21.11.2015 Aufrufe

Nr. 11 (III-2015) - Osnabrücker Wissen

Nr. 11 (III-2015) - Osnabrücker Wissen Wir beantworten Fragen rund um die Osnabrücker Region. Alle drei Monate als Printausgabe. Kostenlos! Und online unter www.osnabruecker-wissen.de

Nr. 11 (III-2015) - Osnabrücker Wissen

Wir beantworten Fragen rund um die Osnabrücker Region. Alle drei Monate als Printausgabe. Kostenlos! Und online unter www.osnabruecker-wissen.de

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<strong>Nr</strong>. <strong>11</strong> · kostenlos · Ausgabe <strong>III</strong> / <strong>2015</strong><br />

www.osnabruecker-wissen.de<br />

AUFGEWECKT DURCH STADT UND LANDKREIS<br />

KOSTENLOS!<br />

20<br />

HOCHSCHULE & KARRIERE<br />

Wie finden Firmen begeisterte Mitarbeiter?<br />

30<br />

STADT- & LANDGESCHICHTEN<br />

Wer fährt (wieder) durch Osnabrück?<br />

Was fließt<br />

unter Osnabrück?<br />

41<br />

NATUR & UMWELT<br />

Wer trägt zum Fressen Knieschoner?<br />

Fotos Topthema © Stadtwerke Osnabrück<br />

44<br />

KUNST & KULTUR<br />

Was verbirgt sich in der Villa Stahmer?


IMPRESSUM<br />

Ein Medienprojekt der<br />

Medienagentur KreativKompass<br />

UG (haftungsbeschränkt)<br />

Geschäftsführer: Stephan Buchholz<br />

Natruper Straße 23<br />

49076 Osnabrück<br />

Telefon: +49 541 / 440 220 03<br />

E-Mail: kontakt@kreativkompass.de<br />

Internet: www.kreativkompass.de<br />

in Zusammenarbeit mit der<br />

Hochschule Osnabrück<br />

Projektverantwortlich:<br />

Prof. Volker Gehmlich und<br />

Abigail Joseph-Magwood<br />

www.hs-osnabrueck.de<br />

REDAKTION<br />

Chefredakteur:<br />

Dr. Thorsten Stegemann (TS)<br />

Weitere Redaktionsmitglieder<br />

dieser Ausgabe:<br />

Yörn Kreib (YK)<br />

Felix Stark (FS)<br />

Ebba Ehrnsberger (EE)<br />

Stefan Bock (SB)<br />

Ilhan Akbalik (IA)<br />

Ann-Katrin Robrook (AKR)<br />

Daniel Theusner (DT)<br />

Sebastian Schubert (SeS)<br />

Erna Berg (EB)<br />

Janina Große-Hagenbrock (JGH)<br />

Robin Söger (RS)<br />

Theresa Rollmann (TR)<br />

Beiträge der Redaktion (RED)<br />

AUFGEWECKT DURCH STADT UND LANDKREIS<br />

Ein Medienprojekt von:<br />

Mit freundlicher Unterstützung von:<br />

Gastbeiträge:<br />

Margret Baumann (MB)(<br />

Museum Industriekultur Osnabrück<br />

Hanna Rickert (HR)<br />

Zoo Osnabrück<br />

Bodo Zehm (BZ)<br />

Stadt- und Kreisarchäologie Osnabrück<br />

Abigail Joseph-Magwood (AJM)<br />

Hochschule Osnabrück /<br />

Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften<br />

Beatrice le Coutre-Bick (BCB)<br />

Leiterin Literaturbüro Westniedersachsen / Osnabrück<br />

Gestaltung & Vertrieb<br />

Stephan Buchholz<br />

MUSEUM<br />

INDUSTRIEKULTUR<br />

OSNABRÜCK<br />

Projektmanagement & Vertrieb<br />

Igor Hafner<br />

Projektmanagement & Distribution<br />

Sebastian Buchholz<br />

BILDMATERIAL<br />

Fotografin Jana Lange<br />

www.jana-fotografiert.de<br />

www.fotolia.com, www.istock.com<br />

und siehe Bildnachweise<br />

DRUCK & PRODUKTION<br />

Levien-Druck GmbH<br />

Eduard-Pestel-Straße 16<br />

49080 Osnabrueck<br />

Telefon: +49 5 41 / 9 59 29-0<br />

Internet: www.levien.de<br />

REDAKTIONSSCHLUSS<br />

September <strong>2015</strong><br />

COPYRIGHT<br />

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Veröffentlichung im<br />

Internet oder Vervielfältigung auf Datenträgern nur nach<br />

vorheriger schriftlicher Genehmigung der Medienagentur<br />

KreativKompass UG (haftungsbeschränkt). Trotz sorgfältiger<br />

Prüfung keine Gewähr für eventuelle Druckfehler. Unsere Redaktion<br />

ist selbstverständlich bemüht, alle Ansprüche im Bereich der<br />

Urheberrechte (insbesondere der Bildrechte) vor Drucklegung<br />

zu klären und zu berücksichtigen. Sollte uns trotzdem einmal ein<br />

unbeabsichtigter Fehler unterlaufen, wenden Sie sich bitte direkt<br />

an: redaktion@osnabruecker-wissen.de, damit wir schnell eine<br />

einvernehmliche Lösung finden.


EDITORIAL<br />

- Anzeige -<br />

Bild © Sebastian Buchholz<br />

„Von meiner Stadt verlange ich:<br />

Strom, Wasser und Kanalisation.<br />

Was die Kultur anbelangt,<br />

die besitze ich bereits.“<br />

Karl Kraus (1874-1936), österreichischer Schriftsteller<br />

Quartieren Sie Ihre Geschäftspartner und<br />

Familiengäste im Herzen von Osnabrück ein -<br />

oder werden Sie gerne selbst unser Gast!<br />

verlangen können wir viel – und Geistesgrößen wie Karl Kraus vielleicht noch<br />

ein Stückchen mehr. Das ändert allerdings nichts daran, dass die Selbstverständlichkeiten<br />

unseres Alltags oft einen immensen personellen, technischen und<br />

finanziellen Aufwand erfordern. In Osnabrück müssen jeden Tag 50.000 Kubikmeter<br />

Abwasser entsorgt und neu aufbereitet werden. In dieser Ausgabe folgen<br />

wir seinen Spuren – durch ein 1.100 Kilometer langes Kanalsystem bis hin zu<br />

Pumpstationen, Rückhaltebecken und Klärwerken.<br />

Wir verpassen unseren Zimmern einen<br />

frischen Look, hier ein erster Einblick:<br />

Unser Besuch in der Kanalisation liefert aber nur eines von vielen interessanten<br />

Themen, die wir wieder für Sie aufbereitet haben. Wir wollen wissen, ob in<br />

Osnabrück die sichersten Aufzüge der Welt gebaut werden, wer mit Krönchen<br />

designt und wie freiwillig die <strong>Osnabrücker</strong> sind. Außerdem gewähren wir<br />

spannende Einblicke in die Villa Stahmer und hinter die Kulissen des Hotels<br />

Remarque.<br />

Auch unsere Kooperationen mit dem Museum Industriekultur und dem Zoo<br />

Osnabrück führen uns einmal mehr zu Antworten auf verblüffende Fragen. Die<br />

diesmal lauten: Wer zog seinen Freunden Funken aus der Nase? Und: Wer trägt<br />

zum Fressen Knieschoner?<br />

Nun wünschen wir viel Freude beim Lesen und Entdecken – und natürlich das<br />

nötige Quäntchen Glück bei unserem neuen Gewinnspiel.<br />

Herzlichst,<br />

Dr. Thorsten Stegemann<br />

Chefredakteur<br />

Stephan Buchholz<br />

Herausgeber<br />

P.S.: Haben Sie sich schon auf facebook mit uns verbunden?<br />

Über 4.500 User finden bereits auch online neue Fragen & Antworten aus<br />

der Region - einfach „liken“ und noch mehr Zusatzinfos bekommen:<br />

www.osnabruecker-wissen.de/facebook<br />

3<br />

Hotel Nikolai Zentrum GmbH<br />

Geschäftsführerin Yvonne Zeidler<br />

Kamp 1 · 49074 Osnabrück<br />

Fon +49 541 / 331 30 -0<br />

Mail rezeption@hotel-nikolaiort.de<br />

www.hotel-nikolaiort.de


GRUSSWORT<br />

Hallo <strong>Wissen</strong>de,<br />

wir <strong>Osnabrücker</strong> sind in diesem<br />

Jahr im Garten, alle Blumenkinder,<br />

Gartenkünstler und<br />

Lebensgenießer, das wissen Sie<br />

schon, denn überall hängen Plakate,<br />

überall finden Garten–Kultur –<br />

Veranstaltungen statt, auch in der<br />

letzten Ausgabe dieses Magazins<br />

war der Garten Leitthema.<br />

Garten, Gärtnern, Grün in der<br />

Stadt, das alles und viel mehr<br />

schafft unsere urbane Lebensqualität,<br />

die wir natürlich auch<br />

erhalten und ausbauen wollen.<br />

Der Bereich „Nackte Mühle“ der<br />

Lega S Jugendhilfe gGmbH engagiert<br />

sich bei Umweltthemen sehr<br />

und inspiriert vor allem Kinder<br />

und Jugendliche, sich der Natur<br />

und deren Schutz zu widmen. Wir<br />

müssen zunächst einen Zugang<br />

zu unserer natürlichen Umgebung<br />

finden, diese verstehen und<br />

schätzen lernen. Lernen mit allen<br />

Sinnen, unsere Leitmethode. Raus<br />

aus den Räumen, rein in die Natur,<br />

unser Leitmotto.<br />

Wir freuen uns sehr darüber, dass<br />

„<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong>“ diese<br />

Themen in einer neuen Serie ab<br />

dieser Ausgabe regelmäßig sehr<br />

informativ und kurzweilig aufgreift<br />

und vertieft (siehe Seite 44).<br />

Ich bin jetzt mal im Garten!<br />

Thomas Solbrig<br />

Geschäftsführer<br />

Lega S Jugendhilfe gGmbH<br />

INHALT<br />

Welche Fragen zur <strong>Osnabrücker</strong> Region<br />

beantworten wir in dieser Ausgabe?<br />

TOPTHEMA<br />

Was fließt unter Osnabrück? 5<br />

<strong>Nr</strong>.<br />

<strong>11</strong> AUFGEWECKT<br />

DURCH STADT UND LANDKREIS<br />

WIRTSCHAFT & TECHNIK<br />

Werden in Osnabrück die sichersten Aufzüge gebaut? 10<br />

Wer zog seinen Freunden Funken aus der Nase? 12<br />

Wo wird das Kino zum Eventschauplatz? 13<br />

Wer fährt <strong>Osnabrücker</strong> Kaffee durch acht Länder? 15<br />

HOCHSCHULE & KARRIERE<br />

Wie wird in Kenia ethische Mode produziert? 16<br />

Wie funktioniert modernes Projektmanagement? (Teil 4) 18<br />

Wie finden Unternehmen begeisterte Mitarbeiter? 20<br />

STADT- & LANDGESCHICHTEN<br />

Wie viel Portugal steckt in Osnabrück? 25<br />

Wie freiwillig sind die <strong>Osnabrücker</strong>? 27<br />

Wo spielen die <strong>Osnabrücker</strong> Bingo? 28<br />

Ist es in Hellern heller als anderswo? 29<br />

Wer fährt (wieder) durch Osnabrück? 30<br />

Wie entstand Osnabrück? 32<br />

LEBEN & GESELLSCHAFT<br />

Welche Tiere haben es in Osnabrück am schwersten? 34<br />

Wer designt mit Krönchen? 35<br />

Was passiert, wenn der Strom abgestellt wird? 36<br />

ESSEN & TRINKEN<br />

Deftig oder vegetarisch? 38<br />

NATUR & UMWELT<br />

Hörst Du die Glocken schlagen? 40<br />

Wer trägt zum Fressen Knieschoner? 41<br />

Wo wird Zaubersalbe hergestellt? 42<br />

KUNST & KULTUR<br />

Was verbirgt sich in der Villa Stahmer? 44<br />

Wo wird der plattdeutsche „Grand Prix“ ausgetragen? 46<br />

HINTER DEN KULISSEN<br />

Warum lohnt ein Hotelbesuch in der eigenen Stadt? 47<br />

SPORT & GESUNDHEIT<br />

Wer operiert mit einem Roboter? 52<br />

Wann war der <strong>Osnabrücker</strong> Fußball erstklassig? 54<br />

FAMILIE & SOZIALES<br />

Wer löst Insel-Rätsel? 56<br />

SCHÖNE GRÜSSE & GOLDENES BUCH<br />

Hallo, wie geht‘s? 57<br />

Wer trug sich ins Goldene Buch ein? 57<br />

RÄTSELN & GEWINNEN<br />

Wie viel <strong>Wissen</strong> steckt in Ihnen? 58<br />

4


TOPTHEMA<br />

Was fließt<br />

unter Osnabrück?<br />

Bildmaterial © Stadtwerke Osnabrück // Kanalteaser © escli; Fotolia.com<br />

Aus den Augen, aus dem Sinn: Wenn<br />

das Wasser im Abfluss versinkt, ist<br />

der Fall für uns erledigt. Dabei fängt er<br />

gerade erst an. Tag für Tag müssen in<br />

Osnabrück rund 50.000 Kubikmeter<br />

Abwasser abgeleitet und nach strengen<br />

rechtlichen Vorgaben gereinigt werden.<br />

In dieser Ausgabe folgen wir seinen<br />

verschlungenen Wegen.<br />

Woher kommt das Wasser?<br />

Unsere Stadt benötigt jeden Tag rund 30.000 Kubikmeter<br />

Trinkwasser, das aus dem mineralienreichen Grundwasser<br />

des <strong>Osnabrücker</strong> Landes gewonnen und in<br />

Wasserwerken aufbereitet wird. Die drei großen Hochbehälter<br />

auf dem Schölerberg, dem Piesberg und dem<br />

Schinkel berg speichern das kühle Nass, ehe es in die<br />

einzelnen Versorgungsgebiete fließt. ▶<br />

5


Trinkwasserhochbehälter auf dem Schölerberg - zusammen mit den anderen beiden (Piesberg und Schinkelberg) wird dort die komplette Menge des<br />

durchschnittlichen Tagesbedarfs an Trinkwasser von insgesamt rund 30.000 Kubikmeter (!) für die <strong>Osnabrücker</strong> bereit gehalten.<br />

Hier benutzen wir es zum Waschen,<br />

Kochen, Duschen, Blumen gießen und<br />

nicht zuletzt für die Toilettenspülung.<br />

Anschließend rauscht es durch Abflüsse<br />

davon, um vielleicht irgendwann zu<br />

uns zurückzukehren. „Jeder von uns<br />

sollte sich darüber im Klaren sein, dass<br />

wir das Wasser nicht verbrauchen – wir<br />

benutzen es“, sagt Sarah Panteleit, Umweltingenieurin<br />

bei den Stadtwerken<br />

Osnabrück.<br />

Umso wichtiger<br />

sei es, die Leihgabe<br />

der Natur in<br />

gutem Zustand<br />

zurückzugeben.<br />

Leider stößt dieser Rat bei einigen Bürgern<br />

auf taube Ohren: Hygieneartikel,<br />

Zigarettenkippen, Speisereste oder<br />

Textilien werden hin und wieder unbedacht<br />

in der Toilette entsorgt. Die<br />

damit verbundene Verschmutzung der<br />

Abwasserkanäle und Pumpwerke sowie<br />

die Mehrbelastung der Kläranlagen<br />

oder bloß der Anstieg der Rattenpopulation<br />

ist bei den Bürgern meist<br />

nicht bekannt.<br />

Wo geht es zum Klärwerk?<br />

Unter unseren Füßen erstreckt sich ein<br />

1.100 Kilometer langes Kanalsystem mit<br />

mehr als 450 Pumpstationen. Manche<br />

Rohre befinden sich schon 1,50 Meter<br />

unter der Erdoberfläche, Osnabrücks<br />

tiefster Kanal unter der Buerschen<br />

Straße wurde in 10 Meter Tiefe verlegt.<br />

Die Unterwelt ist streng geteilt, denn<br />

Schmutz- und<br />

Regenwasser fließen<br />

zu 99 Prozent<br />

getrennte Wege.<br />

Das Regenwasser,<br />

das nicht zu stark<br />

verunreinigt ist,<br />

kommt in die Regenklär- und Regenrückhaltebecken<br />

und wird dann in die<br />

Hase oder Düte geleitet.<br />

Das Schmutzwasser muss den Weg zu<br />

den Klärwerken Hellern oder Eversburg<br />

nehmen. Zum Teil gelangt es im freien<br />

Gefälle über die Schmutzwasserkanäle.<br />

Oft muss das Wasser weitergepumpt<br />

werden. Die wichtigste „Abwasser-Autobahn“<br />

im Stadtzentrum verläuft unter<br />

der Pagenstecherstraße. Der größte<br />

Abwasserkanal Osnabrücks ist sieben<br />

6


TOPTHEMA<br />

Regenwasserkanaluntersuchung: Mit diesem kleinen Gefährt werden die Kanäle in regelmäßigen Abständen auf ihren Zustand überprüft.<br />

Meter breit und zwei Meter hoch. Dort<br />

würde theoretisch ein PKW fahren<br />

können.<br />

Wie wird<br />

Schmutzwasser gereinigt?<br />

Beispiel Eversburg: Über ein Zulaufpumpwerk<br />

wird das Abwasser in das<br />

„Rechengebäude“ befördert. Hier beginnt<br />

ein mechanischer Reinigungsprozess,<br />

in dessen Verlauf die Grobstoffe<br />

aus dem Abwasser (überwiegend<br />

Toilettenpapier) ausgesondert werden.<br />

150 bis 200 Tonnen dieser Stoffe werden<br />

in der sogenannten „Trockenstabilat-Anlage“<br />

entsorgt. Das Wasser<br />

fließt nun in den „Sand- und Fettfang“<br />

weiter, ehe es im „Vorklärbecken“ von<br />

organisch ungelösten Feststoffen wie<br />

beispielsweise Fäkalien getrennt wird.<br />

Im „Belebungsbecken“ beginnt die biologische<br />

Reinigung des Schmutzwassers.<br />

Mikroorganismen befreien es<br />

hier von Eiweißen, Kohlenhydraten,<br />

Harnstoff oder Phospaten. Im „Nachklärbecken“<br />

wird das Wasser wieder<br />

von den Mikroorganismen getrennt.<br />

Über vier Nachklärteiche gelangt es in<br />

die Hase.<br />

Die bei den Reinigungsprozessen<br />

anfallenden Schlammmengen (Primärschlamm<br />

aus der Vorklärung,<br />

Überschussschlamm aus der Biologie)<br />

werden im Klärwerk zur Energiegewinnung<br />

genutzt. In den „Faultürmen“<br />

verwandeln aerobe Bakterien die<br />

Rückstände in Faulschlamm<br />

und Faulgas.<br />

Das Gas erzeugt<br />

in den Blockheizkraftwerken<br />

Strom<br />

und Wärme - Energie,<br />

die wieder im Klärwerk eingesetzt<br />

wird. Der verbleibende Schlamm wird<br />

entwässert und findet in der Landwirtschaft<br />

Verwendung. Die Klärwerke<br />

bieten Besichtigungen - vor allem<br />

für Schulklassen - an. Interessenten<br />

bekommen unter der Nummer<br />

0541 / 2002-1014 weitere Infos.<br />

Wie oft müssen<br />

Kanäle erneuert werden?<br />

Regenwasser wird durch Kanäle aus<br />

Beton oder Mauerstein befördert, das<br />

Schmutzwasser fließt durch Rohre aus<br />

lasiertem Steinzeug oder Kunststoff. In<br />

einem Rhythmus von 10 Jahren wird<br />

das gesamte unterirdische Wegenetz<br />

routinemäßig untersucht – durch eine<br />

Begehung vor Ort oder mit speziellen<br />

Kamerafahrzeugen. Denn nicht alle<br />

sind so langlebig wie die Kanäle unter<br />

dem Hasetor, die derzeit komplett erneuert<br />

werden<br />

müssen. Sie<br />

stammen noch<br />

aus dem Jahr<br />

1882 und zeigen<br />

erst nach<br />

rund 130 Jahren eine Scherbenbildung,<br />

die ihre Auswechslung zwingend notwendig<br />

macht.<br />

Unter besonderen Umständen müssen<br />

die Rohre auch häufiger kontrolliert<br />

werden. Wenn sie beispielsweise<br />

unter Bahngleisen verlaufen, findet<br />

die Inspektion alle zwei Jahre statt.<br />

Reparaturarbeiten werden in Osnabrück<br />

zustandsorientiert durchgeführt,<br />

d.h.: Baustellen gibt es erst, wenn irreparable<br />

Schäden eingetreten oder absehbar<br />

sind.<br />

7


TOPTHEMA<br />

Klärwerk Eversburg - dort werden täglich bis zu 45.000 Kubikmeter Abwasser gereinigt.<br />

