

AV-Map Satellite Navigation, XGPS Dual-Electronics, ILevil Technology Corp.<br />

Hohler Weg 6 • 34466 Wolfhagen-Bründersen<br />

Telefon 0 56 92 / 23 63 • Telefax 0 56 92 / 49 60<br />

E-Mail: info@flugversand.de<br />

Für AERO-Besucher stehen<br />

wieder beide Pisten zur Verfügung.<br />

Zu beachten ist aber, dass die 710<br />

Meter lange Graspiste nur für Flugzeuge<br />

bis 1000 Kilogramm MTOW<br />

sowie für ULs nutzbar ist. Die Beantragung<br />

des obligatorischen Slots<br />

ist ausschließlich über das Buchungstool<br />

der Flughafengesellschaft<br />

Friedrichshafen möglich. Ab<br />

dem 28. März <strong>2015</strong> können PPR-<br />

Buchungen unter https://aero-ppr.<br />

fly-away.de registriert werden.<br />

Das PPR-Verfahren gilt für die<br />

Dauer der AERO für alle VFR- und<br />

IFR-Anflüge sowie für IFR-Ab -<br />

flüge. VFR-Abflüge, Helikopteranund<br />

-abflüge sowie Linienverkehr<br />

beziehungsweise planmäßiger<br />

Charterverkehr sind davon ausgenommen.<br />

Die PDFs und weitere Details<br />

können auch auf der Website des<br />

<strong>aerokurier</strong> (www.<strong>aerokurier</strong>.de)<br />

oder des Flughafens Friedrichshafen<br />

(www.fly-away.de) abgerufen<br />

werden.<br />

Mit Wartezeiten oder Holdings<br />

müssen Piloten rechnen, die ohne<br />

Slot zur AERO nach EDNY fliegen;<br />

bei sehr hohem Verkehrsaufkommen<br />

kann es schlimmstenfalls auch<br />

zur Ablehnung kommen. Deshalb<br />

sollte für alle Fälle auch ein geeigneter<br />

Ausweichflugplatz in die<br />

Flugplanung aufgenommen werden.<br />

Am besten im Sichtflug<br />

und mit Flugplan<br />

Je nach Verkehrsaufkommen<br />

an den vier Messetagen kann es<br />

passieren, dass auch IFR-Flüge<br />

ohne Slot bereits am Startplatz<br />

keine Flugverkehrskontrollfreigabe<br />

erhalten.<br />

Flugzeuge mit einer Abflugmasse<br />

unter 1,6 Tonnen erhalten generell<br />

keine Freigabe für IFR-Anoder<br />

-Abflüge. Allen Piloten von<br />

Luftfahrzeugen bis 2 Tonnen MTOW<br />

wird empfohlen, Friedrichshafen<br />

nach Sichtflugregeln mit Flugplan<br />

anzufliegen. Dann können die Lotsen<br />

den anfliegenden Verkehr<br />

bereits frühzeitig einordnen und<br />

besser staffeln. Zudem erspart das<br />

eine zusätzliche Erfassung aller<br />

relevanten Flugzeugdaten, weil<br />

diese schon mit dem Flugplan vorliegen.<br />

VFR-Anflüge erfolgen über die<br />

Meldepunkte WHISKEY (Piste 06)<br />

oder OSCAR (Piste 24). Für Anflüge<br />

auf die Graspiste gilt für beide<br />

Betriebsrichtungen der Meldepunkt<br />

NOVEMBER. Die Frequenz für die<br />

Meldepunkte lautet 120,075 MHz,<br />

die für die ATIS 129,600 MHz.<br />

Helikopter benötigen keinen<br />

Slot, sie fliegen ausschließlich bei<br />

VMC von Süden, nach bestätigtem<br />

Erstanruf auf der Frequenz 134,300<br />

MHz, über SIERRA direkt zu dem<br />

in der Karte markierten Abstellbereich<br />

für Helikopter, nordöstlich<br />

des Kontrollturms.<br />

Die Besatzungen aller Luftfahrzeuge<br />

werden mit Vorfeldbussen<br />

an den Parkpositionen abgeholt<br />

und zum temporären GAT gebracht.<br />

Dies ist ein eigens für die Dauer<br />

der AERO errichtetes Zelt, das sich<br />

zwischen Zeppelinhalle und Zeppelin-Restaurant<br />

befindet. Dort<br />

befinden sich Luftaufsicht (C), ein<br />

Briefingraum sowie eine großzügige<br />

Pilotenlounge. Piloten bezahlen<br />

dort auch das Servicepaket,<br />

dessen Preise unverändert gegen-


Auf in die Heimatstadt der<br />

Zeppeline! Zur AERO sind<br />

beide Pisten anfliegbar.<br />

AERO <strong>2015</strong> auf einen Blick<br />

Die AERO findet statt vom<br />

15. bis 18. April<br />

Öffnungszeiten<br />

Mittwoch bis Freitag 9 bis 18 Uhr<br />

Samstag<br />

9 bis 17 Uhr<br />

Preise<br />

Tageskarte € 18<br />

Zweitageskarte € 33<br />

Schüler und Studenten € 10<br />

ermäßigte Karte* € 15<br />

AERO-Katalog € 9<br />

* Rentner, Behinderte, Gruppen ab 20 Personen<br />

Für Kinder bis 14 Jahre ist der<br />

Eintritt frei.<br />

Online-Tickets<br />

sind vorab am heimischen PC<br />

buchbar (www.aero-expo.com),<br />

ausgedruckt mit nach Friedrichshafen<br />

bringen. Preisnachlass: 3 €<br />

pro Standardbuchung<br />

Für AERO-Besucher, die per<br />

Linienflug nach Friedrichshafen<br />

reisen, stehen Shuttlebusse bereit.<br />

Zwischen Stadtbahnhof/Fähranleger<br />

und Messegelände verkehrt<br />

die Buslinie 17 kostenlos;<br />

die Fahrt mit dem Stadtbus Linie<br />

5 ist kostenpflichtig.<br />

www.aero-expo.com<br />

Foto: Solingen Von Oben<br />

über dem Vorjahr sind: 65 Euro<br />

für Luftfahrzeuge unter 2 t MTOW,<br />

95 Euro für Luftfahrzeuge von 2<br />

bis 3 t und 115 Euro für Luftfahrzeuge<br />

über 4 t (jeweils mit Slotbuchung).<br />

Für Flugzeuge ohne Slotbuchung<br />

liegen die Preise bei 95,<br />

125 und 145 Euro. Im Paket sind<br />

Lande- und Abstellgebühren für<br />

24 Stunden, Einholen der Wetterdaten,<br />

Flugplanaufgabe sowie der<br />

Transport zwischen Flugzeug und<br />

Messegelände enthalten.<br />

Als besonderen Service für<br />

Selbstflieger übernehmen der ae-<br />

rokurier und seine Schwesterzeitschrift<br />

FLUG REVUE auch in diesem<br />

Jahr wieder den Messeeintritt für<br />

den Piloten für einen Tag. Sofern<br />

nicht bereits per Internet gebucht,<br />

können alle weiteren Besatzungsmitglieder<br />

beziehungsweise Passagiere<br />

auch im temporären GAT<br />

Eintrittskarten erwerben.<br />

Markdorf: die „leichte“<br />

Alternative ohne Slots<br />

In enger Kooperation mit der<br />

Messe Friedrichshafen bietet die<br />

Segelfliegergruppe Markdorf wieder<br />

eine bequeme Lande-Alternative<br />

für ULs und Motorsegler an.<br />

In Markdorf besteht keine Slotpflicht,<br />

und der 450 Meter lange Grasplatz<br />

(10/28) ist an allen vier Messetagen<br />

von 8 bis 19 Uhr (Ortszeit) geöffnet.<br />

Abflüge sind auch noch am 19.<br />

April (Sonntag) möglich.<br />

Markdorf Information hat die<br />

Frequenz 123,350 MHz. Im Halbstundentakt<br />

verkehrt ein Shuttleservice<br />

zwischen AERO und dem zehn<br />

Kilometer westlich von Friedrichshafen<br />

gelegenen Flugplatz.<br />

In Markdorf gibt es keinen Treibstoff,<br />

die Flugzeuge parken im<br />

Freien, und eine grenzpolizeiliche<br />

Abfertigung wird nicht angeboten.<br />

Für Wetter-Selbstbriefing und<br />

Flugplanaufgabe stehen für die<br />

Gastpiloten ein PC mit Internetzugang<br />

und WLAN zur Verfügung.<br />

Da der Parkraum für Luftfahrzeuge<br />

in Markdorf begrenzt ist, wird<br />

eine Anmeldung empfohlen. Das<br />

Kontaktformular ist erhältlich unter<br />

www.sfg-markdorf.de/www/<br />

aero.<br />

ae<br />

Renate Strecker


Piloten landen hier<br />

[ AERO SPECIAL ]<br />

<strong>aerokurier</strong> 3 Monate testen<br />

plus Flieger-Taschenkalender<br />

zum Superpreis<br />

Der unentbehrliche Lotse<br />

am Boden und in der Luft.<br />

Inhalt: Aktuelle Flugplatzdaten und<br />

-karten, Informationen zu Flugfunk<br />

und Navigation, Flugwetterdienst und<br />

Flugsicherheit, Segel- und Ultraleichtflug,<br />

Luftverkehrsregeln, VFR-Verfahren,<br />

Kalendarium sowie alle wichtigen<br />

Adressen für Piloten und vieles mehr!<br />

Mit aktuellen Jeppesen Bottlang Anflugkarten<br />

der kontrollierten Flugplätze.<br />

Flexibler Kunststoffeinband, A6-Format.<br />

Lieferbar ab<br />

ca. 15.03.<strong>2015</strong><br />

Ihre Vorteile im Abo:<br />

Straße, Nr.<br />

PLZ Wohnort<br />

E-Mail<br />

Telefon<br />

99<br />

E-Paper für iPad<br />

nur ct<br />

pro Ausgabe zusätzlich<br />

• jede Ausgabe pünktlich frei Haus • Online-Kundenservice<br />

• GRATIS-Ausgabe bei Bankeinzug zusätzlich<br />

• exklusiv für Abonnenten: Aktuelle Informationen des DAeC<br />

Heftabo einfach digital erweitern: www.<strong>aerokurier</strong>.de/upgrade<br />

Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG, 70162 Stuttgart. Registergericht Stuttgart HRA 9302. Geschäftsführer: Dr. Volker Breid,<br />

Norbert Lehmann. Vertrieb: Belieferung, Betreuung und Inkasso erfolgen durch DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH, Nils Oberschelp<br />

(Vorsitz), Heino Dührkop, Dr. Michael Rathje, Düsternstraße 1, 20355 Hamburg, als leistender Unternehmer. AG Hamburg, HRB 95752.<br />

Ja, ich möchte <strong>aerokurier</strong> frei Haus<br />

im Probeabo testen Best.-Nr. 1285205 im Jahresabo lesen Best.-Nr. 1285185<br />

Senden Sie mir die nächsten 3 Ausgaben von <strong>aerokurier</strong> zusammen mit dem Flieger-Taschenkalender <strong>2015</strong> zum<br />

Gesamtpreis von nur 24,90 € (A: 26,90 €; CH: 39,90 SFr.*) zu. Falls ich nach dem Test keine weiteren Hefte wünsche, sage<br />

ich sofort nach Erhalt der 2. Ausgabe ab. Andernfalls erhalte ich <strong>aerokurier</strong> weiter hin bis zur jederzeit mög lichen<br />

Kün digung frei Haus zum Jahresabopreis von zzt. nur 66,– € (A: 72,90 €; CH: 115,– SFr.; *weitere Auslandspreise auf<br />

Anfrage) für 12 Ausgaben. Zum Jahresabo erhalte ich das Extra wie angekreuzt GRATIS dazu. Nach Ablauf des Bezugszeitraumes<br />

kann ich jederzeit kündigen.<br />

Meine persönlichen Angaben: (bitte unbedingt ausfüllen)<br />

Name, Vorname Geburtsdatum<br />

Ja, ich möchte auch von weiteren Inhalten, Vorabnachrichten, Themen und Vorteilen profitieren. Deshalb bin ich damit einverstanden, dass<br />

mich Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG und ihr zur Verlagsgruppe gehörendes Unternehmen, Rodale-Motor-Presse GmbH & Co. KG Verlagsgesellschaft<br />

mit Ihren Titeln künftig auch per Telefon und E-Mail über weitere interessante Medienangebote informieren. Dieses Einverständnis<br />

kann ich jederzeit per E-Mail an widerruf@dpv.de widerrufen.<br />

Ich bezahle per Bankeinzug und erhalte zusätzlich eine Gratis-Ausgabe.<br />

IBAN<br />

BIC<br />

Geldinstitut<br />

SEPA-Lastschriftmandat: Ich ermächtige die DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH, Düsternstr. 1-3, 20355 Hamburg, Gläubiger-Identifikationsnummer<br />

DE77ZZZ000000<strong>04</strong>985, wiederkehrende Zahlungen von meinem Konto mittels Lastschrift einzuziehen. Zugleich weise ich mein Kreditinstitut<br />

an, die von der DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH auf mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen. Die Mandatsreferenz wird mir<br />

separat mitgeteilt. – Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des belasteten<br />

Betrages verlangen. Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen.<br />

Ich bezahle per Rechnung<br />

Verlagsgarantie: Sie können die Bestellung binnen 14 Tagen ohne Angabe von Gründen formlos widerrufen. Die Frist beginnt an dem Tag, an dem<br />

Sie die erste bestellte Aus gabe erhalten, nicht jedoch vor Erhalt einer Widerrufsbelehrung gemäß den Anfor derungen von Art. 246a § 1 Abs. 2<br />

Nr. 1 EGBGB. Zur Wahrung der Frist genügt bereits das rechtzeitige Absenden Ihres eindeutig erklärten Entschlusses, die Bestellung zu widerrufen.<br />

Sie können hierzu das Widerrufs-Muster aus Anlage 2 zu Art. 246a EGBGB nutzen. Der Widerruf ist zu richten an: <strong>aerokurier</strong> Aboservice, Postfach,<br />

70138 Stuttgart, Telefon: + 49 (0)711 3206-8899, Telefax: +49 (0)711 182-2550, E-Mail: <strong>aerokurier</strong>@dpv.de<br />

Datum Unterschrift für Ihren Auftrag<br />

Coupon ausfüllen und einsenden an: <strong>aerokurier</strong> Aboservice, 70138 Stuttgart<br />

DIREKTBESTELLUNG: <strong>aerokurier</strong>@dpv.de Bitte Bestell-Nr. angeben<br />

