Ferienmagazin Deutschland 2016
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
118 Meter über dem Rhein hat man von der<br />
Festung Ehrenbreitstein, der zweitgrößten erhaltenen<br />
Festung Europas, einen fantastischen Ausblick auf<br />
Koblenz und den Zusammenfluß von Rhein und Mosel<br />
„Rhein in Flammen“ heißt das jährlich von Mai<br />
bis September stattfindende Feuerwerksspektakel,<br />
bei dem festlich beleuchtete Schiffe in<br />
einem langen Konvoi den Rhein hinab fahren<br />
Für Stadtbesucher von Trier ist die Porta<br />
Nigra, das am besten erhaltene römische<br />
Stadttor nördlich der Alpen, der vorteilhafteste<br />
Ausgangspunkt für eine Stadterkundung<br />
Mit Rolli in den Winzerkeller<br />
Das Unesco-Welterbetal Mittelrhein mit<br />
seinen mehr als 40 Burgen lässt sich<br />
auch von Menschen mit motorischen Einschränkungen<br />
gut erkunden. Wer gehbehindert<br />
oder einfach nicht mehr gut zu Fuß ist,<br />
schwebt mit der Seilbahn vom Deutschen Eck<br />
am Zusammenfluss von Mosel und Rhein bequem<br />
hinauf zur Festung Ehrenbreitstein und<br />
kann im Rollstuhl den grandiosen Ausblick<br />
genießen. Immer mehr Hotels, Museen und<br />
Freizeiteinrichtungen in den Gastlandschaften<br />
sind barrierefrei zu erleben. So wurden beispielsweise<br />
in Deidesheim an der Deutschen<br />
Weinstraße die Bordsteinkanten gezielt abgesenkt,<br />
im Schlosspark wurde ein Erlebnisgarten<br />
mit 20 Spiel- und Erlebnisstationen angelegt.<br />
Weingüter und Gourmetrestaurants gestalten<br />
ihre Häuser so um, dass ein Einkauf<br />
oder Restaurantbesuch hindernisfrei zu bewältigen<br />
ist. Befestigte Wirtschaftswege ermöglichen<br />
Spaziergänge durch die Weinberge<br />
auch im Rollstuhl.<br />
Im Ahrtal ist der traditionsreiche Kurort Bad<br />
Neuenahr der beste Ausgangspunkt für einen<br />
barrierefreien Urlaub. In der Winzergenossenschaft<br />
Mayschoss-Altenahr, die im Weinführer<br />
Gault Millau zu den führenden <strong>Deutschland</strong>s<br />
zählt, kann man mit Rollstuhl an einer Kellerbesichtigung<br />
teilnehmen. Das Naheland bietet<br />
Urlaubern mit Mobilitätseinschränkungen<br />
eine besondere Attraktion: Auf der Draisinenstrecke<br />
im Glantal können auch Rollis aktiv<br />
auf den Schienen unterwegs sein. Insgesamt<br />
sind in Rheinland-Pfalz bereits 200 Betriebe in<br />
einer speziellen Datenbank unter www.barrierefrei.gastlandschaften.de<br />
erfasst.<br />
Ein Date mit Nero<br />
In Trier wird die Römerzeit so lebendig<br />
wie an keinem anderen Ort zwischen<br />
Ostsee und Alpen. Im Jahr 17 v. Chr. durch<br />
Kaiser Augustus als „Augusta Treverorum“<br />
gegründet, erhielt die Stadt den Beinamen<br />
„Roma Secunda“, das zweite Rom. Acht historische<br />
Bauwerke zählen heute zum Trierer<br />
Unesco-Welterbe. Der Eintrag jährt sich <strong>2016</strong><br />
zum 30. Mal. Aus diesem Anlass feiert die<br />
Stadt eine „Welterbewoche“, vom Gründungstag<br />
28. November bis zum 3. Dezember.<br />
Geplant sind spezielle Führungen durch<br />
die einzelnen Bauwerke. Das bekannteste ist<br />
die kolossale Porta Nigra, das Wahrzeichen<br />
Triers am Nordrand der Altstadt. Auch der<br />
Dom besteht zu großen Teilen aus römischem<br />
Mauerwerk. Die römische Palastaula (Basilika),<br />
heute evangelische Kirche, ist der weltweit<br />
größte Einzelraum, der aus der Antike erhalten<br />
blieb. Ein weiteres<br />
Highlight römischer Baukunst<br />
sind die Kaiserthermen<br />
aus dem 4.<br />
Jahrhundert. Der prachtvolle<br />
Badepalast gehörte<br />
zu den größten Thermen<br />
des römischen Reiches.<br />
Etwas außerhalb des<br />
Stadtzentrums befindet<br />
sich das Amphitheater<br />
(um 100 n. Chr. erbaut).<br />
Der einzige nicht-römische<br />
Bau, der zum<br />
Unesco-Welterbe in Trier<br />
zählt, ist die Liebfrauenkirche.<br />
Sie wurde im 13.<br />
Jahrhundert erbaut und<br />
gilt als früheste gotische Kirche.<br />
DAS Event des Jahres in Trier ist jedoch die<br />
Ausstellung „Nero – Kaiser, Künstler und Tyrann”<br />
(14.5.-16.10.<strong>2016</strong>, siehe S. 55). Die<br />
Sonderausstellung beleuchtet im Rheinischen<br />
Landesmuseum, im Museum am Dom und im<br />
Stadtmuseum Simeonstift die unterschiedlichen<br />
Facetten des römischen Herrschers.<br />
Weitere Höhepunkte und attraktive kulturelle<br />
Angebote der lebendigen Universitätsstadt<br />
sind: Das Mosel Musikfestival, das älteste und<br />
größte Festival für klassische<br />
Musik in Rheinland-Pfalz<br />
(15.7.-3.10.<strong>2016</strong>) und der traditionelle<br />
Weihnachtsmarkt<br />
(siehe S. 69ff.) vor der malerischen<br />
Kulisse des Haupt-<br />
VIDEO<br />
markts und des Trierer Doms. Ein großes römisches<br />
Heerlager, spektakuläre Kampfvorführungen<br />
und spannende Einblicke in den<br />
römischen Alltag bietet „Das große Römer-<br />
Spektakel“ (23. und 24.7.<strong>2016</strong>).<br />
Ein absolut empfehlenswertes Kulturreiseziel<br />
ist Speyer, die historische Kaiserstadt<br />
am Rhein. Acht deutsche Kaiser und Könige<br />
fanden im Dom zu Speyer ihre letzte Ruhestätte.<br />
Das wohl bedeutendste romanische<br />
Kirchenbauwerk im Land hat ebenfalls einen<br />
Platz in der Liste der Unesco-Weltkulturerbestätten.<br />
Den Kontrast zum überwältigenden<br />
Dom bilden das heimelige alte Fischerviertel<br />
und Museen wie das Historische Museum der<br />
Pfalz und das Technik-Museum, in dem kleine<br />
und große Kinder nicht nur in die Welt der<br />
Flugzeuge, Lokomotiven und Oldtimer eintauchen,<br />
sondern können.<br />
Rheinland-Pfalz<br />
23