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TASSILO-03-Webversion

Die dritte Ausgabe des interessanten Regionalmagazins "tassilo" rund um Weilheim und die Seen.

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alle Fragen. Schmidhammer ist<br />

eben nicht nur Museumsführer,<br />

sondern auch Bergmann. Behelmt<br />

fahren die Familien zuletzt mit der<br />

Bockerlbahn in den Stollen. Plötzlich<br />

knallt es laut, der Boden vibriert,<br />

überall ist Staub. Der Lärm<br />

und das Gefühl, dass ein Stollen<br />

gleich einbricht, gehörten für die<br />

Bergleute zum Alltag.<br />

Kohle für Jahrzehnte<br />

schlummert im Berg<br />

Die Besucher erleben eine simulierte<br />

Sprengung. Und dies schon<br />

ganz am Anfang des Tiefstollens,<br />

der bis 1923 in Betrieb war. 670<br />

Meter weit bohrte er sich einst in<br />

den Berg und war verbunden mit<br />

dem Schacht, der von Hohenpeißenberg<br />

herabkam. Von 1869 bis<br />

1923 wurden allein hier 1,5 Millionen<br />

Tonnen Pechkohle abgebaut.<br />

Noch schlummern rund 40 Millionen<br />

Tonnen Pechkohle im Berg.<br />

Sie abzubauen würde bei der<br />

zuletzt erreichten Förderleistung<br />

noch einige Jahrzehnte dauern.<br />

Dennoch schloss das Bergwerk<br />

1971. Bei einem Ölpreis von damals<br />

fünf Pfennig pro Liter war<br />

der Betrieb nicht mehr rentabel.<br />

Die Erinnerung an den Bergbau<br />

in Peißenberg lebendig zu halten,<br />

dem fühlen sich die Mitglieder<br />

im Museumsverein verpflichtet.<br />

Damit auch nachfolgende Generationen<br />

erkennen, wie sehr die<br />

Kohle die Marktgemeinde geprägt,<br />

sogar geformt hat. Am Luftbild im<br />

Museum ist zu sehen, wie aus<br />

dem ehemaligen Bauerndorf ein<br />

Bergarbeiterort wurde, der sich<br />

erst zum Tiefstollen hin, später um<br />

den Schacht drängte.<br />

Doch es ist nicht nur Verantwortungsgefühl<br />

und Geschichtsbewusstsein,<br />

das Altbürgermeister<br />

Schnitzer und seine Mitstreiter<br />

antreibt: „Es macht auch unwahrscheinlich<br />

Spaß“, sagt er, immer<br />

wieder gebe es interessante Begegnungen<br />

mit Besuchern. Bei<br />

einer Führung sei ein Mann dabei<br />

gewesen, der geschildert habe,<br />

wie er bei Bombenangriffen mit<br />

seinen Eltern und anderen Peißenbergern<br />

in den Luftschutzstollen<br />

geflüchtet ist. Schnitzers Vater<br />

fuhr jeden Tag ein, bis er im Alter<br />

von nur 47 Jahren zu krank war,<br />

um weiter zu arbeiten. Mit Anfang<br />

60 starb er mit kaputter Lunge:<br />

„Das war der klassische Bergmannstod“,<br />

sagt der Sohn. khw/cr/ts<br />

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Zeitzeugen der Mechanisierung des Kohlebergbaus im Oberland.<br />

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november / dezember 2015 | 7

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