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ego Magazin Trier - Ausgabe 4

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Der Mann mit der Maus<br />

:Christoph Biemann experimentiert an der Uni <strong>Trier</strong><br />

wSabrina Lambers ISabrina Lambers, Lukas Schuh<br />

Wenn sich im Audimax der Uni <strong>Trier</strong> Grundschüler, Schüler<br />

und Studenten bis hin zu Großeltern versammeln,<br />

kann nur ein Mann daran schuld sein - Christoph Biemann<br />

aus der Sendung mit der Maus. Als er mit seinem<br />

Markenzeichen, dem leuchtend grünen Pullover die Bühne<br />

betritt, tobt der Saal. Für die Ausstellung „Mathematik<br />

zum Anfassen“, sollte er schon im Frühjahr nach <strong>Trier</strong><br />

kommen, musste allerdings wegen Krankheit absagen.<br />

Dass der Vortrag nachgeholt werden muss, stand für ihn<br />

aber sofort fest und so konnten Tausende Zuschauer im<br />

Oktober seine experimentelle Ader live bewundern.<br />

EGO<br />

„In der „Sendung mit der Maus“ waren deine Beiträge<br />

mit Komik verbunden und du spieltest den Tollpatsch.<br />

Spiegelt das auch den richtigen Christoph wider?“<br />

Christoph<br />

„Ich bin relativ ruhig im normalen Leben, aber ich<br />

experimentiere gerne und da geht auch mal was daneben.<br />

Ich bin kein perfekter Mensch und das möchte<br />

ich auch gar nicht sein. Es gibt genug perfekte<br />

Menschen im Fernsehen.“<br />

stein heißt und wir alle haben Eier bisher immer falsch<br />

abgeschreckt. Kaltes Wasser ist nicht so effektiv wie<br />

ein gekonnter Urschrei „Denn die Eier müssen so richtig<br />

Angst bekommen, damit ihnen die Schale abfällt“.<br />

Dass man solche Experimente vorher üben muss, ist<br />

jedem klar. Dass dies in der heimischen Küche passierte,<br />

ist aber doch eine Überraschung.<br />

EGO<br />

„Wie sah denn deine Küche zu Hause aus, nachdem du<br />

alle Experimente einmal ausprobiert hast?“<br />

Mit seinen 63 Jahren ist Christoph inzwischen schon ein<br />

Oldie der Fernsehlandschaft und hat selbst zwei Kinder<br />

großgezogen. Die konnten sich immer aussuchen, ob Papa<br />

ihnen privat erklärt, wie die Streifen in die Zahnpasta kommen<br />

oder ob sie es, wie fast alle aus der Sendung, mit der<br />

Maus erfahren. Ein Ende seiner Fernsehkarriere ist zum<br />

Glück noch nicht in Sicht.<br />

EGO<br />

„Gibt es einen Zeitpunkt, ab dem du den grünen Pulli<br />

an den Nagel hängen würdest?“<br />

Dass er dabei nicht völlig trocken und ernst bleibt, zeigt<br />

sich schon am Anfang. Ganz selbstironisch kommt seine<br />

Begrüßung daher: „Hallo, ich bin der Christoph. Vielleicht<br />

kennt mich der ein oder andere aus der Sendung mit der<br />

Maus.“ Genau diese Komik ist es, die die Zuschauer der<br />

Sendung mit der Maus seit über 40 Jahren kennen und<br />

lieben. Ob der Tollpatsch aus dem Fernsehen im echten<br />

Leben ganz ernst ist und ob die nächste Generation vielleicht<br />

ohne ihn auskommen muss, beantwortet er dem<br />

<strong>ego</strong> <strong>Magazin</strong> im Interview.<br />

Perfektionismus ist auch bei seinen Experimenten kein<br />

Thema. Da darf auch mal das Wasser überschwappen,<br />

wenn er die Verdrängungskraft von Körpern erklärt.<br />

Kindgerecht und doch spannend für Jeden. Der Vortrag<br />

an der Universität <strong>Trier</strong> „Experimente mit Christoph“<br />

gehört zu seinem gleichnamigen Kinderbuch<br />

und ist für die Kleinen gedacht und doch erfährt auch<br />

der ein oder andere Erwachsene noch etwas Interessantes.<br />

So kommt das Wort Elektrizität vom griechischen<br />

Wort „electron“, was übersetzt eigentlich Bern-<br />

Christoph<br />

„Also ich hab das alles nacheinander gemacht, aber<br />

es war schon ziemlich wild zwischendurch. Wir haben<br />

für das Buch auch extra Fotos von den Experimenten<br />

gemacht, denn alle Bücher, die ich mir angeschaut<br />

habe, hatten nur Zeichnungen drin. Aber nur,<br />

wenn ich Fotos mache und alles ausprobiere, kann<br />

ich ja sicher sein, dass es funktioniert. Denn mit den<br />

Experimenten ist das so eine Sache. Wenn die nicht<br />

klappen, ist das blöd.“<br />

Christoph<br />

„Nein. Ich bin jetzt von der Rolle des großen Kindes<br />

in die eines Großvaters hineingewachsen. Aber auch<br />

als Großvater darf man noch ein bisschen doof und<br />

kindisch sein.“<br />

Wir dürfen also hoffen, dass auch die nächste Generation<br />

noch viel Spaß mit Christoph haben wird. •<br />

44 <strong>ego</strong> Christoph Biemann<br />

Christoph Biemann <strong>ego</strong> 45

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