Telefon +49 (0)711 3206-8899 · Telefax +49 (0)711 182-2550<br />

Schneller geht’s online:<br />

www.<strong>aerokurier</strong>.de/abo<br />

www.<strong>aerokurier</strong>.de<br />

W<br />

o sich die Branche trifft,<br />

ist der <strong>aerokurier</strong> dabei.<br />

Auch in diesem Jahr<br />

finden AERO-Besucher den Stand<br />

der Motor Presse Stuttgart, dem<br />

Verlag, in dem der <strong>aerokurier</strong><br />

erscheint, in Halle A3 auf dem<br />

Platz 101. Der <strong>aerokurier</strong> stellt<br />

dort mit seinen Schwesterzeitschriften<br />

FLUG REVUE und Klassiker<br />

der Luftfahrt aus. Auf dem<br />

Stand werden Informationen im<br />

Rahmen der Aktion „Be a pilot“<br />

auf einer Bühne präsentiert. Wann<br />

welcher Vortrag zu sehen ist,<br />

finden die Messebesucher in dem<br />

Faltblatt „Offizielles AERO-Konferenzprogramm“,<br />

das jeder<br />

Besucher am Eingang erhält. In<br />

diesem tagesaktuell erstellten<br />

Faltblatt des <strong>aerokurier</strong> stehen<br />

auch die Anfangszeiten aller<br />

anderen Konferenzen und Vorträge<br />

auf der Messe.<br />

Wenn Sie wissen möchten,<br />

welche Produkte beziehungsweise<br />

welcher Hersteller bei unserer<br />

großen <strong>aerokurier</strong>-Leserwahl<br />

„<strong>aerokurier</strong> Innovation Award“<br />

in den Ausgaben Februar und<br />

März die ersten Plätze belegt<br />

haben, dann finden Sie die Ge<strong>aerokurier</strong><br />

auf der AERO<br />

Der Treffpunkt<br />

Der <strong>aerokurier</strong> ist in voller Stärke auf der<br />

Messe vertreten und berichtet live auf verschiedenen<br />

Medienkanälen über die AERO.<br />

winner-Urkunden auf dem <strong>aerokurier</strong>-Stand<br />

an der Wand neben<br />

der Bühne.<br />

Die AERO ist auch eine Gelegenheit,<br />

um Mitarbeiter des<br />

<strong>aerokurier</strong>-Teams aus allen Bereichen<br />

zu treffen. Die Redaktion<br />

ist mit großer Mannschaftsstärke<br />

vor Ort, um quasi live von der<br />

Messe über das Event auf der<br />

Website www.<strong>aerokurier</strong>.de, auf<br />

Twitter und auf Facebook zu<br />

berichten und für die weiteren<br />

Hefte zu recherchieren. Dazu<br />

haben wir ein Newsbüro eingerichtet,<br />

aus dem heraus die verschiedenen<br />

Medienkanäle bedient<br />

werden.<br />

Tradition: die Happy<br />

Hour für die Branche<br />

Jeweils zum Ende der ersten<br />

drei Messetage lädt der <strong>aerokurier</strong><br />

die Branche zur Happy Hour<br />

ein. Sie ist eine Kommunikationsplattform<br />

für Aussteller und Interessierte,<br />

die sich am Ende<br />

eines Messetages zwanglos mit<br />

anderen Menschen aus der Luftfahrt<br />

unterhalten wollen. ae<br />

Volker K. Thomalla<br />

Foto: Frank Herzog


Foyer Ost<br />

Foyer<br />

West<br />

AERO Messe-Guide<br />

Hier gibt’s was zu sehen !<br />

Über 630 Aussteller sind ein neuer Rekord für die AERO.<br />

Brauchen Sie eine Navigationshilfe durch die voll besetzten<br />

Messehallen? Hier ist die Auflistung der AERO-Aussteller.<br />

2Elements<br />

Niederlande A3-513<br />

A<br />

A2 CZ, Tschech. Republik B3-303<br />

ACF-50/Lear Chemical Research<br />

Corperation, Kanada A5-509<br />

Acrohead Flightwear,<br />

Deutschland A3-306<br />

Adams Aviation Supply Co.,<br />

Großbritannien A5-101/102/1<strong>04</strong>/106<br />

Aeris Aviation,<br />

Großbritannien A4-415<br />

Aero Asia - Zhuhai Airshow,<br />

China A5-888<br />

Aero & Tech Canna, Italien B4-201<br />

Aeroakku, Deutschland B1-116<br />

Aerobatics Academy,<br />

Österreich A5-221<br />

Aero-Beta Verkehrsfliegerschule,<br />

Deutschland A4-317<br />

Aero-Club der Schweiz<br />

(AeCS) A1-121<br />

Aerodrom Portoroz,<br />

Slowenien A5-503<br />

Aero-Eeast-Europe,<br />

Serbien und Montenegro B2-203<br />

AEROkunst,<br />

Deutschland<br />

Foyer Ost<br />

<strong>aerokurier</strong>, Deutschland A3-101<br />

Aeromarine LSA, USA<br />

Aeromarkt Verlag,<br />

Deutschland A4-301<br />

Aeropilot, Tschech. Republik B3-101<br />

Aeroports Publics de Catalunya,<br />

Spanien A4-521<br />

Aeroprop Trading SA Fly7,<br />

Schweiz A4-421<br />

Aerosoft, Deutschland A4-300<br />

Aerospool, Slowakei B3-119<br />

AeroTecs, Belgien A4-009<br />

Air Avionics, Deutschland A6-401<br />

AIR BP, Deutschland A4-205<br />

Air Courtage Assurances,<br />

Frankreich A4-201<br />

Air Creation, Frankreich B2-211<br />

Air Res Aviation, Polen A5-147<br />

Air Team Service,<br />

Tschech. Republik A6-011<br />

Aircraft and More,<br />

Österreich A4-519<br />

Aircraft Cabin Maintenance<br />

ACM, Deutschland A4-136<br />

Aircraft Owners and Pilots<br />

Association of Romania A7-127<br />

Airpart Supply,<br />

Großbritannien A5-222<br />

AirPlus Maintenance,<br />

Deutschland<br />

FW-<strong>04</strong><br />

Airwork Press Pilot und Flugzeug,<br />

Deutschland<br />

Alatoscana, Italien A5-132<br />

Albena JSCo, Bulgarien B2-425<br />

Alexander Schleicher Segelflugzeugbau,<br />

Deutschland A1-309<br />

Stand 9. März <strong>2015</strong><br />

Alfred Spindelberger Fahrzeugtechnik,<br />

Deutschland A1-310<br />

Alisport, Italien A1-302<br />

Allianz Global Corporate &<br />

Specialty, Deutschland A1-321<br />

Allstar PZL Glider, Polen A1-520<br />

Alma SD, Tschech. Republik A5-228<br />

ALROUND e.V.,<br />

Deutschland A4-111/205/211<br />

Alto General Aviation Services,<br />

Deutschland A4-1<strong>04</strong><br />

AMG Intellifast,<br />

Deutschland A4-111<br />

Andair, Großbritannien A7-111<br />

AOPA Germany A5-201<br />

AOPA Austria A5-201<br />

AOPA Spain A4-521<br />

AOPA Switzerland A5-201<br />

APS Aviation Parts Service,<br />

Deutschland A3-3<strong>04</strong><br />

APS Brakes, USA A5-US15<br />

Aquila Aviation,<br />

Deutschland A4-319<br />

Arrow – Coax UL Helicopter,<br />

Deutschland A7-315<br />

ASA Aviation Supplies +<br />

Academics, USA A5-US19<br />

Ascair, Deutschland A3-009<br />

ASF Engineering,<br />

Deutschland A5-220<br />

Aspa, Moldawien A5-326<br />

Hallenbelegung<br />

■ Halle A1<br />

Segelflieger, Tent City<br />

■ Halle A2<br />

RPAS Expo<br />

■ Halle A3<br />

Allgemeine Luftfahrt,<br />

Dienstleistungen, Zubehör<br />

■ Halle A4<br />

Allgemeine Luftfahrt,<br />

Dienstleistungen, Zubehör<br />

■ Halle A5<br />

Allgemeine Luftfahrt,<br />

Engine Area, Maintenance,<br />

Antriebssysteme, Pilotenausrüstung<br />

■ Halle A6<br />

Avioncs Avenue, Cockpitund<br />

Bordsysteme<br />

■ Halle A7<br />

Allgemeine Luftfahrt,<br />

Helikopter<br />

■ Halle B1/B2/B3<br />

UL, VLA, LSA<br />

■ Halle B4<br />

Tragschrauber, UL, VLA, LSA<br />

■ Static Display<br />

Business Aviation,<br />

Gebrauchtflugzeuge<br />

■ Foyer West<br />

e-flight Expo, Be a Pilot<br />

■ Foyer Ost<br />

AERO Konferenzzentrum,<br />

AEROKunst<br />

Aspen Avionics, USA A5-005<br />

Atec, Tschech. Republik B1-207<br />

Atelier de Composites Insulaire,<br />

Frankreich A7-501<br />

Ateq, Deutschland A5-122<br />

Atlas Air Service,<br />

Deutschland SD 15<br />

Atlas Airfield, Deutschland B3-209<br />

Atol Avion, Finnland B1-219<br />

ATP Aircraft Technical<br />

Publishers, USA A5-1<strong>04</strong><br />

Austro Engine, Österreich A4-121<br />

AutoGyro, Deutschland B3-207/FW<br />

Avi, Rumänien B4-211<br />

Aviall, USA<br />

A5-US20


[ AERO SPECIAL ]<br />

Aviatic Verlag, Deutschland A5-113<br />

Aviation & Sport,<br />

Russische Föderation A4-005<br />

Aviation Academy<br />

Austria<br />

FW-BP05<br />

Aviation Art,<br />

Tschech. Republik A7-013<br />

Avidyne, USA A4-400<br />

Avion® Patrik Sainer,<br />

Tschech. Republik A3-015<br />

Avionic Sp., Polen A1-505<br />

Avionik Straubing,<br />

Deutschland A3-407<br />

Avmap, Italien A6-009<br />

Avocet Aviation,<br />

Großbritannien A3-503<br />

Axel Neumann Versicherungsmakler,<br />

Deutschland A3-108<br />

Axter Aerospace, Spanien A7-231<br />

B<br />

B.A.C. Digital Avionics,<br />

Deutschland A6-308<br />

B.O.T. Aircraft,<br />

Deutschland B2-209<br />

B/E Aerospace, USA A5-106<br />

Baden-Württembergischer<br />

Luftfahrtverband e.V.,<br />

Deutschland A1-121<br />

Bader models, Bahrein A3-507<br />

Bahco – SNA Europe,<br />

Deutschland A4-508<br />

BBAA Berlin-Brandenburg<br />

Aerospace Allianz e.V.,<br />

Deutschland A5-301<br />

Becker Avionics,<br />

Deutschland A6-400<br />

Beechcraft Berlin Aviation,<br />

Deutschland A4-130<br />

Beechcraft Vertrieb & Service<br />

(Augsburg Air Service),<br />

Deutschland SD 12<br />

Bendix/King Avionics<br />

Honeywell Aerospace,<br />

USA A6-303<br />

Beringer Aero, Frankreich B1-415<br />

Bernard & Graefe in der Mönch<br />

Verlagsgesellschaft,<br />

Deutschland A5-113<br />

BFU Bundesstelle für<br />

Flugunfalluntersuchung,<br />

Deutschland A5-310<br />

BJJR, Großbritannien A7-331<br />

Blackhawk Modifications,<br />

USA<br />

A5-US17<br />

Blackshape, Italien A4-117<br />

Blanik Aircraft,<br />

Tschech. Republik A1-515<br />

Blue Yonder Aviation,<br />

Großbritannien SD 36<br />

Bombardier Business<br />

Aircraft, Kanada SD 01<br />

Borsodi Muhely, Ungarn B1-421<br />

Bose, Niederlande A6-101<br />

Brackett Aero Filters, USA A5-101<br />

Breezer Aircraft,<br />

Deutschland B1-119<br />

BRM Aero,<br />

Tschech. Republik B2-109<br />

Bromma Air Maintenance,<br />

Schweden A4-5<strong>04</strong><br />

BRS Team Europa,<br />

Deutschland B2-120<br />

Buchzentrum Empfingen,<br />

Deutschland A7-100<br />

Bundeswehr II 1.3 (ZeMEM),<br />

Deutschland B5-100<br />

Bundesaufsichtsamt für<br />

Flugsicherung,<br />

Deutschland A5-310<br />

Bundesministerium für Verkehr<br />

und Digitale Infrastruktur,<br />

Deutschland A5-310<br />

Büscher Flugversand,<br />

Deutschland A5-108<br />

BYC Maglionidelmare<br />

Di Rovatti Gianni, Italien A5-223<br />

C.F.M. Air, Italien B4-309<br />

Cam-Shop-Online.com<br />

Rainbow-NRW,<br />

Deutschland B3-405<br />

Caruso & Freeland,<br />

Schweiz A4-507<br />

CAT – Civil Aviation Training<br />

Europe, Deutschland FW-BP07<br />

CAV Ice Protection, USA A3-515<br />

Celier Aviation, Polen B4-401<br />

Champion Aerospace, USA A5-101<br />

Chemical Aircraft Technology,<br />

Ukraine A7-335<br />

CI Imagewear activSport,<br />

Deutschland A3-106<br />

CIMA, Italien A5-224<br />

Cirrus Aircraft, USA A3-421<br />

CKT Aero & Automotive<br />

Engineering,<br />

Großbritannien B3-116<br />

Clouddancers, Deutschland A1-511<br />

cm-controlling,<br />

Deutschland A1-513<br />

Comco Ikarus,<br />

Deutschland B1-301<br />

Como GbR SchleppMAXXE,<br />

Deutschland A4-501<br />

Concorde Battery Corporation,<br />

USA<br />

A5-US513<br />

Contact di Guerzoni Marcello,<br />

Italien A7-007<br />

Continental Motors Group/<br />

Technify Motors,<br />

Deutschland A3-211<br />

Cooles-Hemd.de Bialas &<br />

Bialas, Deutschland A3-017<br />

Copting, Deutschland A2-305<br />

Cranfield Aviation Training<br />

School, Deutschland FW-BP14<br />

Creaset, Belgien A4-114<br />

CubCrafters Europe, Irland A7-2<strong>04</strong><br />

Czech Sport Aircraft,<br />

Tschech. Republik A4-315<br />

Czech Trade Promotion Agency,<br />

Tschech. Republik A5-131<br />

D<br />

D. Marchiori, Italien A4-403<br />

DAeC Landesverband NRW,<br />

Deutschland A1-121<br />

Daher-Socata, Frankreich A3-321<br />

David Clark Company,<br />

USA A5-100<br />

Desser Tire & Rubber,<br />

USA<br />

A5-US18<br />

Deutscher Aero Club e.V.<br />

<br />

A1-121/122<br />

Deutscher Bundeswehrver -<br />

band, Verband Luftwaffe B5-102<br />

Deutscher Hubschrauber<br />

Club e.V. (DHC) A7-236<br />

Deutscher Hubschrauber<br />

Verband e.V. (DHV) A7-140<br />

Deutscher Ultraleichtflugverband<br />

(DULV) e.V. B4-100<br />

Deutscher Wetterdienst A5-310<br />

Deutsches Segelflugmuseum<br />

mit Modellflug A1-125<br />

DFS Deutsche<br />

Flugsicherung A5-207<br />

DG-Flugzeugbau,<br />

Deutschland A1-301<br />

DHBW Duale Hochschule<br />

Baden-Württemberg Ravensburg,<br />

Deutschland FW-BP19<br />

Diamond Aircraft Industries,<br />

Österreich A4-121<br />

Die Rolli Flieger e.V.,<br />

Deutschland A1-121<br />

Dieseljet, Italien B2-217<br />

DigiSky, Italien B4-309<br />

Dittel Avionik, Deutschland B2-110<br />

D-Motor, Belgien B2-209<br />

Dornier Museum Friedrichshafen,<br />

Deutschland B5-200<br />

Draline, Niederlande A1-517<br />

DTA, Frankreich B1-113<br />

Duc Helices Propellers,<br />

Frankreich B2-207<br />

DULSV - Deutscher Ultraleicht-<br />

Segelflugverband e.V. A1-121<br />

Dynali Helicopter Company,<br />

Belgien B3-305<br />

Dynon Avionics, USA B1-110<br />

E<br />

EASA - European Aviation Safety<br />

Agency, Deutschland A5-300<br />

Editerra, Frankreich A5-511<br />

edm aerotec, Deutschland A7-321<br />

Embraer Executive Jets,<br />

USA SD 10<br />

Embry-Riddle Aeronautical<br />

University, Deutschland FW-BP17<br />

Emip, Italien A7-011<br />

en-Tank, Polen A5-119<br />

Epapower, Italien B2-111<br />

Epofy, Tschech. Republik A6-405<br />

Eqip Werbung & Verlag,<br />

Deutschland A1-102<br />

estrella-flight, Deutschland A1-120<br />

Eugen Schneider-Airservice,<br />

Deutschland<br />

A5-N.N<br />

Euro Pilot Center, Belgien A6-3<strong>04</strong><br />

Euro-Aviation Versicherungs-AG,<br />

Deutschland A3-108<br />

Eurobond Technologies,<br />

Österreich A4-116/B2-100<br />

Europe Air Sports, Belgien A1-121<br />

Evector Aerotechnik,<br />

Tschech. Republik B2-303<br />

Evektor, Tschech. Republik B2-303<br />

Event-Hangar Mönchengladbach,<br />

Deutschland A3-3<strong>04</strong><br />

Evva Schmiermittel Fabrik,<br />

Österreich B3-114<br />

Expo Time, Italien B3-124<br />

Extra Flugzeugproduktionsund<br />

Vertriebs GmbH,<br />

Deutschland A7-101<br />

ExxonMobil,<br />

Großbritannien A5-101<br />

F<br />

F Air, Tschech. Republik A5-135<br />

f.u.n.k.e. Avionics, Deutschland<br />

B1-102<br />

Fallschirmbau Buchsein,<br />

Deutschland A1-114<br />

FBS Finish Flugzeuglackierungen,<br />

Deutschland A4-003<br />

Federacja Firm, Polen B4-407<br />

FFH – Südwestdeutsche<br />

Verkehrsfliegerschule,<br />

Deutschland<br />

FW-BP02<br />

FH Aachen, Deutschland A4-111<br />

Fichtner & Schicht,<br />

Deutschland A4-111<br />

Fit & Gesund, Deutschland FO-05<br />

Fläming Air, Deutschland A5-301<br />

Flarm Ülis Segelflugbedarf,<br />

Deutschland A1-106<br />

Fliegermagazin<br />

Jahr Top Special Verlag,<br />

Deutschland A5-325<br />

Fliegerschule Wasserkuppe,<br />

Deutschland A1-125<br />

Flight & Safety Design,<br />

Schweden B2-115<br />

Flight Design, Deutschland B1-101<br />

Flight Planner / ifos GmbH,<br />

Deutschland B3-401<br />

Florida Flyers European US<br />

Flight School, USA A3-005<br />

FLUG REVUE,<br />

Deutschland A3-101<br />

Flugausbildungszentrum<br />

Dortmund, Deutschland A4-509<br />

Flugmotoren-Reparatur Heinz<br />

Dachsel, Deutschland A3-100/508<br />

Flugplatzgesellschaft Eisenhüttenstadt/Frankfurt<br />

(Oder),<br />

Deutschland A5-301<br />

Flugplatzgesellschaft<br />

Schön hagen, Deutschland A5-301<br />

Flugschule Ardex,<br />

Deutschland A5-301<br />

Flugschule München-Jesenwang,<br />

Deutschland FW-BP10<br />

Flugsportzentrum Bautzen,<br />

Deutschland B2-305<br />

Flugzeugwerft Möller,<br />

Deutschland A5-221<br />

Fly Fizzi Helicopter Life<br />

Magazine, Großbritannien A7-005<br />

Fly Zone, Italien B3-1<strong>04</strong><br />

Flyer-Truck Ground Handling<br />

42 AERO Special 4/<strong>2015</strong>


System, Deutschland A4-311<br />

FlyEurope, Schweiz FON 02<br />

Flying Pages, Deutschland FW 02b<br />

Fly-tex Febotex,<br />

Deutschland B3-403<br />

Fly-West, Österreich A3-013<br />

Flywhale Aircraft,<br />

Deutschland B3-113<br />

Fobax Technology, China FW-N.N<br />

FOM Hochschule für<br />

Oekonomie & Management,<br />

Deutschland<br />

FW-BP15<br />

Förder- und Entwicklungsgesellschaft<br />

Uecker-Region,<br />

Deutschland A5-124<br />

fp-propeller, Italien B3-106<br />

Franz Aircraft,<br />

Deutschland A3-301<br />

FreeFlight Systems, USA A6-312<br />

Friebe Luftfahrt-Bedarf,<br />

Deutschland A5-521<br />

Friendly People e.V.,<br />

Deutschland A7-323<br />

Frontline Avionics,<br />

Russische Föderation A6-310<br />

G<br />

G Air Training Centre EAA,<br />

Portugal A7-211<br />

GA Buyer Europe,<br />

Großbritannien A4-517<br />

Gabler Media Magazin<br />

Segelfliegen, Schweiz A1-501<br />

Gadringer-Gurte,<br />

Deutschland A1-114<br />

Galaxy GRS,<br />

Tschech. Republik B2-114<br />

Garmin International,<br />

USA<br />

A6-201/205<br />

Gaugler & Lutz,<br />

Deutschland A5-218<br />

Gebr. Winter, Deutschland A1-110<br />

GEFA Gesellschaft für<br />

Absatz finanzierung,<br />

Deutschland SD 44<br />

General Aviation<br />

Modifications, USA<br />

A5_US12<br />

Genesys Aerosystems/S-TEC,<br />

USA A6-107<br />

Gerbing‘s Heated Clothing,<br />

Niederlande A5-125<br />

German Gyro Safety Aviation,<br />

Deutschland B4-101<br />

German Private Jet Group,<br />

Deutschland A4-509<br />

GGC, Deutschland B4-205<br />

Gliderservice Novak,<br />

Slowenien A1-306<br />

Global Aviation + Piper Parts,<br />

Deutschland A4-321<br />

Göbler Hirthmotoren,<br />

Deutschland A2-003/B1-319<br />

Goldfren Spacek-Products,<br />

Tschech. Republik B3-112<br />

Golze Engineering,<br />

Deutschland A5-517<br />

Gomolzig Flugzeug- und Maschinenbau,<br />

Deutschland A4-111<br />

GPA Global Position Address,<br />

Deutschland B4-205<br />

Gramex, Tschech. Republik FW 05<br />

Green Tech Aircraft,<br />

Belgien B3-121<br />

Gulfstream Aerospace,<br />

USA SD 05<br />

Güntert + Kohlmetz,<br />

Deutschland A1-306<br />

Gyrotrade, Deutschland B1-418<br />

H<br />

Hartzell Engine Technologies,<br />

USA<br />

A5-US16<br />

Hartzell Propeller, USA A3-124<br />

HB-Airshowteam,<br />

Deutschland A7-337<br />

HDI-Gerling Industrie Versicherung,<br />

Deutschland A4-401<br />

HeadApp, Italien B4-309<br />

Heli Sitterdorf, Schweiz FW-BP09<br />

Hélices E-Props,<br />

Frankreich B3-407<br />

Helicopteres Guimbal,<br />

Frankreich A7-301<br />

Helifly School, USA<br />

FW-BP03<br />

Helipark, Deutschland A7-121<br />

Helix-Carbon, Deutschland B2-1<strong>04</strong><br />

Herber Aircraft Service,<br />

USA A5-515<br />

Hertelendy Kastélyszálló,<br />

Ungarn A5-128<br />

hhp AG home health products,<br />

Deutschland B3-120<br />

High Eye, Niederlande A7-511<br />

High Voltage Racers Bodensee,<br />

Deutschland A2-020<br />

Hochschule für Technik &<br />

Wirtschaft des Saarlandes,<br />

Deutschland<br />

FW-BP<strong>04</strong><br />

Hochschule Worms,<br />

Deutschland<br />

FW-BP06<br />

Hoffmann Propeller,<br />

Deutschland A4-305<br />

Horizon Swiss Flight<br />

Academy, Schweiz A5-110<br />

Horizont 12, Ukraine A7-530<br />

HPH, Tschech. Republik A1-101<br />

HTC Luftbild, Deutschland A2-401<br />

I<br />

I.C.P., Italien B2-205<br />

I.R.I. Italian Rotors<br />

Industries, Italien A7-311<br />

iAéro - i2A, Frankreich A4-201<br />

IAOPA, USA A5-201<br />

ib-rec, Deutschland A5-117<br />

Idaflieg e.V. /<br />

Akaflieg Braun schweig e.V.,<br />

Deutschland A1-319<br />

IFR – Instrumenten Flugschule<br />

Reichelsheim,<br />

Deutschland A4-509


7606585-8-1.QXD_Layout 1 20.02.15 13:20 Seite 1<br />

[ AERO SPECIAL ]<br />

IHK Industrie- und Handelskammer<br />

Cottbus,<br />

Deutschland A5-301<br />

IlmDoc Technische Dokumentation,<br />

Deutschland A2-011<br />

Ing. Nando Groppo<br />

c/o Aviosuperficie, Italien B1-217<br />

Ingenieurbüro Bertels,<br />

Deutschland A2-007<br />

Ingenieurbüro CAT M. Zipperer,<br />

Deutschland A5-015<br />

Institut für Flugzeugbau Universität<br />

Stuttgart, Deutschland FW 21<br />

Institute of Aviation, Polen FW 17<br />

Interieur Flugzeugausstattung<br />

Schempp, Deutschland A4-003<br />

iRC-Electronic,<br />

Deutschland A2-403<br />

ISN Air Operations,<br />

Deutschland<br />

FW-BP11<br />

ISS Protect by Roland Gminder,<br />

Deutschland A3-003<br />

Italiana Ponti Radio, Italien A4-108<br />

J<br />

J&AS Aero Design, Polen B4-213<br />

Jabiru Motors Deutschland,<br />

Deutschland A5-301<br />

Jan Kantor IMI-Gliding Equipments,<br />

Tschech. Republik A1-101<br />

Jaromir Simek - Kovovyroba Jet<br />

Grill, Tschech. Republik A5-513<br />

Jaxida Cover, Deutschland A1-115<br />

Jeppesen, Deutschland A3-401<br />

Jihlavan airplanes,<br />

Tschech. Republik B3-301<br />

Jihostroj,<br />

Tschech. Republik A5-226<br />

JMB Aircraft Germany,<br />

Deutschland/Tschech. Rep. B2-101<br />

John Dee Zimmermann<br />

Stahlwaren, Deutschland A4-015<br />

Josef Weiss Plastic,<br />

Deutschland A4-101<br />

Julius Kerner, Deutschland A3-001<br />

Junkers Profly,<br />

Deutschland B2-201<br />

Juwelier Aumann,<br />

Deutschland A3-402<br />

Juwelier Hörnle,<br />

Deutschland A5-009<br />

K<br />

K+M Präzisionstechnik<br />

in Metall, Deutschland FW-<strong>04</strong><br />

kai-aviation, Deutschland A4-007<br />

Kanardia, Slowenien B1-112<br />

Kaspar a synové – strojirna<br />

Kalmar, Tschech. Republik B2-419<br />

Katmershop, Deutschland B2-411<br />

Kelly Manufaturing<br />

Company, USA A5-101<br />

Klassiker der Luftfahrt,<br />

Deutschland A3-101<br />

Knipex-Werk, Deutschland A5-214<br />

Koslowski Modellbau,<br />

Deutschland A3-110<br />

L<br />

LAA Light Aircraft Association<br />

of the Czech Republic B1-423<br />

Landkreis Saarlouis Amt für<br />

Tourismusförderung,<br />

Deutschland A3-112<br />

Lange Aviation,<br />

Deutschland A1-313<br />

Lanitz-Prena Folien Factory,<br />

Deutschland B1-129<br />

Laversab, USA A4-513<br />

LBA Luftfahrt-Bundesamt,<br />

Deutschland A5-310<br />

LCA, Italien B4-107<br />

Levil Technology, USA B2-108<br />

Liaoning General Aviation<br />

Academy, China FW 09<br />

Lightspeed Aviation, USA A6-007<br />

Lightwing, Schweiz B1-317<br />

Limbach Flugmotoren,<br />

Deutschland A4-111<br />

Liqui Moly, Deutschland A5-219<br />

Loravia, Frankreich B1-407<br />

LSA Engines, Deutschland B2-315<br />

LTB400 Aviation Software,<br />

Deutschland A3-519<br />

LTB-Lindner Fiberglas-Technik,<br />

Deutschland A1-115<br />

Luft- und Raumfahrtstandort<br />

Niedersachsen,<br />

Deutschland B3-209<br />

Luftsportclub Friedrichshafen<br />

e.V., Deutschland FW-BP12<br />

LX navigation, Slowenien A1-503<br />

LXNAV, Slowenien A1-100<br />

Lycoming Engines, USA A3-115<br />

M<br />

M&D Flugzeugbau,<br />

Deutschland A1-315<br />

M.E.RIN, Italien B3-102<br />

Mack, Deutschland<br />

N.N.<br />

Magnaghi Aeronautica,<br />

Italien A7-227<br />

Magni Gyro, Italien B4-403<br />

Magnus Aircraft, Ungarn B3-215<br />

MarS, Tschech. Republik A5-129<br />

Massage Division,<br />

Österreich F0 02<br />

Maul-Tank Prüftechnik<br />

und Tankanlagenbau,<br />

Deutschland A4-407<br />

MB Vision, Italien B2-102<br />

McMurdo Group,<br />

Großbritannien A5-101<br />

Meta IT, Tschech. Republik A6-405<br />

MeteoGroup Deutschland A5-011<br />

MID-Continent<br />

Instruments, USA A5-102<br />

Mikrotechna Praha,<br />

Tschech. Republik A5-133<br />

Milvus Apparel, Schweiz A1-509<br />

Minipilot, Deutschland FO-01<br />

Miniprop, Deutschland B2-401<br />

Mission Aviation Fellowship<br />

Deutschland e.V.,<br />

Deutschland A7-106<br />

44 AERO Special 4/<strong>2015</strong>


Mooney International,<br />

USA<br />

A4-419/523<br />

Motor Presse Stuttgart,<br />

Deutschland A3-101<br />

Motor Sich, Ukraine A4-121<br />

Move it Intelligente Nutzfahr zeuglösungen,<br />

Deutschland A7-015<br />

Moving Terrain,<br />

Deutschland A3-305<br />

MT-Propeller Entwicklung,<br />

Deutschland A3-409<br />

N<br />

Nationale Anti Doping Agentur,<br />

Deutschland B4-1<strong>04</strong><br />

Naviter, Slowenien A1-300<br />

Nest of Dragons, Belgien B4-111<br />

Neuform Composites,<br />

Deutschland B1-311<br />

Next Generation Flight Training,<br />

Schweiz A7-503<br />

Nicholson Mclaren Aviation,<br />

Großbritannien A5-316<br />

Ningbo Yueny Electronic,<br />

China A6-003<br />

Norronafly Propeller & Parts,<br />

Norwegen A4-211<br />

Nova, Polen B4-110<br />

Novus:HM, Deutschland B1-119<br />

O<br />

O.M.E.L.T Officina Meccanica<br />

Lavorazione Terzi, Italien A7-509<br />

One Pro, Slowenien B3-311<br />

OneCast,<br />

Tschech. Republik A6-405<br />

Orel Aircraft Topmodel,<br />

Frankreich B3-214<br />

Orfanic, Tschech. Republik A6-405<br />

Österreichischer Aero Club<br />

(ÖAeC) A1-121<br />

Ostseeflughafen Stralsund-<br />

Barth, Deutschland A5-124<br />

Outdoor-Special Vertrieb<br />

Burkart, Deutschland B2-403<br />

OUV Oskar-Ursinus-Vereinigung<br />

e.V., Deutschland B4-119<br />

P<br />

P2M, Italien A5-225<br />

Pandora Joanna<br />

Kolodziejczyk, Polen A1-118<br />

Papa Charly Aviation,<br />

Marokko A7-102<br />

Para-Phernalia, USA<br />

A5-US14<br />

Parasol, Deutschland B1-120<br />

Park Hotel Gyula, Ungarn A7-110<br />

Parker/Cleveland<br />

Wheels & Brakes, USA<br />

A5-US09<br />

Pasco Industrieklebstoffe,<br />

Österreich A3-007<br />

Paul Pietsch Verlag,<br />

Deutschland A3-101<br />

PBS Velká Bítes,<br />

Tschech. Republik A5-007<br />

Pelegrin, Lettland B2-111<br />

Permanon, Deutschland A4-306<br />

Phonak Communications,<br />

Schweiz A6-001<br />

Pilatus Aircraft, Schweiz A3-121<br />

Pilic Józef Grzybowski,<br />

Polen B4-407<br />

Pilot Training Network,<br />

Deutschland<br />

FW-BP<strong>04</strong><br />

Pioneer Aircraft/Alpi Aviaiton,<br />

Deutschland B1-309<br />

Piper + Jet Maintenance,<br />

Deutschland A4-321<br />

Piper Generalvertretung<br />

Deutschland A4-321<br />

Pipistrel, Slowenien B3-205/SD27<br />

Plane Fun European Liasion<br />

Office, Deutschland A5-221<br />

PMP di Olgiati Giuseppe,<br />

Italien A7-001<br />

Pocket FMS Foundation,<br />

Niederlande A6-015<br />

Polini Motori, Italien B2-407<br />

Politechnika Rzeszowska,<br />

Polen B4-407<br />

Politechnika Warszawska,<br />

Polen B4-407<br />

Pooleys Flight Equipment,<br />

Großbritannien A3-128<br />

Porta Air Service,<br />

Deutschland A6-301<br />

PPL/IR Europe,<br />

Großbritannien A5-533<br />

PPV Medien, Deutschland A5-215<br />

Pratt & Whitney Canada A5-US02<br />

Precision Flight Controls,<br />

USA<br />

FW-BP01<br />

Professional Show/Flight<br />

Simulator Center Division,<br />

Italien A6-305<br />

Profil Aviation,<br />

Deutschland A5-221<br />

PSA-Parts & Systems,<br />

