Wanderlust Spezial Europa
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Stadtwanderungen<br />
Venedig<br />
Venezia zu Fuß<br />
Die Inselstadt Venedig ist nicht nur<br />
Weltkulturstadt, sondern auch eine<br />
Kunst- und Karnevals-Hochburg.<br />
Am besten ist der Zauber der Stadt<br />
zu Fuß oder aber ganz klassisch<br />
mit der Gondel zu erleben. Venedig<br />
erstreckt sich auf über 100 Inseln,<br />
durchzogen von fast 200 Kanälen<br />
und verbunden durch mehr als<br />
400 Brücken.<br />
Typ: Streckenwanderung<br />
Länge: 5 Kilometer<br />
Dauer: ca. 4 Stunden<br />
Schwierigkeitsgrad: leicht<br />
Steigung/Gefälle: gleich null<br />
Höchster Punkt: 2 Meter (Rialto-<br />
Brücke)<br />
Beste Wanderzeit: Herbst und<br />
Frühjahr<br />
Start: Campo San Luca<br />
Ziel: Markusplatz<br />
Wegequalität: gut<br />
Über Brücken und Plätze<br />
Venedig jenseits vom Markusplatz<br />
Text: N. Kellner<br />
Die Wanderung auf den Spuren von Krimiautorin Donna<br />
Leon und ihrem Romanhelden Commissario Brunetti führt<br />
durch ein (fast) touristenfreies Venedig und an Orte, die in<br />
keinem Reiseführer stehen.<br />
Der Auftakt ist ganz „all’italiana“:<br />
Man beginnt den Tag mit einem<br />
Cappuccino und einem frisch gebackenen<br />
„cornetto“ in der Bar „Rosa<br />
Salva“ am Campo San Luca 1 , der<br />
sich auf halber Höhe zwischen dem<br />
Markusplatz und der Rialto-Brücke<br />
befindet. Von hier geht es weiter<br />
über den Campo San Bartolomeo,<br />
die Salizzada San Giovanni Girolamo<br />
und die breite Strada Nova 2 bis<br />
zum Rio Terra San Leonardo, der so<br />
heißt, weil hier früher einmal ein<br />
Kanal entlangfloss, der zugeschüttet<br />
wurde und nun als zentraler Marktplatz<br />
des hübschen Stadtteils Cannaregio<br />
dient. Der Campo mündet im<br />
Westen am Canale di Cannaregio<br />
beim Ponte Giuglie. Man überquert<br />
die Brücke nicht, sondern biegt<br />
rechts in die Fondamenta Pescaria<br />
ab, die direkt am Kanal entlangführt<br />
und von zahlreichen Cafés mit<br />
Terrassen gesäumt ist. Gleich hinter<br />
der Bar „Pontini“ führt ein unscheinbarer<br />
Durchgang (Sottoportego<br />
del Ghetto Vecchio) ins ehemalige<br />
jüdische Ghetto 3 . Geradeaus<br />
weiter geht eine Brücke über den<br />
malerischen Rio della Misericordia<br />
zur Fondamenta degli Ormesini.<br />
Man biegt nach rechts ein, läuft<br />
ein paar Minuten das Kanalufer<br />
entlang und kommt auto matisch in<br />
die Fondamenta della Misericordia<br />
4 . Gleich nachdem links der Calle<br />
del Zoccolo abgeht, führt rechts<br />
eine Brücke über den Kanal und in<br />
die Calle Zancana. An dessen Ende<br />
biegt man links in die Via Vittorio<br />
Emanuele und geht weiter bis zur<br />
Strada Nova. Auf der Höhe von<br />
Palazzo Foscari gibt es eine Gondel-<br />
Verbindung über den Canal Grande.<br />
Das Übersetzen kostet 50 Cent und<br />
endet direkt beim Fischmarkt von<br />
Rialto 5 . Geradeaus führt die Calle<br />
Beccarie zum Campo Beccarie und<br />
links in die Ruga degli <strong>Spezial</strong>i.<br />
Über die Ruga Vecchia San Giovanni<br />
erreicht man Campo San Silvestro,<br />
und von dort führt ein Zickzack-<br />
Kurs durch kleine Gassen bis zum<br />
sehr schönen und weitläufigen<br />
Campo San Polo 6 . Gleich neben<br />
der Kirche geht die Salizzada San<br />
Polo vorbei, man folgt den Schildern<br />
„Traghetto“ und kommt auf der<br />
Höhe des Bootsanlegers San Tomà<br />
zurück an den Canal Grande. Man<br />
nimmt den nächsten Vaporetto in<br />
Richtung Lido und steigt an der<br />
Haltestelle „San Zaccaria“ aus. Von<br />
hier geht man linkerhand die Riva<br />
degli Schiavoni entlang, überquert<br />
die berühmte Seufzerbrücke und<br />
biegt bei Dogenpalast rechts auf<br />
den Markusplatz 7 ein. Die Einkehr<br />
ins dort gelegene berühmte „Caffè<br />
Florian“ ist eine Sünde bzw. einen<br />
sündhaft teuren Cappuccino zum<br />
Abschluss wert.<br />
Alternativ (ohne Vaporetto) ab<br />
Campo San Polo:<br />
Es geht an der Salizzada San Polo<br />
vorbei, die über den Kanal Rio San<br />
Polo zum Campo San Tomà, die<br />
Calle Lunga Foscari und den Campo<br />
San Barnabà zur Accademia-Brücke<br />
führt. Man überquert die Holzbrücke<br />
und geht geradeaus zum Campo<br />
Santo Stefano. Dann rechterhand<br />
durch die Calle degli Spezier, über<br />
den Campo San Maurizo und den<br />
Campo Santa Maria del Giglio bis<br />
zur Calle Larga 22 Marzo. Immer<br />
geradeaus über den Campo San<br />
Moisè und die Salizzada San Moisè<br />
erreicht man den Markusplatz. Nach<br />
dieser Wanderung hat man sich eine<br />
Stärkung im historischen „Caffè<br />
Florian“ verdient.<br />
<strong>Spezial</strong>|16<br />
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