09.12.2015 Aufrufe

Nr. 12 (IV-2015) - Osnabrücker Wissen

Nr. 12 (IV-2015) - Osnabrücker Wissen Wir beantworten Fragen rund um die Osnabrücker Region. Alle drei Monate als Printausgabe. Kostenlos! Und online unter www.osnabruecker-wissen.de

Nr. 12 (IV-2015) - Osnabrücker Wissen

Wir beantworten Fragen rund um die Osnabrücker Region. Alle drei Monate als Printausgabe. Kostenlos! Und online unter www.osnabruecker-wissen.de

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<strong>Nr</strong>. <strong>12</strong> · kostenlos · Ausgabe <strong>IV</strong> / <strong>2015</strong><br />

www.osnabruecker-wissen.de<br />

14<br />

AUFGEWECKT DURCH STADT UND LANDKREIS<br />

WIRTSCHAFT & TECHNIK<br />

Was trieb Autofahrer in die Apotheke?<br />

Was macht Osnabrück zur<br />

FRIEDENSSTADT?<br />

KOSTENLOS!<br />

22<br />

HOCHSCHULE & KARRIERE<br />

Warum klettern Manager auf Bäume?<br />

25<br />

STADT- & LANDGESCHICHTEN<br />

Wie viele Postkästen gibt es in Osnabrück?<br />

48<br />

SPORT & GESUNDHEIT<br />

In welchem Lkw steckt ein Operationssaal?


IMPRESSUM<br />

Ein Medienprojekt der<br />

Medienagentur KreativKompass<br />

UG (haftungsbeschränkt)<br />

Geschäftsführer: Stephan Buchholz<br />

Natruper Straße 23<br />

49076 Osnabrück<br />

Telefon: +49 541 / 440 220 03<br />

E-Mail: kontakt@kreativkompass.de<br />

Internet: www.kreativkompass.de<br />

in Zusammenarbeit mit der<br />

Hochschule Osnabrück<br />

Projektverantwortlich:<br />

Prof. Volker Gehmlich und<br />

Abigail Joseph-Magwood<br />

www.hs-osnabrueck.de<br />

REDAKTION<br />

Chefredakteur:<br />

Dr. Thorsten Stegemann (TS)<br />

AUFGEWECKT DURCH STADT UND LANDKREIS<br />

Ein Medienprojekt von:<br />

Weitere Redaktionsmitglieder<br />

dieser Ausgabe:<br />

Yörn Kreib (YK)<br />

Ebba Ehrnsberger (EE)<br />

Daniel Theusner (DT)<br />

Lisann Maahs (LM)<br />

Anna Warnking (AW)<br />

Sebastian Bodmer (SB)<br />

Nils Beumer (NB)<br />

Kathrin Prelle (KP)<br />

Ina zum Hingst (IH)<br />

Gina Schulte (GS)<br />

Farina Wilmes (FW)<br />

Beiträge der Redaktion (RED)<br />

Gastbeiträge:<br />

Prof. Dr. Uwe P. Kanning (UK)<br />

Hochschule Osnabrück<br />

Barbara Kahlert (BK)<br />

Museum Industriekultur Osnabrück<br />

Hanna Rickert (HR)<br />

Zoo Osnabrück<br />

Bodo Zehm (BZ)<br />

Stadt- und Kreisarchäologie Osnabrück<br />

Beatrice le Coutre-Bick (BLCB)<br />

Literaturbüro Westniedersachsen / Osnabrück<br />

Michael Wiese (MW)<br />

Geschäftsführer der Wiese Marketing GmbH<br />

Mit freundlicher Unterstützung von:<br />

Vermarktung & Mediengestaltung<br />

Stephan Buchholz<br />

MUSEUM<br />

INDUSTRIEKULTUR<br />

OSNABRÜCK<br />

Mediengestaltung<br />

Laura Fromm<br />

Projektmanagement & Vermarktung<br />

Igor Hafner<br />

Projektmanagement & Distribution<br />

Sebastian Buchholz<br />

BILDMATERIAL<br />

Fotografin Jana Lange<br />

www.jana-fotografiert.de<br />

www.fotolia.com, www.istock.com<br />

und siehe Bildnachweise<br />

DRUCK & PRODUKTION<br />

Levien-Druck GmbH<br />

Eduard-Pestel-Straße 16<br />

49080 Osnabrueck<br />

Telefon: +49 5 41 / 9 59 29-0<br />

Internet: www.levien.de<br />

REDAKTIONSSCHLUSS<br />

November <strong>2015</strong><br />

COPYRIGHT<br />

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Veröffentlichung im<br />

Internet oder Vervielfältigung auf Datenträgern nur nach<br />

vorheriger schriftlicher Genehmigung der Medienagentur<br />

KreativKompass UG (haftungsbeschränkt). Trotz sorgfältiger<br />

Prüfung keine Gewähr für eventuelle Druckfehler. Unsere Redaktion<br />

ist selbstverständlich bemüht, alle Ansprüche im Bereich der<br />

Urheberrechte (insbesondere der Bildrechte) vor Drucklegung<br />

zu klären und zu berücksichtigen. Sollte uns trotzdem einmal ein<br />

unbeabsichtigter Fehler unterlaufen, wenden Sie sich bitte direkt<br />

an: redaktion@osnabruecker-wissen.de, damit wir schnell eine<br />

einvernehmliche Lösung finden.


EDITORIAL<br />

- Anzeige -<br />

Foto © Jana Lange<br />

„Was bleibt, wenn wir<br />

nicht daran glauben, dass<br />

ein Fortschritt für Frieden<br />

möglich ist, was bleibt?“<br />

Erich Maria Remarque (1898-1970)<br />

in dieser Ausgabe begrüßen wir Sie gemeinsam mit Osnabrücks Oberbürgermeister<br />

Wolfgang Griesert. Und das aus gutem Grund, denn im letzten Magazin des Jahres<br />

<strong>2015</strong> geht es um ein Thema von großer politischer Tragweite. Wir wollten wissen, was<br />

Osnabrück zur Friedensstadt macht und ob unsere Stadt diesem Anspruch nachhaltig<br />

gerecht werden kann. Auf der Suche nach Antworten haben wir unter anderem mit<br />

Oberbürgermeister Wolfgang Griesert, Theater-Intendant Dr. Ralf Waldschmidt, den<br />

Geschäftsführerinnen der Wirtschaftsförderung Osnabrück GmbH (WFO) und der<br />

Osnabrück-Marketing und Tourismus GmbH (OMT), Sonja Ende und Petra Rosenbach,<br />

gesprochen sowie mit Katharina Opladen, der Leiterin des Friedensbüros.<br />

Gratis-<br />

Zustellservice!<br />

Außerdem starten wir in dieser Ausgabe eine neue Serie über Personalthemen und<br />

Bewerbungsprozesse aus der Sicht von Arbeitgebern und Arbeitnehmern. Zum<br />

Auftakt widmet sich Prof. Dr. Uwe P. Kanning, Wirtschaftspsychologe an der Hochschule<br />

Osnabrück, der Frage, warum Manager eigentlich auf Bäume klettern.<br />

Darüber hinaus haben wir in Erfahrung gebracht, was „Draußenseiner" machen, wo<br />

eine der größten Kolpingfamilien Deutschlands lebt, warum eine nationale Flugshow bei<br />

Borgloh in einer Tragödie endete und wie Walos Horst zu Wallenhorst wurde.<br />

Wir wünschen Ihnen nun viele spannende Entdeckungen, erholsame Feiertage und einen<br />

schwungvollen Jahreswechsel. 2016 lesen wir uns wieder!<br />

Herzlichst,<br />

Dr. Thorsten Stegemann<br />

Chefredakteur<br />

Stephan Buchholz<br />

Herausgeber<br />

Jetzt auch online noch mehr Fragen zur Region entdecken!<br />

Einfach „liken“ und regelmäßig weitere spannende Antworten finden:<br />

www.osnabruecker-wissen.de/facebook<br />

3<br />

Die nächste Ausgabe von<br />

„<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong>“<br />

erscheint im März 2016.<br />

Nicht verpassen und für unseren<br />

kostenlosen Zustellservice einfach<br />

und unverbindlich online anmelden<br />

unter:<br />

www.<br />

osnabruecker-wissen<br />

Redaktions- und Anzeigenschluss:<br />

19. Februar 2016<br />

redaktion@osnabruecker-wissen.de<br />

Telefon: 05 41 / 440 220 03<br />

.de


GRUSSWORT<br />

Hallo <strong>Wissen</strong>de,<br />

<strong>Wissen</strong> zu vermitteln, und zwar<br />

auf möglichst anschauliche Weise,<br />

ist die<br />

Arbeit von Museen.<br />

Mittlerweile klappt das auch<br />

ganz gut, weil die meisten Häuser<br />

die Museumspädagogik als<br />

Schwerpunkt erkannt haben und<br />

damit eine ihrer zentralen Aufgaben<br />

– das „Vermitteln“ – ernst<br />

nehmen. Das Museum Industriekultur<br />

handhabt das bereits seit<br />

vielen Jahren so und möchte insbesondere<br />

Grundschulkindern<br />

Weltwissen nahebringen, um sie<br />

mit den einfachen Dingen vertraut<br />

zu machen, die ihnen in<br />

einer immer undurchschaubareren<br />

Umwelt begegnen. Im<br />

Jubiläumsjahr „625 Jahre Papier<br />

in Deutschland“ (von dem kaum<br />

einer etwas weiß!) erarbeiten wir<br />

beispielsweise mit <strong>Osnabrücker</strong><br />

Schulen Projekte zum Thema<br />

Papier, dem Beschreibstoff, dem<br />

wir nach wie vor das meiste<br />

<strong>Wissen</strong> verdanken.<br />

Und auch der Zeitschrift<br />

„<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong>“, die<br />

uns bei der Vermittlungsarbeit<br />

freundlicherweise unterstützt.<br />

Herzlichst,<br />

Rolf Spilker<br />

Museumsdirektor<br />

MUSEUM<br />

INDUSTRIEKULTUR<br />

OSNABRÜCK<br />

INHALT<br />

Welche Fragen zur <strong>Osnabrücker</strong> Region<br />

beantworten wir in dieser Ausgabe?<br />

<strong>Nr</strong>.<br />

<strong>12</strong><br />

AUFGEWECKT DURCH STADT UND LANDKREIS<br />

TOPTHEMA<br />

Was macht Osnabrück zur Friedensstadt? 5<br />

WIRTSCHAFT & TECHNIK<br />

Was trieb Autofahrer in die Apotheke? 14<br />

Wie integriert die Wirtschaft Zuwanderer? 15<br />

Wer nimmt das Dienstfahrrad? 16<br />

Wie werden Kinofilme gespeichert? 17<br />

HOCHSCHULE & KARRIERE<br />

Was sind „good vibrations“? 18<br />

Sind Insekten das Nahrungsmittel der Zukunft? 20<br />

Warum klettern Manager auf Bäume? 22<br />

Wie nutzt man die Fachkräfte-Angel? 24<br />

STADT- & LANDGESCHICHTEN<br />

Wie viele Postkästen gibt es in Osnabrück? 25<br />

Wie viele Dinge sollte man in Osnabrück nicht verpassen? 26<br />

Wer kniet am Bersenbrücker Krippchen? 27<br />

Warum nahm der Prinz-Heinrich-Flug ein tragisches Ende? 28<br />

Wo wurde im Mittelalter eines der modernsten<br />

Kanalsysteme gebaut? 30<br />

Wie wurde Walos Horst zu Wallenhorst? 33<br />

LEBEN & GESELLSCHAFT<br />

Wo lebt eine der größten Kolpingfamilien Deutschlands? 34<br />

Wo wohnt man in Osnabrück am günstigsten? 36<br />

Wer hilft Senioren in der Region - und in Afrika? 37<br />

Wer übernachtet in Osnabrück? 38<br />

ESSEN & TRINKEN<br />

Wer mischt Zimt ins Ragout? 39<br />

NATUR & UMWELT<br />

Der Fuchs: Die Katze unter den Hunden? 41<br />

Wo sind die Esel hin? 42<br />

Was machen Draußenseiner? 44<br />

MUSEUM INDUSTRIEKULTUR<br />

Wem verdankt eine Buchungsmaschine<br />

ihr italienisches Design? 45<br />

HINTER DEN KULISSEN<br />

Wer vereist den roten Platz? 46<br />

SPORT & GESUNDHEIT<br />

In welchem Lkw steckt ein Operationssaal? 48<br />

Wer wirft mit vereinten Kräften? 50<br />

Wen schicken Ärzte zum Sport? 51<br />

Wer spielt mit Steinen und Treckerreifen? 52<br />

Wo ist Fußball grenzenlos? 53<br />

KUNST & KULTUR<br />

Welche Torte spielt Theater? 54<br />

Wen sucht die mexikanische Drogenmafia im<br />

<strong>Osnabrücker</strong> Land? 55<br />

FAMILIE & SOZIALES<br />

Wer reist zur Blumenparade? 56<br />

SCHÖNE GRÜSSE & GOLDENES BUCH<br />

Hallo, wie geht‘s? 57<br />

Wer trug sich ins Goldene Buch ein? 57<br />

RÄTSELN & GEWINNEN<br />

Wie viel <strong>Wissen</strong> steckt in Ihnen? 58<br />

4


TOPTHEMA<br />

Was macht Osnabrück zur<br />

FRIEDENSSTADT?<br />

Türgriff © Jana Lange // Afrikafestival © Angela von Brill // Steckenpferdreiten © Friso Gensch<br />

Im 20. Jahrhundert warben Reklamemarken für die „Stadt des<br />

Großhandels“, Poststempel trugen den forschen Slogan weit über<br />

die Region hinaus. 1998 vollzog Osnabrück einen grundlegenden<br />

Imagewandel. Mit Erfolg, doch eine Friedensstadt muss ihrem Ruf<br />

immer neu gerecht werden.<br />

WIE ENTWICKELTE SICH EINE<br />

FRIEDENSKULTUR?<br />

1648 wurde in Münster und Osnabrück<br />

der Dreißigjährige Krieg beendet, der<br />

Millionen Tote gefordert und weite Landstriche<br />

Europas verwüstet hatte. Die Verhandlungen<br />

der verfeindeten Parteien<br />

und die abschließenden Friedensverträge<br />

schrieben Weltgeschichte: Vom Erfahrungsschatz<br />

des 17. Jahrhunderts profitierten<br />

auch spätere politische Debatten,<br />

internationale Konferenzen und Konfliktlösungsstrategien.<br />

Zu den wichtigsten<br />

Vereinbarungen gehörte die „Immerwährende<br />

Kapitulation“: Die Landesherrschaft<br />

sollte in Zukunft abwechselnd von einem<br />

katholischen und einem lutherischen Bischof<br />

ausgeübt werden. Gleichzeitig wurde<br />

der nicht-regierenden Konfession die freie<br />

Religionsausübung zugesichert.<br />

350 Jahre nach der historischen Einigung<br />

feierten die Nachbarstädte den „Westfälischen<br />

Frieden“ mit Bürgern und Besuchern,<br />

prominenten Gästen, Staatspräsidenten<br />

und gekrönten Häuptern. 1998 gilt<br />

denn auch als Geburtsjahr der „Friedensstadt“,<br />

obwohl sich manche <strong>Osnabrücker</strong><br />

schon früher für diese Idee einsetzten<br />

– nach dem Zweiten Weltkrieg etwa und<br />

5


TOPTHEMA<br />

dann unter dem Einfluss der Friedensbewegung,<br />

die in den 80er Jahren zahlreiche<br />

Sympathisanten fand.<br />

1992 verabschiedete der Rat eine erste Leitlinie<br />

zur Förderung der Friedenskultur,<br />

neun Jahre später folgten das „Handlungskonzept<br />

zur Förderung der Friedenskultur<br />

in Osnabrück“ und die Gründung des<br />

Friedensbüros. Im April <strong>2015</strong> würdigte die<br />

Europäische Kommission die historischen<br />

Ereignisse und das fortlaufende Engagement<br />

der beiden Schauplätze. Sie verlieh<br />

den Rathäusern in Osnabrück und Münster<br />

das Europäische Kulturerbe-Siegel als<br />

„Stätten des Westfälischen Friedens“.<br />

Wer engagierte sich<br />

gegen Krieg und Gewalt?<br />

Ein Maler, der die Schrecken des<br />

Holocaust in erschütternden Bildern festhielt<br />

und 1944 in Auschwitz ermordet<br />

wurde. Einer der meistgelesenen Schriftsteller<br />

des 20. Jahrhunderts, der mit seinem<br />

Anti-Kriegs-Roman „Im Westen nichts<br />

Neues“ weltweit für Aufsehen sorgte. Und<br />

ein Rechtsanwalt, der im Reichskommissariat<br />

für die Niederlande mit gefälschten<br />

Abstammungsnachweisen jonglierte, um<br />

Tausende Juden vor den Vernichtungslagern<br />

der Nazis zu retten. Die drei gebürtigen<br />

<strong>Osnabrücker</strong> Felix Nussbaum (1904-<br />

44), Erich Maria Remarque (1898-1970)<br />

und Hans Calmeyer (1903-72) widersetzten<br />

sich dem Terror des Dritten Reiches<br />

mit ihrem Engagement für Frieden,<br />

Humanität und Völkerverständigung.<br />

Ihre Geburtsstadt brauchte allerdings<br />

einige Zeit, um die künstlerischen Leistungen,<br />

das hohe Maß an Zivilcourage<br />

oder den großen persönlichen Einsatz angemessen<br />

zu würdigen. Remarque wurde<br />

erst 1964 mit der Möser-Medaille ausgezeichnet.<br />

Bis zur Einrichtung des nach<br />

ihm benannten Friedenszentrums und der<br />

Verleihung des Erich-Maria-Remarque-<br />

Friedenspreises dauerte es ein weiteres<br />

Vierteljahrhundert. Die erste Ausstellung<br />

mit Bildern von Felix Nussbaum fand<br />

1971 statt, das von Daniel Libeskind erbaute<br />

Museum wurde 1998 eröffnet. Hans<br />

Calmeyer war bereits 23 Jahre tot, als sich<br />

seine Stadt an ihn erinnerte. 1995 wurde er<br />

posthum mit der Möser-Medaille geehrt.<br />

Wodurch wird<br />

eine Idee lebendig?<br />

Heute arbeiten mehr als 150 Institutionen,<br />

Vereine und Initiativen, aber auch zahlreiche<br />

Einzelpersonen an einer lebendigen<br />

Friedenskultur.<br />

Veranstaltungen wie die Verleihung<br />

des Erich-Maria-Remarque-Friedenspreises,<br />

das Afrika Festival,<br />

die „Wochen der Kulturen -<br />

inter.kult“, die <strong>Osnabrücker</strong><br />

Friedensgespräche oder der<br />

Friedenstag finden überregional<br />

Beachtung. Das<br />

Erich Maria Remarque-Friedenszentrum<br />

hat sich zu einem bekannten Ausstellungsort<br />

mit bedeutsamen Forschungsschwerpunkten<br />

entwickelt und das Felix-Nussbaum-Haus<br />

oder das Morgenland Festival<br />

sorgen weit jenseits der Stadt- und Landesgrenzen<br />

für große Aufmerksamkeit.<br />

Zur Friedensstadt gehören aber auch themenspezifische<br />

Kunstwerke und Ausstellungen,<br />

wissenschaftliche Tagungen, Projekte<br />

der Hochschulen oder der Deutschen<br />

Stiftung Friedensforschung, Gedenkstätten,<br />

274 „Stolpersteine“ als Teile einer<br />

vielfältigen Erinnerungskultur, der bundesweit<br />

einmalige Austausch von jungen<br />

Botschaftern mit den Partnerstädten, touristische<br />

Besonderheiten wie das Kulturreiseprogramm<br />

„Frieden verbindet“<br />

zwischen<br />

Münster<br />

und Osnabrück<br />

-<br />

und<br />

Bilder Afrikafestival und Fest der Kulturen © Angela von Brill<br />

6


selbstverständlich das legendäre Steckenpferdreiten,<br />

bei dem Viertklässler der<br />

Grund- und Förderschulen mit selbstgebastelten<br />

Pferden und Hüten alljährlich an<br />

den „Westfälischen Frieden“ erinnern.<br />

„Osnabrück beschäftigt sich mit dem Thema<br />

in vielen unterschiedlichen Facetten, zu<br />

denen neben den gesellschaftspolitischen<br />

und kulturellen auch soziale oder ökologische<br />

gehören“, sagt Katharina Opladen,<br />

die das Friedensbüro seit 2009 leitet. Hier<br />

werden die Akteure und Veranstaltungen<br />

koordiniert. Außerdem berät das Büro<br />

über Fördermöglichkeiten oder stellt den<br />

Entscheidungsträgern in Verwaltung und<br />

Politik aktuelle Ideen und Projekte vor.<br />

„Auch im Rathaus weiß man natürlich,<br />

dass der Anspruch einer ´Friedensstadt´<br />

mit Leben erfüllt werden muss. Das ist<br />

unter dem Druck der Haushaltskonsolidierung<br />

nicht ganz einfach“, sagt Opladens<br />

Kollegin Christine Grewe. „Trotzdem finden<br />

die vielen engagierten Bürgerinnen<br />

und Bürger in Osnabrück vergleichsweise<br />

gute Bedingungen vor.“<br />

Aber hat die Arbeit auch den gewünschten<br />

Erfolg? „Das lässt sich natürlich kaum<br />

messen“, gibt Opladen zu. „Aber der<br />

Umstand, dass wir hier keine Probleme<br />

mit Pegida, keine nennenswerten<br />

Aktivitäten von Rechtsextremen<br />

und eine sehr gute Gesprächskultur<br />

der Religionsgemeinschaften haben,<br />

sind Indizien dafür, dass Osnabrück<br />

der richtige Ort ist, um die Idee einer Friedensstadt<br />

umzusetzen.“<br />

Das gleichnamige Büro, das sich im 2. Stock<br />

des Dreikronenhauses in der Marienstraße<br />

befindet, ist dagegen nicht unbedingt am<br />

richtigen Ort: „Ich würde mir eine Anlaufstelle<br />

wünschen, die für Bürger und Besucher<br />

deutlich sichtbarer ist“, so Opladen.<br />

Ein großes gemeinsames Bauwerk für alle<br />

friedenskulturellen Aktivitäten in Osnabrück<br />

brauche es dafür aber nicht, meint<br />

Grewe. „Die dezentrale Ausrichtung hat<br />

auch ihre Stärken, weil sie die ganze Region<br />

mit ihren Menschen und unverwechselbaren<br />

Orten in die Friedens- und Erinnerungskultur<br />

einbezieht.“<br />

Wer bringt ein Menschheitsthema<br />

auf die Bühne?<br />

Dr. Ralf Waldschmidt machte schon bei<br />

seinem Amtsantritt vor fünf Jahren deutlich,<br />

dass Krieg und Frieden eine zentrale<br />

Rolle während seiner Intendanz am Theater<br />

Osnabrück spielen werden. Seitdem<br />

beschäftigen sich alle Sparten - Oper,<br />

Schauspiel, aber auch Tanz- sowie Kinderund<br />

Jugendtheater - immer wieder und auf<br />

vielfältige Weise mit diesem Thema. In der<br />

laufenden Saison begegnen wir ihm unter<br />

anderem in Friedrich Schillers Klassiker<br />

"Don Carlos", der mehrteiligen Tanzproduktion<br />

„Biografia del Corpo“ (beide derzeit<br />

im Spielplan) oder Benjamin Brittens<br />

Oper „Owen Wingrave“ (Premiere am<br />

16.01.2016). Darüber<br />

hinaus engagiert sich das Theater<br />

durch Podiumsdiskussionen, Projekte mit<br />

Flüchtlingen oder die innovative Veranstaltungsreihe<br />

„Friedenslabor“. Auch das<br />

Orchester ist als „Botschafter“ unterwegs<br />

– im Rahmen der Konzerte in der Region,<br />

aber auch bei seinen viel beachteten Auftritten<br />

in Russland und der Ukraine.<br />

„Krieg und Frieden ist ein existenzielles<br />

Thema, das die Menschheit seit Jahrtausenden<br />

begleitet oder verfolgt. Unser Theater<br />

soll ein lebendiger Ort der Bewusstseinsentwicklung<br />

und Diskussion sein“,<br />

sagt Waldschmidt im Gespräch mit „<strong>Osnabrücker</strong><br />

<strong>Wissen</strong>“. Der Intendant sieht<br />

hier auch eine „unglaubliche Chance“ für<br />

Osnabrück. „Es geht ja nicht um irgendein<br />

Label. Die Stadt kann eine gesellschaftliche<br />

und politische Entwicklung nachhaltig<br />

prägen, wenn sie sich glaubhaft als Friedensstadt<br />

positioniert.“<br />

Um dieses Ziel zu erreichen, fehlt es nach<br />

Waldschmidts Einschätzung nicht am<br />

Engagement der zahlreichen zivilgesellschaftlichen<br />

Akteure. Wohl aber an einem<br />

zentralen, identitätsstiftenden Ort, der<br />

die Friedenskultur sichtbar und erlebbar


TOPTHEMA<br />

Klärwerk Eversburg - dort werden täglich bis zu 45.000 Kubikmeter Abwasser gereinigt.<br />

macht. Das könnte ein Zentrum nach dem<br />

Modell des Deutschen Auswandererhauses<br />

in Bremerhaven sein. Es bestehe allerdings<br />

auch die Gefahr, dass Osnabrück auf<br />

absehbare Zeit nicht zu einer überzeugenden<br />

Lösung komme. „Kürzungen im Kulturetat<br />

sind natürlich ein katastrophales<br />

Signal. Denn gerade aus diesem Bereich<br />

kommen wesentliche Impulse für die Friedensstadt<br />

Osnabrück“, so Waldschmidt.<br />

Was bedeutet die Friedensstadt<br />

für Wirtschaft und Tourismus?<br />

Durch die Migration von flüchtenden<br />

Menschen ist das Thema Frieden „aktueller<br />

denn je“, meint Sonja Ende, Geschäftsführerin<br />

der Wirtschaftsförderung<br />

Osnabrück GmbH (WFO). „Die <strong>Osnabrücker</strong><br />

zeigen hier ganz aktiv, dass das<br />

Label ´Friedensstadt´ nicht nur eine historische<br />

Begebenheit aus dem Jahre 1648<br />

beschreibt sondern aktiv gelebt wird und<br />

heute genauso relevant ist wie vor über 350<br />

Jahren!“<br />

So sieht es auch die Geschäftsführerin der<br />

Osnabrück-Marketing und Tourismus<br />

GmbH (OMT). Petra Rosenbach glaubt,<br />

dass Stadt und Bürger „ein enormes Potenzial“<br />

für das Thema Frieden mitbringen<br />

und damit sehr bewusst umgehen. Trotzdem<br />

könne eine Bündelung der Kräfte zu<br />

einer noch höheren Wahrnehmung führen.<br />

„Für eine echte Marke würde ich mir<br />

ein stärkeres Miteinander wünschen. Viele<br />

Aktivitäten, zum Beispiel unsere tollen<br />

Festivals, stehen für Toleranz und Europa,<br />

werden aber noch nicht deutlich genug<br />

mit dem Thema Friedensstadt in Verbindung<br />

gebracht“, so Rosenbach.<br />

Insofern sei es überhaupt nicht ehrenrührig,<br />

die Friedensstadt noch besser zu<br />

vermarkten. Schließlich gehe es darum,<br />

Menschen für ein wichtiges Thema zu<br />

begeistern und ihnen die Möglichkeit zu<br />

geben, es in Osnabrück unmittelbar zu<br />

erleben. Die OMT arbeitet mit dem Fachbereich<br />

Kultur an verschiedenen Projekten,<br />

um dieses Ziel zu erreichen. So ist ein<br />

Friedenspfad in Planung, der Besucher,<br />

begleitet von Informationen auf mobilen<br />

Endgeräten, ganz individuell zu den wichtigen<br />

Punkten der Stadt führt.<br />

Die Friedensstadt bietet also reichlich Potenzial<br />

für touristische Initiativen, aber<br />

auch die Wirtschaft könne mit dieser Marke<br />

gut arbeiten, meint Sonja Ende. „Wenn<br />

wir Osnabrücks Profil weiter schärfen,<br />

kommt das den Unternehmen ebenfalls<br />

zugute!“ Deshalb wünscht sich die Geschäftsführerin<br />

der WFO von manchen<br />

Firmen noch etwas mehr Engagement in<br />

dieser Sache: „Ungefähr 90 Prozent der<br />

<strong>Osnabrücker</strong> Unternehmen sind familiengeführt<br />

oder im Familienbesitz. Ich<br />

kenne sehr viele Vorstandsbüros, in denen<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Bilder oder Darstellungen <strong>Osnabrücker</strong><br />

