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Von den Alltagsvorstellungen zum globalen Handeln - Plädoyer für

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In Ba<strong>den</strong>-Württemberg hat das Kultusministerium im Mai 2003 als Anhörungsfassung<br />

Leitgedanken <strong>zum</strong> Kompetenzerwerb ins Internet gestellt und im März 2004 im Bildungsplan<br />

2004 endgültig festgelegt. Für das Fach Chemie gelten folgende Didaktische Prinzipien:<br />

Stoffe und ihre Eigenschaften - Stoffe und ihre Teilchen - Chemische Reaktionen –<br />

Ordnungsprinzipien – Arbeitsweisen - Umwelt und Gesellschaft.<br />

Wie schon vorn bei <strong>den</strong> Naturphänomenen erwähnt, bin ich der Ansicht, dass die Leitlinie<br />

„Stoffe und ihre Eigenschaften“ gut in <strong>den</strong> Naturphänomenen in Klasse 5 und 6 unterrichtet<br />

wer<strong>den</strong> kann. Für die nächsten drei Leitlinien gibt es mit einer Ausweitung in die Oberstufe<br />

bessere Vorschläge, wie eben bei „Chemie im Kontext“ beschrieben. Die Leitlinie „Arbeitsweisen“<br />

hat eine andere Dimension, weil sie immer präsent ist. „Umwelt und Gesellschaft“<br />

der ba<strong>den</strong>- württembergischen Leitlinien kommt bisher konkret bei <strong>den</strong> dort angeführten<br />

Beispielen nicht vor. Fazit: Verbesserungsbedürftig.<br />

Quantenphysik. Der Autor Kranzinger (2002, S.5) sagt im Vorwort seines Buches: „Bei<br />

keinem anderen Thema meines Unterrichts war der Weg zu einem akzeptablen und Zeit gemäßen<br />

Unterricht so schwierig wie beim Thema Quantenphysik. (…..) Das Ergebnis ist der<br />

im Buch wiedergegebene Unterrichtsgang. Er umfasst <strong>zum</strong> einen Informationen zur<br />

Vorbereitung der Lehrervorträge, <strong>zum</strong> anderen die Formulierungen der z. T. anspruchsvollen<br />

Team- Arbeitsaufträge. Alle Problemstellungen <strong>für</strong> die Teamarbeiten und die jeweils<br />

vollständigen Lösungen sind im Buch enthalten. Ergänzende Übungen und Lernzielkontrollen<br />

run<strong>den</strong> das Bild ab. Abhängig vom Einsatz dieses Buches können Lernzielkontrollen, die<br />

Ergebnissicherung und eine Präsentation der jeweiligen Teamarbeit folgen. Der Lehrer-<br />

Traum – „nachhaltiger Unterricht“ – ist z. B. dann erreicht, wenn sich die Schülerinnen und<br />

Schüler die Unterrichtsziele im Team selbstverantwortlich erarbeiten. In dieser<br />

Unterrichtsform können neben Fach- Inhalten und Fach- Metho<strong>den</strong> auch<br />

Schlüsselqualifikationen erworben wer<strong>den</strong>. Die Lehrkraft organisiert, koordiniert, hält Lehrerreferate<br />

und setzt in der Teamarbeit Impulse – sie dominiert aber nicht mehr einen klein<br />

schrittigen Unterricht, in dem die Schülerinnen und Schüler brav konsumieren und nach der<br />

nächsten Klassenarbeit schnell wieder vergessen. Vielleicht ist dieses Buch ein kleiner Schritt<br />

in diese Utopie.“ Das Lesen wird zur Freude, finde ich, wenn wie hier geschehen, die<br />

Antworten auf die Fragen mitgeliefert wer<strong>den</strong>.<br />

Erdöl als Schlüsselprobleme in der organischen Chemie. Eva-Maria Hartmann beschreibt<br />

„Ansätze zu einem anderen Chemieunterricht“ (Münsinger, Klafki Hrsg. 1995,S. 47): „Die<br />

Chemische Industrie ist mit einem Umsatz von 160 Milliar<strong>den</strong> DM (1989) nach dem Straßenbau,<br />

Maschinenbau und Elektrotechnik der viertgrößte Industriezweig der deutschen Wirtschaft.<br />

In <strong>den</strong> 1550 Chemiebetrieben arbeiten 580 000 Menschen. Auffallend ist die enge<br />

Verzahnung von Forschung und industrieller Verwertung. Die industrielle chemische Produktion,<br />

die am Ende des 18. Jahrhunderts mit der Herstellung von Soda und Schwefelsäure<br />

begann, war von Anfang an begleitet von massiven Umweltzerstörungen und gesundheitlichen<br />

Beeinträchtigengen der Beschäftigten. (…) Die organische chemische Industrie und<br />

ihre Produkte im Zentrum des Chemieunterrichts (S.49). Der vorhergehende, sehr knappe und<br />

verkürzte Überblick zeigt, dass die organische Chemische Industrie auf zwei Säulen steht,<br />

dem Erdöl und der Chlorchemie, die auf <strong>den</strong> Rohstoff Kochsalz zurückgeht. Daraus ergibt<br />

sich <strong>für</strong> mich, dass der Chemieunterricht folgende ökonomischen und ökologischen Probleme<br />

thematisieren müsste:<br />

- Die bei<strong>den</strong> Rohstoffquellen sind unterschiedlich leicht zugänglich. Kochsalz ist<br />

praktisch jederzeit und überall verfügbar. Erdöl gibt es nur in endlichem Umfang, und<br />

es muss aus großer Entfernung herantransportiert wer<strong>den</strong>.<br />

- Die Rohstoffe müssen aufgearbeitet wer<strong>den</strong>, wodurch eine Reihe von<br />

Grundchemikalien zugänglich wird.<br />

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