Wer macht Osnabrücks<br />

Unterwelt sauber?<br />

Schmutz- und Regenwasserkanäle<br />

müssen regelmäßig von speziellen<br />

Spülwagen gereinigt werden, um Verstopfungen<br />

und Geruchsbelästigungen<br />

zu verhindern. Um die Abwasserkanäle<br />

kümmern sich sogenannte „Wasserrückgewinner“,<br />

die Verunreinigungen<br />

und Ablagerungen im Kanal mit dem<br />

Spülschlauch lösen und das Spülwasser<br />

zum Fahrzeug zurückziehen. Dort<br />

wird der Schmutz vom Wasser getrennt<br />

und kann wieder zum Spülen<br />

benutzt werden.<br />

Wie gefährlich<br />

sind Kanäle?<br />

Nur die geschulten Mitarbeiter der<br />

Stadtwerke dürfen das Kanalsystem betreten.<br />

Und dafür gibt es gute Gründe,<br />

denn in den Rohren und Gängen entwickeln<br />

sich mitunter giftige und explosive<br />

Gase und andere gesundheitsschädliche<br />

Dämpfe und Aerosole (giftiger<br />

Sprühnebel aus CO2-Kohlendioxod,<br />

CO-Kohlenmonoxid, H2S-Schwefel-<br />

wasserstoff, CH4-Methan, gesundheitsschädliche<br />

Erreger und Bakterien,<br />

Rattenkot ...). Die Gase können sich an<br />

der Decke oder am Boden der Kanäle<br />

sammeln und die Sauerstoffversorgung<br />

massiv einschränken.<br />

„Giftige Dämpfe sieht man nicht und<br />

einige davon riecht man nicht. Deshalb<br />

steige ich<br />

erst in einen<br />

Kanal, wenn<br />

mein Gaswarngerät<br />

grünes<br />

Licht gibt. Außerdem<br />

sind<br />

wir bei einer Inspektion immer mindestens<br />

zu zweit im Kanal unterwegs“,<br />

erklärt Sven Kreutzmann, der bei den<br />

Stadtwerken Osnabrück für die Kanaldokumentation<br />

und – instandhaltung<br />

zuständig ist.<br />

Darüber hinaus tummeln sich in der<br />

Kanalisation verschiedene Krankheitserreger.<br />

So besteht beispielsweise<br />

auch die Gefahr einer Ansteckung<br />

mit Hepatitis A oder Hepatitis B. Eine<br />

entsprechende Vorsorgeimpfung wird<br />

allen Mitarbeitern im Abwasserbereich<br />

angeboten.<br />

Wozu dienen Rückhalteund<br />

Klärbecken?<br />

Wenn man den Inhalt der mehr als<br />

100 Regenrückhalte- und Regenklärbecken<br />

in die Ausbuchtung des <strong>Osnabrücker</strong><br />

Hafens gießen<br />

wollte, könnte<br />

sie gleich zweimal<br />

gefüllt werden. Die<br />

Anlagen dienen<br />

sowohl der Wasserspeicherung<br />

als<br />

auch dem Schutz vor Überflutungen<br />

bei starken Niederschlägen. Außerdem<br />

entschlammen sie das Regenwasser<br />

und garantieren seine gleichmäßige<br />

Verteilung auf Hase und Düte. Viele<br />

Becken sind darüber hinaus auch<br />

beliebte Naherholungsgebiete. Dieser<br />

erfreuliche Umstand ändert allerdings<br />

nichts daran, dass es sich um technische<br />

Anlagen handelt, die alle 5 bis 15<br />

Jahre gereinigt werden müssen. Dann<br />

wird der Fischbestand mit Hilfe einer<br />

8


Regenrückhaltebecken sind technische Anlagen, aber auch Lebensräume für Mensch und Tier<br />

Elektrobefischung eingefangen und<br />

umgesiedelt, das Wasser abgepumpt<br />

und der Bodenschlamm mit Baggern<br />

entfernt.<br />

Die unterirdischen Regenklärbecken<br />

reinigen verschmutztes Regenwasser<br />

aus Gewerbe- oder Industriegebieten.<br />

Anschließend fließt es ebenfalls in die<br />

Hase oder Düte.<br />

Seit wann<br />

klärt Osnabrück?<br />

In früheren Jahrhunderten floss das<br />

Abwasser ungefiltert in die Hase. Osnabrück<br />

verfügte zwar bereits im Mittelalter<br />

über ein weitverzweigtes Kanalisationssystem,<br />

das wir in der kommenden<br />

Ausgabe in einem ausführlichen Beitrag<br />

der Stadt- und Kreisarchäologie<br />

vorstellen werden. Die moderne Abwasserentsorgung<br />

ist allerdings eine<br />

Erfindung des 19. Jahrhunderts.<br />

1876 begann man am Schlosswall und<br />

am Heger-Tor-Wall mit dem Bau der<br />

Kanalisation. Die Hase war immer<br />

noch das Hauptklärwerk der Stadt,<br />

doch ihre Selbstreinigungskraft ließ im<br />

Zuge der Industrialisierung und durch<br />

die steigende Einwohnerzahl deutlich<br />

nach. 1912 wurde deshalb in Eversburg<br />

eine Siebtrommelanlage errichtet, die<br />

groben Schmutz aus dem Abwasser filterte<br />

und den Grundstein für das 1935<br />

modernisierte Klärwerk legte.<br />

Sein Pendant in Hellern ist seit den<br />

1960er Jahren in Betrieb. Beide Anlagen<br />

wurden in den vergangenen Jahrzehnten<br />

mehrfach auf den neuesten Stand<br />

der Technik gebracht. Heute arbeiteten<br />

sie beispielsweise mit biologischen Reinigungsstufen,<br />

die auch die Nitrifikation,<br />

Denitrifikation und eine biologische<br />

Phosphat-Elimination beinhalten.<br />

Dabei werden Stickstoffverbindungen<br />

und Phosphate mit Hilfe von Mikroorganismen<br />

vom Abwasser getrennt.<br />

Wie viele Gully- & Kanaldeckel<br />

gibt's in Osnabrück?<br />

Die sichtbarste Verbindung zwischen<br />

Ober- und Unterwelt sind die rund<br />

25.000 Gully-Deckel, durch die das Regenwasser<br />

in die Kanalisation strömt.<br />

Die etwa 30.000 runden Kanaldeckel<br />

dienen dagegen zur Belüftung und als<br />

Reinigungsöffnungen. Sie verbinden<br />

immer gerade Kanalstücke, müssen in<br />

Kurven also enger verlegt werden. Im<br />

Durchschnitt trennen einen Kanaldeckel<br />

gut 50 Meter von seinem Nachbarn.<br />

| TS<br />

WISSEN KOMPAKT<br />

Wer kümmert sich<br />

um das Abwassersystem?<br />

Die Stadtwerke Osnabrück beschäftigen<br />

im Bereich Abwasser<br />

rund 100 Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter, darunter etwa 20 Auszubildende.<br />

Hier arbeiten Schlosser,<br />

Elektriker, Entsorger, Bauingenieure,<br />

Maurer, Kanalreiniger oder<br />

Kanalinspekteure. Außerdem bilden<br />

die Stadtwerke seit einigen<br />

Jahren Industrieelektriker, Industrieschlosser<br />

sowie Fachkräfte für<br />

Abwassertechnik aus. Die Betriebsführungskosten<br />

für diesen Bereich<br />

belaufen sich auf rund 19 Millionen<br />

Euro im Jahr.<br />

9


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Nicht vergessen!<br />

Hier bitte die Jobanzeige<br />

(1/3 Seite) platzieren.<br />

Text<br />

Unser Kreativteam begeistert sich<br />

insbesondere für (Print-)Magazine,<br />

klassische Werbung und regionale<br />

<strong>Wissen</strong>sprodukte.<br />

Zur Verstärkung unseres Teams<br />

suchen wir zum nächstmöglichen<br />

Zeitpunkt eine/n<br />

Mediengestalter/in<br />

(digital & print)<br />

Wir freuen uns auf eure originellen<br />

Bewerbungen - klassisch per Post<br />

oder auch gerne digital per E-Mail.<br />

Unten Kontaktdaten:<br />

Medienagentur KreativKompass<br />

Geschäftsführer Stephan Buchholz<br />

Natruper Straße 23<br />

49076 Osnabrück<br />

plus:<br />

kontakt@kreativkompass.de<br />

www.kreativkompass.de<br />

... und Logo!


WIRTSCHAFT & TECHNIK<br />

Werden in Osnabrück die<br />

sichersten Aufzüge der Welt gebaut?<br />

OSMA-Aufzüge beschäftigt 650 Mitarbeiter, erwirtschaftet einen Umsatz von gut 70 Millionen Euro p.a. und kann<br />

auf eine Firmengeschichte zurückblicken, die bis ins Jahr 1919 zurückreicht. Neben Faktoren wie Kundenorientierung,<br />

Design und höchsten Qualitätsmaßstäben sind vor allem die Sicherheitsstandards ein Erfolgsgarant des<br />

<strong>Osnabrücker</strong> Familienunternehmens.<br />

Das Firmengelände im Fledder erstreckt<br />

sich über ein riesiges Areal. Darauf befinden<br />

sich u.a. Fertigungshallen, Verwaltungsgebäude,<br />

ein Logistikzentrum, eine<br />

Gravurmanufaktur und zwei eigene, für<br />

und von OSMA entworfene Testtürme.<br />

1990 wurde hier der 10.000 Fahrstuhl und<br />

2006 der 20.000 Fahrstuhl produziert. <strong>Nr</strong>.<br />

20.000 fährt übrigens im Modehaus L+T<br />

und gilt als einer der schönsten von OSMA<br />

produzierten Aufzüge.<br />

Kann ein Aufzug abstürzen?<br />

Ein Aufzug ist permanent durch mindestens<br />

zwei Systeme gesichert. Zum einen<br />

wird die Aufzugkabine über Tragseile,<br />

beziehungsweise bei Hydraulikaufzügen<br />

über einen Hydraulikstempel, gehalten,<br />

zum anderen über die sogenannte „Fangvorrichtung“,<br />

welche bei einem Ausfall<br />

des ersten Systems, die Kabine umgehend<br />

stoppt. Diese Sicherung muss seit kurzem<br />

sogar in beide Richtungen funktionieren:<br />

sowohl nach unten, um einen Absturz der<br />

Kabine zu verhindern, als auch nach oben.<br />

Wie aber kann eine Kabine nach oben abstürzen?<br />

Bei Seilaufzügen entspricht das<br />

Gegengewicht dem Gewicht der Leermasse<br />

der Kabine plus der Hälfte der Nutzlast.<br />

Ist die Kabine weniger als bis zur halben<br />

Nutzlast gefüllt, driftet sie, sofern sie nicht<br />

von einer Bremse gehalten wird, durch<br />

das schwerere Gegengewicht nach oben.<br />

Durch die Fangvorrichtung ist Sicherheit<br />

garantiert – sogar in zwei Richtungen.<br />

Falls ein Fahrstuhl „steckenbleibt“, werden<br />

die Betroffenen nach Betätigung des Notrufsystems<br />

umgehend befreit. Die Zielsetzung<br />

von maximal 30 Minuten bis zum<br />

Beginn der Hilfsmaßnahmen wird in der<br />

Regel unterschritten. Die stetige Luftversorgung<br />

ist durch die Tür beziehungsweise<br />

spezielle Lüftungsschlitze in der Kabine<br />

gesichert.<br />

Außerdem kommunizieren Mitarbeiter,<br />

die für solche Situationen speziell geschult<br />

werden, über die Gegensprechanlage mit<br />

den Eingeschlossenen. Sie organisieren<br />

die Befreiungsmaßnahmen, gewährleisten<br />

eine kontinuierliche Informationsweitergabe<br />

über den Stand der Dinge und<br />

beruhigen die Personen in der Kabine.<br />

Die größte Gefahr in einem solchen Fall<br />

entsteht, wenn die Eingeschlossenen versuchen,<br />

sich selber zu befreien.<br />

Wie oft bleibt ein Aufzug stecken?<br />

Odo Hake, Kommunikations- und Marketingleiter<br />

bei OSMA, hat gute Nachrichten<br />

für alle, die Aufzüge nicht ohne<br />

ein mulmiges Gefühl betreten. „Statistisch<br />

gesehen bleibt jeder Aufzug unseres<br />

Unternehmens alle 12,5 Jahre nur einmal<br />

stecken - das ist auch im Vergleich zu unseren<br />

Wettbewerbern eine sehr geringe<br />

Häufigkeit, an deren Minimierung wir<br />

kontinuierlich weiterarbeiten.“<br />

In der 96-jährigen Unternehmensgeschichte,<br />

in der mehr als 25.000 Aufzüge<br />

gebaut wurden, musste nie ein Todesopfer<br />

beklagt werden. „Aufzüge sind die<br />

sichersten Verkehrsmittel der Welt – und<br />

in Deutschland tragen Betreiber, Prüforganisationen<br />

und Wartungsunternehmen<br />

dazu bei, dass dies auch so bleibt. Wer die<br />

sichersten Aufzüge baut, wurde noch nie<br />

ermittelt. Wir tun jedoch alles Erdenkliche<br />

dafür, dass Benutzer und Wartungspersonal<br />

nicht zu Schaden kommen“,<br />

erklärt Odo Hake.<br />

In Deutschland werden Fahrstühle permanent<br />

überprüft. Es gibt maximal alle<br />

zwei Jahre eine Hauptuntersuchung und<br />

in jedem dazwischen liegenden Jahr eine<br />

Zwischenprüfung durch eine zugelassene<br />

Überwachungsstelle. Außerdem ist der<br />

Betreiber zur regelmäßen Wartung verpflichtet,<br />

welche bei hoher Nutzungsfrequenz<br />

monatlich stattfindet. | FS<br />

WISSEN KOMPAKT<br />

Das Familienunternehmen<br />

Der „<strong>Osnabrücker</strong> Maschinenund<br />

Aufzugsbau Adler & Dreyer“<br />

wurde 1919 gegründet, 14 Jahre<br />

später übernahm Albert Schenk<br />

(I) das Unternehmen. Es ist bis<br />

heute im Familienbesitz. Jens-Albert<br />

Schenk leitet OSMA als geschäftsführender<br />

Gesellschafter<br />

in der vierten Generation zusammen<br />

mit seinem Vater Albert<br />

Schenk (<strong>III</strong>).<br />

Bildmaterial © OSMA Aufzüge<br />

<strong>11</strong>


WIRTSCHAFT & TECHNIK<br />

Wer zog seinen Freunden Funken aus der Nase?<br />

Schon zum fünften Mal wirft „<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong>“ einen Blick in das umfangreiche, aber kaum bekannte<br />

Depot des Museums Industriekultur. Diesmal geht es um elektrische Küsse und funkende Nasen.<br />

Die ersten elektrostatischen Generatoren arbeiteten<br />

nach dem Prinzip der Reibungselektrizität<br />

und wurden bis zum Ende des 19. Jahrhunderts<br />

als Elektrisiermaschinen bezeichnet.<br />

Reibungselektrizität ist eine wichtige Grundlage<br />

der Elektrizitätslehre und führte im 18. Jahrhundert<br />

zu allerlei kuriosen Vorführungen bei<br />

gesellschaftlichen Empfängen. Mithilfe der<br />

Elektrisiermaschinen wurden Menschen elektrisch<br />

aufgeladen, um dann mit ihnen<br />

Experimente wie den „elektrischen<br />

Kuss“ vorzuführen:<br />

Eine elektrisch aufgeladene<br />

Dame gab einem nichts<br />

ahnenden Gast einen Kuss<br />

und damit auch einen kleinen<br />

elektrischen Schlag<br />

auf die Lippen.<br />

Trotz dieser Kuriositäten<br />

waren die ersten Geräte zur<br />

Erzeugung von Elektrizität<br />

einfache aber wirkungsvolle<br />

Instrumente, die<br />

einer weiteren wissenschaftlichen<br />

Erforschung der Elektrizität den<br />

Weg ebneten. Ab 1883 wurden Influenzmaschinen<br />

entwickelt. Diese Maschinen nutzen<br />

die Ladungstrennung und die Verschiebung<br />

von Ladungsträgern - Elektronen - durch die<br />

Einwirkung eines elektrischen Feldes (Influenz).<br />

Influenzmaschinen erzeugen eine Spannung<br />

von 100kV und höher, bei sehr<br />

geringer Stromstärke.<br />

Sie eröffneten<br />

erstmals die Möglichkeit, kontinuierliche<br />

Ströme mit sehr hoher<br />

Spannung aufzubauen, wie sie z.B.<br />

für den Betrieb der ersten Röntgenapparate<br />

nötig waren.<br />

Die hier gezeigte Influenzmaschine<br />

hat der Großvater von Hans<br />

Leue für seine Kinder angeschafft<br />

und er führte sie an besonderen<br />

Tagen, wie Kindergeburtstagen<br />

vor. Dabei<br />

war Vorsicht<br />

geboten. Deshalb<br />

durfte Leue die<br />

Maschine auch<br />

erst mit etwa 12 Jahren und<br />

unter Aufsicht seiner<br />

Eltern selbst bedienen.<br />

Später machte er mit seinen<br />

Freunden eine ähnliche<br />

Vorführung wie der oben<br />

beschriebene „elektrische<br />

Kuss“. Er zog seinen<br />

Freunden „Funken“<br />

aus der Nase.<br />

Die Influenzmaschine verfügt über einen Zubehörkasten<br />

mit „elektrischen Nebenapparaten“,<br />

mit denen man faszinierende Versuche<br />

vorführen kann. Die Nebenapparate werden<br />

auf ein Stativ gestellt und mit Ketten oder<br />

Drähten mit der Maschine verbunden. Die<br />

Blitzröhre zum Beispiel ist eine Glasröhre, auf<br />

die spiralförmig Stanniolstreifen aufgeklebt<br />

sind, zwischen denen kleine Funken überspringen.<br />

Oder das Glockenspiel: Eine große<br />

Glocke ist elektrisch und die kleine Kugel, die<br />

am Faden hängt, wird von ihr angezogen und<br />

abgestoßen und schlägt somit gegen die andere<br />

Glocke.<br />

Besonders schön sind die Farberscheinungen<br />

in der Geißler’schen Röhre. Sie besteht aus zwei<br />

Elektroden, einer Kathode und einer Anode.<br />

Die Elektroden sind in einer, mit sehr verdünntem<br />

Gas gefüllten Glasröhre eingeschmolzen,<br />

die unterschiedlichste Formen und je nach<br />

Gas unterschiedlichste Farberscheinungen haben<br />

kann. Befindet sich mäßig (z.B. auf 1/300)<br />

verdünnte Luft in der Röhre, so erscheint der<br />

negative Pol von einem zarten tiefblauen Licht<br />

umhüllt, vom positiven Pol aber ergießt sich<br />

ein pfirsichblütenrotes Licht durch die ganze<br />

Röhre.<br />

Die Influenzmaschine ist im Museum<br />

Industriekultur Osnabrück am Fürstenauer<br />

Weg 171 von Mitte September bis Mitte<br />

November ausgestellt. | MB<br />

Bilder © Maren Kiupel: Influenzmaschine mit Zubehör, um 1890, Schenkung Hans Leue, Osnabrück. Museum Industriekultur Osnabrück.<br />

12


REGIONALE EXPERTEN ERKLÄREN ALLTAGSFRAGEN & PHÄNOMENE<br />

Bildmaterial © Filmpassage Osnabrück // Hintergrund © magdal3na, Fotolila.com // Vorhang © INFINITY, Fotolila.com<br />

Anzeigensonderteil<br />

Wo wird das Kino zum Eventschauplatz?<br />

Filme spielen in einem Kino die Hauptrolle – das ist in der Filmpassage, wo man sich auf viele aktuelle Highlights<br />

und in den kommenden Monaten auf Blockbuster wie „James Bond – Spectre“ oder „Star Wars 7“ freut, natürlich<br />

nicht anders. Doch der Gebäudekomplex an der Johannisstraße bietet noch viele weitere Möglichkeiten, welche<br />

die gelernte Veranstaltungskauffrau Christin Schmolke im Interview mit „<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong>“ erläutert.<br />

OsWi: Welche Veranstaltungen finden außerhalb<br />

des normalen Kinoprogramms in<br />

der Filmpassage statt?<br />

Schmolke: Um zunächst beim Thema<br />

Film zu bleiben: Wir bieten beispielsweise<br />

„Previews“, das sind Filmvorführungen<br />

vor dem Bundesstart, oder „Sneaks“, also<br />

Filmvorführungen ohne vorherige Titelnennung,<br />

an. Außerdem entwickeln wir<br />

bunte Rahmenprogramme an bestimmten<br />

Tagen und zu bestimmten Filmen. Etwa zu<br />

Halloween, an dem Tag endet der „Zombie<br />

Walk“, der durch die <strong>Osnabrücker</strong> Innenstadt<br />

führt, in der Filmpassage. Bei solchen<br />

Events verkleiden sich die Mitarbeiter und<br />

veranstalten Gewinnspiele mit den Gästen.<br />

Zu den Highlights zählen sicherlich auch<br />

unsere Zielgruppenprogramme wie der<br />

Passagen Kids Club, die Ladies Night, die<br />

OV-Reihe mit Filmen im englischen Originalton<br />

und der Kaffeeklatsch. Natürlich ist<br />

es auch möglich externe Veranstaltungen<br />

bei uns durchzuführen.<br />

OsWi: Welche Events werden am häufigsten<br />

angefragt?<br />

Schmolke: Junggesellenabschiede oder<br />

Heiratsanträge. Aber auch Seminarvorträge,<br />

Personalversammlungen und Kongresse<br />

verschiedenster Firmen kommen sehr häufig<br />

vor. Die schönsten Veranstaltungen sind<br />

für mich persönlich die Heiratsanträge.<br />

Hier wird im Vorfeld viel geplant und<br />

gezittert. Die Nervosität der Ehemänner<br />

in spe ist auf jeden Fall eine Herausforderung.<br />

Aber der Moment, wo die Dame des<br />

Herzens „Ja“ sagt, ist jedes Mal etwas ganz<br />

Besonderes. Ein weiteres, spannendes, in<br />

einem Kino nicht zu erwartendes Event ist<br />

der Ossensamstag. Hierfür wird gebastelt,<br />

komponiert und organisiert. Das Lachen<br />

der Kinder, wenn man verkleidet als Minion<br />

oder als Schlumpf Süßigkeiten verteilt,<br />

macht dann umso mehr Spaß!<br />

OsWi: Kommen auch<br />

Prominente in die Filmpassage?<br />

Schmolke: Zu den Veranstaltungen im<br />

Kino gehören natürlich auch Premieren<br />

und damit verbundene Besuche von<br />

Schauspielern. Im Juli diesen Jahres<br />

konnten wir zum Beispiel Otto Waalkes,<br />

Michael Pate (Regisseur) und Freshtorge<br />

zum Film „Kartoffelsalat“ in der <strong>Osnabrücker</strong><br />

Filmpassage im ausverkauften<br />

Saal mit kreischenden Fans begrüßen!<br />

Im letzten Jahr waren zur Filmpremiere<br />

von „Gefällt mir“ die beiden Hauptdarsteller<br />

Tobias Schenke (bekannt<br />

aus „Harte Jungs“) und Isabella Vinet<br />

Filmpassage<br />

Osnabrück<br />

Name: Christin Schmolke<br />

Funktion: Betriebsleitungsassistentin im Bereich Marketing<br />

Adresse: Johannisstraße <strong>11</strong>2-<strong>11</strong>3, 49074 Osnabrück<br />