Szenen an der Wand hängen. Wir <strong>Osnabrücker</strong><br />

mögen unsere Heimatstadt wegen<br />

seiner Geschichte, seiner Werte und seiner<br />

gelebten Friedenskultur. Von daher kann<br />

ich mir gut vorstellen, dass sich in Zukunft<br />

noch viel mehr Unternehmen zur Marke<br />

´Friedensstadt´ bekennen.“<br />

Wer zahlt mit<br />

Thalern für den Frieden?<br />

Dass sich eine lebendige Friedenskultur,<br />

zivilgesellschaftliches Engagement und<br />

wirtschaftliche Interessen zum gegenseitigen<br />

Vorteil verbinden lassen, glaubt<br />

auch ein Verein, der in den Zeiten der<br />

Wirtschafts- und Finanzkrise entstand.<br />

Die Idee: Bürgerinnen und Bürger, lokale<br />

Betriebe, der örtliche Handel und das<br />

Handwerk profitieren von einer eigenen<br />

„Währung“ für die <strong>Osnabrücker</strong> Region.<br />

Und das könnte so funktionieren: Die beteiligten<br />

Unternehmen vereinbaren mit<br />

dem Verein friedensthaler e.V. zunächst<br />

einen zu emittierenden Betrag. Damit<br />

verpflichten sie sich zur Erbringung von<br />

Leistungen, die als Sicherheit und Deckung<br />

des friedensthalers dienen. Die<br />

„Währung“ wird dann in Wertgutscheinen<br />

und als elektronisches „Geld“ durch<br />

die Unternehmen<br />

selbst in Umlauf<br />

gebracht. So entsteht<br />

zinslose Liquidität.<br />

Mit dem<br />

friedensthaler<br />

Team Friedensthaler © friedensthaler e.V. // Bild Steckenpferdreiten © Bettina Meckel<br />

8<br />

Team des <strong>Osnabrücker</strong><br />

Friedensthalers


Felix Nussbaums Bild „Triumph des Todes“ (Die Gerippe spielen zum Tanz) von 1944<br />

Felix-Nussbaum Bild © www.wikimedia.org<br />

können nun Waren und Dienstleistungen<br />

aus der Region erworben werden. Eine<br />

vierteljährliche Umlaufsicherungsgebühr<br />

soll schließlich nicht nur die Wirtschaftsdynamik<br />

ankurbeln, sondern auch kulturellen<br />

und sozialen Einrichtungen zugutekommen.<br />

„Mit dem friedensthaler kann sich jeder<br />

Mensch am Wirtschaftskreislauf der Region<br />

aktiv beteiligen. Der friedensthaler<br />

ist aber auch Ausdruck eines neuen Wirtschaftsdenkens“,<br />

sagt Vereinsvorstand<br />

Gunther Hullmann. „Das Prinzip lautet:<br />

Ich bezahle deine Leistung mit Friedensthalern,<br />

so kannst du deine Bedürfnisse<br />

aus unserer Region decken!“<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.friedensthaler.de<br />

Gibt es andere Friedensstädte<br />

in Deutschland?<br />

So offensiv wie Osnabrück setzt kaum<br />

eine andere deutsche Kommune auf die<br />

„Marke“ Frieden. Selbstredend präsentiert<br />

sich Münster ebenfalls als „Stadt des<br />

Westfälischen Friedens“, Münster Marketing<br />

möchte aber auch die „Stadt der <strong>Wissen</strong>schaft<br />

und Lebensart“ ins öffentliche<br />

Bewusstsein rücken. In Augsburg, wo der<br />

„Augsburger Reichs- und Religionsfrieden“<br />

im Jahr 1555 für eine (vorübergehende)<br />

Aussöhnung von Lutheranern und<br />

Katholiken sorgte, setzen sich zahlreiche<br />

Veranstaltungsformate mit dem historischen<br />

Erbe auseinander.<br />

Der Friedensarbeit fühlt sich auch Laufenburg<br />

besonders verpflichtet. Die Kleinstadt<br />

liegt sowohl in Baden als auch in<br />

der Schweiz und eignet sich somit ideal<br />

als grenzüberschreitender Schauplatz für<br />

gelebte Völkerverständigung.<br />

Eine eigenwillige Variante der Friedensstadt<br />

entstand 1920 in einem Ortsteil von<br />

Trebbin. Hier rief Joseph Weißenberg,<br />

der Gründer der „Johannischen Kirche“,<br />

ein religiöses Siedlungswerk mit sozialen,<br />

pädagogischen und medizinischen Einrichtungen<br />

ins Leben. Die „Friedensstadt<br />

Weißenberg“ wurde von den Nationalsozialisten<br />

aufgelöst und später von der sowjetischen<br />

Armee besetzt. Heute leben und arbeiten<br />

wieder mehrere Hundert Menschen<br />

in der brandenburgischen Siedlung. | TS<br />

WISSEN KOMPAKT<br />

WELCHE FRIEDENSTERMINE<br />

SOLLTE MAN SICH VORMERKEN?<br />

10. - 23. März 2016<br />

INTERNATIONALE WOCHEN<br />

GEGEN RASSISMUS<br />

27. Mai bis zum 26. Juni 2016<br />

AFRIKA-FEST<strong>IV</strong>AL<br />

18. September 2016<br />

FEST DER KULTUREN<br />

von 13 bis 19 Uhr auf dem Marktplatz<br />

25. Oktober 2016<br />

OSNABRÜCKER FRIEDENSTAG<br />

9. November 2016<br />

GEDENKVERANSTALTUNG<br />

- Anzeige -<br />

ZeitSeeing Stadtführungen<br />

Bierstraße 28 · 49074 Osnabrück<br />

Email: zeitseeing@osnanet.de<br />

Telefon: 05 41 / 750 -23 40<br />

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ZEITSEEING STADTFÜHRUNGEN<br />

www.osnabrueck-stadtfuehrungen.de


TOPTHEMA<br />

„Der Begriff Friedensstadt darf<br />

nicht nur auf Briefköpfen und<br />

Ortsschildern stehen.<br />

Er muss immer wieder mit Leben<br />

erfüllt und vor allem auch jungen<br />

Menschen vermittelt werden!“<br />

Wolfgang Griesert<br />

Der Oberbürgermeister der Friedensstadt<br />

Wolfgang Griesert im Interview<br />

Interview-Bilder © Jana Lange<br />

Auch für Politik und Verwaltung ist die<br />

Friedenstadt Dauerthema und Dauerauftrag.<br />

Im Rathaus sprach „<strong>Osnabrücker</strong><br />

<strong>Wissen</strong>“ mit Oberbürgermeister Wolfgang<br />

Griesert über seine Sicht der Dinge.<br />

Herr Griesert, bevor wir die Stadt in<br />

den Blick nehmen, möchten wir gern<br />

über Frieden sprechen. Wie würden<br />

Sie den Begriff definieren?<br />

Wolfgang Griesert: Frieden zeigt sich<br />

nicht allein durch die Abwesenheit von<br />

Krieg und Gewalt, sondern auch im persönlichen<br />

und gesellschaftlichen Miteinander.<br />

Es geht um Respekt, Toleranz und<br />

Solidarität im Alltag, aber auch darum,<br />

nach einer friedlichen Beilegung bestehender<br />

Konflikte zu suchen. Wenn wir andere<br />

Menschen so behandeln, wie wir selbst<br />

behandelt werden möchten, wäre schon<br />

einiges erreicht.<br />

Wie präsent ist die „Friedensstadt“<br />

in Ihrem politischen Alltag?<br />

Wolfgang Griesert: Sie prägt die Identität<br />

der Stadt und einen wesentlichen Teil<br />

ihrer Wahrnehmung von außen. Insofern<br />

habe ich permanent mit diesem Thema zu<br />

tun – bei Empfängen auswärtiger Gäste,<br />

die sich für die historischen Begebenheiten<br />

interessieren, aber auch bei den zahlreichen<br />

Festivals, Preisverleihungen, Gedenktagen,<br />

Diskussionen und Veranstaltungen, die<br />

heute mit der Bezeichnung Friedensstadt<br />

verbunden sind.<br />

Inwiefern ist diese „Marke“ eine<br />

Chance für Osnabrück – und welche<br />

Verpflichtungen bringt sie mit sich?<br />

Wolfgang Griesert: Die strategischen<br />

Stadtziele sind eindeutig: Osnabrück soll<br />

im Jahr 2020 als Friedensstadt und Kulturstandort<br />

nach innen und außen stärker<br />

wahrgenommen werden! Die vielfältigen<br />

Kultur- und Veranstaltungsangebote, die<br />

aus friedenspolitischem Engagement entstanden<br />

sind, leisten einen wesentlichen<br />

Beitrag zum Dialog und zur Identifikation<br />

innerhalb unserer Stadtgesellschaft, zumal<br />

sie immer wieder aktuelle Trends und Entwicklungen<br />

aufnehmen.<br />

Der Begriff Friedensstadt darf nicht nur<br />

auf Briefköpfen und Ortsschildern stehen.<br />

Er muss immer wieder mit Leben erfüllt<br />

und vor allem auch jungen Menschen vermittelt<br />

werden. Deshalb unterstützen wir<br />

Vereine, Institutionen und Bürger bei ihrer<br />

konkreten Friedensarbeit – zum Beispiel<br />

bei der Hilfe für Flüchtlinge. Wir fördern<br />

das bundesweit einzigartige Büro für Friedenskultur<br />

und den ebenso einzigartigen<br />

Austausch junger Botschafter mit unseren<br />

Partnerstädten. Als Oberbürgermeister unterstütze<br />

ich außerdem friedliche Bürger-<br />

11


„<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong>“ sprach mit Oberbürgermeister Wolfgang Griesert im Rathaus über die Rolle Osnabrücks als Friedensstadt, hier im Friedenssaal<br />

demonstrationen, die sich gegen Rassismus<br />

und Rechtsextremismus wenden.<br />

Welche Rolle können die Religionen<br />

in diesem Gesamtprozess spielen?<br />

Wolfgang Griesert: Wir wollen einen kontinuierlichen<br />

interkulturellen und interreligiösen<br />

Dialog mit allen Beteiligten der<br />

Stadt. Dafür gibt es hier optimale Voraussetzungen.<br />

Ich wüsste keinen anderen Ort,<br />

wo sich Vertreter der Juden, Muslime und<br />

Christen in schweren Krisenzeiten zusammensetzen<br />

und trotz unterschiedlicher<br />

Auffassungen zu friedlichen Lösungsstrategien<br />

aufrufen. Das ist schon zu Zeiten<br />

meiner Amtsvorgänger Hans-Jürgen Fip<br />

und Boris Pistorius geschehen. Zuletzt<br />

habe ich die Vertreter der Religionsgemeinschaften<br />

anlässlich des Gaza-Krieges<br />

2014 eingeladen und einen gemeinsamen<br />

Friedensappell formuliert.<br />

Diese Arbeit werden wir fortsetzen, das<br />

jüngste Beispiel war der gemeinsame<br />

Empfang aller Religionsvertreter der Städte<br />

Münster und Osnabrück, der Mitte November<br />

in Münster stattfand.<br />

Die Stadt setzt das Thema<br />

Frieden also konsequent um?<br />

Wolfgang Griesert: Ja, Einrichtungen,<br />

Häuser und Themen werden in Osnabrück<br />

nachhaltig gefördert. Trotzdem gibt es Personen<br />

und Ereignisse, die eine noch höhere<br />

Aufmerksamkeit verdienen. Ich denke da<br />

beispielsweise an Hans Georg Calmeyer,<br />

der im Dritten Reich Tausende Juden vor<br />

der Vernichtung gerettet hat. Seine Zivilcourage<br />

war ebenso vorbildhaft wie sein<br />

Einsatz für Toleranz und Menschenrechte.<br />

Ich denke, dass Hans Calmeyer in der<br />

Stadt- und Kulturgeschichte künftig eine<br />

größere Rolle spielen sollte – wie genau<br />

das geschehen kann, muss noch diskutiert<br />

werden.<br />

Wenn es Geld kostet, könnte es<br />

schwierig werden. Die aktuelle Haushaltssituation<br />

gefährdet doch auch<br />

die nachhaltige Weiterentwicklung der<br />

Friedenskultur.<br />

Wolfgang Griesert: Das sehe ich anders.<br />

Die schwierige Lage birgt auch Chancen.<br />

Veranstaltungsformate wie die Interkulturellen<br />

Wochen oder das Afrika Festival<br />

werden neu überdacht und dabei innovative<br />

Ideen, Lösungen und Partnerstrukturen<br />

entwickelt.<br />

Außerdem zeigt sich bei der Unterstützung<br />

von Flüchtlingen ein breites, ehrenamtliches<br />

Engagement der Bürgerinnen<br />

und Bürger, von dem die Friedenskultur<br />

insgesamt noch mehr profitieren kann.<br />

Ideen kosten ja erst einmal nichts. Die<br />

spannende Frage ist, was wir dann daraus<br />

machen. Wollen wir, um nur ein<br />

Beispiel zu nennen, den 50. Todestag von<br />

Erich Maria Remarque im Jahr 2020 zum<br />

Anlass nehmen, das nach ihm benannte<br />

Friedenszentrum am Markt grundlegend<br />

zu modernisieren? Oder gibt es andere,<br />

günstigere, vielleicht interessantere und<br />

sinnvollere Alternativen?<br />

Ein gutes Stichwort. Wie stehen Sie<br />

denn zu der Idee, die Friedenskultur in<br />

Osnabrück an einem zentralen,<br />

identitätsstiftenden Ort sichtbar zu<br />

machen?<br />

Wolfgang Griesert: Im Grunde haben wir<br />

einen solchen Ort, nämlich das <strong>Osnabrücker</strong><br />

Rathaus. Welches andere Gebäude<br />

könnte das Bemühen um Frieden eindrucksvoller<br />

symbolisieren? Trotzdem ist<br />

die Idee, ein „Haus des Friedens“ oder ein<br />

„Haus für den Friedensdialog“ zu bauen,<br />

grundsätzlich vorstellbar.<br />

Mir gefällt aber auch die dezentrale Variante,<br />

weil wir dadurch an vielen verschiedenen<br />

Orten der Stadt mit Institutionen<br />

oder Gedenkorten präsent sind. Es gibt<br />

gute Argumente für beide Möglichkeiten.<br />

Letztlich sollte dieses Thema mit Bürgerinnen<br />

und Bürgern sowie aktiven Einrichtungen<br />

diskutiert werden.<br />

<strong>12</strong>


TOPTHEMA<br />

Wird Osnabrück auch von außen vorwiegend als<br />

Friedensstadt wahrgenommen? Oder gibt es starke<br />

Überlagerungen mit anderen Wahrzeichen?<br />

Wolfgang Griesert: Osnabrück wird vor allem mit dem Thema<br />

Frieden in Verbindung gebracht, auch über unsere Symphoniker<br />

bei ihrer letzten Reise nach Wolgograd oder das Morgenlandfestival.<br />

Aber da gibt es natürlich auch den VfL – oder Universität und<br />

Hochschule mit ihren rund 25.000 Studierenden. Viele Menschen<br />

kennen den Zoo oder sehen Osnabrück als attraktive Einzelhandels-City.<br />

Außerdem sind wir Sitz der Deutschen Bundesstiftung<br />

Umwelt und der Deutschen Stiftung Friedensforschung. Es gibt<br />

viele Aspekte, die zum Gesamtbild einer traditionsreichen, familienfreundlichen,<br />

