Ferienmagazin Deutschland 2016
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1. „BAROCK bestaunen“: <strong>Deutschland</strong>s größte Barockbasilika in Weingarten<br />
2. „BAROCK geniessen“: Herrschaftlich Speisen bei einem barocken Menü<br />
3. „BAROCK erschaudern“: Die Bader-Ann wurde als Hexe in Veringenstadt<br />
im Jahr 1680 hingerichtet<br />
4. „BAROCK entspannen“: Spazieren gehen durch den herrlichen Garten im<br />
Kloster und Schloss Salem<br />
5. „BAROCK bestaunen“ : Das barocke Kleinod Schloss Achberg<br />
6. „BAROCK bestaunen“: Barocke Vielfalt im Schloss Aulendorf<br />
und zartes Stuckwerk. In den Seitenaltären dieser gotisch-barocken<br />
Glasschreine ziehen einige Katakombenreliquien neugierige Blicke<br />
auf sich: Die Skelette sind in kostbare Kleider aus Gold und Edelsteinen<br />
gewandet. Auf der Weiterfahrt lohnt sich ein Stopp in Biberach:<br />
Der hübsche Marktplatz des Städtchens gilt als einer der schönsten in<br />
Süddeutschland. Er wird überragt vom imposanten Turm der sehenswerten<br />
Stadtpfarrkirche St. Martin.<br />
Barocke Verspieltheit<br />
Wer auf barocken Engelsspuren durch Oberschwaben wandelt, sollte<br />
auf jeden Fall in Steinhausen Station machen. Wie Küken um die<br />
Henne gruppieren sich die Häuser des Dorfes um die zierlich anmutende<br />
Wallfahrtskirche St. Peter und Paul. Weithin sichtbar reckt der<br />
weiße Kirchturm sein blaues Häubchen in den Himmel, umgeben von<br />
Bauernhäusern mit Holzstapeln vor der Tür, Kuhställen und Misthaufen.<br />
Unbeschwerte Heiterkeit springt einem im Innern des barocken<br />
Schmuckkästchens entgegen, überquellende Pracht aus zartem Stuck.<br />
Hier konnten sich Dominikus Zimmermann und seine Wessobrunner<br />
Werkschar offensichtlich mal so richtig austoben.<br />
Wuchtige Monumentalität<br />
Der grenzenlosen Verspieltheit von Steinhausen folgt in Weingarten<br />
wuchtige Monumentalität. Machtvoll erhebt sich die Basilika mit ihrer<br />
bauchigen Fassade auf dem Martinsberg über der Stadt. Im ehemals<br />
reichsten und mächtigsten schwäbischen Kloster ist Sparsamkeit ein<br />
Fremdwort. Eine Allee aus riesigen Säulen geleitet zur Heilig-Blut-Reliquie<br />
und dem goldglänzenden Chorgitter vor dem Hochaltar. Eine<br />
Puttenschar schwirrt posaunend und trompetend um die prunkvolle<br />
Gabler-Orgel. Das turbulente Fresko in der imposanten Kuppel lässt<br />
das Himmelreich greifbar nahe erscheinen. Der schlichten Pfarrkirche<br />
St. Gallus und Ulrich in Kißlegg sieht man ihre inneren Werte von außen<br />
nicht an. Eine Besonderheit sind hier die 21 einzigartigen Silberfiguren<br />
aus der katholischen Geschichte von Maria bis zu den lateinischen<br />
Kirchenvätern. Farbenfroh präsentiert sich das Mittelschiff,<br />
wenn der vergoldete Stuck im warmen Sonnenlicht leuchtet.<br />
Überbordende Pracht<br />
Weitere herausragende Attraktionen auf der Hauptroute sind der<br />
prunkvoll ausgestattete Bibliothekssaal im Kloster Schussenried, das<br />
Zwiefaltener Münster oder das prächtig ausgestattete Neue Schloss in<br />
Kißlegg. Einige historische Gebäude wurden in den vergangenen<br />
Jahren sorgfältig restauriert und öffentlich nutzbar gemacht. So auch<br />
das ehemalige Prämonstratenserkloster Rot an der Rot, das neben<br />
dem Rathaus auch die HAP-Grieshaber-Galerie beherbergt.<br />
Neben den barocken Prachtbauten sind auch einige der insgesamt<br />
rund 60 Orte entlang der vier Routen wahre Hingucker, wie beispielsweise<br />
Wangen mit seiner südländisch anmutenden Altstadt, das mittelalterliche<br />
Stadtoval in Isny und Ravensburg mit seinem eindrucksvollen<br />
Museumsviertel. Die Kargheit des bäuerlichen Alltags jener<br />
Zeit, machen die barocken Bauernhäuser im Oberschwäbischen Museumsdorf<br />
Kürnbach erlebbar. Die Südroute führt weiter nach St. Gallen<br />
in die Schweiz mit der sehenswerten Stiftsbibliothek.<br />
Hinter der überbordenden Pracht der Kirchen und Klöster steckt die<br />
Landschaft Oberschwabens nicht zurück. In weit geschwungenen Kurven<br />
windet sich die Straße durch die sanftgewellte Szenerie, vorbei an<br />
grünen Wiesen und Feldern, durch schattige Wälder, anmutige Moorund<br />
Riedlandschaften. Und am Horizont bildet die Alpenkette das<br />
passende Panorama zur prunkvollen Architektur.<br />
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50 Jahre Barockstraße<br />
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