Vereine - Blasmusik-Kreisverband Ludwigsburg
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Bläserjugend<br />
D1-Lehrgang<br />
vom 25. Juli bis 5. August 2002<br />
Einen Teil ihrer Sommerferien<br />
opferten die Zöglinge aus<br />
30 Musikvereinen des Kreises<br />
<strong>Ludwigsburg</strong>, um sich bei dem von<br />
der Bläserjugend des <strong>Blasmusik</strong>-<br />
<strong>Kreisverband</strong>s <strong>Ludwigsburg</strong><br />
angebotenen D-1-Lehrgang in<br />
die elementaren Geheimnisse der<br />
<strong>Blasmusik</strong> einführen zu lassen.<br />
Mit 186 Anmeldungen war dies<br />
wieder einer der zahlenmäßig<br />
größten Lehrgänge, den die<br />
<strong>Ludwigsburg</strong>er Bläserjugend in 30<br />
Jahren Strümpfelbrunner Lehrgangs-<br />
Geschichte durchführte. Da die<br />
Kapazität des Schullandheims des<br />
Landkreises im Odenwald mit knapp<br />
100 Belegungen erschöpft ist, musste<br />
auch dieser Lehrgang zweigeteilt<br />
werden.<br />
Wie von der Vorsitzenden der<br />
Bläserjugend, Anneliese Tosch,<br />
Schwieberdingen, zu erfahren war,<br />
waren die 101 Mädchen und 85<br />
Jungen aus den Kreismusikvereinen<br />
„äußerst diszipliniert und motiviert<br />
und engagierten sich sowohl im<br />
musikalischen Bereich als auch bei<br />
der Gestaltung der Freizeit“. Auf dem<br />
täglichen Stundenplan standen der<br />
Theorie-Unterricht, Einzel-, Registerund<br />
Gesamtproben sowie das<br />
Zusammenspiel in variablen Gruppen.<br />
Im theoretischen Teil wurden von<br />
den angehenden <strong>Blasmusik</strong>erInnen<br />
z. B. die Kenntnis der Dur-Tonleitern<br />
bis zu 3 b und 3 Kreuzen, die<br />
Intervalle innerhalb der Durtonleitern,<br />
die Tonika-Dreiklänge oder<br />
Tempobezeichnungen und Dynamik<br />
abverlangt. Parallel zur Theorie<br />
verlief die Ausbildung im praktischen<br />
Teil. Hier galt es die in der Theorie<br />
erarbeiteten Inhalte praxis- und<br />
damit instrumentenbezogen<br />
auswendig vorzutragen.<br />
Bei der den Lehrgang<br />
abschließenden Prüfung, die<br />
von der baden-württembergischen<br />
Bläserjugend des <strong>Blasmusik</strong>verbands<br />
vorgeschrieben ist, mussten die<br />
Prüfl inge außerdem ein ihrem<br />
Schwierigkeitsgrad entsprechendes<br />
16<br />
leichtes Vortragsstück vorspielen.<br />
Die Prüfungsergebnisse mit einem<br />
Gesamtdurchschnitt der Note<br />
2,5 bestätigten die Einschätzung<br />
eines jugendlichen Bläsers, der die<br />
bevorstehende Prüfung mit den<br />
Worten kommentierte: „Was soll<br />
bei meinen Vorzeichen schon schief<br />
gehen?“<br />
Um bei allen JungbläserInnen<br />
des Landkreises die<br />
musikalischen Vorzeichen und<br />
die dazu gehörende „Allgemeine<br />
Musiklehre“ ins richtige Licht zu<br />
setzen, wurde die Gruppenzahl im<br />
Theorie-Unterricht auf maximal 18<br />
Schüler fest gesetzt. Für diesen<br />
manchmal schwer zu vermittelnden<br />
Lehrgangs-Teil zeichneten Peter<br />
Kaltenbrunn (Bissingen), Evelyn<br />
Breider (Besigheim), Sebastian<br />