grünen und sicheren Stadt beitragen, in der mehr als<br />

140 Ethnien friedlich miteinander leben.<br />

Herr Griesert, wir danken Ihnen für das Gespräch. | TS<br />

Wer fährt wieder durch Osnabrück?<br />

WISSEN KOMPAKT<br />

Der Karmann-Ghia war nicht nur ein<br />

Symbol des deutschen Wirtschaftswunders,<br />

sondern auch ein Welterfolg der<br />

<strong>Osnabrücker</strong> Industrie. Bis heute genießen<br />

die schnittigen Sportwagen absoluten<br />

Kultstatus. Ein besonders formschönes<br />

Modell vom Typ 14 fährt nun durch das<br />

Jahr 2016. Der Kalender zeigt den Ghia auf<br />

hochwertigen Fotographien von Konrad<br />

Heidrich im DIN A2-Format an außergewöhnlichen<br />

Orten in und um Osnabrück.<br />

Zu den jeweiligen Schauplätzen werden<br />

spannende und kuriose Fragen beantwortet,<br />

zum Beispiel: Wann wohnten Könige<br />

im <strong>Osnabrücker</strong> Schloss? Was wog die<br />

Stadtwaage? Wie viel kostete Knollmeyers<br />

Mühle? Oder: Welche Herren hatten einen<br />

Teich am Wall?<br />

Der Kult-Kalender ist für 39,90 Euro an<br />

zahlreichen Vertriebsstellen erhältlich<br />

(u.a. Prelle Shop, Filmpassage Osnabrück,<br />

Touristinfo, Hotel arcona L<strong>IV</strong>ING an der<br />

OsnabrückHalle oder auch dem Volkswagenzentrum<br />

in OS-Hellern. Eine komplette<br />

Liste ist im Internet einsehbar). 2 €<br />

pro Kalender werden an das <strong>Osnabrücker</strong><br />

Hospiz gespendet. | RED<br />

www.osnabruecker-wissen.de/kalender<br />

UM WELCHES FAHRZEUG GEHT ES?<br />

Der rote Karmann-Ghia, der im Mittelpunkt<br />

dieses Kalenders steht, ist ein<br />

sogenannter „Typ 14“. Er wurde am 2.<br />

Dezember 1970 ausgeliefert und verfügt<br />

über 1.500 ccm sowie 45 PS. Der<br />

luftgekühlte Vier-Zylinder-Boxer-Motor<br />

befindet sich im Heck des Fahrzeugs.<br />

Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 132<br />

km/h. Das schnittige Sport-Coupé ist<br />

4,14 m lang, 1,63 m breit, 1,32 m hoch<br />

und wiegt 840 kg.<br />

Seit dem 1. Mai 2009 ist der Klassiker<br />

in der Karmann-Siedlung in Osnabrück<br />

beheimatet. Eigentümer ist Peter Gausmann,<br />

dessen Vater Theo von 1945 bis<br />

1988 für Karmann tätig und maßgeblich<br />

an der Produktion des Ghia beteiligt war.<br />

Gausmann senior brachte sein Knowhow<br />

bei Renovierungsarbeiten ein.<br />

Wir verlosen bei unserem Gewinnspiel<br />

am Ende dieser Ausgabe<br />

drei Exemplare! (siehe Seite 59)<br />

13


WIRTSCHAFT & TECHNIK<br />

Um 1900 ging es auch auf den <strong>Osnabrücker</strong> Straßen eher<br />

beschaulich zu. Autos waren teuer, nur die wenigsten konnten<br />

sie sich leisten. Ein flächendeckendes Versorgungssystem<br />

mit Kraftstoffen schien unvorstellbar und unnötig. Denn<br />

die Benzinversorgung der wenigen Automobilisten war ja<br />

gewährleistet.<br />

Überall dort, wo ein gelbes Fähnchen<br />

im Wind wehte, gab es Benzin. Vor<br />

allem Apotheken und Drogerien hatten<br />

den neuen Treibstoff vorrätig Sie<br />

waren im Verkauf leicht entzündlicher<br />

Produkte geübt. Der Fleckentferner<br />

Ligroin funktionierte nun auch als<br />

Leichtbenzin für die Verbrennungsmotoren.<br />

Das angebotene Benzin wies<br />

gewaltige Qualitätsunterschiede auf.<br />

„Man wusste nie, was da wirklich<br />

drin war“, schmunzelt Heiner Rössler<br />

vom Automuseum in Melle. Deshalb<br />

musste nach jedem Tankvorgang auch<br />

der Vergaser neu eingestellt werden.<br />

Bei einigen Fahrzeugen saß der Hebel<br />

dazu praktischerweise auch gleich an<br />

der Lenksäule. Abgegeben wurde das<br />

Benzin vielfach in den für Deutschland<br />

typischen dreieckigen Metallkanistern.<br />

Im ersten Tankstellenverzeichnis für<br />

Deutschland aus dem Jahr 1909 finden<br />

sich etwa 2.500 Drogerien, Kolonialwarenhändler,<br />

Fahrradhandlungen<br />

u.a. Dabei handelte es sich allerdings<br />

nicht um Tankstellen im heutigen<br />

Sinn. Einzelne Zapfsäulen standen<br />

unmittelbar am Straßenrand. Über einen<br />

riesigen Hebel wurde das Benzin<br />

in einen fünf Liter fassenden Glaskolben<br />

gepumpt, um dann von dort, dem<br />

Gesetz der Schwerkraft folgend, in<br />

den Tank des Fahrzeugs zu gelangen.<br />

Die ersten Tankstellen in Osnabrück<br />

wurden von Autohändlern und Autowerkstätten<br />

betrieben. Eine der ersten<br />

vermutet Rössler auf dem damaligen<br />

Gelände der Firma Heiter in der Nähe<br />

der Katharinenkirche.<br />

Erster Autohändler in Osnabrück war<br />

die 1. <strong>Osnabrücker</strong> Automobilgesellschaft<br />

Wiemann & Co. mit Sitz in der<br />

Johannisstraße. Durch den Import<br />

US-amerikanischer Kohle im 19. Jahrhundert<br />

war die Familie zu Vermögen<br />

gekommen. Das erste verkaufte Auto,<br />

ein französischer De Dion Bouton<br />

Populaire Typ Q (Baujahr 1903; 6 PS),<br />

steht heute im Foyer des Automuseums<br />

in Melle. Ohne entsprechendes<br />

Marketing kam auch Autohändler<br />

Wiemann nicht aus. So konnte jeder<br />

Passant, dem die Familie bei ihrer<br />

Autofahrt ins Familienanwesen in<br />

Schledehausen begegnete, auf dem<br />

Heck erkennen, wer da gerade vorbeigefahren<br />

war – und wo gegebenenfalls<br />

ein Auto zu erwerben sei. | YK<br />

WISSEN KOMPAKT<br />

Wo ist „Geschichte auf Rädern“<br />

zu besichtigen?<br />

Automuseum Melle<br />

Pestelstraße 38-40, 49324 Melle<br />

Telefon: 0 54 22 / 4 68 38<br />

Öffnungszeiten:<br />

Di-Sa: 11:00 - 18:00 Uhr,<br />

So: 10:00 - 18:00 Uhr | Mo: Ruhetag<br />

www.automuseum-melle.de<br />

Bilder © Yörn Kreib<br />

14


WIRTSCHAFT & TECHNIK<br />

REFUGEES WELCOME!<br />

Bild Teamwork © Gajus, fotolia.com<br />

Wie integriert die<br />

Wirtschaft Zuwanderer?<br />

Bislang weitgehend problemlos. Zu diesem erfreulichen<br />

Befund kam eine bundesweite Studie, an der sich auch<br />

die IHK Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim<br />

beteiligt hatte.<br />

Die Unternehmen bescheinigten 58 %<br />

der geringqualifizierten Zuwanderer<br />

oder Arbeitnehmer mit Migrationshintergrund<br />

eine gelungene Integration.<br />

Im Bereich der mittel und höher<br />

Qualifizierten lag die Quote sogar bei<br />

79 %. Nur jeder zehnte Betrieb berichtete<br />

von Schwierigkeiten bei der Integration<br />

von Zuwanderern.<br />

Mit Blick auf die große Zahl von<br />

Flüchtenden unterstützen die regionalen<br />

Unternehmen ein Bleiberecht während<br />

der Ausbildung und eine Weiterbeschäftigung<br />

für die Dauer von zwei<br />

Jahren („3+2 Regelung“). Außerdem<br />

fordern viele Betriebe eine bessere Förderung<br />

von Sprach- und Integrationskursen<br />

und die schnelle Feststellung<br />

der Qualifikationen künftiger Mitarbeiter.<br />

| RED<br />

WISSEN KOMPAKT<br />

Wie funktioniert<br />

Integration in der Praxis?<br />

Unsere Redaktion will von aktiven<br />

Institutionen und Unternehmen in<br />

der Region wissen:<br />

Welche realen Maßnahmen zur<br />

Integration von Zuwanderern wurden<br />

von Ihnen umgesetzt oder sind<br />

aktuell in der Planung? Welche Erfahrungen<br />

wurden bereits gesammelt?<br />

Wo fehlt es vielleicht noch an<br />

konkreter Unterstützung?<br />

Unsere Redaktion berichtet zukünftig<br />

gerne über Erfolgsstorys<br />

oder hilft beim Aufruf für nötige<br />

Hilfsmaßnahmen.<br />

Berichten Sie uns unter:<br />

redaktion@osnabruecker-wissen.de<br />

15


WIRTSCHAFT & TECHNIK<br />

Wer nimmt das<br />

Dienstfahrrad?<br />

Der Dienstwagen stellt eines der beliebtesten Statussymbole<br />

der Deutschen dar und ist immer wieder<br />

Gegenstand von Vertragsgesprächen mit dem Arbeitgeber.<br />

Doch jetzt bekommt das Auto Konkurrenz:<br />

Immer mehr Deutsche fahren Rad - Dienstrad! Auch in<br />

Osnabrück findet diese umweltschonende Entwicklung<br />

zunehmend Anklang.<br />

Bis vor ein paar Jahren war das Thema<br />

Dienstfahrrad für viele Unternehmen<br />

eher uninteressant. Das hat sich mittlerweile<br />

geändert. Ende 20<strong>12</strong> haben die<br />

obersten Finanzbehörden der Länder<br />

von der Ermächtigungsnorm im Einkommensteuergesetz<br />

Gebrauch gemacht<br />

und neue Erlasse veröffentlicht, wobei<br />

das Dienstwagenprivileg auch auf Fahrräder<br />

übertragen worden ist.<br />

Sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer<br />

profitieren von der neuen Regelung.<br />

Der Unternehmer erhält Sonderkonditionen<br />

bei den Fahrradvertrieben und dem<br />

Arbeitnehmer werden die Leasingraten<br />

monatlich direkt von seinem Bruttoeinkommen<br />

abgezogen, wodurch er weniger<br />

Steuern und Sozialabgaben zahlen muss.<br />

Der Arbeitnehmer unterliegt dabei der<br />

1% Regelung. Das heißt, dass 1% des<br />

Fahrrad-Listenpreises monatlich als sogenannter<br />

„geldwerter Vorteil“ versteuert<br />

wird. Bekannte Anbieter wie „Business<br />

Bike“ oder „JobRad“ bieten auf ihren<br />

Webseiten spezielle Leasing-Rechner an,<br />

mit denen sich der eigene Vorteil gegenüber<br />

einem Privatkauf leicht bestimmen<br />

lässt. Insgesamt können<br />

Angestellte so zwischen<br />

20-40% im Verhältnis zum Privatkauf<br />

sparen, wobei sich die meisten für<br />

ein E-Bike entscheiden.<br />

Modellprojekt bei den Stadtwerken<br />

Osnabrück<br />

Die Stadtwerke Osnabrück haben das<br />

Dienstfahrrad für ihre Mitarbeiter bereits<br />

im Rahmen ihres Mobilitätsangebots<br />

erfolgreich eingeführt. Nach einem<br />

halben Jahr nutzen über 100 Mitarbeiter<br />

das umweltfreundliche Angebot. „Die<br />

Implementierung des Dienstfahrrads<br />

war zu Beginn ein zeitaufwendiger Prozess,<br />

da die Grundvoraussetzungen geklärt<br />

und die abteilungsübergreifenden<br />

Verantwortlichkeiten bestimmt werden<br />

mussten. Heute läuft die Abwicklung<br />

reibungslos und bedeutet für uns einen<br />

sehr geringen administrativen Aufwand.<br />

Interessierten Unternehmen stehen wir<br />

bei Fragen oder Beratungswünschen<br />

diesbezüglich gerne zur Verfügung“, sagt<br />

Jan-Peter Brüwer, Produktentwickler des<br />

Mobilitätsangebots der Stadtwerke.<br />

Nachdem der Mitarbeiter seine Anfrage<br />

gestellt hat, wird seine interne Berechtigung<br />

von der Personalabteilung<br />

der Stadtwerke geprüft. Im Anschluss<br />

geht der Mitarbeiter<br />

zum Fahrradhändler seines<br />

Vertrauens und füllt<br />

mit ihm ein Anfrageformular<br />

für sein Wunsch-<br />

Rad aus. In den nächsten<br />

Tagen erhält der Mitarbeiter<br />

die unterschriftsreifen<br />

Vertragsunterlagen<br />

und sein Fahrrad kann<br />

nach Abstimmung mit den Stadtwerken<br />

bestellt werden. Nach Ablauf von drei<br />

Jahren hat der Mitarbeiter die Möglichkeit<br />

das Fahrrad zu einem geringen Restwert<br />

abzukaufen.<br />

Genauso wie viele andere Fahrradanbieter<br />

in Osnabrück hat auch das Zweiradcenter<br />

Bücker positive Erfahrungen<br />

mit dem Verkauf von Dienstfahrrädern<br />

gemacht. „Der Verkauf von E-Bikes<br />

(Pedelecs) macht mittlerweile einen Anteil<br />

von über 75% aus. Der technologische<br />

Fortschritt ist enorm, sowohl hinsichtlich<br />

des Motors als auch bezüglich der<br />

Ausstattung (sportlich oder komfortabel).<br />

Allerdings finden auch Mountainbikes<br />

immer größeren Anklang“, erläutert<br />

Oliver Bücker.<br />

Neue Fahrradmodelle kommen im August<br />

bzw. September auf den Markt,<br />

wobei die Modelle mittlerweile auch<br />

längerfristig laufen und Ersatzteile somit<br />

leichter zugänglich sind. E-Bikes sind<br />

heute kaum noch als diese zu erkennen,<br />

da sie von der Optik immer schlanker<br />

werden.<br />

Der Vorteil von einem Dienstfahrrad<br />

liegt damit klar auf der Hand: Als Mitarbeiter<br />

spart man Benzin und Anschaffungskosten;<br />

durch E-Bikes kommt man<br />

stress- und schweißfrei zur Arbeit; die<br />

lästige Parkplatzsuche entfällt und die<br />

eigene Gesundheit wird gefördert. Unternehmen<br />

zahlen hierfür kein Geld,<br />

sondern sparen auch noch an Lohn-und<br />

Sozialabgaben. „Man erzielt somit eine<br />

echte Win-Win-Situation“, bestätigt Bücker.<br />

| AW<br />

Bilder: © Derby Cycle Werke<br />

16


Wie werden<br />

Kinofilme gespeichert?<br />

Filmrolle war gestern – aber so lange ist „gestern“ noch gar nicht her.<br />

In der Filmpassage Osnabrück wurden die 35mm-Projektoren,<br />

die seit der Eröffnung im Jahr 1990 ihren Dienst verrichteten, im<br />

Februar / März 2013 gegen digitale Geräte ausgetauscht.<br />

WIRTSCHAFT & TECHNIK<br />

Bildmaterial © Filmpassage Osnabrück // Fotolia-Bilder: Weltall © JohanSwanepoel // Hintergrund Kinositze © peych_p // Filmklappe © arahan<br />

Vor dem digitalen Zeitalter wurden Filmkopien<br />

in Teilen von ca. 600 Metern hergestellt,<br />

was einer Laufzeit von etwa 20<br />

Minuten entsprach. Die Rollen, in der<br />

Branche „Akte“ genannt, warteten in regionalen<br />

Filmlagern auf ihren Einsatz. In der<br />

Nacht von Mittwoch auf Donnerstag, dem<br />

traditionellen Programmwechsel, brachten<br />

Kuriere die neuen Filme in die Kinos - und<br />

die Kopien der aus dem Programm genommenen<br />

Titel wieder zurück in die Lager.<br />

Pro Film gab es etwa fünf bis sieben Rollen,<br />

die vom Filmvorführer in der richtigen<br />

Reihenfolge hintereinander gekoppelt und<br />

zu einer großen Rolle zusammengefügt<br />

werden mussten. Sie hatte einen Durchmesser<br />

von mehr als einem Meter und wog<br />

zwischen 20 und 40 Kilogramm.<br />

Welche Vorteile<br />

hat die Festplatte?<br />

Bild- und Toninformationen (und ggf.<br />

Untertitel) liegen heute in digitaler Form<br />

in mehreren Dateien vor. Sie werden auf<br />

transportable Wechselfestplatten kopiert<br />

und dann an die Kinos geschickt. Jeder<br />

Digitalprojektor ist mit einem Wechselrahmen<br />

ausgestattet, in den diese Festplatte<br />

bei Eintreffen eingeschoben wird. Nun<br />

kopiert der Mitarbeiter alle Dateien des<br />

Films auf die große Datenfestplatte des<br />

Projektors. Da ein normaler Spielfilm<br />

eine Datenmenge von im Schnitt 150 GB<br />

umfasst, dauert dieser Prozess mehrere<br />

Stunden und wird meist über Nacht<br />

durchgeführt. Um Missbrauch zu vermeiden,<br />

sind die Filmdateien auf der Fest-<br />

platte verschlüsselt und müssen für die<br />

Vorführung zuerst frei geschaltet werden.<br />

Hierzu bekommt jedes Kino spezielle<br />

Schlüsseldateien, die immer nur für einen<br />

bestimmten Saal und die vorgesehene<br />

Filmversion funktionieren und außerdem<br />

zeitlich begrenzt sind.<br />

Gegenüber den Filmrollen ist eine Wechselfestplatte<br />

wesentlich leichter und handlicher.<br />

Dies wirkt sich auf die Transportkosten<br />

aus. Darüber hinaus macht der<br />

Digitalprojektor eine hochqualitative<br />

Filmvorstellung in 3D erst möglich - mit<br />

analoger Rollentechnik wäre diese Form<br />

des „Filmerlebens“ undenkbar. Auch die<br />

D-BOX-Motion-Seats in der Filmpassage<br />

funktionieren nur dank digitaler Technik.<br />

Für den Kinobesucher hat die Festplatte<br />

viele Vorteile: Die Qualität des Filmmaterials<br />

ist keinen Verschließerscheinungen<br />

ausgesetzt, auch nach 1.000 Vorführungen<br />

gibt es weder Kratzer noch Knicke<br />

oder Flecken. Aber auch die digitale Technik<br />

hat Nachteile: Sollte die Datei auf der<br />

Festplatte ausnahmsweise doch mal beschädigt<br />

oder fehlerhaft sein, ist sie nicht<br />

abspielbar und kann im Gegensatz zu früher,<br />

wo mit Schere und Kleber noch etwas<br />

zu retten war, nicht manuell „repariert“<br />

werden.<br />

Filme aus dem Weltall?<br />

Auch die neue Technik hat schon wieder<br />

einen Nachfolger – oder wenigstens eine<br />

sinnvolle Ergänzung gefunden: Seit Januar<br />

2014 setzt die Filmpassage auch auf Satellitenübertragungen.<br />

Mit der Kino-SAT-Anlage<br />

können nicht nur Kosten für den<br />

Empfang, die Lagerung und den Rückversand<br />

der Festplatten reduziert werden – sie<br />

ermöglicht auch die Live-Übertragung<br />

von Rock-Konzerten oder Opernaufführungen.<br />

Die Filmdateien werden bei diesem Verfahren<br />

per Satellit übertragen. Der Verleih<br />

sendet den Film gleichzeitig an alle<br />

Kinos, die den Titel im Programm haben.<br />

Vor Ort speichert ein mit der Empfangsanlage<br />

verbundener Server die Filmdateien.<br />

Da die Projektoren aller Räume über<br />

ein LAN-Netzwerk mit dem Server verbunden<br />

sind, kann der Film nach erfolgreicher<br />

Übertragung dann in den Saal, wo er<br />

gezeigt werden soll, kopiert werden. | RED<br />

Filmpassage<br />

Osnabrück<br />

Name: Volker Feldhaus<br />

Funktion: Betriebsleitungsassistent im Bereich Technik<br />

Adresse: Johannisstraße 1<strong>12</strong>-113, 49074 Osnabrück<br />

Telefon: 0 18 05 - 67 62 27 *<br />

Internet: www.filmpassage.de<br />

*<br />

(0,14€/Min. aus dem deutschen Festnetz, Mobilfunk max. 0,42 €/Min.)<br />

17


HOCHSCHULE & KARRIERE<br />

mechanische Kräfte und<br />

schädliche Resonanzen<br />

vermieden werden. Ein angenehmer<br />

Nebeneffekt ist, dass bei<br />

„leisen“ Anlagen der mechanische Verschleiß<br />

geringer ist.<br />

- Anzeigen-Sonderseite -<br />

WAS SIND<br />

„GOOD VIBRATIONS“?<br />

SCHALL UND SCHWINGUNGEN TRETEN FAST ÜBERALL AUF, NICHT<br />

IMMER SIND SIE GEWOLLT. STARK SCHWINGENDE ANLAGEN ERZEUGEN<br />

IN DER REGEL HOHE GERÄUSCHPEGEL – UND DAS SIND MEISTENS<br />

KEINE GUTEN SCHWINGUNGEN ... EINE GRUNDLEGENDE ERKENNTNIS<br />

VON AKUSTIKERN LAUTET: „DIE LEISERE MASCHINE IST FAST IMMER<br />

DIE BESSERE MASCHINE.“ DOCH WARUM IST DAS SO?<br />

Viele Maschinen enthalten Bauteile, die<br />

sich bewegen. Bewegungen können<br />

mechanisch erzeugt, durch strömende<br />

Medien oder elektrische Kräfte angeregt<br />

werden. Wenn Massen beschleunigt<br />

werden, entstehen dynamische<br />

Wechselkräfte. Diese Wechselkräfte<br />

übertragen sich auf Maschinenstrukturen<br />

und regen<br />

diese in Abhängigkeit ihrer<br />

mechanischen Eigenschaften<br />

zum Schwingen an.<br />

Die an schwingende Strukturen<br />

angekoppelten Flächen<br />

wiederum strahlen Luftschall ab.<br />

Wenn die Abmessung der Flächen, die<br />

anregenden Frequenzen, die Strukturschwingungen<br />

sowie die Dämpfung der<br />

Bauteile „akustisch“ zusammenpassen,<br />

wird es laut. Dieses akustische Prinzip<br />

gilt in fast allen Bereichen der Technik.<br />

Das geräuschvolle Ergebnis erleben wir<br />

täglich durch den Betrieb von Industrieanlagen,<br />

Verkehr, den häuslichen Staubsauger,<br />

Musikinstrumente – die Aufzählung<br />

lässt sich fast beliebig erweitern.<br />

Warum haben leise Geräte<br />

Wettbewerbsvorteile?<br />

Für viele Maschinen bestehen Grenzwerte.<br />

Ist eine Anlage zu laut, muss sie<br />

saniert werden – und das wird meistens<br />

teuer. Dass Akustik planbar ist und somit<br />

auch leisere Maschinen entwickelt<br />

werden können, ist eine Erkenntnis,<br />

die sich immer häufiger schon bei der<br />

Produktentwicklung durchsetzt. Das<br />

leisere Produkt bewirkt einen Wettbewerbsvorteil.<br />

Daher verfolgen Akustikspezialisten<br />

das Prinzip des lärmarmen<br />

Konstruierens. Schon frühzeitig lassen<br />

sich Bauteile und Komponenten so<br />

gestalten und kombinieren, dass unnötiger<br />

Lärm und Schwingungen vermieden<br />

und später nicht aufwändig und<br />

kostenintensiv getilgt werden müssen.<br />

„Leise“ bedeutet im Regelfall, dass Lagerspiele<br />

von Wellen reduziert werden,<br />

Impulse durch die Form und Oberflächengüte<br />

von Zahnrädern in Getrieben<br />

so gestaltet werden, dass sie<br />

abgeschwächt ausfallen und unnötige<br />

Wer sorgt für lärmarme Bühnentechnik<br />

in Berlin, Köln oder auch<br />

Sydney?<br />

Diese Lärmminderungsprinzipien wenden<br />

die Spezialisten des Schalltechnischen<br />

Büros Pfeifer + Schällig GbR, das<br />

im InnovationsCentrum Osnabrück<br />

beheimatet ist, in Zusammenarbeit<br />

mit Herstellern konsequent an. So haben<br />

die Ingenieure mit ihrem Spezialwissen<br />

an der Entwicklung lärmarmer<br />

und kostengünstiger Antriebe in der<br />

Bühnentechnik mitgewirkt. Eingesetzt<br />

werden diese in den bekanntesten<br />

Opernhäusern auf allen Kontinenten.<br />

Aktuell sind besonders lärmarme<br />

Bühnenprojekte in Berlin, Köln sowie<br />

Sydney in der Bearbeitung.<br />

Das physikalische Prinzip von Schwingungen<br />

und Wellen wird auch auf den<br />

Erschütterungsschutz übertragen. Eine<br />

der weltweit größten Pressenlinien eines<br />

namhaften Automobilherstellers wurde<br />

in der Planung und Inbetriebnahme<br />

begleitet und erfolgreich – d.h. erschütterungsarm<br />

– in Betrieb genommen.<br />

„Das Schöne an diesem Beruf ist“ -<br />

sagt Arno Schällig – „dass mit dieser<br />

Tätigkeit als Akustiker internationale<br />

Kontakte in sämtlichen Bereichen<br />

der Wirtschaft, Technik, <strong>Wissen</strong>schaft<br />

und Kultur verknüpft sind<br />

und somit der Kreativität und dem<br />

Erfindungsreichtum bei der Suche<br />

nach der besten Lösung für den Auftraggeber<br />

kaum Grenzen gesetzt<br />

sind. Wir verwandeln somit schlechte<br />

Vibrationen in good vibrations!“ | RED<br />

Weitere Infos: Schalltechnisches Büro Pfeifer<br />

+ Schällig GbR, Dipl.-Ing. Arno Schällig, E-Mail:<br />

info@ib-schaellig.de<br />

Bilder © ICO Innovationscentrum Osnabrück // Sidney-Oper © M.Rossmann, Waagner Biro<br />

18


AUFGEWECKT DURCH STADT UND LANDKREIS<br />

+++ ICO – Die erste Prototypenparty am 13. Oktober <strong>2015</strong> im ICO war<br />

ein voller Erfolg! Bei der Party haben sieben Start-up-Firmen und<br />

Privatpersonen ihre neuen, innovativen Produkte und Projekte einem<br />

interessierten Publikum vorgestellt.. Die ca. 50 Teilnehmer, die sogenannten<br />

„Feedbacker“, konnten die Prototypen anfassen und testen.<br />

Mit ihren Anregungen, Kritik und Lob trugen sie zur Verbesserung<br />

und gezielten Weiterentwicklung der neuen Produkte bei. Ein zweiter<br />

Termin im ICO steht noch nicht fest, ist aber in Planung. www.prototypenparty.com<br />

+++ Reisestecker24 - Der Tourismuskonzern Thomas<br />

Cook (zu dem auch Neckermann Reisen gehört) und Reisestecker24.<br />

de werden strategische Partner. Ab sofort bewirbt Thomas Cook auf<br />

unterschiedlichen Kanälen seiner Kunden die passenden Adapter<br />

von Reisestecker24.de. Damit wird den Reisenden ermöglicht ihre<br />

Geräte auch in ausländischen Steckdosen anzuschließen. www.reisestecker24.de<br />

+++ Gründerhaus Osnabrück.<strong>Osnabrücker</strong> Land – Auch für das<br />

Jahr 2016 hat das Gründerhaus Workshops, Vorträge und Veranstaltungen<br />

rund um das Thema Selbstständigkeit im Angebot. Das<br />

Programm gibt es auf der Webseite: www.gruenderhaus-os.de +++<br />

Professional School – Neu ab Sommersemester 2016: berufsbegleitender<br />

Masterstudiengang Corporate Communications der Hochschule<br />

Osnabrück. www.campus-lingen.hs-osnabrueck.de/corporate-communications-master.html<br />

+++ Bitnamic UG – das neue Start-up-Unternehmen<br />

im ICO. Das dreiköpfige Team bietet Software-Lösungen<br />

für besonders wartungsintensive Branchen an. www.bitnamic.net<br />

+++ mindQ - Die mindQ-Geschäftsführer Björn Fuhrmann und Olaf<br />

Gerlach haben mit der Smartphone-App QBeaCon einen virtuellen<br />

Veranstaltungsführer geschaffen. www.QBeaCon.de +++ EDL Rethschulte<br />

GmbH - Die EDL Rethschulte hat ihr Dienstleistungsportfolio erweitert<br />

und ist nun auch außerhalb der Automobilbranche tätig. In einer<br />

neu geschaffenen Abteilung bietet die EDL vielseitige Werkstoff- und<br />

Materialuntersuchungen sowie Gutachten und Analysen von Schimmelpilzschäden<br />

an. www.edl-rethschulte.de +++ ICO – Mit Start des<br />

herbstlichen Wetters hat für die ICOler & Freunde wieder die Hallenfußballsaison<br />

begonnen. Das Kicken in der Halle dient erneut<br />

zur Vorbereitung auf den Fontanherzen-Cup am 3. April 2016. Das<br />

ICO-Team wird dort zum zweiten Mal die Veranstaltung zu Gunsten<br />

herzkranker Kinder unterstützen und freut sich auf weitere MitspielerInnen<br />

und Fans. +++<br />

-Anzeige-<br />

© Medienagentur KreativKompass.de<br />

„In Osnabrück kann ich Karriere machen!“<br />

Teambuilding<br />

und regionale<br />

Identifikation!<br />

KARRIERE-CLIP<br />

AWARD 2016<br />

Schüler, Azubis und<br />

Studenten aufgepasst:<br />

Dreht euren eigenen Clip<br />

über Karriere-Chancen<br />

in Osnabrück und<br />

gewinnt bis zu<br />

1.500 Euro!<br />

Fragt eure Lehrer, Ausbilder und<br />

Dozenten ggf. um Unterstützung<br />

und nehmt bis spätestens zum<br />

15. März 2016 teil!<br />

Das gibt‘s zu gewinnen:<br />

1. Preis = 1.500,- Euro<br />

2. Preis = 1.000,- Euro<br />

3. Preis = 500,- Euro<br />

4.-10. Preis = je 2 Kino-Gutscheine<br />

für die Filmpassage<br />

Kontakt<br />

ICO InnovationsCentrum Osnabrück GmbH<br />

Albert-Einstein-Straße 1<br />

49076 Osnabrück<br />

fon +49 541 202 80 - 0<br />

info@innovationscentrum-osnabrueck.de<br />

www.innovationscentrum-osnabrueck.de<br />

Idee & Konzept<br />

Welche Vorteile bietet Osnabrück anderen<br />

Karriere-Standorten gegenüber?<br />

Mögliche Themen sind Wirtschaftsstandort,<br />

Infrastruktur, Lebensqualität etc.<br />

Teilnahme<br />

Ihr könnt alleine oder als Team teilnehmen.<br />

Die fertigen Clips müssen bis spätestens<br />

15. März 2016 eingereicht werden.<br />

Warum führt deine Karriere-Leiter<br />

gerade in Osnabrück<br />

steil nach oben?!<br />

Technik & Umsetzung<br />

Maximale Clip-Länge = 90 Sekunden.<br />

Ob Amateurvideo oder Profi-Produktion: Auf die Idee,<br />

Kreativität und den Gesamteindruck kommt es an!<br />

Preisverleihung<br />

Auswahl durch eine<br />

Fachjury und Preisübergabe:<br />

April 2016<br />

in der Filmpassage.<br />

www.facebook.de/KarriereClipAward<br />

Filmpassage<br />

Osnabrück<br />

www.karriere-clip-award.de


N<br />

T<br />

HOCHSCHULE & KARRIERE<br />

SIND INSEKTEN DAS<br />

NAHRUNGSMITTEL<br />

DER ZUKUNFT?<br />

Ein von Studenten in Osnabrück gegründetes Startup<br />

will mit einer außergewöhnlichen Idee Erfolg haben:<br />

Der Herstellung eines Burgers aus Insekten! Einiges<br />

spricht dafür, dass die „Bugfoundation“ mit ihrem<br />

"Bux Burger" in naher Zukunft in aller Munde sein wird.<br />

Seit Jahren warnen Forscher davor, dass<br />

die Ressourcen der Erde nicht ausreichen<br />

werden, um die stetig wachsende Zahl an<br />

Menschen zu ernähren. Die Weltbevölkerung<br />

steigt bis zum Jahr 2020 auf fast<br />

8 Milliarden an und bis zum Jahr 2070<br />

durchbrechen wir möglicherweise die 10<br />

Milliarden- Marke. Es müssen Alternativen<br />

gefunden werden und zwar jetzt!<br />

Das sehen Baris Özel und Max Krämer<br />

genauso. Sie kamen während einer Asienreise<br />

beim Probieren von Insekten<br />

auf die Idee Burger aus Buffalowürmern<br />

herzustellen.<br />

Vor knapp zwei Jahren fingen die beiden<br />

an sich mit dem Thema genauer auseinander<br />

zu setzen. Damals war Baris, BWL<br />

Student an der Hochschule Osnabrück,<br />

Bilder © Baris Özel<br />

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© <strong>2015</strong> www.kreativkokmpass.de<br />

Auf Kunstrasen &<br />

mit Rundum-Bande!<br />

Darum geht‘s:<br />

Integration und Inklusion sowie sportarten- und geschlechterübergreifend:<br />

GrenzenLOS – Das Fußballturnier für JEDERMAN(N) führt<br />

unterschiedliche Personengruppen aktiv zusammen - der Abbau von<br />

Vorurteilen und das Aufzeigen von Gemeinsamkeiten ist Hauptbestandteil<br />

der Zielsetzung. Jedes Team besteht aus Asylbewerbern, Menschen<br />

mit Handicap und Sportlerinnen/Sportlern aus unterschiedlichen<br />

Sportarten. Ein prominenter Pate wird je eine Mannschaft betreuen.<br />

präsentiert<br />

grenzenLOS!<br />

Das Fußballturnier für Jederman(n)<br />

Sonntag,<br />

10. Januar 2016<br />

11 - 18 Uhr · Ballsporthalle Hellern<br />

Eintritt frei!<br />

www.sportagentur-profits.de/#inklusionen<br />

Mit freundlicher Unterstützung von:<br />

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Osnabrück<br />

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L V<br />

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D<br />

B I N<br />

E<br />

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HOCHSCHULE & KARRIERE<br />

erst 26 Jahre und Max, Student der Geographie<br />

an der Uni Bremen, 27 Jahre alt.<br />

Die beiden verbindet eine langjährige<br />

Freundschaft und nun gemeinsam mit<br />

ihrem Team das Unternehmen "Bugfoundation".<br />

Die Vorteile, Insekten zur Nahrung von<br />

Menschen zu machen, wurden den beiden<br />

bewusst, als Max seine Bachelorarbeit<br />

über dieses Thema schrieb. Insekten<br />

brauchen bis zu 10 Mal weniger Fressen,<br />

verursachen bis zu 100 Mal weniger<br />

Treibhausgase und brauchen sogar bis zu<br />

1.000 Mal weniger Wasser - verglichen<br />

mit den Werten, die bei der Rindfleischproduktion<br />

festgestellt werden.<br />

Die Buffalowürmer, aus denen der Burger<br />

zu 42% besteht, dürfen zu Tausenden<br />

in Kisten übereinander gestapelt<br />

werden, ohne den Verdacht der Massentierhaltung<br />

zu erregen. Denn das<br />

Zusammenleben auf engem Raum ist<br />

Teil ihrer natürlichen Lebensweise. Baris<br />

Özel erklärt dazu: "Die derzeitige Praxis<br />

der Nahrungsmittelindustrie grenzt an<br />

Selbstzerstörung. Gravierende<br />

ökologische Probleme<br />

wie Klimawandel,<br />

Bodendegradation<br />

und Süßwassermangel<br />

müssen<br />

durch den<br />

vermehrten<br />

Konsum von ressourcenschonenden und<br />

umweltschonenden Lebensmitteln eingedämmt<br />

werden.“<br />

WIE GESUND SIND INSEKTEN?<br />

Insekten als Nahrungsmittel haben<br />

deshalb eine Zukunft, weil die Produktion<br />

umweltschonender als bei Fleisch,<br />

ethisch vertretbarer und sogar gesünder<br />

für den Menschen ist. Insektenfleisch ist<br />

reich an qualitativ hochwertigem Protein,<br />

mehrfach ungesättigten Fettsäuren<br />

und Mikro-Nährstoffen wie Eisen, Zink<br />

und B<strong>12</strong>. Wer hätte gedacht, dass heutzutage<br />

bereits mehr als 2.000 verschiedene<br />

Insektenarten regelmäßig auf dem<br />

Speiseplan von bis zu zwei Milliarden<br />

Menschen stehen?<br />

Die beiden Perfektionisten tüftelten<br />

ein Jahr an dem Geschmack und der<br />

Zusammensetzung des Burgers, unter<br />

anderem mit Hilfe von Fördergeldern<br />

der Organisation "Food Future". Heute<br />

beziehen sie die Würmer von einer Insektenfarm<br />

in den Niederlanden, wo die<br />

Tiere speziell für den menschlichen Verzehr<br />

gezüchtet werden.<br />

Die Produktion<br />

der Pattys für den Burger findet derzeit<br />

in einer Fleischerei in Osnabrück statt.<br />

WO GIBT´S DIE BURGER?<br />

Noch muss man aber für den Genuss der<br />

leckeren Burger nach Brüssel fahren. In<br />

der EU erlauben bis heute nur Belgien<br />

und die Niederlande verarbeitete Insekten<br />

auf den Markt zu bringen. So machten<br />

sich die beiden Gründer Max und<br />

Baris auf den Weg in die Hauptstadt und<br />

überzeugten auf Anhieb zwei renommierte<br />

Restaurants, ihren Bux Burger auf<br />

die Speisekarte zu setzen. Mit Plakaten<br />

und Flyern in den Restaurants werden<br />

die Kunden auf den besonderen Burger<br />

aufmerksam gemacht. Ekelgefühle kommen<br />

dabei nicht auf, da sich der Burger<br />

optisch kaum von einem normalen<br />

unterscheidet. Das Produkt überzeugt<br />

auf ganzer Linie mit gutem Geschmack<br />

und guten Argumenten! Die rechtliche<br />

Lage macht es derzeit noch schwer das<br />

Geschäft auszuweiten. Dennoch sind<br />

weitere Produkte in Planung und auch<br />

der Vertrieb über belgische Supermärkte<br />

steht auf der To-Do Liste der Pioniere:<br />

"Unser Ziel ist es, den Konsum von Insekten<br />

innerhalb der nächsten fünf Jahre<br />

selbstverständlich zu machen!" | KP<br />

21


HOCHSCHULE & KARRIERE<br />

WARUM KLETTERN MANAGER AUF BÄUME?<br />

Die Weiterbildung der eigenen Mitarbeiter und Führungskräfte ist eine<br />

wichtige Aufgabe für jedes Unternehmen. Pro Jahr werden in der deutschen<br />

Wirtschaft ca. 27 Milliarden Euro in die Weiterbildung investiert. Viele der<br />

verwendeten Methoden bleiben jedoch ohne Wirkung.<br />

„MITARBEITER-BEGEISTERUNG“ -<br />

Die neue Serie in „<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong>“:<br />