Telefon: 01805 - 676227 *<br />

Internet: www.filmpassage.de<br />

*<br />

(0,14€/Min. aus dem deutschen Festnetz, Mobilfunk max. 0,42 €/Min.)<br />

(bekannt aus „Die vierte Macht“) live bei<br />

uns. Zum Film „Pedal the World“ kam<br />

auch Hauptdarsteller Felix Starck. Im<br />

ebenfalls voll besetzten Kinosaal lauschten<br />

die Gäste den Schilderungen des „Welt-<br />

Umradlers“, der alle Fragen zu seinem<br />

Vorhaben beantwortete – auch die sehr<br />

persönlichen. Eine Lesung der ganz<br />

besonderen Art fand im Mai diesen<br />

Jahres statt. Sascha Bisley las aus seinem<br />

Buch „Zurück aus der Hölle: Vom<br />

Gewalttäter zum Sozialarbeiter“. Hier entstand<br />

im Anschluss eine rege Diskussion.<br />

OsWi: Die Filmpassage eignet sich also<br />

für völlig unterschiedliche Events. Wie ist<br />

das technisch möglich?<br />

Schmolke: Wir können Veranstaltungen<br />

für zwei Personen organisieren, aber<br />

auch 300 Gäste betreuen. Das liegt an der<br />

hervorragenden technischen Standardausstattung<br />

mit bis zu 200 Quadratmeter<br />

großen Leinwänden. Alle Säle sind mit<br />

einem technisch hochwertigen Dolby Digital<br />

5.1-Tonsystem ausgestattet, einige<br />

bieten eine separate Bühne für Präsentationen.<br />

Dazu kommt die moderne Projektionstechnik<br />

mit DLP-Projektoren und - in<br />

sechs Sälen - XpanD 3D–Systemen sowie<br />

D-BOX-Motion-Seats in Kino 6 und 7. Unsere<br />

technischen Mitarbeiter helfen gerne<br />

bei der Einrichtung und Durchführung<br />

der Veranstaltung.<br />

Unternehmen haben außerdem die Möglichkeit,<br />

ihre Veranstaltung für Marketingzwecke<br />

individuell zu gestalten. Wir<br />

bieten hierfür verschiedene Flächen und<br />

Formate an.<br />

Schließlich steht auch unsere hauseigene<br />

Gastronomie auf Wunsch für Veranstaltungen<br />

zur Verfügung. Wir sind also auf<br />

alle Eventualitäten vorbereitet. | RED<br />

13


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WIRTSCHAFT & TECHNIK<br />

Wer fährt <strong>Osnabrücker</strong><br />

Kaffee durch acht Länder?<br />

Kaffee ist neben Wasser und Bier das Lieblingsgetränk der Deutschen. Allein im Jahr 2014 wurden<br />

1.209.534,3 Tonnen Kaffee nach Deutschland importiert. Seit einigen Jahren geht ein Bruchteil dieser<br />

Menge auch an zwei <strong>Osnabrücker</strong> Jungunternehmer, die mit ihrer Erfindung, dem Coffee-Bike,<br />

begehrte Kaffeespezialitäten wie Cappuccino oder Latte Macchiato zubereiten.<br />

Bildmaterial © Coffee-Bike GmbH // Kaffeebohnen © Natika, Fotolia.com<br />

Wie kam das Coffee-Bike<br />

aus den Köpfen in die Große Straße?<br />

„Das ist es!“ sagten sich Tobias Zimmer<br />

und Jan Sander als sie im Jahr 2008 ein<br />

Fahrrad mit integrierter Kaffeemaschine<br />

in einem dänischen Stadtpark sahen.<br />

Den Studenten war damals schon klar,<br />

dass sie sich nach ihrem Studium so<br />

schnell wie möglich selbständig machen<br />

wollten. Wieder zu Hause angekommen,<br />

feilten sie in jeder freien Minute an ihrer<br />

Idee. „Wir haben uns in der Garage von<br />

meinen Eltern eingerichtet.“, erzählt<br />

Jan Sander auf die Frage nach den Anfängen<br />

der Coffee-Bike GmbH. Dort<br />

tüftelten sie, bis ihre Ideen Gestalt annahmen.<br />

Einige Monate dauerte es, bis<br />

das erste Coffee-Bike zum ersten Einsatz<br />

rollte. Von da an nahm die Erfolgsgeschichte<br />

ihren Lauf.<br />

Die ersten praktischen Erfahrungen<br />

mit dem Fahrrad sammelten die beiden<br />

<strong>Osnabrücker</strong> in der Großen Straße. Das<br />

Coffee-Bike wurde von Anfang an positiv<br />

aufgenommen und gehörte schnell<br />

zum Stadtbild. Meterlange Schlangen<br />

waren keine Seltenheit. Bis zu 45 Liter<br />

Milch und 4 Kilogramm Espressobohnen<br />

wurden dabei<br />

an guten Tagen benötigt<br />

um die <strong>Osnabrücker</strong><br />

Kaffeeliebhaber zufriedenzustellen.<br />

Und das alles<br />

ohne externen Wasserund<br />

Stromanschluss.<br />

Wie viele Geräte passen auf ein Fahrrad?<br />

Wie das funktionieren kann, bleibt<br />

Betriebsgeheimnis. Fakt ist: bis zu 14 Stunden<br />

ist das Coffee-Bike autark einsetzbar –<br />

ohne Wasser- und Stromanschluss. Auf<br />

geringstem Raum befinden sich eine Siebträgermaschine,<br />

Kaffeemühle, Orangensaftpresse<br />

und ein kleines Waschbecken<br />

und das alles bei 100% CO2-Neutralität.<br />

Da das Coffee-Bike eine vollwertige<br />

Kaffeebar darstellt, jedoch mobil und<br />

platzsparend ist, ergeben sich die ungewöhnlichsten<br />

Einsatzmöglichkeiten. Ob<br />

Parkanlagen, Gartenfeste, Hochzeiten<br />

oder Messen, das Coffee-Bike passt auf<br />

jede Veranstaltung.<br />

Nach einer langen Testphase haben die<br />

Unternehmer auch ihre eigene Kaffeemarke<br />

entwickelt. Eine Mischung aus<br />

der Arabica- und der Robustabohne mit<br />

dem schönen Namen Caferino-Bohne<br />

sorgt für einen unverwechselbaren Geschmack.<br />

Die Arabica-Bohne stammt<br />

aus Peru und Mexico. Die Robusta-<br />

Bohne bezieht das Unternehmen aus Uganda<br />

und Tansania. Sie enthält von Natur<br />

aus mehr Bitterstoffe und reichhaltige Öle,<br />

die für das intensive<br />

Aroma und eine perfekte Crema sorgen.<br />

Caferino-Bohnen sind biozertifiziert und<br />

werden in einem traditionellen Familienunternehmen<br />

eigens für die Coffee-<br />

Bike GmbH geröstet. „Bio“ wird an jedem<br />

Coffee-Bike ohnehin groß geschrieben –<br />

neben den biozertifizierten Bohnen wird<br />

ausschließlich Bio-Vollmilch verwendet<br />

ebenso wie biozertifizierter Tee und biologisch<br />

abbaubare To-go-Becher.<br />

Fährt das Bike nur in Osnabrück?<br />

Angefangen haben Tobias Zimmer und<br />

Jan Sander in einem 20 qm-Büro im Technologiezentrum<br />

Bissendorf. Seit Februar<br />

<strong>2015</strong> ist das Unternehmen im <strong>Osnabrücker</strong><br />

Hafen ansässig. Hier verfügt man über<br />

eine große Produktionshalle, in der jedes<br />

einzelne Coffee-Bike von Hand gefertigt<br />

und von da aus an neue Franchisepartner<br />

in der ganzen Welt ausgeliefert wird.<br />

Inzwischen gibt es mehr als 90 Coffee-<br />

Bikes in acht Ländern. Sogar bis nach<br />

Katar und Kuwait liefert das Unternehmen<br />

regelmäßig Räder, Espressobohnen<br />

und Kaffeebecher aus. Seit<br />

dem 1. Mai <strong>2015</strong> wird das Coffee-<br />

Bike von dem Rumänischen Unternehmer<br />

Adrian Bîlă gezielt in Rumänien vermarktet.<br />

Er hat von den <strong>Osnabrücker</strong>n eine<br />

Master-Franchise-Lizenz erworben und<br />

will in Zukunft den rumänischen Markt<br />

erschließen. Die niedrigen Investitionskosten<br />

machen das System also nicht nur<br />

in Deutschland attraktiv. | SB<br />

15


HOCHSCHULE & KARRIERE<br />

Ausgangspunkt des von dem<br />

Italiener Simone Cipriani gegründeten<br />

Projekts EFI ist die Ausnutzung der<br />

kulturellen, menschlichen Ressourcen sowie<br />

das extreme Missverhältnis zwischen der geringen<br />

Entlohnung der Näherinnen in den<br />

Produktionsstätten und dem hohen Gewinn<br />

der Designer. Bei herkömmlichen Geschäftsmodellen<br />

reicht dem Großteil der zumeist<br />

weiblichen Näherinnen das Gehalt nicht zur<br />

Sicherung des alltäglichen Bedarfs. Daher<br />

will EFI, das mit Designern wie Fendi, Vivien<br />

Westwood, Stella McCartney, Stella Jean etc.<br />

zusammenarbeitet, in der Branche die „Fair<br />

Labor Association“-Richtlinien durchsetzen.<br />

Diese garantieren faire Löhne, Arbeitsschutz,<br />

gewerkschaftliche Rechte sowie Maßnahmen<br />

gegen Diskriminierung und für die Hervorhebung<br />

der einheimischen Traditionen und<br />

Kulturen.<br />

Der Grundgedanke der Initiative lautet: „Not<br />

charity, just work“. Es geht dabei also nicht um<br />

Almosen, sondern um eine nachhaltige Ausbildung<br />

für die Arbeiter, damit sie sich nach<br />

ihrer Lehrzeit selbstständig machen können.<br />

„Dies sichert dem Arbeiter und seiner Familie<br />

eine Lebensbasis sowie viel Respekt in ihrem<br />

Umfeld“, erläutert Vincent Oduor, Human Resource<br />

Manager und Social Worker bei EFI.<br />

Wie wird in Kenia<br />

ethische Mode<br />

Die Grundsätze ethischer Mode konnten die<br />

Studierenden auf ihrer Bildungsreise hautnah<br />

erleben. Bei den Besuchen einer Hinterhofwerkstadt<br />

in Nairobi, dem größten Slum Afrikas<br />

Kibera und einer umgebauten Schule für<br />

Waisenkinder zeigten sie sich zutiefst beeindruckt.<br />

Mit enormer Geduld stellten die Arbeiter<br />

Schmuck und Taschen her.<br />

Teilnehmer Jannis Schröder bilanzierte mit<br />

Blick auf die Arbeitsverhältnisse: „Im Vorfeld<br />

war ich unsicher, inwieweit die ethischen<br />

Richtlinien wirklich eingehalten werden, aber<br />

vor Ort konnte ich mich von einer angemessenen<br />

Entlohnung und der Einhaltung von<br />

Arbeitsschutzmaßnahmen überzeugen.“ Weiterhin<br />

sei es wünschenswert, wenn auch große<br />

Modeunternehmen unter solch ethisch vertretbaren<br />

Bedingungen produzieren ließen, sagt<br />

der Wirtschaftspsychologie-Student.<br />

Nach Abschluss der zweieinhalbwöchigen Reise<br />

ist das Thema ethische Mode für Pizzingrilli<br />

und Jacob nicht beendet. Die beiden Initiatoren<br />

der Studienreise versuchen das Thema in<br />

der Hochschullandschaft und regionalen Wirtschaft<br />

zu etablieren. So wurden bisher neben<br />

mehreren Abschlussarbeiten zu dem Thema<br />

in enger Zusammenarbeit mit der Professorin<br />

Ulrike Meyer zwei Marketing-Projekte initiiert.<br />

Besonders erfreut sind Pizzingrilli und Jacob<br />

produziert?<br />

Dieser Frage gingen die Dozenten Massimo Pizzingrilli<br />

und Axel Jacob mit 42 Studierenden der Hochschule<br />

Osnabrück während einer Exkursion ins ostafrikanische<br />

Kenia nach. Das Ziel der Reise, die unter dem Motto<br />

„Alternative Wirtschaftsmodelle“ stand, war es, die in Nairobi<br />

ansässige „Ethical Fashion Initiative“ (EFI) kennenzulernen.<br />

Doch was ist genau mit ethischer Mode gemeint?<br />

darüber, im Februar 2016 erneut eine Exkursion<br />

zu dem Thema anbieten und zusammen<br />

mit Studierenden EFI an ihrem Standort auf<br />

Haiti besuchen zu können. | TR<br />

WISSEN KOMPAKT<br />

Ethical Fashion Initiative und<br />

„Fair Labor Association“-<br />

Richtlinien<br />

Die Ethical Fashion Initiative steht für<br />

eine neue Art der Geschäftstätigkeit<br />

in der Modebranche, die es Arbeitern<br />

in Slums aus verarmten ländlichen<br />

Gebieten ermöglicht, Teil der internationalen<br />

Modewertschöpfungskette<br />

zu werden. Weitere Informationen unter:<br />

www.ethicalfashioninitiative.org/<br />

about/the-ethical-fashion-initiative/<br />

Die „Fair Labor Association“ ist ein internationaler<br />

Zusammenschluss von<br />

Nichtregierungsorganisationen und<br />

Universitäten mit Handelsunternehmen<br />

aus der Textilbranche. Ziel ist<br />

die Wahrung von Arbeitsrechten sowie<br />

die Verbesserung der Arbeitsbedingungen<br />

bei der Herstellung von<br />

Textilprodukten durch Anpassung<br />

an internationale Arbeits-Richtlinien.<br />

Ergänzende Informationen unter:<br />

www.fairlabor.org<br />

Bildmaterial © Theresa Rollmann // Modesymbole © Fiedels, Fotolia.com<br />

16


„In Osnabrück kann ich Karriere machen!“<br />

KARRIERE-CLIP<br />

AWARD 2016<br />

Das gibt‘s zu gewinnen:<br />

1. Preis = 1.500,- Euro<br />

2. Preis = 1.000,- Euro<br />

3. Preis = 500,- Euro<br />

4.-10. Preis = je 2 Kino-Gutscheine<br />

für die Filmpassage<br />

Was ist zu tun?<br />

Drehe Deinen eigenen Film über Osnabrück und<br />

beleuchte die Vorteile dieser wunderbaren Großstadt.<br />

Also los: Konzept überlegen, Kamera besorgen,<br />

Sonne abwarten, Kamera an und Action!<br />

Was soll der Clip enthalten?<br />

Informationen über den Standort Osnabrück.<br />

Beispielsweise als liebenswerte Großstadt, als<br />

Innovations- und / oder Wirtschaftsstandort, als<br />

Stadt der Karrieremöglichkeiten. Zum Thema<br />

„Osnabrück - hier kann ich Karriere machen“<br />

sollte der Film passen. Bitte achte bei der Filmproduktion<br />

darauf, dass Du keine Persönlichkeits-<br />

und / oder Urheberrechte verletzt!<br />

Wer darf teilnehmen?<br />

Jeder, sowohl als Einzelperson oder auch als<br />

Gruppe! Einzige Einschränkung ist das Alter<br />

von mindestens 18 Jahren. Studenten haben die<br />

Möglichkeit, ihre Projektwoche im November<br />

für die Erstellung des Filmes zu nutzen.<br />

Auszubildende können im Unternehmen fragen,<br />

ob sie es als Team-Building-Maßnahme durchführen<br />

dürfen.<br />

Wie ist der Film einzureichen?<br />

Lade Deinen / Euren Film bei youtube.de hoch<br />

und verlinke ihn auf unserer Facebook-Seite<br />

(www.karriere-clip-award.de).<br />

Die Verlinkung muss dabei bis zum 15.02.2016<br />

erfolgt sein. Alle danach angelegten Verlinkungen<br />

können wir leider nicht mehr berücksichtigen!<br />

Wie geht‘s dann weiter?<br />

Eine Fachjury wählt die Gewinner-Clips aus, die<br />

im Frühjahr 2016 in einem feierlichen Rahmen<br />

vor den Teilnehmern sowie Vertretern aus Wirtschaft<br />

und Politik in der Filmpassage Osnabrück<br />

präsentiert, prämiert und gefeiert werden.<br />

Los geht‘s und viel Erfolg...!<br />

www.karriere-clip-award.de<br />

Filmpassage<br />

Osnabrück<br />

AUFGEWECKT DURCH STADT UND LANDKREIS


HOCHSCHULE & KARRIERE<br />

Wie funktioniert<br />

modernes Projekt-<br />

Management?<br />

TEIL 4: NACHARBEITEN & RÜCKSCHAUPHASE<br />

In der letzten Ausgabe von „<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong>“ wurde die dritte und vierte Projektmanagementphase<br />

(Projektplanung und Durchführung) beschrieben. Zum Abschluss unserer Serie widmen<br />

wir uns nun der fünften und sechsten Phase.<br />

Bilder: Fernglas, Büroklammern, Bleistift Schnipsel: fotolia.com<br />

Als fünfte Phase folgt das Nacharbeiten,<br />

das heißt die bewusste Gestaltung<br />

des Projektendes. Diese Phase wird<br />

auch Gewährleistungs- oder Standby-Phase<br />

genannt. Ein erfolgreiches<br />

Projektmanagement enthält die Planung<br />

der Zeit nachdem die Arbeiten<br />

abgeschlossen sind. Hier prüft man, ob<br />

es Fehler gibt, die vielleicht erst später<br />

auftreten oder sichtbar werden und die<br />

man auffangen muss, um den Erfolg<br />

des Projektes zu sichern. Es geht auch<br />

darum, rechtzeitig Perspektiven für<br />

die Weiterbeschäftigung der Mitarbeiter<br />

nach Ablauf des Projektes zu entwickeln,<br />

damit diese die Motivation für<br />

die Beendigung beibehalten. Ferner<br />

sind die Projektergebnisse zu dokumentieren.<br />

Um das Beispiel der letzten drei<br />

Ausgaben weiterzuführen, ist die<br />

Badrenovierung jetzt abgeschlossen<br />

und entspricht den Qualitätsmaßstäben,<br />

die man sich gesetzt hat.<br />

Mitarbeiter und Helfer sind jetzt<br />

frei für neue Aufgaben. Werkzeuge<br />

und Geräte müssen zurückgegeben<br />

und überschüssiges Material entsorgt<br />

werden. Das Bad wird wieder normal<br />

genutzt. Es kann auf den Projektverlauf<br />

zurückgeschaut und über gesammelte<br />

Erfahrungen reflektiert werden.<br />

Den Abschluss bildet die Rückschauphase.<br />

Der Sinn dieser Phase<br />

ist, für die Zukunft zu lernen und<br />

nicht die gleichen Fehler zu wiederholen.<br />

Hier ist die Reflexion des<br />

Projektgeschehens angesagt. Man<br />

vergleicht das, was man erreicht<br />

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18


HOCHSCHULE & KARRIERE<br />

WISSEN KOMPAKT<br />

hat, mit dem, was man erreichen wollte.<br />

Dabei wird überprüft, ob die Pläne eingehalten<br />

werden konnten oder nicht. Wenn nicht, werden<br />

die Gründe dafür untersucht. Zwischen den Beteiligten<br />

findet ein Austausch über den zurückliegenden<br />

Projektverlauf statt. Verhaltensweisen<br />

werden analysiert, einzelne Schlussfolgerungen<br />

daraus gezogen und Erfahrungen festgehalten.<br />

Weiterführende Lektüre<br />

Allen Lesern, die sich (noch) intensiver mit dem Thema Projektmanagement<br />

beschäftigten möchten, empfiehlt die Autorin<br />

Abigail Joseph Magwood von der Fakultät Wirtschaftsund<br />

Sozialwissenschaften der Hochschule Osnabrück die<br />

beiden folgenden Bücher.<br />

Im genannten Beispiel hätten die Bestellzeiten<br />

der Wandfliesen im Projektverlauf berücksichtigt,<br />

die richtige Pumpenanlage vorher ausgesucht<br />

oder sogar ein Sanitärfachmann konsultiert<br />

werden müssen. | AJM<br />

Projektmanagement<br />

Hans-D. Litke, Ilonka Kunow,<br />

Heinz Schulz-Wimmer.<br />

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19


HOCHSCHULE & KARRIERE<br />

Wie finden<br />

mittelstandische<br />

Unternehmen<br />

begeisterte<br />

Mitarbeiter?<br />

Die Bundesagentur für Arbeit prognostiziert, dass<br />

es hierzulande in zehn Jahren 6,5 Millionen weniger<br />

Erwerbstätige geben wird. Doch das ist nicht die einzige<br />

Berechnung, die deutsche Unternehmen beunruhigen<br />

muss: Nach einer aktuellen Gallup-Studie haben 15<br />

Prozent aller Mitarbeiter innerlich gekündigt, 70 Prozent<br />

leisten nur „Dienst nach Vorschrift“ und lediglich<br />

15 Prozent sind mit Leidenschaft bei der Sache.<br />

Wer gewinnt den<br />

Kampf um kluge Köpfe?<br />

Wie findet der Mittelstand in Stadt<br />

und Land in Zukunft noch engagierte<br />

Bewerber? Wie begeistert man diese<br />

umkämpfte Zielgruppe für sein Unternehmen?<br />

Und wie führt man alle Mitarbeiter<br />

erfolgreich und mitreißend?<br />

Rund um diese Zukunftsthemen ist in<br />

Osnabrück ein Kongressformat entwickelt<br />

worden, das im letzten Jahr in der<br />

OsnabrückHalle erfolgreich Premiere<br />

feierte – der Kongress-Saal war mit 350<br />

mittelständischen Entscheidern ausverkauft.<br />

„Das Feedback war so positiv,<br />

dass wir uns gemeinsam mit dem Kongressbeirat<br />

entschieden haben, damit<br />

auf Deutschland-Tournee zu gehen“, so<br />

Michael Wiese, der das Konzept entwickelte<br />

und hochkarätige Referenten<br />

nach Osnabrück holte.<br />

Wiese sieht es als wichtigste Aufgabe<br />

an, den Mittelstand beim Kampf um<br />

kluge Kämpfe mit einem breiten Werkzeugkasten<br />

auszurüsten, um auch gegen<br />

große nationale oder internationale<br />

Konzerne zu bestehen. Auch kleine und<br />

mittlere Unternehmen können ihre<br />

Stärken am Markt kommunizieren und<br />

über die Wertschätzung ihre Mitarbeiter<br />

punkten.<br />

„Der Kongress tanzt jetzt von Osnabrück<br />

aus durch die Republik“, so Wiese<br />

schmunzelnd. „Gerade haben wir den<br />

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Ritterschlag erhalten: Gemeinsam mit<br />

der Süddeutschen Zeitung werden wir<br />

im Februar 2016 in der Kleinen Olympiahalle<br />

in München einen Kongress<br />

veranstalten.“<br />

Das ist mit Münster, Düsseldorf und<br />

Osnabrück/Oldenburg dann der vierte<br />

seiner Art.<br />

Den 2. Norddeutschen Kongress für<br />

Mitarbeiter-Begeisterung gibt es im<br />

November <strong>2015</strong> in Oldenburg, der<br />

dritte findet dann 2016 wieder in Osnabrück<br />

statt. „Die beiden alten Rivalen<br />

um die Vorherrschaft in der<br />

Weser-Ems-Region werden sich abwechseln,<br />

da das Thema hier beim<br />

ersten Mal schon fast 100 Oldenburger<br />

Geschäftsführer und Personaler angezogen<br />

hat“, freut sich Wiese über die<br />

neue Art der Städtepartnerschaft.<br />

• Du hast eine angenehme Telefonstimme,<br />

gute sprachliche Ausdrucksfähigkeit, Spaß<br />

am Verkauf und am Umgang mit Menschen,<br />

zeigst Begeisterungsfähigkeit für neue<br />

Produkte und die Kommunikation<br />

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Deine Aufgaben:<br />

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HOCHSCHULE & KARRIERE<br />

Und wer begeistert<br />

die Kongressteilnehmer?<br />

Bevor Unternehmer und Personalchefs ihre Mitarbeiter<br />

neu motivieren, werden sie auf den Kongressen selbst begeistert.<br />

Bundesweit gefragte Vordenker für Personalführung<br />

und -Rekrutierung vermitteln Erfolgs-Ideen aus der<br />

Wirtschaft und praxisorientierte Impulse aus der <strong>Wissen</strong>schaft:<br />