Schweiz<br />

FW-<strong>04</strong><br />

Q<br />

Quest Aircraft, USA A3-319<br />

R<br />

RBE-Avionik, Deutschland A1-117<br />

Red Box International,<br />

Großbritannien A5-109<br />

Reiner Stemme Utility Air<br />

Systems, Deutschland A4-134<br />

Remos, Deutschland B3-315<br />

Rennsteig Werkzeuge,<br />

Deutschland A5-214<br />

Rheinland Air Service,<br />

Deutschland<br />

A3-319/321<br />

Rhoba-Chemie,<br />

Deutschland A5-519<br />

Robin New Aircraft,<br />

Frankreich A5-335<br />

Rocket Route,<br />

Großbritannien A6-501<br />

Röder Präzision,<br />

Deutschland A4-211<br />

Röder Zelt- und Veranstaltungsservice,<br />

Deutschland A5-001


[ AERO SPECIAL ]<br />

Rokospol/Rokospol Aviation,<br />

Tschech. Republik B3-107<br />

Roland Aircraft,<br />

Deutschland A1-312<br />

Rotorblatt, Deutschland A7-235<br />

RS-Datentechnik Sky-Map,<br />

Deutschland B3-401<br />

RUAG Schweiz/RUAG Aviation,<br />

Schweiz A3-114<br />

RWL German Flight Academy,<br />

Deutschland<br />

FW-BP<strong>04</strong><br />

S<br />

S2T Group Source2Trade,<br />

Deutschland A4-417<br />

Sandelving Aerospace,<br />

Deutschland A5-507<br />

ScaleWings AeroTec,<br />

Österreich<br />

B2-317/433<br />

Scanaviation, Dänemark A4-500<br />

Scheme Designers,<br />

USA<br />

A5-US314<br />

Schempp-Hirth,<br />

Deutschland A1-113<br />

Schwanheimer Industriekleber,<br />

Deutschland A7-517<br />

Se Ivchenko-Progress,<br />

Ukraine A4-121<br />

Sea-Airport Cuxhaven-Nordholz,<br />

Deutschland B3-209<br />

Securiton Alarm- und Sicherheitssysteme,<br />

Deutschland A2-305<br />

Segelflugschule Oerlinghausen<br />

e.V., Deutschland A1-500<br />

Sennheiser, Deutschland A3-201<br />

service-drone,<br />

Deutschland A5-301<br />

Servicios de Radio Wavenet,<br />

Spanien A6-005<br />

Shark.Aero,<br />

Tschech. Republik B2-113<br />

Siebert Luftfahrtbedarf,<br />

Deutschland B1-401<br />

SIM4u Aviation Service,<br />

Deutschland<br />

FW-BP18<br />

Simonini Racing, Italien B3-415<br />

Sky Fox, Deutschland A6-100<br />

Skyafrica, Südafrika A5-123<br />

SkyDemon, Großbritannien A6-505<br />

Skylaunch, Großbritannien A1-400<br />

Skylegs, Belgien A6-207<br />

Sky-Map / RS-Datentechnik,<br />

Deutschland B3-401<br />

SMA Safran, Frankreich A3-126<br />

Smart Choice Trading,<br />

Deutschland A5-322<br />

Snap-On Industrial,<br />

Deutschland A4-508<br />

Sodemo Moteurs,<br />

Frankreich A5-535<br />

Solutions4GA, Polen A4-414<br />

Spekon Sächsische Spezialkonfektion,<br />

Deutschland A1-102<br />

Sprout, Tschech. Republik B3-301<br />

Stadt Ulm/Berblinger-<br />

Wett bewerb, Deutschland FW 02a<br />

Stahlwille, Deutschland A4-105<br />

Standsted News Limited,<br />

Großbritannien A4-102<br />

Stangl Funktechnik,<br />

Deutschland B1-409<br />

Stematic System und<br />

Gerätebau, Deutschland B2-112<br />

Stemme, Deutschland A3-415<br />

Sticker Shop Josef Strerath,<br />

Deutschland A4-011/FO-03<br />

Stieblich Hallenbau,<br />

Deutschland A5-301<br />

Stiftung Mayday,<br />

Deutschland A5-539<br />

Stratos 07,<br />

Tschech. Republik B2-201<br />

Strausberger Flugplatz,<br />

Deutschland A5-301<br />

Strong Enterprises, USA A5-217<br />

SV Solutions, Lettland A2-4<strong>04</strong><br />

SwatchGroup<br />

Deutschland A3-402<br />

Swiss Aviation Training,<br />

Schweiz A3-205<br />

Swiss Excellence Airplanes<br />

(SEA), Schweiz A7-230<br />

Swiss Reinsurance Corporate<br />

Solutions, Schweiz A4-100<br />

T<br />

Talaya, Frankreich A4-122<br />

Talos Avionics,<br />

Griechenland A6-314<br />

Tannheimer Flieger- und<br />

Freizeitzentrum,<br />

Deutschland A3-501<br />

Tech Sim, Polen A6-409<br />

Technic Aviation,<br />

Frankreich A4-211<br />

Technische Hochschule<br />

Wildau, Deutschland A5-301<br />

Technische Universität<br />

Berlin, Deutschland A5-301<br />

Teledyne Battery<br />

Products, USA<br />

A5-US07<br />

Telemeter Electronic,<br />

Deutschland A3-011<br />

Telex Bosch Sicherheits -<br />

systeme, Deutschland A5-101<br />

Tempest, USA<br />

A5-US05<br />

Textron Aviation, USA A3-127/SD 17<br />

TFC Flugbetrieb und<br />

Technik, Deutschland<br />

FW-BP16<br />

The Diamond Flyers<br />

Club Spain A7-108<br />

Thiesen Electronics,<br />

Deutschland A3-102<br />

Thomas Hauptmann<br />

Elektronik, Deutschland A5-325<br />

TL elektronic,<br />

Tschech. Republik B2-407<br />

TL Ultralight,<br />

Tschech. Republik B2-301<br />

Tom Huber Leichtflugzeuge,<br />

Deutschland B1-121<br />

Tomark Aero, Slowakei B1-213<br />

Tost Flugzeuggerätebau,<br />

Deutschland A1-112<br />

TOTAL Deutschland,<br />

Deutschland A3-109<br />

Tourismusverband<br />

Mauterndorf, Österreich A1-116<br />

Trade-A-Plane, USA A3-300<br />

Trainico, Deutschland A5-301<br />

Trig Avionics,<br />

Großbritannien A5-501<br />

Trixy Aviation, Österreich B1-111<br />

TruTrak Flight Systems,<br />

USA B2-108<br />

Turtle-Pac, Australien A4-505<br />

U<br />

U.S. Commercial Service<br />

American Consulate General,<br />

Deutschland<br />

A5-US<strong>04</strong><br />

UAB Sportine Aviacija,<br />

Litauen<br />

IMPRESSUM<br />

FW-N.N<br />

UL-Airoaviation,<br />

Deutschland B3-101<br />

UL-GmbH, Deutschland B1-110<br />

ULM Technologie,<br />

Frankreich B2-201<br />

ULPower Aero Engines,<br />

Belgien B1-1<strong>04</strong><br />

Ultraleichtflug Konstanz,<br />

Deutschland B1-201<br />

Ultraleichtflugschule Lorenzen,<br />

Deutschland A7-130<br />

UNIS, Tschech. Republik A5-127<br />

University of Maribor,<br />

Slowenien<br />

FW-N.N<br />

V<br />

V. Meyer Augenoptik,<br />

Deutschland A4-113<br />

Vans Aircraft, USA B4-301<br />

VDL – Verband der Luftfahrtsachverständigen<br />

e.V.,<br />

Deutschland A4-306<br />

VDP – Vereinigung Deutscher<br />

Pilotinnen e.V. A5-201<br />

VFS Heinz Grümmer Versicherungsmakler,<br />

Deutschland A4-118<br />

ViaHeli, Deutschland<br />

FW-BP13<br />

Vierwerk, Deutschland B1-319<br />

Vintage Glider Club,<br />

Deutschland B4-319<br />

VOS-Bauelemente/Torsysteme,<br />

Deutschland A3-511<br />

VPS Verkehrspilotenschule<br />

Berlin, Deutschland<br />

FW-BP08<br />

Vulcanair, Italien<br />

SD20<br />

W<br />

WACO Aircraft<br />

Corporation, USA A3-319<br />

Walter Eisele, Deutschland A1-117<br />

Walter Frey Assekuranz -<br />

makler, Deutschland<br />

FW-<strong>04</strong><br />

Wankel, Deutschland A4-142<br />

Wankel SuperTec,<br />

Deutschland A5-301<br />

Warter Aviation, Irland A7-201<br />

WeFly, Deutschland A4-106<br />

Wera Werk, Deutschland A5-214<br />

Werthenbach Aerospace,<br />

Deutschland A4-110<br />

Wharington Smith<br />

Instruments, Australien A1-117<br />

Whelen Engineering<br />

Company, USA<br />

Winair, Deutschland<br />

A5-US08<br />

SD-<strong>04</strong><br />

Wing, Serbien B3-211<br />

Wipaire, USA<br />

A5-US01<br />

Wirtschaftsfördergesellschaft<br />

Vorpommern, Deutschland A5-124<br />

Wirtschaftsförderung Bodenseekreis,<br />

Deutschland FW-<strong>04</strong><br />

WMT Maintenance Technik,<br />

Deutschland A4-124<br />

Woodcomp Propeller,<br />

Tschech. Republik A5-230<br />

Workswell,<br />

Tschech. Republik A2-501<br />

X<br />

XCSoar, Deutschland A1-117<br />

XEDAM-Design,<br />

Deutschland A5-112<br />

X-One Technology,<br />

Frankreich A6-105<br />

Xwind Airfield-Guide Training<br />

Center Germany A3-101<br />

Z<br />

Zaklad Szybowcowy<br />

„Jezow“, Polen B4-407<br />

ZeitFlügel, Deutschland A4-001<br />

ZHAW Züricher Hochschule für<br />

Angewandte Wissenschaften,<br />

Schweiz A3-207<br />

REDAKTION: Ubierstraße 83, 53173 Bonn, Telefon: +49 228 9565-222,<br />

Fax: +49 228 9565-247, E-Mail: redaktion@<strong>aerokurier</strong>.de, Internet: www.<strong>aerokurier</strong>.de<br />

Redaktionelle Gesamtleitung Luft- und Raumfahrt und Chefredakteur: Volker K. Thomalla<br />

Redaktion: Patrick Holland-Moritz, Gerhard Marzinzik, Heiko Müller, Renate Strecker, Martin Schulz<br />

Schlussredaktion: Jutta Clever Redaktionsassistenz: Gabriele Beinert Produktionskoordina tion:<br />

Marion Hyna Grafik und Layout: MOTORRAD-Grafik, Ralf Athen, Harald Hornig, Katrin Sdun<br />

Repro: MOTORRAD-Medienproduktion, Stefan Widmann (Ltg.), Catherine Pröschild (i.V.),<br />

Iris Heer, Sabine Heilig-Schweikert Archiv: Marton Szigeti<br />

VERLAG: Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG, Leuschnerstraße 1, 70174 Stuttgart<br />

Leitung Geschäftsbereich Motorrad und Luftfahrt: Peter-Paul Pietsch Stellv. Verlagsleitung und<br />

Leitung digitale Medien: Eva-Maria Gerst Brandmanagement: Natalie Lehn<br />

ANZEIGEN: Anzeigenleitung: Reinhard Wittstamm, Tel.: +49 228 9565-114 Anzeigenverkauf:<br />

Rudolf Pilz, Tel.: +49 228 9565-115, E-Mail: rpilz@motorpresse.de Verantwortlich für den Anzeigenteil:<br />

Julia Ruprecht, Tel.: +49 711 182-1548, E-Mail: jruprecht@motorpresse.de<br />

Druck: Neef + Stumme GmbH & Co KG, 29378 Wittingen<br />

ABO-SERVICE: 70138 Stuttgart, Telefon: +49 711 32068899, E-Mail: <strong>aerokurier</strong>@dpv.de<br />

Alle Rechte, auch die der Übersetzung, des Nachdrucks und der fotomechanischen, elektronischen oder digitalen<br />

Wiedergabe von Teilen dieser Publikation oder im Ganzen sind vorbehalten.<br />

46 AERO Special 4/<strong>2015</strong>


Praxis<br />

Know-how<br />

April <strong>2015</strong><br />

für<br />

Einsteiger und<br />

Fortgeschrittene<br />

Umweltgerecht fliegen<br />

Achtung, Vögel!<br />

Fotos: Herzog, Weizel<br />

Aircraft-relevant Bird Areas, kurz ABAs, gibt es vor allem im<br />

norddeutschen Raum und an den Küsten zuhauf. Was bedeuten<br />

sie, und worauf soll man als Pilot achten?<br />

Kraniche fliegen nicht nur tief<br />

überland. Man kann ihnen auch<br />

in großen Höhen begegnen.<br />

Die Ente ist tot, zumindest auf den ICAOund<br />

Jeppesen-Karten. Seit 2007 schon<br />

ersetzen die ABAs das vielen Piloten<br />

altvertraute Symbol. Die mit grünen Strichlinien<br />

und Punkten eingerahmten Gebiete mit<br />

luftfahrtrelevantem Vorkommen wurden von<br />

der Arbeitsgruppe „Luftfahrt und Naturschutz“<br />

unter der Leitung des Bundesamtes für Naturschutz<br />

und des DAeC festgelegt und auf<br />

gegen Flugzeuge störsensible Großvogelarten<br />

beschränkt. Sie sind weitergehendere Hilfen<br />

zum umwelt- beziehungsweise vogelschutzgerechten<br />

Fliegen als die früheren Kennzeichnungen<br />

und ermöglichen gleichzeitig, Vogelschlagrisiken<br />

zu minimieren.<br />

Als zusätzlichen Vorteil geben die ABAs in<br />

den Luftfahrtkarten nicht nur direkt Aufschluss<br />

über ihre genaue Ausdehnung, sondern auch<br />

darüber, in welchen Monaten in diesen Gebieten<br />

mit besonders hohem Vogelaufkommen<br />

zu rechnen ist. Die Deutung ist einfach. Der<br />

zweizeilige Eintrag in oder am Rand jeder ABA<br />

bezeichnet deren Nummer und in der zwei-<br />

<strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong> 95


[ PRAXIS April <strong>2015</strong> ]<br />

Wie diese Alpendohle fühlen sich<br />

viele Vogelarten gerade an wiesenreichen<br />

Flugplätzen wohl.<br />

Die Gegend um die Linumer Teiche<br />

ist ein riesiger Kranich-Rastplatz.<br />

Besonders in den Küstengebieten, hier von Ostfriesland, wollen viele ABAs beachtet werden. Wie abzulesen ist,<br />

sind die gefiederten Kollegen vor der Küste ganzjährig aktiv, auf dem Festland vor allem im Winterhalbjahr.<br />

ten Zeile die Monate mit besonderem Vogelaufkommen.<br />

Ein Beispiel: Die ABAs mit den<br />

Nummern 121 und 123 (Niedersächsisches<br />

Wattenmeer) auf dem Kartenausschnitt auf<br />

Seite 96 sind mit „01 - 12“ bezeichnet, also<br />

ganzjährig aktiv. Die Nummerierung in der<br />

ersten Zeile ist eigentlich nur für Piloten relevant,<br />

die ganz genau wissen möchten, mit<br />

welchen Vogelvorkommen dort zu rechnen<br />

ist. Auf der Website www.aba.bfn.de des<br />

Bundesamtes für Naturschutz findet man da-<br />

zu eine Gebietsauswahl mit diesen sogenannten<br />

ID-Nummern, in der die Population jeder<br />

einzelnen ABA beschrieben ist.<br />

Eine unmittelbar rechtsbindende Wirkung<br />

haben die ABAs nicht. Aber es gibt Verhaltensregeln,<br />

die jeder Pilot beim Überfliegen<br />

dieser Gebiete einhalten sollte. Was bedeutet<br />

das für die Flugvorbereitung? Zunächst einmal<br />

gilt, dass eine ABA mit der im Übrigen auch<br />

sonst für Überlandflüge geltenden gesetzlichen<br />

Mindesthöhe von 2000 Fuß AGL zu überfliegen<br />

ist. Ist das nicht möglich, heißt es die<br />

ABA zu umfliegen. Die meisten ABAs sind<br />

eher kleinräumig. Sie zu umfliegen kostet kaum<br />

Zeit. Damit wären die Grundvoraussetzungen<br />

auch schon erfüllt.<br />

Und wie soll man einen Platz anfliegen, der<br />

mitten in einer ABA liegt? So lange wie möglich<br />

hoch fliegen, lautet die Empfehlung. Wer<br />

tief fliegt, droht große Schwärme aufzuschrecken,<br />

stört gegebenenfalls die Bruttätigkeit<br />

der Vögel und erhöht sein Vogelschlagrisiko.<br />

Also den Sinkflug am besten so einteilen, dass<br />

man möglichst erst kurz vor dem Einflug in<br />

die Platzrunde auf die entsprechende Höhe<br />

abgestiegen ist. Aus Sicherheitsgründen sollte<br />

man aber vermeiden, in die Platzrunde<br />

hineinzusinken.<br />

Frühjahr und Herbst sind die<br />

Hochzeiten des Vogelzugs<br />

Fotos: Herzog, Müller, Plücken (2), Weizel (2)<br />

Viel Abstand halten: Gänsegeier<br />

kommen gar nicht mal so selten vor.<br />

Nicht nur im unmittelbaren Bereich von ABAs<br />

existieren Risiken für Vogelschlag. Besonders<br />

in der Frühjahrzeit von März bis Mitte Mai<br />

und im Herbst vom September bis Mitte November<br />

ziehen hunderttausende Zugvögel,<br />

insbesondere Kraniche und Wildgänse, zu<br />

ihren Sommer- beziehungsweise Winterquartieren.<br />

Man kann sie nicht nur in wenigen<br />

hundert Fuß, sondern noch bis in Höhen von<br />

6000 Fuß AGL antreffen. Dabei führt der Weg<br />

der Kraniche im Frühjahr in einem breiten<br />

Band etwa von Südwesten nach Nordosten<br />

96 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong>


Feuchte und seenreiche Gebiete, wie hier die Nuthe-Nieplitz-Niederung in Brandenburg, sind<br />

ideale Rastplätze für Zugvögel. Solche Gebiete gilt es hoch zu über- oder gar zu umfliegen.<br />

über Deutschland zu ihren Rastplätzen im<br />

Norden und Osten des Landes. Dort können<br />

sich jeweils Kolonien mit bis zu 100 000 Vögeln<br />

bilden. Den etwa 300 Kilometer breiten Zugweg<br />

findet man in der AIP-Sektion ENR 3-23.<br />

Die Möglichkeit von Begegnungen mit den<br />

gefiederten Freunden ist hier besonders hoch.<br />

Grundsätzlich gilt: niemals zu nahe an Zugvogelformationen<br />

heranfliegen. Das kann zu<br />

panikartigen, abrupten Kursänderungen der<br />

Vögel führen, die das Vogelschlagrisiko erhöhen.<br />

Auch können dadurch die auf energieoptimiertes<br />

Fliegen ausgerichteten Formationen<br />

so gestört werden, dass schwächere<br />

Vögel nicht mehr die Kraft für den Flug zu<br />

den Brutplätzen aufbringen können.<br />

Wenn man doch unbeabsichtigt einem Schwarm<br />

oder einer Zugformation zu nahe kommt, heißt<br />

es sofort abdrehen. Bei Annäherungsgeschwindigkeiten<br />

über 100 km/h sind Vögel nicht mehr<br />

in der Lage, das zeigt die Forschung, einem<br />

Flugzeug auszuweichen.<br />

Kraniche legen tausende Kilometer zurück.<br />

Bei uns schöpfen sie die Kraft dazu.<br />

[ Autor Heiko Müller<br />

In 35 Jahren Fliegerei hat<br />

<strong>aerokurier</strong>-Redakteur<br />

Heiko Müller eine Menge<br />

Erfahrungen auf vielerlei<br />

Fluggerät gesammelt.<br />

Seine besondere Leidenschaft<br />

gehört heute den<br />

Oldtimern der Lüfte. So<br />

verantwortet er auch die <strong>aerokurier</strong>-Schwesterzeitschrift<br />

Klassiker der Luftfahrt.<br />

Praxis-Quiz Testen Sie Ihr Wissen<br />

1. 2. 3.<br />

Wo und wann sollten Sie sich bei<br />

einem Streckenflug über die Aktivitätszeiten<br />

von ABAs informieren?<br />

a) während des Streckenfluges beim<br />

zuständigen FIS<br />

b) vor dem Flug bei der Unteren Naturschutzbehörde<br />

oder Vogelwarte<br />

c) bei der Flugplanung; alle notwendigen<br />

Daten stehen auf der ICAO-Karte<br />

d) vor dem Flug in der AIP<br />

Ihr geplanter Flug wird über eine<br />

ABA führen, die sich unter einem in<br />

1700 ft AGL beginnenden Luftraum E<br />

befindet. Die Geländehöhe ist hier<br />

500 ft, Flugsicht 4 km. Welche<br />

Maßnahme sollten Sie ergreifen?<br />

a) keine, einfach in 2000 ft GND fliegen<br />

b) keine, einfach in 2000 ft MSL fliegen<br />

c) in max. 2200 ft MSL die ABA umfliegen<br />

d) einfach auf 3000 ft steigen und weiterfliegen<br />

Ihr geplanter Flug wird über eine<br />

ABA (ELEV 300 ft) führen, die sich<br />

unter einem Luftraum E befindet.<br />

Die Wolkenuntergrenze ist 3500 ft,<br />

Sicht 9 km. Welche Maßnahme<br />

sollten Sie ergreifen?<br />

a) keine, einfach in 2000 ft GND fliegen<br />

b) keine, einfach in 2000 ft MSL fliegen<br />

c) die ABA in max. 1300 ft umfliegen<br />

d) einfach auf 3000 ft steigen und weiterfliegen<br />

Die Lösungen finden Sie auf Seite 128.<br />

<strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong> 97


[ PRAXIS April <strong>2015</strong> ]<br />

Welche Englischkenntnisse verlangt welcher Sprachlevel?<br />

Einheitliches Durcheinander<br />

Für die Prüflinge ganz einfach, für die Prüfstellen ein Kampf: die<br />

ICAO-Sprachprüfung. Während fast alle Piloten locker bestehen,<br />

rauchen bei den Organisatoren im Hintergrund die Köpfe.<br />

Eigentlich ist Deutschland gar nicht die<br />

Zielgruppe für die ICAO-Sprachprüfungen.<br />

„Die englische Sprache ist in der<br />

Bevölkerung gut verbreitet“, findet der Koordinator<br />

Sprachprüfungen des DAeC, Carsten<br />

Brandt. Bei ihm fallen in der Level-4-Bewertung<br />

(wie es offiziell heißt) weniger als<br />

zwei Prozent der Piloten durch. Bei den Prüfstellen<br />

ist der interne Leidensdruck allerdings<br />

so groß, dass sich sogar Lufthansa und airberlin<br />

an einen Tisch setzen, um die Bewertungen<br />

zu standardisieren und verbessern.<br />

„Es ist schwierig, sich auf die Prüfung vorzubereiten,<br />

weil es zwei unterschiedliche Systeme<br />

gibt“, erklärt Brandt. Die Bundesnetzagentur<br />

arbeitet mit Lückentexten, den klassischen<br />

Phrasen aus der Luftfahrt und einem<br />

Interview. „Die ICAO fordert nur Verstehen<br />

und Sprechen der englischen Sprache. Lesen<br />

von Lückentexten ist eigentlich schon zu viel“,<br />

betont der Prüfer, der den Level 6 in England<br />

bestand. CDs mit Lernsoftware sind in der<br />

Regel auf die Prüfung bei der Bundesnetzagentur<br />

ausgerichtet.<br />

Beim LBA-Testverfahren, das auch der DAeC<br />

anwendet, hört der Pilot englische Texte und<br />

beantwortet anschließend Verständnisfragen.<br />

Im Gespräch geht es um „common and work<br />

related topics“. Unter „common“ fallen schon<br />

Angaben wie Name und Alter und vielleicht<br />

ein Hobby. „Work“ bedeutet hier auf jeden<br />

Fall Luftfahrt. Dem Prüfling werden beispielsweise<br />

Fotos aus der Fliegerei gezeigt, über<br />

die dann frei gesprochen wird. „Zur Vorbereitung<br />

auf den vier Jahre gültigen Level<br />

4 konsumiert man am besten die<br />

Sprachprüfungen für den Level 4 bestehen<br />

die meisten Teilnehmer ganz locker. Bei<br />

Level 5 wird´s schon deutlich schwieriger.<br />

englische Sprache“, empfiehlt Carsten Brandt.<br />

Also: englische Sender hören oder sehen oder<br />

einfach mal Harry Potter im Original lesen.<br />

Das sollte ausreichen. Möglich wäre auch ein<br />

VHS-Englischkurs. „Die Luftfahrtvokabeln<br />

kann man sich aus BZF-I-Lehrmaterial holen.“<br />

Ein gewisses Basiswissen braucht ein Prüfling,<br />

denn mit auswendig gelernten Standardphrasen<br />

allein ist die Prüfung nicht zu schaffen.<br />

Drei Gründe gibt es laut Carsten Brandt dafür,<br />

warum so wenige Kandidaten durchfallen: 1.<br />

Bei der Englischausbildung ist Deutschland<br />

gut aufgestellt. 2. Jetzt läuft die zweite Welle<br />

an Prüfungen seit ihrer Einführung im Jahr<br />

2009. Piloten, die beim ersten Mal durchgefallen<br />

sind, kommen in der Regel nicht wieder.<br />

3. Wenn Brandt bei einer Bewertung merkt,<br />

dass es keinen Zweck hat, bricht er sie ab.<br />

Beim sechs Jahre gültigen Level 5 wird es<br />

etwas kniffliger. Der Prüfer empfiehlt: „Viel<br />

sprechen, am besten mit Muttersprachlern.“<br />

Während es beim Level 4 ausreicht, das Gespräch<br />

am Leben zu erhalten und die Informationen<br />

richtig, wenn auch sprachlich nicht<br />

perfekt rüberzubringen, dürfen bei Level 5<br />

Fehler nur noch bei komplexen Strukturen<br />

auftreten.<br />

Level 4 macht 95 Prozent der Bewertungen<br />

aus. Da noch einen draufzulegen, um sich von<br />

der Masse ein wenig abzuheben, kann professionellen<br />

Piloten nicht schaden. Übrigens:<br />

Stellt sich während der Prüfung heraus, dass<br />

Level 5 nicht bestanden wird, kann man die<br />

Bewertung auf Level 4 ummünzen. Level 6<br />

sorgt beim DAeC gerade für Frust. Weil der<br />

Verband gerne zum Kreis der Prüfstellen des<br />

„Muttersprachler-Levels“ gehören würde, hat<br />

er beim LBA die Erweiterung beantragt. „Das<br />

LBA weigert sich jedoch, das zu bearbeiten,<br />

und vertröstet uns immer wieder“, bedauert<br />

Brandt. „Dabei geben einige der bereits anerkannten<br />

Stellen die Zulassung sogar wieder<br />

zurück, weil man im Grunde einen Sprachwissenschaftler<br />

beschäftigen muss, um alle<br />

Anforderungen zu erfüllen.“<br />

Den Preis der Sprachprüfung<br />

bestimmt letztlich der Prüfer<br />

Nicht einheitlich sind die Preise. Für Level 4<br />

gibt es die Empfehlung, für die Erstbewertung<br />

mit zwei Prüfern 85 Euro (DAeC-Mitglieder<br />

55 Euro), für die Neubewertung mit nur einem<br />

Prüfer 55 Euro (25 Euro) zu berechnen. Jedoch<br />

kann jeder Prüfer eigene Tarife ansetzen.<br />

Nur eine Gruppe bleibt von den Sprachtests<br />

verschont: wer mindestens acht seiner ersten<br />

zwölf Lebensjahre in einem Land gelebt hat,<br />

in dem Englisch Amtssprache ist, und damit<br />

als Muttersprachler gilt. Brandt kritisiert, dass<br />

sich in Deutschland eine eigene Wissenschaft<br />

hinsichtlich der Sprachtests zu entwickeln<br />

scheint. Um dem abzuhelfen, wurde bereits<br />

die Interessenvertretung Deutscher ICAO-<br />

Sprachprüfstellen (IVDISS) ins Leben gerufen,<br />

in der bisher Airlines, Flugschulen und Verbände<br />

mitarbeiten. Über Zuwachs und Hilfe<br />

bei der Vereinheitlichung und Verbesserung<br />

der Abläufe würde sich die Interessenvertretung<br />

freuen.<br />

Heiko Link<br />

Fotos: DAeC, Katrin Sdun<br />

98 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong>


[ PRAXIS April <strong>2015</strong> ]<br />

Interessantes<br />

für Piloten<br />

Die Redaktion hat aus der<br />

Neuheiten-Vielfalt auf dem<br />

Zubehörmarkt die interessantesten<br />

herausgesucht.<br />

1<br />

1 Keine Schwarz-Weiß-Malerei<br />

Die Firma Alpha Industries ist als Hersteller von<br />

Fliegerjacken bekannt. Mit dem Modell MA-1<br />

Reflective hat sie eine Jacke auf den Markt<br />

gebracht, die es in dieser Form noch nicht<br />

gegeben hat. Zwar wendet sich der Hersteller<br />

mit der MA-1 Reflective in erster Linie an modebewusste<br />

Menschen, die beim abendlichen<br />

Clubbesuch mit der Jacke auffallen wollen,<br />

aber dank der leuchtenden Nylonstoffe bietet<br />

die Jacke auch Piloten eine zusätzliche Sicherheit,<br />

wenn sie in der Dämmerung oder nachts<br />

auf dem Vorfeld unterwegs sind. Bei normalem<br />

Tageslicht ist die Jacke grau, wenn sie in der<br />

Dunkelheit angestrahlt wird, leuchtet das reflektierende<br />

Material, und der Träger der Jacke ist<br />

unübersehbar. Die MA-1 Reflective kostet<br />

169,90 Euro. www.alphaindustries.de<br />

2<br />

3<br />

3 Liebhaberstück<br />

Lange war der erste Band des erstmals 2001<br />

erschienenen Standardwerks zur Segelfluggeschichte,<br />

„Segelflugzeuge 1920 – 1945“<br />

von Martin Simons, nur noch second hand im<br />

Internet und dort zu Liebhaberpreisen zu<br />

haben. Zur AERO <strong>2015</strong> wird es das Werk aber<br />

wieder in einer Neuauflage geben.<br />

Auf 256 Seiten werden die frühen Gleit- und<br />

Segelflugzeuge aus aller Welt vorgestellt. Dazu<br />

gibt es mehr als 300 Fotos sowie 120 ganzseitige,<br />

detail- und maßstabsgetreue (1:50),<br />

farbige Dreiseitenansichten. Der Band<br />

(ISBN -3-9806773-6-2) erscheint im Eqip-<br />

Verlag für 45 Euro. www.eqip.de<br />

2 Vorwärmer für kalte Tage<br />

Der Alien X Turbo ist der stärkste elektrische<br />

Vorwärmer für Flugmotoren im Programm des<br />

US-Herstellers AeroTherm. Die wenigen Teile<br />

sind in einer Transportbox verpackt und<br />

rasch zusammengesteckt. Dank flexibler<br />

Schlauchanschlüsse für die Cowling lässt<br />

sich der Vorwärmer an fast allen Flugzeugen<br />

der Echo- und Mike-Klasse verwenden.<br />

30 Minuten Vorwärmzeit sollen ausreichen,<br />

um einen Rotax 912 bei Temperaturen um<br />

den Gefrierpunkt auf 60 bis 70 Grad Celsius<br />

vorzuwärmen – bei größeren Motoren verlängert<br />

sich die Vorwärmzeit entsprechend.<br />

Zu haben sind die Geräte ab 730 Euro.<br />

www.propellermann.de<br />

4<br />

4 Früh übt sich<br />

Bei der Firma Dein Kindergeschirr ist der<br />

Name Programm: Sie bietet personalisiertes<br />

Kindergeschirr an. Die neueste Serie an<br />

Geschirr glänzt mit Luftfahrtmotiven für<br />

angehende Nachwuchspiloten. Die Teile<br />

bestehen aus Duroplast-Kunststoff vom Typ<br />

Melamin und werden in Deutschland produziert.<br />

Die Lebensmitteleignung der verwendeten<br />

Materialien wird vom TÜV Rheinland überwacht.<br />

Das Kindergeschirr ist nicht bedruckt,<br />

sondern wird mit einem speziellen Verfahren<br />

dekoriert. Natürlich sind die Kindergeschirre<br />

spülmaschinengeeignet. Ein Set der Kollektion<br />

Leonhard besteht aus Schüssel, Teller und<br />

Becher und kostet 44,95 Euro.<br />

www.deinkindergeschirr.de<br />

Fotos: Alpha Industries, Dein Kindergeschirr, EQIP, Ronny Schäfer<br />

<strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong> 99


[ PRAXIS April 2014 ]<br />

Karte: Excerpted from Jeppesen VFR/GPS charts by permission of Jeppesen Sanderson, Inc.; not for navigation<br />

