14.10.2015 Aufrufe

ForestFinest 2/2015

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Mensch & Soziales<br />

Aus dem FF<br />

Unser Wissen<br />

für Sie zusammengefasst<br />

Was sind WfbM?<br />

Eine kurze – aber beeindruckende – Geschichte der Menschlichkeit<br />

Werkstätten für behinderte Menschen – das ist der<br />

momentan politisch korrekte Name für Einrichtungen,<br />

die früher „Beschützende Werkstätten“, „Geschützte<br />

Werkstätte“ oder „Behindertenwerkstatt“ hießen.<br />

Die Aufgabe dieser Einrichtungen hat sich durch neue<br />

Namensgebungen nicht geändert, aber der Fokus,<br />

der nach außen sichtbar gemacht werden soll, schon:<br />

Es geht um Menschen und nicht um „Behinderte“<br />

oder „Schützlinge“.<br />

Björn Bloch, Mitarbeiter einer der<br />

bekanntesten WfbM, des proWerk<br />

Bethel in Bielefeld, arbeitete an<br />

den ersten Produkten des Forest-<br />

Finance-TreeShops, am PadBrett<br />

ebenso wie am Cochecito.<br />

Foto: Christine Sommer-Guist<br />

In Deutschland leben und arbeiten rund 300000 Menschen in<br />

Einrichtungen, die sich ihnen und ihren Möglichkeiten anpassen<br />

– und nicht umgekeht. Die Einrichtungen, die als „Beschützende<br />

Werkstätten“, „Geschützte Werkstätten“ oder „Behin<br />

dertenwerkstätten“ bekannt sind, bieten mental, psychisch<br />

oder physisch beeinträchtigten Personen die Möglichkeit, in einem<br />

geschützten Rahmen wieder am Arbeitsleben teilzunehmen.<br />

Dabei geht es in erster Linie nicht um den Verdienst: Dieser<br />

liegt weit unter dem Existenzminimum und wird durch die<br />

gesetzliche Grundsicherung ergänzt.<br />

Insgesamt gehören zu den in der Bundesarbeitsgemeinschaft<br />

„Werkstätten für behinderte Menschen“ organisierten Mitglieds -<br />

werkstätten 685 Hauptwerkstätten und 2665 Betriebsstätten.<br />

Für einige der dort beschäftigten Menschen führt der Weg langfristig<br />

zurück auf den ersten Arbeitsmarkt, für andere ist die Arbeit<br />

eine dauerhafte Lösung, die ihnen die Teilhabe am gesellschaftlichen<br />

Leben ermöglicht. Über 15000 dieser Menschen sind<br />

so schwer beeinträchtigt, dass sie einer besonderen Betreuung,<br />

Förderung und Pflege bedürfen.<br />

Lange Geschichte – gemeinsame Wege<br />

Die Werkstätten wurden möglich dank des 1961 verabschiedeten<br />

Bundessozialhilfegesetzes, das eine staatlich finanzierte Eingliederung<br />

nicht erwerbstätiger Erwachsener regelte. Die ersten<br />

Werkstätten etablierten sich aber erst ab den 1970ern. Eine dieser<br />

Einrichtungen ist das proWerk der Bodelschwinghschen Stiftung<br />

Bethel in Bielefeld, in dem über 3400 Menschen ausgebildet<br />

und qualifiziert werden, so dass sie im Idealfall eine<br />

Arbeit außerhalb der Stiftung finden. Seit 2010 arbeiten wir mit<br />

dem proWerk zusammen und lassen hier unser Holz zu Pad- und<br />

SchlüsselBrettern, Cochecitos und seit diesem Jahr auch zu vielen<br />

anderen schönen Dingen verarbeiten (siehe Anzeige rechts).<br />

Die Mitarbeiter des proWerks haben viele Ideen, was sie aus<br />

unserem Holz alles machen können. Zum Beispiel wollten sie<br />

nicht einfach nur ein Frühstücksbrett wie alle anderen machen.<br />

Es sollte besonders praktisch sein – zum Aufhängen und mit einem<br />

Platz fürs Frühstücksei. Gedacht, gesagt, getan – hier ist es:<br />

das FrühstücksBrett für unseren TreeShop (siehe unten).<br />

Es ist bereichernd, mit Menschen zu arbeiten, die, durch was<br />

auch immer, an den Rand der Arbeitswelt gedrängt wurden und<br />

dadurch an den der Gesellschaft geraten sind. Hier werden sie<br />

als behindert empfunden und oft genug auch behindert, in ihrer<br />

Entwicklung aufgehalten, in stupide Richtungen gelenkt. Aber<br />

ihre Arbeit ist kreativ und wertvoll, sie verdient es in den Vordergrund<br />

gestellt zu werden. Es ist der Mensch, der zählt und nicht<br />

die „Behinderung“ oder der „Schutz“, unter den er gestellt<br />

wird. Insofern macht sogar ein Name wie<br />

„WfbM“ Sinn und ist mehr als nur politisch<br />

korrekt.<br />

<strong>ForestFinest</strong> Frühstücksbrett rootproofed,<br />

Made in WfbM, proWerk.<br />

www.treeshop.de Foto: Katrin Spanke<br />

52 FF www.forestUnance.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!