In Zusammenarbeit mit der Wiese<br />

Marketing GmbH als Veranstalter mehrerer<br />

„Kongresse für Mitarbeiter-Begeisterung“<br />

startet „<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong>“ in dieser<br />

Ausgabe eine Serie über ein zentrales<br />

Zukunftsthema der deutschen Wirtschaft:<br />

Wir beleuchten Personalthemen und Bewerbungsprozesse<br />

aus der Sicht von Arbeitgebern<br />

und Arbeitnehmern.<br />

Zum Auftakt geht der renommierte Wirtschaftspsychologe<br />

Prof. Dr. Uwe P. Kanning<br />

der Frage nach, warum Manager eigentlich<br />

auf Bäume klettern – und ob diese eigenwillige<br />

Anstrengung wenigstens den gewünschten<br />

Effekt hat.<br />

Kanning lehrt an der Hochschule Osnabrück<br />

und ist Referent und Beiratsmitglied der in<br />

Osnabrück initiierten „Kongresse für Mitarbeiter-Begeisterung“.<br />

Vom PERSONALmagazin<br />

wurde er <strong>2015</strong> einmal mehr zu einem der<br />

führenden Köpfe des deutschen Personalwesens<br />

gekürt.<br />

KLETTERN MANAGER TATSÄCHLICH?<br />

Manager klettern tatsächlich und bisweilen<br />

erklimmen sie auch so manchen Baum,<br />

und zwar im Rahmen von sogenannten<br />

„Outdoor-Trainings“. Dies sind Veranstaltungen,<br />

bei denen man die Teilnehmer in<br />

völlig neue Situationen bringt, in denen<br />

sie zum Beispiel einen Berg besteigen, eine<br />

Brücke über einen kleinen Fluss bauen, ein<br />

Wochenende in der Wildnis oder auf einem<br />

Segelboot verbringen. Die Vermarkter<br />

derartiger Events versprechen, dass<br />

man dabei so ziemlich alles lernen kann,<br />

was im Berufsleben wichtig ist: Konfliktfähigkeit,<br />

Motivation, Führung, Kreativität,<br />

Projektmanagement und vieles mehr. Es<br />

fehlt eigentlich nur noch das Versprechen<br />

von Reichtum und Glückseligkeit.<br />

GIBT ES ANDERE<br />

MERKWÜRDIGE METHODEN?<br />

Skurrile Methoden gibt es in vielfältigster<br />

Form. Dazu gehören zum Beispiel pferdegestützte<br />

Trainings, bei denen man Führungskräften<br />

beibringt, wie sie durch Körpersprache<br />

und gutes Zureden ein Pferd<br />

durch einen Parcours leiten. Nach dem<br />

Motto „Wer Pferde führen kann, kann<br />

auch Menschen führen!“, wird hier suggeriert,<br />

dass nach dem Training der Umgang<br />

mit den eigenen Mitarbeitern fast schon<br />

ein Kinderspiel sei.<br />

Beim Neurolinguistischen Programmieren<br />

(NLP) lernen die Teilnehmer, wie sie<br />

angeblich anhand der Augenbewegung<br />

ihrer Gesprächspartner auf geheimnisvolle<br />

Weise deren Persönlichkeit durchschau-<br />

22


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KOMM INS<br />

TEAM<br />

1000<br />

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Kletterwald © sergeyshibut, fotolia.com // Karabinerhaken © rupbilder; fotolia.com<br />

Wirtschaftspsychologe<br />

Prof. Dr. Uwe P. Kanning<br />

en können. Bei der Organisations-Aufstellung<br />

schlüpfen die Ratsuchenden in<br />

unterschiedlichste Rollen – als Kunde,<br />

Führungskraft oder verstorbener Firmengründer<br />

–, und zwar ohne die Originalpersonen<br />

selbst zu kennen. Anschließend<br />

werden die Rollenspieler auf einer kleinen<br />

Bühne so lange im Raum hin und her geschoben,<br />

bis alle einen Platz gefunden haben,<br />

an dem sie sich wohl fühlen. Mithilfe<br />

der metaphysischen Instanz des „Energetischen<br />

Kraftfelds“ soll auf diesem Wege die<br />

Realität eines Unternehmens wie durch ein<br />

Wunder verändert werden, auf dass schon<br />

bald der Umsatz steigt und alle Mitarbeiter<br />

einander lieb haben.<br />

Alternativ könnte man sich auch einen<br />

Schamanen ins Haus holen, der die Seele<br />

des verstorbenen Firmengründers beschwört,<br />

um so die aktuellen Probleme der<br />

Führungsmannschaft zu lösen.<br />

WAS HAT „NEUROLINGUISTISCHES<br />

PROGRAMMIEREN“ MIT<br />

EINER KAFFEEFAHRT ZU TUN?<br />

Manche Methoden sind so neu oder skurril,<br />

dass sich die Forschung ihrer bislang<br />

noch nicht angenommen hat. Bei anderen<br />

– wie zum Beispiel dem NLP – wissen wir<br />

schon lange, dass sie nicht funktionieren.<br />

Zum Teil legen die Vertreter bestimmter<br />

Methoden selbst Studien vor, die aber keiner<br />

kritischen Prüfung standhalten. Wenn<br />

beispielsweise nach einem Outdoor-Training<br />

die Teilnehmer berichten, dass sie etwas<br />

Wertvolles gelernt haben, sagt dies leider<br />

nichts aus. Auch die Teilnehmer einer<br />

Kaffeefahrt glauben, ein Schnäppchen gemacht<br />

zu haben. Selbst wenn in solchen Seminaren<br />

irgendetwas gelernt wurde, ist die<br />

Übertragbarkeit auf den Berufsalltag nicht<br />

gegeben. Beispielsweise hat die Führung<br />

eines Pferdes rein gar nicht mit dem Führen<br />

realer Mitarbeiter im Alltag zu tun.<br />

WARUM KAUFEN UNTERNEHMEN<br />

SOLCHE METHODEN EIN?<br />

Weil sie unterhaltsam sind und schnelle<br />

Erfolge bei minimalem Aufwand versprechen.<br />

Eine Führungskraft, die tatsächlich<br />

ihr Verhalten verändern möchte, müsste<br />

eigentlich dicke Bretter bohren, sich selbst<br />

kritisch reflektieren, Kritik von Mitarbeitern<br />

annehmen, neue Verhaltensweisen im<br />

Alltag ausprobieren etc. Das ist viel unangenehmer<br />

als die Illusion, es gäbe ein paar<br />

einfache Psychotricks, mit denen sich alle<br />

Probleme beseitigen ließen.<br />

Hinzu kommt, dass in den allermeisten<br />

Unternehmen keine Kultur der kritischen<br />

Evaluation herrscht. Man gibt sich damit<br />

zufrieden, wenn den Teilnehmern eine<br />

Maßnahme gefallen hat. Leider zeigt die<br />

Forschung, dass das subjektive Erleben<br />

eines Trainings nichts über dessen Nutzen<br />

für den Berufsalltag aussagt.<br />

WAS MUSS SICH ÄNDERN?<br />

Die Personalabteilungen und Führungskräfte<br />

müssen zu mündigen und kritischen<br />

Kunden werden, die sich nicht von<br />

ein paar schön gestalteten Internetseiten,<br />

den Schilderungen zufriedener Seminarteilnehmer<br />

oder der Erfahrung der<br />

Anbieter blenden lassen. Wer sich bei der<br />

Auswahl seiner Methoden und Trainer<br />

von wissenschaftlichen Erkenntnissen<br />

leiten lässt und überdies dem Verstand<br />

mehr Platz einräumt als dem Bauch, ist auf<br />

dem richtigen Weg. | UK<br />

Telefonische<br />

Kundenberater (m/w)<br />

in Voll- und Teilzeit<br />

Dein Profil<br />

• Egal ob Telefonprofi oder rhetorisch<br />

begabter Quereinsteiger – bei uns<br />

erhältst Du eine Chance<br />

• Du hast eine angenehme Telefonstimme,<br />

gute sprachliche Ausdrucksfähigkeit, Spaß<br />

am Verkauf und am Umgang mit Menschen,<br />

zeigst Begeisterungsfähigkeit für neue<br />

Produkte und die Kommunikation<br />

mit Kunden<br />

Deine Aufgaben:<br />

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• Gute Karriere- und Entwicklungsperspektiven<br />

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HOCHSCHULE & KARRIERE<br />

WIE NUTZT MAN DIE FACHKRÄFTE-ANGEL?<br />

Es ist der Traum aller Unternehmer: Leidenschaftliche, engagierte, kreative Mitarbeiter, die für<br />

den Erfolg keine Überminute scheuen. Mehr Mit-Unternehmer-Typen im Team. In dieser Ausgabe<br />

gibt Michael Wiese, Strategie-Berater für Personalmarketing im Mittelstand und Veranstalter der<br />

„Kongresse für Mitarbeiter-Begeisterung“ vier Tipps zu erfolgreichem Mitarbeiterrecruiting.<br />

1. ZEIGEN SIE MEHR<br />

EMOTIONEN IM RECRUITING!<br />

Hören Sie auf, langweilige Anforderungsprofile<br />

mit austauschbaren Sprechblasen<br />

in Stellenanzeigen zu veröffentlichen - wie<br />

Teamfähigkeit, Stressresistenz, Power-<br />

Point-Kenntnisse. Was interessiert Sie<br />

wirklich? Was können Sie dem Bewerber<br />

bieten? Finden Sie Ihre echten Werte und<br />

Stärken heraus - und übersetzen Sie diese<br />

in emotionale Nutzenargumente. Klar.<br />

Verständlich. Nicht überladen. Wecken<br />

Sie in Stellenanzeigen Interesse und leiten<br />

den potentiellen Top-Mitarbeiter direkt (!)<br />

in die Karriere-Rubrik Ihres Onlineauftritts.<br />

Zeigen Sie sehr unterhaltsam die Vorteile,<br />

die Sie als Arbeitgeber attraktiv machen.<br />

Vielleicht mit kurzen Videos, die authentisch<br />

O-Töne von Mitarbeitern und Abteilungsleitern<br />

zeigen. Bewegtbilder bewegen!<br />

24<br />

2. ZEIGEN SIE MEHR WERT-<br />

SCHÄTZUNG GEGENÜBER<br />

BEWERBERN!<br />

Prüfen Sie einmal den Schriftverkehr mit<br />

Ihren Bewerbern. Würden Sie die Eingangsbestätigungen,<br />

Zwischenbescheide und<br />

Einladungen zum Bewerbungsgespräch so<br />

selbst gerne erhalten? Oder geht es pfiffiger,<br />

emotionaler und mit mehr Wertschätzung?<br />

Empfangen Sie die Kandidaten in einer<br />

angenehmen Gesprächs-Atmosphäre.<br />

Lockern Sie die Anspannung. Arbeiten Sie<br />

mit einem strukturieren Fragebogen. Vermeiden<br />

Sie Fragen wie: „Warum sollten wir<br />

gerade Sie einstellen?“, Top-Leute könnten<br />

darauf antworten: „ Warum sollte ich<br />

gerade hier anfangen?“. Führen Sie Bewerber,<br />

die Ihnen gut gefallen, durch den<br />

Betrieb. Zeigen Sie Abläufe, Projekte und<br />

Mitarbeiter, auf die Sie stolz sind. Lassen Sie<br />

die Leidenschaft durchblitzen, die Sie auch<br />

von Ihren künftigen Mitarbeitern erwarten.<br />

Damit steigern Sie Ihr Arbeitgeber-Image in<br />

der Region, selbst wenn es später nicht zu einer<br />

Einstellung kommt.<br />

3. WILLKOMMENS-KULTUR<br />

STATT DER INNERLICHEN<br />

KÜNDIGUNG<br />

Zeigen Sie den aufwändig ausgewählten<br />

neuen Mitarbeitern von der ersten Sekunde<br />

an, dass Sie sehr willkommen sind. Von<br />

einem perfekt eingerichteten Arbeitsplatz bis<br />

zu einem ausgefeilten Einarbeitungs-Plan.<br />

Mit Kennenlern-Stationen in allen Unternehmens-Bereichen.<br />

Und mit einem sympathischen<br />

Paten, den die Neuen auch einmal<br />

ungewöhnliche Dinge zu fragen wagen.<br />

Geben Sie neuen Kollegen möglichst viele<br />

Informationen, lassen Sie sie wissen, warum<br />

er/sie wichtig ist. Zum Beispiel beim Essen!<br />

In Kombination mit regelmäßigen Feedback-Gesprächen<br />

vom Start an beugen Sie so<br />

ab dem ersten Tag einem Prozess Richtung<br />

innerlicher Kündigung vor.<br />

4. ZEIGEN SIE MEHR WERT-<br />

SCHÄTZUNG GEGENÜBER BE-<br />

STEHENDEN MITARBEITERN<br />

Fühlen sich Ihre Mitarbeiter an ihrem<br />

Arbeitsplatz wohl? Sie verbringen dort mehr<br />

Lebenszeit als in ihrem Wohnzimmer!<br />

Überlegen Sie sich - vielleicht auch mit Hilfe<br />

eines kleinen Projekt-Teams - wie man<br />

mit kleinen Verbesserungen die Arbeitsatmosphäre<br />

optimieren kann.<br />

Ein Schreibtisch mit Motor, um die gesamte<br />

Arbeitsfläche auf Stehhöhe zu fahren, kostet<br />

z.B. nur ca. 400 € mehr, steigert aber um ein<br />

Vielfaches die Wohlfühl-Qualität und redzuiert<br />

in den meisten Fällen Rückenleiden!<br />

Sehr wichtig ist auch die Lob-Kultur in einem<br />

Unternehmen. Loben Sie häufiger mündlich<br />

oder per Mail auch für kleine, gut gemachte<br />

Arbeiten. Lob ist Lebens- und Arbeitselixier!<br />

Fördern Sie außerdem den Teamzusammenhalt!<br />

Vom gemeinsamen Gang aufs Stadtfest<br />

bis zum Quartals-Abteilungsessen, das Sie<br />

z.B. bezuschussen könnten. Tolle Team-Building-Events<br />

bleiben nicht nur lange positiv<br />

in Erinnerung, sie werden auch wieder weiter<br />

erzählt. Und bringen Ihnen oft einen Bericht<br />

in der lokalen Tageszeitung. Gleiches gilt für<br />

pfiffige Spenden-Aktionen, die sie initiieren,<br />

für Lauf-Events an denen Ihre Mitarbeiter<br />

in einheitlichen Laufshirts teilnehmen, für<br />

Betriebs-Fußball-Turniere und vieles mehr.<br />

Seien Sie kreativ - bleiben Sie aktiv. Weil<br />

begeisterte Mitarbeiter auch viel mehr Ihre<br />

Kunden begeistern! | MW<br />

KONTAKT<br />

WIESE Marketing GmbH<br />

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Fisch © davidundderriese, fotolia.com // Goldfisch Glas © faithie, fotolia.com // Angel mit Magnet © ullrich, Fotolia.com // Foto Michael Wiese © Simone Reukauf


STADT- & LANDGESCHICHTEN<br />

Wie viele<br />

Postkästen<br />

gibt es in Osnabrück?<br />

Der kleine Felix aus Osnabrück ist aufgeregt. Stundenlang hat er an seinem Wunschzettel<br />

für das Christkind gemalt und seine Mutter gebeten, seine Wünsche aufzuschreiben. Nun<br />

sind die beiden auf dem Weg zum nächsten Postkasten, um den Wunschzettel dort einzuwerfen.<br />

Felix stellt sich auf die Zehenspitzen und lässt den Brief durch den Schlitz gleiten.<br />

Auf dem Rückweg ist er ganz still, man merkt, dass ihn etwas beschäftigt. Er nimmt die Hand<br />

seiner Mutter und fragt: „Mama, wie viele Briefkästen gibt es eigentlich in Osnabrück?“.<br />

Bilder Postkasten an Straße © Ina zum Hingst | Post in Briefkasten © Jürgen Fälchle , fotolia.com // Briefe © alswart, fotolia.com<br />

An vielen Orten in Osnabrück kann<br />

man sie finden: die gelben Postkästen<br />

der Deutschen Post. Insgesamt gibt es<br />

134 Stück über die gesamte Stadt verteilt.<br />

In Deutschland sind zusammengerechnet<br />

knapp 1<strong>12</strong>.000 Postkästen<br />

zu finden. Sie werden dort aufgestellt,<br />

wo viele Bürger vorbeikommen und so<br />

bequem ihre Post einwerfen können.<br />

Welche Formen kann<br />

ein Postkasten haben?<br />

Insgesamt gibt es acht verschiedene<br />

Formen von Postkästen. Hierbei wird<br />

unterschieden zwischen Stadt-,<br />

Land- und Säulenpostkästen.<br />

Stadt- und Landpostkästen<br />

werden<br />

meist entweder<br />

an Hauswänden<br />

oder an Haltesäulen<br />

montiert.<br />

Auf der<br />

Unterseite der<br />

Stadtpostkästen befinden sich Schienen,<br />

sodass die Post dort mit Hilfe<br />

einer Sammeltasche aufgefangen<br />

werden kann. Bei Landpostkästen<br />

werden aufgrund der geringeren Postmenge<br />

die Sendungen meist einzeln von<br />

Hand über die Postkastenseite entnommen.<br />

Ist mit einer noch größeren Menge<br />

an Post zu rechnen, werden Säulenpostkästen<br />

eingesetzt. In den Boden wird<br />

hierbei ein Sockel eingelassen und die<br />

Postsendungen fallen in eine Briefsammeltasche,<br />

die bei der Leerung ausgetauscht<br />

wird. Jeder Briefträger muss mit<br />

einem elektronischen Handscanner<br />

einen Barcode auf der Innenseite<br />

des Postkastens<br />

scannen, wenn<br />

er den Kasten entleert.<br />

Der Postkasten,<br />

in den Felix seinen<br />

Brief eingeworfen<br />

hat,<br />

ist mit einem roten Punkt gekennzeichnet.<br />

Dies bedeutet, dass der Postkasten<br />

auch sonntags geleert wird. Außerdem<br />

steht auf dem Postkasten, wie oft er am<br />

Tag entleert wird und wo der nächstgelegene<br />

mit einer noch späteren Leerung<br />

zu finden ist, falls man einen Brief sehr<br />

dringend losschicken muss. Auf dem<br />

Postkasten kann man außerdem eine Telefonnummer<br />

lesen, die einem bei Fragen<br />

weiterhilft.<br />

Da Felix seinen Brief rechtzeitig losgeschickt<br />

hat, kommt er wahrscheinlich direkt<br />

am nächsten Tag in Himmelpforten<br />

an und Felix kann noch vor Weihnachten<br />

mit einer Antwort vom Christkind<br />

rechnen. | IH<br />

WISSEN KOMPAKT<br />

Wann kippte das Postmonopol?<br />

Am 01. Januar 2008 wurde das<br />

Briefmonopol in Deutschland beendet.<br />

Ursache war ein Beschluss<br />

auf europäischer Ebene, der von<br />

der damaligen Großen Koalition<br />

umgesetzt wurde. Schon vorher<br />

gab es einige Lockerungen des<br />

Monopols. In Osnabrück gibt es<br />

heute folgerichtig auch 14 Kästen<br />

der Citipost.<br />

25


STADT- & LANDGESCHICHTEN<br />

Wie viele Dinge sollte man in<br />

Osnabrück nicht verpassen?<br />

Unter dem Motto „Oper mal anders“ erklärt der Engländer Richard<br />

Vardigans den <strong>Osnabrücker</strong>n das Geheimnis der Opern. Der Besuch<br />

einer seiner launigen Veranstaltungen im Ledenhof sorgt für<br />

den nötigen Durchblick. Fortan erkennt man an Hand der Musik, ob<br />

die Bühnenhelden lügen oder die Wahrheit sagen. Diese Veranstaltung<br />

hat den Hobbymusiker Peter Teutrine schwer beeindruckt. Kein<br />

Wunder also, dass es diese Veranstaltung unter die „55 Dinge, die man in Osnabrück nicht verpassen sollte“ schaffte,<br />

die der gebürtige Westfale nun in einem ganz besonderen Buch zusammengestellt hat. Vor zwei Jahren begann er mit<br />

der Suche nach den Dingen, die für ihn den Reiz und die Atmosphäre der Hasestadt, seiner Wahlheimat, ausmachen.<br />

