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ego Magazin Trier - Ausgabe 4

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Weit mehr als nur das Avelertal<br />

:Kürenz - Ein Schloss, guter Wein und viel Geschichte<br />

wMelanie Rode IMelanie Rode, Sabrina Lambers<br />

Ehemaliges Gelände der Landesgartenschau 2004<br />

Staatliche Weinbaudomäne <strong>Trier</strong><br />

Aussichtsturm in den Weinbergen<br />

Kürenzer Schlösschen mit Schlosspark<br />

Eine verwaiste Siedlung, ein bewohntes Kasernengelände,<br />

bewaldete Hänge mit grandiosen Aussichten und ein<br />

herrschaftliches Schlösschen: damit verfügt <strong>Trier</strong>-Kürenz<br />

zweifellos über einige Attraktionen, die vielen kaum<br />

bekannt sind. <strong>Trier</strong>-Kürenz erstreckt sich östlich der<br />

Innenstadt, vom Moseltal über das Avelertal bis zum<br />

hochgelegenen Petrisbergplateau. Ob für Jung oder Alt,<br />

für Familien oder Studierende – Kürenz bietet mit seiner<br />

Lage zwischen Innenstadt, den Höhenstadtteilen und der<br />

Universität für viele ein passendes Zuhause und abwechslungsreiches<br />

Leben.<br />

Am Fuße des Berges, im historischen Ortskern von Alt-<br />

Kürenz, steht das „Kürenzer Schlösschen“. Hinter alten<br />

Bäumen und dem dazugehörigen, öffentlichen Park, oberhalb<br />

der Domänenstraße, versteckt es sich: auch wenn<br />

heute nur noch ein Drittel des früheren Schlosses steht,<br />

ist es dennoch ein wahres Schmuckstück. Während seiner<br />

200 jährigen Geschichte, wurde das Schlösschen oft<br />

umgebaut, erweitert, restauriert und wechselte häufig<br />

seinen Besitzer. Seit 1977 ist das Gebäude im Privatbesitz<br />

und steht nun wieder zum Verkauf. Wer also schon immer<br />

ein Traumschloss besitzen wollte, kann das Anwesen mit<br />

Schlossteich, Orangerie und eigenem Teehaus für 2,3 Millionen<br />

Euro erwerben.<br />

Wenn man nichts davon weiß, würde man nicht vermuten,<br />

was sich abzweigend vom Kolonnenweg befindet:<br />

das Areal am Grüneberg, die Wehrtechnische Dienststelle<br />

(WTD 41) für Kraftfahrzeuge und Panzer der Bundeswehr.<br />

Die WTD 41 bewertet, untersucht und erprobt unter anderem<br />

landgebundene Fahrzeugsysteme. Auf einem<br />

Außengelände mit mehreren Erprobungskursen können<br />

die Prüfer praktische Fahrtests für die Belastbarkeit der<br />

Fahrwerke durchführen.<br />

Im Avelertal befindet sich auch die Staatliche Weinbaudomäne<br />

<strong>Trier</strong>. Die Domäne ist seit 2014 ein ökologischer<br />

Weinbaubetrieb. Sie engagiert sich besonders auch kulturell<br />

mit Kunstaktionen, wie die „Kunst und Kultur für alle<br />

Sinne“ im vergangenen Sommer. In Kooperation mit der<br />

Universität <strong>Trier</strong> erzeugt die Domäne den Uni-Wein am<br />

Uni-Weinberg. In den Weinbergen der Domäne Avelsbach<br />

gibt es den Aussichtsturm, die sogenannte Burg, von dem<br />

man einen tollen Ausblick auf den Stadtteil hat.<br />

An einem Hang des Petrisberges stößt man auf eine Art<br />

Geisterstadt: das ehemalige Franzosen- Viertel in der Burgunderstraße.<br />

Auch wenn hier im alten Kasernenviertel<br />

Reihenhäuser als Studentenwohnheime genutzt werden,<br />

steht der Großteil der Häuser seit 2010 mit dem letzten<br />

Abzug des französischen Militärs leer. Die Stadt plant eine<br />

Wiederbelebung, indem sie einige der Gebäude herrichten<br />

möchte, um Flüchtlingsfamilien und Asylbewerber<br />

unterbringen zu können. Das ehemalige Franzosen-Viertel<br />

könnte so eine Hilfe für mangelnde Wohnungskapazitäten<br />

und Raumnot sein.<br />

Im Stadtteil Kürenz wurde im Februar 2005 der erste<br />

Stolperstein in <strong>Trier</strong> gelegt. Der Kulturverein Kürenz hatte<br />

zusammen mit der AG Frieden das Projekt zur Erinnerung<br />

an das Schicksal derer, die im Dritten Reich verfolgt und<br />

ermordet wurden, ins Leben gerufen. Diesem Ersten sind<br />

in den letzten zehn Jahren rund 180 Stolpersteine gefolgt.<br />

Der Stadtteil wurde durch die EGP mit dem neuen Kürenzer<br />

Petrisberg zu einer der herausragendsten <strong>Trier</strong>er<br />

Wohngegenden entwickelt. Besonders hier zeichnet sich<br />

der Wandel der Zeit ab: Das Konzept auf dem Petrisbergplateau<br />

beeindruckt mit modernen Flachbauten für ein<br />

kombiniertes Wohnen, Leben und Arbeiten, und stellt<br />

somit ein Alleinstellungsmerkmal in der Region dar. Das<br />

Wohngebiet auf dem Plateau entstand im Zuge der Landesgartenschau<br />

2004 und dem Umbau der ehemaligen<br />

Kasernenanlage. Das Gelände beherbergt heute Büround<br />

Laborräume des Wissenschaftspark Petrisberg und<br />

ein überwiegender Teil wird als Wohngebiet genutzt. Im<br />

ehemaligen französischen Lazarett befindet sich heute<br />

der Campus II der Universität <strong>Trier</strong>. Der moderne Petrisberg<br />

steht in schönem Kontrast zu der ländlichen Idylle<br />

von Alt-Kürenz und den umliegenden Weinbergen. •<br />

64 <strong>ego</strong> Kürenz<br />

Kürenz <strong>ego</strong> 65

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