HSE Jahresbericht 2011 - WINTERSHALL
HSE Jahresbericht 2011 - WINTERSHALL
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Ein Unfall wie 2010 im Macondo-Feld, als beim Blowout an einer Plattform Rohöl unkontrolliert ausströmte,<br />
ist bei Wintershall-Plattformen äußerst unwahrscheinlich – weder in der Nordsee noch in anderen<br />
Schwerpunktregionen: Das Unternehmen exploriert und fördert grundsätzlich nicht in Tiefwasserbereichen<br />
und ist auch nicht an solchen Bohrprojekten beteiligt. Operationen erfolgen unter Einhaltung der<br />
landesspezifischen Gesetzgebungen und unserer eigenen hohen Standards. Liegen bewährte Industriestandards<br />
vor, die von der OGP (International Association of Oil & Gas Producers) oder der IADC (International<br />
Association of Drilling Contractors) vorgeschlagen werden, wendet Wintershall das jeweils<br />
höhere Prüfniveau an. Außerdem installiert Wintershall bei allen Bohrprojekten mehrere voneinander unabhängige<br />
Sicherheitsabsperrventile, die automatisch, mechanisch oder über Fernbedienung gesteuert<br />
werden können und die bei einem Zwischenfall das Bohrloch verschließen. Die Blowout-Preventer (BOP)<br />
werden gemäß den Vorschriften der American Petroleum Industry und den örtlichen gesetzlichen Anforderungen<br />
gefertigt und betrieben.<br />
Nichtsdestotrotz hat Wintershall die Ereignisse im Golf von Mexiko zum Anlass genommen, die eigenen<br />
Konzepte zur Verhinderung und Eindämmung von Ölunfällen nochmals zu überprüfen. Eine Anfang <strong>2011</strong><br />
eingesetzte Arbeitsgruppe hat hierzu verschiedene Maßnahmen erarbeitet, die zum Teil bereits umgesetzt<br />
wurden. So wird die Kompetenz des Bohrpersonals weiter verbessert, unter anderem durch spezielle<br />
Bohrmodule im unternehmenseigenen Nachwuchsprogramm SPEAD. Auch soll für alle Bohrprojekte ein<br />
standardisierter, softwaregestützter Workflow eingeführt werden. Gleichzeitig baut Wintershall eigene<br />
Expertise zum Umgang mit Ölunfällen auf. So wirkt das Unternehmen aktiv an dem neu gegründeten Oil<br />
Spill Response Joint Industry Project (OSR-JIP) unter dem Dach der OGP mit. Aufgabe des Projektes ist die<br />
Entwicklung neuer Technologien zur Verhinderung und Bekämpfung von Ölunfällen. Mitglied ist Wintershall<br />
auch in der Norwegian Clean Seas Association for Operating Companies (NOFO). Die norwegische Seewasserschutzvereinigung<br />
gilt weltweit als Benchmark.<br />
Beim Schutz der Umwelt arbeitet Wintershall also international und interdisziplinär gut vernetzt. Daneben<br />
wird Nachhaltigkeit ein immer wichtigerer Aspekt des <strong>HSE</strong>-Managements: Plattformen haben eine<br />
durchschnittliche Lebensdauer von 25 Jahren und werden danach in der Regel demontiert und verschrottet<br />
– Wintershall dagegen betreibt Recycling. So wurden die beiden Erdgasplattformen L5-C und E18-A<br />
in der niederländischen Nordsee komplett umgebaut und modernisiert, so dass sie an anderer Stelle<br />
wieder produzieren können. Ein Großteil der Anlagen konnte dabei wiederverwendet werden. Gegenüber<br />
einer Neukonstruktion wurden erhebliche Mengen an Materialressourcen sowie Energie eingespart<br />
und Emissionen verringert.