Was bringt einen<br />

Westfalen zum Schwärmen?<br />

„Die touristischen Highlights wie Dom und<br />

Rathaus habe ich bewusst ausgeklammert“,<br />

sagt Teutrine. Ihm ging es vielmehr um die<br />

besonderen „Kleinigkeiten“, die sich vielen<br />

erst auf den zweiten oder dritten Blick zu<br />

erkennen geben. Das Ergebnis kann sich<br />

sehen lassen. „Osnabrück ist eine so facettenreiche<br />

Stadt, die mich mit ihrer kulturellen<br />

Vielfalt völlig überrascht hat“, lautet das<br />

begeisterte Fazit des gebürtigen Westfalen.<br />

„Ich gehe heute mit einem ganz anderen<br />

Blick durch die Stadt.“ Begeistert zeigt sich<br />

der Autor angesichts der Offenheit, mit der<br />

er bei allen besuchten und beschriebenen<br />

Akteuren aufgenommen wurde. Denn eines<br />

war ihm ganz wichtig: „Ich wollte alle<br />

-Anzeige-<br />

von mir beschriebenen Dinge auch selbst<br />

miterlebt haben.“ Seine Reise durch Osnabrück<br />

führte ihn beispielsweise zum Seifenkistenrennen<br />

am Ziegenbrink, in das<br />

Aboretum am Piesberg, zum Rollstuhl-Basketball<br />

beim RSC Osnabrück und auf einen<br />

Rundflug über den Dächern Osnabrücks.<br />

Welche Dinge begeistern<br />

in der dunklen Jahreszeit?<br />

Passend zu jeder Jahreszeit hält das Buch<br />

die entsprechenden Highlights bereit. Was<br />

wäre der Winter beispielsweise ohne den<br />

<strong>Osnabrücker</strong> Weihnachtsmarkt? Und was<br />

wäre dieser ohne den sechs Meter großen,<br />

voll funktionsfähigen Nussknacker? In den<br />

dunklen Gassen der Altstadt bewahren die<br />

<strong>Osnabrücker</strong> Nachtwächter brave Bürger vor<br />

„Lumpenpack und Diebesgesindel“ – und<br />

bringen den Gästen auf spannende und unterhaltsame<br />

Art die Stadtgeschichte näher.<br />

Das ehrliche Votum eines Westfalen für<br />

seine neue Heimat Osnabrück soll sowohl<br />

Zugezogene als auch Eingeborene für die<br />

zahlreichen interessanten Orte, Veranstaltungen<br />

und Akteure begeistern. „Und es gibt<br />

noch weitaus mehr als die beschriebenen<br />

55 Dinge“, schmunzelt Teutrine. Von dem<br />

Reiseführer „111 Orte in Berlin, die man<br />

gesehen haben muss“, dem Auslöser seiner<br />

<strong>Osnabrücker</strong> Recherchen, ist der Autor<br />

aber noch ein ganzes Stück entfernt. | YK<br />

„Osnabrück. 55 Dinge, die man nicht<br />

verpassen sollte“, Autor: Peter Teutrine,<br />

Verlag Meinders & Elstermann,<br />

<strong>12</strong>0 Seiten, <strong>12</strong>,80 €<br />

Recht und Steuern in neuen Räumen<br />

Nachtwächter © Peter Teutrine<br />

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26


STADT- & LANDGESCHICHTEN<br />

Wer kniet am<br />

Bersenbrücker<br />

Krippchen?<br />

Bersenbrücker Krippchen © Thorsten Stegemann<br />

Die im 13. Jahrhundert erbaute Kirche<br />

St. Vincentius gehört zu den sehenswerten<br />

Sakralbauten im <strong>Osnabrücker</strong><br />

Land. Neben dem Altarraum der zweischiffigen<br />

Hallenkirche, die einst den geistlichen<br />

Mittelpunkt eines Klosters bildete,<br />

hängt ein vergleichsweise kleines Sandsteinrelief,<br />

das als „Bersenbrücker Krippchen“<br />

bekannt geworden ist. Es entstand<br />

etwa 1420 im Umkreis des geheimnisvollen<br />

Künstlers „Meister Francke“, über<br />

dessen genaue Lebensumstände nur<br />

wenig bekannt ist. Der Altaraufsatz zeigt<br />

Maria nicht im Kindbett, sondern kniend<br />

vor ihrem gerade geborenen Sohn.<br />

Das „Krippchen“ erzählt aber noch<br />

weitere Episoden der Weihnachtsgeschichte<br />

- von der Verkündigung des<br />

Propheten Jesaja über die Lobgesänge der<br />

Engel bis zur Anbetung der Könige. | TS<br />

27


Warum nahm der Prinz-Heinrich-<br />

Flug ein tragisches Ende?<br />

Es sollte eine Leistungsschau der deutschen Luftfahrt werden:<br />

Am 17. Mai 1914 starteten 68 Zivil- und Militärmaschinen zu<br />

einem „Zuverlässigkeitsflug“ über 2.600 Kilometer. Auf fünf<br />

Etappen wurden neue Modelle und Aufklärungsübungen<br />

getestet. Das Bodenpersonal führte akribisch Buch – auch<br />

über die Piloten, die das Manöver nicht überlebten. Zwei von<br />

ihnen starben im <strong>Osnabrücker</strong> Land.<br />

Am 23. Mai 1914 befanden sich Oberleutnant<br />

Odo Boeder und sein Beobachter<br />

Leutnant Karl Hugo Ferdinand<br />

Bernhardt auf der letzten Etappe. Nach<br />

einem Zwischenstopp in Minden steuerten<br />

sie mit ihrem L.V.G.-Doppeldecker<br />

die nächste Station in Münster an. Doch<br />

gegen 14.00 Uhr braute sich aus dem<br />

Südwesten eine Gewitterfront zusammen,<br />

die bald auch andere Himmelsrichtungen<br />

erfasste.<br />

Boeders Versuche, dem Unwetter auszuweichen<br />

oder es in 1.400 Metern Höhe<br />

zu überfliegen, scheiterten. Er versuchte<br />

eine Notlandung, doch starke Regenfälle<br />

und Fallwinde vereitelten auch diesen<br />

Rettungsversuch. Der Gleitflug wurde<br />

immer steiler – schließlich stürzte die<br />

Maschine am Strubberg ab und prallte<br />

gegen eine Buche.<br />

Ganz Deutschland war in diesen Tagen<br />

auf den Beinen, um das Flugspektakel<br />

mit eigenen Augen zu sehen. Auch in<br />

Borgloh gab es zahlreiche Beobachter,<br />

die den Verunglückten sofort zu Hilfe<br />

eilten. Doch es war zu spät: Karl Hugo<br />

Ferdinand Bernhardt starb schon beim<br />

Absturz, Odo Boeder erlag kurze Zeit<br />

später seinen schweren Verletzungen.<br />

Insgesamt forderte dieser Prinz-Heinrich-Flug<br />

vier Todesopfer – mehrere<br />

Maschinen mussten notlanden und entgingen<br />

nur knapp der Katastrophe.<br />

Bernhardt und Boeder widmete der<br />

„Heimat- und Verschönerungsverein<br />

Borgloh“ 15 Jahre später ein steinernes<br />

Denkmal an der Absturzstelle im Buchenwald<br />

von Haus Hagen. Rund 1.500<br />

Menschen begleiteten die Einweihung<br />

am 30. Juni 1929.<br />

Bremste das Unglück die<br />

Begeisterung für die Luftfahrt?<br />

So tragisch der Unfall für die Betroffenen<br />

und ihre Angehörigen war – dem<br />

Glauben an Flugzeuge als Fortbewegungsmittel<br />

der Zukunft tat er keinen<br />

Bilder: Sammlung Martin Frauenheim // Flugzeug © dechevm, fotolia.com<br />

28


STADT- & LANDGESCHICHTEN<br />

Gedenkstein in Borgloh<br />

Abbruch. Zumal das Deutsche Kaiserreich<br />

(gut zwei Monate vor Ausbruch<br />

des Ersten Weltkriegs) unter keinen<br />

Umständen auf neueste Technologien<br />

verzichten wollte. „Die Flugzeuge, die<br />

damals noch ´Apparate´ genannt wurden,<br />

waren filigrane Bauten und bei einer<br />

Witterung wie am 23. Mai 1914 natürlich<br />

sehr empfindlich.<br />

Dazu kam die Unerfahrenheit der Besatzung<br />

bei einem Gewitter“, erklärt der<br />

<strong>Osnabrücker</strong> Luftfahrtexperte Martin<br />

Frauenheim. „Zu dieser Zeit gab es zahlreiche<br />

Unfälle – auch in unserer Region.<br />

Berühmt geworden ist das Luftschiff<br />

LZ 7, das 1910 in Iburg/Glane strandete,<br />

ohne dass jemand zu Tode kam. Die<br />

Unglücksfälle bremsten den allgemeinen<br />

Flug-Optimismus aber überhaupt nicht“,<br />

meint Frauenheim.<br />

Diese Einschätzung bestätigt eine zeitgenössische<br />

Quelle. Am 27. Mai 1914<br />

bilanzierte die Illustrierte „Flugsport“<br />

ungerührt: „Der Prinz-Heinrich-Flug ist<br />

beendet. Die Offiziersflieger haben gezeigt,<br />

was sie leisten können. Leider haben<br />

4 hoffnungsvolle, tüchtige Offiziere<br />

ihr Leben lassen müssen. An Schneid hat<br />

es nicht gefehlt.“ | TS<br />

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29


STADT- & LANDGESCHICHTEN<br />

Wo wurde im Mittelalter eines der<br />

modernsten Kanalsysteme gebaut?<br />

„Was fließt unter Osnabrück?“ hieß das Titelthema unserer letzten Ausgabe, in der wir einen Blick in das moderne<br />

Kanalsystem warfen. Nun drehen wir das Rad der Zeit zurück und fahnden nach den ersten unterirdischen Gängen,<br />

die in Osnabrück angelegt wurden.<br />

Wo verlaufen die geheimnisvollen<br />

unterirdischen Gänge in<br />

Osnabrück?<br />

1960 veröffentlichte der <strong>Osnabrücker</strong> Verkehrsverein<br />

eine kleine Schrift mit dem<br />

Titel „Das unterirdische Osnabrück“. Dort<br />

findet sich eine übersichtsartige Darstellung<br />

aller bis dahin bekannten und vermuteten<br />

mittelalterlichen (oder älteren?)<br />

Höhlen- und Gangsysteme im Bereich<br />

des Getrudenbergs und der <strong>Osnabrücker</strong><br />

Altstadt. Während die Beschreibung der<br />

Höhlen unter dem Getrudenberg heute<br />

weitgehend bestätigt wurde und sie als<br />

überregional einzigartige Anlage zu den<br />

herausragenden Denkmalen der Stadt Osnabrück<br />

gehören, liegen zum angeblichen<br />

Verlauf der unterirdischen Gänge in der<br />

Altstadt eine Vielzahl an neuen archäologischen<br />

Erkenntnissen vor, die das Bild<br />

von 1960 deutlich in Frage stellen.<br />

Damals bediente man sich der Hilfe eines<br />

Wünschelrutengängers, um den mutmaßlichen<br />

Verlauf dieser Gänge zu erkunden.<br />

Dieses Vorhaben führte zu der Auffassung,<br />

dass im Mittelalter alle vier Hauptkirchen<br />

sowie alle Klöster und Steinwerke im<br />

Stadtkern miteinander verbunden gewesen<br />

sein müssten und dass der größte Teil<br />

dieser Verbindungsgänge noch erhalten<br />

sei. Unabhängig davon solle es weit über<br />

das Stadtgebiet hinausreichende unterirdische<br />

Fernverbindungen (unter anderem bis<br />

zum Kloster Rulle) gegeben haben.<br />

Insgesamt wurden diese Gänge als Teil<br />

eines im Mittelalter entstandenen städtischen<br />

Flucht- und Versorgungswegesystems<br />

interpretiert. Doch seit damals sind<br />

auch erhebliche Zweifel an der Korrektheit<br />

dieser Darstellung geäußert worden.<br />

Welche Ergebnisse ergaben<br />

sich bei den archäologischen<br />

Untersuchungen?<br />

Zur Klärung der ursprünglichen Funktion<br />

der Getrudenberghöhlen fand dort im<br />

April 1984 erstmals eine archäologische<br />

Untersuchung durch die Stadt- und Kreisarchäologie<br />

statt. Dabei bestätigte sich,<br />

dass es sich bei diesem Gangsystem um die<br />

Stollen eines unterirdischen Steinbruchs<br />

handelt. Der dort abgebaute Kalkstein<br />

wurde seit dem Mittelalter zur Gewinnung<br />

von Kalkmörtel für Großbauprojekte<br />

wie Stadtmauer, Kirchen u.ä. genutzt.<br />

Wesentlich spannender war die Frage<br />

nach den unterirdischen Gängen in der<br />

Altstadt. 1983 kam es bei Bauarbeiten<br />

neben dem historischen Rathaus auf der<br />

Durchfahrt zum Markt erstmals zur<br />

Freilegung von Mauerresten,<br />

bei denen eine<br />

gewisse Ähnlichkeit<br />

mit den 1960<br />

beschriebenen<br />

Anlagen erkennbar<br />

war.<br />

1987 folgte eine weitere vergleichbare Entdeckung<br />

vor dem Turm der Katharinenkirche.<br />

1991 konnte bei Bauarbeiten im Gebäude<br />

Krahnstraße 49 (= Krahnstraße/Ecke<br />

Lortzingstraße) von der Stadtarchäologie<br />

ein unversehrt erhaltener längerer Abschnitt<br />

dieses gangartiges Gewölbes erfasst<br />

und gründlich untersucht werden. Der<br />

„Gang“ hatte hier eine Breite von 1,85 m<br />

und war bis zum Gewölbescheitelpunkt<br />

über 1 m hoch. Er war fast vollständig mit<br />

Ablagerungen verfüllt, so dass eine Nutzung<br />

als Fluchtweg oder ähnliches überhaupt<br />

nicht möglich war.<br />

Anhand der Art dieser Verfüllschichten<br />

und der darin enthaltenen Fundstücke ließ<br />

sich eine Nutzung als Abwasserkanal vom<br />

späten Mittelalter bis zum 19. Jahrhundert<br />

erkennen. Fotos aus dem Jahre 1959 von der<br />

Baugrube für den Neubau der Stadtbibliothek<br />

zeigten, dass dieser Kanal ursprünglich<br />

auch hier vorhanden war und parallel<br />

zur Krahnstraße in Richtung Rathaus<br />

verlief. Er wird in historischen Quellen<br />

als „Hauptkanal“ bezeichnet. 1994<br />

führten Bauarbeiten auf der<br />

Johannisstraße zur Freilegung<br />

des Unterbaus<br />

vom<br />

ehemal<br />

i g e n<br />

30


Bilder © Stadt- und Kreisarchäologie // Spaten © ; Helm © boltenkoff ; Leiter © sunnychicka , fotolia.com<br />

Johannistor. Auch hier existierte im Mittelalter<br />

ein überwölbter Kanal, vermutlich<br />

der sog. Prinzengraben, der anhand der<br />

Holzteile der Toranlage auf das Jahr <strong>12</strong>49<br />

(+5/-4) datiert werden konnte. Zuletzt haben<br />

die Archäologen im Jahre 2002 bei den<br />

Ausgrabungen im Bereich der heutigen<br />

„Altstadtgarage“ weitere Abschnitte dieser<br />

mehrteiligen Kanalanlage, u. a. den sogenannten<br />

Marktgraben, ausgegraben und<br />

untersucht.<br />

Wie entstanden diese<br />

unterirdischen Kanäle?<br />

Anhand der zahlreichen Fundstücke aus<br />

den untersten Füllschichten und einiger<br />

historischer Dokumente ließen sich die<br />

näheren Umstände, die zum Bau dieser<br />

Kanäle geführt haben, und deren Entstehungszeit<br />

recht genau bestimmen.<br />

Ausgangspunkt war die schwierige städtebauliche<br />

Situation im <strong>12</strong>. Jahrhundert.<br />

Osnabrück war in seiner räumlichen Entwicklung<br />

an einen Punkt gekommen, bei<br />

dem die als Baugrund nutzbaren Flächen<br />

nicht mehr ausreichten, den Bedarf für<br />

Neubauprojekte zu decken.<br />

Die entscheidende Wende kam 1171, als<br />

Kaiser Friedrich I. der Stadt das Privileg<br />

zusprach, eine Stadtmauer bauen zu dürfen.<br />

Die damals noch junge Stadt begann<br />

schon wenige Jahre später mit der Umsetzung<br />

dieses Vorhabens und nutzte es, um<br />

zugleich eine umfassende Stadtsanierung<br />

durchzuführen. Dabei sind viele Straßenverläufe<br />

verändert und alle weiträumigen<br />

Bachniederungen innerhalb der Stadt<br />

verfüllt worden, was zu einer enormen<br />

Zunahme der für eine Bebauung geeigneten<br />

Grundstücke führte. Die natürlich<br />

vorhandenen Fließgewässer wurden dabei<br />

kanalisiert, d. h. in künstlichen Wasserläufen<br />

durch die Stadt geführt, und konnten<br />

so auch perfekt zur Abwasserbeseitigung<br />

genutzt werden.<br />

Wahrscheinlich ist dieses Kanalsystem bereits<br />

gleich zu Beginn im frühen 13. Jahrhundert<br />

an einigen Stellen als gemauertes<br />

Gewölbe angelegt worden. Überwiegend<br />

waren es aber wohl offene oder mit Holzbohlen<br />

abgedeckte Wasserläufe. Sowohl<br />

über die überwölbten als auch über die mit<br />

Bohlen abgedeckten Kanäle sind noch im<br />

Mittelalter Wohnhäuser gebaut<br />

worden.Mit dem Bau dieses<br />

Kanalsystems gehörte Osnabrück<br />

im frühen 13. Jahrhundert<br />

zu den in dieser Hinsicht<br />

fortschrittlichsten Städten im<br />

nördlichen Mitteleuropa.<br />

Wo kann dieser<br />

Kanal heute noch<br />

besichtigt werden?<br />

Es gibt nur eine einzige<br />

Stelle im Stadtgebiet, wo heute die<br />

Möglichkeit besteht, sich persönlich<br />

einen Eindruck vom Aussehen dieser<br />

Kanäle zu verschaffen: im am tiefsten<br />

gelegenen Kellerbereich des historischen<br />

Rathauses. Hier existiert noch ein<br />

Teilstück des Hauptkanals, das beim Bau<br />

des Rathauses zwischen 1489 und 15<strong>12</strong><br />

nicht zerstört, sondern als Latrinenanlage<br />

für die Ratsherren in das Gesamtgebäude<br />

mit einbezogen wurde.<br />

Es war lange Zeit verschüttet und wurde<br />

erst 1938 wieder freigeräumt, als die Bauarbeiten<br />

für das damals entstandene Lokal<br />

„Ratskeller“ durchgeführt wurden. Seitdem<br />

haben sich keine weiteren baulichen<br />

Veränderungen mehr ergeben und der<br />

Kanal ist immer noch gut zugänglich, ein<br />

Zutritt allerdings nur nach Rücksprache<br />

mit dem heutigen Gastronomiebetreiber<br />

zulässig.<br />

Wann wurde dieses<br />

mittelalterliche<br />

Kanalsystem aufgegeben?<br />

Noch im Mittelalter dürfte die Nutzung<br />

dieser Kanäle zur Abwasserentsorgung<br />

zu äußerst unangenehmen Begleiterscheinungen<br />

geführt haben. Da die Durchflussgeschwindigkeit<br />

des natürlich vorhandenen<br />

Wassers sehr gering war, ist von einer<br />

hohen Geruchsbelästigung auszugehen<br />

– insbesondere in den Sommermonaten,<br />

wenn wochenlang kein Regen gefallen war<br />

und die Fäkalien nicht abfließen konnten.<br />

Bei Starkregen dagegen liefen diese Kanäle<br />

über und hinterließen auf den angrenzenden<br />

Flächen eine breiige, stinkende Masse<br />

aus vorwiegend organischen Stoffen. Vermutlich<br />

ist dadurch auch die Ausbreitung<br />

von ansteckenden Krankheiten sehr be<br />

günstigt worden.<br />

Erst 1859, als es innerhalb der Stadt<br />

zum Ausbruch einer Choleraepidemie<br />

kam, befassten sich die Verwaltungsverantwortlichen<br />

erstmals offiziell<br />

mit einer vollständigen Erneuerung<br />

dieses inzwischen über 600 Jahre<br />

alten Abwassersystems. 1861/63<br />

wurde mit der Umsetzung dieser<br />

Neubauplanungen begonnen und<br />

damit ein entscheidender Schritt<br />

zur Beseitigung von unerträglich<br />

gewordenen hygienischen<br />

Verhältnissen in der Altstadt<br />

von Osnabrück eingeleitet. |<br />

BZ<br />

31


STADT- & LANDGESCHICHTEN<br />

Ortsnamen im <strong>Osnabrücker</strong> Land (5)<br />

Wie wurde Walos Horst zu Wallenhorst?<br />

Wallenhorst liegt nördlich von Osnabrück zwischen den westlichen Ausläufern des Wiehengebirges.<br />

Im Jahre <strong>2015</strong> wurden an diesem vergleichbar kleinen Ort 23.855 Einwohner gezählt.<br />

Woher kommt der Name, und welche Bedeutung hat er? Hieß Wallenhorst schon immer<br />

so? Um der Sache auf den Grund zu gehen, ist es notwendig, den Ort erst einmal aus kulturgeschichtlicher<br />

Sicht zu betrachten.<br />

Bilder © Ebba Ehrnsberger<br />

Wallenhorst wurde zum ersten Mal urkundlich<br />

in der „Translatio Sancti Alexandri“<br />

erwähnt. Im Jahr 851 wurden<br />

die Gebeine des heiligen Alexander von<br />

Rom über Wallenhorst nach Wildeshausen<br />

gebracht. Der Heimatforscher Kurt<br />

Jünemann berichtet dazu, dass der sächsische<br />

Graf Waltbert, ein Wittekind-Enkel,<br />

mit in der Reiterkolonne gewesen<br />

sein soll. Östlich vom heutigen Ortszentrum<br />

lag das alte Dorf auf dem Gelände<br />

des Meyerhofes. Es ist aus einem einzigen<br />

Gutshof entstanden, dem Horst des Walo.<br />

Später siedelten sich dort<br />

zusätzlich etwa 40 weitere<br />

Höfe an, gemein- sam mit Hollage,<br />

Lechtingen, Pye und Altwallenhorst.<br />

Ganz in der Nähe<br />

des Meyerhofes ent- stand auf den<br />

Fundamenten einer früheren Kultstätte<br />

die Alexanderkirche. Offensichtlich wurden<br />

einige der Reliquien, die für Wildeshausen<br />

bestimmt waren, für das geplante<br />

Gotteshaus abgezweigt.<br />

Der Boden war dort eher arm und sumpfig.<br />

Das Ackerland wurde zum Schutz gegen<br />

Weidevieh durch Wälle und Gräben<br />

abgegrenzt. Die Wälle bepflanzte man<br />

mit Buschwerk. Jünemann bezeichnet<br />

daher den „Horst des Walo“ als den von<br />

Dornengestrüpp umschlossenen sächsischen<br />

Edelhof des Wittekind-Enkels<br />

Graf Walbert. Seit der ersten urkundlichen<br />

Erwähnung ist der Ortsname in<br />

seiner Bedeutung gleich geblieben.<br />

Er hat sich über die Jahrhunderte<br />

hinweg jedoch dem Sprachgebrauch<br />

angepasst. 851n.Chr. nannte man<br />

ihn Wallonhurst, dann Walnhurst,<br />

später hieß er Walenhorst.<br />

Schließlich fügte man ein H dazu,<br />

also Wahlenhorst. Seit 1786 ist<br />

der Name Wallenhorst dann<br />

endgültig.<br />

Seit wann es den Ort Wallonhurst jedoch<br />

gab, darüber gibt es keine verlässlichen<br />

Nachweise. Vermutlich stand hier schon<br />

zur Zeit der Germanenkämpfe gegen<br />

die römischen Legionen ein Meyerhof<br />

mit zwei steinernen Wehrspeichern als<br />

Zeuge einer alten Befestigungsanlage.<br />

Soweit die kulturgeschichtlichen Angaben<br />

– nun zur etymologischen Untersuchung.<br />

Hierbei werden die Bestandteile<br />

von zweigliedrigen Namen einzeln betrachtet.<br />

Zunächst das Grundwort im<br />

zweiten Teil des zusammengesetzten<br />

Wortes „horst“. Horst-Namen gehen nach<br />

dem Historiker Theodor Baader möglicherweise<br />

in die Zeit bis 2000 v. Chr. zurück.<br />

Sie gehören einem frühen Verteidigungssystem<br />

an. Reste noch vorhandener<br />

Großsteingräber in Wallonhurst und die<br />

Bedeutung vom niederdeutschen „hurst“<br />

als „Hürde“ lassen diese Erklärung zu.<br />

Im Mittelhochdeutschen wird dem<br />

„horst“ die Bedeutung von Dornengesträuch,<br />

Hecke und Dickicht zugeschrieben.<br />

Die altsächsische Bildung „harst“<br />

beschreibt ein Flechtwerk.<br />

Das Bestimmungswort im ersten Teil<br />

des zusammengesetzten Ortsnamens<br />

heißt „walla“. Es ist gleichzusetzen mit<br />

„Pfuhl oder Sumpf“. Folglich darf man<br />

nach Meinung der Namensforscherin Dr.<br />

Kirstin Casemir von einem reinen Naturnamen<br />

ausgehen. Wallenhorst ist demnach<br />

eine von Dornengestrüpp umgebene<br />

leichte Erhöhung an einem Sumpf. | EE<br />

33


LEBEN & GESELLSCHAFT<br />

Wo lebt eine der größten<br />

Kolpingfamilien Deutschlands?<br />

Unter dem Dach des Kolpingwerkes sind in Deutschland 2.700 Kolpingfamilien zusammengefasst.<br />

Zu ihnen gehören rund 275.000 Mitglieder. Im Schnitt hat also jede Kolpingfamilie etwa 100<br />

Mitglieder – doch in einem Ortsteil von Wallenhorst sind es deutlich mehr.<br />

Die Kolpingfamilie Hollage zählt zurzeit<br />

rund 750 Mitglieder. „Wir sind ein<br />

generationsübergreifender Verband mit<br />

vielen Familienkreisen und zeichnen<br />

uns durch ein sehr ansprechendes Programm<br />

von der Mitarbeit in der örtlichen<br />

Kirche über Bildungs- bis Freizeitveranstaltungen<br />

aus“, erklärt Hubert<br />

Wächter, stellvertretender Vorstand<br />

der Kolpingfamilie Hollage. Besonders<br />

außergewöhnlich ist die Altersstruktur.<br />

Während bei anderen Kolpingfamilien<br />

oft nur die älteren Mitglieder einer<br />

Gemeinde angesprochen werden, sind<br />

in Hollage auch viele junge Familien<br />

aktiv. „Bei meiner letzten Neuaufnahme<br />

wurde als wichtiger Grund zum Beitritt<br />

der Kontakt mit Freunden, die bereits<br />

im Kolping sind, genannt“, so Hubert<br />

Wächter.<br />

Die Hollager Familie wurde im Dezember<br />

1946 gegründet, ein maßgeblicher<br />

Initiator war der damalige Pastor Karl<br />

Schulte. Bis heute gehören kirchliche<br />

Veranstaltungen zum wichtigsten Aufgabenbereich.<br />

So bereitet der Kolping<br />

Messen und Andachten vor, nimmt an<br />

Friedenswanderungen teil und hilft bei<br />

der Organisation des örtlichen Pfarrfestes<br />

oder Osterfeuers.<br />

Wer spielt Wikinger-Schach?<br />

Neben den religiösen Aktivitäten gibt<br />

es ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm:<br />

Seniorengruppen treffen<br />

sich zum gemeinsamen Frühstück<br />

und diskutieren mit Referenten über<br />

gesellschaftspolitische Themen; der<br />

Kolping-Karneval-Club absolviert viele<br />

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LEBEN & GESELLSCHAFT<br />

Bilder: Hubert Wächter<br />

Auftritte – auch in der Karnevalshochburg<br />

Köln; junge Familien verabreden<br />

sich zum Wasserski fahren am Alfsee<br />

und viele helfende Hände fassen beim<br />

Hollager Pfarrfest jährlich mit an.<br />

Seit 2014 gibt es auch noch das Kubb-<br />

Turnier. Bei diesem „Wikinger-Schach“<br />

treten zwei Mannschaften gegeneinander<br />

an. Sie versuchen, die Holzklötze<br />

(Kubbs) des Gegners und zum Schluss<br />

den König umzuwerfen. Nach dem großen<br />

Erfolg der ersten Veranstaltung wird<br />

das Turnier nun jährlich ausgetragen.<br />

„Unsere größte Aktion ist aber sicherlich<br />

immer noch unser Oktoberfest“, sagt<br />

Hubert Wächter. Das Event ist weit über<br />

die kleine Gemeinde hinaus bekannt<br />

und zieht jährlich ca. 7.000 Besucher an.<br />

Das „Hollager Oktoberfest“ wird ausschließlich<br />

ehrenamtlich von Mitgliedern<br />

des Kolpings organisiert.<br />

Wer spendet<br />

eine Kuh für Russland?<br />

Neben den regionalen Aktionen zeichnet<br />

sich der Hollager Kolping durch die<br />

Teilnahme an internationalen Veranstaltungen<br />

aus. So nehmen regelmäßig<br />

150 Mitglieder an selbstorganisierten<br />

Tagesausflügen und verschiedenen<br />

Fahrten wie internationale Kolpingsfriedenswanderungen<br />

in Litauen und<br />

Rumänien, Kolpingtagen oder Reisen<br />

nach Rom zu Seligsprechungen teil.<br />

Dazu kommt noch die Unterstützung<br />

von sozialen Projekten: In Kroatien wird<br />

durch die Hilfe der Hollager in ehemaligen<br />

Kriegsgebieten eine Kirche wieder<br />

aufgebaut. Für ein russisches Dorf wird<br />

mit der Aktion „Eine Kuh für Russland“<br />

der Wert einer Kuh gespendet, um Hilfe<br />

zur Selbsthilfe zu leisten, d.h. einzelnen<br />

Menschen und Familien die Lebensgrundlagen<br />

zu sichern und eine eigene<br />

Existenz aufzubauen.<br />

Das außergewöhnlich breite Programm<br />

ist sicher ein wesentlicher Grund für die<br />

Größe der Hollager Familie, die sich einiges<br />

einfallen lässt, um möglichst viele<br />

Generationen im Kolping zu halten.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.kolping-hollage.de | DT<br />