Sicherheit: Unfallanalyse<br />

Ertrunken im Wattenmeer<br />

Plötzlich aufziehender Seenebel im Landeanflug ist die wahrscheinliche<br />

Ursache eines Absturzes vor Norderney. Dabei kam<br />

der Pilot einer Cessna 172 ums Leben.<br />

Der 63-jährige Pilot startete am Morgen<br />

des 2. April 2014 mit einer Cessna 172N<br />

und einer weiteren Person an Bord zu<br />

einem Flug von Norderney nach Emden. Nach<br />

einem elfminütigen Flug setzte er seinen Passagier<br />

ab und startete vier Minuten später<br />

(um 11.02 Uhr) allein zum Rückflug auf die<br />

Insel. Die Radaraufzeichnungen, die der Bundesstelle<br />

für Flugunfalluntersuchung (BFU)<br />

zur Verfügung standen, besagen, dass sich<br />

die Cessna um 11.11 Uhr zirka 1,8 nautische<br />

Meilen (3,3 km) östlich des Verkehrslandeplatzes<br />

Norderney in einer Flughöhe<br />

von 1300 Fuß MSL befand. Die Geschwindigkeit<br />

über Grund wurde mit<br />

120 Knoten (222 km/h) ermittelt.<br />

Eine Minute später erreichte das<br />

Flugzeug die Küstenlinie in einer<br />

Höhe von 800 Fuß bei gleichbleibender<br />

Geschwindigkeit. 26 Sekunden<br />

später endeten die Radaraufzeichnungen<br />

bei 500 Fuß und 110 Knoten,<br />

knapp drei Kilometer südlich des<br />

Flugplatzes Norderney über dem<br />

Wattenmeer.<br />

Um 11.13 Uhr meldete sich der Pilot<br />

beim Flugleiter von Norderney im<br />

Bereich des Queranflugs. Laut Aussage<br />

des Flugleiters gab es keinerlei<br />

Hinweise darauf, dass es an Bord<br />

ein Problem gab. Er beantwortete<br />

den Funkspruch. Als er das Flugzeug<br />

jedoch nicht sah, rief er den Cessna-<br />

Piloten mehrmals an. Er erhielt keine<br />

Antwort. Daraufhin nahm er sofort<br />

Kontakt mit dem nur zehn Kilometer<br />

entfernten Flugplatz Norden-Norddeich<br />

auf und erfuhr, dass sich der Pilot<br />

auch dort nicht gemeldet hatte. Gut<br />

zehn Minuten später ging ein Anruf<br />

des Such- und Rettungsdienstes (SAR)<br />

ein. Darin wurde der Flugleiter über<br />

die Aktivierung eines Notsenders<br />

(ELT) südlich der Insel Norderney<br />

informiert.<br />

Das Tochterboot des vor der deutschen<br />

Nordseeküste operierenden<br />

Seenotrettungskreuzers traf um 12.27<br />

Uhr an der Unfallstelle im Wattenmeer,<br />

südlich von Norderney, ein. Die Besatzung<br />

fand das Flugzeug kopfüber<br />

im etwa 1,80 Meter tiefen Wasser<br />

liegend. Der Bug steckte im Boden. Im Cockpit<br />

des Flugzeugs, das nur wenig später von<br />

einem Tonnenleger geborgen werden konnte,<br />

befand sich die Leiche des Piloten.<br />

Als der Seenotrettungskreuzer und der SAR-<br />

Hubschrauber um 12.17 Uhr an der Unfallstelle<br />

eintrafen, befand sich eine dichte Nebelschicht<br />

über dem Wattenmeer. Sie erstreckte sich vom<br />

Meeresspiegel bis auf eine Höhe von 200 Fuß.<br />

Die Mitglieder der Rettungsmannschaft gaben<br />

die horizontale Sichtweite mit zirka 20 Metern<br />

an. Laut Besatzung des SAR-Hubschraubers<br />

Knapp drei Kilometer vor dem Flugplatz Norderney stürzte die<br />

Cessna 172N ins Wattenmeer. Der Pilot hatte die Einmot schon<br />

für den Landeanflug konfiguriert, als er offenbar vom Seenebel<br />

südlich des Platzes überrascht wurde.<br />

sei das Wetter oberhalb dieser Schicht jedoch<br />

sehr gut gewesen.<br />

Auch am Verkehrslandeplatz Norderney selbst<br />

war das Wetter gut. Laut Angaben des Flugleiters<br />

war der Himmel dort wolkenlos (blau),<br />

und die Sichten in westliche Richtung lagen<br />

bei zirka zwei bis drei Kilometern.<br />

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) erstellte<br />

für den Unfallzeitraum ein Gutachten, wonach<br />

das Wetter über der Nordsee am Unfalltag<br />

von einer bodennahen Inversion geprägt war.<br />

Laut Flugwetterprognose gab es „über der<br />

Nordsee gebietsweise ganztags Dunst sowie<br />

Seenebel mit Untergrenzen zwischen 100 und<br />

300 Fuß AGL“.<br />

Die ausgewerteten Satellitenbilder bestätigten<br />

dies: Um 10 Uhr Ortszeit herrschte Seenebel<br />

westlich und nördlich von Norderney.<br />

Von diesem Zeitpunkt an breitete sich der<br />

Seenebel weiter in Richtung Wattenmeer aus.<br />

Während dies um 10.30 Uhr noch frei war,<br />

herrschte dort eine halbe Stunde<br />

später bereits Nebel.<br />

Das Wrack und der Motor wurden<br />

in den Hafen von Norddeich gebracht.<br />

Die dort durchgeführte Untersuchung<br />

ergab, dass die Cessna 172 beim<br />

Aufprall in zwei Teile zerbrochen war.<br />

Die Landeklappen waren auf 40 Grad<br />

ausgefahren, die Vergaservorwärmung<br />

war gezogen, das Gemisch<br />

stand auf „reich“, der Gashebel befand<br />

sich in reduzierter Position.<br />

Sowohl bei der Untersuchung des<br />

Wracks als auch des Motors konnten<br />

keine technischen Defekte ermittelt<br />

werden.<br />

Alles spricht dafür, dass sich der Pilot<br />

mit seiner Cessna in einem normalen<br />

Landeanflug auf Norderney<br />

befand, als er vermutlich im Sinkflug<br />

plötzlich mit dem tief liegenden Seenebel<br />

konfrontiert wurde beziehungsweise<br />

in IMC geriet. Wahrscheinlich<br />

verlor er dabei auch unmittelbar die<br />

Kontrolle über das Flugzeug und<br />

stürzte ins Wattenmeer.<br />

Der ortskundige Pilot war seit 1997<br />

Inhaber eines PPL(A) nach JAR-FCL.<br />

Flugbucheinträge konnten nicht mehr<br />

ermittelt werden, auf dem Unfallflugzeug<br />

war er jedoch binnen drei Monaten<br />

vor dem Unfall 17:40 Stunden<br />

geflogen und hatte 120 Starts und<br />

Landungen im Inselflugverkehr absolviert.<br />

Die Verletzungen, die er sich<br />

beim Absturz der Cessna 172N zuzog,<br />

waren laut Obduktionsbefund nicht<br />

lebensbedrohend. Als Ursache wurde<br />

vielmehr Tod durch Ertrinken<br />

ermittelt.<br />

100 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong>


Join European business leaders, government officials, manufacturers, corporate<br />

aviation department personnel and all those involved in business aviation for the<br />

15 th annual European Business Aviation Convention & Exhibition (EBACE<strong>2015</strong>).<br />

Save the date and visit the EBACE website to learn more.<br />

www.ebace.aero/motorpresse


[ BUSINESS AVIATION Citation Latitude ]<br />

AUF<br />

<br />

Antrieb<br />

Hersteller Pratt & Whitney Canada<br />

Art<br />

Turbofan<br />

TypPW306D1<br />

Startschub 2 x 25,6 kN/5757 lbs<br />

Abmessungen<br />

Länge<br />

18,97 m<br />

Höhe<br />

6,83 m<br />

Spannweite<br />

22,05 m<br />

Flügelpfeilung 12,7°<br />

Flügelfläche 50 m²<br />

Kabine<br />

Länge<br />

maximale Breite<br />

Höhe<br />

Die Kategorie der Midsize<br />

Jets ist trotz der „Programmpause“<br />

von Bombardiers<br />

Learjet 85 immer<br />

noch dicht besetzt. Nur bei den Leichtjets<br />

hat der Kunde noch eine größere<br />

Modellvielfalt, aus der er wählen<br />

kann. Nach einer Vorhersage von Honeywell<br />

Aerospace sollen zwischen<br />

2014 und 2024 rund 28 Prozent aller<br />

gebauten Business Jets in die Kategorie<br />

der Midsize Jets fallen und 17<br />

Prozent des Gesamtumsatzes mit<br />

Daten Cessna Citation Model 680A Latitude<br />

Hersteller: Cessna Aircraft Company Zulassung: FAA CFR Part 25<br />

Sitzplätze: 2+9 Bauweise: Metall Verwendung: Business Jet<br />

6,63 m<br />

1,96 m<br />

1,83 m<br />

Gepäckraumvolumen 3,57 m³<br />

Gepäckraumkapazität 454 kg<br />

Massen und Mengen<br />

Leermasse nicht veröffentlicht<br />

Nutzlast nicht veröffentlicht<br />

Maximalmasse nicht veröffentlicht<br />

Flugeistungen<br />

Startrollstrecke<br />

1118 m<br />

bestes Steigen nicht veröffentlicht<br />

maximale<br />

Reisegeschwindigkeit 446 KTAS<br />

maximale Reiseflughöhe 45 000 ft<br />

Steigzeit auf 45 000 ft 24 min<br />

Reichweite 2700 NM/5000 km<br />

Landestrecke<br />

847 m<br />

Neuflugzeugen ausmachen (siehe<br />

Grafik auf Seite 1<strong>04</strong>). Das Segment<br />

der Midsize Jets ist deswegen hart<br />

umkämpft, und die Hersteller investieren<br />

in dieser<br />

Kategorie<br />

in komplett<br />

neue Muster.<br />

Im Oktober<br />

2011 hatte die Cessna Aircraft Company<br />

das Muster Cessna Model 680A<br />

Citation Latitude angekündigt, seitdem<br />

läuft das Programm wie am<br />

Schnürchen, was man von vielen anderen<br />

Flugzeugprogrammen ja nicht<br />

gerade behaupten kann. Der Erstflug<br />

des neuen zweistrahligen Jets erfolgte<br />

vier Monate vor dem ursprünglich<br />

anvisierten Termin, und auch die<br />

Jungfernflüge der drei weiteren Testflugzeuge<br />

fanden früher statt als geplant.<br />

Die vierte Citation Latitude,<br />

mit der internen Bezeichnung P3,<br />

startete am 1. Oktober 2014 zu ihrem<br />

ersten Flug.<br />

Bis Ende Oktober hatte die gesamte<br />

Testflotte 260 Flüge absolviert und<br />

dabei über 600 Flugstunden gesammelt.<br />

Nur drei Monate später, Ende<br />

Januar <strong>2015</strong>, hatten sich Flugstundenzahl<br />

und Anzahl der Flüge jeweils<br />

verdoppelt, da die Testflotte komplett<br />

und voll in das Erprobungs- und Zulassungsprogramm<br />

eingebunden ist.<br />

Cessna rechnet fest mit der Zulassung<br />

des neuen Musters für das zweite<br />

Quartal dieses Jahres. Am 29. Januar<br />

feierte das zum Textron-Konzern<br />

gehörende Unternehmen an seinem<br />

Hauptsitz in Wichita im US-Bundesstaat<br />

DIE FLOTTE HAT ÜBER 500 FLÜGE<br />

UND 1200 STUNDEN ABSOLVIERT<br />

Kansas das Roll-out der ersten Serien-<br />

Latitude. Bei diesem Anlass hob Cessnas<br />

Hauptgeschäftsführer (CEO) und<br />

Präsident, Scott Ernest, hervor, welche<br />

Bedeutung das Programm für die Zukunft<br />

des Unternehmens hat: „Unsere<br />

Investitionen gehen weit über die<br />

reine Konstruktion und die Leistungssteigerungen<br />

eines Flugzeugmusters<br />

hinaus. Wir haben auch in unseren<br />

Produktionsprozess Innovationen<br />

integriert. Das Citation-Latitude-Team<br />

hat nicht nur neu definiert, was ein<br />

Kunde von einem Geschäftsreiseflugzeug<br />

in diesem Segment erwarten<br />

kann, sondern auch den Prozess, wie<br />

ein Flugzeug gebaut wird.“<br />

Die Citation Latitude hat zwar<br />

Cessna-Gene, ist aber keine Weiterentwicklung<br />

eines bestehenden Musters,<br />

sondern eine komplette Neuentwicklung.<br />

Bevor die ersten Skizzen<br />

für den neuen Jet am Computer entstanden,<br />

hatte das Unternehmen<br />

bestehende und potenzielle Kunden<br />

nach ihren Wünschen für eine neue<br />

Citation befragt. Die Antworten wa-<br />

102 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong>


Cessna Citation Latitude<br />

DER<br />

Die Zulassung von Cessnas neuestem Jet, der Citation<br />

Latitude, soll noch in diesem Quartal erfolgen. Das<br />

Programm liegt voll im Zeitplan: Die Testflotte sammelt<br />

fleißig Flugstunden und Daten, während das erste<br />

Serienflugzeug bereits ausgerüstet und lackiert wird.<br />

ZIELGERADEN<br />

AUTOR: Volker K. Thomalla<br />

ren wenig überraschend. Sie lauteten:<br />

mehr Platz in der Kabine, mehr Reichweite<br />

und ausgereifte, neue Technologien,<br />

die den Betrieb des Flugzeugs<br />

einfacher und kostengünstiger machen.<br />

Auf der Geschäftsluftfahrtmesse<br />

NBAA im Oktober 2014 in Orlando<br />

zeigte der Hersteller zum ersten Mal<br />

das neue Muster als echtes, fliegendes<br />

Flugzeug. „Sowohl im Cockpit<br />

als auch in der Kabine waren die<br />

Kunden von der Größe der Latitude<br />

beeindruckt“, sagte Kriya Shortt,<br />

Vorstandsmitglied für Verkäufe und<br />

Marketing bei Cessna. „Die überragenden<br />

Flugeigenschaften und die<br />

Cessna-typische Zuverlässigkeit treffen<br />

auf eine moderne Kabine sowie<br />

eine hervorragende Arbeitsumgebung<br />

in der Kabine und erhöhen so das<br />

Gefühl des Fliegens für die Passagiere<br />

und die Piloten.“<br />

Mit einer Stehhöhe von 1,83 Metern<br />

bei einem durchgehend flachen<br />

Die Latitude ist die<br />

erste Citation mit einer<br />

elektrisch betriebenen<br />

Einstiegstür.<br />

Fotos: Textron Aviation, Volker K. Thomalla<br />

<strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong> 103


[ BUSINESS AVIATION Citation Latitude ]<br />

[ 1 ]<br />

[ 1 ] Die Kabine der<br />

neuen Citation ist für<br />

längere Flüge optimiert.<br />

Sie bietet bis zu neun<br />

Passagieren Platz.<br />

[ 2 ] Das G5000-Cockpit<br />

der Citation Latitude<br />

kommt von Garmin.<br />

[ 2 ]<br />

Die Testflotte für die<br />

Erprobung und Zulassung<br />

der Latitude<br />

besteht aus vier<br />

Flugzeugen.<br />

Info: Business-Jet-Markt<br />

Honeywell Aerospace prognostiziert<br />

für den Zeitraum 2014 bis 2024 einen<br />

weltweiten Bedarf von 9450 Jets im Wert<br />

von 280 Milliarden Dollar. Große Jets<br />

sollen einen Marktanteil von 46 % bei den<br />

Stückzahlen und 75 % beim Wert<br />

erreichen. Das dicht besetzte Segment der<br />

Midsize Jets soll auf 28 % der Stückzahlen<br />

und 17 % des Wertes kommen.<br />

75 %<br />

17 %<br />

Big Cabin 46 % 28 %<br />

Midsize<br />

Prognose<br />

2014 bis<br />

2024<br />

Leichtjets<br />

26 %<br />

8 %<br />

Umsatz<br />

Stückzahl<br />

Fotos: Cessna, Textron Aviation<br />

1<strong>04</strong> <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong>


Boden, einer Kabinenbreite von 1,96<br />

Metern – der größten Breite aller<br />

Citations – sowie einer Kabinen länge<br />

von 6,63 Metern bietet die Latitude<br />

den maximal neun Passagieren ausreichend<br />

Platz. Die Latitude ist die<br />

erste Citation, die über eine elektrisch<br />

betriebene Einstiegstür verfügt.<br />

Erstmalig an Bord eines Business<br />

Jets sind bei der Citation Latitude<br />

Airbags für die Passagiere in die Kabine<br />

integriert. Mit Hilfe dieser Sicherheitseinrichtung<br />

ist die Latitude<br />

der erste Business Jet, der die neuen<br />

FAA-Vorschriften in Bezug auf Passagiersicherheit<br />

bei Flugzeugen erfüllt.<br />

Das Muster wird nach den Vorschriften<br />

für Verkehrsflugzeuge, den CFR<br />

Part 25, zugelassen.<br />

Der zu Textron Aviation gehörende<br />

Hersteller ist bei der Wahl der<br />

Materialien von jeher konservativ. Es<br />

gibt bislang keinen Cessna-Jet, bei<br />

dem Composites im großen Maßstab<br />

bei Primärstrukturen zum Einsatz<br />

kommen. Da macht auch die Citation<br />

Latitude keine Ausnahme. Alle Primärstrukturen<br />

sind auch bei Cessnas<br />

neuestem Muster aus Metall, Faserverbundwerkstoffe<br />

kommen nur in<br />

Sekundärstrukturen, wie zum Beispiel<br />

der Verkleidung des Rumpf-Flügel-<br />

Übergangs oder den Triebwerksverkleidungen,<br />

zum Einsatz. Beim unlackierten<br />

Prototyp (Foto oben) erkennt<br />

man die Composite-Teile am blauen<br />

Schutzanstrich. Aluminiumteile sind<br />

an dem grünen Primer zu erkennen.<br />

2011 hielten die Marktforscher von<br />

Cessna eine Reichweite von 2000<br />

nautischen Meilen (37<strong>04</strong> km) für den<br />

neuen Jet für ausreichend, allerdings<br />

verlangten die Kunden mehr. Deshalb<br />

entschloss sich der Hersteller 2012,<br />

die Reichweite auf 2500 nautische<br />

Meilen (4630 Kilometer) zu erhöhen.<br />

Nach belastbaren Ergebnissen<br />

der Flugerprobung<br />

hat Cessna die Reichweite<br />

der Latitude erneut<br />

erhöht: Sie liegt nun bei<br />

2700 nautischen Meilen (5000 km).<br />

Damit sind Flüge von Köln/Bonn nach<br />

Nigeria, Kasachstan oder auf die Kanarischen<br />

Inseln nonstop möglich. In<br />

die Vereinigten Staaten kommt man<br />

mit einem Tankstopp.<br />

Bei der Triebwerkswahl hatten<br />

sich die Cessna-Konstrukteure für<br />

den Zweiwellen-Turbofan PW306D<br />

von Pratt & Whitney Canada entschieden.<br />

Die beiden Antriebe liefern<br />

einen Startschub von je 25,6 Kilonewton<br />

(5757 lbs) und werden durch<br />

eine Zweikanal-FADEC gesteuert.<br />

Dies – inklusive eines Auto-Throttle-<br />

Systems – erleichtert nicht nur den<br />

Piloten die Bedienung der Triebwerke,<br />

sondern schont die Turbinen und<br />

erlaubt dem Hersteller auch, eine<br />

Garantie von fünf Betriebsjahren oder<br />

3000 Betriebsstunden zu gewähren.<br />

Im Cockpit findet die Besatzung mit<br />

dem Garmin G5000 ein hochmodernes<br />

Avionikpaket vor, das über<br />

Touchscreen-Monitore bedient wird.<br />

Zum Standardequipment gehört<br />

unter anderem das Kollisionswarnsystem<br />

TCAS II, das Geländewarnsystem<br />

TAWS sowie das Synthetic<br />

Vision Technology System (SVT),<br />

auch von Garmin. Dieses System<br />

errechnet aus einer Datenbank, ausgehend<br />

von der aktuellen Position<br />

des Flugzeugs, eine virtuelle Außensicht.<br />

Die Piloten sehen unabhängig<br />

von den Wetter- und Tageslichtbedingungen<br />

ein realistisches Bild des<br />

vor ihnen liegenden Geländes auf<br />

ihren Bildschirmen.<br />

Cessna hat bisher die Zahl der<br />

Latitude-Bestellungen noch nicht<br />

veröffentlicht. Es ist aber bekannt,<br />

dass der Fractional-Ownership-Anbieter<br />

NetJets größter Kunde für den<br />

neuen Twinjet ist. Das Unternehmen<br />

hat 25 Citation Latitudes bei Cessna<br />

fest bestellt und Optionen für 125<br />

weitere Exemplare unterzeichnet.<br />

Angesichts der bisherigen Programmfortschritte<br />

kann es davon ausgehen,<br />

seine erste Latitude auch pünktlich<br />

zu bekommen.<br />

ae<br />

Seit dem Erstflug der<br />

Latitude P3 am 1. Oktober<br />

2014 in Wichita ist<br />

die Testflotte des neuen<br />

Musters komplett.<br />

DIE REICHWEITE DER LATITUDE<br />

STIEG AUF 2700 NAUTISCHE MEILEN.<br />

<strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong> 105


[ SEGELFLIEGEN Rekordflug ]<br />

Weltuntergang nach 270 km<br />

David Jansen hat es geschafft: Von acht Uhr in der früh bis acht Uhr<br />

abends von Kingaroy in Queensland über 1580 km in den Süden!<br />

AUTOR:<br />

David Jansen<br />

FOTOS:<br />

David Jansen<br />

Der Flug beginnt eine Minute<br />

nach acht hinter der Cessna<br />

150 unseres Clubs in<br />

Kingaroy. Die Cessna ist<br />

mit einem 180-PS-Motor ausgestattet.<br />

Die erste Übersicht nach dem Abheben<br />

ist nicht so erbaulich, in der<br />

Ferne muss ich erkennen, dass die<br />

Bunya-Berge in Wolken stecken. Mir<br />

ist sofort klar, dass ich westlich von<br />

meinem gewünschten Kurs fliegen<br />

muss, will ich so früh am Morgen in<br />

der Luft bleiben. Die erste zu meisternde<br />

Hürde ist, den Cumulus zu erwischen,<br />

der mich weiterbringt.<br />

Die Wolken in der feuchten Luft<br />

von Queensland schießen schneller<br />

auf, als der Schlepper mit der 600 kg<br />

schweren ASG 29 steigen kann. Es<br />

geht zwischen den hoch aufragenden<br />

Cumuli bis weit nördlich meines Abflugpunkts.<br />

Um 8:19 Uhr bin ich<br />

schließlich 1300 m über der Startlinie.<br />

Mein erster Wendepunkt ist der 918<br />

Der Tag war als super vorhergesagt.<br />

Dann ging mitten über New South Wales<br />

die Welt unter. David Jansen gab nicht<br />

auf. Die linienhaft angeordneten Gewitter<br />

verhalfen ihm zu einem Höllenritt –<br />

zu 1580 Streckenkilometer.<br />

GEWITT<br />

106 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong>


ER-RENNEN<br />

<strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong> 107


[ SEGELFLIEGEN Rekordflug ]<br />

Startvorbereitungen in aller Frühe. Die ASG 29 steht im hohen Gras des Flugplatzes von Kingaroy. So sattgrün sich<br />

