Weilroder Heft 17
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<strong>Weilroder</strong> <strong>Heft</strong> <strong>17</strong><br />
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Das Projekt DGH sollte damals von mir aus jemand anderes zu Ende bringen – zu der<br />
Zeit war mir das völlig egal.<br />
Nach einer Zeit standen irgendwann Wolfgang Haub und Antonius Hirschberg vor mir<br />
mit der Bitte und Aufforderung, das Ganze jetzt zu Ende zu bringen. So rappelte ich<br />
mich auf und wir konnten am 4. April 1993 wieder eine Einweihung feiern, im Beisein<br />
vieler geladener Gäste.<br />
Der Tag war für mich voller Freude, aber mit unsäglichem Kraftaufwand verbunden.<br />
Ich hatte mir natürlich eine Dankesrede aufgeschrieben, im Verlauf der Rede war ich<br />
einem totalen Kollaps nahe. Hätte Wolfgang Haub mich nicht aufgefangen und die Rede<br />
für mich zu Ende gebracht, wäre der Tag in diesem Moment für mich gelaufen gewesen.<br />
Die ganzen Anstrengungen dieser Zeit körperlich und mental und der Verlust meines<br />
Mannes, der auch dieses Vorhaben bis zu seinem Tod unterstützt hat, zogen wie ein<br />
Film an mir vorbei – ich war völlig am Ende. Mit der Sache und der Welt. Ein schöner<br />
Tag wurde es trotz allem noch.<br />
Nachsatz:<br />
Ca. 150 Einzelspender und Sach- sowie Zuwendungen konnte ich verbuchen und damit<br />
einen Betrag von knapp 40.000 DM (in Worten: Vierzigtausend) erzielen. Das waren<br />
Beträge von 10 DM bis 10.000 DM! Das alles ist belegbar und ich habe alle Unterlagen,<br />
auch das kleinste Fitzelchen bis heute aufbewahrt. Davon konnte sich Wolfgang Haub<br />
vor kurzem wieder einmal überzeugen.<br />
Fast fünf Jahre meines Lebens habe ich, mit der geschilderten Unterbrechung, an diesem<br />
Projekt gearbeitet. Und eines ist sicher: Unter ganz gleichen Bedingungen würde<br />
ich dasselbe noch einmal machen – mit derselben Leidenschaft und Freude an der Sache.<br />
Nun mögen sich andere, jüngere Leute um das Dorfgemeinschaftshaus bemühen. Einige<br />
Dinge sind bereits wieder in trockenen Tüchern. Neue Vorhaben sind wohl in Planung<br />
Ich werde in Ruhe und mit aller Gelassenheit meines Alters (ich bin inzwischen 75 Jahre<br />
alt) den Lauf der Dinge beobachten.<br />
Irene Schlösser am 25.02.2012<br />
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