Für mehr Arbeitgeber-Attraktivität und zur Gewinnung<br />

der engagiertesten Fach- und Führungskräfte.<br />

Mit dabei ist unter anderem der Wirtschaftspsychologe<br />

Prof. Dr. Uwe P. Kanning, der an der Hochschule Osnabrück<br />

lehrt und vom PERSONALmagazin soeben wieder<br />

zu einem der führenden Köpfe des Personalwesens gekürt<br />

wurde. In unserer nächsten Ausgabe wird Kanning im<br />

Rahmen einer neuen Serie zu Personalthemen den Bewerbungsprozess<br />

aus Sicht von Arbeitgebern und Arbeitnehmern<br />

beleuchten.<br />

Der renommierte Hochschullehrer ist im Übrigen auch im<br />

Kongressbeirat – genau wie drei weitere <strong>Osnabrücker</strong> Experten:<br />

Daniela A. Ben Said, die im letzten Jahr den Titel<br />

„Female Speaker of the Year“ gewann. Sie spricht darüber,<br />

wie man durch geschickte Zusammenstellung von Teams<br />

mit unterschiedlichen Typen ein Maximum an Kreativität<br />

herausholen kann. Außerdem Michael Barlag, der als<br />

Erfinder und langjähriger Veranstalter der jobmesse<br />

deutschland tour als absoluter Branchenkenner gilt.<br />

Ferner ergänzen Marc Liepe, Vorstandsvorsitzender der<br />

LM IT Services AG (Wirtschaftspreis 2014), und Armin<br />

Trost, der Personalmanagement an der Hochschule Furtwangen<br />

lehrt, das Gremium. | RED<br />

www.begeisterungs-kongresse.de<br />

Die Referenten:<br />

WISSEN KOMPAKT<br />

Kongress-Termine <strong>2015</strong><br />

Dreimal haben Arbeitgeber und Personalverantwortliche<br />

in diesem Jahr noch die Chance, hochkarätige<br />

Referenten der Personalszene zu erleben, begeisternde<br />

Best-Practice-Beispiele kennenzulernen und sich mit<br />

anderen Entscheidern auszutauschen:<br />

Mittwoch, 28. Oktober <strong>2015</strong><br />

1. Westfälischer Kongress<br />

für Mitarbeiter-Begeisterung®<br />

Messe & Congress Centrum Halle Münsterland<br />

Donnerstag, 12. November <strong>2015</strong><br />

2. Norddeutscher Kongress<br />

für Mitarbeiter-Begeisterung®<br />

Kongress-Saal der Weser-Ems-Halle Oldenburg<br />

Donnerstag, 03. Dezember <strong>2015</strong><br />

1. Düsseldorfer Kongress<br />

für Mitarbeiter-Begeisterung®<br />

Kongress-Saal Rheinterrasse Düsseldorf<br />

Wie begeistert Ihr Unternehmen Mitarbeiter?<br />

Unsere Redaktion sucht für die kommenden Ausgaben<br />

Unternehmen aus der Region, die eine besondere Mitarbeiterkultur<br />

pflegen und außergewöhnliche Maßnahmen zur Rekrutierung,<br />

Motivation und langfristigen Bindung von Fachkräften<br />

praktizieren. Nehmen Sie Kontakt zu uns auf und erzählen<br />

Sie uns davon! Per Mail: redaktion@osnabruecker-wissen.de<br />

oder telefonisch unter 05 41 / 440 220 03. Wir sind gespannt.<br />

Kongress-Bilder: © Wiese Marketing // Teaser-Collage mit Frau © Sergey Nivens, Fotolia.com // springender Mann © Robert Kneschke; Fotolia.com<br />

CHRISTIANE STEIN<br />

PROF. DR. UWE P. KANNING<br />

DR. MICHAEL GROSS<br />

PROF. DR. ARMIN TROST<br />

SABINE HÜBNER<br />

DIRK KREUTER<br />

DANIELA A. BEN SAID<br />

SABINE ASGODOM<br />

22


STADT- & LANDGESCHICHTEN<br />

Wie viel Portugal steckt in Osnabrück?<br />

Bilder © Centro Português de Osnabrück // Flagge © somartin, Fotolia.com<br />

Seit über vierzig Jahren gibt es den Verein „Centro Português de Osnabrück“-<br />

er ist einer der ältesten und größten portugiesischen Vereine in ganz<br />

Deutschland. Der Klub kann auf eine bewegte Geschichte zurückblicken,<br />

die in den 70er Jahren begann.<br />

Viele deutsche Unternehmen suchten damals<br />

tatkräftige Unterstützung aus dem Ausland.<br />

So kamen auch Menschen aus Portugal nach<br />

Osnabrück, um hier bei Karmann oder in anderen<br />

großen Betrieben zu arbeiten. Da die Familien<br />

der männlichen Gastarbeiter zunächst<br />

in der Heimat blieben, sehnten sich viele Neuankömmlinge<br />

nach einem Ort, an dem sie sich<br />

treffen und austauschen konnten.<br />

Im April 1972 gründeten etwa zwanzig Männer<br />

den Verein „Centro Português de Osnabrück“.<br />

Hier traf man sich zum geselligen Miteinander,<br />

kochte gemeinsam und tauschte Nachrichten<br />

aus der Heimat aus. Später zogen auch die<br />

Familien der Gastarbeiter nach Deutschland.<br />

Nun entstand im „Portugiesischen Freizeitzentrum“<br />

eine Folkloregruppe, dazu gab es<br />

verschiedene Theaterprojekte und sogar einen<br />

Chor, welcher Gesänge aus der portugiesischen<br />

Region Alentejo vortrug. Ein interkultureller<br />

Austausch fand allerdings nur selten statt - die<br />

portugiesischen Gastarbeiter blieben meistens<br />

unter sich.<br />

Was ist „typisch“ portugiesisch?<br />

Heutzutage ist das völlig anders. Was aus der<br />

Not geboren wurde, um die eigenen Landsleute<br />

aufzufangen, hat sich zu einem Freizeitverein<br />

entwickelt, der für alle Kulturen offensteht.<br />

Trotzdem soll die portugiesische Identität gewahrt<br />

bleiben. Das wünschen sich vor allem<br />

die deutschen Besucher, die oft in die Bünder<br />

Straße kommen, um landestypische Speisen<br />

zu genießen. Das Vereinshaus ist zwar kein<br />

Restaurant, jedoch werden von Freitagabend<br />

bis Sonntagnachmittag frische Menüs angeboten<br />

- von Stockfisch bis Hähnchen-Churrasco<br />

ist einiges dabei. Zudem besitzt der<br />

Verein einen kleinen Supermarkt, in dem portugiesische<br />

Spezialitäten wie Weine und Fisch<br />

verkauft werden.<br />

Ansonsten geht es hauptsächlich um das<br />

Thema Freizeit. Neben regelmäßigen Tanzveranstaltungen<br />

mit Livebands – wie der<br />

beliebten Kuduro-Night - werden viele<br />

traditionelle Feste gefeiert. Jedes Jahr gibt<br />

es beispielsweise ein Familien-Osteressen<br />

und ein Kinder-Weihnachtsfest. Außerdem<br />

organisiert der Verein Fado-Konzerte. Sie<br />

sind den traditionellen portugiesischen Gesängen<br />

gewidmet, die mittlerweile zum immateriellen<br />

Weltkulturerbe der UNESCO<br />

gehören.<br />

Wer über Portugal spricht, darf die Fußballbegeisterung<br />

nicht vergessen. Der vereinseigene<br />

Fußballverein SC Português trainiert regelmäßig<br />

auf dem Trainingsplatz des SC Schölerberg<br />

und ist gerade erst aufgestiegen. <strong>2015</strong>/16<br />

spielt er in der Ersten Kreisklasse. Darauf sind<br />

die Mitglieder des Vereins besonders stolz.<br />

Das Portugiesische Freizeitzentrum engagiert<br />

sich aber auch für viele Wohltätigkeitsaktionen<br />

wie etwa für die DKMS-Typisierungsaktion<br />

„Rettet Hugo“- eine Spendenaktion für ein<br />

leukämiekrankes Vereinsmitglied. Der Klub<br />

organisierte im Frühjahr ein Benefizessen für<br />

Hugo, an dem 185 Personen teilnahmen.<br />

Welche Staatspräsidenten<br />

besuchten das Freizeitzentrum?<br />

Alle. Seit es das „Centro Português de Osnabrück“<br />

gibt, schauten sämtliche Staatsoberhäupter<br />

einmal vorbei. Das portugiesische<br />

öffentlich-rechtliche Fernsehen RTP war auch<br />

schon zu Besuch, um die Stimmung während<br />

der WM 2006 einzufangen. Und <strong>2015</strong> weihte<br />

der zuständige portugiesische Staatssekretär im<br />

ersten Stock des Freizeitzentrums einen konsularischen<br />

Dienst ein, sodass die Portugiesen<br />

aus Osnabrück ihre Papiere nun vor Ort und<br />

nicht mehr in Düsseldorf oder Hamburg bearbeiten<br />

lassen können.<br />

Wie geht es nun weiter?<br />

Engagierte Mitglieder des in dritter Generation<br />

geführten Vereins sagen: „Wir sind in erster<br />

Linie <strong>Osnabrücker</strong> und würden uns wünschen,<br />

dass auch andere <strong>Osnabrücker</strong> immer häufiger<br />

den Weg zu uns finden und neue Ideen einbringen.<br />

Es wäre schön, wenn unser Verein ein<br />

großes Zentrum der Verständigung in dieser<br />

Stadt wird!“. | IA<br />

KONTAKT<br />

Centro Português de Osnabrück<br />

INTERNET:<br />

www.cp-osna.de<br />

AKTUELLES AUF FACEBOOK:<br />

www.facebook.com/<br />

centroportugues.deosnabruck<br />

25


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Foto-Credit:<br />

Bromberg-Foto<br />

Ein Projekt der Landschaften und Landschaftsverbände in Niedersachsen:<br />

Braunschweigische Landschaft e.V.<br />

Î ĀEmsländische Landschaft e.V. für die Landkreise Emsland und Grafschaft Bentheim<br />

Lüneburgischer Landschaftsverband e.V.<br />

Î ĀOldenburgische Landschaft<br />

ÎLandschaftsverband Ā<br />

<strong>Osnabrücker</strong> Land e.V.<br />

Ostfriesische Landschaft<br />

ÎLandschaftsverband Ā<br />

Stade e.V.<br />

Î ĀLandschaftsverband Weser-Hunte e.V.


Wie freiwillig sind<br />

die <strong>Osnabrücker</strong>?<br />

Zahlreiche ehrenamtliche <strong>Osnabrücker</strong> Bürgerinnen und<br />

Bürger tragen jeden Tag entscheidend zu Projekten des<br />

sozialen und öffentlichen Lebens bei. Wer sich freiwillig<br />

engagiert, tut nicht nur etwas für seine Mitmenschen,<br />

sondern steigert auch das eigene Selbstwertgefühl. Drehund<br />

Angelkreuz rund um Freiwilligenarbeit in Osnabrück ist<br />

die Freiwilligen-Agentur in der Bierstraße.<br />

STADT- & LANDGESCHICHTEN<br />

Bilder © Freiwilligen-Agentur Osnabrück<br />

Im Rahmen eines Bürgerbeteiligungsprozesses<br />

in den Jahren 1999-2002 stellte sich heraus,<br />

dass sich die <strong>Osnabrücker</strong> eine Netzwerk- und<br />

Beratungsstelle wünschen, welche die Freiwilligenarbeit<br />

aus zentraler Hand organisiert und in<br />

erster Linie Ehrenamtliche und Institutionen<br />

zusammenbringt. Dies war die Geburtsstunde<br />

der ersten kommunalen Freiwilligen Agentur<br />

in Niedersachsen. Seither fanden rund 1.800<br />

Beratungen statt und ca. 900 ehrenamtliche<br />

Helferinnen und Helfer wurden an <strong>Osnabrücker</strong><br />

Einrichtungen vermittelt. Die Datenbank<br />

der Freiwilligen-Agentur verfügt über mehr<br />

als 350 Einrichtungen aus unterschiedlichen<br />

Bereichen wie z.B. Sport, Politik oder Soziales.<br />

Die Agentur vermittelt jedoch nicht nur, sonder<br />

ruft auch eigene Projekte ins Leben. Beispielsweise<br />

gibt es das Lesepatenprojekt an fünf<br />

<strong>Osnabrücker</strong> Grundschulen oder den alle zwei<br />

Jahre stattfindenden Freiwilligentag.<br />

Bürger, die die Arbeit der Freiwilligen-Agentur<br />

in Anspruch nehmen möchten, wird aus<br />

Zeitgründen empfohlen, zunächst telefonisch<br />

einen Beratungstermin ausmachen. Das Team<br />

der Agentur nimmt sich dann Zeit, um im<br />

Gespräch herauszufinden, welche Tätigkeiten<br />

individuell passen. „Zu 95 % wissen diejenigen,<br />

die zu uns kommen, überhaupt nicht, was sie<br />

wollen“, berichtet Fachdienstleiter Ulrich Freisel<br />

aus langjähriger Erfahrung. Daher ist ein<br />

kompetentes Beratungsgespräch der erste wichtige<br />

Schritt für eine erfolgreiche Vermittlung.<br />

Warum engagieren sich<br />

Menschen ehrenamtlich?<br />

Die Motive der Freiwilligen sind sehr unterschiedlich.<br />

Viele Menschen wollen der Gesellschaft<br />

etwas Gutes tun, für andere ist es ein<br />

sinnvoller Zeitvertreib und gerade junge Leute<br />

möchten ihren Lebenslauf ergänzen, sich weiterentwickeln<br />

und fürs Leben lernen. Ulrich<br />

Freisel findet: „Der Mensch wird von drei Leitmotiven<br />

geprägt: Gemeinschaft/Nähe, Leistung<br />

und Macht im Sinne von Power. Genau<br />

diese Motive finden sich in der Freiwilligenarbeit<br />

wieder.“ Projekte werden gemeinschaftlich<br />

erlebt und aus eigenem Antrieb verwirklicht.<br />

Man leistet etwas Sinnvolles für die Gesellschaft.<br />

Aus diesen Gründen ist der Mensch<br />

bereit sich auch unentgeltlich zu engagieren –<br />

mindestens kurzfristig und gerne im eigenen<br />

Wohnumfeld.<br />

Für alle, die nicht viel Zeit für Freiwilligenarbeit<br />

haben, findet alle zwei Jahre der <strong>Osnabrücker</strong><br />

Freiwilligentag statt. Dabei werden zahlreiche<br />

Projekte aller Art in Angriff genommen und<br />

noch am selben Tag abgewickelt. In diesem Jahr<br />

fand der Freiwilligentag am 12. September statt.<br />

Dabei wurden zahlreiche Projekte auf die Beine<br />

gestellt - wie z.B. der Bau eines Gartenhäuschens<br />

an der Katharinenkirche, die Pflanzung<br />

von Kräutern auf dem Johannisfriedhof oder<br />

die Erstellung von Herzkissen zur Schmerzlinderung<br />

für an Brustkrebs erkrankte Personen.<br />

Wie viele <strong>Osnabrücker</strong><br />

engagieren sich ehrenamtlich?<br />

Um diese Frage zu beantworten, müsste man<br />

zunächst definieren, was bürgerschaftliches<br />

Engagement umfasst: vom Einsatz in örtlichen<br />

Vereinen über die wöchentliche Einkaufshilfe<br />

der Nachbarin bis hin zur Pflege kranker Angehöriger.<br />

Wenn man alle diese Tätigkeiten<br />

zusammen zählen würde, käme man bestimmt<br />

auf ein Drittel aller Bürgerinnen und Bürger in<br />

Osnabrück, also ca. 53.000 Menschen meint<br />

Ulrich Freisel. Von diesen Zahlen geht auch<br />

der letzte Freiwilligensurvey der Bundesregierung<br />

aus.<br />

Besonders positiv sehen die Mitarbeiter der<br />

Freiwilligen-Agentur die Bereitschaft zur<br />

Flüchtlingshilfe. Als in Osnabrück publik<br />

wurde, dass viele Flüchtlinge aufgenommen<br />

werden, klingelte das Telefon der Agentur rund<br />

um die Uhr. „Die Flut an Anfragen von Leuten,<br />

die sich ehrenamtlich beteiligen oder Spenden<br />

wollten, war immens“, erinnert sich Mitarbeiter<br />

Raphael Dombrowski. | AKR<br />

Weitere Infos im Internet:<br />

www.osnabrueck.de/freiwilligen-agentur.html<br />

27


STADT- & LANDGESCHICHTEN<br />

Wo spielen die<br />

Osnabrucker<br />

Jeden ersten Mittwoch im Monat heißt es Schlange stehen am Grand Hotel an der <strong>Osnabrücker</strong><br />

Schloßstraße. Nicht etwa weil ein Champions League -Spiel oder der Münsteraner Tatort gezeigt wird.<br />

Nein – Die Leute kommen wegen einer ganz bestimmten Veranstaltung namens „Disco Bingo“.<br />

Das allseits bekannte und vor allem unter<br />

Senioren beliebte Glückspiel wird im Grand<br />

Hotel in einer etwas anderen Art und Weise<br />

interpretiert. Zu jedem Getränk erhalten alle<br />

Anwesenden einen Spielschein. Der Moderater<br />

zieht nach und nach Zahlen und jeder<br />

Gast kreuzt die Zahlen ab, die sich auf seinem<br />

Schein befinden. Sobald der erste Gast<br />

fünf in einer Reihe abstreichen konnte, ruft<br />

er so laut er kann „Bingo“. Die Runde ist zum<br />

Ärgernis aller anderen beendet. Der Gewinner<br />

oder die Gewinnerin darf sich von einer<br />

„reizenden Assistentin“, die zu Beginn des<br />

Abends aus dem Publikum bestimmt wird,<br />

einen Preis abholen.<br />

Zu gewinnen gibt es ganz unterschiedliche<br />

Dinge. Neben einem Sandwichtoaster, einer<br />

Popkornmaschine oder einem Kümmerling-Paket<br />

ist für jeden etwas mehr oder<br />

weniger Sinnvolles dabei. Vor allem der<br />

legendäre Eierkocher ist bei den Gästen heiß<br />

begehrt. Ein DJ untermalt den Abend mit<br />

passender Disco-Musik. Gespielt werden in<br />

der Regel sechs Runden. Nach jeder Runde<br />

werden anders farbige Spielscheine ausgegeben.<br />

Je mehr Spielscheine man ergattert,<br />

desto höher stehen die Chancen auf den<br />

Sieg. Dass der Abend freucht fröhlich endet,<br />

ist somit garantiert.<br />

Was macht das<br />

Disco Bingo so<br />

besonders?<br />

Im Mittelpunkt des<br />

Ganzen steht Mitbegründer<br />

und Moderator<br />

Christian<br />

Steiffen. Der selbst<br />

ernannte „Gott<br />

of Schlager“ aus<br />

Georgsmarienhütte<br />

holte diese<br />

besondere Art des<br />

Glücksspiels vor sechs<br />

Jahren nach Osnabrück<br />

Inspiriert zu dieser Idee wurde<br />

er durch das „Electro Bingo“, welches in<br />

ähnlicher Form schon seit 13 Jahren im Eisen<br />

in Bremen stattfindet. Christian Steiffen<br />

war fest entschlossen: „So etwas muss es in<br />

Osnabrück auch geben!“. Sein Song „Ich fühl<br />

mich Disco“ wurde eigens in eine Bingo-<br />

Version umgewandelt und ertönt seither<br />

jeden ersten Mittwoch im Monat im<br />

Grand Hotel. „Für die Gäste<br />

ist es sehr reizvoll, die<br />

Zahlen auf ihren<br />

Zettel unbedingt<br />

abstreichen zu<br />

wollen“, findet<br />

Steiffen.<br />

„Dieser Reiz,<br />

meine Moderation<br />

und natürlich<br />

auch<br />

die alkoholischen<br />

Getränke machen<br />

die Veranstaltung einzigartig.“<br />

| AKR<br />

Bilder © Svenja Marderwald & Christian Steiffen // Bingo-Schriftzug © noravector, Fotolia.com<br />

