KulturFenster Nr. 03|2013 - Juni 2013
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Blasmusik<br />
KF: Aus welchem Fehler haben Sie am<br />
meisten gelernt?<br />
M. Horrer: Man sollte mit dem musikalischen<br />
Leiter immer einen gemeinsamen<br />
Weg suchen und finden und den dann<br />
gemeinsam mit dem Vorstand und den<br />
Mitgliedern verfolgen, ansonsten ist über<br />
kurz oder lang der Konflikt im Verein vorprogrammiert.<br />
In jungen Jahren war ich<br />
vielleicht zu wenig kompromissbereit.<br />
KF: Was war Ihr größter Erfolg als Obmann<br />
bzw. Vorstandsmitglied?<br />
M. Horrer: Da möchte ich mich nicht<br />
auf einzelne Erfolge festlegen. Es ist für<br />
mich einfach eine besondere Genugtuung,<br />
mit meinem Bruder Georg für die<br />
Blasmusikszene in der westlichen Landeshälfte<br />
Südtirols viel bewegt zu haben.<br />
KF: An welche internationale Aktivität erinnern<br />
Sie sich gerne zurück?<br />
M. Horrer: International gesehen erinnere<br />
ich mich gerne an die Teilnahme am österreichischen<br />
Blasmusikfest in Wien, an<br />
die Wertungsspiele in Brünn und an das<br />
Gemeinschaftskonzert mit dem Werksorchester<br />
Bayer Leverkusen, aber auch an<br />
die Kapellmeisterseminare auf Schloss<br />
Zeilern/Österreich und verschiedene andere<br />
Fortbildungsseminare als Kapellmeister<br />
in Österreich und Deutschland unter<br />
der Leitung von Prof. Maurice Hamers.<br />
KF: Was war Ihr bislang einschneidendstes<br />
Blasmusikerlebnis?<br />
M. Horrer: Mein bislang einschneidendstes<br />
Blasmusikerlebnis war 2009 der Besuch<br />
des WMC in Kerkrade-Holland, wo<br />
ich das Glück hatte, die Sieger dieses<br />
Wettbewerbs live mit zu erleben.<br />
KF: Ihre Hoffnungen und Wünsche für<br />
die Zukunft der Blasmusikszene?<br />
M. Horrer: Da gibt es zum einen die Sorge,<br />
dass durch verschiedene neue eingetretene<br />
Rahmenbedingungen vor allem in<br />
der Schulausbildung, aber auch durch<br />
die Veränderungen in der Südtiroler Gesellschaft,<br />
die Zukunft der Blasmusik in<br />
unserem Lande Schaden davon tragen<br />
könnte, und zum anderem die Hoffnung<br />
und der Wunsch, dass wir gemeinsam mit<br />
der Politik, dem Verband und den Schulen<br />
eine Lösung finden, dem entgegen<br />
wirken zu können, damit die Blasmusik<br />
in unserem Lande weiterhin diesen hohen<br />
Stellenwert inne haben kann wie bisher.<br />
Die Weichen hierfür wurden bereits<br />
hoffnungsvoll gestellt. Nun gilt es diese<br />
weiterhin auszubauen und sich nicht wieder<br />
einen Schritt rückwärts zu bewegen.<br />
Interview: Joachim Buch<br />
Josef Oberschmied,<br />
ein Vollblutmusiker<br />
Zum Ehrenkapellmeister der Musikkapelle<br />
Reischach ernannt<br />
Josef Oberschmied bei seiner Ernennung zum Ehrenkapellmeister der Musikkapelle<br />
Reischach – im Bild mit seinem Nachfolger Pepi Fauster<br />
Im ganzen Pustertal und besonders im<br />
Raum Bruneck ist Josef Oberschmied bestens<br />
bekannt: als Musikant, Musiklehrer,<br />
Kapellmeister, als tatkräftiger Mitarbeiter<br />
im Verband Südtiroler Musikkapellen VSM.<br />
Der im Jahr 1941 in Bruneck geborene<br />
Josef Oberschmied begann seine musikalische<br />
Karriere bereits in jungen Jahren.<br />
Am „Josefitag“ des Jahres 1955 hatte er<br />
als junger Klarinettist seine erste Ausrückung<br />
mit der Musikkapelle Reischach.<br />
Vier Jahre später schon wurde er in<br />
deren Ausschuss berufen und diese<br />
Mitgliedschaft blieb ihm bis 2012 erhalten.<br />
Von 1968 bis 1999 war Josef<br />
Oberschmied im Verband Südtiroler<br />
Musikkapellen tätig, vor allem im Bezirk<br />
Bruneck und in verschiedenen Funktionen,<br />
angefangen vom Jugendleiter-<br />
Stellvertreter bis hin zum Bezirkskapellmeister.<br />
Daneben war er von 1969 bis<br />
1991 auch als Lehrer an der Musikschule<br />
Bruneck tätig. „Der Seppl“ war (und ist<br />
es wohl auch heute noch) ein äußerst<br />
eifriger Arbeiter im „Weinberg der Musik“<br />
und als solcher im ganzen Tal und<br />
darüber hinaus sehr geschätzt. Ganz besonders<br />
verbunden fühlt(e) er sich immer<br />
mit der Musikkapelle Reischach. Für<br />
seine 50-jährige Tätigkeit im Verein wurde<br />
er im Jahr 2005 vom Verband der Musikkapellen<br />
VSM geehrt und anlässlich des<br />
heurigen Frühjahrskonzertes wurde er zu<br />
ihrem Ehrenkapellmeister ernannt. Im Gedenkjahr<br />
2009 wurde ihm zudem die Verdienstmedaille<br />
des Landes Tirol für seine<br />
„herausragende Arbeit für das Musikwesen<br />
unseres Landes“ verliehen.<br />
Josef Oberschmied hat im Laufe seiner Kapellmeister-<br />
Karriere verschiedene Musikkapellen<br />
geleitet:<br />
1972 – 1981 Musikkapelle St. Georgen<br />
1982 – 1987 Musikkapelle Reischach<br />
1987 – 2003 Bürgerkapelle Bruneck<br />
2007 – 2008 Musikkapelle Percha<br />
1991 – 2012 Musikkapelle Reischach<br />
Viel Gesundheit und weiterhin Freude an<br />
der Musik sei ihm auch von dieser Stelle<br />
aus gewünscht<br />
MK Reischach<br />
<strong>Nr</strong>. 03 | <strong>Juni</strong> <strong>2013</strong> 59