Weilroder Heft 17
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<strong>Weilroder</strong> <strong>Heft</strong> <strong>17</strong><br />
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Das Mauloffer Dorfgemeinschaftshaus –DGH<br />
Durch verschiedene Unterhaltungen über teilweise nicht sehr schöne Begebenheiten in<br />
Mauloff bin ich zu dem Schluss gekommen, dass man Dinge, die man sich vorgenommen<br />
hat, am besten gleich anpackt. Keiner von uns weiß, ob und wieviel Zeit dafür<br />
bleibt oder ob man eines Tages die Kraft dafür noch hat.<br />
So will ich heute ein weiteres Kapitel aus meinen Mauloffer Erinnerungen beginnen:<br />
Angefangen hat das Ganze mit einem sehr starken Windwurf im Winter 1954. Der<br />
ganze fast schlagreife Fichtenbestand in der Gemarkung „Zwölf Morgen“ war einem<br />
Sturm zum Opfer gefallen. Was von diesem Vermögen der Gemeinde Mauloff übriggeblieben<br />
war, könnten z.B. Erwin Reuter, Werner Feger oder mein Bruder näher beschreiben.<br />
Man machte sich an die Arbeit und Holz wurde aufgearbeitet und verkauft.<br />
Das brachte trotz allem einen nicht unerheblichen Geldbetrag in die Gemeindekasse.<br />
Dann tauchte die Frage auf, was machen wir mit dem Geld? Aus Erzählungen weiß ich,<br />
dass man in der damaligen Gemeindevertretung sehr unterschiedlicher Meinung war.<br />
Es gab die Meinung, das Geld auf ein Sperrkonto zu legen oder es 99 Jahre festzulegen.<br />
Einig wurde man sich doch wohl nicht. Inzwischen war durch das Land Hessen eine<br />
Aktion „Hessen vorn“ angelaufen und es wurden Fördermittel ausgeschüttet, unter anderem<br />
auch für den Bau von sogenannten Dorfgemeinschaftshäusern, durch die besonders<br />
kleine Dörfer die oft fehlenden Mittelpunkte erhalten sollten. Darüber hinaus wurden<br />
auch gesellschaftliche und soziale Einrichtungen geschaffen. Unser recht cleverer<br />
Bürgermeister Willi Seel hatte wohl auch Kenntnis davon, und er überzeugte die Gemeindevertreter<br />
in seiner manchmal sehr nachdrücklichen Art davon, dass Mauloff auch<br />
ein Dorfgemeinschaftshaus brauchte. Man hatte ja das Geld aus dem Windbruch und<br />
Fördermittel gab es auch. Die Höhe ist mir allerdings nicht bekannt. So war das Projekt<br />
DGH geboren. Ein geeigneter Platz war auch schnell gefunden. Wie die Planungen dann<br />
im Einzelnen weitergingen, weiß ich nicht. Als Architekt wurde Ernst Kutt aus Usingen<br />
ausgewählt. Die Rohbauarbeiten wurden an die Firma Konrad Ohly aus Grävenwiesbach<br />
vergeben. Das hatte auch den Nebeneffekt, dass einige Mauloffer Bauarbeiter, die<br />
bei der Firma Ohly beschäftigt waren, ihren Arbeitsplatz einmal direkt vor der Haustür<br />
hatten. Wer die anderen Gewerke wie z.B. Zimmermann, Schreiner, Elektroarbeiten<br />
ausgeführt hat, weiß ich nicht. Es entstand für Mauloffer Verhältnisse ein recht ansehnlicher<br />
Bau, um den uns später schon die eine oder andere Nachbargemeinde beneidet<br />
hat.<br />
Untergebracht waren im Erdgeschoss die Wäscherei, eine Gemeinschaftsgefrieranlage<br />
mit 24 Gefriertruhen und eine Bäderabteilung, getrennt nach Männlein und Weiblein,<br />
mit Badewannen und je einer Dusche und Toilette. Nebenan in einem völlig separaten<br />
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