WISSEN KOMPAKT<br />

Wer war Adolph Kolping?<br />

Der gelernte Schumacher Adolph<br />

Kolping (1813-65) setzte sich früh<br />

mit sozialen Fragen auseinander.<br />

Nach Abitur und Studium empfing<br />

er 1845 die Priesterweihe. Vier<br />

Jahre später gründete er den „Kölner<br />

Gesellenverein“, der zum Ausgangspunkt<br />

der Kolpingfamilien<br />

und der katholischen Sozialbewegung<br />

wurde.<br />

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LEBEN & GESELLSCHAFT<br />

Wo wohnt man in<br />

Osnabrück am günstigsten?<br />

In Zeiten der Urbanisierung zieht es immer mehr Menschen von ländlichen Gebieten in<br />

die Stadt. Nach einer Studie des Statistik-Portals „Statista“ leben im Jahr <strong>2015</strong> bereits<br />

74,6% der deutschen Bevölkerung in Städten, für das Jahr 2030 liegt die Prognose bei<br />

mehr als 78%. Da auch im Bereich der Mietwohnungen Angebot und Nachfrage den Preis<br />

bestimmen, steigen die Mietpreise sukzessive an. Doch im Vergleich der Stadtteile gibt es<br />

erhebliche Unterschiede – auch in Osnabrück.<br />

Im Ranking der einzelnen Stadtteile bezüglich<br />

der Höhe der durchschnittlichen<br />

Wohnungsmieten belegt der Westerberg<br />

den ersten Platz. Mit 9,41 EUR/<br />

m² bildet er das Pendant zum im<br />

vorläufigen Jahresdurchschnitt<br />

<strong>2015</strong>* günstigsten Stadtteil Pye, in<br />

dem Mieter lediglich 5,94 EUR/m²<br />

für ihre Wohnung<br />

bezahlen müssen.<br />

Da Pye etwas<br />

außerhalb des<br />

Stadtzentrums<br />

liegt, sind jedoch<br />

viele Mieter bereit, etwas<br />

mehr für die Nähe zur<br />

Stadtmitte auszugeben. Hier bietet<br />

sich mit einem immer noch<br />

sehr günstigen durchschnittlichen<br />

Quadratmeterpreis von<br />

6,78 EUR der Schölerberg an,<br />

der sich im südlichen Teil in Richtung<br />

Nahne erstreckt. Bei Studenten ist<br />

vor allem der Stadtteil Wüste sehr beliebt,<br />

da dieser nahe der Fakultäten der Universität<br />

und Hochschule gelegen ist. Mit 7,68<br />

EUR/m² erreicht die Wüste jedoch schon<br />

fast die durchschnittlich gezahlten Mietpreise<br />

der Innenstadt, die mit 7,98 EUR/<br />

m² zu Buche schlagen.<br />

Wer besonders günstig wohnen möchte,<br />

sollte in eine der unzähligen Wohngemein-<br />

schaften in Osnabrück ziehen.<br />

Dies hat zumindest<br />

eine Analyse des Immobilien-<br />

por ta ls<br />

„Immowelt“,<br />

bei der eine Mietpreisanalyse<br />

für Single- und WG-Wohnungen in<br />

Deutschlands größten Uni-Städten<br />

durchgeführt wurde, ergeben. Demnach<br />

zahlen Bewohner in Singlewohnungen in<br />

Osnabrück durchschnittlich 8,50 EUR/<br />

m², in Wohngemeinschaften hingegen<br />

nur 7,00 EUR/m². Das entspricht immerhin<br />

einer Ersparnis von satten 18%.<br />

Doch gerade zum Semesterstart an den<br />

Hochschulen im Frühjahr und<br />

Herbst macht sich der Mangel an<br />

Wohnungen und WG-Zimmern<br />

in Osnabrück immer wieder<br />

stark bemerkbar. Da bleibt<br />

f ü r<br />

viele<br />

Menschen<br />

nur<br />

noch die Möglichkeit,<br />

in einen Vorort<br />

oder sogar ganz<br />

aufs Land zu ziehen,<br />

wo die Mieten<br />

durch die Verstädterung<br />

im Bundesdurchschnitt<br />

um 1 EUR günstiger<br />

sind als in einer kreisfreien Stadt wie<br />

Osnabrück. | SB<br />

Grafik Küche © pixabay.com // Grafik Schlafzimmer © pixabay.com // Grafik Mietpreisspiegel © Autor: Carsten Greif<br />

36


LEBEN & GESELLSCHAFT<br />

Afrika © Katja Busch/HelpAge Deutschland // Spendenübergabe © aantje Hehmann // Symbol-Hand © tolgatezcan; fotolia.com<br />

Wer hilft Senioren in der Region – und in Afrika?<br />

Die Idee klingt ebenso einfach wie überzeugend: Schüler helfen älteren Menschen aus ihrer Umgebung im<br />

Haushalt, bei der Gartenarbeit oder bei der Bedienung von Laptops und Handys. Sponsoren zahlen für die<br />

Nachbarschaftsdienste und dieses Geld fließt in Senioren-Hilfsprojekte in Tansania und Südafrika. Die Idee<br />

klingt aber nicht nur gut, sie funktioniert auch: Seit 2007 haben fast 10.000 Schülerinnen und Schüler an der<br />

Aktion „Schüler helfen Senioren“ des Hilfswerks HelpAge teilgenommen und rund 60.000 Euro an Spenden<br />

gesammelt. Durch die Unterstützung der Sparkasse Osnabrück und der Stiftung der Sparkassen im Landkreis<br />

Osnabrück kann die Aktion auch in den nächsten zwei Jahren in der Region weitergeführt werden.<br />

Achtklässler Kevin findet die ältere Dame,<br />

die er im Rahmen seines Schulprojekts unterstützen<br />

will, gleich nebenan. Die 76-jährige<br />

Nachbarin lebt allein in ihrer Wohnung<br />

und ist von dem Hilfsangebot restlos<br />

begeistert. Einen halben Tag verbringen<br />

die beiden gemeinsam – beim Frühstück<br />

und Einkaufen, beim Küche wischen und<br />

auf dem Friedhof, auf dem der Mann der<br />

Nachbarin vor fünf Jahren beerdigt wurde.<br />

„Ich hab ziemlich viele Gießkannen geschleppt<br />

und alles gut begossen“, erinnert<br />

sich Kevin. „Dabei hat sie mir viel erzählt<br />

von früher. Ich glaube, es hat ihr richtig<br />

Spaß gemacht, mal wieder mit jemanden<br />

zu sprechen. Und sie hat sich sogar dafür<br />

interessiert, was wir in der Schule von den<br />

alten Menschen aus Afrika gehört haben.<br />

Darüber hatte sie noch nie nachgedacht,<br />

wie eigentlich die alten Menschen dort leben<br />

und dass sie auch oft alleine sind“.<br />

So wie Kevin unterstützen viele Schüler Senioren<br />

aus ihrer unmittelbaren Umgebung<br />

- und gleichzeitig notleidende ältere Menschen<br />

in Tansania oder Südafrika. In unserer<br />

Region beteiligen sich bereits acht Schulen<br />

an dem ambitionierten Projekt. Wenn<br />

es nach Maria Stuckenberg geht, darf sich<br />

diese Zahl gerne erhöhen. „Wir möchten in<br />

den nächsten Wochen und Monaten unbedingt<br />

noch mehr Schulen für dieses Projekt<br />

gewinnen“, sagt die zuständige HelpAge-Referentin,<br />

die vor dem Aktionstag die<br />

Schulen für ein oder zwei Unterrichtsstunden<br />

besucht, um das Thema „Alter bei uns<br />

und in Afrika“ zu besprechen.<br />

Das soziale Engagement der jungen Menschen<br />

hat auch die finanziellen Unterstützer<br />

von „Schüler helfen Senioren“ überzeugt.<br />

So fördern die Sparkasse Osnabrück<br />

und die Stiftung der Sparkassen im Landkreis<br />

Osnabrück das Projekt in den nächsten<br />

zwei Jahren mit insgesamt 55.000 Euro.<br />

„Wir unterstützen dieses Engagement sehr<br />

gerne, da hier Kinder wieder mit älteren<br />

Menschen zusammenkommen und durch<br />

ihren ehrenamtlichen Einsatz praktische<br />

Hilfe anbieten. Wir verdienen unser Geld<br />

hier in der Region und setzen es daher auch<br />

ganz bewusst ein, um in Osnabrück gesellschaftliche<br />

Verantwortung zu übernehmen<br />

und zu fördern“, erklärt der Vorstandsvorsitzende<br />

der Sparkasse Osnabrück, Johannes<br />

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LEBEN & GESELLSCHAFT<br />

Grafik Paar © BillionPhotos.com, fotolia.com<br />

Wer übernachtet in Osnabrück?<br />

Die Einheimischen natürlich – aber nicht nur sie.<br />

Im ersten Halbjahr <strong>2015</strong> zählte das Landesamt für<br />

Statistik Niedersachsen 175.182 Übernachtungen<br />

von Gästen der Friedensstadt. Der deutliche Anstieg<br />

(+ 15,6 %) war auch der Vielzahl ausländischer<br />

Besucher zu verdanken: Italiener (+ 15,8%), Niederländer<br />

(+ 9%) und Engländer (+ 8,7%) steigerten ihre<br />

„Übernachtungsquoten“ deutlich. Doch vor allem<br />

erwiesen sich Asiaten (+ 45%) und US-Amerikaner<br />

(+ 28,8%) als echte Osnabrück-Fans. Im <strong>Osnabrücker</strong><br />

Land wurden während des gleichen Zeitraums 737.209<br />

Übernachtungen registriert. | RED<br />

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ESSEN & TRINKEN<br />

Rezepte fur<br />

die Region<br />

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präsentiert:<br />

Wer mischt Zimt ins Ragout?<br />

Viele <strong>Osnabrücker</strong> setzen an den Feiertagen auf die einschlägigen<br />

Klassiker, doch auch kulinarische Variationen<br />

oder gar Innovationen erfreuen sich immer größerer Beliebtheit.<br />

Wir servieren (zu Weihnachten, zum Jahreswechsel<br />

oder schon als Vorgeschmack auf Ostern) ein<br />

Lammragout und verfeinern es mit einem der ältesten<br />

Gewürze der Welt, das aus der getrockneten Rinde von<br />

Zimtbäumen gewonnen wird. Es gibt diesem geschmacksintensiven<br />

Gericht die ganz besondere Note. | TS<br />

Rezeptvorschlag Lammragout<br />

Zutaten: (für 4 Pers.)<br />

· 1 kg Lammfilet<br />

· 3 Zwiebeln<br />

· 2 Knoblauchzehen<br />

· 2 Fleischtomaten<br />

· 1 kleines Stück Ingwer<br />

· Salz & Pfeffer<br />

· rotes Paprikapulver,<br />

edelsüß<br />

· 1 TL Zimt<br />

· 2 Nelken<br />

· ½ TL Kreuzkümmel<br />

· ¼ l Gemüsebrühe<br />

· Butter<br />

Zubereitung:<br />

Das Fleisch in Würfel schneiden. Zwiebeln, Knoblauch<br />

und Ingwer schälen und klein schneiden. Butter in einem<br />

Bratentopf erhitzen, das Fleisch portionsweise anbraten.<br />

Zwiebeln, Knoblauch, Ingwer und anschließend die Gewürze<br />

dazugeben. Mit Brühe aufgießen und 30 Minuten<br />

schmoren lassen. Tomaten entkernen, in Würfel schneiden<br />

und zum Ragout geben. Noch einmal 30 Minuten<br />

schmoren lassen.Dazu schmecken Rosmarinkartoffeln<br />

oder auch frisches Baguette.<br />

39


WISSEN KOMPAKT<br />

Das Wort Ragout wurde von<br />

dem französischen Verb „ragoûter“<br />

(= den Gaumen reizen oder<br />

Appetit machen) abgeleitet. In<br />

der Regel bezeichnet es würzige<br />

und herzhafte<br />

S Kreissparkasse<br />

Fleischgerichte,<br />

als Dessert werden aber auch<br />

Bersenbrück<br />

zahlreiche Frucht-Ragouts angeboten.<br />

S Kreissparkasse<br />

Melle<br />

WISSEN KOMPAKT<br />

Naturschutz auf 260 Hektar<br />

Das Naturschutzgebiet „Heiliges Feld“ ist<br />

ca. 260 Hektar groß, worauf 11 Hektar auf<br />

das „Große Heilige Meer“ entfallen. Entstanden<br />

ist das „Heilige Meer“ um das<br />

Jahr 900 n. Chr. Die Heinz-Sielmann-Stiftung<br />

hat das Gebiet zu einem der 42<br />

schönsten Naturwunder Deutschlands<br />

gekürt. Dieses Gebiet beherbergt heute<br />

bedrohte Pflanzenarten, Käfer und Amphibien.<br />

Osnabrück<br />

Das Naturschutzgebiet sowie die Ausstellung<br />

können kostenlos besucht werden.<br />

Zudem besteht die Möglichkeit zur<br />

Buchung von Kursen. Informationen erteilt<br />

die Außendienststelle des LWL-Museum<br />

für Naturheilkunde am „Heiliges<br />

Meer“ unter der Tel.: 05453/996-60.<br />

S Sparkasse


NATUR & UMWELT<br />

Der Fuchs:<br />

Die Katze unter den Hunden?<br />

Elegant und doch ganz pragmatisch, hundeartig und dennoch ab und zu<br />

irgendwie wie eine Katze: Der Silberfuchs ist ein Tier der Gegensätze. Mit<br />

seiner silbergrauen Fellfärbung galt er um 1900 als der „König der Pelztiere“<br />

– jedoch mit traurigem Hintergrund. Denn mit dem Silberfuchs begann<br />

in den 1890er Jahren die planmäßige Zucht von Pelztieren, die dann zu<br />

Mänteln und Mützen wurden.<br />

KONTAKT<br />

Zoo Osnabrück gGmbH<br />

Klaus-Strick-Weg <strong>12</strong><br />

49082 Osnabrück<br />

Telefon: 0541 / 95 105 - 0<br />

zoo@zoo-osnabrueck.de<br />

www.zoo-osnabrueck.de<br />

Bilder Fuchs © Zoo Osnabrück<br />

Das schlanke Raubtier mit schmaler<br />

Schnauze und glänzendem Fell bewegt<br />

sich elegant und leise durch das Unterholz.<br />

Was sein Futter angeht ist der 5 bis<br />

7,5 Kilogramm schwere Fuchs aber entgegen<br />

seines edlen Aussehens ziemlich<br />

anspruchslos: Egal ob Feldmäuse, Regenwürmer,<br />

Obst oder Aas – er ernährt<br />

sich opportunistisch, nimmt also mit<br />

dem Vorlieb, was gerade leicht zu erbeuten<br />

oder zu finden ist und einen hohen<br />

Energiegehalt hat.<br />

Beim Beutefang zeigt der Fuchs ein<br />

ganz spezielles Verhalten: Er schleicht<br />

sich langsam an und macht dann einen<br />

sogenannten „Mäusesprung“. Dieser ist<br />

eher ein katzentypisches Jagdverhalten,<br />

bei dem die Tiere mit geschlossenen<br />

Beinen hochspringen und sich dann mit<br />

den Vorderpfoten auf die Beute stürzen.<br />

Füchse und Katzen haben durch ihre<br />

Vorliebe für kleine Nagetiere scheinbar<br />

ein ähnliches Jagdverhalten entwickelt.<br />

Dennoch gehören sie zoologisch gesehen<br />

zwei verschiedenen Familien an. Der Silberfuchs<br />

gehört zu der Familie der Canidae,<br />

also der Hundeartigen.<br />

Er ist übrigens lediglich eine Farbvariation<br />

des Rotfuchses und keine eigene Art.<br />

Der Rotfuchs lebt sowohl nördlich des<br />

Polarkreises als auch in fast tropischen<br />

Gebieten, der Silberfuchs ist hingegen<br />

im nördlichen Nordamerika und in<br />

Nordost-Sibirien verbreitet.<br />

Bellen, keckern, schreien und trillern –<br />

Silberfüchse kommunizieren über eine<br />

Vielzahl an Lauten. Wenn die Füchse<br />

Machtkämpfe austragen, könnte man<br />

meinen, Katzen kämpfen miteinander,<br />

denn ihr Geschrei ähnelt Katzengeräuschen<br />

eher als Hundelauten. Silberfüchse<br />

messen ohne Schwanz etwa 60 bis 75<br />

Zentimeter Körperlänge, der Schwanz<br />

ist 35 bis 45 Zentimeter lang.<br />

Ein Fuchs als Haustier?<br />

Bereits im alten Ägypten gab es Versuche,<br />

den intelligenten Reineke zu domestizieren.<br />

Füchse zeigen zwar eine hohe<br />

Kommunikationsfähigkeit, besonders<br />

Menschen gegenüber, so verstehen sie<br />

Fingerzeige und Blicke auf Anhieb. Aber<br />

im Gegensatz zu Hunden, die Hierarchien<br />

und den Menschen als Alphatier akzeptieren,<br />

sind Füchse Individualisten.<br />

Ähnlich wie Hauskatzen haben sie ihren<br />

eigenen Kopf und kein Bedürfnis, dem<br />

Menschen als Rudelführer zu folgen. Lediglich<br />

die Aussicht auf Belohnung motiviert<br />

sie zu tun, was der Mensch von<br />

ihnen verlangt.<br />

Dass Füchse dennoch domestiziert werden<br />

können, zeigen <strong>Wissen</strong>schaftler in<br />

Nowosibirsk: Seit den 1950er Jahren<br />

wird dort eine Untersuchung mit Silberfüchsen<br />

durchgeführt. Nur menschenfreundliche<br />

Individuen werden in einer<br />

Gruppe weiterverpaart. Schon nach wenigen<br />

Generationen zeigten die Silberfüchse<br />

keine Scheu und begrüßten die<br />

Menschen schwanzwedelnd – für Füchse<br />

ein eher untypisches Verhalten. Heute<br />

lebt in Nowosibirsk die weltweit einzige<br />

domestizierte Silberfuchspopulation.<br />

Im <strong>Osnabrücker</strong> Zoo leben derzeit zehn<br />

Silberfüchse, acht Männchen und zwei<br />

Weibchen. Sie haben ihren eigenen<br />

Bereich in der Tierwelt<br />

„Kajanaland“,<br />

teilen sich aber eine<br />

Anlage mit den<br />

Mischlingsbären<br />

Tips und Taps.<br />

Denen stibitzen<br />

sie gerne bei den<br />

Fütterungen den<br />

einen oder anderen<br />

Fisch. | HR<br />

41


NATUR & UMWELT<br />

Ein historischer Wanderweg verbindet die Altstädte Osnabrücks<br />

und Tecklenburgs über eine Strecke von 21 Kilometern. Doch<br />

woher hat der Eselspatt seinen Namen? Viele glauben, dass an<br />

diesem Weg tatsächlich Esel stehen. Dem ist aber nicht so.<br />

Die Geschichte des Eselspatts geht bis<br />

ins Mittelalter zurück, als die Grafen von<br />

Tecklenburg im Bistum Osnabrück noch<br />

Herrschaftsrechte ausübten. Damals<br />

mussten die <strong>Osnabrücker</strong> Fleischer Tribut<br />

an das Grafenhaus zahlen. Das Fleisch<br />

durfte nicht verkauft werden, bevor nicht<br />

ein Bote aus Tecklenburg die Preise dafür<br />

bestimmt hatte. Der Legende nach erboste<br />

dies die Fleischerzunft im Jahr <strong>12</strong>21 so<br />

sehr, dass diese den Tecklenburger Boten<br />

ermordete, anschließend zerstückelte und<br />

in die Körbe des Esels packte. Der Esel<br />

wurde über die damals einzige direkte<br />

Verbindungsstrecke geschickt, um die<br />

Waren und Güter zum Grafenhaus nach<br />

Tecklenburg zu bringen. Diese grausame<br />

Botschaft der <strong>Osnabrücker</strong> Fleischerzunft<br />

führte zu kriegerischen Auseinandersetzungen,<br />

in deren Verlauf die Grafen von<br />

Tecklenburg <strong>12</strong>36 ihre Herrschaftsrechte<br />

über das Bistum Osnabrück verloren.<br />

Heute ist der Eselspatt als historischer<br />

Wanderweg ausgezeichnet, der die Besucher<br />

über 21 Kilometer vom historischen<br />

Marktplatz Tecklenburgs zum <strong>Osnabrücker</strong><br />

Rathaus führt. Ein Schriftwechsel<br />

zwischen Osnabrück und Tecklenburg<br />

belegt, dass der Eselspatt 1955 hergerichtet<br />

und auch so bezeichnet wurde. Er führt<br />

durch die historische Altstadt Tecklenburgs<br />

und den Staatsforst Habichtswald<br />

- vorbei an dem alten Forsthaus, dem<br />

Jagdschlösschen Gut Rehorst und der<br />

Osterberger Mühle. Die Wanderer durchqueren<br />

zudem Osterberg, Gaste und Hellern.<br />

Der letzte Teil der Strecke ist gleichzeitig<br />

der Friedensweg X1648, auf dem die<br />

Wanderer schließlich zum historischen<br />

Rathaus Osnabrücks gelangen.<br />

Nicht nur auf der Karte, sondern auch in<br />

der Realität ist der Eselspatt durch eine<br />

Raute mit zwei parallelen weißen Strichen<br />

gekennzeichnet. Die Beschaffenheit des<br />

Weges variiert zwischen Asphalt, Schotter<br />

und Waldwegen - von Tecklenburg<br />

(143 m) bis Osnabrück (91) sind 52 Höhenmeter<br />

zu überwinden. „Manchmal ist<br />

es ein bisschen hügelig, aber nicht wie im<br />

Schwarzwald“, lacht Rainer König vom<br />

Verschönerungs- und Wanderverein von<br />

1835 e.V. Osnabrück (VWO).<br />

Die Wanderer können den Pfad, der regelmäßig<br />

gepflegt wird und gut ausgeschildert<br />

ist, in beide Richtungen gehen. „Geht<br />

ein Wanderer mit einer Geschwindigkeit<br />

von 4 bis 5 km/h und möchte zwischendurch<br />

eine Pause einlegen, dann entspricht<br />

die Wanderung auf dem Eselspatt einer<br />

Tagestour“, so Rainer König vom VWO.<br />

Wenn die Strecke am Ende geschafft ist,<br />

können sich die Wanderer sogar eine<br />

Urkunde vom Geschichts – und Heimatverein<br />

Tecklenburg e.V. ausstellen lassen,<br />

die die Wanderung des Eselspatts bestätigt.<br />

Nach Angaben der Tecklenburg Touristik<br />

GmbH ist das Interesse am Eselspatt groß.<br />

„Wir haben extra neue Flyer bedruckt“, so<br />

Petra Grimm. Wieso der Eselspatt als historischer<br />

Wanderweg so beliebt ist, erklärt<br />

Rainer König, der den Pfad selbst schon zu<br />

Teilen gewandert ist: „Der Eselspatt lässt<br />

erkennen, wie unterschiedlich die Landschaftsstrukturen<br />

sind und wie zersiedelt<br />

eine Landschaft aussehen kann. Der Pfad<br />

bietet viele unterschiedliche Eindrücke -<br />

große Höfe und Schlösser, aber auch kleine<br />

Bauernschaften. Er zeigt den Reiz des<br />

<strong>Osnabrücker</strong> Landes.“ | LM<br />

Bilder © Frank Bosse<br />

42


43


NATUR & UMWELT<br />

- Teil 2 -<br />

Was machen Draußenseiner?<br />

Der Winter ist eine natürliche Phase der Ruhe und Besinnung. Pflanzen und Tiere auf dem Gelände<br />

der Nackten Mühle sammeln Kräfte für den nächsten Frühling. Auch die Mitarbeiter und Kinder<br />

schalten in dieser Jahreszeit einen Gang runter. Von Langeweile aber trotzdem keine Spur.<br />

Auf dem winterlichen Gelände steht Spurensuche<br />

auf dem Programm. Unter fachkundiger<br />

Leitung pirschen zum Beispiel<br />

die „Draußenseiner“ durch Wald und<br />

Gebüsch. Und selbst wenn die Verursacher<br />

persönlich gar nicht immer selbst in<br />

Erscheinung treten, ihre Spuren lassen sich<br />

mit ein wenig Übung rasch finden und<br />

zuordnen. Trittsiegel von Wasservögeln,<br />

Hunden und Nutrias, Tritt- und Fraßspuren<br />

des Eichhörnchens und die manchmal<br />

noch „dampfenden“ Erdhaufen der Maulwürfe.<br />

„Bei den „Draußenseinern“ handelt<br />

es sich um 6-10-jährige Grundschüler, die<br />

sich jeden zweiten Samstag an der Nackten<br />

Mühle treffen“, erklärt Lisa Beerhues, die<br />

Leiterin des ökologischen Lernorts.<br />

Was passiert,<br />

wenn es dunkel wird?<br />

Die angebotenen Aktivitäten und Termine<br />

der verschiedenen Kindergruppen thematisieren<br />

winterliche Themen. Dazu gehört<br />

auch die ab November schon sehr früh<br />

einsetzende Dunkelheit. „Im schummrigen<br />

Dämmerlicht unter den großen<br />

Bäumen rücken die Kinder automatisch<br />

näher zusammen“, sagt Beerhues. Dunkelheit<br />

ist kaum noch jemand gewohnt – sie<br />

macht deshalb auch ein bisschen Angst.<br />

Mit selbst entzündeten Lichtern lässt sich<br />

diese Angst aber hervorragend vertreiben.<br />

Die anschließende Mutprobe meistern in<br />

der Regel alle. Im dunklen Wald allein von<br />

einem Baum zu einem anderen Baum zu<br />

laufen. Beide Bäume erhellt durch Lichter,<br />

dazwischen der dunkle Wald.<br />

Was hilft gegen Kälte & Nässe?<br />

Insbesondere ein starker Bewegungsdrang<br />

ist der beste Schutz vor Kälte. „Die Kinder<br />

wollen draußen sein, sich bewegen, Abenteuer<br />

erleben und natürlich jede Menge<br />

Spaß haben“, hat Beerhues festgestellt. Und<br />

wenn es klirrend kalt wird, dann helfen<br />

immer noch ein großes Lagerfeuer oder<br />

leckere Bratäpfel direkt aus dem Backofen<br />

oder noch besser eine Schneeballschlacht<br />

und Schneeskulpturen bauen. Ab und zu<br />

tritt einer der jungen Abenteurer auch<br />

schon mal unbeabsichtigt ins Wasser. Kein<br />

Problem für das erfahrene und umsichtige<br />

Team der Nackten Mühle. Über 30 Paar<br />

kunterbunter Gummistiefel in allen Größen<br />

stehen parat, um den verunglückten<br />

„Draußenseinern“ wieder zu trockenen<br />

Füßen zu verhelfen.<br />

Bei der Frage nach dem letzten Winter,<br />

in dem der aufgestaute Mühlenteich<br />

komplett und fest zugefroren gewesen<br />

sei, zuckt Beerhues mit den Schultern.<br />

Das Fließgewässer mit dem angrenzenden<br />

Mühlteich, immerhin handelt es<br />

sich ja um einen angestauten Abschnitt<br />

der Nette, lädt schon seit vielen Jahren<br />

nicht mehr – so wie früher - zum Schlittschuhlaufen<br />

ein. Schade! | YK<br />

Kindergruppe, Landschaft mit Gummistiefeln, Winterwald © Claudia Brickwedde<br />

