Wanderlust Spezial Europa
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Osteuropa<br />
Grenzen<br />
durchwandern<br />
Dass der Osten <strong>Europa</strong>s wandertechnisch vielleicht noch nicht so erschlossen ist wie der<br />
Westen, liegt auf der Hand. Dafür lockt seine Weite und Wildnis – sowohl über als auch unter<br />
der Erde! In Polen, Ungarn oder der Tschechischen Republik ist manches anders, dem Naturgenuss<br />
tut dies jedoch keinen Abbruch. Im Gegenteil! Und wer sich darüber hinaus nach<br />
weiteren Genüssen sehnt, wird heutzutage ebenfalls fündig ...<br />
Auch fast 30 Jahre nach dem Fall des „Eisernen Vorhangs“ ist<br />
im ehemaligen Ostblock noch manches anders: So steht auf dem<br />
Gipfel des Grulicher Schneegebirges in Tschechien, auch das<br />
„Dach <strong>Europa</strong>s“ genannt, kein Gipfelkreuz, sondern ein Gipfelelefant!<br />
Eigentlich war hier der Bau eines Aussichtsturms<br />
vorgesehen. Doch dieser kam nie zustande. Stattdessen<br />
wurde ein steinerner Elefant namens „Slon“ zum<br />
Wahrzeichen des Gebirges und der umliegenden<br />
Städte. Die Plastik stammt von dem tschechischen<br />
Maler und Bühnenbildner Kurt Hallegger, der hauptsächlich<br />
für das Bayerische Staatsschauspiel arbeitete.<br />
Dies und eine Tour rund um Tschechiens „Weißen<br />
Koloss“ zeigt uns, dass Grenzen – egal wie lange sie<br />
bestehen und wie mächtig sie erscheinen mögen –<br />
eben doch nur vorübergehender Natur sind. Denn<br />
der majestätische Schneeberg bildet die Grenze<br />
zwischen Böhmen, Mähren und deren Nachbarn<br />
– zuerst Preußen, später Deutschen, heute Polen.<br />
Auch das Massiv der Pieninen im südöstlichen<br />
Polen erstreckt sich hinüber bis in die heutige<br />
Slowakei. Es ist der kleinste Bergstrang der Karpaten.<br />
Der Pieninen-Nationalpark umfasst winzige 2,5 Hektar.<br />
Seine Tierwelt ist mit etwa 15.000 Arten umso reicher:<br />
Hier lebt etwa die Hälfte der gesamten polnischen Fauna!<br />
Der höchste und gleichzeitig bekannteste Gipfel ist<br />
Trzy Korony (Drei Kronen, 982 Meter) und bildet<br />
den Fixpunkt bei unserer Entdeckungstour im<br />
polnischen Pieninen-Nationalpark.<br />
Der ungarische Nationalpark Bükk dagegen ist vor allem<br />
von ausgedehnten Wäldern und einer äußerst spannenden<br />
Höhlenlandschaft geprägt. Der Ortsteil Lillafüred mitten im<br />
Bükk-Gebirge ist berühmt für seine Naturschönheit und als<br />
Wandergebiet in ganz Ungarn bekannt. Durch lichte<br />
Laubwälder und über aussichtsreiche Höhen züge<br />
wandert man in den Bükk-Wäldern von Höhle zu Höhle. Und<br />
dazwischen gibt es richtig viel Ruhe zum Genießen!<br />
Apropos Genuss: Die traditionelle Gulaschsuppe oder<br />
die einzigartige ungarische Salami schmecken nach<br />
einer langen Tour besonders gut! Und: Ungarn ist ein<br />
traditionelles Weinbauland! Die vulkanischen<br />
Weinbaugebiete am Balaton sind römischen Ursprungs<br />
und rund 2000 Jahre alt. Ungarische Weine waren<br />
während der kommunistischen Periode überwiegend<br />
Massenprodukte. Seit der politischen Wende in Ungarn<br />
im Jahre 1989 wurden zahlreiche Investitionen und<br />
Subventionen für die Erneuerung und den<br />
qualitativen Wiederaufbau des ungarischen<br />
Weinbaus geleistet, so dass in den letzten<br />
Jahren wieder ein internationaler Qualitäts-standard<br />
ereicht werden konnte.<br />
In Tschechien gehört natürlich ein gutes Bier dazu, in<br />
Polen sollte man Ausschau nach einem Schild mit der<br />
Aufschrift „Bar mleczny“ halten. Dahinter verbirgt sich<br />
eine polnische Besonderheit: Dort bekommt man in<br />
schlichten Räumen einfache Speisen aus Milch und Mehl,<br />
zum Beispiel Milchsuppe, Pfannkuchen und Klöße.<br />
Dass es in allen drei Ländern mittlerweile aber auch Wein<br />
und Wellness vom Feinsten gibt, zeigen unter anderem unsere<br />
Übernachtungs- und Schlemmertipps auf den Tourenseiten.<br />
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