Weilroder Heft 17
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<strong>Weilroder</strong> <strong>Heft</strong> <strong>17</strong><br />
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Vorbemerkung:<br />
Finsternthal von 1945 – heute<br />
von Herbert Wischmann<br />
Die nachfolgenden Niederschriften basieren auf zwei Vorträgen des Geschichtsvereines<br />
Weilrod, gehalten im Januar 2012 und im Januar 2013 im Dorfgemeinschaftshaus<br />
zu Finsternthal.<br />
Die Geschichte Finsternthals ist in 2 Epochen beschrieben. Zum einen die Zeit, als unser<br />
Dorf noch eigenständig war (1945 – 1970) und die dann folgende Zeit (1970 –<br />
heute) als einer der 13 Ortsteile Weilrods.<br />
Finsternthal<br />
von 1945 – 1970<br />
Am 30. März 1945, das war der Karfreitag des Jahres, ging in Finsternthal der 2. Weltkrieg<br />
zu Ende. Am 8. Mai, also knapp 1 1/2 Wochen später, erfolgte dann die Unterzeichnung<br />
der Kapitulationsurkunde mit den so genannten Siegermächten und der unselige<br />
2. Weltkrieg war somit endgültig vorbei.<br />
Obwohl ich damals erst knapp 4 Jahre alt war, ist mir dieser 30. März 1945 noch sehr<br />
gut in Erinnerung. Es war übrigens meines Wissens das einzige Mal, dass unser Dorf in<br />
militärische Auseinandersetzungen im 2. Weltkrieg verwickelt war. Ansonsten flogen<br />
die alliierten Bomber nachts über das perfekt verdunkelte Finsternthal in Richtung<br />
Frankfurt oder weiter nach Schweinfurt, wo sich das Zentrum der kriegswichtigen deutschen<br />
Kugellager Industrie befand, um dort ihre Bomben abzuwerfen.<br />
An besagtem 30. März 1945 wurden nach starkem Beschuss unseres Ortes von Riedelbach<br />
her, alle Bürger aus den Kellern ihrer Häuser auf die Wiese unterhalb unseres Trafohäuschens<br />
getrieben. Auch aus dem im Mauloffer Berg befindlichen Wasserleitungsstollen,<br />
in den sich ein Teil der Finsternthaler geflüchtet hatte, wurden die Bürger zu<br />
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