28


STADT- & LANDGESCHICHTEN<br />

Ortsnamen im <strong>Osnabrücker</strong> Land (4)<br />

Ist es in Hellern<br />

heller als anderswo?<br />

Hellern ist einmalig, denn kein anderer Ort in Deutschland trägt diesen<br />

Namen. Es gibt dort sicher viele helle Köpfe, aber heller als anderswo ist<br />

es in dem Stadtteil, der bis 1972 ein eigenständiges Dorf im <strong>Osnabrücker</strong><br />

Land war, nun auch nicht. Vielmehr muss man von einem sehr alten Namen mit<br />

germanischem Ursprung ausgehen.<br />

Bilder © Ebba Ehrnsberger<br />

Hellern befindet sich zwischen den Ausläufern<br />

des Teutoburger Waldes und des<br />

Wiehengebirges südwestlich von Osnabrück.<br />

Es liegt in einer fruchtbaren Niederung<br />

mit Schieferton und Löss. Dort,<br />

wo heute die Wihokirche steht, findet<br />

man auf alten Karten eine Ziegelei eingezeichnet.<br />

In der inzwischen stillgelegten<br />

Tongrube wurden sogar Fossilien entdeckt,<br />

die im Naturwissenschaftlichen<br />

Museum zu finden sind.<br />

Dort, wo die Straße nach Lengerich die<br />

Düte überquert, lag im 8. Jahrhundert<br />

eine dorfähnliche Gruppensiedlung.<br />

Zu der Zeit war sie bekannt unter dem<br />

Namen Helren. Die ersten Siedler hatten<br />

sich auf dem Haunhorst niedergelassen,<br />

heute bezeichnet man diesen Bereich als<br />

Blankenburg.<br />

Der Namensforscher Jürgen Udolph hat<br />

herausgefunden, dass die Grundform<br />

des Namens auf „Hal“ zurückzuführen<br />

ist - ein Wort mit der Bedeutung „Schräge“.<br />

Nach dem ersten schriftlichen Beleg<br />

wurde das –a- in ein –e- abgeschwächt,<br />

also in Hel. Im 15. Jahrhundert entstand<br />

zusätzlich aus einem „l“ oder auch aus<br />

einem „Doppel-l“ ein „ld“, sodass aus<br />

Hal über Hel, Helle und Helleren etwa<br />

um 1450 der Name Helderen gebräuchlich<br />

wurde. Im Sprachgebrauch setzte<br />

sich aber Hellern durch, eine Form, die<br />

sich seit dem 15. Jahrhundert nicht mehr<br />

verändert hat.<br />

Als Helle wurde eine abschüssige Stelle<br />

bezeichnet. Wenn man sich die topografische<br />

Karte von Hellern ansieht, so ist<br />

auf Grund der Höhenlinien offensichtlich,<br />

dass sich dieser Ort in einer ausgeprägten<br />

Hanglage befindet.<br />

Warum aber haben die Helleraner gerade<br />

an dieser Stelle gesiedelt? Dörfer entstanden<br />

häufig an Handelswegen - auch<br />

Hellwege genannt, die von Ost nach West<br />

zwischen Münster und Osnabrück über<br />

den Lengericher Pass führten. Ebenso in<br />

Nord-Süd-Richtung von Iburg über die<br />

Fernhandelsstraße nach Wiedenbrück.<br />

Hellwege an den Hängen und Schrägen<br />

deutscher Mittelgebirge wurden auch<br />

Hohlwege oder Abhangswege genannt,<br />

da sie an Halden entlang führten.<br />

Auch hier taucht wieder die Grundform<br />

Hal(de) auf. Und die Erklärung von<br />

Udolph über die Bedeutung des Namens<br />

Hellern wird vermutlich bestätigt.<br />

Abschließend noch ein Trost für die<br />

Helleraner, dass ihr Ortsname nichts mit<br />

dem Totenreich „Hel“ zu tun hat. Dieser<br />

Begriff hängt nach den Recherchen der<br />

Namensforscherin Dr. Kirstin Casemir<br />

mit der Grundform „helan“ zusammen,<br />

die „verbergen“ bedeutet. Die Hellwege<br />

sind somit keine Wege, die in die Hölle<br />

führen. | EE<br />

29


MO DI MI DO FR SA SO MO DI MI DO FR SA SO MO DI<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 <strong>11</strong> 12 13 14 15 16<br />

Jahreskalender 2016<br />

Projektinitiator & Fahrzeugeigner: Dr. Peter Gausmann, Fotos © Konrad Heidrich Fotografie, Osnabrück. Mit freundlicher Genehmigung der Volkswagen AG.


MI DO FR SA SO MO DI MI DO FR SA SO MO DI MI<br />

17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31<br />

Der Karmann-Ghia war nicht nur ein Symbol des deutschen Wirtschaftswunders, sondern auch ein Welterfolg der<br />

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Komplette Liste unter www.osnabruecker-wissen.de). 2 € pro Kalender werden an das <strong>Osnabrücker</strong> Hospiz gespendet.


STADT- & LANDGESCHICHTEN<br />

Bodo Zehm, Leiter Stadt- und<br />

Kreisarchäologie Osnabrück<br />

Arbeitsfoto von Ausgrabungen 1995 im Innenhof des Stadttheaters. Auf der Fläche sind verschiedene Bodenverfärbungen aus der Zeit der ersten frühstädtischen Siedlung um 800 n. Chr. zu sehen.<br />

WIE<br />

snabrück?<br />

ENTSTAND<br />

Bis heute stehen der Geschichtsforschung leider keine Quellen zur Verfügung, die eine klare Antwort auf<br />

die Frage nach dem Ursprung der Stadt Osnabrück geben könnten. Sicher ist, dass die Beantwortung<br />

anhand der vorliegenden historischen Dokumente niemals möglich sein wird. Es gibt nur eine<br />

extrem geringe Zahl an Schriftstücken, von denen einige bereits im Mittelalter in beträchtlichem Umfang<br />

verfälscht worden sind. Außerdem beleuchten sie nur Teilaspekte dieser Gründungsphase.<br />

Wesentlich günstiger sieht es allerdings<br />

aus, wenn der aktuelle Erkenntnisgewinn<br />

im Bereich der Archäologie betrachtet<br />

wird. Osnabrück hat diesbezüglich<br />

im Vergleich zu anderen Städten viel zu<br />

bieten, vor allem dank seiner in den vergangenen<br />

40 Jahren intensiv betriebenen<br />

archäologischen Stadtkernforschung. Dabei<br />

konnte das traditionelle Bild von den<br />

einzelnen frühstädtischen Entwicklungsstufen<br />

erheblich revidiert werden.<br />

32<br />

Entstand die Stadt<br />

dort, wo vorher schon<br />

Menschen lebten?<br />

Das durch die Christianisierung unter Karl<br />

dem Großen entstandene Zentrum von<br />

Osnabrück, aus dem sich die spätere Stadt<br />

entwickelte, war offensichtlich eine Neugründung,<br />

denn es ist schwer vorstellbar,<br />

dass hier im Niederungsbereich der Hase<br />

mit seiner kleinteiligen Gewässerlandschaft<br />

Menschen lebten, deren Haupterwerb<br />

die Landwirtschaft war.<br />

Solche größeren für den Ackerbau geeigneten<br />

Flächen sind eher im Bereich der<br />

Iburger Straße in Richtung Nahne zu vermuten.<br />

Von dort, z. B. in Höhe des Johannisfriedhofs<br />

oder der Thomaskirche, gibt<br />

es zumindest auch entsprechende vorgeschichtliche<br />

Funde, die um 1930 entdeckt<br />

wurden. In der Nähe liegt mit dem frühchristlichen<br />

sächsischen Friedhof auf dem


STADT- & LANDGESCHICHTEN<br />

Bilder © Stadt- und Kreisarchäologie Osnabrück<br />

Westhang des Schölerbergs aber auch<br />

ein indirekter Hinweis auf die Bedeutung<br />

dieses Areals für die früheste <strong>Osnabrücker</strong><br />

Siedlungsgeschichte.<br />

Rund um Dom und Rathaus sind dagegen<br />

keine eindeutigen Belege für eine<br />

Siedlung oder eine andere Geländenutzung<br />

aus der Zeit vor den Sachsenkriegen<br />

(770 bis 800 n. Chr.) bei Ausgrabungen zu<br />

Tage getreten. Vermutlich gaben lediglich<br />

die verkehrsgünstige Lage der Sandkuppe,<br />

auf der später der Dom gebaut wurde, und<br />

die benachbarte Hasefurt den Anlass für<br />

die Entscheidung, hier gegen Ende des 8.<br />

Jahrhunderts das neue christliche Zentrum<br />

zu errichten und so einen Stützpunkt<br />

für die weitere Missionierung Norddeutschlands<br />

zu schaffen.<br />

Wo lag die Hasefurt,<br />

die das Dom-Zentrum<br />

zum Verkehrsknotenpunkt<br />

machte?<br />

Traditionell wird die Hasestraße als die<br />

älteste Straße Osnabrücks gesehen, weil<br />

sie in direkter Verlängerung der Johannisstraße<br />

und der Großen Straße auf eine<br />

historische Brücke zuführt. Hier standen<br />

mit dem Hasetor und der Vitischanze<br />

im Mittelalter zugleich mächtige Befestigungsanlagen<br />

zur Verfügung, um diesen<br />

Hase-Übergang zu sichern.<br />

Tatsächlich sind beide Bauten,<br />

und vermutlich auch die Hasebrücke,<br />

erst im Zuge des<br />

Stadtmauerbaus gegen<br />

Ende des 12. Jahrhunderts<br />

entstanden. Aufgabe<br />

der Vitischanze war<br />

es vor allem, die zentralen<br />

Stauanlagen zu sichern, die<br />

der Regulierung des Wasserstands<br />

der Hase dienten – genau<br />

dort, wo das Wasser zusammenlief, nachdem<br />

es auf der West- und Ostseite der<br />

Stadt durch die Stadtgräben als Teil der<br />

Festungsanlagen geflossen war. Eine Zerstörung<br />

der Stauanlagen hätte unweigerlich<br />

dazu geführt, dass große Abschnitte<br />

der Stadtgräben trocken gefallen wären<br />

und etwaigen Angreifern kaum noch<br />

Widerstand geleistet hätten. Die Archäologen<br />

fanden für den ältesten Verkehrsweg<br />

über die Hase eine andere Lösung: Zwischen<br />

den Straßen Kleine Domsfreiheit<br />

und Schwedenstraße entdeckten sie eine<br />

künstlich angelegte, dammartige Straße,<br />

die direkt auf die Hase zulief. Ihr Seitenraum<br />

war mit eingeschlagenen Holzpfählen<br />

vor zerstörerischem Hochwasser<br />

gesichert. In unmittelbarer Nähe lag ein<br />

Holzstapel, dessen Altersbestimmung anhand<br />

der Jahrringmethode das Jahr 772<br />

ergab. Auf der anderen Seite der Hase liegt<br />

heute der Nonnenpfad und damit der Beginn<br />

der Knollstraße, einer der wichtigsten<br />

mittelalterlichen Straßen, die in Richtung<br />

der frühmittelalterlichen Zentren Bremen,<br />

Verden und Minden führte.<br />

War die <strong>Osnabrücker</strong><br />

Domburg früher<br />

wirklich eine Burg ?<br />

Während bis in die 1970-er Jahre die Keimzelle<br />

der Stadt, die Domburg, noch als relativ<br />

kleine, rechteckige Flächeneinheit mit den<br />

Plätzen Große Domsfreiheit und Domhof<br />

gesehen wurde, können wir heute von einer<br />

wesentlich größeren Ausdehnung ausgehen,<br />

die bis an die Kranstraße und den Nikolaiort<br />

heranreichte.<br />

Besonders wichtige Hinweise ergaben sich<br />

1995 bei der Neubebauung des Innenhofs<br />

des Stadttheaters. Hier stießen die Ausgräber<br />

direkt unter dem Hofpflaster<br />

auf die Spuren von mehreren<br />

Holzgebäuden aus der<br />

Gründungszeit der Stadt<br />

um 800 n. Chr. Besondere<br />

Fundstücke wie ein großes<br />

bronzenes Schlüsselamulett<br />

und das Fragment<br />

eines goldenen Schwertgurtbeschlags<br />

zeigten deutlich, dass<br />

die damaligen Bewohner Angehörige<br />

einer gesellschaftlichen Führungsschicht<br />

waren.<br />

Nur etwas fehlte: Es traten weder bei dieser<br />

Ausgrabung noch bei allen anderen Grabungen<br />

im historischen Stadtkern eindeutige<br />

Überreste einer Wehranlage aus der Zeit<br />

um 800 n. Chr. zu Tage. Ähnlich ist die Sachlage<br />

auch in den anderen Bischofsstädten in<br />

Norddeutschland. Auch hier wurde zwar<br />

früher immer von Bischofsburgen gesprochen,<br />

die von Anfang an mit Wehrgräben<br />

und Mauern stark befestigt waren, doch in<br />

der neueren Forschung ist dieses Bild heute<br />

grundsätzlich stark in Frage gestellt worden.<br />

Stattdessen erwiesen sich die Ursprungsgründungen<br />

als mehrteiliges, unregelmäßiges<br />

Siedlungsgebilde in exponierter Lage,<br />

das in enger Anbindung an ein nahe gelegenes<br />

überregionales Verkehrsnetz gestanden<br />

haben muss und nicht von einem geschlossenen<br />

Befestigungsring umgeben war. Die<br />

Vorstellung, dass der Bischofssitz urspünglich<br />

eine Burg war, stammt vermutlich aus<br />

einer Zeit, die stark von romantischen Idealen<br />

geprägt war.<br />

Kamen bei Ausgrabungen tatsächlich Spuren<br />

von Befestigungsbauten ans Licht, konnten<br />

diese u.a. den späteren kriegerischen<br />

Zeiten vom späten 9. bis zum 10. Jahrhundert<br />

zugeordnet werden, als zunächst die<br />

Wikinger- und später die Ungarneinfälle für<br />

Angst und Schrecken unter den Bewohnern<br />

sorgten.<br />

Ähnlich verhält es sich übrigens auch mit<br />

den Kirchbauten im ländlichen Raum: Bis<br />

auf wenige Ausnahmen waren sie ebenfalls<br />

nicht Zentrum eines Befestigungsrings, obwohl<br />

der bis heute übliche Name Kirchburg<br />

dies nahelegt. | BZ<br />

WISSEN KOMPAKT<br />

Der Autor dieses Artikels<br />

Bodo Zehm ist seit 1978 Mitarbeiter<br />

der Stadt Osnabrück. Er begann<br />

seine Tätigkeit als Museumspädagoge<br />

am Kulturgeschichtlichen Museum,<br />

wechselte dann 1981 als „Grabungsfotograf“<br />

zur Stadt- und Kreisarchäologie<br />

und führte seit 1982 als örtlicher<br />

Grabungsleiter selbst eine Vielzahl an<br />

Ausgrabungen in Stadt und Landkreis<br />

durch. Ende 2002 wurde er gemeinsam<br />

von Stadt und Landkreis mit der<br />

Leitung des Fachdienstes Archäologische<br />

Denkmalpflege beauftragt.<br />

Kontakt: Bodo Zehm<br />

Stadt- & Kreisarchäologie Osnabrück<br />

Lotter Straße 2 · 49078 Osnabrück<br />

E-Mail: zehm@osnabrueck.de<br />

* Besonders gut erhaltene Fundstücke von der Ausgrabung der ältesten <strong>Osnabrücker</strong> Siedlung im Innenhof des Stadttheaters (alle Funde<br />

um 800 n. Chr.): Bronzenes Schlüsselamulett (sog Petrusschlüssel), Fragment eines vergoldeten Schwertgurtbeschlags, Eisenschlüssel<br />

33


LEBEN & GESELLSCHAFT<br />

Nach Schätzungen des Deutschen Tierschutzbundes ist jedes zweite Tierheim in Deutschland von<br />

der Insolvenz bedroht. Trotzdem müssen die finanziell angeschlagenen Einrichtungen immer mehr<br />

Tiere aufnehmen – auch in Osnabrück.<br />

Für das hiesige Tierheim ist der Verein<br />

„Tierschutz Osnabrück und Umgebung<br />

e.V.“ verantwortlich. Er wurde 1875 gegründet,<br />

„um dem vielfältigen Missbrauch<br />

von Tieren direkt und indirekt<br />

entgegentreten zu können“. Heute kümmert<br />

sich der Verein um die Aufnahme<br />

und Betreuung von Fund- und herrenlosen<br />

Tieren sowie von pflegebedürftigen<br />

Wildtieren.<br />

Nach Angaben der Leiterin Martina<br />

Rüthers werden 99% der abgegebenen<br />

Tiere gefunden. Dabei handelt es sich vor<br />

allem um Katzen, die anschließend nur<br />

schwer vermittelt werden können. Die<br />

Anzahl der Fundtiere hat mittlerweile<br />

dramatische Ausmaße erreicht, denn<br />

Tiere werden nicht mehr nur im Frühjahr<br />

und Sommer, sondern während des gesamten<br />

Jahres ausgesetzt, gefunden und<br />

abgegeben. Rund 1.400 sind es pro Jahr<br />

im Tierheim Osnabrück, das Tiere aus<br />

der Stadt, dem gesamten Landkreis und<br />

der weiteren Umgebung aufnimmt und<br />

betreut.<br />

Dies macht sich auch bei der Auslastung<br />

der Auffangstätten bemerkbar. Das Tierheim<br />

gliedert sich in mehrere Bereiche,<br />

die Außenanlage, das Hundehaus, das<br />

Katzenhaus, eine Quarantänestation und<br />

einen separaten Bereich für Kleintiere.<br />

Von Zeit zu Zeit haben die Mitarbeiter<br />

auch mit außergewöhnlichen Fällen zu<br />

tun, wie zum Beispiel Anfang des Jahres<br />

<strong>2015</strong>, als ein ausgewachsenes Schwein abgegeben<br />

oder im Mai <strong>2015</strong>, als im Stadtgebiet<br />

eine Bartagame gefunden wurde.<br />

Die vorherigen Besitzer haben übrigens<br />

bis zu einem halben Jahr Zeit, ihr Tier<br />

wieder abzuholen. Wer es vorsätzlich ausgesetzt<br />

hat, wird diese Frist aber natürlich<br />

verstreichen lassen. | SeS<br />

WISSEN KOMPAKT<br />

Mehr Infos im Web<br />

Unter der Adresse<br />

www.tierschutz-osnabrueck.de<br />

finden sich weitere Informationen zur<br />

Vereinsarbeit und ein Vermittlungsangebot<br />

für Hunde, Katzen, Kleintiere<br />

und andere Bewohner.<br />

Kätzchen © emmi, Fotolia.com<br />

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LEBEN & GESELLSCHAFT<br />

Bilder © Gisela Sambale // Hand mit Krone © eyeQ, Fotolia.com<br />

„In Modegeschäften herrschten vor<br />

ein paar Jahren langweilige, graue<br />

Kleidungsstücke vor. Es war sehr<br />

schwer, ausgefallene Klamotten zu<br />

finden und zu tragen“, erzählt Gisela<br />

Sambale über den Anstoß ihres<br />

Hobbys. Da entschied sie sich,<br />

einfach selbst edle und innovative<br />

Kleidung herzustellen. Die nötigen<br />

Vorkenntnisse hatte sie sich bereits<br />

im Laufe ihrer Ausbildung angeeignet:<br />

Nach einer Lehre zur Bauzeichnerin<br />

folgten eine Ausbildung<br />

zur Hauswirtschaftlerin und ein<br />

Studium der Gestaltungstechnik.<br />

Ausprobiert wurde zu Beginn an<br />

alten T-Shirts – heute erfüllt Gisela<br />

Sambale nahezu jeden Wunsch<br />

ihrer Kundinnen. Von Hosen,<br />

Kleidern und Pullovern bis hin zu<br />

Blazern und Parkas hat sie alles im<br />

Repertoire, aber einzigartig muss es<br />

sein. Jedes Kleidungsstück wird individuell<br />

produziert,<br />

die Designerin<br />

setzt auf<br />

viele verschiedene<br />

Materialien<br />

und Motive wie<br />

Wer designt<br />

mit Kronchen?<br />

Von langweiligen Basics zu innovativen Einzelstücken: Wie es<br />

das Shirt-Design von Gisela Sambale aus dem beschaulichen<br />

Hollage bis ins Fernsehen geschafft hat.<br />

zum Beispiel Sterne, Hummer und<br />

vieles mehr. Dabei ist das Markenzeichen<br />

ihres Labels „GiPé - Luxury<br />

Design“ ein Krönchen auf jedem<br />

Kleidungsstück.<br />

Verkauf und Beratung gibt es ausschließlich<br />

im Nähzimmer von<br />

Gisela Sambale in Hollage. Durch<br />

diese Exklusivität hat sich das außergewöhnliche<br />

Design schnell<br />

über den Freundeskreis der Designerin<br />

hinaus verbreitet. Außerdem<br />

verhalf die Polizistin Alexandra<br />

Rietz, die mit einem Sambale-Shirt<br />

in der Serie „K<strong>11</strong> – Kommissare<br />

im Einsatz“ auftrat, dem Label zu<br />

größerer Bekanntheit.<br />

Mittlerweile wollen viele große<br />

Modegeschäfte mit innovativeren<br />

Kleidungsstücken auf sich aufmerksam<br />

machen. Doch Gisela Sambale<br />

hat für ihre nächste Kollektion<br />

bereits wieder zahlreiche Ideen.<br />

Stammkundinnen und<br />

neue Interessenten dürfen<br />

gespannt sein! | DT<br />

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Neueröffnung!<br />

Komplett neue Ausstattung<br />

im Geräte- und Cardiopark inkl.<br />

Multifunktionsturm.<br />

Zusatzbeitrag für OTB-Mitglieder:<br />

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Mo. - Fr. 08 - 22 Uhr<br />

Sa. / So. 09 - 18 Uhr<br />

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Obere Martinistraße 50<br />

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Telefon 0541/45441<br />

E-Mail athleticum@otb.de<br />

35<br />

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ACHTUNG!<br />

STROM ABGESTELLT<br />

Was passiert, wenn der Strom abgestellt wird?<br />

Kein Licht, kein Computer, kein Wasserkocher, nicht einmal das Handy kann aufgeladen werden - eine erschreckende<br />