44


WEM VERDANKT EINE BUCHUNGS-<br />

MASCHINE IHR ITALIENISCHES DESIGN?<br />

Auch in der letzten Ausgabe des Jahres <strong>2015</strong> gewährt<br />

„<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong>“ einen Einblick in das umfangreiche,<br />

aber kaum bekannte Depot des Museums<br />

Industriekultur. Diesmal geht es um eine Maschine, die<br />

durch ihr außergewöhnliches Design beeindruckt.<br />

Sie wird – parallel zum Erscheinen dieser Ausgabe<br />

– von Dezember bis Februar im Museum<br />

Industriekultur ausgestellt.<br />

MUSEUM INDUSTRIEKULTUR<br />

Bilder © Museum Industriekultur<br />

Die Buchungsmaschine, deren Gehäuse 1974<br />

von dem berühmten italienischen Designer<br />

Ettore Sottsass entworfen wurde, ist ein beeindruckendes<br />

Sammlungsobjekt des Museums<br />

Industriekultur Osnabrück.<br />

Sie ist Teil einer umfangreichen<br />

Sammlung von Büround<br />

Informationsmaschinen<br />

der Firma<br />

Olivetti, deren Schenkung<br />

das Museum Michael v. Jakubowski<br />

(antholgie Quartett,<br />

Bad Essen) zu verdanken hat.<br />

Die Maschine zählte einst zum<br />

Inventar der „Bahnhofsapotheke“<br />

in Lübbecke. Der Inhaber<br />

Rainer Krause, der zunächst als Apotheker<br />

tätig war und später seiner Leidenschaft als<br />

Designunternehmer nachging, hatte sie Ende<br />

der 1970er Jahre als eine der ersten Bauten<br />

der BRD im postmodernen Stil errichten<br />

lassen. Das Haus wurde ausschließlich mit<br />

Olivetti Komponenten<br />

bestückt.<br />

Die Firma Olivetti entwickete bereits seit den<br />

1930er Jahren mechanische Rechenmaschinen<br />

in einem charakteristischen kompakten<br />

Design. Ab 1974 kamen elektronische<br />

Rechenmaschinen mit<br />

teils außergewöhnlich gestalteten<br />

Formen auf den Markt.<br />

Daneben produzierte Olivetti<br />

auch mechanische, elektromechanische<br />

und elektronische<br />

Buchungsautomaten. Die hier<br />

zu sehende Buchungsmaschine<br />

„T2“ gehört zu den letzteren.<br />

Wie viele andere Geräte war<br />

sie für das Rechenzentrum<br />

DATEV („Datenverarbeitungsorganisation<br />

des steuerberatenden<br />

Berufs“) in Nürnberg zertifiziert. Die Datenübertragung<br />

erfolgte damals nach der elektronischen<br />

Datenerfassung per Telefonleitung,<br />

heute hingegen über das Internet.<br />

Das Bemerkenswerte an diesem Sammlungsstück<br />

ist aber nicht die Technik, sondern<br />

die durch Sottsass designte Form- und Farbgebung,<br />

die dem Auge und nicht der funktionalen<br />

Form folgt. Vor allem<br />

die Kombination aus<br />

leuchtendem Türkis<br />

und knalligem<br />

Rot fällt auf. Ettore Sottsass begann in den<br />

späten 1950er Jahren seine Zusammenarbeit<br />

mit der Firma Olivetti und setzte sich dort<br />

mit der Gestaltung sogenannter „Bürowelten“<br />

auseinander. Seinerzeit suchte Firmeninhaber<br />

Roberto Olivetti nach neuen Mitarbeitern, die<br />

beim Wechsel von der mechanischen zur elektronischen<br />

Technik an einer neuen Formgebung<br />

mitwirken sollten, die sich auch auf weitere<br />

Gebrauchsgegenstände erstreckte. Über<br />

Jahrzehnte hinweg entstanden während der<br />

erfolgreichen Teamarbeit nicht nur Fernschreiber<br />

und Jukeboxen, sondern zudem ganze<br />

Computersystem-Landschaften und Schreibmaschinendynastien.<br />

Weltweit bekannt wurde Ettore Sottsass durch<br />

den Entwurf einer knallroten, leicht tragbaren<br />

Schreibmaschine. Das als „Valentine“ benannte,<br />

unkonventionelle Modell von 1969 wurde<br />

zwar kein Verkaufsschlager für Olivetti, indes<br />

war es ein Hingucker in Schaufenstern, ein<br />

Spielzeug für Intellektuelle und zählt seit jeher<br />

zu den beliebtesten Designklassikern der Postmoderne.<br />

| BK<br />

45


HINTER DEN KULISSEN<br />

Wer vereist<br />

den Roten Platz?<br />

Mitte November war es wieder soweit: Zum 5. Mal verwandelte<br />

sich der Rote Platz vor dem Rathaus in Georgsmarienhütte<br />

in eine stimmungsvolle Eisbahn. Bis zum 3. Januar kommen<br />

Schlittschuhläufer hier voll auf ihre Kosten. Aber ein Besuch<br />

lohnt sich auch ohne sportliche Ambitionen.<br />

Als „GMHütte on Ice“ 2011 ins Leben<br />

gerufen wurde, waren Planung und<br />

Durchführung noch ein echtes Risiko.<br />

„Der organisatorische und finanzielle<br />

Aufwand hat uns vor erhebliche Herausforderungen<br />

gestellt“, erinnert sich<br />

Olaf Bick, Geschäftsführer des veranstaltenden<br />

Vereins „Stadtmarketing<br />

Georgsmarienhütte e.V.“ Deshalb<br />

fand das Event<br />

zunächst im<br />

überschaubaren<br />

Rahmen<br />

statt. Die 240<br />

Quadratmeter große Eisbahn gab es damals<br />

zwar auch schon, ansonsten aber<br />

nur wenige Buden – und der Umkleidebereich<br />

war im Freien.<br />

Heute lockt Georgsmarienhütte mit 40<br />

Veranstaltungstagen, einem abwechslungsreichen<br />

Programm für Jung und<br />

Alt, modernen Gastronomie-Ständen,<br />

einer sieben Quadratmeter großen<br />

LED-Leinwand – und umziehen<br />

kann man sich in Zelten mit Fußboden.<br />

Gut möglich also, dass<br />

der Besucherrekord des letzten<br />

Jahres (<strong>12</strong>.100 Eisläufer) in diesem Jahr<br />

erneut geknackt wird.<br />

Eisstockschießen oder<br />

Bierkasten-Curling?<br />

Auch <strong>2015</strong> wartet „GMHütte on Ice“ mit<br />

vielen sportlichen Attraktionen auf. Besonders<br />

beliebt ist das Eisstockschießen,<br />

zu dem vor vier Jahren 80 Mannschaften<br />

antraten. Diesmal kämpfen 256 (!)<br />

Teams um den „Sparkassen-Cup“ und<br />

alle wollen Nachfolger des amtierenden<br />

Titelträgers „Egger Eisfreunde“ werden.<br />

Curling ist bekanntlich nicht jedermanns<br />

Sache, doch die Georgsmarienhütter<br />

Variante könnte noch viele neue<br />

Freunde finden. Am 3. Januar 2016 wird<br />

auf dem Roten Platz zum zweiten Mal<br />

die Meisterschaft im Bierkasten-Curling<br />

ausgetragen. 16 Teams treten gegeneinander<br />

an – mit außergewöhnlichen<br />

„Sportgeräten“ und klingenden Namen<br />

wie „Bierkistenkiller“, „Brauperten“,<br />

„Alt-Hütter Kastenschieber“ oder auch<br />

„Geschwader Planlos“.<br />

46


Bilder Roter Platz © Stadtmarketing Georgsmarienhütte e.V. // Eisläuferin © Click Images, fotolia.com // Hintergrund Grafik Eis © Mandrixta, fotolia.com<br />

Wie baut man eine Eisbahn?<br />

Drei Tage lang waren die Mitarbeiter der<br />

Alwin Otten GmbH aus Meppen im Einsatz,<br />

um die Neuauflage von „GMHütte<br />

on Ice“ zu ermöglichen<br />

Die Verwandlung des Roten Platzes in<br />

eine Eisbahn begann mit der Verlegung<br />

eines Zeltbodens, über den Dämmplatten<br />

geschichtet wurden. Eine Folie dichtete<br />

das Ganze ab, ehe die Schienen und Rohre<br />

installiert werden konnten, durch die nun<br />

ein Glycol-Wassergemisch mit einer Temperatur<br />

von minus 15 Grad fließt. Es sorgt<br />

dafür, dass die 24.000 Liter Wasser,<br />

Wer wünscht hier<br />

ein frohes Fest?<br />

Noch ein paar hilfreiche Tipps:<br />

100% Bio<br />

Herkunft und Herstellung<br />

im <strong>Osnabrücker</strong> Land<br />

49% Vol. – extra stark<br />

Die Auflösung ist auf spirit49.de<br />

zu finden. Viel Spaß beim Rätseln<br />

und eine schöne Adventszeit.<br />

www.spirit49.de<br />

mit der die von einer Bande umrahmte<br />

Fläche geflutet wurde, bis zum 3. Januar<br />

eine perfekte Eisbahn bilden. Derweil waren<br />

auf dem Gelände rund 20 Personen<br />

damit beschäftigt, Buden, Container und<br />

Zelte zu errichten. Mit Erfolg – seit dem<br />

23. November herrscht wieder Eiszeit in<br />

Georgsmarienhütte! | RED<br />

Informationen zu sämtlichen Programmpunkten,<br />

Öffnungszeiten und Eintrittspreisen<br />

gibt es auf der Homepage:<br />

www.gmhuette-on-ice.de<br />

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47


Praktische Fortbildung am Klinikum Osnabrück im Arthrex -„Mobile Lab“, einem mobilen Lkw-Operationssaal für Schulungszwecke<br />

In welchem Lkw steckt ein Operationssaal?<br />

Sie sind elf Meter lang und kosten zwei Millionen Euro: Doch die Lkws, die vom Medizinkonzern<br />

Arthrex in ganz Europa eingesetzt werden, können auch einiges mehr als<br />

handelsübliche Transportfahrzeuge. Die „Mobile Labs“ sind mit einem mobilen<br />

Operationssaal ausgerüstet, in dem sich zwei Schulungs- und ein Demonstrationsplatz,<br />

sowie Spezialinstrumente für minimal-invasive Schulter-, Hand-,<br />

Knie- und Fuß-Operationen befinden. Außerdem gibt<br />

es große Monitore, auf denen Bilder aus dem Körperinneren<br />

vergrößert werden können. Ein idealer<br />

Schulungsplatz für Ärzte, der auch das Klinikum<br />

Osnabrück ansteuert.<br />

2014 war das „Mobile Lab“ bereits in Osnabrück zu Besuch, um<br />

hier Knie-Operationen zu testen. In diesem Jahr ging es unter<br />

Anleitung von Prof. Dr. Martin Engelhardt und Dr. Casper Grim<br />

um Operationen an Schulter- und Sprunggelenken, auf die sich<br />

das Haus auf dem Finkenhügel besonders spezialisiert hat. Um<br />

die Bedingungen für die teilnehmenden Ärzte möglichst real zu<br />

gestalten, wurde mit sogenannten Humanpräparaten geübt.<br />

48


SPORT & GESUNDHEIT<br />

Dr. Casper Grim, Oberarzt und Spezialist<br />

für Orthopädie, Unfall- und Handchirurgie<br />

am Klinikum Osnabrück<br />

Bilder © Klinikum Osnabrück // Megilzange © AK-DigiArt, fotolia.com // Nierenschale © Stefan Gräf, fotolia.com<br />

„Humanpräparate sind für solche Schulungen<br />

ideal. Es gibt kein Modell, an<br />

dem sich die Eingriffe an der Schulter<br />

so gut verdeutlichen lassen – und an<br />

dem eine Operationstechnik so gut geübt<br />

werden kann“, erklärt Dr. Casper<br />

Grim. Der Facharzt gehört zu Deutschlands<br />

führenden Spezialisten im Bereich<br />

der Schulter- und Ellenbogenchirurgie<br />

und war – wie sein Kollege Engelhardt<br />

- bereits mehrfach als Olympia-Mannschaftsarzt<br />

im Einsatz.<br />

„Als einziges Haus in der<br />

Region, das als Hospitationszentrum<br />

für<br />

Arthroskopien und<br />

Schultergelenksoperationen<br />

und für<br />

Instruktionen von<br />

der ´Gesellschaft für<br />

Arthroskopie und Gelenkchirurgie´<br />

und der<br />

´Deutschen Gesellschaft<br />

für Schulter- und Ellenbogenchirurgie´<br />

zertifiziert ist, ist es für uns sehr<br />

wichtig, unsere Kenntnisse an andere<br />

Mediziner weiterzugeben“, so Grim.<br />

Das „Mobile Lab“ bietet dafür optimale<br />

Voraussetzungen, weil hier sehr gezielt<br />

und ressourcenschonend gearbeitet werden<br />

kann. So zeigten Engelhardt und<br />

Grim ihren jungen Kollegen zunächst<br />

Operationen an einem Schulter- und<br />

Sprunggelenk, bevor die sieben Assistenzärzte<br />

angeleitet wurden, die Techniken<br />

selbst umzusetzen.<br />

Nach Grims Einschätzung zeigten die<br />

Übungen einmal mehr, dass die minimal-invasive<br />

Chirurgie (gewebeschonende<br />

Eingriffe ohne große Schnitte)<br />

erhebliche Vorteile bietet. „Die Patienten<br />

genesen grundsätzlich schneller und die<br />

kosmetischen Ergebnisse sind besser,<br />

aber es gibt auch eine ganze Reihe von<br />

Einsatzgebieten, bei denen sich die geringe<br />

Größe der Instrumente und ihre<br />

Präzision positiv auswirken“, sagt Grim.<br />

Zu diesen Einsatzgebieten gehören etwa<br />

Sehnenrisse an der Schulter,<br />

aber auch Kreuzbandrisse<br />

und Meniskusschäden am<br />

Knie.<br />

Grims Fazit fällt eindeutig<br />

aus: „Es ist wichtig,<br />

dass sich Kollegen und<br />

angehende Mediziner mit<br />

solchen Techniken und ihren<br />

Einsatzmöglichkeiten<br />

vertraut machen können. Das<br />

Mobile Lab ist dafür ideal.“<br />

Im kommenden April wollen die <strong>Osnabrücker</strong><br />

Chirurgen nun gemeinsam mit<br />

Arthrex ein großes Symposion durchführen,<br />

das sich an Kollegen aus ganz<br />

Deutschland richtet. | RED<br />

WISSEN KOMPAKT<br />

Woher kommen die Humanpräparte<br />

für die Schulungen?<br />

Das Medizintechnikunternehmen<br />

Arthrex wurde 1981 in München<br />

gegründet und hat seinen<br />

Hauptsitz heute in Naples<br />

(Florida). Laut Anselm<br />

Szagun, der zur Besatzung des<br />

Schulungs-OPs gehört, besitzt<br />

das Unternehmen drei derartige<br />

Schulungs-Trucks, die europaweit<br />

im Einsatz sind. Arthrex<br />

vertreibt Medizintechnik, Instrumente<br />

und Implantate für den<br />

orthopädischen Bereich. Gleichzeitig<br />

ist Arthrex in der Forschung,<br />

Entwicklung und Weiterbildung<br />

von Medizinern aktiv, wobei<br />

besonders minimal-invasive Verfahren<br />

im Mittelpunkt stehen. In<br />

den Schulungsfahrzeugen wird<br />

mit Körperteilen von Spendern<br />

aus den USA gearbeitet. Undenkbar<br />

ist es, eine solche Schulung<br />

im Operationssaal eines Krankenhauses<br />

durchzuführen, denn<br />

die Instrumente oder Räume<br />

dürften für derartige Präparate<br />

nicht genutzt werden.<br />

Klinikum Osnabrück GmbH<br />

Am Finkenhügel 1 · 49076 Osnabrück<br />

Telefon: : 0541 405 0 · Fax: 0541 405 4997<br />

E-Mail: info@klinikum-os.de<br />

www.klinikum-os.de<br />

49


Wer wirft mit<br />

vereinten Kräften?<br />

Es ist noch nicht allzu lange her, da mussten sich die Handballabteilungen<br />

von gleich drei <strong>Osnabrücker</strong> Vereinen mit schwindenden<br />

Mitgliederzahlen auseinandersetzen. Doch gemeinsam<br />

kam man wieder auf Kurs. Heute sind in der 2007 (2009<br />

mit allen 3 Vereinen) gegründeten Handball Spielgemeinschaft<br />

Osnabrück bei den Damen und Herren mehr als 20 Teams aller<br />

Altersklassen vertreten.<br />

Das Zusammenwachsen der Handballer<br />

war sicher auch dadurch begünstigt, dass<br />

die Abteilungen unterschiedliche Stärken<br />

in die Fusion einbringen konnten.<br />

Der OSC war im Herren-, Rasensport im<br />

Jugend- und der SV Hellern im Damenbereich<br />

gut aufgestellt. Sportliche Erfolge<br />

ließen denn auch nicht lange auf sich warten:<br />

Der 1. Herrenmannschaft gelangen<br />

innerhalb von drei Jahren zwei Aufstiege,<br />

die 1. Damenmannschaft qualifizierte sich<br />

für die Landesliga und auch die Nachwuchsteams<br />

machten immer wieder mit<br />

guten Ergebnissen auf sich aufmerksam.<br />

Dass die 1. Herrenmannschaft zuletzt<br />

wieder aus der Verbandsliga Nordsee absteigen<br />

musste, sieht Vorstandsmitglied<br />

Fabian Siebert als „kleinen Rückschritt,<br />

den wir so rasch wie möglich wieder<br />

revidieren wollen“. Vier Leistungsträger<br />

verließen den Verein, mit Timm Dietrich<br />

konnte aber ein neuer Trainer gewonnen<br />

werden, der zuletzt im Jugendbereich der<br />

SG Wallau-Massenheim tätig war. „Mit<br />

seinem Know-How wird er sicherlich ein<br />

wichtiger Baustein für die Rückkehr in die<br />

Verbandsliga sein“, so Siebert.<br />

Wie kooperieren ein Handballverein<br />

& die Universität?<br />

Austausch von sportwissenschaftlichen<br />

Erkenntnissen und Praxiserfahrungen<br />

im Hinblick auf förderungswürdige Entwicklungs-,<br />

Vermittlungs-, Trainings- und<br />

Erziehungsprozesse im Handballsport<br />

stehen im Mittelpunkt einer Kooperation<br />

zwischen der HSG und der Universität<br />

Osnabrück. Mehrere Planungstreffen<br />

haben bereits stattgefunden. Im laufenden<br />

Wintersemester werden der Trainings-<br />

und Spielbetrieb für wissenschaftliche<br />

Besucher geöffnet. Dabei geht es<br />

um Analysen im Rahmen ausgewählter<br />

Seminararbeiten und fachspezifische<br />

Untersuchungen, die von wissenschaftlichen<br />

Personal durchgeführt werden.<br />

50


Bilder © HSG Osnabrück; Fotografen Helmut Romaike & Moritz Falkenberg // Rehasportgruppe © Sabine Hürdler; Fotolia.com<br />

Wo schauen Weltmeister vorbei?<br />

Die HSG kooperiert außerdem mit Vereinen aus der<br />

Region sowie dem TBV Lemgo, der 1997 und 2003<br />

Deutscher Meister wurde, drei nationale Pokalsiege feierte<br />

und 1996 den Europapokal der Pokalsieger gewann. Zu<br />

einer Trainingseinheit mit dem ehemaligen TBV-Trainer<br />

Volker Mudrow, von der besonders die kleinen Handballer<br />

begeistert waren, kam auch Weltmeister Florian Kehrmann<br />

nach Osnabrück. In der OSC-Halle fand zudem ein<br />

Freundschaftsspiel zwischen Lemgo und TUSEM Essen<br />

statt, bei dem ebenfalls Weltmeister von 2007 zum Einsatz<br />

kamen. Darüber hinaus kann die HSG ihren Mitgliedern<br />

hin und wieder vergünstigte Tickets für Spiele des TBV<br />

anbieten, damit sie die Profis in Aktion erleben können.<br />

Wer steht für den Verein?<br />

Im anspruchsvollen organisatorischen Bereich, der unter<br />

anderem Aktivitäten im Sportpark Raspo, der Ballsporthalle<br />

Hellern, der OSC-Halle oder der Goethering-Halle<br />

koordinieren muss, geht nichts ohne Andrea Guhe-Strothmann.<br />

Helmut und Wolfgang Münnich leiteten im Vorstand<br />

der HSG lange Jahre die Geschicke des Vereinsverbundes<br />

– ehrenamtlich, versteht sich. Für den sportlichen<br />

Erfolg sorgte vor allem Jörg Elbel, der der HSG Osnabrück<br />

erstmals eine Oberliga-Mannschaft bescherte und sowohl<br />

mit der 1. Herren- als auch mit der B-Jugend-Damenmannschaft<br />

aufstieg.<br />

Martin Köchert feierte ähnlich große Erfolge. Er betreute<br />

eine Jugendmannschaft von der D-Jugend bis zum Abschluss<br />

der A-Jugend - mit dem Gewinn der Meisterschaft<br />

in der Verbandsliga. Neben den Genannten gibt es viele<br />

Mitstreiter im Hintergrund, die sich mit großem Engagement<br />

für die HSG einsetzen. | RED<br />

www.facebook.com/hsg.os.handball<br />

www.hsg-osnabrueck.de<br />

WISSEN KOMPAKT<br />

Wie funktioniert<br />

„plyometrisches Training“?<br />

Moderne Trainingsmethoden gehören auch bei<br />

der HSG zum Alltag, auch wenn die folgende für<br />

Kinder und Jugendliche noch nicht infrage kommt.<br />

Doch in den oberen Leistungsbereichen kann<br />

das „plyometrische Training“ die Schnellkraft und<br />

Sprungkraft der Spieler entscheidend verbessern.<br />

Hier handelt es sich um eine Form des Reaktivkrafttrainings,<br />

bei der zunächst eine Dehnung des<br />

Muskels erfolgt, bevor anschließend eine verkürzende<br />

Kontraktion der Muskulatur stattfindet.<br />

Dieser Prozess wird auch als "Dehnungs-Verkürzungs-Zyklus"<br />

bezeichnet.<br />

SPORT & GESUNDHEIT<br />

Wen schicken Ärzte zum Sport?<br />

Unfälle, Operationen und (chronische) Krankheiten<br />

können die Lebensqualität dauerhaft<br />

beeinträchtigen. Doch es gibt Möglichkeiten,<br />

Schmerzen und Beschwerden zu überwinden und<br />

das eigene Wohlbefinden zurück zu erlangen.<br />

Ärzte und Sozialversicherungsträger setzen immer häufiger auf<br />

den sogenannten Rehabilitationssport, der Patienten hilft, mit<br />

gezielten Übungen unter fachkundiger Anleitung schnell wieder<br />

fit und aktiv zu werden. Rehasport kann für nahezu jedes Krankheitsbild<br />

und außerdem von jedem Arzt verordnet werden. Er eignet<br />

sich für Menschen mit Rücken-, Schulter- und Nackenschmerzen,<br />

aber auch für Osteoporose-, Krebs- und Parkinson-Patienten,<br />

Diabetiker oder junge Menschen, die schlicht unter Bewegungsmangel<br />

leiden.<br />

Da die Maßnahmen nicht der Heilmittelverordnung unterliegen,<br />

sind sie budgetneutral für die Mediziner. Die Kosten werden zumeist<br />

von den (gesetzlichen) Krankenkassen übernommen, welche<br />

die ärztliche Verordnung allerdings im Vorfeld genehmigen<br />

müssen. Die Kassen können sportliche Aktivitäten und regelmäßige<br />

Trainingseinheiten auch als ergänzende Leistung zur Rehabilitation<br />

fördern. Die Dauer der Maßnahmen hängt von der individuellen<br />

Krankheitsgeschichte ab und reicht von 6 bis zu 36 Monaten.<br />

Wer darf Rehasport anbieten?<br />

Insgesamt gibt es in Osnabrück derzeit gut zwei Dutzend Anbieter<br />

für Rehasport. Die Angebotspalette ist breit, unterliegt aber<br />

klaren Bestimmungen. Deshalb wird Rehasport von Vereinen,<br />

Physiotherapeuten oder qualifizierten und zertifizierten<br />

Studios angeboten – wie zum Beispiel der CORPO Fitness Lounge<br />

in der Berghofstraße, die ein professionelles und umfassendes<br />

Rehasport-Programm entwickelt hat. Weitere Infos dazu unter:<br />

www.corpo-fitness-lounge.de | RED<br />

51


SPORT & GESUNDHEIT<br />

Wer spielt mit Steinen und Treckerreifen?<br />

Schwere Gewichte und Stangen, große Boxen und Medizinbälle in verschiedenen Größen -<br />

Das sind nur einige der „Spielzeuge“, die Fitness-Hungrige in die <strong>Osnabrücker</strong> CrossFit-Box<br />

ziehen und dort ins Schwitzen bringen. Trainieren zwischen kalten Fabrikhallen-Wänden,<br />

aber in familiärer Atmosphäre und mit motivierenden High-Fives bei jedem Workout!<br />