Queensland hier zeigt, so viele Wolken zeigt der Himmel.<br />

Schnelles Australien.<br />

Wolkenstraßen über dem<br />

dürren, aufgeheizten<br />

Outback.<br />

km entfernte Lake Cargelligo, mitten<br />

in New South Wales.<br />

Doch schon bei den Bunya Mountains<br />

bin ich auf 600 m herunter, und<br />

die Wolkenbasis habe ich immer noch<br />

unter mir. In weniger als 400 m über<br />

Grund finde ich schließlich das ersehnte<br />

erste Steigen mit 0,6 m/s.<br />

Den Flug hatte ich das ganze letzte<br />

Jahr geplant. Mein Ziel war eine<br />

Strecke von 1500 km. Endlos viel Zeit<br />

habe ich mit Google Earth verbracht<br />

auf der Suche nach Landemöglichkeiten<br />

im Outback von New South<br />

Wales und Südaustralien sowie nach<br />

Zielen, die meinen Streckenwunsch<br />

erfüllten. Ein Ziel im Südwesten hatte<br />

den Vorteil, mit der Sonne fliegen<br />

zu können, und hätte mir zusätzliche<br />

20 Minuten Flugzeit gebracht.<br />

Eine große mentale Hürde dieses<br />

Projekts war das gewaltige Ausmaß<br />

der Strecke. Ich zerlegte deshalb die<br />

Distanz in Stundensegmente. In der<br />

ersten Stunde wollte ich mit rund 80<br />

km/h vorankommen, im besseren Teil<br />

des Tages sollte der Schnitt auf 140<br />

km/h steigen, und den Endanflug<br />

wollte ich schließlich mit 170 km/h<br />

fliegen. Diese Unterteilung nahm der<br />

Größe des Projekts den Schrecken.<br />

Dazu sah ich mich mit vielen „Was<br />

ist, wenn“-Fragen konfrontiert. Wie<br />

wollte ich an einem 45-Grad-Tag eine<br />

Außenlandung im Outback überstehen?<br />

Zur Ausrüstung kamen deshalb<br />

hinzu ein Spot-Tracker, ein<br />

Trinkwasserfilter, ein Signalspiegel,<br />

ein tragbares Solar-Ladegerät fürs<br />

Telefon und, und, und ... Ich wollte<br />

so viel Wasser wie möglich in 300-ml-<br />

Flaschen mitnehmen. Im Fall einer<br />

Außenlandung wollte ich sie mit Ballastwasser<br />

auffüllen können.<br />

Dann kam es darauf an, das Wetter<br />

zu erkennen. Dabei halfen die<br />

Vier-Tage-Vorhersagen und der Trend<br />

der Tagestemperaturen.<br />

Für Anfang Januar bahnte sich<br />

dann das Rekordwetter an. XCSkies<br />

kündigte Blauthermik westlich von<br />

Broken Hill und über einigen der wenig<br />

außenlandefreundlichsten Teile<br />

des Landes an, davor sollte die Wolkenbasis<br />

in rund 4000 m und darüber<br />

liegen. Mark Morgan hatte aber<br />

schlechte Nachrichten, die Wetter-<br />

Gurus bei den Meisterschaften in<br />

Waikerie glaubten nicht, dass es der<br />

Tag für die große Aufgabe sei. Und<br />

am Tag danach sollte schon früh eine<br />

Front hereinkommen.<br />

Ein großer Flug schien dann auf<br />

einmal trotzdem möglich, und zwar<br />

Richtung Benalla. Doch das hatte ich<br />

bisher gar nicht geplant: den Zielflug<br />

über 1250 km. Mit einem Abflugpunkt<br />

nördlich von Kingaroy und einem Ziel<br />

westlich von Benalla war diese Distanz<br />

drin. Zwei Tage boten sich dafür an,<br />

Freitag, der 2. Januar, und der folgende<br />

Samstag, wobei der Samstag<br />

noch der bessere für das Vorhaben<br />

zu sein schien.<br />

Aber ich blieb skeptisch. Wie oft<br />

hatte ich schon bei Wettbewerben<br />

108 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong>


OPTIMISTISCH SETZT DAVID JANSEN AUF DEN<br />

ERSTEN TAG MIT GUTEN AUSSICHTEN.<br />

erlebt, dass auf den als super vorhergesagten<br />

Folgetag gesetzt wurde und<br />

der dann enttäuschte.<br />

Ich setze auf den Freitag. Aber da<br />

bietet die Wettervorhersage am Morgen<br />

so gar keinen Anlass zur Euphorie<br />

mehr. Südlich von Goondiwindi,<br />

rund 270 km von Kingaroy entfernt,<br />

wird ein komplett totes Gebiet ausgewiesen.<br />

Es dürfte selbst mit einem<br />

sehr guten Segelflugzeug nicht im<br />

Gleitflug zu meistern sein. Ich will<br />

es einfach nicht glauben und hoffe,<br />

dass die Prognose zu pessimistisch<br />

ist und es vielleicht doch eine Möglichkeit<br />

gibt, durchzukommen.<br />

Satellitenbilder an Bord<br />

zeigen nichts Gutes<br />

Und jetzt bin ich auf Kurs. Unter<br />

mir Wälder, über mir Wolkenstraßen.<br />

Mit ein wenig Schiebewind folge ich<br />

den Aufwindreihungen. Ein aktualisiertes,<br />

hochaufgelöstes Satellitenbild<br />

birgt den nächsten Dämpfer. Vor mir<br />

haben sich auf Kurs riesige Wolkenberge<br />

aufgetürmt, die sich über hunderte<br />

von Kilometern weiter nach<br />

Süden erstrecken. In Sicht habe ich<br />

sie aber noch nicht. Dann, irgendwo<br />

nördlich von Goondiwindi, taucht vor<br />

mir das Wolkengebirge auf: Gewittertürme<br />

mit Amboss! Aufgeben will<br />

ich noch nicht, wo ich schon so weit<br />

vorangekommen bin. Ich will die Situation<br />

aus der Nähe beurteilen können.<br />

Vielleicht zeigt sich ja doch noch<br />

eine Möglichkeit, durchzukommen.<br />

Bei Goondiwindi bleibt mir aber<br />

nur noch eins: So weit ich sehen kann,<br />

regnet es heftig. Tief hat sich Stratus<br />

gebildet. Es gibt kein Durchkommen.<br />

Ich muss mich damit abfinden, dass<br />

das Vorhaben gescheitert ist.<br />

Noch während dieses deprimierenden<br />

Gedankens dreht sich die<br />

Situation. Die aus der Gewitteraufreihung<br />

herabstürzende Kaltluftmasse<br />

hat eine Böenwalze gebildet. Das<br />

Aufwindband verspricht einen schnellen<br />

Ritt nach Westen. Zum Teufel,<br />

sage ich mir, das probiere ich aus,<br />

bevor es zurück nach Kingaroy geht.<br />

Trotzdem schade, auf meinem ursprünglichen<br />

Kurs bin ich 270 km<br />

vorangekommen, und das mit einer<br />

Schnittgeschwindigkeit von 120 km/h.<br />

Und jetzt soll alles schon zu Ende<br />

sein?<br />

Runter auf 750 m habe ich die<br />

Walze erreicht. Mit 3,5 m/s geht’s auf<br />

1500 m, dann nehme ich Kurs nach<br />

Westen auf, entlang der Front. Was<br />

folgt, ist der Wahnsinn. Nach 37 Minuten<br />

habe ich 155 km zurückgelegt<br />

und dazu noch 100 Höhenmeter gewonnen!<br />

Schnittgeschwindigkeit 227<br />

km/h!<br />

Der Spaß hat gerade erst begonnen.<br />

Ich kann jetzt die Grenzen der Gewitterlinie<br />

erkennen. Weiter im Westen<br />

fällt die Sonne ein, es haben sich Cumuli<br />

gebildet. Hoffnung keimt. Vielleicht<br />

gibt es doch noch eine Chance,<br />

bis Benalla zu kommen. Nach meinem<br />

frühen Start in Kingaroy bin ich gegenüber<br />

der zurückhaltenden Planung<br />

sehr viel schneller vorangekommen,<br />

Goondiwindi habe ich zwei Stunden<br />

vor meinem Zeitplan erreicht. Ich muss<br />

nur um das in die Breite laufende<br />

Gewittersystem herumkommen.<br />

Dem jetzt nach Süden abbiegenden<br />

Rand der Riesenzelle kann ich weiter<br />

im Aufwindband folgen. Die Aussicht<br />

macht Hoffnung: Im Westen haben<br />

sich schöne Cumuli gebildet, sehr<br />

weit weg zeigen sich auch wieder<br />

ein paar größere Quellungen. Der<br />

Bei der Segelflug-WM<br />

2008 in Lüsse flog David<br />

Jansen in der Rennklasse<br />

auf Platz neun.<br />

Da gibt es kein Durchkommen.<br />

Aber wenig später<br />

ermöglicht die Böenwalze<br />

einen Höllenritt.<br />

<strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong> 109


[ SEGELFLIEGEN Rekordflug ]<br />

David Jansen mit seiner ASG 29e im Zielanflug, hier bei den Weltmeisterschaften in Lüsse. In Benalla ging es nach<br />

zwölf Flugstunden und einem stillen, genießerischen Abgleiten gemächlicher gen Boden.<br />

Kompakt<br />

Diese Distanzen hat<br />

David Jansen mit<br />

seiner ASG 29e am<br />

2. Januar <strong>2015</strong> zurückgelegt:<br />

Zielstrecke<br />

1253 km<br />

OLC-Strecke 1580 km<br />

freie Strecke 1309 km<br />

Strecke über drei<br />

Wegpunkte 1285 km<br />

Strecke über drei<br />

freie Punkte 1532 km<br />

Osten geht dagegen im Regen unter.<br />

Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit<br />

von 177 km/h folge ich dem Aufwindband<br />

für 450 km nach Süden,<br />

der Kurbelanteil beträgt gerade einmal<br />

zehn Prozent.<br />

Auch mit der großen Abweichung<br />

vom Kurs um rund 150 km bin ich<br />

meinem Zeitplan immer noch voraus.<br />

Und ich habe noch nicht einmal den<br />

wieder gut aussehenden Teil des<br />

Himmels erreicht.<br />

Es ist kurz vor zwei, knapp sechs<br />

Stunden bin ich unterwegs, als die<br />

Straße von Nyngan nach Cobar unter<br />

mir durchzieht. Auf Aufgabenkurs<br />

liegen 740 km hinter mir. Die höher<br />

aufschießenden Cumuli habe ich jetzt<br />

vor mir. Es sind nur wenige; diese<br />

Linie muss ich jetzt queren. Sie bilden<br />

kräftige Schauer, es blitzt, teils regnet<br />

es auch nur leicht. Dahinter erwarte<br />

ich das beste Wetter dieses Fluges.<br />

In rund 50 km Entfernung kann ich<br />

auch schon einen kräftigen Dust Devil<br />

erkennen. Doch davor wird es noch<br />

richtig spannend.<br />

Auf Kurs habe ich zwei kräftige<br />

Schauer, die Basis der Wolke dazwischen<br />

ist tiefschwarz und zerrissen.<br />

Rechts dieser Kurslinie regnet es nur<br />

leicht, und es zeigt sich ein schöner<br />

Wolkenhimmel. In der Ferne lockt der<br />

Dust Devil. Ich bin hin- und hergerissen.<br />

Nehme ich den direkten Weg<br />

zwischen den dicken Schauern hindurch,<br />

laufe ich Gefahr, vom Himmel<br />

gewaschen zu werden. Weiche ich<br />

zu den schönen Cumuli hin aus, gehe<br />

ich das Risiko ein, tief, vielleicht<br />

zu tief hinunterfliegen zu müssen,<br />

um wieder Anschluss zu gewinnen.<br />

Ich entscheide mich für die Lücke.<br />

Wenn das nicht funktioniert, ist es<br />

der „Show Stopper“.<br />

Jansen setzt alles auf<br />

den einen Wolkentunnel<br />

In 2400 m komme ich unter der<br />

düsteren Wolke an und – es geht<br />

aufwärts mit bis zu 3 m/s. In 3000 m<br />

sind es über 5 m/s. Ich richte auf,<br />

lasse die Schauer rechts und links<br />

liegen. Mit 220 km/h presche ich vor.<br />

Das Nettovario zeigt +7 m/s. In die<br />

Wolke will ich nicht und über V NE<br />

auch nicht. Muss ich die Bremsklappen<br />

fahren? Bei dem Gedanken hebt<br />

sich die Wolkenuntergrenze plötzlich,<br />

und es beginnt leicht zu regnen. Ich<br />

habe die Rückseite der Front erreicht<br />

und mit 4500 m auch die Wolkenbasis.Dann<br />

geht es erst einmal wieder<br />

auf 2000 m runter in unangenehm<br />

warme Gefilde. Auf der Rückseite der<br />

Front muss sich die Luftmasse erst<br />

einmal erholen. Die Steigwerte enttäuschen.<br />

Schließlich, ich will schon<br />

weiterfliegen, bessert sich das Steigen<br />

auf 3 m/s und trägt mich auf 3300<br />

m. Den nächsten Aufwind zeigen mir<br />

zwei Offene-Klasse-Flugzeuge. Es<br />

sind Pam und Gerrit Kurstjens von<br />

Corowa. Sie haben einen 4,2 m/s Bart<br />

unter einer Wolke in 4500 m aufgetan.<br />

Die Uhr zeigt 15:21, auf meinem Zielkurs<br />

habe ich 930 km zurückgelegt.<br />

Ich lade noch ein neues Satellitenbild.<br />

Jetzt erwartet mich das Gegenteil:<br />

Über Victoria zeigt das Bild keine<br />

Wolke, und ich vermute, ich werde<br />

dort im Blauen weiterfliegen<br />

müssen. Noch kann ich aber Wolkenthermik<br />

genießen.<br />

Eine Stunde später gleite ich aus<br />

3900 m stur auf Kurs ins Blaue. 1100<br />

km liegen auf Aufgabenkurs hinter<br />

mir, Durchschnittsgeschwindigkeit:<br />

135 km/h.<br />

Es wird ein langes Gleiten mit<br />

gedrosseltem Tempo. Eigentlich sagt<br />

mir meine Erfahrung, dass um 18:15<br />

Uhr auch in Victoria die Thermik noch<br />

nicht eingeschlafen sein sollte, aber<br />

noch bin ich deutlich unter Endanflughöhe,<br />

und es plagt mich die Vision,<br />

am Ende knapp zu scheitern,<br />

kurz vor dem Ziel landen zu müssen.<br />

110 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong>


NEW SOUTH WALES GEHT IM REGEN UNTER, DIE<br />

RÄNDER DES GEWITTERSTURMS SAUGEN ALLES AUF.<br />

Voraus, links vom Kurs, zeigt sich<br />

dann in der Nähe von Yarrawonga<br />

ein kleiner Cumulus. Aber er steht<br />

dort schon länger, und ich überlege,<br />

bis ich dort bin, hat er sich wahrscheinlich<br />

aufgelöst. Lieber bleibe<br />

ich auf Kurs. Gerade über den Murray<br />

weg, in Victoria, sehe ich voraus<br />

einen Farmer ackern. Er scheint sogar<br />

einen Dust Devil ausgelöst zu haben.<br />

Also hin.<br />

Dann muss ich aber erkennen, dass<br />

sich die Wolke bei Yarrawonga wieder<br />

neu bildet. Hätte ich doch besser<br />

den Umweg gemacht? In 1800 m<br />

komme ich über dem Farmer an und<br />

finde gleich 2 m/s. Nicht gerade toll,<br />

aber ich bin immer noch komfortabel<br />

weit vor meinem Zeitplan. Mir bleiben<br />

noch mehr als zwei Stunden Flugzeit<br />

im Tageslicht. Der Bart bringt mich<br />

auf 3000 m. 1220 km stehen inzwischen<br />

auf dem Aufgabenzähler. Jetzt<br />

reicht sogar eine Gleitzahl von 21 bis<br />

zum Ziel.<br />

Noch einmal nutze ich einen Bart,<br />

und um 19:10 Uhr überquere ich meine<br />

Ziellinie in 3300 m!<br />

Die Höhe vernichten, um zu landen?<br />

Tageslicht habe ich noch bis 20:08<br />

Uhr, also fliege ich noch 60 km weiter<br />

nach Süden und gehe dann auf Kurs<br />

zurück nach Benalla. Dort komme ich<br />

immer noch 1200 m hoch an. Also<br />

hänge ich noch ein paar Kilometer<br />

dran mit einem Endanflug auf Wangaratta.<br />

Dort kann ich den Motor<br />

nehmen und zurück nach Benalla<br />

fliegen.<br />

In 300 m über dem Flugplatz von<br />

Wangaratta greife ich wie geplant<br />

zum Triebwerk. In Reichweite von<br />

Benalla folgt dann das stille Ab -<br />

gleiten.<br />

Ich bin einfach überwältigt, als ich<br />

in Benalla ausrolle! 1580 km liegen<br />

hinter mir. So richtig begreife ich es<br />

noch nicht.<br />

ae<br />

Nie mehr ohne!<br />

pc_met Selfbriefing-System<br />

für Flugwetter<br />

Für VFR, IFR, Segelflug oder<br />

Ballonfahrt: Nur beim DWD<br />

erhalten Sie alle erforderlichen<br />

und gesetzlich vorgeschriebenen<br />

Flugwetterinformationen<br />

und -vorhersagen.<br />

www.flugwetter.de<br />

Damit sind Sie perfekt gebrieft<br />

nach § 3a LuftVO. Bestellung<br />

über www.dwd-shop.de.<br />

www.flugwetter.de<br />

luftfahrt@dwd.de<br />

Besuchen<br />

Sie uns:<br />

AERO <strong>2015</strong><br />

Halle A5-310<br />

DWD_pcmet_AERO<strong>2015</strong>_AerokurierMagazin_CMYK_300DPI_185x60mm_FOGRA39.indd 1 24.02.<strong>2015</strong> 15:45:41<br />

<strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong> 111


[ SEGELFLIEGEN Sicherheit ]<br />

Unfallanalyse<br />

Kurz nach dem Start fällt<br />

das Triebwerk aus und die<br />

DG-400 zerlegt sich in<br />

einem Getreidefeld. Für<br />

das Versagen des Motors<br />

lässt sich letztlich eine<br />

haarsträubend mangelhafte<br />

Wartung ausmachen.<br />

Viel gebastelt an den falschen Stellen<br />

Der Pilot und Halter der DG-<br />

400 flog seit mehreren Jahren<br />

nur noch sporadisch in<br />

Grenchen, wo er sein Flugzeug im<br />

Hänger stationiert hatte. 2011 waren<br />

es 13 Starts und rund 55 Stunden,<br />

2012 zehn Starts und 46 Stunden.<br />

2013 startete er zum ersten<br />

Mal am 7. Juni und bis zum Unfall<br />

zehn Tage später insgesamt viermal,<br />

wobei sich bei drei Flügen<br />

Motorprobleme zeigten.<br />

Zum Unfallflug nutzte der DG-<br />

400-Halter am 17. Juni gegen Mittag<br />

die Graspiste 25 in Grenchen.<br />

Es war sonnig, recht warm (27 °C)<br />

und schwachwindig. Während des<br />

Startlaufs funktionierte alles einwandfrei,<br />

so der Pilot. Die DG-400,<br />

Baujahr 1991, habe ungefähr nach<br />

zwei Dritteln der Startbahnlänge<br />

ab gehoben. In einer Flughöhe von<br />

etwa 30 Metern nahm die Leistung<br />

des Triebwerks ab. „Wie wenn<br />

man den Benzinhahn zudrehen<br />

würde (…) – nicht schlagartig, wie<br />

wenn man die Zündung abgestellt<br />

hätte“, berichtete er später.<br />

Er drückte sofort nach, um die<br />

Fahrt zu halten, und wich den<br />

Bäumen in Abflugrichtung zu einem<br />

freien Feld hin aus. Im anschließenden<br />

Weizenfeld kam es<br />

zur Landung, bei der das Flugzeug<br />

nach Berührung des rechten Flü-<br />

gels mit den Ähren in einem Ringelpietz<br />

um die Hochachse rotierte<br />

und dabei schwer beschädigt<br />

wurde. Der Pilot blieb unverletzt.<br />

Der Ausfall des Rotax 505 A mit<br />

Mikuni-Vergaser (BN38) und elektronischer<br />

Ducati- Doppelzündung<br />

hat eine lange Vorgeschichte.<br />

Das zeigte sich gleich am Zustand,<br />

in dem die Unfalluntersucher<br />

das 22 Jahre alte Triebwerk<br />

mit einer Gesamtbetriebszeit von<br />

nicht einmal 130 Stunden vorfanden:<br />

Mehrere Halterungen und<br />

Schraubverbindungen waren korrodiert,<br />

die Verbindungsschraube<br />

zwischen den beiden Hebeln der<br />

Vergaserdrosselklappen lose. Ein<br />

Vibrationsdämpfer der Motorbefestigung<br />

wies Beschädigungen<br />

auf. Beide Laschen des Vibrationsdämpfers<br />

waren gebrochen.<br />

Die Untersuchung der Bruchflächen<br />

zeigte, dass es sich um<br />

Ermüdungsbrüche handelte. Die<br />

spätere Untersuchung des Triebwerks<br />

und Treibstoffsystems ergab<br />

eine ganze Liste weiterer<br />

Mängel.<br />

Im Tank befanden sich noch 17<br />

Liter Kraftstoff, aber die Treibstoffleitungen<br />

zwischen der Unterdruckpumpe<br />

und den Vergasern<br />

waren leer. Der Durchfluss war<br />

von der Pumpe selbst gestoppt<br />

worden. Redundanz sollte in diesem<br />

System die in Reihe vorgeschaltete<br />

elektrische Kraftstoffpumpe<br />

schaffen. Die E-Pumpe<br />

befindet sich im Dauerbetrieb,<br />

wenn der Digital Engine Indicator<br />

(DEI) auf Motorflugbetrieb geschaltet<br />

ist..<br />

Die Unterdruckpumpe, das<br />

zeigte die spätere Untersuchung,<br />

war in einer Weise funktionstüchtig,<br />

dass der Treibstoff zwar in die<br />

Kammer „IN“ der Pumpe eintrat,<br />

jedoch nicht aus der Kammer<br />

„OUT“ aus. Und damit war auch<br />

die elektrische Zusatzpumpe (ohne<br />

Bypass) wirkungslos.<br />

Ohne Bypass<br />

keine Redundanz<br />

Der Defekt hatte sich bei den<br />

vorherigen Flügen durch gelegentliches<br />

Auftreten, aber da noch<br />

ohne vollkommene Blockade des<br />

Treibstoffflusses, schleichend verschlimmert<br />

und in diesen Fällen<br />

auch zu einer Abmagerung des<br />

Gemisches geführt. Erst beim Unfallflug<br />

bekam der Motor gar kein<br />

Benzin mehr.<br />

Die Abmagerung des Gemisches<br />

hatte bei dem Zweitakter<br />

die Schmierung beeinträchtigt,<br />

was zu Beschädigungen an Kolben<br />

und Zylindern führte. In beiden<br />

Zylindern und an den Kolbenhemden<br />

wurden bei der späteren<br />

Untersuchung deutliche Fressspuren<br />

festgestellt. Durchdrehen ließ<br />

sich der Motor bei herausgenommenen<br />

Zündkerzen aber immer<br />

noch.<br />

Mit einer Kontrolle vor dem<br />

Start beziehungsweise mit einer<br />

ordnungsgemäßen Wartung, so<br />

die Unfalluntersucher, wäre der<br />

Unfall vermeidbar gewesen. Zur<br />

Kontrolle der Unterdruckpumpe<br />

hätte bei laufendem Triebwerk nur<br />

der DEI abgeschaltet werden müssen.<br />

Die Fehlfunktion der Unterdruckpumpe<br />

hätte sich dann in<br />

einem Drehzahlabfall gezeigt – allerdings<br />

auch nur, wenn der Defekt<br />

da schon permanent in<br />

schwacher Form aufgetreten wäre<br />

und nicht nur zeitweise.<br />

Das Handbuch der DG-400<br />

schreibt die Überprüfung der<br />

Unterdruck-Benzinpumpe vor jedem<br />

Eigenstart und bei jeder<br />

25-Stunden-Kontrolle vor. Der Pilot<br />

aber hat in Eigenwartung nach der<br />

Trial-and-Error-Methode versucht,<br />

die aufgetretenen Motorstörungen<br />

zu beheben. Die Pumpe wurde<br />

jedenfalls nie ersetzt. Mikuni<br />

schreibt den Austausch der Unterdruck-Kraftstoffpumpe<br />

auch<br />

112 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong>


Notlandung im hohen Getreidefeld.<br />

Die Ähren bremsten die DG-400<br />

so stark ab, dass diese rotierte und<br />

schwer beschädigt wurde.<br />

Biresin ® CR122<br />

das Hochleistungs-EP-System<br />

für Überflieger.<br />

Fotos: SUST<br />

nicht zwingend vor, empfiehlt ihn<br />

aber nach 300 Betriebsstunden<br />

oder nach sechs Jahren.<br />

Laut DG-Flugzeugbau soll es<br />

sich bei diesem Unfall allerdings<br />

um den ersten Ausfall einer solchen<br />

Pumpe gehandelt haben.<br />

Fehlersuche im<br />

falschen System<br />

Aufgefallen war die Fehlfunktion<br />

der Unterdruckpumpe gleich<br />

bei mehreren Flügen, ohne dass<br />

allerdings der Abfall der Motorleistung<br />

als Fehlfunktion der Unterdruckpumpe<br />

identifiziert worden<br />

wäre. Erstmals hatten sich die<br />

Probleme nach dem Austausch der<br />

Benzinschläuche in einer Werft im<br />

Juli 2012 gezeigt. Den Start zum<br />

Testflug hatte der Pilot schon im<br />

Startlauf abgebrochen, nachdem<br />

die Drehzahl des Motors zusammengefallen<br />

war. Daraufhin verstaute<br />

der Pilot die DG-400 bis<br />

zum Mai 2013 im Anhänger.<br />

Ende Mai 2013 beauftragte er<br />

dann die Werft mit der Überholung<br />

der Vergaser. Diese wurden ausgebaut,<br />

gereinigt und nach Ersatz<br />

der Membranen wieder eingebaut.<br />

Den Prüflauf qualifizierte die Werft<br />

mit dem Piloten als „i. O.“.<br />

Beim Testflug lief der Motor<br />

nach Angaben des Piloten bis auf<br />

600 Meter über Grund gut, dort<br />

fiel dann aber die Drehzahl um<br />

rund 400 U/min ab. Erst nach Erreichen<br />

von 1000 Metern stellte<br />

der Pilot den Motor ab. Im Bordbuch<br />

kam es zum Eintrag: „Benzinschläuche<br />

ersetzt, Vergaser rev.<br />

Testflug OK.“<br />

Am 8. Juni habe der Pilot vor<br />

dem Start noch einmal alles gecheckt<br />

und keine Fehler feststellen<br />

können. Während des Steigfluges<br />

geschah dann das Gleiche wie<br />

beim Flug am Tag zuvor. Nach<br />

dem Flug demontierte der Pilot die<br />

Zündkerzen und kontrollierte den<br />

Benzindruck. Fünf Tage später<br />

stellte sich bei einem weiteren<br />

Flug nach dem Abheben wieder<br />

ein kleiner Leistungsverlust ein.<br />

Zuerst erwog der Pilot, den Start<br />

abzubrechen, verwarf den Gedanken<br />

aber wieder, da er nicht mehr<br />

auf dem Flugplatz hätte landen<br />

können. Den weiteren Steigflug<br />

absolvierte er mit reduzierter<br />

Drehzahl.<br />

Später sprang auf diesem Flug<br />

der Motor normal an, begann aber<br />

nach einer Minute zu stottern,<br />

„wie wenn man die Treibstoffzufuhr<br />

abstellen würde“, erklärte der<br />

Pilot später. Danach lief der Motor<br />

erneut wie vorher. Im Bordbuch<br />

vermerkte der Pilot: „Wieder Drehzahlabfall<br />

auf 1200 m/M.“<br />

Am Tag vor dem Unfall hatte<br />

der Pilot die Lösung des Problems<br />

im Zündsystem gesucht; er ersetzte<br />

beide Zündboxen und änderte<br />

die Zündverkabelung sowie den<br />

Masseanschluss. Der Testlauf<br />

schien seinen Maßnahmen recht<br />

zu geben, der Motor erreichte eine<br />

Drehzahl von 6000 U/min.<br />

Die Unfallermittler gehen davon<br />

aus, dass bei einem ordnungsgemäßen,<br />

gründlichen Startcheck<br />

die Fehlfunktion der Unterdruckpumpe<br />

schon am Boden bemerkt<br />

und dass somit nicht zum Unfallflug<br />

gestartet worden wäre. ae<br />

Gerhard Marzinzik/SUST<br />

Nach dem Wegkurven vor den hohen Bäumen und dem Eintauchen in das<br />

Getreidefeld konnte der Pilot unverletzt aussteigen.<br />

Biresin® CR122<br />

Freigegeben nach RHV durch<br />

das Luftfahrt Bundesamt<br />

Insbesondere für Hand-lay-up<br />

(GFK, CFK und SFK)<br />

Für einen Temperaturbereich<br />

bis 120°C<br />

Verarbeitungszeiten von<br />

30 bis 330 min<br />

Modell - Form - Fertigteil<br />

Wir haben für Sie die Komplettlösung<br />

für die gesamte Prozesskette.<br />

Sika Deutschland GmbH<br />

Tel.: +49(0)7125 940 492<br />

e-Mail: composites@de.sika.com<br />

www.sika.de


[ SEGELFLIEGEN Training ]<br />

Teamflug<br />

Fotos: Marzinzik, Samson<br />

Redekunst für den Erfolg<br />

Im Team kann nicht nur der Flugspaß, sondern auch die Leistung aller<br />

Beteiligten enorm gesteigert werden. Man muss es nur richtig angehen.<br />

Eine Anleitung gibt Bernhard<br />

Eckey in „Streckensegelflug<br />

leicht gemacht“. Nach Eckey<br />

ist das Beste, was einem ambitionierten<br />

Segelflieger passieren kann,<br />

auf eine Gruppe Gleichgesinnter<br />

zu stoßen, die Zugriff auf Flugzeuge<br />

mit vergleichbarer Leistung<br />

haben. Aber selbst wenn die Flugzeugleistungen<br />

nicht aufeinander<br />

abgestimmt sind, kann ein Training<br />

im Teamflug hilfreich sein. Wichtig<br />

ist nur, dass Eifersucht und Neid<br />

durch wahren Sportgeist und durch<br />

Hilfsbereitschaft ersetzt werden.<br />

Was können wir tun, um uns wechselseitig<br />

zu unterstützen?<br />

Wir können uns auf eine gemeinsame<br />

Aufgabe einigen, aber<br />

den Flug unabhängig voneinander<br />

durchführen und später die Geschwindigkeiten<br />

vergleichen.<br />

Wir können fast zeitgleich und<br />

in ähnlicher Höhe zu einem Dreiecksflug<br />

starten, um den Teilnehmern<br />

zu ermöglichen, die angewandten<br />

Techniken und Flugtaktiken<br />

zu vergleichen.<br />

Wir können versuchen, so viele<br />

Runden wie möglich um einen<br />

kurzen Dreieckskurs zu fliegen.<br />

Wir können uns auf einen Zielrückkehrflug<br />

in Windrichtung einigen<br />

und den Piloten zum Sieger<br />

erklären, der sich am weitesten<br />

vorgetraut hat und dennoch am<br />

Abend wieder am Startplatz landet.<br />

Wir können ein Debriefing durchführen,<br />

um Vergleiche anzustellen.<br />

Diese und ähnliche Miniwettbewerbe<br />

steigern nicht nur die<br />

Leistung der beteiligten Piloten,<br />

sondern schaffen auch eine freundschaftliche<br />

Atmosphäre unter den<br />

Vereinsmitgliedern. Es besteht kein<br />

Zweifel: Das Training in der Gruppe<br />

bestärkt einzelne Piloten in<br />

ihrem Handeln. Auch Fehleinschätzungen<br />

und ein energievergeudender<br />

Flugstil werden entlarvt, wenn<br />

man sieht, wie andere die gleiche<br />

Aufgabe viel besser lösen. Wichtig<br />

ist jedoch, anschließend immer<br />

einen Leistungsvergleich durchzuführen<br />

oder zumindest einen<br />

Erfahrungsaustausch vorzunehmen.<br />

114 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong>


Streckensegelflug<br />

leicht gemacht<br />

Teamfliegen<br />

beginnt lange<br />

vor dem Start<br />

mit genauen<br />

Absprachen.<br />

Bernhard Eckeys „Streckensegelflug<br />

leicht gemacht“ ist<br />

inzwischen in einer erweiterten<br />

Überarbeitung auf Deutsch<br />

erschienen.<br />

Das über 400<br />

Seiten starke<br />

Werk bringt<br />

viele wichtige<br />

Anleitungen<br />

und Tipps<br />

für alle, die<br />

ins Streckensegelfliegen<br />

einsteigen wollen,<br />

und es kann auch manchem<br />

alten Fuchs noch neue Erkenntnisse<br />

liefern. Das Buch<br />

gibt es für 39,90 Euro im<br />

Schleicher-Shop<br />

(www.schleicher-shop.de).<br />

Nur so ist sichergestellt, dass alle<br />

Teilnehmer gleichermaßen von<br />

solch freundschaftlichen Vergleichsfliegen<br />

profitieren und am Wissen<br />

Einzelner partizipieren.<br />

Knapp und präzise<br />

über Funk informieren<br />

Um den Funkkontakt auf ein<br />

absolutes Minimum zu reduzieren<br />

und um Missverständnissen vorzubeugen,<br />

ist es ratsam, die Redewendungen<br />

der folgenden Tabelle<br />

zu verwenden. Erfahrung hat<br />

gezeigt, dass Piloten schon nach<br />

kürzester Zeit ihre Stimmen über<br />

Funk erkennen, was es ermöglicht,<br />

auch ohne die Nennung von Kennzeichen<br />

auszukommen. Um nichtbeteiligten<br />

Piloten eine Belästigung<br />

zu ersparen, sollten wir uns jedoch<br />

zuvor auf eine unbelegte Frequenz<br />

einigen.<br />

Zum Schluss noch ein Beispiel<br />

aus der Praxis, das zeigt, wie wertvoll<br />

Teamflug (oder Paarflug) in<br />

der Wettbewerbsszene sein kann.<br />

Dreifachweltmeister in der Offenen<br />

Klasse Michael Sommer und Tassilo<br />

Bode praktizieren den Paarflug<br />

bereits seit Jahren mit Erfolg. Nach<br />

dem Gewinn seines dritten Weltmeistertitels<br />

sagte mir Michael<br />

Sommer sinngemäß: „Das hat<br />

hervorragend geklappt, denn wir<br />

verstehen uns gut, und wir haben<br />

uns beide ohne jedes Wenn und<br />

Aber unterstützt. Das ging sogar<br />

so weit, dass wir beide bereit waren,<br />

unseren eigenen Erfolg dem<br />

Erfolg des anderen unterzuordnen.“<br />

Wahre Teampiloten haben Freude<br />

am Erfolg des Partners, und<br />

Teamfliegen kann – wie dieses<br />

Beispiel zeigt – auch dazu führen,<br />

dass beide gemeinsam ganz oben<br />

auf dem Siegerpodest stehen.<br />

Eine weitere Möglichkeit der<br />

Leistungssteigerung bietet das<br />

Coaching. Leider ist Coaching im<br />

Segelflug auch heute noch nicht<br />

weit verbreitet, so dass viele Piloten<br />

auf Eigenhilfe angewiesen<br />

sind. Aber auch das ist kein Problem,<br />

solange man planmäßig<br />

Sprechgruppen beim Teamflug<br />

Flugsequenz Redewendung Bedeutung<br />

Zentrierphase lch drehe ein. lch werde den Bart testen.<br />

Eins, zwei, drei, etc. momentane Steigwerte<br />

Jawohl (oder: gut).<br />

lch werde hier kurbeln.<br />

Nein.<br />

lch suche mir was Besseres.<br />

Weiß nicht.<br />

Bin noch nicht im Kern.<br />

Zwei komma drei<br />

Durchschnittssteigen<br />

Wird besser.<br />

Thermik verbessert sich.<br />

Wird schwächer.<br />

Thermik schwächt sich ab.<br />

Kurbelphase Abflugbereit? (Frage) Sollen wir weiterfliegen?<br />

Abflugbereit! (Aussage) lch mochte weiterfliegen!<br />

Okay!<br />

Bin einverstanden!<br />

Noch nicht!<br />

lch möchte weiterkurbeln.<br />

Fliege ab!<br />

lch verlasse den Bart.<br />

Fliege auf 210 ab.<br />

Mein Kurs ist 210 Grad.<br />

Reiseflug Besser rechts/links. Tipp für Nachfolger<br />

Trägt gut hier.<br />

Tipp für Nachfolger<br />

Hier säuft's.<br />

Tipp für Nachfolger<br />

vorgeht und gute Fachliteratur zur<br />

Hand hat. Hier ist besonders das<br />

Buch ,,Selbstcoaching für Piloten“<br />

von Rainer Krumm zu nennen, aus<br />

dem die beiden folgenden Definitionen<br />

stammen.<br />

Coaching setzt das Potenzial<br />

eines Menschen frei, seine eigene<br />

Leistung zu maximieren. Es hilft<br />

ihm eher zu lernen, anstatt ihn<br />

etwas zu lehren.<br />

Selbstcoaching bedeutet, die<br />

eigene Entwicklung an einem bestimmten<br />

Punkt gezielt und systematisch<br />

in die Hand zu nehmen<br />

und gezielt zu steuern. Besonders<br />

die Definition des Coachings verdient<br />

Beachtung. Die Beschreibung<br />

unterstreicht, dass es primär darum<br />

geht, Verhalten zu überdenken<br />

und zusätzliche Handlungsmöglichkeiten<br />

zu erschließen. Beim<br />

Selbstcoaching haben wir diesen<br />

Luxus nicht.<br />

Leistungsoptimierung<br />

durch Selbstcoaching<br />

Wer Erfolg haben will, muss auf<br />

dem Weg zum Ziel folgende Selbstanalysen<br />

durchführen:<br />

•Was ist meine Ausgangssituation,<br />

und welche Ressourcen habe<br />

ich?<br />

•Habe ich den festen Willen, mich<br />

weiterzuentwickeln?<br />

•Bin ich bereit, meine Veränderungsresistenz<br />

abzulegen?<br />

•Was sind meine Ziele?<br />

•Habe ich sie deutlich genug definiert<br />

beziehungsweise schriftlich<br />

festgehalten?<br />

•Bin ich mir klar darüber, dass<br />

sich Erfolg nicht über Nacht einstellt?<br />

•Bin ich bereit, Rückmeldungen<br />

von kompetenten Kollegen oder<br />

Fluglehrern einzuholen?<br />

•Habe ich ein genügend hohes<br />

Maß an Selbstdisziplin?<br />

•Kann ich Rückschläge verdauen<br />

und bei all meinem Tun positives<br />

Denken anwenden?<br />

Hier gilt: Erfolg hat seinen Ursprung<br />

im Kopf.<br />

ae<br />

Bernhard Eckey<br />

<strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong> 115


[ SEGELFLIEGEN News ]<br />

POracover<br />

EINFACHER BESPANNEN<br />

Mit Oratex können jetzt auch Segelflugzeuge<br />

und Motorsegler bespannt<br />

werden. Die Lanitz-Prena<br />

Folien Factory GmbH hat für ihr<br />

Oratex UL 600 und Oratex 6000 von<br />

der EASA die Zulassung für die<br />

Muster in Gemischtbauweise von<br />

Alexander Schleicher Segelflugzeugbau,<br />

M&D Flugzeugbau sowie<br />

Scheibe erhalten. Die Bespannfolien<br />

wurden zuerst im Modellbaubereich<br />

und für Ultraleichtflugzeuge<br />

verwendet und haben sich dort<br />

hervorragend bewährt. Das Kunstfasergewebe<br />

hat den Vorteil, dass<br />

es ohne Lösemittelbelastung verarbeitet<br />

werden kann und nicht<br />

mehr lackiert werden muss. Eine<br />

Bespannung mit Oratex bringt auch<br />

einen Gewichtsvorteil.<br />

Für einen stromsparenden Blitzer,<br />

mit dem man sich gegnerischem<br />

Verkehr leicht erkennbar machen<br />

kann, hat Horst Rupp ein eigenes<br />

Steuerungsprogramm auf Basis<br />

von FLARM-Daten entwickelt. Mit<br />

der Darstellung seiner Gedanken<br />

zu diesem Konzept gibt er einen<br />

tiefen Einblick in die Problematik<br />

solcher Systeme. Nachzulesen<br />

sind diese Überlegungen unter<br />

www.How2soar.de.<br />

Saisonsauftakt im Februar<br />

THERMIK IM WINTER<br />

Dieser Februar war dem Frühjahr schon richtig voraus.<br />

Am letzten Tag des Monats bescherte frische<br />

Kaltluft gute Streckenflugmöglichkeiten. Matthias<br />

Arnold legte von Bensheim aus mit seiner LS8<br />

4<strong>04</strong> Kilometer vor. Im Rheingraben starteten viele<br />

Piloten. Auch weiter östlich waren Überlandflüge<br />

möglich. Roland Henz flog mit seiner DG-600/18<br />

von Tauberbischofsheim in dreieinhalb Stunden<br />

rund 200 Kilometer. Roland Henz: „Anfangs war<br />

es sehr tiefbasig, aber dafür gab es sehr aktive Luft<br />

und nach Norden eine flotte Konvergenzlinie.“<br />

OSTIV-Generalversammlung<br />

RADESPIEL NEUER PRÄSIDENT<br />

Bei der technisch-wissenschaftlichen Organisation des<br />

Segelflugs OSTIV hat Präsident Professor Loek M. Boermans<br />

nach 19 Jahren den Stab weitergereicht. Zum<br />

neuen Präsidenten wurde Professor Dr. Ing. Rolf Radespiel<br />

aus Braunschweig gewählt. Er ist an der TU Braunschweig<br />

auf dem Gebiet der Aerodynamik tätig.<br />

Profil“papst“ Professor Loek M. Boermans hat am Windkanal<br />

der TU<br />

Delft vielen aktuellen<br />

Segelflugzeugen<br />

zu einem<br />

leistungsfähigen<br />

Tragflügelprofil<br />

verholfen. Als<br />

Würdigung für<br />

seine Beiträge in der Segelflugentwicklung wurde er bei<br />

der Generalversammlung der FAI-Segelflugkommission<br />

mit der Lilienthal-Medaille ausgezeichnet.<br />

Die OSTIV-Zeitschrift „Technical Soaring“ wird es bald<br />

nicht mehr als Printausgabe geben. Die Artikel sollen<br />

künftig nur noch über das Internet veröffentlicht werden.<br />

Segelflugnationalmannschaft auf der Kuppe<br />

VOR DEN EUROPAMEISTERSCHAFTEN<br />

Die Europameisterschaften in Rieti, Italien, und Öcsény, Ungarn, waren die großen<br />

Tagesordnungspunkte des Treffens der Segelflugnationalmannschaft Mitte Februar<br />

auf der Wasserkuppe. Wegweisendes im Segelflugzeugbau und bei der Bordinstrumentierung<br />

stellten die Zubehörhersteller dem Team Germany vor. Im Komplex<br />

„Wettbewerbe“ war diesmal auch die oft mit entscheidende Psychologie ein Thema.<br />

Während in Öcsény echte Flachlandrennen über der Puszta stattfinden werden, erfordert<br />

die EM in Rieti über den Abruzzen eine gänzlich andere Flugtaktik. Als Weltmeister<br />

des Jahres 2008 (Standard-Klasse) vermittelte Michael Buchthal detailliert<br />

Ein drücke und Besonderheiten dieser anspruchsvollen Gebirgslandschaft.<br />

Fotos: Henz, Marzinzik, SNM, Weitzel<br />

116 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong>


[ Termine ]<br />

OO<br />

4. – 6. April<br />

10. Speyerer Modellbautage im<br />

Technik Museum Speyer<br />

Technik Museum Speyer, Am<br />

Technik Museum 1, 67346 Speyer<br />

Tel.: +49 6232/6708-68<br />

www.speyer.technik-museum.de<br />

✘✘15. – 18. April<br />

präsentiert<br />

von<br />

AERO <strong>2015</strong>, Friedrichshafen<br />

Messe Friedrichshafen GmbH,<br />

Besucher-Service, Neue Messe 1,<br />

88<strong>04</strong>6 Friedrichshafen<br />

Tel.: +49 7541/708-4<strong>04</strong><br />

E-Mail: info@messe-fn.de<br />

www.aero-expo.com<br />

OO<br />

25. /26. April<br />

Regionale Segelflugmeisterschaften,<br />

Birrfeld, Schweiz<br />

Flughafen Birrfeld<br />

Tel.: +41 56 4644<strong>04</strong>0<br />

www.rmbirrfeld.ch<br />

OO<br />

26. April<br />

12. Luftfahrt-Sammlerbörse<br />

EuroAirport, Basel-Mulhouse<br />

AeroCollections, Pascal van de Walle,<br />

EuroAirport, Postfach 142,<br />

4030 Basel, Schweiz<br />

www.aerocollections.net<br />

OO<br />

1. Mai<br />

Tag der offenen Tür, Erbach<br />

LSV Erbach, Hans-Ulrich Sayler,<br />

Tel.: +49 160 5355300<br />

E-Mail: sayler@autohaus-sayler.de<br />

www.lsverbach.de<br />

OO<br />

2. /3. Mai<br />

Fluglehrer-Fortbildung,<br />

Tannheim<br />

Verena Dolderer, Tannheimer<br />

Flieger- und Freizeitzentrum GmbH<br />

Tel.: +49 8395 1244<br />

E-Mail: verena@edmt.de<br />

OO<br />

2./3. Mai<br />

Geiertreffen, Kempten-Durach<br />

Luftsportgruppe Kempten,<br />

Claudia Gallikowski<br />

E-Mail: claudia@gallikowski.de<br />

www.luftsportgruppe-kempten.de<br />

OO<br />

3. Mai<br />

Shuttleworth Season Premiere<br />

Airshow, Old Warden,<br />

Bedfordshire, Großbritannien<br />

The Shuttleworth Collection,<br />

Shuttleworth (Old Warden) Aerodrome,<br />

Nr. Biggleswade, Bedfordshire,<br />

SG18 9EP, Großbritannien,<br />

E-Mail: marketingevents@shuttleworth.org,<br />

www.shuttleworth.org<br />

OO<br />

9. /10. Mai<br />

Quax-Hangartage,<br />

Flughafen Paderborn<br />

Quax, Verein zur Förderung von<br />

historischem Fluggerät, Heessener<br />

Dorfstr. 46, 59073 Hamm<br />

Tel.: +49 2381 488842<br />

E-Mail: info@quax-flieger.de<br />

www.quax-flieger.de<br />

OO<br />

14. – 17. Mai<br />

DM im UL-Fliegen, Weilerswist<br />

Ultraleicht-Fluggruppe Nordeifel,<br />

Tel.: +49 2255 6659, E-Mail: info@ulweilerswist.de,<br />

www.ul-dm<strong>2015</strong>.de<br />

OO<br />

14. – 17. Mai<br />

Kappes-Vergleichsfliegen,<br />

Grefrath-Niershorst<br />

Heiko Meertz, Telefon: +49 172<br />

2011201, E-Mail: heiko@meertz.de,<br />

www.niederrheinmeisterschaften.de<br />

OO<br />

14. Mai<br />

Tag der offenen Tür,<br />

Bad Pyrmont<br />

LSG Bad Pyrmont,<br />

Tel.: +49 5285 333 (Wochenende)<br />

oder Wilfried Hecht: +49 171<br />

4941354, www.lsg-bad-pyrmont.de<br />

OO<br />

16./17. Mai<br />

Stampe Fly-in,<br />

Antwerpen, Belgien<br />

Stampe Museum, Antwerpen<br />

International Airport, Bus 3,<br />

2100 Antwerpen-Deurne, Belgien<br />

Tel.: +32 475 695338, E-Mail:<br />

stampe@skynet.be, www.stampe.be<br />

EAA AirVenture in Oshkosh: Flugzeuge, wohin man sieht.<br />

✘✘<br />

Terminankündigungen<br />

Weitere Termine finden Sie bei uns auf der Website www.<strong>aerokurier</strong>.de.<br />

Bitte schicken Sie Ihre Ankündigungen für den Termin-Service an<br />

redaktion@<strong>aerokurier</strong>.de<br />

Veranstaltungen mit <strong>aerokurier</strong>-Stand<br />

✘✘19. – 21. Mai<br />

15. EBACE, Genf, Schweiz<br />

EBAA, Avenue de Tervuren 13 a-b/<br />

Box 5, 1<strong>04</strong>0 Brüssel, Belgien<br />

Tel.: +32 2 7660070<br />

E-Mail: info-eu@ebace.aero<br />

www.ebace.aero<br />

OO<br />

23./24. Mai<br />

Le Temps des Hélices Airshow,<br />

La Ferté-Alais, Frankreich<br />

Amicale Jean-Baptiste Salis,<br />

Aérodrome de Cerny/La Ferté-Alais,<br />

91590 Cerny, Frankreich<br />

Tel.: +33 1 64575585<br />

www.ajbs.fr<br />

OO<br />

30./31. Mai<br />

Oldtimerfestival zu Lande<br />

und in der Luft, Siegerland<br />

Oldtimergruppe SternTakt<br />

und der VfF Greisweid<br />

Tel.: +49 174/399 5699<br />

www.oldtimer-festival-siegerland.de<br />

OO<br />

30. Mai<br />

Rallye zwischen den Meeren,<br />

Flugplatz Leck<br />

Offener Landeswettbewerb im<br />

Navigationsflug für Luftfahrzeuge der<br />

E-, K- und M-Klasse<br />

Luftsportverband Schleswig-Holstein,<br />

Tel.: +49 4331 92611<br />

E-Mail: info@Luftsport-SH.de<br />

www.Luftsport-SH.de<br />

OO<br />

4. – 6. Juni<br />

Lyon Air Expo,<br />

Lyon-Bron, Frankreich<br />

Sarl Adone Events, Aéroport<br />

Cannes-Mandelieu, 277 avenue<br />

Francis Tonner, Hangar 16 B,<br />

06150 Cannes / La Bocca, Frankreich<br />

Tel.: +33 4 92975247<br />

E-Mail: fiona@expo.aero<br />

OO<br />

6. Juni<br />

55. Hessen-Sternflug,<br />

Allendorf-Hölleberg<br />

Hessischer Luftsportverband<br />

Tel.: +49 6151 21001<br />

E-Mail: hlb-ltb@t-online.de<br />

www.hlb-info.de<br />

OO<br />

6./7. Juni<br />

Kehler Flugtage mit<br />

FW-44-Stieglitz-Treffen, Kehl<br />

Aero-Club Kehl, Patrick Stiefel,<br />

E-Mail: Patrick.Stiefel@gmx.net<br />

www.kehler-flugtage.de<br />

OO<br />

12. – 14. Juni<br />

Klassikwelt Bodensee<br />

Messe Friedrichshafen, Neue<br />

Messe 1, 88<strong>04</strong>6 Friedrichshafen<br />

Tel.: +49 7541 708-405<br />

E-Mail: info@messe-fn.de<br />

www.klassikwelt-bodensee.de<br />

OO<br />

13./14. Juni<br />

13th Air France Fly-in & Airshow,<br />

Saint Yan, Frankreich<br />

Béatrice de Reynal-Paris<br />

Tel.: +33 6 80387407<br />

E-Mail: beatrice@nutrimarketing.fr<br />

flyin.lfbk.free.fr<br />

OO<br />

13./14. Juni<br />

Flugplatzfest, Bergneustadt<br />

„Auf dem Dümpel“<br />

Luftsport-Club Dümpel, Kölner<br />

Straße 197, 51702 Bergneustadt<br />

E-Mail: info@lsc-duempel.de<br />

www.edkf.de<br />

OO<br />

13./14. Juni<br />

PA-28-Treffen, Flugplatz<br />

Schärding-Suben, Österreich<br />

Dr. Sepp Lehner,<br />

Tel.: +43 650 9176521<br />

E-Mail: sepp.lehner@medway.at<br />

www.flugplatz-suben.at<br />

OO<br />

19. – 21. Juni<br />

Flugschau und Fly-in,<br />

Gelnhausen<br />

Aeroclub Gelnhausen, E-Mail:<br />

vst@edfg.org, Tel.: +49 6051 9217-0,<br />

www.edfg.org<br />

OO<br />

20./21. Juni<br />

Air-Britain Vintage & Classic<br />

Aircraft Fly-In, North Weald<br />

Airfield, Essex, Großbritannien<br />

Phil Kemp, Fly-In Director<br />

E-Mail: phil.kemp@air-britain.co.uk<br />

www.air-britain.com<br />

OO<br />

26. – 28. Juni<br />

32. Piper-Cub-Treffen,<br />

Jena-Schöngleina<br />

Wolfgang Kuhnert<br />

Tel.: +49 36428 40669<br />

E-Mail: info@flugplatz-jena.com<br />

www.edbj.de<br />

OO<br />

26. – 28. Juni<br />

Fly-in der „Bölkow-Flugzeuge &<br />

Friends“, Mengen<br />

Antique-Aeroflyers am Regio Airport<br />

134 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong>


OO<br />

4. Juli<br />

Movie Night (Freiluftkino),<br />

Tannheim<br />

Verena Dolderer, Tannheimer<br />

Flieger- und Freizeitzentrum<br />

Tel.: +49 8395 1244, www.edmt.de<br />

OO<br />

18./19. Juli<br />

EuroFly‘in RSA,<br />

Vichy <strong>2015</strong>, Frankreich<br />

Béatrice de Reynal, Direction Communication,<br />

Tel.: +33 680 387407,<br />

E-Mail: beatrice@nutrimarketing.fr<br />

Fotos: Thomalla<br />

Die EBACE in Genf ist die bedeutendste Messe für die Business Aviation<br />

in Europa. In diesem Jahr findet sie vom 19. bis 21. Mai statt.<br />

Mengen, www.boelkow-junior.de<br />

OO<br />

27./28. Juni<br />

Flughafenfest<br />

Erfurt/Weimar<br />

Flughafen Erfurt, Bindersle bener<br />

Landstr. 100, 99092 Erfurt<br />

Tel.: +49 361 6562200<br />

E-Mail: info@grossflugtage.de<br />

www.grossflugtage.de<br />

OO<br />

27./28.Juni<br />

Tag der offenen Tür und Fliegerlager,<br />

Falkenberg/Lönnewitz<br />

Thomas Prophet<br />

Tel.: +49 177 2877956<br />

E-Mail: thomas.prophet@gmx.de<br />

OO<br />

3. – 5. Juli<br />

Quax Stearman-Fly-in,<br />

Flugplatz Bienenfarm<br />

Quax-Flieger, Alexander Stendel,<br />

Tel.: +49 172 6508000<br />

E-Mail: alex@quax-flieger.de<br />

www.stearmanflyin.de<br />

OO<br />

3. – 5. Juli<br />

Wings & Wheels,<br />

Classic Planes & Cars,<br />

Flugplatz Heist bei Uetersen<br />

Tel.: +49 4122 976178<br />

E-Mail: info@WingsnWheels.de<br />

www.wingsnwheels.de<br />

OO<br />

4./5. Juli<br />

Airshow Coburg, Flugplatz<br />

Brandensteinsebene<br />

Aero Club Coburg,<br />

Postfach 1109, 96401 Coburg<br />

Tel.: +49 171 2665999<br />

www.airshow-coburg.de<br />

OO<br />

4./5. Juli<br />

Flugtag & 102 Jahre Flugplatz<br />

Altenburg-Nobitz<br />

Rotring Entertainment, Bahnhofstr.<br />

15, <strong>04</strong>565 Regis-Breitingen<br />

Tel.: +49 34343 90810<br />

E-Mail: info@grossflugtage.de<br />

OO<br />

4./5. Juli<br />

Fly-in auf dem Militärflugplatz<br />

Koksijde, Belgien<br />

Dienst Toerisme; Zeelaan 33,<br />

8670 Koksijde, Belgien,<br />

Tel.: +32 5851 2910, E-Mail: info@<br />

flyinkoksijde.be, www.flyinkoksijde.be<br />

OO<br />

4./5. Juli<br />

Red Bull Air Race,<br />

Budapest, Ungarn<br />

Red Bull Air Race, Am<br />

Brunnen 1, 5330 Fuschl am See,<br />

Österreich, Tel.: +43 662 6582-0,<br />

E-Mail: office@redbullairrace.com,<br />

www.redbullairrace.com<br />

OO<br />

10. – 12. Juli<br />

2. Internationales Cessna-<br />

Treffen, Jena-Schöngleina<br />

Wolfgang Kuhnert<br />

Tel.: +49 36428 40669<br />

E-Mail: info@flugplatz-jena.com<br />

www.edbj.de<br />

OO<br />

11./12. Juli<br />

Flying Legends Air Show,<br />

Duxford, Großbritannien<br />

IWM Duxford, Cambridgeshire,<br />

CB22 4QR, Großbritannien, E-Mail:<br />

duxford@iwm.org.uk, www.iwm.org.uk<br />

OO<br />

15. – 22. Juli<br />

Classic Aircraft Meeting,<br />

Hedlanda Airport, Härjedalen,<br />

Vemdalen, Schweden<br />

Hedlanda Service<br />

E-Mail: hedlanda@vemdaleninfo.se<br />

www.aircraftmeeting.com<br />

OO<br />

16. – 19. Juli<br />

10-jähriges Jubiläum Red Bull<br />

Scalaria Air Challenge, Wolfgangsee,<br />

Österreich<br />

Scalaria, See 1, 5360 St. Wolfgang,<br />

Österreich, Tel.: +43 6138 8000,<br />

E-Mail: welcome@scalaria.com,<br />

www.scalaria.com<br />

OO<br />

20. – 26. Juli<br />

EAA AirVenture Oshkosh<br />

EAA Aviation Center, 3000 Poberezny<br />

Road, Oshkosh, WI 54902, USA,<br />

E-Mail: convention@eaa.org<br />

www.airventure.org<br />

OO<br />

26. Juli<br />

Tag der offenen Tür/50-jähriges<br />

Jubiläum der Polizeihubschrauberstaffel<br />

Baden-Württemberg<br />

Flughafen Stuttgart/Luftfrachtzentrum,<br />

70629 Stuttgart,<br />

Tel.: +49 711 94690-0, E-Mail:<br />

martin.landgraf2@polizei.bwl.de,<br />

www.polizei-bw.de<br />

OO<br />

1. August<br />

Texel Fly-in, Texel International<br />

Airport, Niederlande<br />

Texel International Airport, Postweg<br />

120, 1795 JS De Cocksdorp,<br />

Niederlande, Tel.: +31 222 311267,<br />

E-Mail: info@texelairport.nl<br />

www.texelairport.nl<br />

OO<br />

7. – 9. August<br />

Flugtage Bautzen<br />

IDECON-team Eventmanagement,<br />

Brandvorwerkstraße 52-54,<br />

<strong>04</strong>275 Leipzig<br />

E-Mail: info@flugtage-bautzen.de<br />

www.flugtage-bautzen.de<br />

OO<br />

9./10. August<br />

Ursel Wings and Wheels, Airfield<br />

Ursel, Knesselare, Belgien<br />

VZW4DEF, Postbus 33,<br />

3970 Leopoldsburg, Belgien<br />

E-Mail: info@wingsandwheels.be<br />

www.wingsandwheels.be<br />

IMPRESSUM<br />

REDAKTION: Ubierstraße 83, 53173 Bonn, Telefon: +49 228<br />

9565-222, Fax: +49 228 9565-246 E-Mail: redaktion@<strong>aerokurier</strong>.<br />