Vorstellung. Wie wichtig Strom heutzutage ist, merkt man spätestens dann, wenn der Versorger<br />

eben diesen abdreht. Rund sieben Millionen Sperren kündigen die Stromanbieter im Jahr an. Meistens bleibt<br />

es bei der Drohung, doch mehr als 300.000 Kunden wurde tatsächlich zeitweise der Strom abgeklemmt. Auch<br />

in Osnabrück ist dieser Schritt mitunter nicht zu vermeiden. In den letzten vier Jahren waren nach Angaben der<br />

Stadtwerke jeweils mehrere Hundert Haushalte betroffen.<br />

Gibt es ein<br />

Grundrecht auf Energie?<br />

Im vergangenen Jahrzehnt haben sich<br />

die Kosten für Gas, Strom und Fernwärme<br />

fast verdoppelt. Für immer mehr<br />

Personen hat dieser Umstand schlimme<br />

Folgen: Bei dauerhafter Zahlungsunfähigkeit<br />

und nach Prüfung aller möglichen<br />

Alternativen werden die Leitungen<br />

gesperrt. Ein Grundrecht auf Energie<br />

gibt es jedoch nicht – kein Geld, kein<br />

Strom heißt es in den meisten Fällen.<br />

Um solchen Umständen entgegenzuwirken<br />

versucht die Politik schon seit längerem,<br />

eine Art Prepaid-System in das<br />

Netz der Stromlieferanten und Kunden<br />

zu integrieren, ähnlich wie das schon<br />

lange etablierte System im Mobilfunkbereich.<br />

36<br />

Nach aktueller Gesetzeslage kann die<br />

Strom- oder Gasversorgung gekappt<br />

werden, wenn ein Verbraucher mit mindestens<br />

hundert Euro im Rückstand ist<br />

und die Aussicht eines zeitnahen Nachkommens<br />

der Zahlungspflicht nicht gegeben<br />

ist.<br />

Betroffene sind häufig Hartz-IV–Empfänger,<br />

Rentner und Erwerbstätige mit<br />

geringem Einkommen. Aber auch Asylbewerber,<br />

Studenten und Bezieher von<br />

Kranken- oder Pflegegeld kommen bei<br />

der Energiebeschaffung in missliche<br />

Lagen. Dieser Effekt tritt vermehrt bei<br />

Menschen auf, die wenig Geld haben,<br />

aber relativ viel Zeit zu Hause verbringen.<br />

Hierdurch fällt ihr Energieverbrauch im<br />

Verhältnis drastisch höher aus. Gleichzeitig<br />

können sie sich keine modernen,<br />

effizienteren Geräte leisten und müssen<br />

mit den teuren Stromfressern zurechtkommen.<br />

Verglichen mit anderen Ländern<br />

in Europa ist Deutschland, neben<br />

Dänemark, der zweitteuerste Markt für<br />

Stromkunden und der Gaspreis bewegt<br />

sich im oberen Drittel.<br />

Knapp 1.900 Euro muss ein Durchschnittshaushalt<br />

im Jahr zum Duschen,<br />

Heizen und Kochen ausgeben. Doch<br />

auch wer seine Stromrechnung immer<br />

pünktlich bezahlt, kann in Schwierigkeiten<br />

kommen. Hierbei sind die<br />

Nachzahlungen der Knackpunkt. Gerade<br />

nach kalten Wintern können dabei<br />

beachtliche Summen anfallen. Stadtwerke<br />

sind in diesen Fällen in Sachen<br />

Ratenzahlungen oft flexibler als Unternehmen,<br />

die irgendwo in Deutschland<br />

sitzen und keine regionalen Ansprechpartner<br />

haben.


LEBEN & GESELLSCHAFT<br />

Stromzähler © Primalux, Fotolia.com // Stromrechnung © beermedia.de, Fotolia.com<br />

Wie kann die Stromsperre<br />

verhindert werden?<br />

Von wesentlicher Bedeutung ist, dass<br />

Kunden, die in Zahlungsschwierigkeiten<br />

geraten sind (oder absehbar geraten<br />

werden), möglichst frühzeitig mit<br />

dem Versorger in Kontakt treten, um<br />

gemeinsam nach Lösungen zu suchen.<br />

Personen, die mit ihrer Stromrechnung<br />

in Verzug geraten, bekommen zunächst<br />

Mahnungen. Im nächsten Schritt ist<br />

dann die Höhe der Schuld relevant.<br />

Bei Überschreitung des gesetzlichen<br />

Grenzwertes darf der Versorger eine<br />

Stromsperre androhen. Durchschnittlich<br />

passiert das bei einem Rückstand<br />

von 120 Euro. Außerdem muss die Drohung<br />

unmissverständlich klar machen,<br />

dass bei Nichtzahlung die Kappung folgt<br />

und mindestens vier Wochen vor der<br />

geplanten Stromsperre eingehen. Im<br />

Fall der Stadtwerke Osnabrück fahren<br />

zusätzlich Außendienstmitarbeiter zu<br />

den betroffenen Kunden und versuchen<br />

Lösungen zu finden.<br />

Erst wenn sämtliche Bemühungen fehlgeschlagen<br />

sind, kommt es zur Sperrung<br />

des Zählers, wobei es eine Vielzahl an<br />

Ausnahmen bei bestimmten Witterungsverhältnissen<br />

und sofern der Anschluss<br />

auch zur medizinischen Versorgung<br />

genutzt wird, gibt.<br />

Experten empfehlen, Rechnungen für<br />

Heizung, Strom und Miete immer vor<br />

jeglichen anderen Rechnungen zu begleichen.<br />

Zusätzlich sollten Kunden, die<br />

Leistungen vom Sozialamt oder Jobcenter<br />

beziehen, die Abschläge direkt vom<br />

Sozialleistungsträger an den Energieversorger<br />

überweisen lassen. Arbeitnehmer<br />

und Rentnern mit sehr geringem<br />

Einkommen wird empfohlen zu prüfen,<br />

ob ergänzender Anspruch auf staatliche<br />

Hilfen wie Wohngeld oder Grundsicherung<br />

besteht. | SeS<br />

WISSEN KOMPAKT<br />

Was sagen die Stadtwerke?<br />

„Uns ist es wichtig, möglichst sämtliche<br />

vertretbaren Möglichkeiten von<br />

Kulanz und Berücksichtigung der<br />

individuellen Kundensituation auszuloten<br />

– gerade in schwierigen Situationen.<br />

Dazu gehört unter anderem auch<br />

einige enge Abstimmung mit städtischen<br />

Einrichtungen wie dem Jobcenter.<br />

Hier gelingt es uns zusammen<br />

mit den Kollegen der Stadt immer<br />

wieder, gemeinsam für den Kunden<br />

bzw. Bürger einvernehmliche Lösungen<br />

zu finden - selbstverständlich<br />

unter Einhaltung aller datenschutzrechtlichen<br />

Bestimmungen.“<br />

Nicole Seifert<br />

Unternehmenskommunikation<br />

Stadtwerke Osnabrück AG<br />

Recht und Steuern in neuen Räumen<br />

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37


ESSEN & TRINKEN<br />

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die Region<br />

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präsentiert:<br />

Deftig oder vegetarisch?<br />

Diesmal kommt unser Rezept aus dem Emsland der<br />

1960er Jahre, wo die Menschen, vor allem in der Landwirtschaft,<br />

schwere körperliche Arbeit verrichten mussten.<br />

Die Anstrengung an der frischen Luft machte hungrig, und in den Bauernfamilien<br />

wurde deftig gekocht, um die meist drei Generationen in<br />

einem Haushalt satt zu kriegen. Oft war es die Oma, die kochte, denn<br />

die junge Frau musste mit auf die Felder oder im Stall arbeiten.<br />

Vegetarisch, das Wort kannte niemand. Um alle satt zu kriegen, gab es<br />

eine kräftige Rindersuppe vorab, dann die Hauptmahlzeit und schließlich<br />

den Nachtisch, der meist aus leckerem Eingemachtem bestand.<br />

Gab es Gemüse, so kam Fleisch und geräucherte Mettwurst mit in den<br />

großen Topf. Wem das zu deftig ist, sollte diese Zutaten weglassen, und<br />

schon isst er gesünder und auch vegetarisch. | EB<br />

38<br />

WAS MAG DIE REGION?<br />

Ihre Waffeln schmecken echt am Besten?<br />

Großmutter hat Sie in typisch regionale<br />

Kochkünste eingeweiht? Ihr selbst aufgesetzter<br />

Schnaps begeistert schon lange<br />

den Freundeskreis? Für die Rubrik „Essen<br />

& Trinken“ sucht unsere Redaktion weitere<br />

lokale Rezepturen und kulinarische Geheimtipps<br />

aus dem <strong>Osnabrücker</strong> Land.<br />

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Rezept passt. Schreiben Sie uns:<br />

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Redaktion „<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong>“<br />

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oder noch einfacher per Mail:<br />

redaktion@osnabruecker-wissen.de<br />

Frisches Wurzelgemüse<br />

Zutaten für 6 Personen:<br />

1 kg dicke Schweinerippe<br />

4 Wiener Würstchen<br />

2 Stangen Porree<br />

1 Bund Möhren<br />

2 Zwiebeln<br />

1 kg Kartoffeln<br />

Margarine<br />

Salz und Pfeffer<br />

1-2 Tl Gemüsebouillon<br />

Zubereitung:<br />

Rippchen in Margarine anbraten,<br />

salzen, pfeffern, mit<br />

750 ml Wasser ablöschen und<br />

gar kochen. 1 Porreestange und Zwiebeln<br />

in Ringe schneiden und mitkochen. Gegartes<br />

Fleisch rausnehmen. Möhren, Kartoffeln<br />

und Porreeringe in Brühe – mit Gemüsebouillon<br />

- garkochen und stampfen (mit Stampfer,<br />

nicht mit Füßen), etwa 400 ml Wasser zugießen,<br />

je nach Kartoffelstärkegehalt mit Salz<br />

und Pfeffer schmackhaft machen. Petersilie<br />

klein schneiden, drauf streuen. Am besten<br />

schmeckt dazu stückiges, selbstgemachtes,<br />

warmes Apfelmus mit Zimt.<br />

Bilder Wurzelgemse © Erna Berg


Die Zeitreise der 50er und 60er Jahre<br />

Hawaii-Toast, Hackbraten, Fürst Pückler … viel zu lange her? Dann schauen<br />

Sie vorbei und genießen Sie die Klassiker der Wirtschaftswunderzeit.<br />

Sie denken gerade an Ihr Lieblingsgericht zurück? Sagen Sie es uns!<br />

Wir wollen Ihren Favorit aus der Zeit kennenlernen. Unsere Köche kochen<br />

dieses nach und Ihr Lieblingsgericht kommt auf unsere Speisekarte.<br />

Mein Lieblingsgericht<br />

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24 h take away


NATUR & UMWELT<br />

Hörst Du die Glocken schlagen?<br />

An der Grenze zu Niedersachsen - zwischen Ibbenbüren und Hopsten - liegt Westfalens<br />

größter, natürlich entstandener Binnensee. Das „Heilige Meer“ ist heute ein Naturschutzgebiet,<br />

über das sich der Volksmund seit Generationen eine schaurige Sage erzählt.<br />

Aus wissenschaftlicher Sicht ist die Entstehung<br />

des „Heiligen Meeres“ schnell erklärt: Das Gebiet<br />

liegt in einer 4,5 km langen und 1,5 km<br />

breiten geologischen Senkungszone. Das 100<br />

Meter tief liegende, wasserlösliche Salinar-Gestein<br />

wird vom Grundwasser ausgewaschen,<br />

die entstehenden Hohlräume brechen unter<br />

der Last der darüber liegenden Erdschichten in<br />

sich zusammen und werden von dem Grundwasserspiegel<br />

gefüllt. So entstehen bis heute<br />

gelegentlich Nebenseen. Doch die Geschichte,<br />

die sich die Menschen in Hopsten und Umgebung<br />

über das „Heilige Meer“ erzählen, ist<br />

sehr viel spektakulärer.<br />

Wer traut bösen Mönchen?<br />

Auf dem Gut Venhaus in Spelle lebte einst die<br />

jungfräuliche Rittertochter Ida von Venhaus<br />

mit ihren Eltern. Regelmäßig besuchte die<br />

Familie die Klosterkirche auf dem Grund des<br />

Heiligen Feldes. Die ansässigen Mönche wollten<br />

Ida unbedingt in ihre Gewalt bringen. Als<br />

die Eltern nach Münster reisten, klopfte es eines<br />

Abends an der Tür. Ein als Bettler verkleideter<br />

Mönch bat um ein Nachtquartier, das<br />

die christlich erzogene Ida dem Mann nicht<br />

verwehren konnte. Als sich beide hinlegen<br />

wollten, brach auf dem Gut ein Feuer aus. Vor<br />

den Toren des Gutes warteten mehrere verkleidete<br />

Männer. Sie brachten Ida auf Umwegen<br />

in das Kloster und sperrten sie in ein Verlies.<br />

Warum schuf Gott das „Heilige Meer“?<br />

Der Pförtner sowie Pater Martin, der letzte der<br />

im Kloster noch nach Gottes Vorstellungen<br />

lebte, kümmerten sich um Ida und versprachen<br />

ihr, sie zurück zu ihren Eltern zu bringen.<br />

Am folgenden Abend, als sich eine riesige,<br />

pechschwarze Gewitterwolke über das Kloster<br />

türmte, Regen hernieder prasselte und das<br />

zornige Grollen des Donners das Land bis nach<br />

Münster erschütterte, klopfte es an der Klosterpforte.<br />

Ein Ritter, der vom Kreuzzug zurückkehrte,<br />

bat um Schutz vor dem Unwetter. Pater<br />

Martin und der Pförtner vertrauten sich ihm<br />

an, der Ritter erkannte in Ida seine Verlobte.<br />

Trotz Unwetter verließen sie noch am selben<br />

Abend unbemerkt das Kloster, während die<br />

Mönche ein wüstes Gelage hielten.<br />

Kaum hatten die vier den Ort verlassen,<br />

schnellte ein Blitzstrahl auf das Kloster der<br />

bösartigen Mönche nieder. Sie flüchteten in<br />

Richtung Dickenberg und fanden am Abhang<br />

Unterschlupf in einem verlassenen Häuschen.<br />

Am darauf folgenden Morgen blickten<br />

die Geflohenen ins Tal nieder. Das gesamte<br />

Klostergebäude war verschwunden. An seiner<br />

Stelle lag nun eine große Wasserfläche, von der<br />

dichter Rauch aufstieg - das „Heilige Meer“.<br />

So wurden die Mönche bestraft, weil sie Gott<br />

in Wort und Tat lästerten und in Völlerei und<br />

Wolllust lebten, nie wieder sollte an dieser<br />

Stelle ein Kloster aufgebaut werden können.<br />

Spuckt es noch heute?<br />

Bei Sonnenwetter soll das Bild des versunkenen<br />

Klosters am Grund des Sees zu sehen sein und<br />

bei stürmischem Wetter wirft es angeblich<br />

Sparren und Balken an die Ufer. Gerade zur<br />

Weihnachtszeit soll man noch heute den Klang<br />

der Glocken der Klosterkirche schlagen und<br />

die büßenden Mönche das Klagelied „Media<br />

vita in morte sumus’“ („Mitten wir im Leben<br />

sind mit dem Tod umfangen“) singen hören.<br />

Besucher des Heiligen Meeres wollen auch<br />

schon zu anderen Jahreszeiten die Klosterglocken<br />

läuten gehört haben ... | JGH<br />

WISSEN KOMPAKT<br />

Naturschutz auf 260 Hektar<br />

Das Naturschutzgebiet „Heiliges Feld“ ist<br />

ca. 260 Hektar groß, worauf <strong>11</strong> Hektar auf<br />

das „Große Heilige Meer“ entfallen. Entstanden<br />

ist das „Heilige Meer“ um das<br />

Jahr 900 n. Chr. Die Heinz-Sielmann-Stiftung<br />

hat das Gebiet zu einem der 42<br />

schönsten Naturwunder Deutschlands<br />

gekürt. Dieses Gebiet beherbergt heute<br />

bedrohte Pflanzenarten, Käfer und Amphibien.<br />

Das Naturschutzgebiet sowie die Ausstellung<br />

können kostenlos besucht werden.<br />

Zudem besteht die Möglichkeit zur<br />

Buchung von Kursen. Informationen erteilt<br />

die Außendienststelle des LWL-Museum<br />

für Naturheilkunde am „Heiliges<br />

Meer“ unter der Tel.: 05453/996-60.<br />

Bilder © Berenika Oblonczyk - Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL). LWL-Museum für Naturkunde/Westfälisches Landesmuseum mit Planetarium.<br />

40


NATUR & UMWELT<br />

Foto © Zoo Osnabrück<br />

Wer trägt zum<br />

Fressen Knieschoner?<br />

Lustig durch die Savanne laufend und dabei ein fröhliches Lied<br />

auf den Lippen – so kennen wahrscheinlich die Meisten das<br />

„Phacochoerus africanus“: das Warzenschwein. Doch so lustig<br />

es in Zeichentrickfilmen wie „der König der Löwen“ scheint, so<br />

gefährlich kann es in der Realität für seine Feinde werden.<br />

Warzenschweine sind im Gegensatz zu vielen<br />

anderen Schweinen tagaktiv, ruhen sich<br />

aber in der Mittagshitze an Schattenplätzen<br />

aus. Nachts verstecken sie sich in Erdferkelhöhlen<br />

– diese sind nämlich nachtaktiv und<br />

auf Futtersuche, wenn Warzenschweine ein<br />

Nachtlager suchen. Die Jungtiere laufen mit<br />

dem Kopf voran in die Höhle, ein ausgewachsenes<br />

Tier rutscht rückwärts hinein: So<br />

kann es den Eingang bewachen und die anderen<br />

Warzenschweine mit seinen bis zu 40<br />

Zentimeter langen Eckzähnen gegen Feinde<br />

verteidigen. Die unteren Eckzähne schleifen<br />

die Warzenschweine an ihren oberen, sodass<br />

eine scharfe Waffe gegen Feinde entsteht.<br />

Der Paarhufer schreckt nicht einmal vor Löwen<br />

oder Geparden zurück – die bis zu 85<br />

Kilogramm schweren Schweine können sogar<br />

Raubkatzen in die Flucht schlagen.<br />

Ihren Namen tragen Warzenschweine nicht<br />

zu Unrecht: Zwischen Augen und Schnauze<br />

haben sie drei Warzenpaare, die bis zu<br />

15 Zentimeter lang werden können. Die<br />

Warzen erfüllen einen wichtigen Zweck:<br />

In der Paarungszeit im frühen Sommer<br />

kämpfen die Männchen miteinander um<br />

ein Weibchen. Die Eber bedrohen ihre<br />

Konkurrenten dabei mit ihren langen Eckzähnen,<br />

setzen sie aber nicht im Kampf ein<br />

– durch Stirndrängen und Schnauzenstöße<br />

versuchen sie, die Oberhand zu gewinnen.<br />

Die Warzen dienen dabei als Schutzschild.<br />

Für wen sendet „Radio Afrika“?<br />

Die in Afrika beheimateten Schweine erreichen<br />

Geschwindigkeiten von bis zu 50<br />

Stundenkilometern. Wenn sie schnell laufen,<br />

beispielsweise bei Gefahr, strecken Warzenschweine<br />

ihren Schwanz in die Höhe – daher<br />

auch der Spitzname „Radio Afrika“. Der<br />

hochgestreckte Schwanz ist für die Artgenossen<br />

ein Folgesignal. Die gesamte Rotte,<br />

oft zwischen 4 und 16 Tieren groß, setzt sich<br />

dann in Bewegung.<br />

Mit ihrer hochbeinigen Statur und ihren<br />

seitlich tief liegenden Augen haben Warzenschweine<br />

ein großes Sehfeld. Allerdings<br />

haben die langen Beine auch einen Nachteil:<br />

Um den Boden zu erreichen, damit sie<br />

KONTAKT<br />

Zoo Osnabrück gGmbH<br />

Klaus-Strick-Weg 12<br />

49082 Osnabrück<br />

Telefon: 0541 / 95 105 - 0<br />

zoo@zoo-osnabrueck.de<br />

www.zoo-osnabrueck.de<br />

Gräser und Pflanzenwurzeln fressen können,<br />

müssen sie sich auf ihre Handgelenke<br />

herunterlassen. Sie durchwühlen dann die<br />

Erde mit ihrer Schnauze und den großen<br />

Eckzähnen nach Wurzeln und Knollen.<br />

Warzenschweine sind die einzigen Schweine,<br />

die zum Fressen knien müssen. Damit<br />

die Position nicht zu schmerzhaft ist, tragen<br />

sie „Knieschoner“: Dicke Hornschwielen<br />

machen das regelmäßige Knien angenehmer.<br />

Typisch Schwein rundet erst ein Schlammbad<br />

den Warzenschwein-Tag so richtig ab.<br />

Die Borstentiere kühlen sich so nicht nur<br />

vom Futtersuchen und Kinderhüten in der<br />

Hitze Afrikas ab, sondern erhalten zudem<br />

noch eine perfekte Tarnung und können<br />

sich von lästigen Parasiten befreien. Außerdem<br />

betreiben sie soziale Hautpflege,<br />

indem sie ihre Köpfe aneinander reiben.<br />

Warzenschweine sind also mehr als lustige<br />

Zeichentrickfiguren: gleichermaßen kampfbereite<br />

und soziale Hausbesetzer mit Warzen<br />

als Schutzschild sowie Hornschwielen als<br />

Knieschoner. | HR<br />

41


- Teil 1 -<br />

Maja, Rieke und Ella suchen Kräuter (Giersch) an der Nackten Mühle<br />

Wo wird Zaubersalbe hergestellt?<br />

In den 60er-Jahren verlagerten sich Biologie- und Sachkundeunterricht<br />

an deutschen Schulen in die Klassenräume. Indoor verdrängte<br />

Outdoor von den Lehrplänen. Statt die Pflanzen draußen<br />

auf der Wiese zu bestimmen, verbreiteten nun Filme ein technisch<br />

und visuell aufbereitetes <strong>Wissen</strong>.<br />

Was kann ein Dia ausrichten?<br />

„Aber was kann ein Dia vom Spitzwegerich<br />

ausrichten gegen die direkte Begegnung mit<br />

der Pflanze selbst“, fragt Gartenexpertin Lisa<br />

Beerhues. Seit 1997 arbeitet die engagierte<br />

Umweltpädagogin am Lernstandort Nackte<br />

Mühle in Haste. Auf dem etwa drei Hektar<br />

großen Gelände erwartet Kinder (und Erwachsene)<br />

das echte Abenteuer. „Statt Filme<br />

zu konsumieren, gehen die Kinder in den<br />

Garten und sammeln Pflanzen, Gemüse und<br />

Obst um Zaubersalbe (zur Behandlung von<br />

Wespen-, Bienen- oder Mückenstichen) und<br />

Gierschlimonade anzurühren, Suppe zu kochen<br />

oder aus den Fasern der Brennnessel<br />

Schnüre herzustellen“, sagt Beerhues.<br />

Die Fläche bietet alles, was in den normal<br />

geplanten städtischen Wohngebieten verschwunden<br />

ist: Kräuter-, Gemüse- und Obstgarten,<br />

eine Tierwiese mit Schafen, Ziegen<br />

und Hühnern, Bienenstöcke, den naturnahen<br />

Flusslauf der Nette, Feuchtwiesen, verlandete<br />

Tümpel und einen großen, von Büschen und<br />

Bäumen umschlossenen Versammlungsplatz.<br />

Wassermühle wurde Anfang der 90er Jahre<br />

mit sehr viel persönlichem Einsatz wieder in<br />

Stand gesetzt und wird seitdem als Sägemühle<br />

betrieben. Die ökologischen Gutachter der<br />

Universität Osnabrück, die im Vorfeld der<br />

Sanierung klären sollten, ob die Nette zur<br />

Trockenlegung der Mühle zeitweise umgeleitet<br />

werden dürfe, waren von der biologischen<br />

Vielfalt auf der relativ kleinen Fläche absolut<br />

begeistert. Beteiligte Studenten waren<br />

die ersten, die hier umwelt- sowie erlebnispädagogische<br />

Veranstaltungen für Schulen<br />

und Kindertageseinrichtungen anboten.<br />

Vier feste Mitarbeiter bieten heute rund<br />

ums Jahr ein spannendes Naturerlebnisprogramm<br />

an, das die Nachfrage von Eltern<br />

und Kindern kaum decken kann. Träger der<br />

Einrichtung ist die Lega S Jugendhilfe.<br />

„<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong>“ stellt in den folggenden<br />