Ehm (Walheim) und Alexander Kees<br />
(Schwieberdingen) verantwortlich.<br />
Die Gesamt-Orchesterproben<br />
leiteten Anneliese Tosch und ihr<br />
Stellvertreter in der <strong>Ludwigsburg</strong>er<br />
Bläserjugend, Roland Haug,<br />
Besigheim. Bei den einzelnen<br />
Instrumenten-Registern bildeten die<br />
Holzbläser mit 112 TeilnehmerInnen<br />
erfahrungsgemäß die größte Gruppe.<br />
Die KlarinettistInnen erhielten ihren<br />
Einzel-Unterrricht bei Anneliese<br />
Tosch und Martina Berger (Fellbach).<br />
Britta Kersten (Vaihingen) und<br />
Jörg Frauhammer (Gemmrigheim)<br />
nahmen sich der Saxophon-<br />
SpielerInnen an. Die Flöten- und<br />
EdelholzmusikerInnen wurden von<br />
Petra Schmidt (Schwieberdingen)<br />
unterrichtet.<br />
Für die richtigen Töne bei den<br />
Bläsern und Bläserinnen der<br />
Trompeter und Flügelhornisten<br />
sorgte Roland Haug. Im Register der<br />
tiefen Blechinstrumente unterwiesen<br />
Martin Klaschka (<strong>Ludwigsburg</strong>) und<br />
Marcus Dall Osteria (Ochsenbach) die<br />
jungen BläserInnen. Mit den Jungen<br />
und Mädchen an den Percussions-<br />
Instrumenten haute Gerd Wolss<br />
(Freudental) auf die Pauke.<br />
Damit neben den aufwändigen<br />
Theorie- und Praxis-Einheiten<br />
auch noch Abwechslung für die<br />
gute Laune geboten war, stellte der<br />
organisatorische Leiter Hansmartin<br />
Ausgabe 8/2002<br />
Essich (Oberriexingen) ein Alternativ-<br />
Programm zusammen, das mit<br />
Disco- und Video-Abenden, mit<br />
Stockbrot-Backen und der Herstellung<br />
eigener Notenmappen sowie<br />
Spielen im und ums Schullandheim<br />
genügend Freiräume bot, um sich<br />
vom Alltagsstress in Dur und Moll zu<br />
erholen.<br />
Um das gesamte musikalische<br />
Spektrum, das die<br />
TeilnehmerInnen des D-1-Lehrgangs<br />
in Strümpfelbrunn erarbeiteten, auch<br />
einem breiteren Publikum darbieten<br />
zu können, organisierten die<br />
Verantwortlichen der Bläserjugend<br />
auch bei diesem Lehrgang für jeden<br />
Durchgang ein Konzert in der Heimat.<br />
Der Musikverein Bissingen und die<br />
Stadtkapelle Besigheim stellten<br />
ihr Heim bzw. die Stadthalle zur<br />
Verfügung und erklärten sich zur<br />
Durchführung der beiden Abschluss-<br />
Konzerte bereit.<br />
In Mammut-Orchester-Stärke<br />
mit jeweils 93 jugendlichen<br />
Bläsern und Bläserinnen stellten<br />
die Lehrgangs-Teilnehmer ihre<br />
neu erworbenen Fähigkeiten auf<br />
ihren Instrumenten unter Beweis<br />
und boten ein bunt gemixtes<br />
Programm, bestehend aus Cha-<br />
Cha- und Rockmusik-Rhythmen im<br />
Wechsel mit spanischen und anderen<br />
südeuropäischen Charakter-Stücken.<br />
Jörg Frauhammer und Peter<br />
Kaltenbrunn führten die in großer<br />
Zahl erschienen Eltern, Freunde und<br />
Verwandte durch das Programm,<br />
das mit Ensemble-Spiel der<br />
einzelnen Register aufgelockert<br />
wurde, und gaben zwischendurch<br />
so manche Anekdote aus ereignisund<br />
erlebnisreichen Tagen in<br />
Strümpfelbrunn zum Besten.<br />
(rg)