de Internet: www.<strong>aerokurier</strong>.de<br />

Redaktionelle Gesamtleitung Luft-und Raumfahrt und Chefredakteur:<br />

Volker K. Thomalla (VKT) Stellv. Chefredakteur:<br />

Gerhard Marzinzik (ma) Business Aviation, Motorflug: Martin<br />

Schulz (MS) Segelflug, Motorsegler: Gerhard Marzinzik (ma)<br />

Ultraleicht, Motorflug: Patrick Holland-Moritz (pat) Helikopter,<br />

Koordination Specials: Renate Strecker (rst) Sonderaufgaben:<br />

Heiko Müller (hm) Redaktionsassistenz, Sekretariat:<br />

Gabriele Beinert Produktionskoordination: Marion<br />

Hyna Schlussredaktion: Jutta Clever Grafische Konzeption:<br />

Harald Hornig Grafik und Layout: MOTORRAD-Grafik, Ralf Athen,<br />

Harald Hornig, Katrin Sdun Repro: MOTORRAD-Medienproduktion,<br />

Stefan Widmann (Ltg.), Catherine Pröschild (i.V.), Iris Heer,<br />

Sabine Heilig-Schweikert Archiv: Marton Szigeti Ständige freie<br />

Mitarbeiter: Jörg Adam, Peter Brotschi, Toni Ganzmann, Bob<br />

Grimstead, Frank Herzog, Markus Koch, Heiko Link, Wolfgang<br />

Lintl, Egon-Manfred Paech, Michael Schneider, Holger Weitzel<br />

VERLAG: Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG Leitung Geschäftsbereich<br />

Motorrad/Luft- und Raumfahrt: Peter-Paul<br />

Pietsch Stellv. Verlagsleitung und Leitung Digitale Medien:<br />

Eva-Maria Gerst Brandmanagement: Natalie Lehn<br />

Anzeigenleitung: Reinhard Wittstamm, Tel.: +49 228 9565-114<br />

Anzeigenverkauf: Rudolf Pilz, Tel.: +49 228 9565-115, E-Mail:<br />

rpilz@motorpresse.de Verantwortlich für den Anzeigenteil: Julia<br />

Ruprecht, Tel.: +49 711 182-1548, Fax: -1027, E-Mail: jruprecht@<br />

motorpresse.de Vertrieb/Einzelverkauf: DPV Deutscher Pressevertrieb<br />

Vertriebsleitung: Dirk Geschke Herstellung: Rainer Jüttner<br />

Druck: Neef + Stumme GmbH & Co. KG, 29378 Wittingen.<br />

Printed in Germany.<br />

Fotoservice/Syndication/Lizenzen: Motor-Presse International,<br />

Tel.: +49 711 182-01<br />

ABO-SERVICE, 70138 Stuttgart<br />

Telefon +49 711 320 688 99, Telefax +49 711 182-25 50<br />

E-Mail: <strong>aerokurier</strong>@dpv.de<br />

ANSCHRIFTEN: Verlag: Motor Presse Stuttg art GmbH & Co.<br />

KG, Leuschnerstr. 1, 70174 Stuttgart, Postfach, 70162 Stuttgart,<br />

Telefon: +49 711 182-01, Fax: +49 711 182-1349 Ideeller Herausgeber:<br />

Deutscher Aero Club e.V., Hermann-Blenk-Str. 28,<br />

38108 Braunschweig, www.daec.de Offizielles Organ: DAeC,<br />

AOPA Germany, Club der Luftfahrt e.V. Auslandsvertretungen:<br />

North American Marketing Office: International Aviation Magazine<br />

Group, Ed Hirsch, President, 12901 SW 64th Court, Miami,<br />

FL 33156, Tel.: +1(305)666-2055 Advertising Office USA: Lorrie<br />

Balding, Advertising Sales Manager, Tel.: +1 (786) 223 1852,<br />

E-Mail: lorrie.balding@iamgrp.com Frankreich: Defense & Communication<br />

Fabio Lancellotti, 48, Boulevard Jean-Jaurès,<br />

F-92110 Clichy, Tel.: +33/1/47307180, E-Mail: earchambeaud@<br />

defcommunication.com Italien: Rosy Pommerschein, Via Reno<br />

2c, I-00 198 Rom, Tel.: +39 06 8554126, E-Mail: pommerschein@<br />

tin.it Polen: Woj ciech Luczak, Agencja Lotnicza Altair, ul. Fabryczna<br />

16-22/23, 00-446 Warschau, Polen, Tel.: +48/6<strong>04</strong>/523-290,<br />

E-Mail: wojciechluczak@wp.pl Tschechien: Ing. Zdenek Burian,<br />

Marketing Consultant, Ke kurtum 379, 14200 Praha 4, Tel.: +42/<br />

2/61911187, E-Mail: motorpresse@email.cz.<br />

BEZUGSPREISE: Einzelpreis: € 5,50 Jahresabonnement:<br />

€ 66,– frei Haus, A: € 72,90, CH: sfr 115,–. Übriges Ausland auf Anfrage.<br />

Studenten erhalten gegen Vorlage einer Immatrikulationsbescheinigung<br />

das Abo mit einem Preisvorteil von 40 %<br />

gegen über dem Kioskkauf zum Preis von € 39,60 (A: € 45,36;<br />

CH: sfr 72,– ; weitere Auslandspreise auf Anfrage). Persönliche<br />

Mitglieder der Bundeskommission Motorflug des Deutschen<br />

Aero Club e.V. (DAeC) erhalten den Titel aero kurier im Rahmen<br />

eines gesonderten Mitgliederbezugspreises.<br />

Der <strong>aerokurier</strong> erscheint monatlich (mit den DAeC-Nachrichten<br />

in der Abonnement-Auflage). Es gilt die Anzeigenpreisliste <strong>2015</strong>.<br />

Alle Rechte, auch die der Übersetzung, des Nachdrucks und der<br />

fotomechanischen, elektronischen oder digitalen Wiedergabe<br />

von Teilen der Zeitschrift oder im Ganzen sind<br />

vorbehalten. Für unverlangt eingesandte Manuskripte,<br />

Fotos, Zeichnun gen und Datenträger wird keine Haftung<br />

übernommen. (ISSN 0341-1281)<br />

<strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong> 135


[ MOTORFLIEGEN Porträt ]<br />

Hans Obermeier ist<br />

Geschäftsführer von<br />

Beechcraft Augsburg,<br />

die soeben in Augsburg<br />

Air Service umfirmiert<br />

wurde, und seit<br />

40 Jahren in der Firma.<br />

Er kennt die Luftfahrt<br />

aus Sicht der Technik,<br />

des Vertriebs, des<br />

Flugbetriebs und des<br />

Cockpits.<br />

Das Interview führte<br />

Volker K. Thomalla<br />

Seit 40 Jahren bist du in ein<br />

und derselben Firma, nämlich<br />

der heutigen Augsburg<br />

Air Service GmbH. Denkt<br />

man da nicht ab und zu an den<br />

Ruhestand?<br />

Die jüngere Generation wird schon<br />

an die Aufgaben herangeführt. Solange<br />

es die Gesundheit zulässt und die<br />

Aufgaben Spaß machen, mache ich<br />

weiter. Ich bin schon übers Rentenalter<br />

hinaus, aber am Ruhestand wird<br />

gearbeitet. Wichtig ist, dass der Betrieb<br />

gut läuft.<br />

Erinnerst du dich an den ersten<br />

Arbeitstag in der Firma?<br />

Ja. Es war der 15. Januar 1975. Ich<br />

kam vom Bayerischen Flugdienst in<br />

München-Riem und wurde als Werkstattleiter<br />

in Augsburg eingestellt.<br />

Damals hieß die Firma noch Denzel,<br />

und wir hatten zwölf Mitarbeiter.<br />

Die Branche<br />

Warst du damals schon Pilot?<br />

Ich hatte aus Interesse 1972 nebenbei<br />

in München-Riem meinen PPL gemacht.<br />

Der Berufspilotenschein CPL II kam<br />

1983 hinzu, ein Jahr später die Instrumentenflugberechtigung.<br />

Ich<br />

<br />

ist wie eine Familie<br />

136 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong>


fliege alle Propellermuster, die Beech<br />

hergestellt hat, bis zur Beech 1900 und<br />

die Premier I. Zusätzlich erwarb ich<br />

noch die Verkehrspilotenlizenz ATPL.<br />

Ich bin Class Rating Instructor, Type<br />

Rating Instructor und Type Rating<br />

Examiner. Seit August 2014 bin ich<br />

auch noch als Instrument Rating Instructor<br />

aktiv.<br />

Wann wurdest du Geschäftsführer<br />

der Beechcraft Vertrieb und<br />

Service GmbH?<br />

Das war 1987. 1985 hatte Hans Schneider<br />

die Firma übernommen und in<br />

Beechcraft Vertrieb und Service GmbH<br />

umfirmiert. Da war ich Leiter der Qualitätssicherung<br />

und Prüfer Klasse 1.<br />

Ich kam ja von der Technik und bin<br />

dann ins kalte Wasser gesprungen.<br />

Ich habe einen Betriebsleiter-Lehrgang<br />

absolviert, und nach einem Jahr wurde<br />

mir die Verantwortung allein übertragen.<br />

Hast du damit die Prüfertätigkeiten<br />

aufgegeben?<br />

Nein, auch wenn der Tätigkeitsschwerpunkt<br />

dann auf dem Flugzeugverkauf<br />

lag. Das war für mich Neuland.<br />

Wie viele Flugzeuge hast du bisher<br />

verkauft?<br />

Ich habe sie selbst nicht gezählt. Aber<br />

es dürften über 200 gewesen sein.<br />

Mein erster Verkauf war gleich eine<br />

Beech 1900. Es gab sehr schöne Erfahrungen,<br />

da könnte man ganze<br />

Bücher darüber schreiben.<br />

Ich habe immer versucht, eine sinnvolle<br />

Balance zu erreichen: Der Kunde<br />

soll vom Kauf profitieren, aber man<br />

muss auch Geld verdienen. Ich habe<br />

heute noch Kontakt zu vielen Kunden,<br />

auch wenn sie kein Flugzeug mehr<br />

betreiben. Ich durfte manche Kunden<br />

sogar mehrfach beim Kauf und Verkauf<br />

ihrer Flugzeuge betreuen.<br />

Wie hat sich der Flugzeugverkauf<br />

über die Jahre verändert?<br />

Es gab immer Zyklen. Früher war man<br />

mehr auf Deutschland konzentriert,<br />

heute ist das Geschäft international.<br />

Es ist eine andere Art des Verkaufs<br />

geworden. Der Markt ist heute viel<br />

transparenter, und der Zeitfaktor spielt<br />

für die Kunden heute eine viel größere<br />

Rolle bei der Beschaffung eines<br />

Flugzeugs. Kleine und mittelständische<br />

Unternehmen sind heute trotz günstiger<br />

Airline-Tarife nach wie vor auf<br />

ein eigenes Flugzeug angewiesen – vor<br />

allem, wenn ihre Zielorte abseits von<br />

großen Flughäfen liegen.<br />

Gibt es angesichts der vielen<br />

Aufgaben auch ein Privatleben?<br />

Ja, es gibt ein privates Leben. Das<br />

Familienleben darf nicht zu kurz kommen,<br />

aber das ist nichts für die Öffentlichkeit.<br />

Ich habe Hobby und<br />

Beruf zusammenführen dürfen. Zehn<br />

Stunden täglich in der Firma sind normal.<br />

Das wird akzeptiert und toleriert.<br />

Skifahren muss auch sein. Das begeistert<br />

mich immer wieder. Das Mountainbiken<br />

kommt leider ein wenig zu<br />

kurz.<br />

Fasziniert dich die Branche immer<br />

noch?<br />

In der Branche wird eine stetige Weiterbildung<br />

gefordert. Wenn man etwas<br />

mit Freude macht, dann fällt es auch<br />

leichter, und Ziele sind auch erreichbar.<br />

Die Luftfahrt ist wie eine große<br />

Familie, das unterscheidet uns von<br />

anderen Branchen. Man kennt sich,<br />

man tauscht sich aus. Ich habe in der<br />

Vergangenheit immer Kontakt gehalten,<br />

auch zu den Mitbewerbern.<br />

Heute ist alles internationaler, da ist<br />

man weltweit aktiv. Wir haben Kunden<br />

weit über den europäischen Raum<br />

hinaus. Wenn man jahrelang miteinander<br />

zu tun hat, dann entwickelt<br />

sich eine andere Beziehung, da entstehen<br />

auch Freundschaften.<br />

Hast du ein Erfolgsrezept?<br />

Ich bin in der Oberpfalz aufgewachsen.<br />

Wir waren vier Buben. Das, was man<br />

schaffen wollte, musste man sich selbst<br />

erarbeiten. Man muss immer nach<br />

vorne schauen. Was hinter einem liegt,<br />

kann man nicht mehr ändern. Das<br />

Wichtigste ist die Gesundheit. ae<br />

Hans Obermeier ist in<br />

vielen Cockpits zu Hause.<br />

Er ist unter anderem Prüfer<br />

für verschiedene Muster.<br />

In dieser Serie stellt<br />

der <strong>aerokurier</strong><br />

außergewöhnliche<br />

Persönlichkeiten<br />

aus der Luftfahrt<br />

im Interview vor.<br />

Augsburg Air Service<br />

Die Augsburg Air Service GmbH gehört seit Mai 2014 als eigenständige<br />

Tochtergesellschaft zur Atlas Air Service AG mit Hauptsitz in<br />

Ganderkesee. Die Firma wurde als Wolfgang Denzel GmbH gegründet<br />

und 1985 von Hans Schneider übernommen, der sie zur Beechcraft<br />

Ver-trieb und Service GmbH umwandelte. Neben dem Vertrieb von<br />

Flugzeugen der Marken Beechcraft und Hawker waren Wartungsdienstleistungen<br />

für alle Flugzeuge schon immer ein Markenzeichen<br />

des Unternehmens. Unter anderem ist der Betrieb auch berechtigt,<br />

das Gesamtrettungssystem CAPS für Cirrus-Flugzeuge zu warten und<br />

zu überholen (siehe <strong>aerokurier</strong> 1/<strong>2015</strong>). Das Unternehmen unterhält<br />

Europas größtes Beechcraft-Ersatzteillager. Es ist nach EASA<br />

Part-145, EASA Part-M (CAMO) und EASA Part-21 zugelassen und<br />

FAA Repair Station. Zusätzlich ist die Firma von verschiedenen weiteren<br />

Ländern als Maintenance-Betrieb zertifiziert. Heute beschäftigt sie<br />

rund 80 fest angestellte Mitarbeiter.<br />

Fotos: Augsburg Air Service, Herzog<br />

<strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong> 137


[ VORSCHAU ]<br />

Das lesen Sie im Mai<br />

... und schon<br />

ab dem<br />

25. April<br />

auf dem iPad!<br />

Heft<br />

5<br />

erscheint am<br />

29. April <strong>2015</strong><br />

im Abo<br />

Coupons auf<br />

den Seiten 7 und Special Seite 40<br />

3 x <strong>aerokurier</strong><br />

mit 35 % Ersparnis<br />

für nur € 10,75<br />

frei Haus!<br />

Einfach anrufen: +49 711 320 688 99<br />

und Kennziffer 1262545 angeben.<br />

Falls Sie nach dem Test keine weiteren Hefte<br />

wünschen, sagen Sie spätestens 14 Tage nach<br />

Erhalt der 2. Ausgabe ab. Ansonsten erhalten<br />

Sie den <strong>aerokurier</strong> weiter hin monatlich zu<br />

den im Impressum angegebenen Preisen<br />

mit jeder zeitigem Kündigungsrecht.<br />

Start in die Saison<br />

Fit für große Streckenflüge<br />

Mai – und die Thermik brüllt. Die Tage sind schon lang und<br />

haben Potenzial für große Strecken. Gut, wenn man sich vorbereitet<br />

hat und weiß, welche Meteo-Informationen wichtig<br />

sind, wo die Rennstrecken verlaufen und wie sie in Flugvorhaben<br />

integriert werden. Ende April steht’s im neuen <strong>aerokurier</strong>.<br />

Wir bitten um Verständnis, wenn angekündigte Beiträge aus aktuellen Gründen in eine andere Ausgabe verschoben werden.<br />

Fotos: Aulfinger, Herzog, Sentef, Marzinzik<br />

F.15 Picchio<br />

Fratis Meisterstück<br />

Die kunstflugtaugliche Procaer F.15 Picchio<br />

des italienischen Konstrukteurs Stelio Frati<br />

überrascht auch über 50 Jahre nach ihrem<br />

Erstflug mit ihren Leistungen.<br />

Helikopter am Himalaya<br />

Fliegen in Grenzregionen<br />

Es gibt nur wenige Piloten, die sich trauen,<br />

in den eisigen Regionen der Achttausender<br />

zu fliegen. Es ist auch längst nicht jeder Helikopter<br />

für diese Grenzregionen geeignet.<br />

Ultraleichte Traumreise<br />

Mit dem Gyro nach Marokko<br />

Um den heimischen Kirchturm fliegen kann<br />

ja jeder. Heike Niefer und Robert Sentef<br />

haben sich ihren Traum erfüllt und sind mit<br />

ihrem MTOsport nach Marokko geflogen.<br />

138 <strong>aerokurier</strong> 4/<strong>2015</strong>


CAVOUR<br />

Italiens modernster<br />

Flugzeugträger<br />

Foto: Jörg Adam<br />

Dieses und viele weitere<br />

spannende Themen aktuell in<br />

FLUG REVUE, Deutschlands<br />

großem Luft- und Raumfahrt-<br />

Magazin.<br />

Jetzt auch als E-Paper<br />

für iPad und iPhone<br />

Tagesaktuelle<br />

Luftfahrtnachrichten:<br />

www.flugrevue.de<br />

DIE GANZE WELT DER LUFT- UND RAUMFAHRT<br />

JETZT NEU<br />

IM HANDEL


4/<strong>2015</strong><br />

News<br />

AERO CLUB<br />

Facts & Infos des Deutschen Aero Clubs<br />

Wolfgang Müther<br />

DAeC-Präsident<br />

Vorsicht: UAVs im Einsatz!<br />

Päckchen und Pakete kommen aus<br />

der Luft, transportiert werden sollen sie von<br />

UAVs, den „unmanned areal vehicles“. Die<br />

Meldung erregte in den Medien große Aufmerksamkeit.<br />

Amazon, DHL und Co planen<br />

eine Revolution im Zustelldienst. Zugegeben,<br />

die Idee hat Charme. Aber ist ein gefahrloses<br />

Miteinander im Luftraum überhaupt möglich?<br />

Linienflugzeuge, Rettungsdienste, Polizeiüberwachung<br />

und auch Luftsportler bewegen<br />

sich in demselben Raum, in dem auch<br />

die unbemannten Luftfahrtsysteme unterwegs<br />

sein werden.<br />

Für den Sichtflugverkehr gilt „sehen und<br />

gesehen werden“. Aktuell dürfen deshalb<br />

UAVs nur ähnlich wie Modellflugzeuge eingesetzt<br />

werden, das heißt, nicht autonom<br />

fliegen. Geht es nach den Vorstellungen<br />

der Visionäre dieser Branche, dann sind sie<br />

künftig auch autonom (meist nach programmierten<br />

GPS-Daten und somit ohne „Augen“)<br />

unterwegs. Sie fliegen zielstrebig ihre<br />

Strecke. Für Piloten sind sie eine große Gefahr,<br />

denn die UAVs können schnell, schwer<br />

und fast unsichtbar sein. Aktuell gibt es keine<br />

Technik, die echten Schutz vor den unbeabsichtigten<br />

Begegnungen bietet.<br />

Nicht bedacht wird außerdem, dass bei<br />

technischen Störungen am UAV oder falscher<br />

Programmierung Mensch und Material am<br />

Boden gefährdet sein können. Da ist kein<br />

versierter Pilot, der einen Defekt erkennt<br />

und seine Flugabsichten ändert, der schnell<br />

eingreifen kann und Gefahr für sich und andere<br />

abwendet.<br />

Für den gewerblichen Einsatz derartiger<br />

Geräte verlangt der Gesetzgeber eine Aufstiegsgenehmigung.<br />

Im privaten Bereich<br />

darf jeder frei fliegen. Besonders beliebt sind<br />

Multicopter mit kleinen Kameras. Es macht<br />

Spaß, das Haus von allen Seiten zu filmen,<br />

das Fußballspiel des Jüngsten mit Bildern aus<br />

der Luft zu dokumentieren. Auch der neugierige<br />

Blick in Nachbars Garten ist möglich –<br />

wenn auch verboten. Die Technik ermöglicht<br />

es jedem, nah am Geschehen zu sein. Unfalldokumentation,<br />

Sensationsfotos, private und<br />

professionelle Paparazzi – der gesetzlich verankerte<br />

Schutz der Privatsphäre scheint dahin.<br />

Auch Rettungseinsätze von Helikoptern<br />

mussten wegen Multicoptern schon abgebrochen<br />

werden. Mit anspruchsvollem Modellflugsport,<br />

wie er in den Vereinen des DAeC<br />

betrieben wird, hat das oben beschriebene<br />

Verhalten nichts zu tun. Deshalb arbeitet der<br />

DAeC seit mehr als zehn Jahren auf den verschiedenen<br />

Ebenen an klaren Regeln und<br />

Vorgaben mit. Die sich rasant entwickelnde<br />

Technik und die boomende Nachfrage machen<br />

das schwer. Die Hersteller bedienen einen<br />

Millionenmarkt und weisen nur im Kleingedruckten<br />

auf Sicherheitsbestimmungen<br />

und verantwortungsvollen Umgang hin.<br />

Der DAeC ist kein Spielverderber. Gerade<br />

die Luftsportler lieben die flinke Technik der<br />

kleinen Multitalente. Sobald sie aber eine<br />

Gefahr für Leib und Leben darstellen oder einen<br />

Konflikt mit den etablierten Nutzern des<br />

Luftraums heraufbeschwören, müssen klare<br />

Regeln her und Grenzen gesetzt werden.<br />

Aero Club News APRIL <strong>2015</strong> 1


■ Februar <strong>2015</strong><br />

Aus dem Vorstand<br />

20. und 21. Februar:<br />

DAeC-Präsident Wolfgang<br />

Müther besucht das Treffen der<br />

Präsidenten der Landesverbände<br />

Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern,<br />

Sachsen,<br />

Sachsen-Anhalt und Thüringen,<br />

Rostock Warnemünde.<br />

25. Januar:<br />

AG Windkraft mit Vizepräsident<br />

Gunter Schmidt, Braunschweig<br />

28. Februar:<br />

Vizepräsident Gunter Schmidt<br />

besucht die Mitgliederversammlung<br />

der Bundeskommission<br />

Modellflug, Stadtallendorf.<br />

Doppelweltmeister<br />

Klarmann im Anflug.<br />

FALLSCHIRMSPORT ■ Paraski<br />

WM-Erfolg<br />

Foto: Paul Burkhardt<br />

■ AERO<br />

Probleme mit der<br />

Energiewende?<br />

Die DAeC-Spezialisten zum Thema<br />

Energiewende stehen auf der AERO<br />

am Samstag, 18. April, 11 bis 15 Uhr für<br />

Gespräche zur Verfügung. Vereine, die<br />

Informationsbedarf zu Windenergie-Anlagenbau-<br />

und<br />

Stromtrassenplanung haben<br />

oder bereits mit konkreten<br />

Problemen bei aktuellen Vorhaben<br />

kämpfen müssen, erhalten<br />

bei den individuellen<br />

Terminen Auskunft über den aktuellen<br />

Stand der Diskussionen und mögliche<br />

Maßnahmen.<br />

Die Beratung ist kostenlos, für die<br />

Terminkoordinierung und individuelle<br />

Vorbereitung sind aber Anmeldungen<br />

notwendig. Interessierte können sich<br />

bei Denise Kluge, Referat Umwelt und<br />

Natur, Tel. 0531/23540-29, d.kluge@<br />

daec.de melden.<br />

Deutschlands Paraski-Athleten haben bei den Weltmeisterschaften in Unterammergau<br />

zwei Titel und eine Silbermedaille gewonnen. Andreas Fischer,<br />

Nicol Grimm, Reinhold Haibel und Peter Klarmann hatten nach den beiden Riesenslalomläufen<br />

und sechs Runden im Fallschirmzielspringen 145 Zähler auf dem<br />

Konto und damit den Mannschaftstitel nach 14 Jahren wieder nach Deutschland<br />

geholt.<br />

In der Einzelwertung der Masterklasse (ab 50 Jahre) gab es einen weiteren<br />

Weltmeistertitel für Deutschland. Peter Klarmann triumphierte mit 29 Zählern<br />

vor seinem Teamkollegen Andreas Fischer und dem Schweizer Thomas Saurer.<br />

Mehr unter: www.wpc<strong>2015</strong>.dfv.aero, www.paraski.org<br />

SEGELFLUG ■ European Gliding Union<br />

Deutsche Vertreter<br />

wiedergewählt<br />

Bei der diesjährigen Mitgliederversammlung der Euro pean<br />

Gliding Union am 21. Februar in Berlin wurden Dr. Meike<br />

Müller und Günter Bertram in ihren Vorstandsämtern bestätigt. Sie bilden mit<br />

sieben weiteren Kollegen das Executive Board. „Licensing and Medicals“ sind<br />