Ausgaben einige der Angebote der<br />

Nackten Mühle ausführlicher vor. | YK<br />

Hintergrundfoto Mühle © Yörn Kreib // Kinder im Kräutergarten © Lega S Jugendhilfe, Nackte Mühle<br />

Was ist eine nackte Muhle?<br />

Technisches und namengebendes Highlight<br />

ist die Nackte Mühle. Die ehemals vom<br />

Kloster auf dem Gertrudenberg betriebene<br />

Getreidemühle verdankt ihren Namen der<br />

kahlen, „nakeden“ Landschaft, in die hinein<br />

sie gebaut wurde. Die später verfallene<br />

KONTAKT<br />

Nackte Mühle<br />

Bereichsleitung: Lisa Beerhues<br />

Östringer Weg 18<br />

49090 Osnabrück-Haste<br />

Telefon: 0541 61877<br />

E-Mail: nacktemuehle@lega-s.de,<br />

Internet: www.lega-s.de<br />

42


NATUR & UMWELT<br />

43


Was verbirgt sich in der Villa Stahmer?<br />

Die Villa Stahmer in Georgsmarienhütte zieht Schulklassen, aber auch Erwachsenengruppen für Besichtigungen an.<br />

Am Fuße des Rehlbergs in Georgsmarienhütte befindet sich die Villa Stahmer. In diesem<br />

Prachtbau aus dem frühen 20. Jahrhundert ist eines der interessantesten Museen des<br />

<strong>Osnabrücker</strong> Landkreises untergebracht.<br />

Ab 1975 begann die Stadt Georgsmarienhütte<br />

mit dem Umbau der Villa zum Museum,<br />

das 1980 eingeweiht wurde. Seit 1986 steht es<br />

unter hauptamtlicher Leitung und wird von<br />

Ehrenamtlichen betrieben.<br />

Das Museum konzentriert sich auf die Stadtgeschichte,<br />

ihr ist ein ganzes Stockwerk gewidmet.<br />

Kunstausstellungen im Erdgeschoss<br />

sorgen für Abwechslung. Künstler wie Jürgen<br />

Paas, Susanne Heitmann und Beatrice<br />

Gunschera waren dort in den letzten Jahren<br />

vertreten. Einmal im Monat hält das Standesamt<br />

in der Villa Trauungen ab.<br />

Die Geschichte der Villa ist äußerst spannend.<br />

Nachdem der Industrielle Robert<br />

Stahmer schon nach sieben Jahren aus seinem<br />

1900 erbauten Prachtbau auszogen war,<br />

wurden die Räumlichkeiten den technischen<br />

Direktoren seines Unternehmens zur Verfügung<br />

gestellt. Nach dem Zweiten Weltkrieg<br />

nutzte die britische Armee die Villa als Truppenunterkunft,<br />

bis im Jahr 1947 das Arbeitsamt<br />

dort seinen Sitz einrichtete.<br />

Orientalisches Flair<br />

im Badezimmer?<br />

Die Villa hatte bis 1938 noch einen „großen<br />

Bruder“. Eine zweite Villa, die dem Bruder<br />

Ernst Stahmer gehörte, fiel 1938 der Abrissbirne<br />

zum Opfer. Robert Stahmers Villa hingegen<br />

durfte stehen bleiben und wurde im<br />

Laufe der Jahre mehrfach durch aufwendige<br />

Restaurationsarbeiten in den ursprünglichen<br />

Zustand versetzt. Besonderes Augenmerk<br />

wurde hierbei auf das Schlaf- und das<br />

Badezimmer gelegt. Den Ruheraum einer<br />

Direktorenfamilie aus dem Jahr 1921 statteten<br />

die Restauratoren mit originalen Möbeln<br />

aus, die den Besucher auf eine eindrucksvolle<br />

Zeitreise schicken.<br />

Das Nachbarzimmer öffnet die Tür zu einer<br />

völlig anderen Welt, die aus 1001 Nacht<br />

stammen könnte. Das Badezimmer wurde<br />

als orientalische Wohlfühloase gestaltet:<br />

Bunte Kacheln, goldene Armaturen und<br />

eine Badewanne enormen Ausmaßes lassen<br />

erahnen, wie viel Wert Robert Stahmer auf<br />

diesen Raum gelegt hat. Mit dem Bad und<br />

Bilder © Stadt Georgsmarienhütte, Fotograf Gisbert Gramberg<br />

44


KUNST & KULTUR<br />

einem Anschluss an das elektrische Stromnetz<br />

war die Villa um 1900 mit dem höchsten<br />

Wohnkomfort ausgestattet.<br />

Was wurde aus Georgs und<br />

Maries Eisenhütte?<br />

Im Flur des ersten Stockes zeigt ein Gemälde<br />

König Georg V. von Hannover. Er legte mit<br />

seiner Frau Marie das Fundament der Stadt<br />

Georgsmarienhütte. Georg V. war der letzte<br />

König Hannovers. Er musste 1866 sein Königreich<br />

verlassen und nach Österreich ins<br />

Exil gehen.<br />

Aber zuvor unterstützten Georg und Marie<br />

den Georgs-Marien-Bergwerks- und Hüttenverein<br />

im Jahr 1856, der eine Eisenhütte<br />

in Malbergen betrieb. Die Aufnahme des<br />

Betriebs in einer agrarisch strukturierten<br />

Gegend führte zu erheblichen Unstimmigkeiten.<br />

Zu groß waren die Unterschiede zwischen<br />

den aus dem Harz stammenden evangelischen<br />

Arbeitern und der katholischen<br />

Landbevölkerung der Region. Doch zum<br />

großen Arbeitgeber gab es keine Alternative.<br />

Die Landwirtschaft ernährte ihre<br />

Leute nicht mehr und die Hütte bot Lohn<br />

und Brot. Das überzeugte letztendlich auch<br />

diejenigen, die wegen der Schichten am<br />

Sontag lieber zur Messe statt zur Arbeit gehen<br />

wollten. Um solche und andere Probleme<br />

effektiver lösen zu können, wurde 1860 die<br />

Gemeinde Georgsmarienhütte gegründet,<br />

die <strong>11</strong>0 Jahre später durch einen freiwilligen<br />

Zusammenschluss der umliegenden<br />

Gemeinden Teil der Stadt Georgsmarienhütte<br />

wurde.<br />

Auch heutzutage ist das Stahlwerk der<br />

Georgsmarienhütte GmbH eines der<br />

wichtigsten Unternehmen der Region mit<br />

rund 1.300 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz<br />

von gut 600 Millionen Euro. | RS<br />

WISSEN KOMPAKT<br />

Ein Blick in die Villa Stahmer<br />

Dienstag und Donnerstag öffnet die<br />

Villa Stahmer ihre Türen jeweils von<br />

9.00-12.00 Uhr und von 15.00-18.00<br />

Uhr, am Sonntag von 10.00-13.00<br />

Uhr sowie von 15.00-18.00 Uhr. Nach<br />

Vereinbarung können Schulklassen<br />

von der Grundschule bis zur Mittelstufe,<br />

aber auch Erwachsene, spezielle<br />

Führungen durch die Räumlichkeiten<br />

erhalten.<br />

Das orientalische Badezimmer (links unten) und weitere<br />

Räume der Villa Stahmer.<br />

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KUNST & KULTUR<br />

Wo wird der plattdeutsche<br />

„Grand Prix“ ausgetragen?<br />

Ein Insidertipp wird hitverdächtig: Seit der Bandcontest „Plattsounds“ 20<strong>11</strong> zum ersten Mal ausgetragen wurde, hat sich<br />

in Niedersachsen eine lebendige Szene für plattdeutsche Popmusik entwickelt. Mehr als 80 Songs in niederdeutscher<br />

Sprache sind seitdem entstanden – mit von der Partie waren auch Kultbands wie „Fettes Brot“ oder „De Fofftig Penns“.<br />

Der aktuelle Wettbewerb läuft bereits und<br />

dürfte bei den <strong>Osnabrücker</strong>n für besonderes<br />

Aufsehen sorgen. Denn das Finale, der<br />

plattdeutsche „Grand Prix“ <strong>2015</strong>, wird in<br />

der Lagerhalle ausgetragen!<br />

Bis zum 15. Oktober <strong>2015</strong> können sich<br />

Amateurbands aus Niedersachsen, deren<br />

Mitglieder zwischen 15 und 30 Jahre alt<br />

sind, auf der Website www.plattsounds.<br />

de bewerben. Die Stilrichtung darf frei<br />

gewählt werden: Pop, Rock oder HipHop<br />

sind also ebenso willkommen wie Singer-<br />

Songwriter, Indie, Metal, Punk oder Reggae.<br />

Der Song muss aber aus der Feder<br />

der Bewerber stammen und Plattdeutsch<br />

getextet und gesungen werden. Wer (bislang)<br />

nicht auf Platt singt, darf trotzdem<br />

mitmachen, da die Wettbewerbsorganisatoren<br />

und der Landschaftsverband <strong>Osnabrücker</strong><br />

Land eine Übersetzungshilfe<br />

anbieten.<br />

Das große Finale steigt dann am 21. November<br />

<strong>2015</strong> ab 19.00 Uhr in der Lagerhalle.<br />

Den Gewinnern winken neben<br />

Preisgeldern zwischen 300 und 1.000 Euro<br />

eine Einladung zum Semifinale des Local<br />

Heroes Bandcontests und die Teilnahme<br />

an einem Bandworkshop. | RED<br />

WISSEN KOMPAKT<br />

Schon mal reinhören?<br />

Bereits in den Wochen vor dem<br />

Finale gibt es unter<br />

www.plattsounds.de<br />

Audio- & Textdateien der Teilnehmerbeiträge.<br />

Zu den Bewerbern gehört<br />

übrigens auch die <strong>Osnabrücker</strong><br />

Blues-/Hardrockgruppe „Hobo at<br />

the railroadstation“, die eine plattdeutsche<br />

Version ihres Songs<br />

„Missing the Train“ performt.<br />

- Anzeige -


Warum lohnt ein<br />

Hotelbesuch<br />

in der eigenen Stadt ?<br />

HINTER DEN KULISSEN<br />

Als <strong>Osnabrücker</strong> geht man doch nicht in ein <strong>Osnabrücker</strong> Hotel, oder? Ein Irrtum,<br />

wie „<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong>“ bei einem Blick hinter die Kulissen des Steigenberger<br />

Hotel Remarque feststellte. Die Nobelherberge zu Füßen des Westerbergs bietet<br />

weitaus mehr als nur komfortable Übernachtungsmöglichkeiten.<br />

Außenansicht & Rezeption © Steigenberger Hotel Remarque<br />

Viele <strong>Osnabrücker</strong> kennen nur den festungsartigen Aufgang<br />

von der Kreuzung am Natruper Wall, eine Steinmauer,<br />

hinter der ein paar Sonnenschirme bunte Farbtupfer<br />

setzen. Darüber thront das markante Hotelgebäude. Wer<br />

käme auf die Idee, dort essen, trinken und feiern zu gehen?<br />

Bisher viel zu wenige, meint Maren Ganser, Marketingleiterin<br />

des Hotels.<br />

Wo werden Tapas<br />

am Strandkorb serviert?<br />

Als stimmungsvoller Einstieg empfiehlt sich ein Besuch der<br />

Sonnenterrasse. Von hier aus bietet sich ein ungewohnter<br />

Blick auf die Kunsthalle Dominikanerkirche, die Türme<br />

von St.Marien und Dom sowie auf den trutzigen Bürgergehorsam.<br />

Beim coolen Drink schweift der Blick durch die<br />

Bierstraße in die Altstadt. Das Rauschen des unterhalb der<br />

Terrasse liegenden Springbrunnens sorgt für eine entspannte<br />

Atmosphäre. Übertönt in regelmäßigen Abständen vom Läuten<br />

der Kirchturmglocken. Für ganz besonderes Flair sorgen<br />

zudem die beiden Strandkörbe. Die insgesamt 25 kleinen Leckereien<br />

auf der Tapas Bestell-Liste sorgen für die süße Qual der<br />

Wahl. Von Lachstatar mit Pumpernickel und Kräuter-Crème<br />

fraiche über <strong>Osnabrücker</strong> Pfefferbeißer bis hin zu knusprig<br />

geräucherten Salzmandeln erstreckt sich das Angebot. Zu den<br />

absoluten Rennern zählen die gebackenen Champignons<br />

mit Knoblauchsauce und die geräucherte Entenbrust mit<br />

Mango-Chutney.<br />

47


WISSEN KOMPAKT<br />

DAS HOTEL REMARQUE IN ZAHLEN<br />

Was hält den Betrieb am Laufen?<br />

Prosecco: ca. 2.400 Flaschen (0,75 l) pro Jahr<br />

Gläser: ca. 3.700<br />

Teller: ca. 3.500 verschiedene Teller<br />

inkl. Untertassen<br />

(ohne sind es ca. 2800 Teller)<br />

Tassen: ca. 600<br />

Besteck: ca. 5.700 Teile<br />

Wie viel (weiße) Wäsche fällt im Monat an?<br />

Bettlaken .............................................. 3.150<br />

Bettlaken (240 x 300) ....................... 560<br />

Bettbezüge ........................................ 3.260<br />

Kopfkissenbezüge (60 x 80) ..... 3.527<br />

Nackenkissenbezüge (40 x40) .. 2.710<br />

Frotteebadetuch (80 x 180) ....... 3.890<br />

Frotteehandtuch (50 x 100) ....... 3.640<br />

Badvorleger (50 x 80) ...................... 3.247<br />

Waschlappen .................................... 90<br />

Was muss in jedem<br />

Hotelzimmer vorhanden sein?<br />

Bett, Nachttisch, Schreibtisch, Kleiderschrank,<br />

Sideboard, Minibar, Lampen, Steckdosen<br />

Badezimmer:<br />

WC, Dusche oder Wanne,<br />

Waschbecken, Kosmetikspiegel, Fön


HINTER DEN KULISSEN<br />

Fotos "Hinter den Kulissen" © Jana Lange, www.jana-fotografiert.de<br />

Wer ist willkommen?<br />

Einen Dresscode gibt es in Remarque’s<br />

Weinwirtschaft nicht, betont Ganser.<br />

„Unser gastronomisches Angebot<br />

richtet sich an Jung und Alt, an alle<br />

<strong>Osnabrücker</strong>, die entspannt den Feierabend<br />

genießen möchten – egal ob in<br />

Shorts und Shirt oder im edlen Zwirn.“<br />

Abends ein willkommener Anlaufpunkt<br />

vor oder nach dem Theaterbesuch,<br />

mittags ein günstig gelegener<br />

Ort für ein Business Lunch, dem Mittagstisch<br />

für Geschäftsleute.<br />

Was zieht<br />

Nachtschwärmer an?<br />

Nach dem Altstadtbesuch noch Lust<br />

auf einen Absacker? Kein Problem. Bis<br />

meist 1:00 Uhr (oder länger) haben<br />

<strong>Osnabrücker</strong> in der Haarlem-Bar<br />

nahezu alle Möglichkeiten, den Abend<br />

stimmungsvoll ausklingen zu lassen: bei<br />

einem Wein, Sekt, Bier, Espresso, Whisky<br />

(große Auswahl!) oder einem Glas Gin<br />

O49 (aus GM-Hütte). Die <strong>Osnabrücker</strong><br />

Partnerstadt Haarlem fungierte als<br />

Namengeberin für die Hotelbar.<br />

Selbst dann, wenn sich die Barkeeper<br />

längst in ihren wohlverdienten Feierabend<br />

verabschiedet haben, steht<br />

Weintrinkern der hoteleigene Weinkeller<br />

noch offen. Rund um die Uhr<br />

bietet die Weinhandlung Enoteca eine<br />

Auswahl von etwa 120 verschiedenen<br />

Weinen und Schaumweinen an. Einen<br />

Überblick bietet die in ungewöhnlicher<br />

Form, nämlich als Zeitung, präsentierte<br />

Weinkarte.<br />

Wo wird es very british?<br />

Alkoholfrei und stimmungsvoll geht<br />

es dagegen in aller Regel bei der<br />

sonntäglichen „Tea-Time“ zu. Jeden<br />

ersten, dritten und fünften Sonntag im<br />

Monat entführt Elissa Pittelkow,<br />

geprüfte Tea-Master Gold, ihre Gäste in<br />

die Wunderwelt des Tees. Äußerst fachkundig<br />

und sehr charmant überrascht<br />

sie Nase und Gaumen mit den unterschiedlichsten<br />

Teesorten und –aromen.<br />

Am Anfang steht ein zarter, beispielsweise<br />

ein weißer Tee. Dann steigert sich<br />

die geschmackliche Intensität. Grüner<br />

Tee, Oolong Tee, schwarzer Tee, aromatisierter<br />

Tee – und zum Abschluss<br />

vielleicht noch einen ayurvedischen<br />

Kräutertee? Zu jedem Tee serviert<br />

Pittelkow interessante Details über<br />

Herkunft und Herstellung. Als<br />

schmackhafte Begleiter der Teestunde<br />

erweisen sich auch die kleinen herzhaften<br />

und süßen Happen auf der<br />

stilvollen Etagere. Kein Wunder wenn<br />

eine Teestunde da auch schon mal drei<br />

Stunden dauern kann.<br />

Was passiert in<br />

Remarques Salon"?<br />

"<br />

Das Restaurant „Remarques Weinwirtschaft“<br />

wird geprägt durch die offene<br />

Show-Küche. Den Köchen bei der<br />

Arbeit zuzuschauen, ein ganz besonderes<br />

Erlebnis. Neben internationalen<br />

Gerichten landen hier auch immer<br />

wieder saisonale und regionale Produkte<br />

auf dem Teller, z.B. im Frühjahr<br />

Spargel aus dem <strong>Osnabrücker</strong> Land<br />

und im Winter deftiger Grünkohl.<br />

„Während es hier eher in Richtung<br />

Steak und Tapas geht, haben wir uns<br />

für ´Remarques Salon´ etwas ganz<br />

Besonderes ausgedacht“, sagt Maren<br />

Ganser. Für Gruppen ab zehn Personen<br />

wird hier eine Gourmetküche mit<br />

individueller Absprache der Menüund<br />

Weinfolge serviert. Hummer,<br />

Perlhuhn, vegetarische Gerichte und<br />

erlesene Desserts sollen Familienessen,<br />

Jubiläums- und Betriebsfeiern, Hochzeiten<br />

oder Geburtstage zu unvergesslichen<br />

Ereignissen machen.<br />

49


HINTER DEN KULISSEN<br />

Welcher Brief hängt an der Wand?<br />

In einem Brief vom 22. Mai 1959 bietet Erich Maria Remarque dem<br />

finanziell angeschlagenen Verleger der Illustrierten „Kristall“, Joachim<br />

Pierre Pabst, seinen Roman „Geborgtes Leben“ als Fortsetzungsgeschichte<br />

an. „Pabst ließ den Brief Remarques als Faksimiles vervielfältigen<br />

und versandte ihn zu Werbezwecken an zahlreiche Personen, die<br />

zum Teil bis heute glauben, das Faksimile sei das Originalschreiben, und<br />

es im Handel anbieten. Das Original befindet sich heute aber im Besitz<br />

des <strong>Osnabrücker</strong> Erich Maria Remarque-Friedenszentrums“, teilt Dr.<br />

Thomas Schneider, Leiter des Zentrums auf Anfrage von „<strong>Osnabrücker</strong><br />

<strong>Wissen</strong>“ mit. Eine Abbildung dieses Briefes hängt in jedem der insgesamt 156<br />

