sportslife Februar/März 2016
Neue Running Saison, Neue Produkte / Reisebericht Namibia / Mats Hummels / HIIT: Fit in Minuten / Kampfsport für Kinder / Citytrip Breslau / Sport mit Diabetes / Superfood Chia / Longboarden
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DISZIPLIN<br />
POWER-<br />
KIDS<br />
Zweikämpfe kennen viele Kinder vor allem<br />
vom Fußballplatz. Dabei ist eine direkte Auseinandersetzung<br />
mit dem Gegenüber wichtig<br />
für die Entwicklung. Kampfsportarten bieten<br />
hierzu viele Möglichkeiten. Wer dabei nur an<br />
Hauen, Treten und Schlagen denkt, ist auf der<br />
falschen Fährte: Bei allen Kampfsportarten<br />
geht es um das Erlernen von Disziplin, Beweglichkeit,<br />
Konzentration und Koordination<br />
– und das auf eine Weise, die Spaß bringt und<br />
das Selbstbewusstsein stärkt. Das Angebot ist<br />
groß. In vielen Kampfsportschulen und Vereinen<br />
gibt es schon Kurse für Kinder ab vier<br />
Jahren, in denen spielerisch die ersten Grundzüge<br />
der ausgewählten Disziplin vermittelt<br />
werden. Doch was unterscheidet eigentlich<br />
Karate von Taekwondo, Judo von Aikido?<br />
Wir haben uns umgeschaut und Trainer<br />
gefragt, die Kids unterrichten.<br />
AIKIDO<br />
Herkunft: Japan. Der Weg (do), um mit der<br />
Energie des Universums (ki) in Einklang (ai)<br />
zu gelangen.<br />
Darum geht’s: Aikido ist eine reine Verteidigungsdisziplin.<br />
Eigentlich geht es darum, keinen<br />
Kampf zu haben. Die Kraft des gegnerischen<br />
Angriffs wird so abgeleitet, dass kein Angriff<br />
mehr ausgeführt werden kann. Das geschieht<br />
durch Wurf- und Haltetechniken. Aikido ist<br />
wettkampffrei. Es kommt nicht auf Sieg oder<br />
Niederlage an, sondern darum, ein seelisches<br />
und körperliches Gleichgewicht zu erhalten.<br />
Das wird gelernt: Beweglichkeit, Konzentration,<br />
Koordination, Grob- und Feinmotorik. Das sagt<br />
der Lehrer: „Jeder ist willkommen! Es geht nicht<br />
darum, sich zu messen, stärker oder besser zu<br />
sein als die anderen, sondern seinen eigenen Weg<br />
zu finden.“ Cool: Jeder Angreifer kann unter<br />
Kontrolle gebracht werden – egal, ob er größer,<br />
schneller oder stärker ist.<br />
JUDO<br />
Herkunft: Japan. Der sanfte (ju) Weg (do).<br />
Darum geht’s: Heute ist Judo meist mehr ein<br />
Sport als eine Selbstverteidigung. Doch das<br />
geistige Element der Selbsterziehung spielt<br />
immer noch eine Rolle. Beim Judo sind keine<br />
Schläge oder Tritte erlaubt. Das Prinzip heißt<br />
„Siegen durch Nachgeben“. Die Bewegungsabläufe<br />
sind rund. Ausdauer, Kraft, Koordination<br />
und Geschicklichkeit werden harmonisch in<br />
Kombination gebracht. Die Kraft des Partners<br />
wird genutzt, um ihn mithilfe der Wurf- und<br />
Haltetechniken auf die Matte zu bringen.<br />
Das wird gelernt: effiziente Wurf- und Hebeltechniken,<br />
Fallen, Ausdauer, Kraft, Koordination<br />
und Geschicklichkeit. Das sagt der Trainer:<br />
„Judo fördert die positive Auseinandersetzung<br />
mit Partnern und Gruppen und die Reflexion<br />
über das eigene Verhalten.“ Cool: Maximale<br />
Wirkung bei minimalem Aufwand.