Bei CrossFit handelt es sich um ein „hoch<br />

intensives, ständig variierendes, funktionelles<br />

Training“ erklärt Coach Jonathan<br />

Wickham, den alle in der CrossFit-Box Osnabrück<br />

nur „Johnny“ nennen. Bei der neuen<br />

Trainingsmethode werden zum Beispiel<br />

Powerlifting, Turnen, Lauf-und Rudertechniken<br />

oder Körpergewichtsübungen<br />

miteinander kombiniert und - auf Runden<br />

oder in bestimmten Zeitabschnitten - ausgeführt.<br />

Eine Trainingseinheit beginnt zuerst<br />

mit dem Warm-Up, auf das dann die<br />

Kraft-Einheit mit Kreuzheben, Kniebeugen<br />

oder Bankdrücken folgt. Danach steht das<br />

eigentliche Workout auf dem Programm,<br />

das mit Dehnübungen abgeschlossen wird.<br />

Das Besondere an CrossFit sind die kleinen<br />

Trainingsgruppen, welche aus bis zu zehn<br />

Teilnehmern bestehen. Auf diese Weise ist<br />

eine optimale Betreuung durch die Coaches<br />

Jonathan Wickham und Tanja Kleine<br />

garantiert. Charakteristisch für die <strong>Osnabrücker</strong><br />

CrossFit-Box ist das freundliche<br />

Klima und die gegenseitige Unterstützung<br />

und Motivation aller Trainierenden. Nach<br />

jedem abgeschlossenen Workout klatschen<br />

sich die Teilnehmer gegenseitig ab und<br />

halten ihren Erfolg auf einem Gruppenfoto<br />

fest.<br />

„Dich fit zu machen für den Alltag und<br />

das normale Leben“, lautet das Ziel der<br />

neuen Trainingsmethode. CrossFit will<br />

auf alltägliche Situationen außerhalb<br />

der Box, wie das Heben von Getränkekisten,<br />

das Stemmen von Umzugskartons<br />

oder das Tragen von schweren<br />

Einkaufstaschen, vorbereiten. „Die Fettverbrennung,<br />

der Muskelaufbau und<br />

eine fittere Version von sich selbst sind<br />

ein netter Nebeneffekt dieses Workouts“,<br />

sagt Wickham. CrossFit und die jeweiligen<br />

Trainingseinheiten können problemlos<br />

an jedes Fitness-Level angepasst<br />

werden und sind somit für Einsteiger<br />

und Fortgeschrittene gleichermaßen<br />

geeignet. In der CrossFit-Box in Osnabrück<br />

trainieren sogar eine Rollstuhlfahrerin<br />

und ein Mitglied mit künstlichem<br />

Kniegelenk.<br />

Bilder © Gina Schulte<br />

31.<strong>12</strong>.<strong>2015</strong><br />

SILVESTERLAUF<br />

Wer wirklich an seine Grenzen gehen will,<br />

kommt zum Strong-Saturday, der Strongman-Class.<br />

Hier werden Gewichtschlitten<br />

gezogen, große Steine herumgetragen<br />

und Treckerreifen umgedreht. | GS<br />

10 km Sockenräuber-Hauptlauf<br />

Start <strong>12</strong>.10 Uhr<br />

WISSEN KOMPAKT<br />

» ANMELDUNGEN<br />

bis 28.<strong>12</strong>.<strong>2015</strong>, 18 Uhr unter<br />

www.laufen-os.de<br />

oder per Post über die<br />

OTB-Geschäftsstelle<br />

bis zum 18.<strong>12</strong>.<strong>2015</strong><br />

8,3 km Walking<br />

Start 11.20 Uhr<br />

5,6 km WMS-Kurzstrecke<br />

Start <strong>12</strong>.00 Uhr<br />

2,0 km Jedermannslauf<br />

Start 11.50 Uhr<br />

0,8 km Stadtwerke-Bambinilauf<br />

Start 11.30 Uhr<br />

<strong>Osnabrücker</strong> Turnerbund von 1876 e.V.<br />

Obere Martinistraße 50 · 49078 Osnabrück<br />

Telefon: 05 41 / 45 441 E-Mail: info@otb.de<br />

www.otb.de/facebook · www.otb.de<br />

www.otb.de/sportangebot/silvesterlauf<br />

CrossFit kommt aus Amerika und wurde<br />

in den 1980er Jahren von Greg<br />

Glassman entwickelt. 1995 wurde die<br />

erste CrossFit-Box in Santa Cruz eröffnet.<br />

In den USA stehen allein 10.000<br />

der weltweit rund 11.000 CrossFit-Boxen.<br />

Deutschland kommt zurzeit auf<br />

205 Boxen.<br />

Weitere Infos unter:<br />

CrossFit Osnabrück<br />

Eversburger Straße 38<br />

49090 Osnabrück oder online unter<br />

www.crossfit-osnabrück.de<br />

52


Bilder © Gina Schulte // Hand© puckillustrations, fotolia.com // Fußball im Netzt © Maksim Pasko, fotolia.com // Bild Boris Pistorius © Niedersächsischen Landesregierung<br />

Wo ist Fußball<br />

grenzenlos?<br />

Mit einem außergewöhnlichen Projekt startet die Sportagentur<br />

profits in das Jahr 2016. Es geht um „Inklusion“ und „Integration“ - aber<br />

nicht auf dem Papier, sondern im menschlichen und sportlichen Miteinander<br />

Am 10. Januar findet in der Sporthalle Hellern ein Fußballturnier<br />

statt, an dem unterschiedliche Personengruppen aktiv zusammen geführt<br />

werden - Ziel ist der Abbau von Vorurteilen und das Aufzeigen von Gemeinsamkeiten.<br />

Die Schirmherrschaft hat Niedersachsens Innenminister<br />

Boris Pistorius übernommen.<br />

Die Mannschaften bestehen aus zwei<br />

Asylbewerbern, zwei SchülerInnen mit<br />

Handicap, zwei Sportlern aus unterschiedlichen<br />

Sportarten und zwei Fußballspielerinnen.<br />

Insgesamt treten zehn<br />

Teams an, bei denen jeweils ein Pate und<br />

ein Torwart gestellt wird. „Sich in die<br />

Gefühlswelt der jeweils ‚Anderen’ reinzudenken<br />

und die Ressourcen jedes einzelnen<br />

aufzudecken und zu stärken sind<br />

zentrale Anliegen des Turniers“, erklärt<br />

» Mit „Grenzenlos – Das Fußballturnier für Jederman(n)“ erleben wir ein<br />

in dieser Form völlig neuartiges und außergewöhnliches Fußballturnier.<br />

Als Niedersächsischer Sportminister begrüße ich alle, die am 10. Januar<br />

2016 in der Sporthalle Hellern mit dabei sind. Für das Turnier habe ich<br />

sehr gerne die Schirmherrschaft übernommen. [...] All denjenigen, die<br />

gemeinsam mit Thomas Reichenberger an der Organisation mitgewirkt<br />

haben, danke ich im Namen der Niedersächsischen Landesregierung<br />

und auch persönlich sehr herzlich für ihr großartiges Engagement. «<br />

Boris Pistorius, Niedersächsischer Minister für Inneres und Sport<br />

der Organisator und frühere Fußballprofi<br />

Thomas Reichenberger. „Es geht<br />

darum, miteinander und voneinander zu<br />

lernen und Barrieren im gemeinsamen<br />

Spiel abzubauen.“ „GrenzenLOS – Das<br />

Fußballturnier für JEDERMAN(N)“ beginnt<br />

am 10. Januar um 11.00 Uhr – in<br />

der Sporthalle Hellern wird kein Eintritt<br />

erhoben.Mehr Infos im Internet unter:<br />

www.sportagentur-profits.de/<br />

#inklusionen | RED<br />

SPORT & GESUNDHEIT<br />

WISSEN KOMPAKT<br />

Dufte Unterstützung<br />

für ein tolles Event!<br />

Auch ein Inklusionsturnier ist auf<br />

Sponsoren angewiesen, die sich finanziell<br />

engagieren und für die Sache<br />

begeistern. „GrenzenLOS – Das<br />

Fußballturnier für JEDERMAN(N)“<br />

wurde bei Walter Stracke, dem Geschäftsführer<br />

des Pillashops, fündig.<br />

Der Parfümerie-Discounter<br />

aus Lechtingen, der ausschließlich<br />

Originalware vertreibt, sorgt<br />

seit 2014 mit seinem attraktiven<br />

Preis-Leistungs-Verhältnis für Aufsehen.<br />

„Wir haben keine hohen<br />

Mietkosten und verzichten auf<br />

eine aufwändige Ladengestaltung.<br />

Deshalb können wir viele<br />

Produkte bis zu 40 % günstiger<br />

anbieten als der Fachhandel“, sagt<br />

Stracke. Die Turnier-Idee hat den<br />

Geschäftsmann aus Wallenhorst<br />

auf Anhieb überzeugt: „Begriffe<br />

wie ´Inklusion´ und ´Integration´<br />

müssen mit Leben erfüllt werden,<br />

damit gegenseitiger Respekt und<br />

Toleranz eine Chance haben. Deshalb<br />

unterstützen wir dieses tolle<br />

Projekt sehr gerne!“<br />

Der Pillashop im Internet:<br />

www.pillashop.de<br />

Pflegende Angehörige brAuchen<br />

bestmögliche unterstützung<br />

sie suchen kompetente hilfe in der pflegerischen versorgung?<br />

Haben Sie Fragen zur Bewältigung Ihres Pflegealltages? Die BARMER GEK bietet verschiedene Pflegekurse in der Gruppe und<br />

individuelle Schulungen zu Hause an. In allen unseren Geschäftsstellen finden Sie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die auf Ihre<br />

Lebenssituation spezialisiert sind. Damit Sie auch schwierige Zeiten besser meistern können. Sprechen Sie uns an!<br />

Wir freuen uns auf Ihre Anfrage.<br />

BArmer gek osnABrück<br />

Ihr Ansprechpartner:<br />

Stefan Voltz<br />

Große Rosenstr. 33-35<br />

49074 Osnabrück<br />

Tel. 0800 332060 59-<strong>12</strong>15*<br />

Fax 0800 332060 59-<strong>12</strong>10*<br />

stefan.voltz@barmer-gek.de<br />

ein kostenloses AngeBot der<br />

BArmer gek pflegekAsse.<br />

infos unter<br />

www.barmer-gek.de/101071<br />

– Pflegekasse –<br />

* Anrufe aus dem deutschen Fest- und Mobilfunknetz sind für Sie kostenfrei.


KUNST & KULTUR<br />

Welche Torte<br />

spielt Theater?<br />

Im Theater Osnabrück fanden in der Saison 2014/<strong>2015</strong> insgesamt<br />

678 Vorstellungen in den Sparten Schauspiel, Musiktheater, Tanz,<br />

Konzert sowie Kinder- und Jugendtheater statt. Folgerichtig braucht<br />

die Spielstätte mehrere 10.000 Requisiten: Gläser, Taschen, Kunstblumen, Puppen, Fahrräder,<br />

Flaschen, Kuscheltiere, Gasmasken, Regenschirme, Gitarren, Besen, Pokale und<br />

unzählige andere Dinge werden für die Aufführungen benötigt.<br />

Hakenstraße 4a · 49074 Osnabrück<br />

Telefon 05 41 / 2 22 92<br />

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Grünkohl-Gerichte<br />

zum Winter genießen!<br />

Volker Witte, Verantwortlicher für die<br />

Requisiten im Theater am Domhof,<br />

kann nicht genau sagen, wie viele Ausstattungsstücke<br />

insgesamt vorhanden<br />

sind, denn die Requisiten werden in fünf<br />

verschiedenen Räumen an drei unterschiedlichen<br />

Standorten in Osnabrück<br />

aufbewahrt.<br />

Da viele Gegenstände „zweckentfremdet“<br />

werden, ist ihre Lebensdauer nicht<br />

sehr lang. Ein gewöhnlicher Reisekoffer<br />

hält oft nur drei Wochen, da sich die<br />

Darsteller durchaus auch auf Koffer stellen<br />

oder setzen müssen. Viele Theatergegenstände<br />

können hingegen repariert<br />

oder in der hauseigenen Werkstatt am<br />

Domhof erstellt und verändert<br />

werden.<br />

Eine<br />

zweite, größere<br />

Werkstatt<br />

befindet<br />

sich in der<br />

Rheinstraße, wo Malerei,<br />

Schlosserei, Kaschur, Tischlerei und<br />

Polsterei an einem Ort vertreten sind.<br />

Kaschiert wird,<br />

um ein Material<br />

zu schützen, zu<br />

dekorieren und/<br />

oder bessere Materialeigenschaften<br />

zu erhalten.<br />

Wie viele<br />

Requisiten<br />

gehen kaputt?<br />

„Zu viele“, sagt<br />

Volker Witte. „Es<br />

gibts nichts, was<br />

man nicht kaputt<br />

kriegt“. In solchen<br />

Fällen sind<br />

zum Beispiel alte<br />

Gläser nicht wieder<br />

zu beschaffen<br />

und sollten nicht<br />

im normalen Supermarkt<br />

gekauft<br />

werden, um die<br />

Einzigartigkeit bei<br />

den Aufführungen<br />

zu erhalten. Andererseits sind die<br />

Künstler an manche Gegenstände gewöhnt<br />

und benötigen die Requisiten, die<br />

vorher bei der Probe verwendet wurden,<br />

für die eigentliche Aufführung.<br />

Viele Theatergegenstände<br />

werden<br />

von den umliegenden<br />

Geschäften ausgeliehen<br />

oder von Privatpersonen am<br />

Tag der offenen Tür gespendet, wobei<br />

speziellere Requisiten, wie zum Beispiel<br />

Überseekoffer, den Bestand erweitern.<br />

„Speziell“ sind auch die Leihgaben der<br />

<strong>Osnabrücker</strong> Kriminalpolizei. Für bestimmte<br />

Aufführungen werden Plexiglasscheiben<br />

benötigt, zum Teil werden<br />

sogar Waffengürtel und Schlagstöcke<br />

verliehen. Andere <strong>Osnabrücker</strong> Betriebe<br />

verleihen große Ölfässer, um den Hasen<br />

von „Alice im Wunderland“ kochen zu<br />

können. Und seit mehreren Jahren spielt<br />

eine Torte im Weihnachtsmärchen mit,<br />

die von einer <strong>Osnabrücker</strong> Konditorei<br />

für Proben und Aufführungen geliefert<br />

wird. Zu den „Kultrequisiten“ zählen<br />

Extras wie Nebel, Theaterblut oder<br />

Konfetti-Shooter. Diese kleinen Besonderheiten<br />

werden gerne in einem Stück<br />

eingebaut, um den Spaßfaktor bei den<br />

Aufführungen zu erhöhen. | FW<br />

Bilder © Farina Wilmes<br />

54


Wen sucht die mexikanische<br />

Drogenmafia im <strong>Osnabrücker</strong> Land?<br />

Andreas Atlas, ein verdeckter BKA-Ermittler, wird in ein mexikanisches<br />

Drogenkartell eingeschleust und macht dort Karriere. Nach<br />

einem unglücklichen Zwischenfall fliegt er auf. Um vor der Rache<br />

des Kartells zu fliehen, taucht er in seiner Heimatstadt unter.<br />

Dort ahnt niemand, dass Atlas in den<br />

letzten Jahren als verdeckter BKA-Ermittler<br />

gearbeitet hat. Selbst seine ehemals<br />

besten Freunde glauben ihm die<br />

Geschichte, die er jeder Kontaktperson<br />

erzählt: Er sei jahrelang auf Kreuzfahrtschiffen<br />

als Animateur tätig gewesen,<br />

bevor er in der Karibik eine Bar eröffnet<br />

habe. Nach einem Hurrikan sei er nun<br />

ohne Geld nach Bad Iburg zurückgekommen.<br />

Bad Iburg holt ihn eine alte Geschichte<br />

wieder ein - das Schicksal einer Jugendfreundin,<br />

die vor Jahren spurlos verschwand<br />

...<br />

In seinem Roman „Atlas - Alles auf Anfang“,<br />

kehrt Martin Calsow literarisch in<br />

seine eigene Heimat zurück. Er wuchs<br />

als Sohn eines Polizisten in Bad Iburg<br />

auf - mittlerweile lebt er mit seiner Frau<br />

am Tegernsee und in New York.<br />

„Wir verhindern Einbrüche!“<br />

EINBRUCHMELDESYSTEME<br />

www.wa-mittendrin.de<br />

Tatort © Björn Wylezich , fotolia.com<br />

Calsow beschreibt die 80er Jahre in einer<br />

Provinzstadt, in der Jugendliche ihre<br />

Nachmittage im örtlichen Freibad oder<br />

am Baggersee verbringen, ein Großteil<br />

der Gemeinde an der jährlichen Wallfahrt<br />

teilnimmt und wilde Partys in den<br />

umliegenden Dorfdiscos gefeiert werden.<br />

Calsows Menschen sind rau, Redseligkeit<br />

wird hier klein geschrieben und<br />

die Lücke zwischen katholischer Frömmigkeit<br />

und Gottverlassenheit könnte<br />

größer nicht sein.<br />

„Wir passen auf, wer rein darf!“<br />

ZUTRITTSKONTROLLTECHNIK<br />

„Wir beugen Brandschäden vor!“<br />

BRANDMELDESYSTEME<br />

Eigentlich will Atlas nur für einige Wochen<br />

bleiben, um sich dann mit den<br />

unterschlagenen Millionen, die in einem<br />

Schließfach in Luxemburg liegen,<br />

nach Südamerika abzusetzen. Doch in<br />

Eine düstere Zeichnung, die beim Leser<br />

aber viele Erinnerungen wecken dürfte.<br />

„Atlas – Alles auf Anfang“ ist ein gelungener<br />

Regionalkrimi, der dem Leser<br />

die spannende Frage stellt, was Heimat<br />

eigentlich bedeutet. Auf die Fortsetzung<br />

des Romans darf man sich freuen. | NB<br />

Martin Calsow: Atlas – Alles auf Anfang,<br />

Grafit Verlag, 10,99 Euro<br />

„Wir zeigen‘s Ihnen!“<br />

VIDEOÜBERWACHUNG<br />

55<br />

SONAX-ALARM Sicherheitstechnik GmbH<br />

Gildestraße 35 · 49477 Ibbenbüren<br />

E-Mail: info@sonax-alarm.de<br />

Telefon: 0 54 51 / 94 74-0<br />

www.sonax-alarm.de


FAMILIE & SOZIALES<br />

Jeden Morgen in Osnabrück.<br />

Wir brauchen Ihre Hilfe ...<br />

Ich bin Julia Ich bin hungrig!<br />

Wir versorgen<br />

hungrige Schulkinder mit<br />

Frühstücksbroten<br />

und frischem Obst.<br />

Möchten Sie helfen?<br />

Wir freuen uns jederzeit über kurz- oder langfristige<br />

Lebensmittelspenden, finanzielle Hilfe und andere<br />

Sponsorenleistungen.<br />

<strong>Osnabrücker</strong> Tafel e.V.<br />

- Kindertafel -<br />

Schlachthofstraße 1<br />

49074 Osnabrück<br />

Telefon (05 41) 2 21 <strong>12</strong><br />

Telefax (05 41) 2 14 74<br />

kontakt@osnabruecker-kindertafel.de<br />

www.osnabruecker-kindertafel.de<br />

»<br />

Spendenkonto bei der<br />

Sparkasse Osnabrück:<br />

IBAN: DE 56 2655 01050000 269910<br />

SWIFT-BIC: NOLADE 22XXX<br />

Wer reist zur Blumenparade?<br />

Pit und Peggs, zwei fröhliche Kinder, die getupfte Schleifen<br />

lieben, Autoscheinwerfer, die Glitzerkonfetti versprühen können<br />

und eine rasante Fahrt nach Nizza mit dem „Blumobil“ –<br />

eine höchst abenteuerliche und turbulente Reise, illustriert<br />

von dem <strong>Osnabrücker</strong> Maler Felix Nussbaum.<br />

Die Geschwister Pit und Peggs träumen<br />

sich fort von den düsteren Roboterparaden,<br />

die im Gleichschritt die Straße<br />

hinuntermarschieren und mit ihren<br />

donnernden Schritten die Sonnenblumen<br />

um ihr schönes lustiges Haus<br />

verkümmern lassen. Im Traum begeben<br />

sich die beiden Kinder auf eine Reise<br />

nach Südfrankreich, wo sie mit ihrem<br />

„Blumobil“ unter Applaus den ersten<br />

Preis der Blumenparade gewinnen.<br />

Der <strong>Osnabrücker</strong> Maler Felix Nussbaum<br />

(1904 – 1944) hat in Deutschland<br />

dunkle Zeiten erlebt. In seinen Zeichnungen<br />

für die Kindergeschichte „Pit<br />

und Peggs“, die sich auch für Erwachsene<br />

lohnt zu lesen, finden sich viele<br />

verschlüsselte Hinweise darauf. Seine<br />

mit ebenso skurrilen wie ideenreichen<br />

Zeichnungen lebendig gewordene Geschichte<br />

ist hoffnungsvolles Märchen<br />

und „Geschichtsbuch“ zugleich.<br />

56<br />

Das erst 79 Jahre nach Felix Nussbaums<br />

Tod entstandene Buch ist in Zusammenarbeit<br />

mit Frank Hoppmann entstanden,<br />

der die Schwarz-Weiß-Fotos<br />

der lange Zeit verschollenen Bilder<br />

koloriert hat. Die Kinderbuchautorin<br />

und Dokumentarfilmerin Dörte Grimm<br />

hat die Textideen von Michael Loewen,<br />

der Felix Nussbaum in Berlin kennenlernte,<br />

wunderbar ergänzt. | BLCB<br />

Felix Nussbaum / Frank Hoppmann / Michael<br />

Loewen / Dörte Grimm: Die Abenteuer von Pit<br />

und Peggs, Schaltzeit Verlag <strong>2015</strong>, 16,80 €<br />

<strong>Wissen</strong> kompakt<br />

AUSSTELLUNG IM<br />

FELIX-NUSSBAUM-HAUS<br />

Ein Tipp für ganz Neugierige:<br />

Bei einem Besuch im Felix-Nussbaum-Haus<br />

kann man neben<br />

vielen anderen Bildern von Felix<br />

Nussbaum auch die Original-Fotos<br />

zu dieser Geschichte sehen.<br />

Bild Buchdeckel © Schaltzeit Verlag


Hallo, wie geht‘s?“<br />

"<br />

GRÜSSE AUS DER REGION!<br />

SCHÖNE GRÜSSE & GOLDENES BUCH<br />

Bild Carl Gustaf © commons.wikimedia.org | Unterschrift © Thorsten Stegemann<br />

So wirklich begeistert war die Absenderin nicht, als sie ihrem<br />

„lieben Annchen“ im August 1970 eine Karte aus dem Evangelischen<br />

Müttergenesungsheim Sonnenwinkel schrieb. Bis<br />

zur Stadt (gemeint war Bad Essen) müsse man vier Kilometer<br />

laufen – „und das zu Fuß.“ Von 13.00 bis 15.00 Uhr sei Mittagsschlaf<br />

angesagt und außerdem regne es den ganzen Tag.<br />

Dabei erfreute sich das Müttergenesungswerk, das seine Pforten<br />

2006 schließen musste, in früheren Zeiten großer Beliebtheit.<br />

Pro Jahr wurden bis zu 17.000 Übernachtungen gezählt.<br />

Heute fungiert Haus Sonnenwinkel als Familienferienstätte<br />

mit einem umfangreichen Freizeit- und Bildungsangebot. Seit<br />

Oktober wohnen auf dem Essener Berg auch einige minderjährige<br />

Flüchtlinge. Eine Clearing-Stelle soll ihre Integration<br />

in die Gesellschaft erleichtern. | TS<br />

Wer trug sich ins<br />

Goldene Buch ein?<br />

Teil <strong>12</strong>: Carl XVI. Gustaf<br />

Königin Christina von Schweden trug entscheidend dazu bei,<br />

den Dreißigjährigen Krieg zu beenden, profitierte aber auch erheblich<br />

von den Neuregelungen des „Westfälischen Friedens“.<br />

Als das historische Ereignis 350 Jahre später in Münster und<br />

Osnabrück gefeiert wurde, reiste einer ihrer Nachfolger an die<br />

Schauplätze der Verhandlungen. Carl XVI. Gustaf, seit 1973<br />

König von Schweden, war allerdings nicht das einzige gekrönte<br />

Haupt, das sich am 24. Oktober 1998 in das Goldene Buch eintrug.<br />

Auch die Könige von Belgien (Albert II.), Norwegen (Harald<br />

V.), Spanien (Juan Carlos I.) sowie die Königinnen Beatrix<br />

(Niederlande) und Margrethe II. (Dänemark) verewigten sich<br />

hier – neben Staatspräsidenten, dem Staatssekretär des Vatikan<br />

und anderen hochrangigen Gästen.<br />

So entstand eine einmalige Unterschriften-Sammlung berühmter<br />

Persönlichkeiten, die durch ein Lesezeichen markiert ist.<br />

Wer sich heute ins Goldene Buch einträgt, darf einen Blick darauf<br />

werfen. | TS<br />

Postkarte: Privatarchiv<br />

57


Wie viel <strong>Wissen</strong><br />

steckt in Ihnen?<br />

AUFGEWECKT DURCH STADT UND LANDKREIS<br />

Wann werden<br />

im Dezember<br />

4 Kerzen<br />

angezündet?<br />

10<br />

Neues Mobilitätsangebot<br />

der<br />

Stadtwerke<br />

Kultauto aus<br />

Osnabrück<br />

Speichermedium<br />

für Kinofilme<br />

Flaches<br />

Stück<br />

Metall für<br />

Teig<br />

Nahrungsmittel<br />

der<br />

Zukunft<br />

Frauenname<br />

Die kleinste<br />

lebende<br />

Einheit<br />

eines Organismus<br />

künstlich<br />

angelegte<br />

Wasserstraße<br />

Bewegungen<br />

zur terter<br />

Begeis-<br />

Musik Zuschauer<br />

6<br />

L<br />

Osnabrück<br />

ist bekannt<br />

als ...?<br />

Von Gaius<br />

J. Caesar Anderes<br />

abgeleiteter<br />

Herr-<br />

Etage<br />

Wort für<br />

schaftstitel<br />

Anderes<br />

Wort für<br />

Einfälle<br />

4 5<br />

1<br />

Nennt sich<br />

sprichwörtlich<br />

immer<br />

zuletzt<br />

Behälter für Ein in sich<br />

Asche eines geschlossener<br />

Prozess<br />

Verstorbenen<br />

Über welches Religiöser<br />

„Geheimnis“ Lehrer des<br />

berichtet Hinduismus<br />

Herr Vardigans<br />

& Buddhismus<br />

14<br />

15<br />

2<br />

Anderes<br />

Wort für<br />

Gauner<br />

11<br />

Eine kurze<br />

Lautäußerung<br />

-<br />

<strong>12</strong><br />

Anderes<br />

Wort für<br />

abgestumpft<br />

Was<br />

Achtungswürdigkeit<br />

am Roten<br />

entsteht<br />

Platz?<br />

13<br />

Autokennzeichen<br />

Berlin<br />

7<br />

Einheit aus<br />

zusammenhängenden<br />

Räumen<br />

9<br />

Flüssigkeit<br />

zum schreiben<br />

3<br />

Kurzform<br />

für Fernseher<br />

Stillgewässer<br />

Sammelbehälter<br />

für<br />

Bezeichnung<br />

für<br />

Briefe<br />

ältere<br />

Menschen 8<br />

16<br />

Lösungswort:<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 <strong>12</strong> 13<br />

14 15 16<br />

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Die Gewinner werden benachrichtigt.Sollten<br />

mehr richtige Antworten eingehen als Preise<br />

zur Verfügung stehen, entscheidet das Los.<br />

Das Redaktionsteam wünscht viel Erfolg!<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, keine Auszahlung der Preise in bar.<br />

Mitarbeiter und Angehörige der teilnehmenden Unternehmen sind<br />

von der Verlosung ausgeschlossen.<br />

Schicken Sie uns ganz einfach das<br />

Lösungswort per E-Mail an:<br />

gewinnspiel@osnabruecker-wissen.de<br />

Alternativ auch gerne per Post:<br />

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Geben Sie beim Lösungswort auch gerne<br />

mit an, welche(n) der Preis(e) Sie am liebsten<br />

gewinnen möchten. Nach der Auslosung<br />

versuchen wir, die Preise den Gewinnern<br />

dann möglichst passend zuzuordnen.<br />

Die Gewinner werden von uns<br />

benachrichtigt. Bitte Kontaktdaten<br />

nicht vergessen ...<br />

Viel Erfolg!<br />

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