KulturFenster Nr. 03|2015 - Juni 2015

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Komponisten im Porträt Mit Blasmusik durch die EU Komponisten aus den EU-Ländern – 15. Teil Joachim Buch führt uns auf unserer musikalischen Europareise, auf der wir schon einige interessante und namhafte Komponisten kennenlernen konnten, diesmal auf der vorletzten Etappe nach Spanien. (27) Spanien - José Suner Oriola Land Fläche Spanien 504.645 km² Der aus der spanischen Provinz Valenzia stammende Josè Suner Oriola hat sich inzwischen auch international einen Namen gemacht. Einwohner ca. 46.500.000 Hauptstadt Madrid Ebenso wie zahlreiche andere spanische Blasmusik-Größen stammt auch der 1964 geborene José Suner Oriola aus der Provinz Valencia. Nachdem er seit dem elften Lebensjahr erste musikalische Erfahrungen im örtlichen Musikverein gemacht hatte, studierte er am Konservatorium der spanischen Blasmusik-Metropole Schlagzeug, Musiktheorie, Kontrapunkt und Harmonielehre. Zu seinen Lehrern gehörten drei der wichtigsten spanischen Blasmusik-„VIPs“: Bernardo Adam Ferrero, Rafael Talens Pello und Francisco Tamarit Fayos. Auf die Frage, was ihn zum Schlagzeug gezogen habe, holt er etwas aus. „Eigentlich habe ich auf dem Saxophon begonnen, aber ich habe Probleme mit meinen Lungen bekommen. Ich musste also das Instrument wechseln und da wir in unserer Banda damals noch keine Schlaginstrumente hatten, wurde ich eben Schlagzeuger.“ Schnell konnte er Auftrittspraxis in verschiedenen Sinfonie- und Blasorchestern sammeln: Sinfonieorchester Valencia, Banda Municipal de Castellón, Banda Municipal de Barcelona, Sinfonieorchester der Provinz Asturien oder das Orchestre Lyonnais in Frankreich. Heute ist er Schlagzeuger in der Banda Municipal de Valencia. Diese städtischen Blasorchester, so Oriola, hätten in seinem Land den gleichen Status wie die großen Sinfonieorchester, seien also durchwegs professionell besetzt. So wie er, der nicht ohne Stolz auf seine Jahre im Orchester des berühmten Opernhauses „Liceo“ in Barcelona zurückblickt, hätten auch viele andere der jetzigen Musiker früher in großen Opernorchestern gespielt. Hin und wieder tritt Oriola auch als Solist in Erscheinung. So spielte er u.a. in der spanischen Erstaufführung des „Concerto for Marimba“ von Alfred Reed. Er ist ein großer Fan von Reeds sehr romantischer Musik. „Leider habe ich ihn persönlich nie getroffen. Im Vorfeld der Aufführung haben wir aber ausführlich miteinander kommuniziert und seine Hinweise waren eine große Hilfe für meine Interpretation.“ Oriola unterrichtet und dirigiert auch in mehreren Orten der Provinz Valencia. In Pucol, wo er auch Schlagzeuglehrer an der städtischen Musikschule ist, baute er das Jugendblasorchester auf. Darüber hinaus leitet er die Bandas in Puig und in Albuixech. Als Komponist hat Oriola natürlich zunächst versucht, seine Werke bei heimischen Verlagen zu veröffentlichen. „Sie hatten aber kein Interesse“, sagt er und er besann sich der internationalen Kontakte, die ihm als Mitglied des Blasorchester-Weltverbandes WASBE zur Verfügung standen. So kam er 1999 in Zusammenhang mit seinem ersten großen Werk „Vasa“, einem Tongemälde über das gleichnamige schwedische Schiff, mit dem Verlag Blas-Basen im schwedischen Tullinge in Kontakt und ist mit der Zusammenarbeit bis heute sehr zufrieden. Kurz nach Veröffentlichung wurde man dann doch auch in Spanien auf das Werk aufmerksam, denn es war 2001 eines der Pfl ichtstücke beim „Certamen“ in Va- lencia, neben Kerkrade und Riva einer der wichtigsten Blasmusikwettbewerbe in Europa. Fünf Jahre später erhielt er auch erstmalig eine Auszeichnung außerhalb Europas. Auf Einladung des Tokyo Kosei Wind Orchestra reiste er nach Japan, um dort im Rahmen eines Kompositionswettbewerbs den „Fennell Special Prize“ für seine „Sinfonia de Camera“ No. 1 (Kammersinfonie) entgegenzunehmen. Seine neueste Komposition „Der Garten der Hesperiden“ hat er vor kurzem vollendet. Sie ist den Nymphen aus der griechischen Mythologie gewidmet. Es ist ein Auftragswerk der Banda „Santa Cecilia“ aus Cullera, mit dem sie in diesem Sommer beim Certamen in Valencia teilnehmen will. Oriola lobt das Orchester, das in einer Maximalbesetzung von 200 Spielern auftreten kann, in den höchsten Tönen. Beim Wettbewerb - die Kategorien in Spanien richten sich nicht nach dem Schwierigkeitsgrad des Repertoires sondern nach der Orchestergröße - seien jedoch „nur“ 140 Musiker zugelassen. Joachim Buch Dieses Gemälde mit dem Titel „The Garden of the Hesperides” ist ein Spätwerk des englischen Malers Frederic Leighton (1830 – 1896). 48 KulturFenster
Blasmusik Die „Neuen“ in der MK Naturns: (vorne v. l.) Miriam Tumler und Annalena Götsch; (hinten v.l.) Josef Schwienbacher, Elias Berger, Michael Stofner und Andreas Pircher •Musikpanorama „Neue Gesichter“ bei der Musikkapelle Naturns Debüt für sechs Neuzugänge Pünktlich zum kalendarischen Frühjahrsbeginn läutete die Musikkapelle Naturns im großen Saal des Bürger- und Rathauses mit ihrem rundum gelungenen Frühjahrskonzert auch den musikalischen Frühling ein. Kapellmeister Dietmar Rainer versetzte mit seinen 70 Musikantinnen und Musikanten das zahlreich anwesende Publikum mit einem bunten und abwechslungsreichen Konzertprogramm in richtige Frühlingsstimmung, wobei Judith Leiter und Daniel Götsch mit ihrer gekonnten Moderation einen entscheidenden Beitrag leisteten. Der lang anhaltende Applaus eines sichtlich und hörbar begeisterten Publikums galt auch den sechs Neuzugängen Miriam Tumler, (Flöte), Annalena Götsch (Klarinette), Elias Berger (Tenor-Saxophon), Michael Stofner (Oboe), Josef Schwienbacher (Flügelhorn) und Andreas Pircher (Tuba), die bei diesem Konzertereignis ihren ersten erfolgreichen Auftritt hatten. MK Naturns Nr. 03 | Juni 2015 49
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