Meike Müllers Schwerpunkte. Günter Bertram ist der Spezialist für „Airspace,<br />

Transponders and Radio“. Hauptthemen des Frühjahrstreffens waren die Umwandlung<br />

der nationalen Lizenzen in europäische und die Einführung der Approved<br />

Training Organization (ATO).<br />

2 Aero Club News APRIL <strong>2015</strong>


VEREINE ■ Ultraleichtflug<br />

Z-602 zu<br />

Sonderkonditionen<br />

Der UL-Hersteller Roland Aircraft bietet allen DAeC-<br />

Mitgliedern, Mitgliedsvereinen und Flugschulen<br />

seinen Ganzmetall-Tiefdecker Z-602 in einer DAeC-Edition<br />

zum besonders günstigen Preis an.<br />

Das UL wird in einer festgelegten Kon figuration ab Werk zum Bruttopreis<br />

von 72 880 Euro offeriert. Es ist unter anderem mit einem Rotax 912 ULS/100 PS<br />

ausgestattet und hat ein vom Hersteller garantiertes Leergewicht von 289 Kilogramm.<br />

Mit diesem Projekt setzt die DAeC-Bundeskommission Ultraleichtflug<br />

seine Initiative fort, Vereine zu unterstützen und das Fliegen mit diesem vielseitig<br />

einsetzbaren, leichten UL zu fördern. Für Segelflugvereine ist die optionale<br />

Schleppausrüstung zum Paketpreis von 2500 Euro inklusive Mehrwertsteuer<br />

interessant.<br />

Die Bundes kommission hat die Z-602 für die diesjährige Aktion ausgewählt,<br />

weil sie von den Piloten als komfortables Reiseflugzeug und für<br />

Vereine als gutmütiges Schulflugzeug geschätzt wird. Wer das UL in der<br />

DAeC-Edition genauer unter die Lupe nehmen möchte, hat auf der AERO<br />

auf dem DAeC-Stand in der Halle A1 dazu Gelegenheit. Die Z-602 ist dort<br />

in der Sonderedition mit der Sonderbeschriftung im Original ausgestellt.<br />

Ein Kundenberater der Firma Roland Aircraft steht für Fragen und Auskünfte<br />

zur Verfügung. „Wir freuen uns, dass wir wieder einen guten Partner gewinnen<br />

konnten, der uns dabei hilft, das UL-Fliegen ein kleines Stück günstiger<br />

zu machen“, sagte der Vorsitzende der Bundeskommission Ultraleichtflug,<br />

Wolfgang Lintl. Der Geschäftsführer des deutschen UL-Herstellers, Roland Hauke,<br />

freut sich auf diese gemeinsame Aktion.<br />

Die ULs der Sonderedition werden über das Luftsportgeräte-Büro des DAeC<br />

zugelassen. Die Sonderaktion ist mit Bestelleingang bis zum 30. November <strong>2015</strong><br />

befristet.<br />

Weitere Informationen: UL-Referat, Tel. 0531/23540-54, j.leukefeld@daec.de.<br />

Für technische Fragen steht auch Roland Hauke, Tel. 02652/934 685, E-Mail:<br />

info@roland-aircraft.de, zur Verfügung. Mehr auch unter: www.roland-aircraft.de<br />

AERO ■ Sprachtests<br />

Onlineportal<br />

geöffnet<br />

Die Bundeskommission<br />

Motorflug bietet auf der<br />

AERO englische Sprachtests an. Möglich<br />

sind Erst- und Wiederholungsprüfungen<br />

Level 4 und Level 5. Bitte beachten:<br />

Seit dem 23. Dezember 2014<br />

gilt, dass bei abgelaufenen Sprachtests<br />

eine Erstprüfung verlangt wird.<br />

Online-Anmeldung für die Tests sind<br />

bis 7. April möglich unter<br />

www.daec.de/sportarten/motorflug/<br />

service/sprachpruefungen/<br />

SEGELFLUG ■ Lizenzen<br />

Endspurt<br />

Am 8. April <strong>2015</strong> ist<br />

endgültig Schluss! Ab dann<br />

brauchen Segelflugpiloten<br />

die europäische Lizenz. Die<br />

nationalen Pilotenlizenzen<br />

sind nicht mehr gültig.<br />

Die Umwandlung eines<br />

GPL nach dem 8. April <strong>2015</strong> ist aufwendig<br />

und teuer. Unabhängig von<br />

der Flugerfahrung werden verlangt:<br />

■ 15 Starts- und Landungen, fünf<br />

Flugstunden, zwei Flüge mit Fluglehrer<br />

(FI) (das sind die Anforderungen<br />

an die fortlaufende Flugerfahrung<br />

nach EU-FCL),<br />

■ Medical entsprechend Lizenz (Klasse<br />

2 oder LAPL-Medical)<br />

■ und eine Befähigungsüberprüfung<br />

durch einen Prüfer (FE).<br />

In früheren Gesprächen hatte das<br />

Bundesministerium für Verkehr dem<br />

DAeC in Aussicht gestellt, auf die Befähigungsüberprüfung<br />

bei nachgewiesener<br />

Flugpraxis zu verzichten. Diese<br />

Erleichterung wird jetzt allerdings wegen<br />

juristischer Bedenken sehr wahrscheinlich<br />

nicht umgesetzt.<br />

Deshalb bis zum 8. April einen Antrag<br />

auf Umschreibung bei der zuständigen<br />

Luftfahrtbehörde stellen!<br />

Aero Club News APRIL <strong>2015</strong> 3


LUFTRAUM ■ Segelflugsektoren<br />

Segelflugregelungen <strong>2015</strong><br />

Neue und alte überörtliche Segelflugregelungen werden für die Saison <strong>2015</strong> wieder auf der<br />

DAeC-Website www.daec.de in den Rubriken „Luftraum und Flugbetrieb“ und „Segelflug“ veröffentlicht.<br />

Alle Segelflieger, die in überörtlichen Segelflugsektoren fliegen wollen, brauchen<br />

diese Informationen und müssen sich die relevanten Dateien herunterladen. Sie ergänzen die<br />

gesetzlich vorgeschriebenen Navigationsunterlagen im Cockpit.<br />

Diverse Detailänderungen, neue<br />

Regelungen und der Wegfall von überörtlichen<br />

Segelflugregelungen machen<br />

es für die kommende Saison nötig, sich<br />

intensiv mit den Regelungen auseinanderzusetzen.<br />

Die Segelflieger waren im Jahr 2014<br />

wieder viel unterwegs, obwohl der Sommer<br />

nicht überall die besten Voraussetzungen<br />

hatte: Annähernd 8500 Piloten<br />

meldeten knapp unter 50000 Überlandflüge<br />

und erflogen dabei mehr als 14<br />

Millionen Kilometer. Damit dokumentieren<br />

sie eindrucksvoll ihren Bedarf an<br />

Luftraum. Der Nachweis der intensiven<br />

Nutzung aller Lufträume, nicht nur der<br />

einfach zugänglichen Räume G und E,<br />

ist unverzichtbar für die Verhandlungen<br />

mit anderen Luftraumnutzern und der<br />

DFS. Denn keine Nutzung wie zum Beispiel<br />

bei Loccum-Nord und -Süd gilt als<br />

kein Bedarf, und damit würden den Interessenvertretern<br />

des Luftsports entscheidende<br />

Argumente fehlen.<br />

Die überörtlichen Sektoren sind ein<br />

Luftraum C, D (nicht CTR) oder eine<br />

TMZ, in dem Segelflugzeuge, Gleitschirme<br />

und Hängegleiter ohne Transponder<br />

gemäß den jeweils für den Sektor<br />

gültigen Nachrichten für Luftfahrer<br />

(NfL umgesetzt in den Dateien auf der<br />

Homepage des DAeC) fliegen dürfen.<br />

Alle Details sind auf der Website des<br />

DAeC zu finden.<br />

Zentraler Ansprechpartner für Fragen<br />

und Anregungen der Segelflieger ist<br />

der Referent für Luftraum und Flugbetrieb<br />

der Bundeskommission Segelflug<br />

in der DAeC-Bundesgeschäftsstelle,<br />

Günter Bertram, Tel. 0531/2354050,<br />

E-Mail: G.Bertram@daec.de.<br />

Die Anregungen, Kommentare und<br />

Probleme zum Betrieb der Sektoren<br />

werden hier zentral gesammelt und für<br />

die Gespräche des Ausschusses Unterer<br />

Luftraum (AUL) mit der DFS vorbereitet.<br />

Der AUL bittet ausdrücklich um Rückmeldungen<br />

und Zuarbeit an die AUL-<br />

Regionalvertreter oder den Referenten<br />

Günter Bertram.<br />

4 Aero Club News APRIL <strong>2015</strong>


Abbildungen: Mit freundlicher Genehmigung der DFS - Deutsche Flugsicherung GmbH. Nicht für navigatorische Zwecke geeignet.<br />

Luftraum Frankfurt<br />

Einrichtung ED-R 50<br />

(Meseberg)<br />

Änderung ED-R 76 !(Oberlausitz)<br />

Appell an alle<br />

Segelflieger!<br />

Die aktuell gültigen Luftraumregeln<br />

sind nicht in Stein<br />

gemeißelt. Es gibt kein demokratisches<br />

Grundrecht auf freien Zugang<br />

zu allen Lufträumen zu jeder Zeit. In<br />

jedem Jahr verhandeln die Vertreter<br />

der Segelflieger mit den anderen<br />

Luftraumnutzern und der DFS<br />

neu. Die vergleichsweise guten Bedingungen<br />

in Deutschland sind das<br />

Ergebnis kontinuierlicher, jahrzehntelanger<br />

Abstimmungen mit allen<br />

Luftfahrern. Sicherheit im Luftverkehr<br />

hat dabei höchste Priorität.<br />

Die konsequente Einhaltung aller<br />

Regeln durch die Piloten der Allgemeinen<br />

Luftfahrt ist die Grundlage<br />

für alle Verhandlungen. Für die Gefährdung<br />

anderer im Luftraum gibt<br />

es kein Pardon. Jeder Verstoß kann<br />

zu dramatischen Verschlechterungen<br />

im folgenden Jahr und zu sehr empfindlichen<br />

Geldbußen führen. Den<br />

Wolkenabständen und Lufträumen<br />

kommen dabei besondere Bedeutungen<br />

zu.<br />

Besonderes Augenmerk muss auf<br />

die präzise Nutzung der Höhenmesser<br />

gelegt werden. Über die Höhe<br />

definieren sich die Unter- beziehungsweise<br />

die Obergrenzen von<br />

Lufträumen. In der Regel gilt bis 5000<br />

Fuß MSL beziehungsweise 1524 Meter<br />

NN der QNH, und beim Passieren<br />

ist der Höhenmesser auf den Standardwert<br />

von 1013,2 hPa zu setzen.<br />

Luftraum Neubrandenburg<br />

Aero Club News APRIL <strong>2015</strong> 5


■ SPITZENSPORT<br />

Anti-Doping<br />

Die NADA<br />

informiert<br />

Was tun im Krankheitsfall?<br />

Auch Athleten können erkranken.<br />

Was sie dann beachten müssen,<br />

hat die Nationale Anti-Doping Agentur<br />

(NADA) in einem Fact Sheet zusammengestellt.<br />

Daneben bietet die<br />

NADA, sortiert nach Symptomen und<br />

Beschwerden, eine Liste zulässiger Medikamente<br />

an.<br />

Mehr unter http://links.daec.de/9005<br />

Internationale Wettkämpfe<br />

Mit dem neuen WADA-Code wurden<br />

für <strong>2015</strong> auch die internationalen<br />

Standards angepasst, so auch der<br />

für medizinische Ausnahmegenehmigungen<br />

(TUE). Mit dem aktuellen<br />

Standard für medizinische Ausnahmegenehmigungen<br />

ergeben sich insbesondere<br />

für Athleten, die an internationalen<br />

Wettkämpfen teilnehmen,<br />

neue Pflichten.<br />

Mit den neuen Regeln sind nicht<br />

nur Europameisterschaften oder Weltmeisterschaften<br />

TUE-pflichtig, sondern<br />

auch weitere Wettkampfveranstaltungen.<br />

Wenn ein deutscher Athlet bereits<br />

eine TUE der NADA hat, sollte er vor<br />

einem internationalen Start immer prüfen,<br />

ob der internationale Verband diese<br />

Genehmigung anerkennt.<br />

Mehr unter http://links.daec.de/9006<br />

Entwurf des<br />

Anti-Doping-Gesetzes<br />

Die NADA hat ihre Stellungnahme<br />

zum Referentenentwurf für ein Gesetz<br />

zur Bekämpfung von Doping im Sport<br />

eingereicht. Die NADA begrüßt die<br />

Einführung des Gesetzes.<br />

Mehr unter http://links.daec.de/9007<br />

MOTORFLUG ■ Gebirgsflugeinweisung<br />

Faszination Alpenflug<br />

Aus der Luft betrachtet bieten die Alpen ein noch viel spektakuläreres<br />

Erlebnis als bei schweißtreibenden Wanderungen Richtung Gipfel. Nicht von<br />

oben herab, aber aus einer ganz anderen, ungewohnten Perspektive erlebt man<br />

das Gebirge aus dem Flugzeug. Bei aller Faszination und Begeisterung für die<br />

Eindrücke, bei aller Zuverlässigkeit der Flugzeuge und Routine der alltäglichen<br />

Platzrunden und „Kaffeeflüge“ birgt das Fliegen im Gebirge ein nur allzu oft<br />

und gerne verdrängtes Gefahrenpotenzial: den Piloten. Da war doch was … mit<br />

Winden im Lee, solchen am Hang, mit Tälern, die schneller an Weite verlieren,<br />

als das Flugzeug steigen kann. Wie war das noch, vormittags, nachmittags, Sonne<br />

scheint auf den Hang? Seien Sie ehrlich, wann haben Sie das letzte Mal wirklich<br />

über die Dichtehöhe nachgedacht, über Startstreckenberechnung, Scherwinde<br />

und all die kleinen Besonderheiten, die das Fliegen im Gebirge zu einer<br />

unerwarteten Herausforderung werden lassen können?<br />

Im Rahmen einer Alpenflugeinweisung des DAeC-Landesverbandes Niedersachsen<br />

kann man all diese Begriffe und Verhaltensweisen aus dem Gedächtnis<br />

ins Bewusstsein rufen und auffrischen. Gleichzeitig erlebt man natürlich diese<br />

wunderbare Bergwelt unter hoffentlich azurblauem Himmel, lernt nette,<br />

gleichgesinnte Leute kennen und verbringt eine wunderbare Zeit.<br />

Das Basislager der diesjährigen Alpenflugeinweisung wird am 29. Juli auf<br />

dem Flugplatz Bad Wörishofen-Nord (EDNH) aufgeschlagen. Im Laufe der folgenden<br />

drei Tage erleben die Teilnehmer ein Programm aus Theorie, Flugvorbereitung<br />

und praktischer Tätigkeit.<br />

Theo Dornemann<br />

15. Gebirgsflugeinweisung vom 29. Juli bis 2. August <strong>2015</strong>,<br />

Flugplatz Bad Wörishofen-Nord<br />

Information und Koordination: Theo Dornemann, Tel.: 05151/24119,<br />

Mobil: 0172/2700692, E-Mail: theodor.dornemann@hotmail.de<br />

6 Aero Club News APRIL <strong>2015</strong>


UMWELT UND NATUR ■ Stromtrasse „Suedlink“<br />

TenneT muss nachbessern<br />

Bei der Stromtrassenplanung<br />

müssen die Bedingungen für den sicheren<br />

Flugbetrieb an Flugplätzen besser<br />

berücksichtigt werden. Das forderten<br />

die Vertreter des DAeC, des Luftsportverbands<br />

Bayern (LVB), des Deutschen<br />

Hängegleiterverbandes und der Vereine<br />

schon lange und zuletzt nachdrücklich<br />

bei dem Treffen am 6. Februar <strong>2015</strong> mit<br />

Verantwortlichen der Bundesnetzagentur<br />

und des Übertragungsnetzbetreibers<br />

TenneT in Schweinfurt. Bei der bisherigen<br />

Planung wurde zwar die Flugplatzfläche<br />

einbezogen, nicht aber der notwendige<br />

Luftraum, den Flugzeuge für<br />

den sicheren Flugbetrieb brauchen.<br />

Nach Aussage des TenneT-Vertreters<br />

sollen zukünftig alle Flugplätze, dazu<br />

werden auch die Modellflugplätze und<br />

Startgelände der Drachen- und Gleitschirmflieger<br />

gezählt, in der weiteren<br />

Planung berücksichtigt werden.<br />

DAeC und LVB sind im Kontakt, um<br />

sogenannte georeferenzierte Daten für<br />

betroffene Flugplätze zu sammeln und<br />

die Trassenplaner damit unterstützen<br />

zu können. Mit diesen Daten weist man<br />

einer Fläche in einem Datensatz raumbezogene<br />

Informationen zu und kann<br />

darauf bezogen Mindestabstände und<br />

maximale Abmessungen, beispielsweise<br />

für Windkraftanlagen, beschreiben. Diese<br />

Zusammenstellung ist allerdings sehr<br />

aufwendig und nur durch die Mithilfe<br />

der Luftämter und der DFS realisierbar.<br />

TenneT kann diese Daten nutzen, um die<br />

Forderungen der Bundesnetzagentur zu<br />

erfüllen.<br />

Die Bundesnetzagentur hat den<br />

Antrag nach Paragraf 6 des Netzausbaubeschleunigungsgesetzes<br />

(NABEG)<br />

überprüft und verlangt nun vom Übertragungsnetzbetreiber<br />

TenneT Nachbesserungen.<br />

Sie fordert: „Die gewählte<br />

Methode muss dazu fachgerecht und<br />

nachvollziehbar die Vor- und Nachteile<br />

der jeweiligen Trassenkorridore für die<br />

öffentlichen und privaten Belange darstellen<br />

und die Entscheidungswege<br />

transparent zeigen.“ Außerdem erwartet<br />

die Bundesnetzagentur von TenneT<br />

„einen höheren Begründungsaufwand<br />

für die Auswahl der Trassenkorridore, indem<br />

die zur Verfügung stehenden Informationen<br />

für die Auswahlentscheidung<br />

genutzt werden“.<br />

Mit den sogenannten Antragskonferenzen,<br />

bei denen die Öffentlichkeit<br />

offiziell am Verfahren beteiligt wird, ist<br />

im Sommer <strong>2015</strong> zu rechnen. Vereine aller<br />

Luftsportarten sind nach wie vor zu<br />

höchster Aufmerksamkeit aufgerufen!<br />

Info: Denise Kluge, DAeC-Referat<br />

Umwelt und Natur, Tel.: 0531/23540-29,<br />

E-Mail: d.kluge@daec.de<br />

SCHNIPSEL<br />

DES MONATS<br />

Luftsport im Winter<br />

Berichterstattung über das Segelfliegen ist<br />

keines wegs an warme Jahreszeiten gebunden. Martin<br />

Schenkemeyer, freier Mitarbeiter der „Pyrmonter Nachrichten“<br />

und selbst aktiver Pilot, schrieb einen schönen<br />

Bericht über ein Nachwuchstalent und die Vorzüge des<br />

Ith und des Wesergebirges für Segelflieger. Die Tageszeitung<br />

veröffentlichte den Bericht am 29. Dezember 2014.<br />

Gute Berichterstattung über Luftsportler und ihre Vereine in der<br />

Tageszeitung ist keineswegs selten. Wir sammeln diese Berichte und veröffentlichen<br />

jeden Monat eine besondere Nachricht. Wir freuen uns über Ihre Post. Bitte schicken Sie uns Ausschnitte aus Ihrer Zeitung<br />

per E-Mail an u.kirsch@daec.de oder per Post an DAeC, Uschi Kirsch, Hermann-Blenk-Str. 28, 38108 Braunschweig.<br />

Aero Club News APRIL <strong>2015</strong> 7


■ JUGEND<br />

Air cadet exchange <strong>2015</strong><br />

Internationaler<br />

Jugendaustausch<br />

Die Deutsche Gesellschaft für Luftund<br />

Raumfahrt – Lilienthal Oberth e.V.<br />

(DGLR) organisiert mit wesentlicher<br />

Unterstützung der Luftwaffe und der<br />

deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie<br />

die deutsche Beteiligung am International<br />

Air Cadet Exchange (IACE),<br />

dem seit 1946 bestehenden internati o -<br />

nalen Jugendaustausch.<br />

Der IACE 2014 wird im Zeitraum<br />

vom 21. Juli bis 5. August <strong>2015</strong> stattfinden.<br />

In dieser Zeit werden zwölf<br />

deutsche Jugendliche die Länder Belgien,<br />

Frankreich, Großbritannien, Israel,<br />

Niederlanden, Schweiz und Tschechien<br />

kennen lernen.<br />

Das Programm in den Gastländern<br />

besteht aus offiziellen Anlässen wie<br />

beispielsweise Empfänge und formale<br />

Abendessen, halboffiziellen Veranstaltungen,<br />

wie Firmen- und Truppenbesuche<br />

sowie Städtebesichtigungen,<br />

und reinen Freizeitveranstaltungen.<br />

Für die Teilnahme ist ein Eigenbeitrag<br />

von 550 Euro zu leisten. Alle weiteren<br />

Kosten und Aufwendungen werden<br />

vom Veranstalter getragen.<br />

Voraussetzungen für eine Bewerbung<br />

und die Teilnahme sind: Lebensalter<br />

zwischen 18 und 20 Jahren (Stichtag<br />

1. August <strong>2015</strong>), gute Gesundheit,<br />

ausgeprägtes Interesse an der Luftfahrt<br />

und die Bereitschaft, als Repräsentant<br />

der Bundesrepublik Deutschland<br />

und der Deutschen Gesellschaft<br />

für Luft- und Raumfahrt in einem der<br />

Partnerländer aufzutreten.<br />

Interessierte bewerben sich bis zum<br />

15. April <strong>2015</strong> mit einer aussagekräftigen<br />

und überzeugenden, schriftlichen<br />

Bewerbung mit Lebenslauf,<br />

Passbild und entsprechenden Nachweisen<br />

(z. B. Schulzeugnis, Beurteilungen,<br />

Empfehlungsschreiben) bei<br />

per Mail bei der Deutschen Gesellschaft<br />

für Luft- und Raumfahrt e. V<br />

an bewerbung.iace@dglr.de<br />

DENKMALSCHUTZ ■ Oldtimer<br />

„Tante Ju“ wird<br />

fliegendes Denkmal<br />

Sie ist eines der ältesten, kleinsten und langsamsten noch fliegerisch aktiven<br />

Passagierflugzeuge der Welt. Von ihren vielen Fans im In- und Ausland<br />

wird sie liebevoll „Tante Ju“ genannt oder auch respektvoll „Grande Dame der<br />

Lüfte“. Jetzt wird dem Oldtimer, gebaut 1936 von den Junkers-Flugzeugwerken<br />

in Dessau, eine Ehre zuteil wie noch keinem Passagierflugzeug zuvor: Als weltweit<br />

erstes und einziges für den gewerblichen Flugbetrieb zugelassenes historisches<br />

Verkehrsflugzeug soll die Ju 52 der Lufthansa in Kürze vom Amt für<br />

Denkmalschutz der Hamburger Kulturbehörde als „bewegliches Denkmal“ unter<br />

Schutz gestellt werden. Diese Ehrung würdigt auch das Lebenswerk und die<br />

Leistung des legendären deutschen Ingenieurs, Luftfahrtpioniers und Unternehmers<br />

Hugo Junkers.<br />

Die Unterschutzstellung als „bewegliches Denkmal“ durch das Denkmalschutzamt<br />

der Freien und Hansestadt Hamburg unterstreicht die Bedeutung<br />

der Ju 52 als Dokument der Baukunst sowie der Konstruktions- und Luftfahrtgeschichte,<br />

dessen Nutzung und Erhalt im öffentlichen Interesse liegt.<br />

Die Anerkennung als „bewegliches Denkmal“ setzt die Erfüllung von Grundvoraussetzungen<br />

sowie strenger Kriterien voraus, die im Denkmalschutzgesetz<br />

festgelegt sind. Das dort geforderte Mindestalter von 30 Jahren erfüllt die Ju 52<br />

quasi in Potenz; auch der erforderliche ausreichende Anteil an Originalsubstanz<br />

ist vorhanden. Aber vor den strengen Augen der Denkmalschützer muss auch<br />

nachgewiesen werden, dass die Ju 52 eine besondere Bedeutung besitzt, die<br />

ihre Erhaltung zu einem Gegenstand des öffentlichen Interesses macht.<br />

Deutsche Lufthansa AG<br />

Deutsche Lufthansa Berlin-Stiftung<br />

■ Impressum<br />

Herausgeber: Deutscher Aero Club e.V.<br />

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

Redaktion: Uschi Kirsch<br />

Adresse: Hermann-Blenk-Straße 28,<br />

38108 Braunschweig,<br />

Tel.: 0531/23540-0, Fax: 0531/23540-11<br />

Internet: www.daec.de, E-Mail: info@daec.de<br />

Foto: Burkhard Jacobfeuerborn,<br />

Deutsche Lufthansa Berlin-Stiftung<br />

8 Aero Club News APRIL <strong>2015</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!