Hotelzimmer. Glauben Sie nicht? Dann checken Sie doch einfach mal für<br />

eine Nacht in der Hochzeits-Suite in der 5. Etage ein. Egal ob verheiratet,<br />

gerade dabei oder geschieden – allein der Blick aus dem Panoramafenster<br />

über die Stadt ist unbeschreiblich. Empfohlene Nachtlektüre: Remarques<br />

eben erwähnter Roman, den er später überarbeitete und unter dem Titel<br />

"Der Himmel kennt keine Günstlinge" (1961) veröffentlichte. | YK<br />

KONTAKT<br />

Steigenberger Hotel Remarque<br />

Natruper-Tor-Wall 1<br />

49076 Osnabrück<br />

Telefon: +49 541 609 60<br />

www.steigenberger.com/<br />

Osnabrueck/Steigenberger-Hotel-Remarque<br />

www.facebook.de/<br />

SteigenbergerHotelRemarque<br />

- Anzeige -<br />

Was ist <strong>Osnabrücker</strong><br />

Korkgeld?<br />

Normalerweise versteht man unter<br />

dem Begriff ‘Korkgeld‘ ein Entgelt, das<br />

Gäste in Gaststätten für den Konsum<br />

selbst mitgebrachter Getränke zahlen,<br />

um den Gewinnausfall des Betriebes<br />

auszugleichen.<br />

In Osnabrück dagegen kann man drei<br />

gesammelte Original -Korken<br />

gegen ein -Glas eintauschen*.<br />

100% Bio<br />

Herkunft und Herstellung<br />

im <strong>Osnabrücker</strong> Land<br />

49% Vol. – extra stark<br />

snabrücker korkgeld<br />

So geht‘s: Einfach drei Original -Korken sammeln* und an folgende<br />

Adresse senden: Spirit49 GmbH, Brüsseler Str. 2, 49124 Georgsmarienhütte.<br />

Nicht vergessen die eigene Anschrift für den Versand des<br />

Glases mitanzugeben!<br />

}<br />

Gratis!<br />

Ein Original<br />

Glas im Tausch<br />

gegen drei<br />

Korken<br />

Spirit 49 GmbH<br />

Brüsseler Str. 2<br />

49124 Georgsmarienhütte<br />

Gin@spirit49.de<br />

www.spirit49.de · facebook.com/pages/O49<br />

*Das Angebot gilt bis Ende 2016. Veränderte, vervielfältigte oder nachgeahmte Korken werden nicht akzeptiert. Keine Barauszahlung<br />

möglich. Einzulösen bei der Spirit49 GmbH und allen teilnehmenden Partnern. Änderungen und Irrtümer vorbehalten.<br />

Ihre personenbezogenen Daten dienen ausschließlich zur Durchführung der Korkgeld-Aktion und werden keiner anderen Verwendung<br />

zugeführt, insbesondere nicht an Dritte weitergegeben, die mit der Durchführung und Abwicklung der Aktion nicht<br />

in Verbindung stehen.<br />

51


Professor Winking (li.) und sein Team freuen sich über die Inbetriebnahme des deutschlandweit ersten Wirbelsäulenroboters „ROSA“.<br />

Die Wirbelsäule ist das zentrale Konstruktionselement des menschlichen<br />

Körpers. Doch ihre Funktionsfähigkeit wird immer wieder<br />

beeinträchtigt. Vor allem durch Verschleißerscheinungen, aber auch<br />

durch Fehlbildungen, Geschwülste, Verletzungen, Entzündungen<br />

oder Rheumaerkrankungen. Zwischen 2005 und 2014 wurden allein<br />

im Zentrum für Wirbelsäulenchirurgie am Klinikum Osnabrück mehr<br />

als 13.000 Operationen durchgeführt.<br />

Seit kurzem erhalten die vier behandelnden<br />

Ärzte Unterstützung von einem<br />

Roboter, der weltweit bislang nur in drei<br />

Gesundheitseinrichtungen zum Einsatz<br />

kommt. „Rosa“ macht die komplexe Wirbelsäulenchirurgie<br />

präziser und sicherer.<br />

So ruhig die Hand eines menschlichen<br />

Operateurs auch sein mag – ein Roboter<br />

vom Typ „Rosa Spine“ ist ihr überlegen.<br />

Das Gerät kann Implantate millimetergenau<br />

platzieren, um Verletzungen des<br />

Rückenmarks oder der Nerven sicher<br />

auszuschließen. Außerdem balanciert<br />

„Rosa“ sämtliche Bewegungen der Patienten<br />

aus, die beispielsweise durch bloßes<br />

Atmen verursacht werden können.<br />

„Das Zentrum für Wirbelsäulenchirurgie<br />

am Klinikum Osnabrück gehört<br />

Bilder © Klinikum Osnabrück; Wirbelsäule © Sebastian Kaulitzki, Fotolia.com<br />

52


SPORT & GESUNDHEIT<br />

durch ´Rosa´ zu den weltweit am besten ausgestatteten Einrichtungen<br />

in der Wirbelsäulenchirurgie“, freut sich Prof.<br />

Dr. Michael Winking, der bereits seit Monaten erfolgreich<br />

mit dem 600.000 Euro teuren Operationscomputer arbeitet.<br />

Auch Winkings Partner Dr. Arnd Hellwig, Privatdozent<br />

Dr. Johannes Schröder und Dr. Thomas Krampulz sind von<br />

dem neuen „Kollegen“ begeistert.<br />

Schließlich verfügt er nicht nur<br />

über einen Roboterarm mit<br />

sechs Gelenken, der wie ein<br />

menschlicher Arm bewegt<br />

werden kann, sondern außerdem<br />

über eine spezielle<br />

Kameratechnik, welche die<br />

Operation mit dreidimensionalen<br />

Aufnahmen permanent<br />

kontrolliert. So können die Ärzte<br />

den Roboterarm punktgenau steuern<br />

und sehen das Körperinnere<br />

ihrer Patienten zeitgleich auf einem<br />

Computerbildschirm.<br />

Die Mediziner sind fest davon<br />

überzeugt, dass moderne<br />

Bildgebungsverfahren<br />

und die entsprechende<br />

Robotertechnik ihre Arbeit<br />

langfristig begleiten und<br />

fortlaufend verbessern werden.<br />

„Mit dieser Anschaffung<br />

können wir die Sicherheit<br />

für unsere Patienten<br />

erhöhen und Komplikationen<br />

vermeiden“, erklärt Prof. Dr.<br />

Michael Winking. „Durch ihre<br />

Genauigkeit wird die Robotik<br />

zukünftig in der gesamten operativen<br />

Medizin einen wichtigen<br />

Stellenwert einnehmen. In der Wirbelsäulenchirurgie<br />

haben wir uns<br />

damit an die Spitze der Entwicklung<br />

gestellt!“ | RED<br />

WISSEN KOMPAKT<br />

Das ZW-O am Klinikum Osnabrück<br />

Das Zentrum für Wirbelsäulenchirurgie<br />

(ZW-O) hat sich auf die operative Behandlung<br />

von Erkrankungen der Wirbelsäule<br />

spezialisiert. Die vier Ärzte untersuchen<br />

die Patienten ambulant im Ärztehaus am<br />

Klinikum. Zur operativen Behandlung<br />

werden die Patienten auf die wirbelsäulenchirurgische<br />

Abteilung im Klinikum<br />

Osnabrück aufgenommen. Dort stehen<br />

sämtliche Hilfsmittel für die Operation und<br />

die Betreuung danach zur Verfügung. In<br />

geeigneten Fällen ist auch eine ambulante<br />

operative Behandlung möglich.<br />

Die behandelnden Ärzte sind Prof. Dr. Michael<br />

Winking, Dr. Arnd Georg Hellwig, Privatdozent<br />

Dr. Johannes Schröder und Dr.<br />

Thomas Krampulz. Kontakt unter Telefon<br />

0541 / 945460, Mail: info@zw-o.de<br />

Klinikum Osnabrück GmbH<br />

Am Finkenhügel 1 · 49076 Osnabrück<br />

Telefon: : 0541 405 0 · Fax: 0541 405 4997<br />

E-Mail: info@klinikum-os.de<br />

www.klinikum-os.de<br />

53


Hannes Haferkamp im Doppelpass mit Bundestrainer Sepp Herberger<br />

Wann war der <strong>Osnabrücker</strong> Fußball erstklassig?<br />

Der VfL spielte noch nie in der Bundesliga und auch keiner seiner Stadtrivalen schaffte den<br />

Sprung in die Beletage des deutschen Fußballs. Trotzdem gab es in Osnabrück „erstklassigen“<br />

Fußball zu sehen – und das nicht nur an der Bremer Brücke.<br />

Schon vor einem Jahrhundert spielten die Vorgängervereine<br />

des VfL Osnabrück in den Wettbewerben des westdeutschen<br />

Verbandes, dem die hiesigen „Fußlümmler“ damals zugeordnet<br />

waren, eine gute Rolle. 1935 gelang dem Klub der Aufstieg<br />

in die höchstmögliche Spielklasse – die sogenannte Gauliga<br />

Niedersachsen. Hier spielte ab 1939 auch Schinkel 04, ein von<br />

der nationalsozialistischen Sportpolitik erzwungener Großverein.<br />

Die Schinkelaner gewannen 1941/42 mit 4:3 gegen den<br />

Stadtrivalen, der ansonsten aber beträchtliche Erfolge vorzuweisen<br />

hatte. So bezwang die „Gartlager Elf “ in einem legendären<br />

Spiel am 26. Februar 1939 den Deutschen Meister<br />

Hannover 96 mit 3:0 und qualifizierte sich ihrerseits gleich<br />

zwei Mal für die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft.<br />

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Hakenstraße 4a · 49074 Osnabrück · Telefon 05 41 / 2 22 92<br />

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54


Bilder © VfL-Museum // Szene Haferkamp & Herberger © Archiv Haferkamp, Repro: Diözesanmuseum Osnabrück<br />

1. Liga ohne Rasen?<br />

Ab 1947 trat der VfL in der Oberliga Nord<br />

an, die mit den Oberligen Süd, West, Südwest<br />

und der Stadtliga in (West-)Berlin die<br />

höchsten Klassen in Deutschland bildete.<br />

Hier spielten auch nationale Fußball-Größen<br />

wie der Hamburger SV, Werder<br />

Bremen und Hannover 96 oder der FC<br />

St. Pauli. 1950 bekamen die<br />

Lila-Weißen darüber hinaus<br />

Konkurrenz aus der<br />

eigenen Stadt. Der 1908<br />

gegründete Sportverein<br />

Eintracht Osnabrück, der<br />

auf dem Werkssportplatz<br />

der Firma Hammersen an der<br />

Brinkstraße zuhause war, qualifizierte sich<br />

ebenfalls für die 1. Liga.<br />

Die Eintracht hatte zunächst<br />

weder Umkleidekabinen noch<br />

einen Rasenplatz – dafür aber<br />

viel Leidenschaft und Teamgeist.<br />

Das bekam auch der<br />

große HSV zu spüren, der sein<br />

Gastspiel bei den unbekannten <strong>Osnabrücker</strong>n<br />

mit 0:1 verlor. Zwei Jahre lang<br />

verteidigten die Neustädter auf der frisch<br />

eingesäten Grasnarbe ihren Platz in der 1.<br />

Liga, dann ging es - nach nur 5 Siegen in<br />

30 Spielen – zurück in die Zweitklassigkeit.<br />

Zuvor absolvierte die Eintracht aber<br />

noch einen der abenteuerlichsten Auftritte<br />

seiner Vereinsgeschichte. Nach einer<br />

zwischenzeitlichen 5:2-Führung verlor<br />

man das Heimspiel gegen Altona 93 am<br />

Ende mit 7:8.<br />

1959 kehrte die Eintracht für ein Jahr<br />

in die Oberliga zurück, dann war der<br />

<strong>Osnabrücker</strong> Fußball nur noch an der<br />

Bremer Brücke erstklassig. Mit Gründung<br />

der Bundesliga, für die sich der VfL nicht<br />

qualifizieren konnte, endete auch dieses<br />

Kapitel.<br />

Wer gewann die Stadtderbys?<br />

Gegen den HSV und Werder Bremen<br />

konnte sich die Eintracht, die heute in<br />

der Kreisliga kickt, gelegentlich durchsetzen,<br />

doch beim Stadtrivalen biss sie<br />

auf Granit. Alle acht Oberligaspiele<br />

gewann der VfL, das Torverhältnis<br />

betrug schließlich 37:13. Besonders<br />

schlimm erging es der<br />

Eintracht am 4. Februar 1951,<br />

als sich der Aufsteiger mit<br />

2:8 geschlagen geben musste.<br />

Aber auch in den Spielzeiten<br />

51/52 (6:3) und 52/53 (7:2) machten<br />

die Lila-Weißen<br />

das halbe<br />

Dutzend voll.<br />

Neben Zehntausenden<br />

<strong>Osnabrücker</strong>n<br />

beobachtete<br />

auch<br />

der legendäre<br />

SPORT & GESUNDHEIT<br />

Fritz Wolf das Geschehen. Er verewigte<br />

das Stadtderby in seinen Karikaturen.<br />

Welche Nationalspieler<br />

trugen das Trikot der Eintracht?<br />

Horst Borcherding (1930-<strong>2015</strong>) spielte<br />

bei der Eintracht auch Handball, ehe er<br />

für Saar 05 Saarbrücken und den VfL<br />

Osnabrück zwischen den Pfosten eines<br />

Fußballtores stand. 1955/56 bestritt er drei<br />

Länderspiele für das Saarland, das damals<br />

eine eigene Nationalmannschaft stellte.<br />

Hans „Hannes“ Haferkamp (1921-74)<br />

wechselte 1948 mit Heinrich Fiening<br />

und Ewald Nienhaus vom SV Eintracht<br />

zum VfL Osnabrück. Drei Jahre später<br />

berief Bundestrainer Sepp Herberger den<br />

brillanten Spielmacher in die Nationalmannschaft.<br />

Haferkamp absolvierte vier<br />

Länderspiele, dann musste er wegen einer<br />

schweren Tuberkulose-Erkrankung 14<br />

Monate pausieren. Ein gesunder Haferkamp<br />

hätte mit hoher Wahrscheinlichkeit<br />

zu den „Helden von Bern“ gehört ... | TS<br />

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FAMILIE & SOZIALES<br />

Wer löst Insel-Rätsel?<br />

„Schatzkoffer, du bist mein!“ – mit diesem Gedanken im Kopf reist Paula mit ihren Eltern<br />

und ihrem kleinen Bruder Christian zum zweiten Mal auf die Nordseeinsel Baltrum. Sie trifft<br />

sich dort mit ihrer Freundin Freya, die sie bei ihrem letzten Inselaufenthalt kennengelernt hat<br />

und mit der sie sich fest vorgenommen hat, den ersten Preis beim Schatzkoffer-Ratespiel zu<br />

gewinnen. Ob es ihnen in diesem Jahr gelingen wird?<br />

Das Schatzkofferspiel ist eine beliebte Ferienaktion<br />

für Kinder auf der Insel Baltrum,<br />

bei der viele knifflige Fragenrund um das<br />

Inselleben zu beantworten sind. Die <strong>Osnabrücker</strong><br />

Autorin der Inselgeschichte, Susanne<br />

Häring, und die Illustratorin Olga Hopfauf<br />

lernten sich bei einem Kreativseminar<br />

kennen und erfuhren so von ihrer gemeinsamen<br />

Leidenschaft für die Insel Baltrum.<br />

Herausgekommen ist eine lustig bebilderte<br />

Feriengeschichte, die bei kleinen Inselfans<br />

auch nach den großen Ferien bestimmt viele<br />

tolle Urlaubserinnerungen wachruft. Und<br />

wer noch nie auf einer Insel war? Wer weiß,<br />

vielleicht können sich Mama und Papa beim<br />

Vorlesen der Geschichte davon überzeugen<br />

lassen, wie viel Spaß es macht, Insel-Rätseln<br />

vor Ort auf die Spur zu kommen. Vielleicht<br />

in den nächsten Sommerferien?<br />

Susanne Häring, Autorin der Inselgeschichte<br />

für Kinder ab 6 Jahren, ist Gleichstellungsbeauftragte<br />

der Stadt Georgsmarienhütte.<br />

Olga Hopfauf, die die lustige Geschichte<br />

illustriert hat, leitet u. a. Kreativkurse für<br />

Kinder und Jugendliche. | BCB<br />

WISSEN KOMPAKT<br />

Hier gibt's das Buch<br />

„Paula und der Schatzkoffer“ gibt<br />

es für 7,95 Euro an verschiedenen<br />

Verkaufsstellen – mittlerweile auch<br />

in Osnabrück. (Bücher Wenner).<br />

Infos per E-Mail:<br />

s.a.haering@googlemail.com<br />

Paula ist übrigens auch auf<br />

Facebook zu finden.<br />

Bilder © Susanne Häring<br />

56


Hallo, wie geht‘s?“<br />

"<br />

GRÜSSE AUS DER REGION!<br />

SCHÖNE GRÜSSE & GOLDENES BUCH<br />

Bild Hindemith © www.commons.wikimedia.org/wiki/File:Paul_Hindemith_USA.jpg // Postkarte © Privatbesitz<br />

Manfred schien etwas irritiert, als er im März 1956<br />

in Mettingen eintraf. Kalt war es, obendrein bergig<br />

und dem Bauernhaus, in dem er nach langem Suchen<br />

ein Zimmer fand, fehlte es an technischem<br />

Know-How. Man müsse sich unter der Pumpe<br />

waschen, berichtete er den Eltern ins sächsische<br />

Grimma. Außerdem sei alles „streng“ katholisch.<br />

„Über meinem Bett hängt sogar Weihwasser.“<br />

Das Segenszeichen entfaltete offenbar prompt seine<br />

Wirkung, denn Manfred wählte als Postkartenmotiv<br />

eine Ansicht der katholischen Pfarrkirche St.<br />

Agatha. Die dreischiffige Basilika wurde von 1891<br />

bis 1894 im neugotischen Stil erbaut und gilt bis<br />

heute als Wahrzeichen Mettingens. | TS<br />

Wer trug sich ins<br />

Goldene Buch ein?<br />

Teil <strong>11</strong>: Paul Hindemith<br />

Paul Hindemith (1895-1963) begann seine Karriere als enfant<br />

terrible und beschloss sie als moderner Klassiker. Als der<br />

berühmte Komponist 1957 nach Osnabrück kam, hielt sich die<br />

Begeisterung bei einigen Konzertbesuchern aber noch in überschaubaren<br />

Grenzen.<br />

Allerdings machte der einstige Bürgerschreck, der das <strong>Osnabrücker</strong><br />

Symphonieorchester auf Einladung von Musikdirektor<br />

Bruno Hegmann dirigierte, dem Publikum ein Angebot, das es<br />

nicht abschlagen konnte. Auf dem Programm stand nämlich<br />

kein skandalumwittertes Frühwerk, sondern seine deliziöse Ballettsuite<br />

„Nobilissima Visione“ aus dem Jahr 1938. Außerdem<br />

präsentierten Paul Hindemith und das <strong>Osnabrücker</strong> Orchester<br />

die Ouvertüre zu Mozarts „Zauberflöte“ und Beethovens „2.<br />

Symphonie“.<br />

Am 2. Februar 1957 trug sich der Komponist mit seiner Frau<br />

Gertrud ins Goldene Buch der Stadt ein. | TS<br />

57


Wie viel <strong>Wissen</strong><br />

steckt in Ihnen?<br />

AUFGEWECKT DURCH STADT UND LANDKREIS<br />

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Osnabrück<br />

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Rohrsysteme<br />

Kleines<br />

fließendes<br />

Gewässer<br />

Auf Unterstützung<br />

angewiesen<br />

Name<br />

für<br />

Mückenfamilie<br />

Norddeutscher<br />

Dialekt<br />

1<br />

Teil des<br />

Wasserkreislaufes<br />

9<br />

Was wird<br />

im Grand<br />

Hotel<br />

gespielt?<br />

13<br />

Deutscher<br />

Automobil-<br />

Club<br />

Hohe<br />

Konzentration<br />

von<br />

Mineralstoffen<br />

Herkunftsgebiet<br />

Cineastische<br />

Werke<br />

Hauptstadt<br />

der<br />

Niederlande<br />

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Anderes<br />

Wort für<br />

Lichtbild<br />

Was kann<br />

bei elektr.<br />

Spannung<br />

entstehen?<br />

4<br />

Anderes<br />

Wort für<br />

Regenabfluss<br />

8<br />

Was<br />

gibt's<br />

beim<br />

"Coffee<br />

Bike"?<br />

Gesellschaftlich<br />

exklusive<br />

Gruppe<br />

3<br />

Schaukelndes<br />

Bett<br />

für Babys<br />

<strong>11</strong><br />

6<br />

Arbeitnehmer<br />

/<br />

Selbstständige<br />

Anderes<br />

Wort für<br />

Heirat<br />

Wässrige<br />

Salzlösung<br />

Organ des<br />

Menschen<br />

5<br />

Jahreszeitabhängige<br />

Adelsresidenz<br />

Kirche<br />

an einem<br />

Bischofssitz<br />

Rechtswirksame<br />

Nichtigmachung<br />

10<br />

Grüner<br />

Untergrund<br />

beim<br />

Fußball<br />

Fluss<br />

durch<br />

Hellern<br />

2<br />

12<br />

Abk.<br />

jeweils<br />

Lösungswort:<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 <strong>11</strong> 12 13<br />

Auch dieses Mal können Sie mit unserem<br />

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gerade erst neu gelerntes?) <strong>Wissen</strong><br />

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Einsendeschluss: 27. November <strong>2015</strong>.<br />

Die Gewinner werden benachrichtigt.<br />

Sollten mehr richtige Antworten eingehen<br />

als Preise zur Verfügung stehen, entscheidet<br />

das Los. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen,<br />

keine Auszahlung der Preise in bar.<br />

Das Redaktionsteam wünscht viel Erfolg!<br />

Schicken Sie uns ganz einfach das<br />

Lösungswort per E-Mail an:<br />

gewinnspiel@osnabruecker-wissen.de<br />

Alternativ auch gerne per Post:<br />

Medienagentur KreativKompass<br />

Stichwort OsWi-Gewinnspiel<br />

Natruper Straße 23, 49076 Osnabrück<br />

58


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Tipp zur Gewinnspiel-Teilnahme:<br />

Geben Sie beim Lösungswort auch gerne<br />

mit an, welche(n) der Preis(e) Sie am liebsten<br />

gewinnen möchten. Nach der Auslosung<br />

versuchen wir, die Preise den Gewinnern<br />

dann möglichst passend zuzuordnen.<br />

Die Gewinner werden von uns<br />

benachrichtigt. Bitte Kontaktdaten<br />

nicht vergessen ...<br />

Viel Erfolg!<br />

59


»Dass das mal geklärt ist:<br />

In Eversburg wird unser Wasser<br />

wieder sauber.«<br />

Juliane (10) entdeckt gerne Neues.<br />

Für<br />

Nassforscher.

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